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Verfahren zum nachträglichen Einbau von chemisch bzw. thermisch beeinflußbaren
Substanzen in Schmierfette Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges und besonders
vorteilhaftes Verfahren zum nachträglichen Einbau von chemisch bzw. thermisch beeinflußbaren,
feinverteilten, festen, nicht quellbaren anorganischen oder organischen Substanzen
unter Erhaltung ihrer Eigenschaften in Schmierfette und des weiteren zum zusätzlichen
Einbau von Feststoffen, insbesondere von solchen, deren Kristalle ein Schichtgitter
aufweisen, in fertige Schmierfette. Durch den nachträglichen Einbau der chemisch
bzw. thermisch beeinflußbaren Substanzen in die fertigen Schmierfette wird die Druckbelastbarkeit
der Schmierfette wesentlich erhöht und durch den zusätzlichen Einbau der Feststoffe
ein Effekt erzielt, der sich in einer weiteren Erhöhung der Druckbelastbarkeit der
Schmierfette äußert.
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Schmierfette, insbesondere solche auf der Basis von Metallseifen und
Kohlenwasserstoffölen, werden nach einer bekannten Arbeitsweise derart hergestellt,
daß die Seife getrennt zubereitet, dann bei höherer Temperatur in dem Öl gequollen
und anschließend die Masse homogenisiert wird. Eine andere Arbeitstechnik besteht
darin, daß man Fettsäuren in Öl löst und in dieser Fettsäure-Öl-Mischung dann die
Metallseife durch Zugabe der entsprechenden Base herstellt, d. h. die Verseifung
(Neutralisation) und auellung in einem Arbeitsgang durchführt. Ganz ähnlich ist
die Arbeitstechnik, wenn an Stelle von Kohlenwasserstoffölen andere flüssige Produkte,
wie z. B. höhere Ester, Alkohole, Äther oder andere synthetische ölige Produkte,
Verwendung finden. Im Prinzip gleich ist auch die Quellung bei Verwendung von quellfähigen
Stoffen, wie kolloidale Kieselsäure, Tonmineralien, wie z. B. natürlicher oder künstlicher
Bentonit, Attapulgit u. ä., bzw. organischen Duellmitteln, wie Phthalocyanine. Will
man in diese Schmierfette organisch gebundenen Schwefel in der Art der Schwefelfaktis
einbauen, so kann man Schwefelfaktis (Mineralölfaktis wie auch Fettölfaktis) bereits
bei der Verseifung oder beim Ouellungsvorgang zugeben. Die dabei auftretenden Temperaturen
und der Einfluß des Alkalis führen aber fast immer dazu, daß die zugegebenen Stoffe
eine chemische Änderung erleiden.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es demgegenüber nunmehr
möglich, Faktis aller Art und sonstige chemische bzw. thermisch beeinflußbare Substanzen,
wie organische Chlor-, Stickstoff-, Phosphor- und Schwefelverbindungen, z. B. Chlorbenzole,
Nitrobenzole, Chlornitrobenzole, Trichlorphosphinethyläther, Thioadipinsäuredioctylester
usw., organische Verbindungen mit reaktionsfähigen Doppelbindungen, z. B. Terpene,
ß-Undecylen u. a., in das gequollene Gerüst der fertigen Schmierfette nachträglich
einzubauen, unter Erhaltung derjenigen Eigenschaften, deren Wirksamkeit in den Schmierfetten,
z. B. Erhöhung der Druckaufnahmefähigkeit, angestrebt wird. .
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Andere thermisch und- chemisch beeinflußbare Substanzen, wie freie
Fettsäuren, freie aliphatische und aromatische Amine, sind nicht geeignet, weil
sie unter Umständen bei der erfindungsgemäß erforderlichen Wärmebehandlung die Struktur
des Fettes zerstören. Auch Stoffe mit hohem Dampfdruck, wie z. B. niedrige Alkohole,
Ester niedriger Fettsäuren u. dgl., sind als Zusätze unbrauchbar, weil sie sich
bei der Wärmebehandlung verflüchtigen würden.
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Es wurde weiter gefunden, daß sich auch Feststoffe mit Schichtgitterstruktur,
wie Kadmiumjodid, Nickelchlorid, Molybdändisulfid, Wolframdisulfid, Graphit usw.,
in das gequollene Gerüst fertiger Schmierfette einbauen lassen unter Erhaltung der
ihnen auf Grund ihrer E ristallstruktur innewohnenden Schmiereigenschaften.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden zwei oder mehrere thermisch
und chemisch beeinflußbare Substanzen den Schmierfetten zugesetzt, z. B. Schwefel
-E- o-Chlornitrobenzol, Schwefel + technische Terpene, Trichlorphosphinäthyläther
-f- Nitrobenzol, Schwefel -E- Terpene -f- o-Chlornitrobenzol u. dgl. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform werden in die Schmierfette ein oder mehrere thermisch
und chemisch beeinflußbare Substanzen und gleichzeitig ein Schichtgitterfeststoff
eingebaut, z. B. Schwefel + Molybdändisulfid, Schwefel -E- Terpene -f- Graphit u.
dgl. Durch eine solche Kombination der Schrnierfettzusätze in diesen beiden bevorzugten
Äusführungsformen wird häufig ein synergetischer Effekt erzielt, indem sich die
Druckaufnahmefähigkeiten, die diese Zusätze den Schmierfetten einzeln verleihen,
bei kombiniertem Einsatz addieren und in vielen Fällen sich gegenseitig sogar in
der Weise steigern, daß sich eine höhere Druckaufnahmefähigkeit des Schmierfettes
ergibt, als sie der bloßen Addition der Wirksamkeit der einzelnen Zusätze entspricht.
In
der Ausführung der Erfindung werden die fertigen Schmierfette, z. B. Anquellungen
von Metallseifen und/ oder von anderen quellbaren Stoffen, wie kolloidale Kieselsäure,
Tonmineralien (z. B. Bentonit, Attapulgit), Phthalocyanine u. dgl.. in Ölen natürlicher
Herkunft (z. B: Kohlenwasserstoffölen) und/oder in anderen höhermolekularen, öligen
Flüssigkeiten, wie Äthern, Alkoholen, Estern, synthetischen Ölen, auch Gemischen
solcher öliger Flüssigkeiten, bei Zimmertemperatur von etwa 20° mit den in das gequollene
Fettgerüst einzubauenden chemisch bzw. thermisch beeinflußbaren, nicht quellbaren
Substanzen und/oder den Feststoffen mit Schichtgitterstruktur innig vermischt, hierauf
diese Gemische bei erhöhter Temperatur eine Zeit in Ruhe gelagert und schließlich
nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur in an sich bekannter Weise homogenisiert.
Bei der Lagerung in der Ruhe wird dabei zweckmäßigerweise die Temperatur so gewählt,
daß sie 60 bis 20° unterhalb der Temperatur liegt, bei der die den Schmierfetten
zugesetzten thermisch bzw. chemisch beeinflußbaren Substanzen thermischen Zerfall
erleiden. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 80 und 90°.
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Die besten Ergebnisse bezüglich der Erhöhung der Druckaufnahmefähigkeit
der Schmierfette werden erreicht, wenn die Zeitdauer der Lagerung der Gemische bei
den erhöhten Temperaturen beschränkt und in Abhängigkeit von dem jeweils angewendeten
Temperaturbereich variiert wird. Die bevorzugten Lagerungszeiten betragen bei Temperaturen
unter 80° nicht mehr als 36 Stunden, bei Temperaturen von 80 bis 90° nicht mehr
als 24 Stunden, bei Temperaturen von 100 bis 120° nicht mehr als 6 Stunden und bei
Temperaturen über 120° nicht mehr als 1 bis 3 Stunden. Die thermisch bzw. chemisch
beeinflußbaren Substanzen werden den Schmierfetten in Mengen von 0,1 bis 2,5 Gewichtsprozent
zugesetzt, und zwar bei Zusatz von elementarem Schwefel vorzugsweise 0,1 bis 2 Gewichtsprozent
oder bei Verwendung irgendeiner Faktis je nach deren Schwefelgehalt eine entsprechend
größere Menge, z. B. 10 °/o Rübölfaktis mit 12 % Schwefelgehalt, so daß dann
der Schwefelgehalt des Schmierfettes 1,2 Gewichtsprozent beträgt; beim Zusatz von
organischen Verbindungen, die ein oder mehrere Chlor-, Stickstoff-, Phosphor- und/oder
Schwefelatome im Molekül enthalten, werden vorzugsweise 0,3 bis 2,0 Gewichtsprozent
und beim Zusatz von organischen Verbindungen mit reaktionsfähigen Doppelbindungen
vorzugsweise 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf die gesamte Menge
Schmierfett, angewendet. Der Zusatz der in einem Schichtgitter kristallisierenden
Feststoffe erfolgt in Mengen von 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 3 bis
5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Schmierfettmenge.
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Erfindungsgemäß ist es so in allen Einzelfällen möglich, chemisch
bzw. thermisch beeinflußbare Substanzen und Feststoffe mit Schichtgitterstruktur
unter Erhaltung ihrer ursprünglichen Eigenschaften in Schmierfette einzubauen, wenn
dieser Einbau in die bereits gequollenen, fertigen Schmierfette, aber vor oder während
der Wärmebehandlung und Lagerung erfolgt, mit anschließender an sich bekannter Homogenisierung
bei Zimmertemperatur. Ein diesbezüglicher Nachweis wurde über eine Oberflächenbehandlung
von Stahlkugeln durch Messung der Druckaufnahmefähigkeit mit dem international üblichen
Vierkugelapparat (VKA) geführt.
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Beispiel 1 Es wird ein Schmierfett durch Quellung einer Natronseife
in einem Mineralöl bereitet, in verschiedener Weise Schwefel-in elementarer Form
oder als Faktis eingebaut und die Druckaufnahmefähigkeit auf dem VITA geprüft. a)
In 84 Gewichtsteilen Mineralöl der Viskosität 2,5° E/50°C werden 16 Gewichtsteile
Cottonöl-Fettsäure gelöst. Nunmehr wird mit Natronlauge verseift und anschließend
auf 160° erwärmt und gequollen und nach der Abkühlung homogenisiert. Der Tropfpunkt
dieses Schmierfettes liegt bei 135°, bei dieser Temperatur tritt Verflüssigung und
gleichzeitig Trennung in Seife und Öl ein.
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b) Zu dem ungequollenen und nicht erwärmten Ansatz a) werden 5 Gewichtsprozent
Rübölfaktis (Schwefelgehalt 12 0/,) gegeben, was einer Zugabe von 0,6 Gewichtsprozent
Schwefel entspricht. Nunmehr wird der Zusatz analog a) weiterbehandelt.
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c) Zu dem ungequollenen und nicht erwärmten An-Satz a) werden 0,6
Gewichtsprozent Schwefel gegeben und dann analog a) verfahren.
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d) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 5 Gewichtsprozent Faktis gegeben
und homogenisiert. Nach der Homogenisierung ist die Aufquellung zerfallen und in
Seife und Öl getrennt.
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e) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 0,6 % Schwefel gegeben.
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f) Zu dem gequollenen und erwärmten Ansatz a) werden nach dem Abkühlen
0,6 Gewichtsprozent reinste Schwefelblüte gegeben und innig gemischt. Anschließend
wird 6 Stunden bei 85° gelagert, abkühlen gelassen und dann auf einem Dreiwalzenstuhl
in zweimaligem Durchgang homogenisiert.
Prüfwerte 1 a) bis 1 f) VK A-Schweißbelastüng |
in kg |
a) ..................... 160 bis 170 |
b) ........... ....... 170 bis 180 |
c) ..................... 170 bis 180 |
e) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 bis 170 |
f) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 bis 280 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle zu ersehen ist, besitzt dieses Natronseifenfett
auf Mineralölbasis einen VKA-Wert von 160 bis 170 kg (Prüfwert a). Gibt man dem
Schmierfettansatz vor der Quellung 0,6 Gewichtsprozent Schwefel entweder in Form
von Rübölfaktis oder von Schwefelblüte bei, so betragen die VKA-Werte (Prüfwerte
b und c) 170 bis 180 kg, d. h., es ist innerhalb der Fehlergrenze praktisch keine
Erhöhung der Druckbelastbarkeit eingetreten. Setzt man die Rübölfaktis dem fertigen
Schmierfett, also nach der Quellung zu und homogenisiert, so tritt ein Zerfall des
Schmierfettes in Seife und Öl ein. Für diesen Fall (d) wurde deshalb der VKA-Wert
gar nicht bestimmt. Setzt man nun dem fertigen Schmierfett 0,6 Gewichtsprozent Schwefel
in Form von Schwefelblüte zu, so bleibt der VKA-Wert wiederum unverändert bei 160
bis 170 kg (Prüfwerte e); steigt aber überraschend auf 260 bis 280 kg an (Prüfwert
f), wenn man das mit 0,6 Gewichtsprozent Schwefelblüte versetzte, fertige Schmierfett
auf 85° erwärmt, bei dieser Temperatur 6 Stunden lang lagert, auf Zimmertemperatur
abkühlen läßt und abschließend homogenisiert. Beispiel 2 Es wird ein Schmierfett
durch Quellung einer Lithiumseife in einem Gemisch aus 60 Gewichtsprozent Kohlenwasserstofföl
und 40 Gewichtsprozent Esteröl bereitet, in verschiedener Weise Schwefel in Form
von Faktis oder von elementarem Schwefel, ferner gleichzeitig Schwefel und o-Chlornitrobenzol
eingebaut und die Druckaufnahrnefähigkeit auf dem VKA geprüft.
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a) In 85 Gewichtsteilen des Ölgemisches, Viskosität 6,0° E,'50aC werden
-15 Gewichtsteile Lithium-Stearat
unter Erwärmung auf 200° gequollen
und nach der Abkühlung homogenisiert.
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Der Tropfpunkt des entstandenen Schmierfettes liegt bei 180°.
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b) Zu dem ungequollenen und nicht erwärmten Ansatz a) werden 10 Gewichtsprozent
einer Rübölfaktis mit 12"/, Schwefel gegeben und analog a) weiterbehandelt. Nach
der Abküblung ist das Produkt nicht stabil und zeifällt nach 1 bis 2 Tagen in seine
Ausgangskomponenten.
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c) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 1,2 Gewichtsprozent Schwefel gegeben
und das Gemisch homogenisiert.
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d) Wie c), jedoch wird der homogenisierte Ansatz noch 4 bis 6 Stunden
bei 95° gelagert, abgekühlt und dann nochmals homogenisiert.
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e) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 1,2 Gewichtsprozent Schwefel und
1,6 Gewichtsprozent o-Chlornitrobenzol gegeben und das Gemisch homogenisiert.
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f) Wie e), jedoch wird das homogenisierte Gemisch noch 4 bis 6 Stunden
bei 95° gelagert, abgekühlt und dann nochmals homogenisiert.
Prüfwerte 2a) bis 2f) VKA-Schweißbelastung |
in kg |
a) ..................... 170 bis 180 |
c) ..................... 180 bis 190 |
.d) ..................... 280 bis 300 |
e) ........... « ......... 300 bis 320 |
f) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 600 bis 650 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle zu ersehen ist, besitzt dieses Lithiumseifenfett
einen VKA-Wert von 170 bis 180 kg (Prüfwert a). Gibt man dem Schmierfettansatz vor
der Quellung 1,2 Gewichtsprozent Schwefel in Form von Rübölfaktis bei, so erhält
man ein Produkt, das instabil ist und nach 1 bis 2 Tagen in Seife und Öl zerfällt.
Für diesen Fall (b) wurde deshalb der VKA-Wert gar nicht ermittelt. Setzt man dem
gequollenen, fertigen Schmierfett 1,2 Gewichtsprozent Schwefel zu, so beträgt der
VKA-Wert 180 bis 190 kg (Prüfwert c), d. h., es ist innerhalb der Fehlergrenze praktisch
keine Erhöhung der Druckbelastbarkeit eingetreten. Wird aber das wiederum mit 1,2
Gewichtsprozent Schwefel versetztefertige Schmierfett nach dem Homogenisieren 4
bis 6 Stunden bei 95° gelagert, dann abgekühlt und nochmal homogenisiert, so steigt
der VKA-Wert auf 280 bis 300 kg (Prüfwert d) an. Setzt man dem fertigen Schmierfett
gleichzeitig zwei thermisch bzw. chemisch beeinflußbare Substanzen zu, nämlich 1,2
Gewichtsprozent Schwefel und 1,6 Gewichtsprozent o-Chlornitrobenzol, und prüft dann
dieses Gemisch nach dem Homogenisieren auf dem VKA, so ergibt sich eine Schweißbelastung
von 300 bis 320 kg (Prüfwert e), die sich aber verdoppelt (600 bis 650 kg, Prüfwert
f), wenn man dieses homogenisierte Gemisch 4 bis 6 Stunden bei 95° lagert und nach
dem Abkühlen nochmals homogenisiert. Beispiel 3 Es wird ein Schmierfett durch Quellung
einer Aluminiumseife in Paraffinum liquidum DAB 6 bereitet, in verschiedener Weise
mit folgenden Zusätzen versehen: Schwefel -E- Molybdändisulfid, Schwefel -f- technische
Terpene, Schwefel -f- technische Terpene -f- Graphit, und die Druckbelastbarkeit
auf dem VKA geprüft.
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a) In 90 Gewichtsteilen Paraffinum liquidum werden 10 Gewichtsteile
Aluminiumdipalmitat unter Erwärmung auf 140° gequollen und nach der Abkühlung homogenisiert.
Tropfpunkt 100°.
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b) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 0,6 Gewichtsprozent Schwefel und
3,0 Gewichtsprozent feinverteiltes Molybdändisulfid innig eingemischt und die Paste
homogenisiert.
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c) Wie Ansatz b), jedoch wird das Gemisch noch 12 Stunden bei 80°
gelagert, abgekühlt und nochmals homogenisiert.
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d) Zu dem ungequollenen und nicht erwärmten Ansatz a) werden 0,6 Gewichtsprozent
Schwefel und 0,3 Gewichtsprozent technische Terpene gegeben und dann dieser Ansatz
analog a) weiterbehandelt.
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e) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 0,6 Gewichtsprozent Schwefel und
0,3 Gewichtsprozent Terpene gegeben, das Gemisch homogenisiert und 12 Stunden bei
80° gelagert, abgekühlt und nochmals homogenisiert.
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f) Wie e), jedoch werden noch 5 Gewichtsprozent Graphit zusätzlich
eingemischt.
Prüfwerte 3 a) bis 3 f) VKA-Schweißbelastung |
in kg |
a) :.................... 150 bis 160 |
b) .................... * 180 bis 190 |
c) ..................... 320 bis 340 |
d) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 bis 200 |
e) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 bis 280 |
f) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 bis 320 |
Der VKA-Wert dieses Aluminiumseifenfettes von 150 bis 160 kg (Prüfwert a) erhöht
sich durch den Zusatz von 0,6 Gewichtsprozent Schwefel + 3 Gewichtsprozent Molybdändisulfid
zum fertigen Fett auf 180 bis 190 kg (Prüfwert b), erfährt aber erst eine entscheidende
Steigerung auf 320 bis 340 kg (Prüfwert c), wenn das homogenisierte Gemisch 12 Stunden
bei 80° gelagert und nach dem Abkühlen nochmals homogenisiert wird.
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Bereitet man ein Gemisch von 90 Gewichtsteilen Paraffmum liquidum,
10 Gewichtsteilen Aluminiumdipalmitat, 0,6 Gewichtsteilen Schwefel und 0,3 Gewichtsteilen
technischen Terpenen, bringt dieses Gemisch bei 140° zur Quellung, homogenisiert
nach dem Abkühlen und prüft dann dieses Schmierfett auf dem VKA, so erhält man eine
Schweißbelastung von 190 bis 200 kg (Prüfwert d), also eine Erhöhung um 40 kg gegenüber
dem Aluminiumseifenfett ohne Zusatz von Schwefel und Terpenen. Verfährt man aber
so, daß man 0,6 Gewichtsprozent Schwefel und 0,3 Gewichtsprozent technische Terpene
dem bereits gequollenen Aluminiumseifenfett zusetzt und dann das homogenisierte
Gemisch 12 Stunden lang bei 80° lagern läßt mit anschließendem nochmaligem Homogenisieren
nach dem Erkalten, so erreicht man einen VKA-Wert von 260 bis 280 kg (Prüfwert e),
der sich noch auf 300 bis 320 kg (Prüfwert f) erhöht, wenn man dem fertigen Schmierfett
außer 0,3 Gewichtsprozent technischen Terpenen und 0,6 Gewichtsprozent Schwefel
noch 5 Gewichtsprozent Graphit beimischt und in der gleichen Weise erwärmt, lagert
und nach dem Abkühlen nochmals homogenisiert. Beispiel 4 Es wird ein Schmierfett
durch Quellung von kolloidaler Kieselsäure in technischem Weißöl bereitet, in verschiedener
Weise Trichlorphosphinäthylester und/oderSchwefel beigemischt und die Druckbelastbarkeit
auf dem VKA geprüft.
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a) 4 Gewichtsteile kolloidale Kieselsäure werden in 96 Gewichtsteilen
Weißöl bei 175" gequollen; Tropfpunkt 120°. Bei Temperaturen über 120` tritt Gelieren
ein.
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b) Zu dem ungequollenen und nicht erwärmten Ansatz a) werden 0,2 Gewichtsprozent
Trichlorphosphinester gegeben und das Gemisch analog a) weiterbehandelt.
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c) Zu dem fertigen Ansatz a) wird 1 Gewichtsprozent Schwefel gegeben
und das Gemisch homogenisiert.
d) Zu dem fertigen Ansatz a) wird
0,2 Gewichtsprozent Trichlorphosphinester und 1 Gewichtsprozent Schwefel gegeben
und homogenisiert.
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e) Wie d), jedoch wird der homogenisierte Ansatz noch 6 Stunden bei
80° gelagert, abgekühlt und nochmals homogenisiert.
Der Zusatz von 0,2 Gewichtsprozent Trichlorphosphinäthylester zum ungequollenen
Ansatz oder von 1 Gewichtsprozent Schwefel zum gequollenen, fertigen Schmierfett
bringt praktisch keine Erhöhung der Schweißbelastung auf dem VKA (Prüfwerte a, b
und c), während bei gleichzeitigem Zusatz der beiden Substanzen zum fertigen Schmierfett
sich der VKA-Wert von 160 bis 170 kg bzw. 170 bis 180 kg auf 200 bis 210 kg (Prüfwert
d) erhöht. Läßt man aber das Schmierfett mit den beiden Zusätzen 6 Stunden lang
bei 80° lagern und homogenisiert es nach dem Abkühlen, so wird ein VKA-Wert von
280 bis 300 kg (Prüfwert e) erreicht. Beispiel 5 Es wird ein Schmierfett durch Quellung
von Kupferphthalocyanin in Polyglykolesteröl bereitet, in verschiedener Weise Molybdänsulfid
und/oder Schwefel beigemischt und die Druckbelastbarkeit auf dem VKA geprüft.
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a) 25 Gewichtsteile Phthalocyanine werden mit 75 Gewichtsteilen Polyglykolesteröl
mittels eines Intensivrührers bei 100 bis 110° so lange innig vermischt, bis das
Gemisch syrupös ist. Sodann wird das Gemenge bei 100 bis 150° 1 bis 3 Stunden gelagert
und nochmals wie vorher gerührt. Nachdem die Masse pastenförmig geworden ist, wird
sie noch kurz auf 200° erhitzt, abgekühlt und auf dem Dreiwalzenstuhl homogenisiert.
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b) Zu dem unbehandelten, ungemischten Ansatz a) werden noch 3 Gewichtsprozent
Mo S2 gegeben und analog a) weiterbehandelt.
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c) Zu dem unbehandelten und ungemischten Ansatz a) werden noch 0,6
Gewichtsprozent Schwefel gegeben und analog a) weiterbehandelt.
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d) Wie Ansatz c), nur werden noch zusätzlich 3 Gewichtsprozent Molybdändisulfid
dazugegeben.
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e) Zu dem fertigen Ansatz a) werden 0,6 Gewichtsprozent Schwefel und
3,0 Gewichtsprozent Molybdändisulfid gegeben und das Gemisch nochmals gut homogenisiert.
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f) M'ie Ansatz e), jedoch wurde das Gemisch 4 Stunden lang bei 90'
gelagert, abgekühlt und nochmals homogenisiert.
Werden den beiden Schmierfettkomponenten Kupferphthalocyanin und Polyglykolesteröl
noch 3 Gewichtsprozent Molybdändisulfid beigegeben und ein Schmierfett nach a) bereitet,
so zeigt dieses einen lediglich um 20 kg höheren VKA-Wert als das Schmierfett ohne
Molybdändisulfidzusatz (Prüfwerte a und b). Verfährt man in gleicher Weise nach
a), aber unter Zusatz von 0,6 Gewichtsprozent Schwefel, so erhält man ein Schmierfett
mit einem VKA-Wert von 260 bis 280 kg (Prüfwert c) gegenüber 160 bis 170 kg (Prüfwert
a) des zusatzfreien Schmierfettes. Stellt man weiter ein Schmierfett nach a) her
unter gleichzeitigem Zusatz von 0,6 Gewichtsprozent Schwefel und 3 Gewichtsprozent
Molybdändisulfid zu den Fettkomponenten, so erhöht sich der V KA-Wert lediglich
noch um 20 kg auf 280 bis 300 kg (Prüfwert d). Werden diese beiden Zusätze dem bereits
gequollenen, fertigen Fett beigegeben und das homogenisierte Gemisch auf dem VKA
geprüft, so erhält man eine Schweißbelastung von lediglich 180 bis 190 kg, die sich
aber auf 340 bis 360 kg erhöht, wenn man das homogenisierte Gemisch 4 Stunden lang
bei 90° lagert, dann abkühlen läßt und nochmals homogenisiert.