Verfahren zur Erzeugung von Kontrasten mittels Licht und mittels einer Dfazoniumverbindung. Es ist bekannt, Bilder durch Belichtung einer mit einer Diazoniumverbindung licht empfindlich gemachten Schicht unter Ver wendung von Metallsalzen zu erzeugen, um die Bildfarbe in verschiedenen Tönen erhal ten zu können.
Ferner hat man vorgeschlagen, Bilder mittels einer lichtempfindlichen Schicht zu erzeugen, die ein Gemisch einer Diazonium- verbindung und eines Silbersalzes enthält, bei der durch die Belichtung ein Silberbild erhalten wird, wonach mit einer alkalischen Flüssigkeit und dann mit einem Fixiermit tel behandelt wird.
Gemäss der Erfindung werden mittels Licht unter Verwendung einer Diazonium- verbindung und eines Mercurosalzes Kon traste erzeugt. Zu diesem Zweck wird vor zugsweise das 3Tereurosalz der mit einer Di- azoniumverbindung versehenen Schicht ein verleibt; aber es ist auch möglich, das Mer- curosalz erst dann anzuwenden, nachdem die eine Diazoniumverbindung enthaltende Schicht belichtet worden ist.
Es hat sich gezeigt, dass die Verwendung eines Mercurosalzes statt. eines Silbersalzes, zusammen mit einer Diazoniumverbindung zu viel besseren Kontrasten führt.
Wahrscheinlich beruht die Bildformung auf einer Reduktion des Mercurosalzes durch das Lichtzersetzungsprodukt der Diazonium- verbindung unter Bildung von metallischem Quecksilber. Es sei aber bemerkt. dass die Anmelderin sich in dieser Beziehung nicht an eine bestimmte wissenschaftliche Erklä rung der Erfindung binden möchte.
Die Bildfixierung kann einfach durch Auswaschen mit Wasser erfolgen. Im Gegen satz zu andern bekannten Verfahren, bei denen Silbernitrat Anwendung findet, kann bei Verwendung einer mit einer Diazonium- verbindung und einem Mercurosälz ver- sehenen Schicht unmittelbar nach der Belich tung in Wasser gespült werden, wobei keine für die Bildformung erforderlichen Bestand teile weggespült werden und also keine ver ringerte Bildformung eintritt.
Zur Erreichung scharfer und kontrast voller Bilder ist es vorteilhaft, die letzt genannte Schicht nach der Belichtung in eine vom Licht abgeschlossene Umgebung mit hohem Wasserdampfgehalt zu bringen und dann erst nach einiger Zeit auszuwaschen. Je mehr Feuchtigkeit diese Schicht be reits während der Belichtung enthält, desto besser ist das Bild gleich nach der Belichtung sichtbar. Wird eine solche sehr wenig Feuch tigkeit enthaltende Schicht nach der Belich tung in einer sehr trockenen, vom Licht ab geschlossenen Umgebung aufbewahrt, so tritt praktisch keine Bildformung ein.
Wenn diese lichtempfindliche Schicht den Feuchtigkeits gehalt besitzt, den man im allgemeinen durch Trocknen an der Luft erhält, so ist häufig unmittelbar nach der Belichtung einige Bild formung sichtbar. Die Geschwindigkeit der Bildformung nach der Belichtung kann so wohl durch Anwendung eines hohen Feuch tigkeitsgehalts, als auch durch Heizung er heblich gesteigert werden. Dies kann durch Baden in warmem Wasser oder durch Be handlung mit warmem Wasserdampf oder Dampf erfolgen.
Im allgemeinen ist die Bildfarbe von der Belichtungszeit und auch von der Menge Mercurosalz abhängig.
Gegenüber den nützlichen Eigenschaften des vorgenannten lichtempfindlichen Mate rials steht der Nachteil, dass bei manchen Trägerstoffen, zum Beispiel Papier und Leinwand, das gemäss der Erfindung er zeugte Bild auf die Dauer wieder verschwin det.
Wahrscheinlich ist dies auf Oxydation zu Mercuro- und schliesslich zu Mercuriver- bindungen zurückzuführen. Dieser Nachteil kann aber auf einfache Weise durch Ver wendung eines Salzes eines in der Span nungsreihe über Quecksilber stehenden Me- talles, zizm Beispiel Silber, Gold oder Platin, in Kombination mit dem Mercurosalz besei tigt werden. Dies lässt sich in verschiedener Weise verwirklichen.
So kann man das ge mäss der Erfindung erzeugte Bild mit einer Silbernitratlösung behandeln, also physi kalisch entwickeln, wonach der Silbernitrat überschuss und das gegebenenfalls gebildete Quecksilbernitrat durch Baden in einer Lö sung von Natriumsulfit entfernt wird.
Auch ist es möglich, das gemäss der Erfindung er zeugte Bild während einer sehr kurzen Zeit mit einer Silbernitratlösung zu behandeln, wonach während kurzer Zeit mit destillier tem Wasser gespült und das Bild mit Hilfe einer Lösung von Metolzitronensäure oder von Metolweinsteinsäure entwickelt wird, was un mittelbar nach der Belichtung erfolgen kann, das heisst in einem Augenblick, in dem das Bild noch ganz unsichtbar ist. Gemäss dieser Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung wurden sehr stabilisierte Bilder erhalten, was durch das Baden in schwach sauren Lösungen stark gefördert worden ist.
Wenn man mit schwachsauren Lösungen spült, zum Beispiel 0,01 n Salpetersäure oder 0,1 n Essigsäure, falls ausschliesslich eine Diazoniumverbindung und ein Mercurosalz benutzt worden sind, so bekommt man zwar kein dauerhaftes Bild, erhält aber im Ver gleich zum Fall, in dem ausschliesslich mit Wasser ausgewaschen wird, eine Verlänge rung der Lebensdauer des Bildes.
Es ist sehr bemerkenswert, dass das durch Verwendung eines Silbersalzes zusammen mit einem Mercurosalz und einer Diazoniumver- bindung erzeugte Bild viel schärfer und kon trastreicher als das Silberbild ist, das mit einer Diazoniumverbindung, aber ohne Mer- curosalz erhalten wird.
Deshalb wird der bereits früher erwähnte Vorteil einer viel besseren Kontrastbildung durch Verwendung von Mercurosalz statt Sil bersalz zusammen mit einer Diazoniumver- bindung, gleichfalls bei Anwendung der Kombination: Diazoniumverbindung, Mer- curosalz und Silbersalz erhalten, wobei ausserdem der Nachteil des Verschwindens des Bildes beseitigt wird.
Ferner ist die schwarzbraune Farbe der mit Diazoniumver- bindung, Mercurosalz und Silbersalzen erhal- tenen Bilder schöner als der gelbbraune Farb ton der mit einer Diazoniumverbindung und Silbersalz allein erhaltenen Bilder.
Als Beispiel eines andern Salzes eines Me- talles, das höher als Quecksilber in der Span nungsreihe steht, sei Gold erwähnt. Wenn man zum Beispiel mit einer Aurichlorid- lösung das Bild stabil zu machen wünscht, so soll man nach der Belichtung und Ent wicklung vor der Behandlung mit Aurichlo- rid zunächst sorgfältig spülen.
Ferner hat es sich erwiesen, dass die Ge schwindigkeit der Bildformung bei mit einer Diazoniumverbindung und einem Mercuro- salz versehenen Schichten viel grösser ist als bei mit einer Diazoniumverbindung und einem Silbersalz ohne Mercurosalz versehe- nen Schichten. Gemäss einer besonderen Ausführungs form des Verfahrens nach der Erfindung kann dies durch Anwendung einer lichtemp findlichen Schicht ausgenutzt werden, die eine Diazoniumverbindung, ein Mercurosalz und ein Silbersalz enthält.
Mit einer derart zusammengesetzten licht empfindlichen Schicht erhält man ein schönes und sehr stabiles Bild. Ausserdem zeigte es sich, dass die Haltbarkeit dieser lichtempfind lichen Schicht beim Aufbewahren vor der Verwendung gleichzeitig erheblich zugenom- tuen hat.
Sehr stabile Bilder können auch ohne Verwendung von Silbernitrat erhalten wer den, wenn man die Diazoniumverbindung und das Mercurosalz in regenerierte Zellu lose einführt. Vorzügliche Ergebnisse können mit oberflächlich verseifter Acetylzellulose als Träger erreicht werden. Das mit Hilfe einer auf diese Weise lichtempfindlich ge machten oberflächlich verseiften Acetylzellu- lose erhaltene Bild eignet sich vorzüglich als Kopiervorlage zur Herstellung von Ab drücken auf sogenanntem Lichtpauspapier. Man hat festgestellt, dass auf diesem Wege positive Bilder mit photographischen Halb tönen vorzüglich auf dem genannten Licht pauspapier wiedergegeben werden können.
Wenn man das lichtempfindliche System gemäss der Erfindung auf einen durchsichti gen Träger, zum Beispiel regenerierte Zellu lose, wie die vorgenannte oberflächlich ver seifte Acetylzellulose, aufbringt, so erweist sich dasselbe sehr geeignet zur Anwendung bei der sogenannten Reflexphotographie.
Es können nämlich mit dem derart erhaltenen durchsichtigen lichtempfindlichen Material auf diese Weise besonders schöne und scharfe Bilder erhalten werden, wobei man das licht empfindliche Material mit der lichtempfind- lichen Seite auf dem zu reproduzierenden Original anordnet und durch das durchsich tige lichtempfindliche Material hindurch be lichtet, so dass das durch das Original reflek tierte Licht die Bilderformung herbeiführt.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand einiger Beispiele näher erläutert. <I>Beispiel 1:</I> Papier wird mit einer zweiprozentigen Lösung von Mercuronitrat in Wasser ge tränkt und dann an der Luft getrocknet. Darauf wird es mit einer einprozentigen Lö sung von Benzoldiazoniumborfluorid in Al kohol getränkt und dann wird das derart er haltene Material wieder an der Luft getrock net. Man belichtet während 5 Minuten hinter einer Kopiervorlage in einer Entfernung von 25 cm von einer 5 kW-Glühlampe. Das be lichtete Papier, auf dem kein Bild sichtbar ist, wird während einer Stunde in Wasser gespült. Das Resultat ist ein graufarbiges Negativbild.
Auch können Diazoniumverbindungen, in denen ein Substituent vorhanden ist, zum Beispiel 1-Diazoniumbenzol-4-sulfosäure An wendung finden.
Vorzüglich geeignet sind Diazoniumver- bindungen, in denen als Substituent eine Ily- droxylgruppe, zum Beispiel in Parastellung, vorhanden ist, von denen als Beispiele er wähnt seien: 1-Hydroxybenzol-4- diazoniumborfluorid, 1-Hydroxybenzol-4-diazoniumfluorsulfonat, 1-Hydroxybenzol-4-diazonium-2-sulfosäure, 1-Hydroxybenzol-4-diazonium-2-carbonsäure, 1-Hydroxy-@2-nitrobenzol-4-diazonium-6-sul- fosäure.
<I>Beispiel 2:</I> Papier wird mit einer l/'prozentigen Lö sung von 1-Hydroxybenzol-4-kaliumdiazo- niumsulfonat und Mereuronitrat in einem Verhältnis von 1 Mol Kaliumdiazosulfonat zu 2 Mol Mercuronitrat getränkt und an der Luft getrocknet. Das derart erhaltene licht empfindliche Material wird während 1 Mi nute hinter einer Kopiervorlage dem Sonnen licht ausgesetzt. Nach der Belichtung ist ein negatives braunes Bild entstanden, das nach 20stündigem Spülen in Wasser grauschwarz gefärbt wird. Es weist einen scharfen Kon trast auf.
Auch können Benzoldiazoniumverbindun- gen Anwendung finden, bei denen der aus der Hydroxylgruppe bestehende Substituent in Metastellung vorhanden ist, und von denen als Beispiel erwähnt seien:
1- Hydroxybenzol - 3 - kaliumdiazosulf onat, 1-Hydroxybenzol -5-diazonium-2-carbonsäure, 1-Hydroxybenzol- 5- diazonium-4 -sulfosäure- 6-carbonsäure.
Noch bessere Resultate werden erhalten, wenn die Hydroxylgruppe in Ortliostellung in bezug auf die Diazoniumgruppe vorhanden ist, wie zum Beispiel 1-Hydroxybenzol-2-kaliumdiazosulfonat, 1-Hydroxybenzol- 2 -'diazoniumfluor sulfonat. <I>Beispiel 3:</I> Einer Lösung von Mercuronitrat in Was ser wird eine Sodalösung zugesetzt, so dass Mercurocarbonat niedergeschlagen wird, und dann wird abfiltriert und ausgewaschen.
Das derart gewonnene Mercurocarbonat wird in einer borfluorwasserstoffsauren Lösung ge löst und zu einer 2 %igen Lösung verdünnt, in der 1-Hydroxy-2-diazoniumbenzol-4-sulfo- säure zu einer 1 %igen Konzentration gelöst wird. Mit dieser Lösung wird Papier licht empfindlich gemacht und dann an der Luft getrocknet.
Wenn man dieses lichtempfind liche Material hinter einer Kopiervorlage in einer Entfernung von 25 cm von einer 5 1zW-Glühlampe während zwei Minuten be lichtet, ist ein Bild noch nicht sichtbar; erst nachdem in Wasser gespült worden ist, ent steht ein braungraufarbiges Negativbild.
<I>Beispiel</I> E: Mit einer Gelatineschicht versehenes Pa pier wird mit einer 1 % igen Lösung von 1-Hydroxy- 2 - diazoniumbenzol -4- sulfosäure und einer 921/2%igen Lösung von Mer curo- nitrat in Wasser getränkt und an der Luft getrocknet. Das Material wird während einer Minute hinter einem Filmnegativ mit Sonnenlicht belichtet. Das teilweise sichtbare Positivbild wird in einer wässerigen, 1 % igen Silbernitratlösung entwickelt.
Der Überschuss an Diazoniumverbindung, Mercuro- und Sil bersalzen wird zum Beispiel durch einstün diges Spülen in Wasser entfernt.
Der erhaltene Abdruck ist braunschwarz gefärbt und weist gute scharfe Kontraste auf. <I>Beispiel 5:</I> Papier oder Leinwand wird mit einer wässerigen, 1/2 % igen Lösung von 2-Diazo- nium-1-hydroxy-6-methylbenzol-4-sulfosäure -f- 2,
5 % Merouronitrat getränkt und dann an der Luft getrocknet. Das lichtempfindliche Material wird während 15 Sekunden in der Sonne oder während 25 Sekunden in einer Entfernung von 25 cm von einer Kohlen bogenlampe hinter einem photographischen Negativ belichtet. Die Entwicklung des nicht sichtbaren Bildes erfolgt durch Spülen in Wasser. Nach 24stündigem Spülen ist das Positivbild braungrau gefärbt. Wenn man dann an der Luft trocknet, so wird die Farbe des Bildes nach einigen Tagen dunkler und geht in schwarzbraun über.
Beim Spülen mit Wasser bei Zimmertem peratur entsteht das Bild in ungefähr einer halben Stunde. Wenn man mit warmem Wasser, zum Beispiel 50 bis<B>60'</B> C, spült, so wird das Bild in 2 bis 5 Minuten entwickelt. Vor dem Fixieren ist es erwünscht, während längerer Zeit mit Wasser nachzuspülen. Durch Behandlung mit 0;01 n Salpetersäure oder 0,1 n Essigsäure kann das Fixieren in ungefähr einer Stunde bewirkt werden.
<I>Beispiel 6:</I> Transparentpapier wird mit einer 1 %igen Lösung von 1-Hydroxy-2-diazonium-6-me- thylbenzol-4-sulfosäure getränkt, in der auch Mercuronitrat zu einer 21/2 % igen Konzentra tion gelöst ist, und dann in einem mit Phos- phorpentoxyd getrockneten Raum während einer Stunde getrocknet. Dann wird es wäh rend 75 Sekunden hinter einer Kopiervorlage in einer Entfernung von 40 cm von einer Quarzlampe belichtet. Das schwach sichtbare Bild wird durch Spülen in Wasser ent wickelt.
Das derart erzeugte Bild wird dann in einer 1 %igen Lösung von Silbernitrat in ein Silberbild umgewandelt. Das positive Bild, das einen tiefbraunen Farbton aufweist, wird in einer Sulfitlösung fixiert und kann dann erfolgreich als Dia positiv für das Lichtpausverfahren verwen det werden.
Sollte man das Quecksilberbild nicht in der Silbernitratlösung in ein Silber bild umwandeln, so tritt der Nachteil auf, dass es im Laufe eines Jahres verschwindet. <I>Beispiel 7:</I> Regenerierte Zellulose wird mit einer 50 % - igen alkoholischen Lösung getränkt, in der 1-Hydroxy =. 2 - diazonium - 6 - methylbenzol-4- sulfonsäure zu einer 3/4%igen Konzentration und Mercuronitrat zu einer 1,2%igen Kon zentration gelöst werden und dann an der Luft getrocknet.
Das derart erhaltene licht empfindliche Material wird während 21/2 Mi nuten hinter einem Glasnegativ in einer Entfernung von 40 cm von einer Quarzqueck- silberlampe belichtet, dann während einer halben Stunde einer Atmosphäre mit hohem Wasserdampfgehalt ausgesetzt und dann in Wasser gespült, wodurch ein positives Bild entwickelt und sichtbar wird. Dann wird das Bild durch Behandlung mit 'Silbernitrat und naehheriges Ausspülen mit Wasser stabili siert.
<I>Beispiel<B>8:</B></I> Die unter dem Warenzeichen Sidacisol im Handel erhältliche Acetylzellulose wird zum Beispiel in einer Schüttelmaschine während zwei Minuten mit einer 2 n alkoholischen Kalilaugelösung behandelt, wodurch die Acetylzellulose oberflächlich verseift wird. Nach gründlichem Spülen mit Wasser wird zwischen Filtrierpapier getrocknet und dann mit einer 2 % igen Mercuronitratlösung ge tränkt.
Mit einem Gummiwischer wird die Schicht auf einer Glasplatte glattgestrichen und dann nochmals zwischen Filtrierpapier getrocknet. Das derart erhaltene Material wird nun mit einer 0,75 % i.gen Lösung von 1- Hydroxy- 2 - diazonium - 6 -methylbenzol -4 - sulfosäure getränkt, die 1,2% Mercuronitrat und<B>0,75%</B> Silbernitrat enthält.
Dann wird das lichtempfindliche Material während län gerer Zeit, zum Beispiel fünf Tage, in Luft aufbewahrt, damit das Verfahren, in dem Sinne reproduzierbar ist, dass es stets zu einem Material von bestimmten Eigenschaf ten führt.
Wenn man das auf diese Weise erhaltene lichtempfindliche Material hinter einem pho tographischen Glasnegativ während 2 bis 3 Minuten in einer Entfernung von 25 cm von einer Kohlenbogenlampe belichtet, ent steht ein einigermassen sichtbares positives Bild mit braunem Farbton, das in einer 1%- igen Silbernitratlösung während 10 Minuten bei einer Temperatur von 40 bis 50 C ent wickelt wird. Dann wird ungefähr zwei Stunden mit destilliertem Wasser, noch einige Stunden mit Leitungswasser gespült und dann kurz, zum Beispiel 1 Minute, mit einer 1%igen Natriumsulfitlösung behandelt und nochmals mit Wasser gespült.
Nach der Belichtung kann auch mit einer Lösung ent wickelt werden, die 2 % Metol und 4 % Zi tronensäure enthält, wobei es aber erwünscht ist, die Belichtungszeit bis auf etwa 1 Minute zu reduzieren, wonach während einer Minute mit dem genannten Entwickler und dann eine halbe Stunde mit destilliertem Wasser ge spült wird. Schliesslich wird noch einige Stunden mit Leitungswasser gespült, ge- gebenenfalls nachdem die erwähnte Behand lung mit Natriumsulfit erfolgt ist.
Es ist er wünscht, schliesslich in einer etwa 20 % igen Lösung von Glyzerin in Wasser zu behan deln, damit der Träger eine hinreichende Biegsamkeit beibehält.
Das mit einem solchen Bild versehene Material eignet sich besonders als Diapositiv bei Lichtpausverfahren, da dieses Bild einen dazu geeigneten Gammawert hat und der bräunlich gefärbte Stoff, aus dem das Bild besteht, das Licht der im allgemeinen für Lichtpausverfahren verwendeten - Kohlen bogenlampe stark absorbiert.
Mit den verschiedenen vorgenannten Trä germaterialen und Entwicklungsverfahren können auch gute Ergebnisse bei Verwen dung anderer Diazoniumverbindungen er reicht werden, bei denen sich der aus einer Hydroxylgruppe bestehende Substituent in Orthostellung in bezug auf die Diazonium- gruppe befindet, zum Beispiel:
1- Hydroxy - 2 - diazoniumbenzol-4-suMo- säure-6-carbonsäure, 1-Hydroxy-2-diazonium- benzol - 4 - carbonsäure, 1-Hydroxy- 2- diazo- niumbenzol-5-carbonsäure, 1-Hydroxy-2-di- azoniumbenzol-6-carbonsäure, 1-Hydroxy-2- diazoniumbenzol-4-chlor-6-sulfosäure,
1-Hy- droxy -6 - acetylamino - 2 - diazoniumbenzol - 4 - sulf osäure.
Auch können Diazoniumverbindungen ver wendet werden, bei denen in dem Benzolkern 2 Hydroxylgruppen vorhanden sind, zum Beispiel 1-Hydroxy-2-diazonium-6-hydroxy- benzol-4-sulfosäure.
Statt Hydroxylgruppen können auch in dem Benzolkern Aminogruppen als Substi- tuenten vorhanden sein, bei denen ein oder die beiden Wasserstoffatome einer solchen Aminogruppe ihrerseits substituiert sein können.
<I>Beispiel 9:</I> Papier wird mit einer Lösung von p-Di- phenyl-amino-diazoniumfluorid und Mer- curonitrat getränkt. Die weitere Behandlung des Materials und die Bilderzeugung kann in entsprechender Weise erfolgen, zum Beispiel gemäss Beispiel 3. Es entsteht ein violettge- färbtes Negativbild, das nach Spülen in Was ser einen braungrauen Farbton aufweist.
Gute Resultate können ferner durch Ver wendung von Dimethylaminobenzoldiazo- niumborfluorid und Diäthylaminobenzoldi- azoniumborfluorid erhalten werden.
Statt Benzoldiazoniumverbindungen kön nen auch zu andern Ringsystemen gehörige Diazoniumverbindungen benutzt werden.
<I>Beispiel 10:</I> Papier wird mehrmals, zum Beispiel drei mal, mit einer 2 % igen Lösung von Mercuro- nitrat getränkt, und dann in einer 6%igen Natriumsulfatlösung gebadet und zur Ent fernung des gebildeten Natriumnitrats in Wasser während einer Stunde gespült. Nach dem das Papier an der Luft getrocknet wor den ist, wird es mit einer 1 % igen Lösung von 1-Diazonium-2-hydroxynaphtalin-4-sulf o- säure getränkt und dann wieder an der Luft getrocknet.
Dieses Material kann auf die im Beispiel 3 beschriebene Weise verwendet werden. Nach dem Spülen in Wasser wird das Bild, das nach der Belichtung noch nicht sichtbar war, zu einer graufarbigen Negativ lichtpause entwickelt.
Ausführungsbeispiel <I>11:</I> Papier wird mit einer 2%igen Lösung von Mercuronitrat getränkt und dann an der Luft getrocknet. Darauf wird es mit einer 80%igen alkoholischen Lösung getränkt, die 1 % 2 - Flydroxy -1 - diazoniumnaphtalin-4- sulfosäure und 1 % Silbernitrat enthält, und aufs neue an der Luft getrocknet.
Das licht empfindliche Material wird während 30 Se kunden hinter einem Filmnegativ in einer Entfernung von 25 cm von einer 5 kW Glühlampe belichtet und das noch nicht sichtbare Bild dadurch entwickelt, dass das Material während 24 Stunden einer Atmo sphäre mit einem hohen Wasserdampfgehalt ausgesetzt wird. Der Ton des Bildes wird in diesem Fall zunächst braun, später schwarz. Dann wird zur Fixierung mit Wasser ge spült, wobei die Farbe des Bildes keine Än derung mehr erfährt.
Beispiel <I>12:</I> Statt Papier können die im Beispiel 11 erwähnten Stoffe auch einem Träger einver leibt werden, der aus oberflächlich verseifter Acety lzellulose besteht. Zur Herstellung von lichtempfindlichem Material und zur Erzeu gung von Bildern darauf, kann man entspre chend Beispiel 8 verfahren.
<I>Beispiel 13:</I> Papier wird mit einer 2 % igen Lösung von Mercuronitrat, einer 1 %igen Lösung von 1- Diazonium- 2 -hydroxynaphtalin-4-sulf osäure und einer 2 % igen Lösung von Mercuronitrat bestrichen. Nach jeder Bearbeitung wird die Schicht an der Luft getrocknet.
Dann wird kurz hinter einer Zeichnung (30 Sekunden in einer Entfernung von 25 cm von einer 5 kW-Glühlampe) belichtet und während 5 Minuten in "einer 1 % igen Lösung von Aurichlorid entwickelt. Es entsteht ein nega tives, violettrotfarbiges Bild, das durch Spü len in Wasser beständig gemacht wird.
Da Mercuronitrat mit Aurichlorid reagiert, empfiehlt es sich, nach der Belichtung zu entwickeln und sorgfältig mit Wasser auszu waschen und erst dann das derart erhaltene Bild mit der Aurichloridlösung zu behandeln. .Beispiel <I>14:</I> Papier wird mit einer 1 % igen Lösung von 1 - Diazonium - 2 - hydroxynaphtalin-4-sulfo- säure bestrichen und dann an der Luft ge trocknet.
Nach kurzer Belichtung hinter einer Kopiervorlage (30 Sekunden in einer Entfernung von 25 cm von einer 5 kW-Glüh- lanipe) wird die Schicht mit einer 92%igen Lösung von Mercuronitrat in Wasser be strichen, wodurch sich das Bild in etwa 5 Minuten entwickelt, worauf mit Wasser ge spült und nachher mit einer Silbernitrat lösung behandelt wird.
Auch ist es möglich, die Schicht nach der Belichtung mit einem sehr feinen Pulver von Mercuronitrat einzureiben und dann in einem Raum mit hohem Wasserdampfgehalt anzu ordnen. Nach ungefähr einer halben Stunde entsteht das Bild, das auf die bereits be schriebene Weise stabilisiert werden kann.