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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnplatte zur Herstellung
eines Vlieses mit einer Vielzahl von nichtrunden, insbesondere trilobal-ähnlichen oder
mehrarmigen Bohrungen zum Austritt von Polymermaterial zur Erzeugung
von Filamenten, wobei gleiche Bohrungen in zueinander versetzten
Reihen angeordnet sind.
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Es
ist bekannt, dass Filamente bei der Herstellung von Vliesen erzeugt
werden, die einen nichtrunden Querschnitt aufweisen. Dieser Querschnitt kann
beispielsweise trilobal sein, d.h., der Querschnitt verfügt über drei
Arme, die miteinander in einem Zentrum verbunden sind. Daneben besteht
die Möglichkeit,
beispielsweise sternförmige
Querschnitte oder andere, nichtrunde Querschnitte zu erzeugen. Beispielsweise
ist es aus der
DE 36
34 146 A1 bekannt, ein Faservlies mittels einer Spinnplatte
zu erzeugen, bei der die Spinnplatte sogenannte zweilappige Bohrungen
aufweist. Die zweilappigen Bohrungen bestehen aus jeweils zwei kreisrunden Öffnungen,
die miteinander über
einen Steg verbunden sind. Weiterhin werden in der
DE 36 34 146 A1 auch andere
im Stand der Technik bekannte Schlitzgeometrien in einer Spinnplatte
angeführt.
Dieses können
schlitzförmige,
dreiecksförmige,
halbmondartige, oder auch T-förmige Öffnungen
in Spinnplatten sein.
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In
DE 197 82 020 T1 wird
eine Spinnbrause zur Herstellung von Lyocellfilamenten aus einer
Lösung
von Cellulose? beschrieben, wobei der Kühleffekt des Querzugs in wenigstens
einem Abschnitt der Spinnbrause dadurch maximiert wird, dass die
Löcher
in den Spalten gegenüber
den Löchern
in den Reihen in einem anderen Abstand voneinander angeordnet sind.
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Aus
DE 35 41 034 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Acrylfasern bekannt, bei dem in
einem Nassspinnverfahren Fasern mit Y-artigem Querschnitt erzeugt
werden.
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Aus
DE 39 23 067 A1 geht
eine Spinnanlage für
Chemiefasern hervor, bei der zwei entgegengerichtete Luftströme auf das
Filamentbündel
gerichtet werden, um eine gleichmäßige Abkühlung sämtlicher Filamente zu erreichen.
Dabei wird durch die Ausbildung der Mündungen der Luftanschlüsse in die
Beruhigungskammern gewährleistet,
dass über
die gesamte Länge
der Beruhigungskammern und damit auch über die gesamte Länge der
Druckkammern ein einheitlicher Luftdruck besteht und die Luft aus
den Düsenkästen in
laminaren, horizontalen Strömungen auf
die in der Spinnfläche
in Fallrichtung laufenden Filamente trifft. Des weiteren wird durch
die Anordnung des Zwischenschachtes sichergestellt, dass die entweichende
Luft nicht in Berührung
mit der Spinnplatte gelangt und das Abkühlen der Spinnplatte und Einfrieren
der austretenden Schmelzeströme
vermieden wird.
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In
DE 37 44 657 A1 wird
ein Verfahren zum Betrieb einer Spinnvliesanlage für die Herstellung
eines Spinnvlieses aus synthetischen Endlosfilamenten offenbart,
wobei die Prozessluft zur Kühlung
der Filamente in zwei Teilströme
aufgeteilt wird, um sowohl eine Intensivkühlung als auch eine Zusatzkühlung der
Filamente zu bewirken. In einem Kühlschacht werden beide Teilströme vereinigt
und bezüglich
ihres Strömungsquerschnitts
in einem nachfolgenden Verstreckspalt durch beiderseits angeordnete
Staubleche keilförmig
eingeschnürt.
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Sowohl
in
DE 39 41 034 A1 als
auch in
DE 37 44 657
A1 werden Spinnvorrichtungen mit gleichförmig angeordneten
Spinnbohrungen offenbart, die vorzugsweise zur Herstellung von Fasern
mit weitestgehend rundem Querschnitt geeignet sind. Bei beidseitigem
Anströmen
von Fasern mit rundem Querschnitt ist auf Grund der sich einstellenden
Strömungsprofile
ein gleichmäßiges Abkühlen der
angeströmten
Fasern und benachbarter Fasern zu erwarten. Fasern mit nichtrunden,
vorzugsweise trilobalen Querschnitten, die gleichförmig angeordnet
sind, verursachen beim Anströmen
Verwirbelungen der Kühlluft,
die bezüglich
benachbarter Fasern zu wesentlich schlechteren Kühlbedingungen führen, was
unterschiedliche Fasereigenschaften zu Folge hat.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, gleichmäßige Eigenschaften bei nichtrunden
Filamenten zu erzeugen, die zur Herstellung eines Vlieses eingesetzt
werden.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Spinnplatte zur Herstellung eines Vlieses
mit einer Vielzahl von nichtrunden, insbesondere trilobal-ähnlichen
oder mehrarmigen Bohrungen mit den Merkmalen des Anspruches 1, mit
einem Spinnpaket mit den Merkmalen des Anspruches 3 und mit einem
Verfahren zum Kühlen und/oder Verstrecken
eines geschmolzenen Polymermaterials mit den Merkmalen des Anspruches
6 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in
den jeweils abhängigen
Unteransprüchen
angegeben.
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Eine
Spinnplatte zur Herstellung eines Vlieses weist eine Vielzahl von
nichtrunden, insbesondere trilobal-ähnlichen oder mehrarmigen Bohrungen zum
Austritt von Polymermaterial zur Erzeugung von Filamenten auf. Die
Spinnplatte weist gleiche Bohrungen in zueinander versetzten Reihen
angeordnet auf. Eine erste Reihe der Bohrungen hat eine Lageanordnung,
die sich von einer Lageanordnung einer zweiten Reihe an Bohrungen
durch ein Verdrehen der Bohrungen unterscheidet. Durch ein Verdrehen der
Bohrungen wird eine gleichförmige
gezielte Anströmung
des jeweils aus den Bohrungen austretenden Polymermaterials ermöglicht.
Die Anströmung erfolgt
insbesondere mittels eines Kühlgases,
welches beispielsweise senkrecht auf das austretende Polymermaterial
auftrifft. Auch kann das Kühlgas
in einem schrägen
Winkel auftreffen und dadurch ein Verstrecken des Polymermaterials
zur Erzeugung der Filamente bewirken. Durch das Verdrehen der Bohrungen
kann ein in etwa gleichartiges Anströmen beispielsweise mit Kühlgas über hintereinander
angeordnete Reihen an Bohrungen erzielt werden.
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Die
Reihen von Bohrungen können
nicht nur eine unterschiedliche Lageanordnung durch ein Verdrehen
der Bohrungen aufweisen. Vielmehr können die Bohrungen zueinander
auch versetzt angeordnet sein. Das bedeutet, dass beispielsweise
Bohrungen in einer ersten Reihe in Anströmrichtung betrachtet Bohrungen
einer dahinter angeordneten zweiten Reihe nicht verdecken. Vielmehr
werden die Bohrungen von zumindest dieser zweiten Reihe ebenfalls
von noch nicht durch anderes Polymermaterial umgeleitetem Kühlgas umströmt.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass die Spinnplatte unterschiedliche Arten
von Bohrungen aufweist. Das Verdrehen von Bohrungen erlaubt es, dass
selbst bei unterschiedlichen Querschnitten der Bohrungen eine Vergleichmäßigung der
Anströmung erfolgt.
Dieses wiederum wirkt sich auf die Eigenschaften der Filamente aus.
Je nach Bohrungsquerschnitt, Anströmbedingungen, Polymerdurchfluss
sowie anderen Parametern kann ein Verdrehen darauf abgestimmt sein,
gezielt Eigenschaften der Filamente einzustellen. Dieses kann beispielsweise
eine Festigkeit in MD oder CD betreffen, eine Opazität der Filamente
sowie andere Eigenschaften.
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Ein
weiterer Gedanke der Erfindung sieht vor, dass ein Spinnpaket mit
zumindest einer ersten und einer zweiten Spinnplatte zur Verfügung gestellt wird,
wobei die erste und die zweite Spinnplatte zueinander benachbart
im Spinnpaket angeordnet sind. Die erste und die zweite Spinnplatte
weisen jeweils nichtrunde Bohrungen auf, wobei die Bohrungen in der
ersten Spinnplatte zu den Bohrungen in der zweiten Spinnplatte verdreht
angeordnet sind.
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Vorteilhafterweise
können
die Spinnplatten für
ein Spinnpaket baugleich hergestellt werden und die Bohrungen damit
die gleiche Dimensionierung aufweisen. Beim Einsetzen der Spinnplatten
jedoch werden diese verdreht zueinander angeordnet. Dieses ermöglicht,
vorzugsweise mit bisher schon vorhandenen Fertigungseinrichtungen
und Fertigungsschablonen auszukommen.
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Das
Spinnpaket kann eine Einbausicherung im Zusammenspiel mit den jeweiligen
Spinnplatten aufweisen. Diese Einbausicherung stellt sicher, dass die
Spinnplatten auch nur in der ihnen zugewiesenen Lage in das Spinnpaket
einsetzbar sind. Diese Einbausicherung ist beispielsweise mittels Nut-Steg-Verbindungen zwischen
den Spinnplatten und dem Spinnpaket herstellbar. Weiterhin ermöglicht dieser
modulare Aufbau des Spinnpaketes, dass unterschiedliche Spinnplatten
miteinander kombiniert werden können.
Dieses ermöglicht
eine Vielzahl von Varianten an unterschiedlichen Bohrungsgeometrien,
Verdrehungen und auch Versetzungen von Bohrungen untereinander,
die miteinander im Spinnpaket angeordnet werden.
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Es
können
eine Vielzahl an Spinnplatten im Spinnpaket nebeneinander angeordnet
sein, wobei die Spinnplatten jeweils nur über eine gewisse Anzahl an
Reihen von Bohrungen verfügen.
Beispielsweise weist eine Spinnplatte 15 oder weniger, insbesondere
10, vorzugsweise 5 und weniger Bohrungsreihen auf. Dieses gestattet
es, dass beispielsweise von Spinnplatte zu Spinnplatte die Lageanordnung der
Bohrungen sich immer wieder etwas weiter verdreht. Dieses erlaubt
weiterhin, dass für
unterschiedliche Anströmverhalten
der Spinnplatten entsprechend geeignete Lageanordnungen der Bohrungen und
damit Verdrehwinkel eingestellt werden können, ohne dass eine Neuproduktion
von Spinnplatten notwendig ist.
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Vorzugsweise
ermöglicht
die Anordnung von verschiedenen Spinnplatten im Spinnpaket die Möglichkeit,
unterschiedliche Arten von Bohrungen je nach beabsichtigtem Verwendungszweck
des herzustellenden Vlieses miteinander zu kombinieren. So kann
beispielsweise die erste und/oder die zweite Spinnplatte jeweils
unterschiedliche Arten von Bohrungen aufweisen. Auf diese Weise
sind insbesondere auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Bohrungen
in einem Spinnpaket miteinander kombinierbar. Dieses kann dann eingesetzt
werden, wenn durch die unterschiedlichen Querschnitte unterschiedliche
Eigenschaften wie Abdeckverhalten der Vliesschicht, ein flüssigkeitsaufnehmendes
Verhalten des herzustellenden Vlieses oder auch eine flüssigkeitsabweisende
Eigenschaft des Vlieses gezielt auch unter Verwendung dafür geeigneter
Filamentquerschnitte eingestellt werden sollen.
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Ein
zusätzlicher
Gedanke der Erfindung sieht ein Verfahren zum Kühlen und/oder Verstrecken eines
geschmolzenen Polymermaterials bei einer Spinnvliesherstellung vor.
Das Polymermaterial tritt aus einer Vielzahl von nichtrunden Bohrungen aus,
insbesondere aus zumindest trilobal-ähnlichen oder mehrarmigen Bohrungen,
die zumindest in einer Spinnplatte angeordnet sind. Das Polymermaterial bildet
dabei Polymerfilamente. Ein erster Gasstrom trifft von einer ersten
Seite und ein zweiter Gasstrom von einer zweiten Seite auf das aus
den Bohrungen austretende Polymermaterial auf.
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Der
erste Gasstrom wird zumindest bei einem Auftreffen auf eine erste
Reihe von Polymerfilamenten entlang deren Form spiegelbildverkehrt
im Vergleich zu einer Führung
des zweiten Gasstroms beim Auftreffen auf eine dortige erste Reihe
von Polymerfilamenten geführt.
Diese Spiegelverkehrtheit bei der Anströmung von zwei unterschiedlichen,
insbesondere gegenüberliegenden
Bohrungen führt
zu einer Vergleichmäßigung der
Ausbildung der Polymerfilamente und damit auch zu einer Vergleichmäßigung der
Eigenschaften der Polymerfilamente und damit des Vlieses. Insbesondere
erlaubt dieses auch, dass die verwendeten Gasströme beispielsweise mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten auf die Polymerfilamente auftreffen können im
Vergleich zu herkömmlichen
entgegengesetzt zueinander gerichteten Gasströmungen bei der Spinnvliesherstellung.
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Der
erste Kühlstrom
und der zweite Kühlstrom
können über mehrere
Reihen von Polymerfilamenten spiegelverkehrt zueinander geführt werden. Dazu
werden die verwendeten Bohrungen spiegelverkehrt baugleich und auch
dimensionsgleich ausgeführt.
Der erste und der zweite Gasstrom werden zumindest teilweise jeweils
von einer ersten Polymerfilamentreihe auf eine benachbarte zweite
Polymerfilamentreihe umgelenkt. Dazu können hintereinander angeordnete
Reihen von Bohrungen versetzt zueinander sein. Beispielsweise können sich
Bohrungen gegenseitig in Strömungsrichtung
betrachtet zumindest teilweise überlappen.
Auch kann die Form und die Anordnung der Bohrung dazu führen, dass
das austretende Polymermaterial einen Filamentquerschnitt aufweist,
der eine Richtungsänderung
des angeströmten
Gasstromes zur Folge hat. Vorzugsweise erfolgt eine Umlenkung eines
Gasstromes durch eine erste Polymerfilamentreihe auf eine nachfolgende zweite
Polymerfilamentreihe derartig, dass eine gezielte Anströmung der
zweiten Polymerfilamentreihe erfolgt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden in der nachfolgenden
Zeichnung näher
erläutert.
Die dort dargestellten und beschriebenen Merkmale sind zu weiteren
Ausgestaltungen der Erfindung mit den schon oben dargestellten Merkmalen
kombinierbar, ohne dass diese im Einzelnen näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 Eine
erste Spinnplatte mit nichtrunden Bohrungen,
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2 Eine
zweite Spinnplatte mit nichtrunden Bohrungen,
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3 Einen
Ausschnitt aus 2 mit einer in 2 dargestellten
Bohrung,
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4 Ein
Spinnpaket mit zwei im Spinnpaket angeordneten Spinnplatten mit
nichtrunden Bohrungen in einer Aufsicht und
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5 Eine
schematische Ansicht einer Spinnvliesherstellungseinrichtung.
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1 zeigt
eine erste Spinnplatte 1 mit einer ersten Reihe 2 an
nichtrunden Bohrungen 3. Die nichtrunden Bohrungen 3 haben
einen trilobalen Querschnitt. Die erste Reihe 2 wird von
einem Gasstrom angeströmt,
der durch Pfeile angedeutet ist. Die nichtrunden Bohrungen 3 mit
trilobalem Querschnitt sind in der ersten Reihe 2 so angeordnet, dass
ein Schenkel in etwa parallel zur Strömungsrichtung des Gasstromes 4 verläuft. Dadurch
wird der auf ein Polymermaterial auftreffende Gasstrom 4 aufgeteilt
und entlang der anderen Schenkel der nichtrunden Bohrung 3 abgelenkt.
Diese Ablenkung erfolgt insbesondere in der Art, dass Teilströme 5 des Gasstromes 4 auf
nachfolgende zweite Bohrungen 6 einer nachgeordneten zweiten
Reihe 7 auftreffen. Die ersten nichtrunden Bohrungen 3 und
die zweiten Bohrungen 6 können die gleiche Gestalt aufweisen, so
wie dargestellt, können
aber auch unterschiedliche Gestalten haben. Sie können sich
auch in ihren Dimensionen unterscheiden. Die zweiten Bohrungen 6 der
zweiten Reihe 7 sind gegenüber denjenigen der ersten Reihe 2 um
einen Winkel verschoben. So wie in 1 angedeutet,
kann die Verdrehung in einer Reihe gleichmäßig über alle Bohrungen oder aber auch
unterschiedlich sein. Die Teilströme 5 können entweder
direkt auf einen Schenkel der Bohrungen auftreffen oder aber werden
in etwa parallel wiederum zu einem Schenkel der nachfolgenden Bohrung geführt, bevor
sie wiederum umgelenkt werden. Eine Anordnung der Bohrungen der
ersten Reihe 2 und der zweiten Reihe 7 kann insbesondere
so ausgeführt
sein, dass eine gezielte Verwirbelung des auf die Polymerfilamente
auftretenden Gasstromes 4 über der Spinnplatte 1 erzeugt
wird. Weiterhin können
die Bohrungen verschiedener Reihen so angeordnet sein, dass sich
eine Art Düseneffekt
zwischen benachbarten Bohrungen einstellt. Beispielsweise sind benachbarte
Bohrungen so angeordnet, dass sich eine Verjüngung 8 ergibt, die
eine Beschleunigung eines Teilstromes 5 erzeugt. Andererseits
besteht ebenfalls die Möglichkeit,
eine Verbreiterung 9 vorzusehen. Diese Verbreiterung würde zu einer
Abnahme der Geschwindigkeit des Teilstromes 5 führen. Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
dass gleich angeordnete Bohrungen in Reihen hintereinander angeordnet
sind, ohne dass sich dazwischen eine Reihe mit anders angeordneten
Bohrungen befindet.
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2 zeigt
eine zweite Spinnplatte 10 mit einem ersten Bereich 11 und
einem zweiten Bereich 12. Der erste Bereich 11 weist
Trilobalbohrungen 13 auf. Der zweite Bereich 12 weist
die gleichen Trilobalbohrungen 13 auf, jedoch sind diese
spiegelverkehrt zu denjenigen des ersten Bereiches 11 angeordnet. Zwischen
dem ersten Bereich 11 und dem zweiten Bereich 12 ist
ein Spalt 14 angeordnet. In diesem Spalt 14 befindet
sich vorzugsweise keine Bohrung, aus der Polymermaterial zur Bildung
von Filamenten austritt. Im Spalt jedoch können sich beispielsweise Absaugöffnungen 15 und/oder
Gasstromumlenkungen 16 befinden. Während über Absaugöffnungen 15 der Gasstrom
ins Innere einer Spinnvliesvorrichtung abgezogen werden kann, wird über Gasstromumlenkungen 16 der
Gasstrom so umgelenkt, dass er einen Bewegungsvektor in Richtung
des Austritts des Polymermaterials aus den Trilobalbohrungen 13 erhält.
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3 zeigt
eine Trilobalbohrung 13 aus 2 in Vergrößerung.
Die Trilobalbohrung 13 hat drei Arme, einen ersten Arm 17,
einen zweiten Arm 18 und einen dritten Arm 19.
Die drei Arme 17, 18, 19 können mit
einem Winkel von jeweils 120° untereinander
angeordnet sein. Es können
jedoch auch unterschiedliche Winkelverhältnisse an der Trilobalbohrung 13 eingestellt
sein. Beispielsweise kann ein erster Winkel 20 kleiner
sein als ein zweiter Winkel 21 und dritter Winkel 22.
Gemäß 2 sind
jedoch alle Trilobalbohrungen 13 nicht nur in einem Bereich
der Spinnplatte in die gleiche Richtung orientiert. Vielmehr weisen
sie mit dem ersten Arm 17 sowie in 3 dargestellt
in eine Richtung, aus der eine Kühlluftströmung kommt.
Dieses ermöglicht
eine gleichmäßige Kühlluftströmung in
Faserzwischenräumen, eine
gleichmäßige Faserkühlung und
vermeidet Verwirbelungen bzw. Verhakungen oder andere Störungen zwischen
Fasern aus verschiedenen Reihen. Die Arme 17, 18, 19 können auch
unterschiedlich lang sein. Beispielsweise können alle drei Arme 17, 18, 19 unterschiedliche
Längen
aufweisen, oder aber nur ein Arm ist länger oder kürzer. Der erste Arm 17 kann kürzer als
der zweite Arm 18 und dritte Arm 19 sein. Dadurch,
dass das aus dem ersten Arm 17 austretende Polymermaterial
beidseitig von einem Kühlluftstrom
beaufschlagt wird, erfolgt dort eine raschere Temperaturabnahme
gegenüber
dem Polymermaterial, was entlang des zweiten Armes 18 und
dritten Armes 19 aus der Trilobalbohrung 13 austritt.
Um dieses unterschiedliche Abkühlungs-
und auch Verstreckungsverhalten auszugleichen, kann beispielsweise der
erste Arm 17 verkürzt
sein. Weiterhin ermöglicht eine
unterschiedliche Geometrie der Trilobalbohrung in Bezug auf die
Anströmung
die Möglichkeit,
eine gezielte Verdrehung der erzeugten Filamente zu erzielen. Beispielsweise
kann der Kühlluftstrom
eine Art Rotation bewirken. Auch besteht die Möglichkeit, durch unterschiedliches
Verstrecken bzw. Abkühlen der
Arme 17, 18, 19 eine Kräuselung
der so erzeugten Filamente bzw. Fasern zu erzielen.
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4 zeigt
ein Spinnpaket 23 mit einer dritten Spinnplatte 24 und
einer vierten Spinnplatte 25. Beide Spinnplatten werden
parallel angeströmt,
jedoch aus entgegengesetzten Richtungen. Zwischen den beiden Spinnplatten 24, 25 ist
weiterhin ein Spalt 26 angeordnet. Der Spalt 26 kann
einen Bereich zwischen 1 bis 100 mm, insbesondere zwischen 5 bis
25 mm aufweisen. Einen derartigen Abstand kann auch eine wie beispielsweise
in 1 dargestellte Spinnplatte zwischen verschiedenen
Bereichen aufweisen. Reihen der Spinnlöcher in den Spinnplatten 24, 25 wiederum
können
einen Abstand haben, der geringer ist als der Spalt 26.
Auch kann eine Spinnplatte bzw. ein Bereich auf einer Spinnplatte 5 bis 15 Reihen
an Spinnlöchern 27 aufweisen.
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5 zeigt
in schematischer Ansicht eine Spinnvliesherstellungseinrichtung 28.
Die Spinnvliesherstellungseinrichtung 28 weist eine Einzelspinnplatte 29 auf.
In der Einzelspinnplatte 29 sind nicht näher dargestellte
Trilobalbohrungen enthalten, durch die erste Polymerfilamente 30 und
zweite Polymerfilamente 31 austreten. In der Figur ist
der Übersichtlichkeit
wegen nur sehr stark vergrößert jeweils ein
einzelnes Polymerfilament gezeigt. Die Trilobalbohrungen in der
Einzelspinnplatte 29 sind so angeordnet, dass die ersten
Polymerfilamente 30 mit einem Schenkel in Richtung parallel
zu einer ersten Luftanströmung 32 aus
der Einzelspinnplatte 29 austreten. Die erste Kühlluftanströmung 32 wird
durch die Pfeile angedeutet. Die Kühlluftanströmung kann direkt unterhalb
der Einzelspinnplatte 29 erfolgen, genauso aber auch beabstandet
dazu oder aber über einen
Bereich. Gleichzeitig kann die Kühlluftanströmung 32 in
einem rechten Winkel zur Ausströmrichtung
der ersten Polymerfilamente 30 erfolgen, oder aber dazu
in einem schrägen
Winkel stehen. Während
die ersten Polymerfilamente 30 in einem ersten Bereich
angeordnet sind, sind die zweiten Polymerfilamente 31 in
einem davon abgetrennten zweiten Bereich angeordnet. Die zweiten
Polymerfilamente 31 werden von einer zweiten Kühlluftanströmung 33 angeströmt und eventuell
verstreckt.
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Die
zweite Kühlluftanströmung 33 ist
parallel zur ersten Kühlluftanströmung 32 ausgerichtet. Durch
spiegelverkehrte Anordnung der Trilobalbohrungen im ersten Bereich
im Vergleich zu den Trilobalbohrungen im zweiten Bereich ergibt
sich so eine Vergleichmäßigung der
Abkühlung
der erzeugten Polymerfilamente und damit auch eine Vergleichmäßigung der
Eigenschaften des aus den Polymerfilamenten erzeugten Vlieses.
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Dass
mittels dieser Spinnplatten bzw. der in einem Spinnpaket angeordneten
Spinnplatten hergestellte Vlies kann in Hygieneartikeln, Haushaltsartikeln,
bei technisch einsetzbaren Vliesen wie beispielsweise einem Filtervlies,
im Baubereich, in medizinischen Anwendungen, für Bekleidungen, insbesondere
Schutzbekleidungen oder ähnlichen
Anwendungen eingesetzt werden. Das Vliesmaterial kann ein- oder
mehrlagig sein, verschiedene Vliesarten aufweisen, eine oder mehrere
Filmschichten besitzen. Die hergestellten Filamente können aus
einem Polyolefin, einem Polyolefingemisch, als Bicomaterial beispielsweise
auch aus Polypropylen und Polyethylen hergestellt sein. Neben den
dargestellten Trilobalbohrungen können auch andere Geometrien
eingesetzt werden, beispielsweise c-, u-, v-, L-, *-förmige oder
komplexere Bohrungen. Es können
ein oder mehrere Arten unterschiedlicher Geometrien eingesetzt werden,
die entweder zumindest teilweise miteinander gemischt und/oder voneinander
in unterscheidbaren Bereichen getrennt sind.