DE3744657A1

DE3744657A1 - Verfahren zum betrieb einer spinnvliesanlage fuer die herstellung eines spinnvlieses aus synthetischen endlosfilamenten

Info

Publication number: DE3744657A1
Application number: DE19873744657
Authority: DE
Inventors: Hans Reifenhaeuser
Original assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Current assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Priority date: 1987-04-25
Filing date: 1987-10-28
Publication date: 1988-11-10
Also published as: DE3736418C2; DE3744657C2; DE3736418A1

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zum Betrieb einer Spinnvliesanlage für die Herstellung eines Spinn vlieses aus synthetischen Endlosfilamenten, - mit
Spinndüsensystem,
Kühlschacht mit Düsen für die Einführung der Prozeß luft,
Verstreckspalt,
Diffusorschacht,
Vliesablageförderer,
und Einrichtungen für die Zuführung von Prozeßluft sowie für das Absaugen von Abluft durch den Vliesablageförderer hindurch. - Im Rahmen der bekannten Maßnahmen kann der Verstreckspalt insgesamt in bezug auf die Spaltdicke verstellbar oder fest eingestellt sein. Die ungeteilte Schar der Endlosfilamente wird aus einem einteiligen oder auch aus einem gestaffelten Spinn düsensystem ausgesponnen.

Spinnvliesanlagen des beschriebenen Aufbaues sind (aus der Praxis) bekannt. Sie sind für die Herstellung spezieller Pro dukte eingerichtet und entsprechend eingestellt. Die Produkt parameter können zwar über das Spinndüsensystem, bei entspre chender Einrichtung durch Verstellung des Verstreckspaltes und durch die Mengenströme an zugeführten thermoplastischem Kunststoff bzw. Prozeßluft beeinflußt werden, sind aber bei konstanten Mengenströmen an thermoplastifiziertem Kunststoff und Prozeßluft nicht ohne weiteres kontrolliert beeinflußbar. Folglich ist auch die Umstellung auf andere Produkte nur auf wendig möglich. Die Prozeßluft erlaubt keine bereichsweise un terschiedliche Kühlung der Endlosfilamente über die Länge des Kühlschachts.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu geben, mit dem die Produktparameter in weiten Grenzen kontrol liert beeinflußt werden können und auch eine Umstellung auf andere Produkte leicht verwirklicht werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß zum Zwecke der Einstellung der Produktparameter des herzustellenden Spinn vlieses sowie zur Einstellung auf andere Produkte die Prozeß luft bei der Einführung in den Kühlschacht an jeder Seite des Kühlschachtes in zwei Teilströme aufgeteilt wird, und zwar in einen oberen Prozeßluftteilstrom für eine Intensivkühlung sowie in einen unteren Prozeßluftteilstrom für eine Zusatzkühlung, wobei die beiden Teilströme im Kühlschacht vereinigt werden, daß der Strömungsquerschnitt des aus dem Kühlschacht austreten den vereinigten Prozeßluftstromes beim Eintritt in den Ver streckspalt durch beidseits angeordnete Staubleche keilförmig eingeschnürt wird, und daß der aus dem Verstreckspalt austre tende Prozeßluftstrom einerseits beim Eintreten in den Diffu sorschacht durch beidseits angebrachte, um eine horizontale Achse verstellbare Schwenkflügel und andererseits oberhalb und/oder unterhalb des Vliesablageförderers angeordnete Ver stellschieber, mit denen die in Transportrichtung gemessene Breite des Abluftstromes einstellbar ist, beeinflußt wird. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann der Strö mungsquerschnitt der beiden Teilströme zur Erzielung unter schiedlicher, produktspezifischer Kühlungsverhältnisse im Kühl schacht verändert werden. Um über die Breite des herzustellen den Spinnvlieses sehr gleichmäßige Produktparameter zu erzie len, empfiehlt die Erfindung, daß der Prozeßluftstrom über die quer zur Laufrichtung der Endlosfilamente gemessene Länge des Verstreckspaltes unterschiedlich eingeschnürt wird. Die Pro duktparameter lassen sich auch dadurch beeinflussen, daß der Prozeßluftstrom bei Eintritt in den Diffusorschacht durch übereinander angeordnete, unterschiedlich verstellbare Schwenk flügel beeinflußt wird.

Verwirklicht man das erfindungsgemäße Verfahren, so können Spinnvliese hergestellt werden, die sich durch sehr homogene physikalische Parameter und Qualitätswerte über die gesamte Spinnvliesbreite und die gesamte Spinnvlieslänge auszeichnen. Darüber hinaus ist auf einfache Weise eine Umstellung auf an dere Produkte möglich, und zwar so, daß auch diese wieder durch sehr homogene physikalische Parameter und Qualitätswerte ausgezeichnet sind. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nur ein einziger Prozeßluftstrom erforderlich, der aufge teilt wird. Es versteht sich, daß die Gesamtlänge des Prozeß luftstromes sowie die Aufteilung für die Intensivkühlung und die Zusatzkühlung einstellbar sind. Bei der Intensivkühlung kann die dort erforderliche Luftmenge mit der maximal mögli chen Luftgeschwindigkeit zugeführt werden. Auf diese Weise lassen sich störende Turbulenzen und Fadenverklebungen vermei den. Die für den Prozeß evtl. erforderliche Zusatzluft wird als Zusatzkühlluft zugeführt. Inhomogenitäten der physikali schen Parameter über die Spinnvliesbreite lassen sich durch über die Vliesbreite unterschiedliche Einstellung der Leitwän de bzw. der Staubleche bzw. der Schwenkflügel bzw. der Ver stellschieber vermeiden. Durch die beschriebenen Maßnahmen kann insbes. erreicht werden, daß die Randbereiche des Spinnvlieses die gewünschten physikalischen Parameter und Qualitätswerte aufweisen. Eine sehr genaue Einstellung der Flächengewichte ist möglich.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläu tert. Die einzige Figur zeigt perspektivisch einen Vertikal schnitt durch eine für das erfindungsgemäße Verfahren einge richtete Anlage.

Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient für die Her stellung eines Spinnvlieses 1 aus synthetischen Endlosfila menten 2. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören ein Spinndüsen system 3, ein Kühlschacht 4, ein Verstreckspalt 5, ein Diffu sorschacht 6, ein Vliesablageförderer 7. Im übrigen sind Ein richtungen 8, 9 für eine Zuführung von Prozeßluft sowie für das Absaugen von Abluft durch den Vliesablageförderer 7 hin durch vorgesehen. Der Kühlschacht 4 besitzt mit Düsen 10 ver sehene Schachtwände 11. Die Schachtwände 11 können aber auch als Strömungsgleichrichter in Form von Gittern ausgeführt sein. Durch diese ist für die Kühlung benötigte Prozeßluft in den Kühlschacht 4 einführbar.

Der Kühlschacht 4 weist einen oberen Intensivkühlungsbereich 12 und einen unteren Zusatzkühlungsbereich 13 sowie entspre chende, außen an die Schachtwände 11 angeschlossene, luft stromteilende Leitwände 14 auf. Die luftstromteilenden Leit wände 14 sind höhenverstellbar und durch die Höhenverstellung ist die Höhe der Intensivkühlungsbereiche 12 einstellbar.

Dem Verstreckspalt 5 sind an die Schachtwände 11 angeschlos sene, in Laufrichtung der Endlosfilamente 2 keilförmig zusam menlaufende Staubleche 15 vorgeschaltet, die einen in den Ver streckspalt 5 einmündenden Austrittsspalt 16 aufweisen. Die Staubleche 15 besitzen im Ausführungsbeispiel einen einstell baren Anstellwinkel a und sind dazu um horizontale Achsen 17 verstellbar, wie es in der Figur durch Bogenpfeile angedeutet ist. Die Anordnung kann so getroffen sein, daß der Anstellwin kel a und damit die Weite des Austrittsspaltes über die Länge der Staubleche 15 unterschiedlich einstellbar sind. Dazu kön nen entsprechende, nicht gezeichnete Stellelemente angeordnet sein.

Der Diffusorschacht 6 ist mit den Strömungsquerschnitt defi nierenden Schwenkflügeln 18 versehen, die um eine horizontale Achse 19 verstellbar sind. Sie sind im Ausführungsbeispiel in mehreren Stufen übereinander angeordnet und unabhängig vonein ander verstellbar. Auch diese können mit geeigneten Stellele menten mit unterschiedlichem Anstellwinkel einrichtbar sein.

Die Einrichtung 9 für das Absaugen von Abluft weist oberhalb und/oder unterhalb des Vliesablageförderers 7 Verstellschieber 20 auf, mit denen die in Transportrichtung des Vliesablageför derers 7 gemessene Breite des Abluftstromes einstellbar ist. Es kann mit einem geschlossenen oder teilgeschlossenen Luft strom für die Prozeßluft und für die Abluft gearbeitet werden. Jedenfalls arbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht mit drei separaten Luftströmen, sondern mit einem einzigen Prozeß luftstrom, der, wie beschrieben, in einen Teilluftstrom für den Intensivkühlungsbereich 12 und in einen Teilstrom für den Zusatzkühlungsbereich 13 aufteilbar ist.

Claims

1. Verfahren zum Betrieb einer Spinnvliesanlage für die Her stellung eines Spinnvlieses aus synthetischen Endlosfilamenten, - mit
Spinndüsensystem,
Kühlschacht mit Düsen für die Einführung der Prozeß luft,
Verstreckspalt,
Diffusorschacht,
Vliesablageförderer,
und Einrichtungen für die Zuführung von Prozeßluft sowie für das Absaugen von Abluft durch den Vliesablageförderer hindurch, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Einstellung der Produktparameter des herzustellenden Spinn vlieses sowie zur Einstellung auf andere Produkte die Prozeß luft bei der Einführung in den Kühlschacht an jeder Seite des Kühlschachtes in zwei Teilströme aufgeteilt wird,
und zwar in einen oberen Prozeßluftteilstrom für eine Intensivkühlung sowie in einen unteren Prozeßluftstrom für eine Zusatzkühlung, wobei die beiden Teilströme im Kühlschacht vereinigt werden,
daß der Strömungsquerschnitt des aus dem Kühlschacht austre tenden vereinigten Prozeßluftstromes beim Eintritt in den Ver streckspalt durch beidseits angeordnete Staubleche keilförmig eingeschnürt wird, und daß der aus dem Verstreckspalt austre tende Prozeßluftstrom einerseits beim Eintreten in den Diffu sorschacht durch beidseits angebrachte, um eine horizontale Achse verstellbare Schwenkflügel und andererseits oberhalb und/oder des Vliesablageförderers angeordnete Verstellschie ber, mit denen die in Transportrichtung gemessene Breite des Abluftstromes einstellbar ist, beeinflußt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsquerschnitt der beiden Teilströme verändert wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Prozeßluftstrom über die quer zur Laufrich tung der Endlosfilamente gemessene Länge des Verstreckspaltes unterschiedlich eingeschnürt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Prozeßluftstrom bei Eintritt in den Diffusor schacht durch übereinander angeordnete, unterschiedlich ver stellbare Schwenkflügel beeinflußt wird.