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Verfahren zum Einfüllen des gasförmigen Mittels in Teleskopstoßdämpfer
Es sind Teleskopstoßdämpfer bekannt, bei denen die Flüssigkeitsoberfläche mit einem
unter Druck stehenden Gas in Berührung steht. Der Druck des Gases ist bei diesen
Stoßdämpfern so groß, daß auch bei ausgezogener Kolbenstange des Dämpfers noch ein
Druck von mindestens 5 atü vorhanden ist.
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Schwierigkeiten bereitet es bei solchen Stoßdämpfern, das unter hohem
Druck stehende Gas einzubringen und den Stoßdämpfer so zuverlässig abzudichten,
daß Druckflüssigkeits- und Gasverluste während des Betriebes sicher vermieden sind.
Einfache Schraubverschlüsse mit Dichtungsring, wie sie bei bekannten Stoßdämpfern
mit Luftfüllung von Atmosphärendruck bekannt sind, kommen für das Einfüllen von
Gas unter hohem Druck nicht in Betracht, sondern höchstens an eine Zuleitung anschließbare
Absperrhähne. wie sie bei luftgefederten Dämpfungsätreben für Flugzeuglandegestelle
bekannt sind. Durch einen derartigen Absperrhahn wird aber der Aufbau. des Stoßdämpfers
unnötig kompliziert. Außerdem besteht die Gefahr, daß der Absperrhahn versehentlich
verstellt wird. und dann de Gasfüllung entweicht.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß ein Teleskopstoßdämpfer
mit Gasfüllung so konstruiert und aufgebaut werden muß, daß der fertige Stoßdämpfer
keinerlei Ablaßmöglichkeit für die Gasfüllung bietet. Die Erfindung bezieht sich
daher auf ein Verfahren zum Einfüllen des gasförmigen Mittels in Teleskopstoßdämpfer,
bei denen die Flüssigkeitsoberfläche mit einem unter Druck stehenden Gas in Berührung
steht. Gemäß der Erfindung wird das bei Betriebstemperatur gasförmige Mittel in
flüssigem oder festem Aggregatzustand in den Stoßdämpfer eingebracht. Die Erfindung
kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß das gasförmige Mittel in Form eines
flüssigen oder festen Stoffes eingebracht wird, welcher durch Reaktion mit der Stoßdämpferflüssigkeit
das Gas freigibt.
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Das unter Druck stehende Gas kann von der im Stoßdämpfer enthaltenen
Flüssigkeit entweder durch einen freien Kolben oder durch eine elastische Wand getrennt
sein. Es ist jedoch vorzuziehen, daß das Gas und die Flüssigkeit Kontakt miteinander
haben und daß das verwendete und mit Hilfe von tiefen Temperaturen in flüssiger
oder fester Form gehandhabte Gas in der Flüssigkeit des Stoßdämpfers eine hohe Löslichkeit
hat, damit im Gerät trotz der Kleinheit des für das reine Gas vorbehaltenen Volumens
eine große Gasreserve vorhanden ist und um einerseits die durch die Lageveränderungen
der Kolbenstange bedingten Druckveränderungen des Gases zu verringern und andererseits
die Druckverminderung des Gases durch eine Vergrößerung seines Volumens infolge
des langsamen, beim Betrieb des Gerätes unvermeidlichen Verbrauchs des Öls herabzusetzen.
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Ausgezeichnete Ergebnisse lassen sich mit Kohlensäure (C02) erzielen,
da diese in flüssiger und fester Form leicht zu handhaben und ihr Gestehungspreis
sehr niedrig ist. Es läßt sich nun die überraschende Tatsache feststellen, daß bei
einem Druck von der Größenordnung von etwa 10 bis 15 at ein gegebenes Volumen Stoßdämpferöl
durch Lösung eine größere MengeKohlensäure absorbiert, als unter dem gleichen Druck
das gleiche vom Gas allein eingenommene Volumen enthält. Auf diese Weise lassen
sich leicht und ohne Anwendung übermäßigen Druckes große in Lösung befindliche Gasreserven
erzielen, welche beispielsweise 50 g Gas je Liter Öl erreichen oder sogar überschreiten,
was eine bemerkenswerte Langlebigkeit des Stoßdämpfers und gleichzeitig in hervorragendem
Maße die Beibehaltung seiner Betriebseigenschaften gewährleistet.
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Zur Erläuterung des neuen Verfahrens und seiner Vorteile sei die Füllung
eines in der Zeichnung verarrschaulichten Stoßdämpfers beschrieben. Der dargestellte
Stoßdämpfer weist einen Zylinder C auf, in dem ein Kolben P gleitet, der von der
Flüssigkeit I_ umgeben und am Ende einer Kolbenstange T befestigt ist. Oberhall>
der Flüssigkeit L ist eine Druckgasfüllung G vorgesehen. Die Kolbenstange T ist
durch die untere Abschlußwand des Zylinders C hindurchgeführt, die zu diesem Zweck
mit einer Dichtung F_ versehen ist.
Die Dichtung besteht aus einer
ringförmigen Gummischeibe E, die unmittelbar, zwischen der Kolbenstange T und dem
Zylinder C eingeklemmt ist und durch zwei metallische ringförmige Scheiben .A, B
gehalten wird. -Die Scheiben A, B sind selbst wieder durch zwei .geschlitzte Ringe
a, b aus Federdraht festgelegt, die in entsprechende in die Innenwand des Zylinders
C eingearbeitete, vorzugsweise halbkreisförmige Nuten eingesetzt sind. Um den sicheren
Sitz der beiden Ringe a und b in den Zylindernuten zu gewährleisten, liegen die
Scheiben A und B an diesen Ringen mit abgefasten Flächen an. Diese Ausbildung hat
besonders für die Außenscheibe B Bedeutung, da letztere hohen Beanspruchungen Widerstand
leisten muß, die durch den im Innern des Zylinders ständig herrschenden Druck und
die während des Betriebs des Stoßdämpfers auftretenden Drücke bedingt sind.
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Bei dem dargestellten Stoßdämpfer ist unterhalb der Dichtungsscheibe
E noch ein Ring N aus Nylon oder einem anderen Werkstoff von hoher Verschleißfestigkeit
angeordnet. Dieser Ring hat in erster Linie die Aufgabe, die Kolbenstange T vor
ihrem Eintritt in die Dichtung E zu reinigen. Zum weiteren Schutz der Kolbenstange
T ist noch ein sie umgebender Faltenbalg S vorgesehen, der etwa konische Form hat
und mit seinem Ende größeren Durchmessers an dem Zylinder C befestigt ist.
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Die Füllung des Stoßdämpfers mit Druckgas wird gemäß der Erfindung
beim Zusammenbau des Stoßdämpfers vorgenommen. Dabei wird der Zylinder C in umgekehrter
Lage, also mit dem an seinem oberen Ende eingeschweißten Bolzen f nach unten, angeordnet.
Sodann wird in den Zylinder das Gas in flüssigem oder festem Aggregatzustand eingebracht.
Hierauf wird der Kolben P in den Zylinder geschoben und sodann die Flüssigkeitsfüllung
eingebracht. Schließlich werden nach Einsetzen des ersten Federringes a die Abschlußplatten
A, B mit der zwischen ihnen befindlichen Dichtung E und dem Ring N eingebracht und
schließlich durch Einsetzen des zweiten Federringes b in ihrer Lage gesichert. Das
in flüssigem oder festem Aggregatzustand eingebrachte Gas geht beim Zusammenbau
und anschließend, indem es allmählich auf Betriebstemperatur gelangt, in den gasförmigen
Zustand über, wobei es sich teilweise in der Flüssigkeit des Stoßdämpfers löst.
Zugleich entsteht dabei der gewollte hohe Druck des Gases, der ständig bestrebt
ist, den Kolben P in dem Sinne zu verschieben, daß die Kolbenstange T nach außen
geschoben wird. Der Stoßdämpfer ist nunmehr betriebsbereit und kann für den Einbau
in die in der Zeichnung dargestellte Lage gebracht werden.
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Falls im Laufe der Zeit Flüssigkeit aus dem Stoßdämpfer verlorengegangen
ist, kann der Dämpfer in einfacher Weise nach Lösen des Federringes b auseinandergebaut
und erneut mit Druckgas und Flüssigkeit gefüllt werden, wobei zweckmäßig außer der
Dichtung E auch der Ring N erneuert wird.