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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Spinnvliesen aus thermoplastischem Material,
wobei die Filamente des Spinnvlieses aus aufgeplatzten Fasern entstanden
sind und nach dem Verlassen einer Laval-Düse eine zusätzliche Behandlung erfahren.
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Aus
der WO 01/00909 A1 und WO 02/052070 A2 sind Prozeß und Vorrichtungen
zur Herstellung von im Wesentlichen endlosen feinen Fäden aus
schmelzbaren Polymeren oder Polymerlösungen bekannt, bei denen Polymerschmelzen
oder Polymerlösungen
aus mindestens einer Spinnbohrung ausgesponnen werden und wobei
der ausgesponnene Faden durch mittels einer Laval-Düse auf hohe
Geschwindigkeit beschleunigte Gasströme verzogen wird, wobei bei
gegebener Geometrie der Schmelzebohrung und ihrer Lage zur Laval-Düse die Temperatur
der Polymerschmelze, ihr Durchsatz pro Spinnbohrung und die Geschwindigkeit
der Gasströme
bestimmenden Drücke
vor und hinter der Laval-Düse
so gesteuert werden, daß der
Faden vor seinem Erstarren einen hydrostatischen Druck in seinem
Inneren erreicht, der größer ist,
als der ihn umgebende Gasdruck, derart, daß der Faden platzt und sich
in eine Vielzahl feiner Fäden
aufspleißt.
Die den Faden verziehenden Gasströme weisen dabei Umgebungstemperatur
oder eine durch ihre Zuführung bedingte
Temperatur auf. Der aus der Spinnbohrung austretende Faden wird
im Bereich der Laval-Düse beheizt.
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Bekannt
ist weiterhin aus der WO 02/099176 A1 ein Prozeß zur Herstellung eines verfestigten Nonwoven
aus zumindest teilweise mikrofeinen Endlosfasern aus schmelzbaren
Polymeren, bei dem eine Polymerschmelze nur eines bestimmten Polymers
aus einer Vielzahl von Spinnbohrungen ausgesponnen und die ausgesponnenen
Fäden durch
mittels einer Beschleunigungsdüse
wie beispielsweise eine Laval-Düse
auf hohe Geschwindigkeit beschleunigte im wesentlichen kalte Gasströme verzogen werden
und jeder Faden aufgrund von weiteren Herstellungsbedingungen vor
dem Erstarren einen hydrostatischen Innendruck erhält, der
größer ist
als der umgebende Gasdruck, derart, daß jeder Faden in Längsrichtung
platzt und sich in eine Vielzahl feiner Endlosfäden aufspleißt. Die
Mikrofasern werden kontinuierlich zu einem Nonwoven (Vlies) beliebiger
Breite abgelegt und das Vlies fortlaufend mit hydrodynamischen Wasserstrahlen
zum Verwirren der Mikrofasern untereinander, zum Verfestigen des
Nonwoven aus den längs
gespleißten
Endlosfasern beaufschlagt. Weiterhin erfolgt das Vermischen und
Verbinden ggf. mit andern Fasern, die unter den Mikrofasern bereits
vorgelegt sind oder auf die Mikrofasern anschließend abgelegt werden.
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In
WO 92/10599 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Feinstfasern aus thermoplastischem Polymeren nach dem Meltblown-Verfahren
beschrieben, bei dem eine Polymerschmelze durch mindestens eine
Austrittsbohrung in einer Meltblown-Düse fließt und unmittelbar nach seinem
Austritt beidseitig der Austrittsbohrung mit Gas umströmt und zerfasert
wird, derart daß das
Gas in spiegelsymmetrisch zu den Austrittsbohrungen angeordnete
Laval-Düse
auf Überschallgeschwindigkeit
beschleunigt und in den Laval-Düsen
nachgeschaltete Strömungskanäle mit konstantem
oder in Strömungsrichtung
sich verjüngendem
Querschnitt auf einer Strömungsgeschwindigkeit
dicht unterhalb der Schallgeschwindigkeit verzögert wird und das die Polymerschmelze
in die aus den Strömungskanälen austretende
Gasströmung
eingespeist wird.
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Bekannt
sind weiterhin Vorrichtungen und Verfahren zum Flash-Spinnen plexifilamentärer Filmfibrillenstränge aus
faserbildenden Polymeren.
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In
EP 0 482 882 B1 wird
ein derartiger Strang als dreidimensionales integrales Netzwerk
aus einer Vielzahl von dünnen
bändchenartigen
Filmfibrillenelementen von statistischer Länge und von weniger als etwa
4 μm durchschnittlicher
Dicke, die im Allgemeinen sich weit entlang der Längsachse
des Stranges erstreckend miteinander ausgerichtet sind, beschrieben.
Die Filmfibrillenelemente vereinigen und trennen sich vorübergehend
in unregelmäßigen Intervallen
an verschiedenen Stellen entlang der Länge, Breite und Dicke des Stranges
unter Bildung des dreidimensionalen Netzwerkes.
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Beispielsweise
wird in
EP 0 431 801 ein
Verfahren offenbart, bei dem die Filmfibrillenstränge aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer,
gegebenenfalls mit Polyolefinanteilen, durch Bilden eines Spinngemisches
aus Wasser, Kohlendioxid und dem Copolymer bei einer Temperatur
von wenigstens 130°C
und bei einem Druck, der größer ist
als der autogene Druck des Gemisches, und anschließend Flash- Verspinnen des Gemisches
bei wesentlich niedrigeren Temperaturen und Drücken entstehen.
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Bevorzugte
Anwendungen für
derartige Spinnvliese im Bereich technischer Wegwerfartikel, speziell
für Schutzbekleidungen
sind aus
EP 0 669 994
B1 bekannt. Diese Vliesstoffe werden von E. I. du Pont
de Nemours & Company
industriell hergestellt und als Spinnvlies-Olefin unter dem Warenzeichen „Tyvek" vertrieben.
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Die
nach dem Stand der Technik hergestellten Vliese weisen zum Teil
unerwünschte
Verdickungen in Filamentabschnitten auf, die nicht nur auf Spinnabrisse,
die als Schmelzetropfen unverstreckt in die Filamentablage eindringen,
den sogenannten „Shots", zurückzuführen sind,
sondern insbesondere durch Relaxationen der Filamente bei ungenügender Verstreckung
und fehlender Temperierung entstehen. Nachteilig wirkt sich hierbei
insbesondere aus, daß die
Wassersäule
derartiger Vliese gegenüber beispielsweise
herkömmlichem
Meltblownvlies mit vergleichbarem Basisgewicht um 20 bis 80% reduziert
ist. Ebenso sind die erreichbaren textil-mechanischen Eigenschaften
wie Festigkeit und Dehnung gegenüber
einem herkömmlichen
Spinnvlies mit vergleichbarem Basisgewicht um 10 bis 40% reduziert. Im
gleichen Maße
sind wesentliche Gebrauchseigenschaften, wie beispielsweise Weichheit
und Griff verschlechtert. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß zur Erzeugung
von Vliesen, die sowohl diskontinuierliche als auch kontinuierliche
Filamente enthalten, zusätzliche
Schritte, wie beispielsweise die separate Bereitstellung und Zuführung der
diskontinuierlichen Filamente oder Fasern erforderlich sind.
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An
dieser Stelle setzt die Erfindung ein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Prozeß zur Herstellung
von Spinnvliesen aus thermoplastischem Material mit Filamenten aus
aufgeplatzten Fasern zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch
1, mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13, mit
Filamenten mit den Merkmalen des Anspruches 25 und mit einem Vliesstoff
mit den Merkmalen des Anspruchs 29 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung eines Spinnvlieses aus thermoplastischem Material
zur Verfügung,
wobei die Filamente des Spinnvlieses aus aufgeplatzten Fasern entstanden
sind. Zur Herstellung der Filamente wird dabei vollinhaltlich Bezug
auf die WO 01/00909 genommen.
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Jedoch
auch andere Verfahren wie auch Vorrichtungen sind einsetzbar, mittels
denen ein thermoplastisches Material über die Bildung von Fasern
zu Filamenten unter Ausnutzung eines im Inneren der Fasern wirkenden
Druckes genutzt wird. Insbesondere kann dabei eine Laval-Düse Verwendung
finden. Es besteht jedoch die Möglichkeit,
jede weitere Düsengeometrie
zu verwenden, beispielsweise eine Spaltdüse oder ähnliches, solange gewährleistet bleibt,
daß aus
den Fasern Filamente aufgrund des Führens des thermoplastischen
Materials durch die Düse
entstehen.
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Aufgrund
der Wirkung des inneren Druckes in den Fasern platzen diese zumindest
teilweise zu einer Vielzahl von Filamenten auf. Die Filamente werden
temperiert, insbesondere zusätzlich
temperiert, und/oder verstreckt, insbesondere zusätzlich verstreckt.
Vorzugsweise weisen sie unterschiedliche Filamentdurchmesser und
unterschiedliche Filamentlängen
auf.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, daß eine derartige Druckregelung über die
Düse erfolgt,
daß die
Fasern sich derart aufspleißen,
daß mindestens
80 Filamente entstehen, vorzugsweise mindestens über 90% Filamente, vorzugsweise
zumindest annähernd
vollständig,
insbesondere vollständig
Filamente aus den Fasern gebildet werden.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß nur ein gewisser Prozentsatz
der Fasern aufgespleißt
wird, damit Filamente entstehen. Dadurch bilden die Fasern Haltepunkte
für die
einzelnen Filamente, so daß die
Filamente nicht lose, sondern zumindest teilweise untereinander
noch einen Verbund aufweisen. Insbesondere ist dieses bevorzugt,
wenn die Filamente genutzt werden sollen, um ein Eingreifen von
beispielsweise hakenähnlichen Mitteln
zu ermöglichen.
Dieses kann beispielsweise bei klettähnlichen Verschlüssen Verwendung
finden.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung zur Herstellung des Spinnvlieses unterscheiden
sich von bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen dadurch, daß die Filamente
zusätzlich
temperiert und/oder zusätzlich
verstreckt sind und die Filamente unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
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Weiterhin
können
die Filamente auch unterschiedliche Längen aufweisen. Die Filamente
werden eventuell aufgrund der Bildung der Fasern schon von einem
gasförmigen
Fluid umgeben. Unter einer zusätzlichen
Temperierung bzw. einer zusätzlichen Verstreckung
ist daher zu verstehen, wenn von beispielsweise diesem gasförmigen Fluid
aus eine Temperaturwirkung bzw. eine Verstreckwirkung auch noch
auf die Filamente ausgeübt
wird, dann aber noch zusätzlich
nachfolgend der Düse
eine Temperierung und/oder Verstreckung auf die Filamente aufgeprägt wird.
Die Temperierung bzw. Verstreckung, die nach der Düse aufgeprägt wird,
hat den Vorteil, daß dabei
eine gezielte Wirkung auf die Filamente direkt ausgeübt werden
kann, ohne daß eine
Beeinflussung durch vorherige Abläufe, insbesondere der Bildung
der Fasern, vorliegt. Dadurch gelingt es, die auf die Filamente
abgestimmte Wirkung einer Temperierung bzw. Verstreckung unter Vermeidung
von Störeinflüssen durchführen zu
können.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung gestatten sowohl die Herstellung kontinuierlicher
Filamente (Endlosfasern) als auch diskontinuierlicher Filamente (Kurzfasern).
Die Spinnvliese weisen gemäß einer Weiterbildung
verschiedene Eigenschaften unterschiedlicher Spinnvliesverfahren
auf, die miteinander kombiniert in einem Herstellungsverfahren erzielbar sind
und somit wesentliche Nachteile bekannter Vliese eliminiert werden.
Einerseits weist das Vlies beispielsweise Abmessungen auf, die ansonsten
nur von schmelzgeblasenen Spinnvliesen bekannt sind. Zum anderen
sind die Vielzahl von feinen Filamenten insbesondere durch einen
anderen Mechanismus erzeugt worden, der wiederum Freiheiten bezüglich der verwendbaren
Materialien mit sich bringt. Vorzugsweise werden Filamente durch Aufplatzen
erzeugt, die einen Filamentdurchmesser von weniger als 10 μm, vorzugsweise
weniger als 1 μm
haben.
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Eine
Temperierung und/oder Verstreckung der Filamente nach dem Austritt
des thermoplastischen Materials aus der Düse und vor dem Auftreffen der
Filamente auf einer Ablage ermöglicht
die Ausnutzung des Abstandes zwischen der Düse und der Ablage. Vorzugsweise
kann die Temperierung und/oder die Verstreckung entlang dieses Weges
unterschiedlich einstellbar sein. Auch können ein oder mehrere Temperierungsschritte
bzw. Verstreckungsschritte entlang dieser Strecke vorgesehen werden. Eine
Temperierung kann beispielsweise über Strahlung, Konvektion oder
andere Wirkmechanismen erfolgen. Eine Verstreckung ist insbesondere
durch eine filamentoberflächenwirkende
Reibkraft möglich, wie
es beispielsweise durch ein bewegtes Medium, das die Filamente umgibt, übertragen
werden kann. Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß in den
Filamenten selbst eine Zugkraft wirkt, beispielsweise durch einen
mechanischen Abzug von der Düse.
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Bei
der Verwendung eines Mediums zum Verstrecken und/oder Temperieren,
insbesondere eines gasförmigen
Mediums, kann dieses erhitzt wie auch gekühlt sein. Insbesondere weist
eine Einrichtung zur Verstreckung eine Konditioniermöglichkeit für dieses
Medium auf. Eine Konditionierung kann beispielsweise einen Feuchtgehalt
des Mediums, eine Zusammensetzung des Mediums, insbesondere eine
Zusammensetzung aus einer oder mehreren Phasen, unterschiedlichen
Stoffen, wie auch Hinzufügung
von festen, flüssigen
und gasförmigen
Mitteln betreffen. Beispielsweise wird das gasförmige Medium den Filamenten
mit einer Geschwindigkeit zugeführt,
die diesen zumindest annähernd
gleicht, vorzugsweise über
einer Fortbewegungsgeschwindigkeit der aus der Düse kommenden Filamente liegt. Gemäß einer
Ausgestaltung weist das Medium eine Geschwindigkeit von über 400
m/min auf, insbesondere eine Geschwindigkeit von über 300
m/min, vorzugsweise von über
800 m/min.
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Bei
genauer Abstimmung der Vorrichtung wird ermöglicht, daß unerwünschte Verdickungen in Filamentabschnitten
zumindest zu mehr als 95%, insbesondere zu mehr als 98%, insbesondere
annähernd
vollständig
unterdrückt
werden können.
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Die
Vorrichtung erlaubt einerseits die Vermeidung der klassischen "Spots". Zum anderen gelingt
es durch geeignete Einstellung der Verstreckung bzw. der Temperierung,
daß die
Filamente vollständig
aufspleißen
und eine unerwünschte
Relaxation der Filamente vermieden wird.
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Gemäß einer
Ausgestaltung gelingt es, daß ein
Vlies, was vollständig
aus den derartig hergestellten Filamenten hergestellt ist, eine
Wassersäule
aufweist, die deutlich über
herkömmlichen
Wassersäulenwerten
bei vergleichbarem Basisgewicht und gleicher Bondierung anderer
Vliese vorliegt. Insbesondere gelingt es, daß ein derartiges Vlies eine
mindestens 20%ig höhere
Wassersäule
als ein derartig vergleichbares Vlies auf Basis eines Meltblown-
bzw. eines Spinnvlieses aufweist. Weiterhin gelingt es, daß ein Vlies
aus diesen Filamenten eine Dehnung aufweist, die mindestens 10%,
vorzugsweise mindestens 20%, insbesondere über 35% höher liegt als ein vergleichbares
Spinnvlies mit gleichem Basisgewicht und gleichem Bonding. Gegenüber einem
derartigen Spinnvlies weist das Vlies aus den erfindungsgemäß hergestellten
Filamenten darüber
hinaus den Vorteil einer weicheren Oberfläche auf.
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Insbesondere
eignet sich ein Vlies, das die erfindungsgemäßen Filamente aufweist, insbesondere
aus diesen Filamenten besteht, zu einer bevorzugte Anwendung als
Oberfläche.
Eine derartige Oberfläche
kann mit empfindlichen Oberflächen
in Berührung
treten. Diese Oberflächen
können
beispielsweise Haut von Mensch oder Tier wie auch polierte Oberflächen oder
sonstige kratz- und druckempfindliche Oberflächen sein.
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Bei
der Herstellung der Fasern wird das thermoplastische Material gemäß einer
Ausgestaltung auf eine Temperatur erwärmt, die im Bereich zwischen
150°C bis
350°C, vorzugsweise
im Bereich zwischen 280°C
bis 330°C
liegt. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung wird das thermoplastische Material auf eine
Temperatur oberhalb von 205°C
bis etwa mindestens 280°C
erwärmt.
Gemäß einer
anderen Ausgestaltung wird ein Temperaturbereich zwischen 250°C und 320°C bevorzugt.
Der Temperaturbereich zur Erwärmung
des thermoplastischen Materials wird beispielsweise über die
Auswahl desselben beeinflußt.
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Es
kann ein einziges Polymermaterial versponnen werden. Weiterhin besteht
die Möglichkeit, daß ein oder
mehrere Polymere das thermoplastische Material bilden. Auch können Zusätze vorhanden
sein, wobei die Zusätze
schmelzbar wie auch fest sein können.
Insbesondere können
Homopolymere, Copolymere wie auch Blockpolymere eingesetzt werden.
Das thermoplastische Material kann ataktisch wie auch syntaktisch
sein. Bei der Herstellung können
beispielsweise Polyolefine wie Polypropylen, Polyisopren, Polystyrol
oder Polyethylene eingesetzt werden. Auch besteht die Möglichkeit
der Verwendung von Polyester, Polyamiden einzeln oder in Kombination
mit anderen Polymeren bzw. Zusätzen.
Insbesondere können
Additive, Stabilisatoren wie auch Pigmente zugegeben werden. Es
besteht die Möglichkeit
der Verwendung von Masterbatches.
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Die
in der Spinndüse
gebildeten Fasern werden gemäß einer
Weiterbildung nach dem Verlassen der Spinndüse unverzüglich durch ein Medium, insbesondere
ein sauerstoffhaltiges Medium, umströmt. Das Medium zur Temperierung
der Fasern weist beispielsweise eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur
des thermoplastischen Materials, insbesondere des oder der verwendeten
Polymere auf.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Filamente aus aufgeplatzten Fasern nach dem Austritt
aus beispielsweise der Laval-Düse
vor dem Auftreffen auf eine Ablage beschleunigt und/oder an beliebigen
Stellen zusätzliche
temperiert und/oder verstreckt. Die Beschleunigung und/oder zusätzliche
Temperierung und/oder Verstreckung kann beispielsweise durch Druckluft
oberhalb einer Ablage in einem Kanal, der vorzugsweise eine Düse ist,
erfolgen.
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Neben
der Verwendung von Druckluft, die insbesondere konditioniert sein
kann, können
auch Mehr-Phasen-Gemische Verwendung finden. Beispielsweise kann
ein Gas mit einer Flüssigkeit
gemischt werden, einem Gas ein Dampf, insbesondere Wasserdampf,
beigegeben werden wie auch die Verwendung eines Aerosols ermöglicht werden.
Vorzugsweise wird dieses zusätzliche
Medium direkt in eine Eingangsöffnung
des Kanals für
die Filamente zugeführt.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß das Medium im Kanal zugeführt wird.
Eine weitere Ausgestal tung sieht vor, daß eine Verteilung der Zuführung des
Mediums erfolgt. Ein erstes Volumen wird beispielsweise oberhalb
einer Öffnung
des Kanals zugeführt,
während
zumindest ein zweites Volumen im Kanal zugeführt wird. Beide Volumina können unterschiedlich
konditioniert sein.
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Die Öffnung des
Kanals ist vorzugsweise in einem Abstand zum Düsenaustritt angeordnet, was eine
Einströmung
von Umgebungsluft ermöglicht. Insbesondere
ist eine Kanalöffnung
in einem Abstand von vorzugsweise nicht mehr als 30 cm unterhalb
einer Düsenöffnung angeordnet.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Kanalöffnung vorzugsweise nicht mehr
als 15 cm, insbesondere weniger als 10 cm vom Düsenausgang entfernt angeordnet
ist. Auch kann der Abstand variiert werden.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, daß eine
kanalförmige
Einrichtung genutzt wird. Die kanalförmige Einrichtung kann ein
abgeschlossener Kanal in Form eines Schachtes sein. Vorzugsweise
ist der Schacht düsenförmig gestaltet.
Er kann einen Injektorbereich und/oder auch einen Diffusorbereich
aufweisen. Die kanalförmige
Einrichtung kann gemäß einer
Weiterbildung auch zumindest spinnbalkenähnlich aufgebaut sein. Beispielsweise
kann die kanalförmige
Einrichtung eine Geometrie aufweisen, wie er bei Meltblown-Verfahren
bekannt ist. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß ein Geometrie
vorhanden ist, wie er beispielsweise bei Spunbond-Verfahren Verwendung
findet. Weiterhin kann die kanalförmige Einrichtung zumindest
annähernd
wie eine Lurgi-Docan-Verstreckeinrichtung ausgestaltet sein. Eine Weiterbildung
sieht vor, daß die
kanalförmige
Einrichtung eine elektrostatische Aufladung ermöglicht, so daß die Filamente
einerseits voneinander trennbar sind, andererseits selbst eine nachhaltige
elektrostatische Aufladung erhalten. Dieses ist beispielsweise bei
technischen Anwendungen wie für
Filtermaterialien und ähnliches
vorteilhaft.
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Eine
Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, daß die Filamente durch Erzeugung
eines Unterdruckes in einem Bereich unmittelbar unterhalb der Ablage
in einem Kanal beschleunigt und zusätzlich temperiert und/oder
verstreckt werden.
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Erfindungsgemäß können als
Medien zur Beschleunigung und zusätzlichen Temperierung und/oder
Verstreckung der Filamente neben Luft auch Luft-Flüssigkeits-Gemische oder Flüssigkeiten eingesetzt
werden. Vorzugsweise besitzen diese Medien spezifische Wärmekapazitäten, die
größer gleich
der Luft bei atmosphärischem
Druck sind. Verwendet werden beispielsweise Wasserdampf oder Aerosole.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung wird die zusätzliche mechanische Verstreckung
der Filamente erzeugt, wobei beispielsweise temperierbare Walzenpaare,
die glatte und/oder strukturierte Flächen aufweisen, vorgesehen
sind.
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Für die mechanische
Verstreckung der Filamente können
ein oder auch mehrere Walzenpaare hintereinander angeordnet sein.
Vorzugsweise wird ein Walzenpaar unterhalb der Düse angeordnet, so daß die aus
der Düse
kommenden Filamente zwischen die Walzen geraten und dann mechanisch
verstreckt werden können.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß ein System von Walzenpaaren
wie auch einzelnen Walzen geschaltet wird, um eine mechanische Verstreckung
nach dem Austritt aus der Düse
vor einer Verdichtung und insbesondere Thermobondierung zu ermöglichen.
Vorzugsweise ist zumindest eine der Walzen auf eine Temperatur beheizbar,
die in einem Bereich von 30°C
und 180°C
liegt. Eine Weiterbildung sieht vor, daß zumindest eine der Walzen gekühlt werden
kann. Auch besteht die Möglichkeit, daß hintereinander
angeordnete Walzen einerseits gekühlt, andererseits beheizt sind.
Bei Verwendung eines Walzenpaares besteht insbesondere die Möglichkeit,
daß Teile
der Walzen ineinandergreifen und dabei die Filamente verstrecken.
Auch besteht die Möglichkeit,
daß die
Filamente gekräuselt
werden.
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Eine
mechanische Verstreckung kann durch eine zusätzliche Temperierung beispielsweise
durch ein gasförmiges
Medium, welches die Filamente umgibt, unterstützt werden. Auch besteht die
Möglichkeit,
daß die
Filamente durch einen anderen Energieeintrag die gewünschte Temperatur
erhalten bzw. auf dieser Temperatur gehalten werden. Beispielsweise kann
dieses mittels Wärmestrahlung
wie auch Verwendung geeigneter Wellenlängen für den Energieeintrag in die
Filamente erfolgen.
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Zur
Durchführung
des Verfahrens zur Herstellung eines Spinnvlieses aus Filamenten
ist dabei mindestens eine Vorrichtung zur zusätzlichen Temperierung und/oder
Verstreckung der Filamente in beliebigem Abstand unterhalb der Laval-Düse vorgesehen,
wobei sowohl offene als auch geschlossene Systeme oder Kombinationen
aus beiden genutzt werden, die sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch
um die Filamente angeordnet sein können.
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Unter
einem offenen System ist insbesondere ein derartiges System zu verstehen,
das es ermöglicht,
das eine Umgebungsluft eintreten kann. Ein geschlossenes System
dagegen vermeidet den Eintritt von Umgebungsluft. Dieses kann beispielsweise durch
geeignete Abdichtungen erfolgen. Beispielsweise kann die kanalförmige Einrichtung
an ihrem Eingang eine derartige Abdichtung vorsehen, wobei dann
darauf geachtet werden sollte, daß im Zusammenspiel mit diesem
Ausgang die notwendige Druckdifferenz gewahrt bleibt zur Erzeugung
des Aufplatzens der Filamente. Ein geschlossenes System ermöglicht insbesondere,
daß ein
Druck gezielt eingestellt werden kann. Dieses ermöglicht beispielsweise, daß mit Über- wie
auch Unterdrücken
insbesondere ein Aufspleißen
der Filamente beeinflußbar
ist.
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Je
nach der Polymerbeschaffenheit und den Verfahrensbedingungen sind
die Vorrichtungen zur zusätzlichen
Temperierung und/oder Verstreckung der Filamente als Einrichtungen
zur Unterdruckerzeugung, Druckerzeugung oder als mechanische Einrichtung
ausgebildet. Die Ablage im Bereich der Filamentaufnahme kann ein
Band, vorzugsweise ein Siebband sein. Als vorteilhaft hat sich ebenfalls
erwiesen, die Filamente auf einer Trommel, vorzugsweise einer Siebtrommel
abzulegen.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
und dessen Vorrichtung hergestellten Spinnvliese aus Filamenten
aus aufgeplatzten Fasern sind kontinuierlich oder diskontinuierlich
oder weisen beide Fasertypen auf und besitzen Filamentdurchmesser
im Bereich von kleiner gleich 1 μm
bis 80 μm,
vorzugsweise zwischen 2 bis 5 μm.
Die Filamentlängen/Filamentdurchmesser-Verhältnisse
liegen im Bereich von 100 : 1 bis 100 000 000 : 1, vorzugsweise 10
000 : 1 bis 1 000 000 : 1.
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Die
Durchsatzleistung der Anlage liegt vorzugsweise zwischen 0,15 bis über 2,00
g/min und Bohrung. Das verwendete Polymer kann einen MFI zwischen
1 bis 500 g/10min (bei 230°C
und einem Stempelgewicht von 2,16 kg) aufweisen, vorzugsweise einen
MFI, der zwischen 9 bis 45 g/10min liegt.
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Vorzugsweise
werden mit dem Verfahren und der Vorrichtung mehrlagige Vliesstoffe
oder Laminate hergestellt, die mindestens eine Lage aus Spinnvliesen
enthalten.
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Die
Laminate können
eine Vlieslage beinhalten, die vollständig aus den Filamenten besteht.
Zumindest eine benachbarte Vlieslage ist beispielsweise ein vorgefertigtes
Vlies, beispielsweise ein Spinnvlies mit größerem Filamentdurchmesser.
Insbesondere besteht die Möglichkeit,
mehrlagige Vliese zu erzeugen, die in jeder Vlieslage einen anderen
mittleren Filamentdurchmesser aufweisen. Beispielsweise weist eine
erste Vlieslage einen mittleren Filamentdurchmesser auf, der zwischen
0,3 μm und
0,7 μm liegt.
Eine zweite Vlieslage weist einen mittleren Filamentdurchmesser
auf, der darüber
liegt. Dieser kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 1 μm und 3 μm liegen.
Wird eine weitere Vlieslage hinzugenommen, kann diese einen mittleren
Durchmesser aufweisen, der beispielsweise in einem Bereich zwischen
3 und 20 μm
liegt.
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Weiterhin
kann die Vorrichtung nicht nur die Herstellung der aufgeplatzten
Filamente vorsehen. Vielmehr kann auch zumindest ein weiterer Spinnbalken
und/oder Meltblownbalken zusätzlich
angeordnet sein, so daß eine
gleichzeitige Produktion von zumindest zweilagigen Materialien ermöglicht wird. Dazu
kann zumindest der eine Spinnbalken und/oder Meltblownbalken vor
oder nach der Filamenterzeugung angeordnet sein.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, daß ein
Film Bestandteil des Laminats ist. Der Film kann beispielsweise
ein- oder beidseitig mit aufgeplatzten Filamenten direkt oder indirekt
verbunden werden. Dazu kann die Filmlage vorgefertigt oder auch
direkt in der Vorrichtung mithergestellt werden. Der Film kann beispielsweise
gasdurchlässig,
insbesondere mikroporös
sein.
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Das
Vlies bzw. das Laminat, das die aufgeplatzten Filamente aufweist,
wird beispielsweise als Zwischenprodukt wie auch als Fertigprodukt
hergestellt. Beispielsweise kann das Vlies vor einer Weiterverarbeitung
bondiert werden und anschließend
konfektioniert werden.
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Das
Vlies bzw. das Laminat wird für
Bekleidung vorzugsweise bei Schutzbekleidung eingesetzt, beispielsweise
bei Schutzmasken, bei Schutzanzügen,
bei Schutzüberzügen für Schuhe
wie auch Haare. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht im Bereich
von Reinigungstüchern,
Verpackungen und Haushaltserzeugnissen, bei Medizinerzeugnissen wie
OP-Abdeckungen, Kitteln, sterilen Verpackungen, Verbandsmaterial
oder aber in der Verwendung von Hygieneerzeugnissen, wie Binden,
Windeln, Tampons, Wegwerfartikel allgemeiner Art und ähnlichem.
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Ein
weiteres Anwendungsgebiet ist die Verwendung in Filtern, insbesondere
Feinstfiltern für Raumluft
bis zur höchsten
Sicherheitsstufe. Auch kann es als Vorfiltermaterial bzw. Endfiltermaterial eingesetzt
werden. Neben der Filterung von gasförmigen Medien, insbesondere
zum Herausfiltern von Staubanteilen, besteht auch die Möglichkeit
der Verwendung der Filterung von flüssigen Medien, wie beispielsweise Öl. Weiterhin
kann das Vlies bzw. das Laminat im Baubereich oder als Geovliesstoff
Verwendung finden. Insbesondere besteht die Möglichkeit der Verwendung in
Kissen. Aufgrund der sehr kleinen Filamentdurchmesser ist die Anwendung
als Umhüllung
von feinpulvrigem Materialien möglich.
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Das
Vlies kann antibakteriell und/oder antistatisch wie auch auf andere
Weise ausgerüstet
sein. Auch kann es als Speicher für ein Material dienen, beispielsweise
als Fluidspeicher. Beispielsweise wird ein Material aufgenommen
und/oder abgegeben bzw. freigesetzt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen, Merkmale und Weiterbildungen sind
in der nachfolgenden Zeichnung näher
erläutert.
Die dort beschriebenen Merkmale sind jedoch nicht auf diese Ausgestaltungen
jeweils beschränkt
oder limitierend, sondern können
mit weiteren, insbesondere oben angegebenen Merkmalen zu weiteren
Ausgestaltungen ausgeführt werden.
Zum besseren Verständnis
wird die Erfindung nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine schematische Ansicht
der Vorrichtung zur Filamentverstreckung mittels Saugluft in einem
offenen System
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2 eine schematische Ansicht
der Vorrichtung zur Filamentverstreckung mittels Druckluft in einem
offenen System
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3 eine schematische Ansicht
der Kombination einer Spinndüse
mit Laval-Düsen-Einheit
mit einer Vorrichtung zur Temperierung und Nachverstreckung der
Filamente mittels Saugluft und/oder in Kombination mit dem Volumenstrom
des Temperiermediums in einem geschlossenen System
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4 eine schematische Ansicht
der Vorrichtung zur Temperierung und Nachverstreckung der Filamente
unter Verwendung von Saugluft und/oder zusätzlicher Medien in einem offenem
System
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5 eine schematische Ansicht
der Vorrichtung zur mechanischen Nachverstreckung der Filamente
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6 eine schematische Ansicht
der Vorrichtung zur einseitigen Temperierung und Nachverstreckung
der Filamente unter Verwendung von Saugluft und/oder zusätzlicher
Medien in einem offenem System
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7 rasterelektronische Aufnahmen
eines Vlieses mit kontinuierlichen Filamenten
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1 zeigt eine schematische
Ansicht einer Vorrichtung 1.1 zur Filamentverstreckung
mittels Saugluft in einem offenen System. Aus einer Spinndüse 1 werden
zunächst
Fasern 2 gesponnen, die beim Austritt aus der Spinndüse 1 in
bekannter Art in einer nachgeschalteten Laval-Düse 3 über auf
hohe Geschwindigkeiten beschleunigte Gasströme verzogen werden und nach
dem Verlassen der Laval-Düse 3 vor
ihrem Erstarren in Filamente 4 aufplatzen. Die Filamente 4 aus
aufgeplatzten Fasern werden anschließend vor dem Auftreffen auf
eine Ablage 5 durch einen Kanal 6 geführt, der
vorzugsweise als Düse,
insbesondere als offenes System ausgebildet ist. Innerhalb des Kanals 6 werden
die Filamente 4 durch eine Saugluft 7, die durch
eine Vakuumquelle 8 erzeugt wird, die unterhalb der Ablage 5 angeordnet ist,
beschleunigt und zusätzlich
verstreckt. Die Ablage 5 ist in dieser Ausführung vorteilhafterweise
als Siebband gestaltet, welches über
Walzen 9 angetrieben wird. Beim Auftreffen der Filamente 4 auf
die Ablage 5 werden die Filamente durch ein temperierbares
Walzenpaar 10 geführt
und die Vlieslage 11 ge bildet. Die Vlieslage 11 weist
dabei überwiegend
kontinuierliche Fasern auf, die teilweise gekrümmt oder gekräuselt sein
können.
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2 zeigt eine schematische
Ansicht einer Vorrichtung 2.1 zur Filamentverstreckung
mittels Druckluft in einem offenen System. Dabei werden die in bekannter
Weise hergestellten Filamente 4 aus aufgeplatzten Fasern 2 nach
dem Verlassen der Laval-Düse 3 durch
eine Einrichtung zur Luftzufuhr 12 zusätzlich temperiert. Die Temperatur
der Luft liegt dabei im Bereich von 0°C bis 350°C, vorzugsweise zwischen 5 bis
50 grd oberhalb der Schmelztemperatur des Polymeren. Zur Aufnahme
der Filamente 4 ist eine Düseneinheit 13 vorgesehen.
Diese Düseneinheit 13 kann
als Meltblown-Balken ausgebildet sein. Dem Meltblown-Balken nachgeschaltet
ist eine Verstreckeinheit 14, die höhenverstellbar ist und in beliebigem
Abstand zum Meltblown-Balken oberhalb der Ablage 5 angeordnet
sein kann. Oberhalb dieser Verstreckeinheit befindet sich eine Einrichtung 15 zur
Erzeugung von Druckluft. Unterhalb der Ablage ist eine Vakuumquelle 8 zur
Erzeugung von Saugluft 7 angeordnet. Die auf der Ablage 5 abgelegten
temperierten und verstreckten Filamente 4 bilden den Vliesstoff 11, welcher
Filamente mit Filamentlängen/Filamentquerschnitt-Verhältnissen
von 100 : 1 bis 100 000 000 : 1, vorzugsweise 10 000 : 1 bis 100
000 : 1 aufweist.
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Eine
Weiterbildung dieser Vorrichtung kann beispielsweise ohne Düseneinheit 13 ausgestattet sein.
Die Filamente 4 werden dabei in der Verstreckeinheit 14 mittels
Druckluft 15 und Saugluft 7 oder mittels eines
Injektors beschleunigt und verstreckt. Der hergestellte Vliesstoff 11 weist
dabei entweder ausschließlich
kontinuierliche Filamente oder kontinuierliche Filamente mit Anteilen
an diskontinuierlichen Filamenten auf. Mittels eines Walzenpaares 10 wird
anschließend
die Verfestigung des Vlieses vorgenommen.
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3 zeigt eine schematische
Ansicht der Kombination
3.1 einer Spinndüse mit Laval-Düsen-Einheit
mit einer Vorrichtung zur Temperierung und Nachverstreckung der
Filamente mittels Saugluft in einem geschlossenen System. Dabei
werden die in bekannter Weise hergestellten Filamente
4 nach
dem Verlassen der Laval-Düse
3 einer
unmittelbar an die Laval-Düse
angeordneten Temperier- und Verstreckeinrichtung
17, die
zum Beispiel nach dem in
DE 3 713
862 ,
DE 4 312 419 oder
DE 195 21 466 beschriebenen
Prinzip arbeitet, zugeführt. Über eine
Luftzuführung
16 und
eine Vakuumquelle
8 wird temperierte Luft durch die Tempe rier-
und Verstreckeinrichtung
17, die vorzugsweise als Kanal
ausgebildet ist, geführt.
Die Temperatur der Luft liegt vorteilhafterweise zwischen 0 und
100°C, vorzugsweise
zwischen 5 und 30°C.
Die Filamente
4 werden in diesem Kanal
17 beschleunigt
und zusätzlich
verstreckt und temperiert und auf der Ablage
5 niedergelegt.
Die Ablage
5 kann entweder als Band oder als Trommel, vorzugsweise als
Siebband oder Siebtrommel ausgelegt sein. Die Verfestigung des Vlieses
11 erfolgt über die
Einrichtung
10, welche als Kalander mit Prägewalzen und/oder
Glättwalzen
oder als Walzenpaar mit Präge-
und/oder Glättwalzen
ausgebildet sein kann.
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Die 4 zeigt eine schematische
Ansicht einer Vorrichtung 4.1 zur Temperierung und Nachverstreckung
der Filamente mittels Saugluft und/oder zusätzlicher Medien in einem offenem
System. Dabei werden die Filamente 4 aus aufgeplatzten
Fasern nach dem Verlassen der Laval-Düse 3 sofort mittels Luft
oder Luft-Flüssigkeits-Gemischen 18 zusätzlich temperiert.
Vorteilhafterweise werden als Luft-Flüssigkeits-Gemische Aerosole
oder Luft-Wassergemische genutzt. Die Filamente 4 werden
anschließend durch
einen Kanal 6 mittels Saugluft 7 geführt und beschleunigt
und verstreckt und auf der Ablage 5 niedergelegt. Das Vlies 11 durchläuft anschließend ein Walzenpaar 10 und
wird verdichtet und/oder geglättet
und/oder geprägt.
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Die 5 zeigt eine schematische
Ansicht einer Vorrichtung 5.1 zur mechanischen Nachverstreckung
der Filamente. Die Filamente 4 verlassen die Laval-Düse 3 und
werden entweder durch ein gegenläufiges
Walzenpaar 19 geführt
oder durch einen Kalander, der beliebig angeordnete Walzen 20,
die als Führungs-
und Umlenkwalzen ausgelegt sind, geführt und zusätzlich verstreckt. Die Walzen
können sowohl
Glätt-
als auch Prägewalzen
sein. Anschließend
werden die Filamente 4 mittels Saugluft 7, erzeugt
durch die Vakuumquelle 8, auf der Ablage 5 positioniert.
Den Walzen nachgeschaltet sind beispielsweise Einrichtungen zur
Herstellung mehrlagiger Vliesstoffe 22 oder Laminate 24.
Die Laminate 24 weisen dabei mindestens eine Lage aus Spinnvliesen
und gegebenenfalls weitere Bestandteile, wie andere Vliese 21 oder
Filme 23 auf. Jede dieser Vorrichtungen zur Weiterbildung
des Vlieses kann ebenfalls den Ausbildungen der Erfindung gemäß den 1 bis 4 nach- und/oder vorgeschaltet sein.
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Die 6 zeigt eine die schematische
Ansicht einer Vorrichtung 6.1 zur einseitigen Temperierung
und Nachverstreckung der Filamente mittels Saugluft und/oder zusätzlicher
Medien in einem offenem System. Über
einen Extruder 25 und eine Schmelzeleitung 26 wird
einer Spinneinrichtung 1 Polymerschmelze zugeführt. Dabei
werden die Filamente 4 aus aufgeplatzten Fasern nach dem
Verlassen der Laval-Düse 3 sofort
mittels Luft oder Luft-Flüssigkeits-Gemischen 18 einseitig
gekühlt.
Die Filamente 4 werden anschließend durch einen Kanal 6 mittels
Saugluft 7 geführt
und beschleunigt und verstreckt und auf der Ablage 5 niedergelegt.
Das Vlies 11 durchläuft
anschließend
ein Walzenpaar 10 und wird verdichtet und/oder geglättet und/oder
geprägt.
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7 zeigt die rasterelektronische
Aufnahme eines Vlieses mit kontinuierlichen Filamenten aus aufgeplatzten
Fasern. Die Filamente weisen Durchmesser im Bereich von 1 μm bis 50 μm auf, liegen entweder
vollständig
separat vor oder sind an diskreten Stellen miteinander verbunden
und besitzen keine unerwünschten
partiellen Verdickungen.
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Beispiel 1
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Über einen
Extruder 25 und eine Schmelzeleitung 26 wird Polymerschmelze
aus Polypropylen mit einem MFI von 13 g/10min (bei 230°C und einem Stempelgewicht
von 2,16 kg) und einer Spinneinrichtung 1 (mit Spinnpaket
und Düsenplatte)
zugeführt und
bei einer Schmelztemperatur von 325°C ein Faden 2 gebildet,
der in bekannter Art nach dem Verlassen der Laval-Düse 3 in
Filamente 4 aufplatzt. Dabei werden die aufgeplatzten Filamente 4 mittels
eines Gases 18, vorzugsweise Luft oder Luft-Flüssigkeits-Aerosol
bei einer Temperatur von ca. 5–25°C einseitig
gekühlt.
In einem Kanal 6 werden die Filamente verstreckt, wobei
im Bereich oberhalb des Siebbandes durch die Vakuumquelle 8 ein
Unterdruck von –500
bis –3000
Pa je nach gewünschter
Filamentfeinheit bzw. den gewünschten
textilmechanischen Vlieseigenschaften eingestellt wird. Die Filamente
werden auf dem Siebband 5 abgelegt und durchlaufen die
Preßwalzen 10.
Das Vlies 11 weist vorwiegend endlose Filamente mit Durchmessern
im Bereich von 0,5–12 μm auf und
wird in üblicher
Weise durch thermobondieren (kalandrieren) verfestigt.
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So
erhält
man beispielsweise nach dem Thermobondieren bei einem spezifischen
Vliesgewicht von 11 g/m2 eine Festigkeit
von 9,5–12,5
N (in Anlehnung an DIN 53455 Einspannlänge 100 mm; Breite 50 mm; Prüfgeschwindigkeit
200 mm/min) in Maschinenrichtung (MD) und eine Festigkeit von 6,5–9,5 N (in
Anlehnung an DIN 53455 Einspannlänge
100 mm; Breite 50 mm; Prüfgeschwindigkeit
200 mm/min) quer zur Maschinenrichtung (CD). Dieses Spinnvlies hat
ohne weitere Ausrüstung
eine Wassersäule
von 15–20
mbar, was üblicherweise
einem Meltblownvlies mit einem Basisgewicht von 9 g/m2 entspricht.
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Beispiel 2
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Unter
gleichen Bedingungen, wie sie im Beispiel 1 dargestellt sind, wird
ein Vlies mit einem Basisgewicht von 20 g/m2 hergestellt.
Das Vlies weist Festigkeitwerte in MD von 25 bis 30 N (in Anlehnung an
DIN 53455 Einspannlänge
100 mm; Breite 50 mm; Prüfgeschwindigkeit
200 mm/min) und in CD von 15–20
N (in Anlehnung an DIN 53455 Einspannlänge 100 mm; Breite 50 mm; Prüfgeschwindigkeit
200 mm/min) auf. Die Wassersäule
beträgt
bei diesem Vlies 30–40
mbar was üblicherweise
einem 16 g/m2 Meltblownvlies entspricht.