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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Ketocarotinoiden durch Kultivierung
von Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine veränderte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern aufweisen,
die genetisch veränderten
Pflanzen, sowie deren Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel
und zur Herstellung von Ketocarotinoidextrakten.
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Carotinoide werden de novo in Bakterien,
Algen, Pilzen und Pflanzen synthetisiert. Ketocarotinoide, also
Carotinoide, die mindestens eine Keto-Gruppe enthalten, wie beispielsweise
Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon, 3'-Hydroxyechinenon,
Adonirubin und Adonixanthin sind natürliche Antioxidantien und Pigmente,
die von einigen Algen und Mikroorganismen als Sekundärmetabolite
produziert werden.
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Aufgrund ihrer farbgebenden Eigenschaften
werden die Ketocarotinoide und insbesondere Astaxanthin als Pigmentierhilfsstoffe
in der Tierernährung,
insbesondere in der Forellen-, Lachs- und Shrimpszucht verwendet.
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Die Herstellung von Astaxanthin erfolgt
heutzutage größtenteils
durch chemische Syntheseverfahren. Natürliche Ketocarotinoide, wie
beispielsweise natürliches
Astaxanthin, werden heutzutage in biotechnologischen Verfahren in
kleinen Mengen durch Kultivierung von Algen, beispielsweise Haematococcus
pluvialis oder durch Fermentation von gentechnologisch optimierten
Mikroorganismen und anschließender
Isolierung gewonnen.
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Ein wirtschaftliches biotechnologisches
Verfahren zur Herstellung von natürlichen Ketocarotinoiden ist daher
von großer
Bedeutung.
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Aus WO 00/32788 ist es bekannt, durch
kombinierte Überexpression
von Carotinoid-Biosynthesegenen und Antisense-Verfahren bestimmte
Carotinoidverhältnisse
in Tagetespetalen zu beeinflussen.
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WO 98/18910 beschreibt die Synthese
von Ketocarotinoiden in Nektarien von Tabakblüten durch Einbringen eines
Ketolase-Gens in Tabak.
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WO 01/20011 beschreibt ein DNA Konstrukt
zur Produktion von Ketocarotinoiden, insbesondere Astaxanthin, in
Samen von Ölsaatpflanzen
wie Raps, Sonnenblume, Sojabohne und Senf unter Verwendung eines Samen-spezifischen
Promotors und einer Ketolase aus Haematococcus.
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Die in WO 98/18910 und WO 01/20011
offenbarten Verfahren liefern zwar genetisch veränderte Pflanzen, die in spezifischen
Geweben einen Gehalt an Ketocarotinoiden aufweisen, weisen jedoch
den Nachteil auf, das die Höhe
des Gehalts an Ketocarotinoiden und die Reinheit, insbesondere an
Astaxanthin noch nicht zufriedenstellend ist.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe
zugrunde, ein alternatives Verfahren zur Herstellung von Ketocarotinoiden
durch Kultivierung von Pflanzen zur Verfügung zu stellen, bzw. weitere
transgene Pflanzen, die Ketocarotinoide herstellen, zur Verfügung zu
stellen, die optimierte Eigenschaften, wie beispielsweise einen höheren Gehalt
an Ketocarotinoiden aufweisen und den geschilderten Nachteil des
Standes der Technik nicht aufweisen.
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Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung
von Ketocarotinoiden gefunden, indem man genetisch veränderte Pflanzen
kultiviert, die im Vergleich zum Wildtyp eine veränderte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern aufweisen.
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Bis auf wenige Ausnahmen abgesehen,
wie beispielsweise das Adonisröschen,
enthalten Pflanzen und insbesondere die Blütenblätter, die auch Petalen genannt
werden, zwar Carotinoide, aber keine Ketocarotinoide. In der Regel
weisen daher die Blütenblätter von
Wildtyppflanzen keine Ketolase-Aktivität auf.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden daher als Ausgangspflanzen Pflanzen verwendet, die bereits
als Wildtyp in Blütenblättern eine
Ketolaseaktivität
aufweisen, wie beispielsweise das Adonisröschen. In dieser Ausführungsform
bewirkt die genetische Veränderung
eine Erhöhung
der Ketolase-Aktivität in Blütenblättern.
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Unter Ketolase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer Ketolase verstanden.
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Unter einer Ketolase wird ein Protein
verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Keto-Gruppe einzuführen.
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Insbesondere wird unter einer Ketolase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Canthaxanthin umzuwandeln.
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Dementsprechend wird unter Ketolase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Ketolase umgesetzte Menge β-Carotin
bzw. gebildete Menge Canthaxanthin verstanden.
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Bei einer erhöhten Ketolase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein Ketolase die umgesetzte Menge β-Carotin
bzw. die gebildete Menge Canthaxanthin erhöht.
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Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der
Ketolase-Aktivität
mindestens 5 %, weiter bevorzugt mindestens 20 %, weiter bevorzugt
mindestens 50 %, weiter bevorzugt mindestens 100 %, bevorzugter
mindestens 300 %, noch bevorzugter mindestens 500 %, insbesondere
mindestens 600 % der Ketolase-Aktivität des Wildtyps.
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Unter dem Begriff "Wildtyp" wird
erfindungsgemäß die entsprechende
nicht genetisch veränderte
Ausgangspflanze verstanden.
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Je nach Zusammenhang kann unter dem
Begriff "Pflanze" die Ausgangspflanze (Wildtyp) oder eine erfindungsgemäße, genetisch
veränderte
Pflanze oder beides verstanden werden.
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Vorzugsweise und insbesondere in
Fällen,
in denen die Pflanze oder der Wildtyp nicht eindeutig zugeordnet
werden kann , wird unter "Wildtyp" für die Erhöhung oder Verursachung der
Ketolase-Aktivität, für die nachstehend
beschriebene Erhöhung
der Hydroxylase-Aktivität,
für die
nachstehend beschriebene Erhöhung der β-Cyclase-Aktivität, und für die nachstehend
beschriebene Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität und die
Erhöhung
des Gehalts an Ketocarotinoiden jeweils eine Referenzpflanze verstanden.
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Diese Referenzpflanze ist für Pflanzen,
die bereits als Wildtyp eine Ketolase-Aktivität in Blütenblätter aufweisen vorzugsweise
Adonis aestivalis, Adonis flammeus oder Adonis annuus, besonders
bevorzugt Adonis aestivalis.
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Diese Referenzpflanze ist für Pflanzen,
die als Wildtyp keine Ketolase-Aktivität in Blütenblätter aufweisen, vorzugsweise
Tagetes erecta, Tagetes patula, Tagetes lucida, Tagetes pringlei,
Tagetes palmeri, Tagetes minuta oder Tagetes campanulata, besonders
bevorzugt Tagetes erecta.
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Die Bestimmung der Ketolase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen:
Die Bestimmung der Ketolase-Aktivität in Pflanzenmaterial
erfolgt in Anlehnung an die Methode von Frazer et al., (J. Biol.
Chem. 272(10): 6128–6135,
1997). Die Ketolase-Aktivität
in pflanzlichen Extrakten wird mit den Substraten beta-Carotin und
Canthaxanthin in Gegenwart von Lipid (Sojalecithin) und Detergens
(Natriumcholat) bestimmt. Substrat/Produkt-Verhältnisse aus den Ketolase-Assays werden mittels
HPLC ermittelt.
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Die Erhöhung der Ketolase-Aktivität kann durch
verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch Ausschalten von
hemmenden Regulationsmechanismen auf Translations- und Proteinebene
oder durch Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure
codierend eine Ketolase gegenüber
dem Wildtyp, beispielsweise durch Induzierung des Ketolase-Gens
durch Aktivatoren oder durch Einbringen von Nukleinsäuren kodierend eine
Ketolase in die Pflanze.
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Unter Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure
kodierend eine Ketolase wird erfindungsgemäß in dieser Ausführungsform
auch die Manipulation der Expression der Pflanzen eigenen endogenen
Ketolasen verstanden. Dies kann beispielsweise durch Veränderung
der Promotor DNA-Sequenz für
Ketolase kodierende Gene erreicht werden. Eine solche Veränderung,
die eine veränderte
oder vorzugsweise erhöhte
Expressionsrate mindestens eines endogenen Ketolase Gens zur Folge
hat, kann durch Deletion oder Insertion von DNA Sequenzen erfolgen.
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Es ist wie vorstehend beschrieben
möglich,
die Expression mindestens einer endogenen Ketolase durch die Applikation
exogener Stimuli zu verändern.
Dies kann durch besondere physiologische Bedingungen, also durch
die Applikation von Fremdsubstanzen erfolgen.
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Des weiteren kann eine erhöhte Expression
mindestens eines endogenen Ketolase-Gens dadurch erzielt werden,
dass ein in der Wildtyppflanze nicht vorkommendes oder modifiziertes
Regulatorprotein mit dem Promotor dieser Gene in Wechselwirkung
tritt.
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Solch ein Regulator kann ein chimäres Protein
darstellen, welches aus einer DNA-Bindedomäne und einer Transkriptionsaktivator-Domäne besteht,
wie beispielsweise in WO 96/06166 beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Ketolase-Aktivität
gegenüber
dem Wildtyp durch die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure
kodierend eine Ketolase durch Einbringen von Nukleinsäuren, die
Ketolasen kodieren, in die Pflanze.
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In den erfindungsgemäßen transgenen
Pflanzen liegt also in dieser Ausführungsform gegenüber dem Wildtyp
mindestens ein weiteres Ketolase-Gen vor. In dieser Ausführungsform
weist die erfindungsgemäße genetisch
veränderte
Pflanze dementsprechend mindestens eine exogene (= heterologe) Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase, auf oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, codierend
eine Ketolase, auf.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden als Ausgangspflanzen Pflanzen verwendet, die als Wildtyp
in Blütenblättern keine
Ketolaseaktivität
aufweisen, wie beispielsweise Tomate, Marigold, Tagetes erecta,
Tagetes lucida, Tagetes minuta, Tagetes pringlei, Tagetes palmeri
und Tagetes campanulata.
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In dieser, bevorzugten Ausführungsform
verursacht die genetische Veränderung
die Ketolase-Aktivität in
Blütenblättern. Die
erfindungsgemäße genetisch
veränderte
Pflanze weist somit in dieser, bevorzugten Ausführungsform im Vergleich zum
genetisch nicht veränderten
Wildtyp eine Ketolase-Aktivität
in Blütenblättern auf
und ist somit vorzugsweise in der Lage, in Blütenblättern transgen eine Ketolase
zu exprimieren.
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In dieser bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure kodierend
eine Ketolase analog zu der vorstehend beschriebenen Erhöhung der
Genexpression einer Nukleinsäure
codierend eine Ketolase vorzugsweise durch Einbringen von Nukleinsäuren, die
Ketolasen kodieren in die Ausgangspflanze.
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Dazu kann in beiden Ausführungsformen
prinzipiell jedes Ketolase-Gen,
also jede Nukleinsäuren
die eine Ketolase codiert verwendet werden.
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Alle in der Beschreibung erwähnten Nukleinsäuren können beispielsweise
eine RNA-, DNA- oder cDNA-Sequenz sein.
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Bei genomischen Ketolase-Sequenzen
aus eukaryontischen Quellen, die Introns enthalten, sind für den Fall
das die Wirtspflanze nicht in der Lage ist oder nicht in die Lage
versetzt werden kann, die entsprechenden Ketolase zu exprimieren,
bevorzugt bereits prozessierte Nukleinsäuresequenzen, wie die entsprechenden
cDNAs zu verwenden.
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Beispiele für Nukleinsäuren, kodierend eine Ketolase
und die entsprechenden Ketolasen, die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können
sind beispielsweise Sequenzen aus
Haematoccus pluvialis, insbesondere
aus Haematoccus pluvialis Flotow em. Wille (Accession NO: X86782; Nukleinsäure:
SEQ
ID NO: 1, Protein SEQ ID NO: 2),
Haematoccus pluvialis, NIES-144
(Accession NO: D45881; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 3, Protein SEQ ID NO: 4),
Agrobacterium aurantiacum
(Accession NO: D58420; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 5, Protein SEQ ID NO: 6), Alicaligenes spec. (Accession
NO: D58422; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 7, Protein SEQ ID NO: 8),
Paracoccus marcusii (Accession
NO: Y15112; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 9, Protein SEQ ID NO: 10).
Synechocystis sp. Strain
PC6803 (Accession NO: NP442491; Nukleinsäure: SEQ ID NO: 11, Protein
SEQ ID NO: 12).
Bradyrhizobium sp. (Accession NO: AF218415;
Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 13, Protein SEQ ID NO: 14).
Nostoc sp. Strain PCC7120
(Accession NO: AP003592, BAB74888; Nukleinsäure: SEQ ID NO: 15, Protein SEQ
ID NO: 16).
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Weitere natürliche Beispiele für Ketolasen
und Ketolase-Gene, die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
können,
lassen sich beispielsweise aus verschiedenen Organismen, deren genomische
Sequenz bekannt ist, durch Identitätsvergleiche der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit den vorstehend beschriebenen Sequenzen und insbesondere
mit den Sequenzen SEQ ID NO: 2 und/oder 16 leicht auffinden.
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Weitere natürliche Beispiele für Ketolasen
und Ketolase-Gene lassen sich weiterhin ausgehend von den vorstehend
beschriebenen Nukleinsäuresequenzen,
insbesondere ausgehend von den Sequenzen SEQ ID NO: 2 und/oder 16
aus verschiedenen Organismen, deren genomische Sequenz nicht bekannt
ist, durch Hybridisierungstechniken in an sich bekannter Weise leicht
auffinden.
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Die Hybridisierung kann unter moderaten
(geringe Stringenz) oder vorzugsweise unter stringenten (hohe Stringenz)
Bedingungen erfolgen.
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Solche Hybridisierungsbedingungen
sind beispielsweise bei Sambrook, J., Fritsch, E.F., Maniatis, T., in:
Molecular Cloning (A Laboratory Manual), 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1989, Seiten 9.31-9.57 oder in Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, N.Y. (1989), 6.3.1-6.3.6 beschrieben.
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Beispielhaft können die Bedingungen während des
Waschschrittes ausgewählt
sein aus dem Bereich von Bedingungen begrenzt von solchen mit geringer
Stringenz (mit 2X SSC bei 50°C)
und solchen mit hoher Strirtgenz (mit 0.2X SSC bei 50°C, bevorzugt
bei 65°C)
(20X SSC: 0,3 M Natriumcitrat, 3 M Natriumchlorid, pH 7.0).
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Darüberhinaus kann die Temperatur
während
des Waschschrittes von moderaten Bedingungen bei Raumtemperatur,
22°C, bis
zu stringenten Bedingungen bei 65°C
angehoben werden.
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Beide Parameter, Salzkonzentration
und Temperatur, können
gleichzeitig variiert werden, auch kann einer der beiden Parameter
konstant gehalten und nur der andere variiert werden. Während der
Hybridisierung können
auch denaturierende Agenzien wie zum Beispiel Formamid oder SDS
eingesetzt werden. In Gegenwart von 50 % Formamid wird die Hybridisierung
bevorzugt bei 42°C
ausgeführt.
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Einige beispielhafte Bedingungen
für Hybridisierung
und Waschschritt sind infolge gegeben:
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- (1) Hybridiserungsbedingungen mit zum Beispiel
- (i) 4X SSC bei 65°C,
oder
- (ii) 6X SSC bei 45°C,
oder
- (iii) 6X SSC bei 68°C,
100 mg/ml denaturierter Fischsperma-DNA, oder
- (iv) 6X SSC, 0.5 % SDS, 100 mg/ml denaturierte, fragmentierte
Lachssperma-DNA bei 68°C,
oder
- (v) 6XSSC, 0.5 % SDS, 100 mg/ml denaturierte, fragmentierte
Lachssperma-DNA, 50 % Formamid bei 42°C, oder
- (vi) 50 % Formamid, 4X SSC bei 42°C, oder
- (vii) 50 % (vol/vol) Formamid, 0.1 % Rinderserumalbumin, 0.1
% Ficoll, 0.1 % Polyvinylpyrrolidon, 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 6.5, 750 mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat bei 42°C, oder
- (viii) 2X oder 4X SSC bei 50°C
(moderate Bedingungen), oder
- (ix) 30 bis 40 % Formamid, 2X oder 4X SSC bei 42° (moderate
Bedingungen).
- (2) Waschschritte für
jeweils 10 Minuten mit zum Beispiel
- (i) 0.015 M NaCl/0.0015 M Natriumcitrat/0.1 % SDS bei 50°C, oder
- (ii) 0.1X SSC bei 65°C,
oder
- (iii) 0.1X SSC, 0.5 % SDS bei 68°C, oder
- (iv) 0.1X SSC, 0.5 % SDS, 50 % Formamid bei 42°C, oder
- (v) 0.2X SSC, 0.1 % SDS bei 42°C, oder
- (vi) 2X SSC bei 65°C
(moderate Bedingungen).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahren
bringt man Nukleinsäuren ein,
die ein Protein kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 20 %, vorzugsweise
mindestens 30 %, bevorzugter mindestens 40 %, bevorzugter mindestens
50 %, bevorzugter mindestens 60 %, bevorzugter mindestens 70 %,
bevorzugter mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %
auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 und die enzymatische Eigenschaft einer
Ketolase aufweist.
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Dabei kann es sich um eine natürliche Ketolase-Sequenz
handeln, die wie vorstehend beschrieben durch Identitätsvergleich
der Sequenzen aus anderen Organismen gefunden werden kann oder um
eine künstliche
Ketolase-Sequenz die ausgehend von der Sequenz SEQ ID NO: 2 durch
künstliche
Variation, beispielsweise durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgewandelt wurde.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahren
bringt man Nukleinsäuren
ein die ein Protein kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 16 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 20 %, vorzugsweise
mindestens 30 %, bevorzugter mindestens 40 %, bevorzugter mindestens
50 %, bevorzugter mindestens 60 %, bevorzugter mindestens 70 %,
bevorzugter mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %
auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 16 und die enzymatische Eigenschaft einer
Ketolase aufweist.
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Dabei kann es sich um eine natürliche Ketolase-Sequenz
handeln, die, wie vorstehend beschrieben, durch Identitätsvergleich
der Sequenzen aus anderen Organismen gefunden werden kann oder um
eine künstliche
Ketolase-Sequenz die ausgehend von der Sequenz SEQ ID NO: 16 durch
künstliche
Variation, beispielsweise durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgewandelt wurde.
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Unter dem Begriff "Substitution"
ist in der Beschreibung der Austausch einer oder mehrerer Aminosäuren durch
eine oder mehrere Aminosäuren
zu verstehen. Bevorzugt werden sog. konservative Austausche durchgeführt, bei
denen die ersetzte Aminosäure
eine ähnliche
Eigenschaft hat wie die ursprüngliche
Aminosäure,
beispielsweise Austausch von Glu durch Asp, Gln durch Asn, Val durch
Ile, Leu durch Ile, Ser durch Thr.
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Deletion ist das Ersetzen einer Aminosäure durch
eine direkte Bindung. Bevorzugte Positionen für Deletionen sind die Termini
des Polypeptides und die Verknüpfungen
zwischen den einzelnen Proteindomänen.
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Insertionen sind Einfügungen von
Aminosäuren
in die Polypeptidkette, wobei formal eine direkte Bindung durch
ein oder mehrere Aminosäuren
ersetzt wird.
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Unter Identität zwischen zwei Proteinen wird
die Identität
der Aminosäuren über die
jeweils gesamte Proteinlänge
verstanden, insbesondere die Identität die durch Vergleich mit Hilfe
der Lasergene Software der Firma DNASTAR, inc. Madison, Wisconsin (USA)
unter Anwendung der Clustal Methode (Higgins DG, Sharp PM. Fast
and sensitive multiple sequence alignments on a microcomputer. Comput
Appl. Biosci. 1989 Apr; 5(2): 151-1) unter Einstellung folgender
Parameter berechnet wird:
Multiple
alignment parameter: | |
Gap
penalty | 10 |
Gap
length penalty | 10 |
Pairwise
alignment parameter: | |
K-tuple | 1 |
Gap
penalty | 3 |
Window | 5 |
Diagonals
saved | 5 |
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Unter einem Protein, das eine Identität von mindestens
20 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 oder 16 aufweist, wird dementsprechend
ein Protein verstanden, das bei einem Vergleich seiner Sequenz mit
der Sequenz SEQ ID NO: 2 oder 16, insbesondere nach obigen Programmlogarithmus
mit obigem Parametersatz eine Identität von mindestens 20 % aufweist.
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Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäfl
dem genetischen Code erhältlich.
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Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der pflanzspezifischen codon usage
häufig
verwendet werden. Die codon usage lässt sich anhand von Computerauswertungen
anderer, bekannter Gene der betreffenden Organismen leicht ermitteln.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ ID NO: 1 in die Pflanze ein.
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In einer weiteren, besonders bevorzugten
Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ ID NO: 15 in die Pflanze ein.
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Alle vorstehend erwähnten Ketolase-Gene
sind weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese
aus den Nukleotidbausteinen wie beispielsweise durch Fragmentkondensation
einzelner überlappender,
komplementärer
Nukleinsäurebausteine
der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden
kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, S. 896–897) erfolgen.
Die Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von
Lücken
mithilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen
sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al.
(1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, beschrieben.
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In einer besonderes bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man genetisch veränderte
Pflanzen, die in Blüten
die höchste
Expressionsrate einer Ketolase aufweisen.
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Vorzugsweise wird dies dadurch erreicht,
das die Genexpression der Ketolase unter Kontrolle eines blütenspezifischen
Promotors erfolgt. Beispielsweise werden dazu die vorstehend beschriebenen
Nukleinsäuren,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben, in einem Nukleinsäurekonstrukt,
funktionell verknüpft
mit einem blütenspezifischen
Promotor in die Pflanze eingebracht.
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Unter Pflanzen werden erfindungsgemäß vorzugsweise
Pflanzen verstanden, die als Wildtyp in Blütenblättern Chromoplasten aufweisen.
Weiter bevorzugte Pflanzen weisen als Wildtyp in den Blütenblättern zusätzlich Carotinoide,
insbesondere β-Carotin,
Zeaxanthin, Neoxanthin, Violaxanthin oder Lutein auf. Weiter bevorzugte
Pflanzen weisen als Wildtyp in den Blütenblättern zusätzlich eine Hydroxylase-Aktivität auf.
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Unter Hydroxylase -Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer Hydroxylase verstanden.
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Unter einer Hydroxylase wird ein
Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Hydroxy-Gruppe einzuführen.
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Insbesondere wird unter einer Hydroxylase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Zeaxanthin oder Cantaxanthin in Astaxanthin umzuwandeln.
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Dementsprechend wird unter Hydroxylase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Hydroxylase umgesetzte Menge β-Carotin
oder Cantaxanthin bzw. gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin verstanden.
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Besonders bevorzugte Pflanzen sind
Pflanzen ausgewählt
aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae,
Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae,
Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae,
Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae,
Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae,
Illiaceae oder Lamiaceae.
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Ganz besonders bevorzugte Pflanzen
sind ausgewählt
aus der Gruppe der Pflanzengattungen Marigold, Tapetes errecta,
Tapetes patula, Acacia, Aconitum, Adonis, Arnica, Aquilegia, Aster,
Astragalus, Bignonia, Calendula, Caltha, Campanula, Canna, Centaurea,
Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Crocus, Curcurbita,
Cytisus, Delonia, Delphinium, Dianthus, Dimorphotheca, Doronicum,
Eschscholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genista,
Gentiana, Geranium, Gerbera, Geum, Grevillea, Helenium, Helianthus,
Hepatica, Heracleum, Hisbiscus, Heliopsis, Hypericum, Hypochoeris,
Impatiens, Iris, Jacaranda, Kerria, Laburnum, Lathyrus, Leontodon,
Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysimachia, Maratia, Medicago,
Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis,
Phyteuma, Potentilla, Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa,
Rudbeckia, Senecio, Silene, Silphium, Sinapsis, Sorbus, Spartium,
Tecoma, Torenia, Tragopogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago,
Ulex, Viola oder Zinnia, besonders bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe der Pflanzengattungen Marigold, Tapetes erecta, Tapetes
patula, Lycopersicon, Rosa, Calendula, Physalis, Medicago, Helianthus,
Chrysanthemum, Aster, Tulipa, Narcissus, Petunia, Geranium, Tropaeolum
oder Adonis.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Pflanzen kultiviert, die gegenüber dem Wildtyp zusätzlich eine
erhöhte
Hydroxylase-Aktivität und/oder β-Cyclase-Aktivität aufweisen.
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Unter Hydroxylase-Aktivität die Enzymaktivität einer
Hydroxylase verstanden.
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Unter einer Hydroxylase wird ein
Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Hydroxy-Gruppe einzuführen.
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Insbesondere wird unter einer Hydroxylase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Zeaxanthin oder Cantaxanthin in Astaxanthin umzuwandeln.
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Dementsprechend wird unter Hydroxyase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Hydroxylase umgesetzte Menge β-Carotin
oder Cantaxanthin bzw. gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin verstanden.
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Bei einer erhöhten Hydroxylase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein Hydroxylase die umgesetzte Menge β-Carotin
oder Cantaxantin bzw. die gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin
erhöht.
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Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der
Hydroxylase-Aktivität
mindestens 5 %, weiter bevorzugt mindestens 20 %, weiter bevorzugt
mindestens 50 %, weiter bevorzugt mindestens 100 %, bevorzugter
mindestens 300 %, noch bevorzugter mindestens 500 %, insbesondere
mindestens 600 % der Hydroxylase-Aktivität des Wildtyps.
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Unter β-Cyclase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer β-Cyclase
verstanden.
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Unter einer β-Cyclase wird ein Protein verstanden,
das die enzymatische Aktivität
aufweist, einen endständigen,
linearen Rest von Lycopin in einen β-Ionon-Ring zu überführen.
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Insbesondere wird unter einer β-Cyclase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, γ-Carotin
in β-Carotin
umzuwandeln.
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Dementsprechend wird unter β-Cyclase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein β-Cyclase umgesetzte Menge γ-Carotin
bzw. gebildete Menge β-Carotin
verstanden.
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Bei einer erhöhten β-Cyclase -Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein β-Cyclase
die umgesetzte Menge γ-Carotin
bzw. die gebildete Menge β-Carotin
erhöht.
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Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der β-Cyclase-Aktivität mindestens
5 %, weiter bevorzugt mindestens 20 %, weiter bevorzugt mindestens
50 %, weiter bevorzugt mindestens 100 %, bevorzugter mindestens
300 %, noch bevorzugter mindestens 500 %, insbesondere mindestens
600 % der β-Cyclase-Aktivität des Wildtyps.
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Die Bestimmung der Hydroxylase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen: Die Aktivität der Hydroxylase wird nach
Bouvier et al. (Biochim. Biophys. Acta 1391 (1998), 320–328) in
vitro bestimmt. Es wird zu einer bestimmten Menge an Pflanzenextrakt
Ferredoxin, Ferredoxin-NADP
Oxidoreductase, Katalase, NADPH sowie beta-Carotin mit Monound Digalaktosylglyzeriden
zugegeben.
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Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung
der Hydroxylase-Aktivität unter
folgenden Bedingungen nach Bouvier, Keller, d'Harlingue und Camara
(Xanthophyll biosynthesis: molecular and functional characterization
of carotenoid hydroxylases from pepper fruits (Capsicum annuum L.;
Biochim. Biophys. Acta 1391 (1998), 320–328):
Der in-vitro Assay
wird in einem Volumen von 0.250 ml Volumen durchgeführt. Der
Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), 0.025 mg Ferredoxin von Spinat, 0.5
Einheiten Ferredoxin-NADP+ Oxidoreduktase von Spinat, 0.25 mM NADPH,
0.010 mg beta-Carotin (in 0.1 mg Tween 80 emulgiert), 0.05 mM einer
Mischung von Monound Digalaktosylglyzeriden (1:1), 1 Einheit Katalyse,
200 Monound Digalaktosylglyzeriden, (1:1), 0.2 mg Rinderserumalbumin
und Pflanzenextrakt in unterschiedlichem Volumen. Die Reaktionsmischung
wird 2 Stunden bei 30C inkubiert. Die Reaktionsprodukte werden mit
organischem Lösungsmittel
wie Aceton oder Chloroform/ Methanol (2:1) extrahiert und mittels
HPLC bestimmt.
-
Die Bestimmung der β-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen: Die Aktivität der β-Cyclase wird nach Fraser und
Sandmann (Biochem. Biophys. Res. Comm. 185(1) (1992) 9–15) in
vitro bestimmt. Es werden zu einer bestimmten Menge an Pflanzenextrakt
Kaliumphosphat als Puffer (ph 7.6), Lycopin als Substrat, Stromaprotein
von Paprika, NADP+, NADPH und ATP zugegeben.
-
Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung
der Hydroxylase-Aktivität unter
folgenden Bedingungen nach Bouvier, d'Harlingue und Camara (Molecular
Analysis of carotenoid cyclae inhibition; Arch. Biochem. Biophys.
346(1) (1997) 53–64):
Der
in-vitro Assay wird in einem Volumen von 250 ∝1 Volumen durchgeführt. Der
Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), unterschiedliche Mengen an Pflanzenextrakt,
20 nM Lycopin, 250 ∝g
an chromoplastidärem
Stromaprotein aus Paprika, 0.2 mM NADP+, 0.2 mM NADPH und 1 mM ATP.
NADP/NADPH und ATP werden in 10 μ1
Ethanol mit 1 mg Tween 80 unmittelbar vor der Zugabe zum Inkubationsmedium
gelöst.
Nach einer Reaktionszeit von 60 Minuten bei 30C wird die Reaktion
durch Zugabe von Chloroform/ Methanol (2:1) beendet. Die in Chloroform
extrahierten Reaktionsprodukte werden mittels HPLC analysiert.
-
Ein alternativer Assay mit radioaktivem
Substrat ist beschrieben in Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys.
Res. Comm. 185(1) (1992) 9–15).
-
Die Erhöhung der Hydroxylase-Aktivität und/oder β-Cyclase-Aktivität kann durch
verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch Ausschalten von
hemmenden Regulationsmechanismen auf Expressions- und Proteinebene
oder durch Erhöhung
der Genexpression von Nukleinsäuren
kodierend eine Hydroxylase und/oder von Nukleinsäuren kodierend eine β-Cyclase
gegenüber
dem Wildtyp.
-
Die Erhöhung der Genexpression der
Nukleinsäuren
kodierend eine Hydroxylase und/oder die Erhöhung der Genexpression der
Nukleinsäure
kodierend eine β-Cyclase
gegenüber
dem Wildtyp kann ebenfalls durch verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise
durch Induzierung des Hydroxylase-Gens und/oder β-Cyclase-Gens durch Aktivatoren
oder durch Einbringen von einer oder mehrerer Hydroxylase-Genkopien und/oder β-Cyclase-Genkopien,
also durch Einbringen mindestens einer Nukleinsäure kodierend eine Hydroxylase
und/ oder mindestens einer Nukleinsäure kodierend eine ε-Cyclase
in die Pflanze.
-
Unter Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure
codierend eine Hydroxylase und/oder β-Cyclase wird erfindungsgemäß auch die
Manipulation der Expression der Pflanzen eigenen, endogenen Hydroxylase
und/oder β-Cyclase
verstanden.
-
Dies kann beispielsweise durch Veränderung
der Promotor DNA-Sequenz für
Hydroxylasen und/oder β-Cyclasen
kodierende Gene erreicht werden. Eine solche Veränderung, die eine erhöhte Expressionsrate
des Gens zur Folge hat, kann beispielsweise durch Deletion oder
Insertion von DNA Sequenzen erfolgen.
-
Es ist, wie vorstehend beschrieben,
möglich,
die Expression der endogenen Hydroxylase und/oder β-Cyclase
durch die Applikation exogener Stimuli zu verändern. Dies kann durch besondere
physiologische Bedingungen, also durch die Applikation von Fremdsubstanzen
erfolgen.
-
Des weiteren kann eine veränderte bzw.
erhöhte
Expression eines endogenen Hydroxylase- und/oder β-Cyclase-Gens
dadurch erzielt werden, dass ein in der nicht transformierten Pflanze
nicht vorkommendes Regulator-Protein mit dem Promotor dieses Gens
in Wechselwirkuncr tritt .
-
Solch ein Regulator kann ein chimäres Protein
darstellen, welches aus einer DNA-Bindedomäne und einer Transkriptionsaktivator-Domäne besteht,
wie beispielsweise in WO 96/06166 beschrieben.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure
kodierend eine Hydroxylase und/ oder die Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure
kodierend eine β-Cyclase
durch Einbringen von mindestens einer Nukleinsäure kodierend eine Hydroxylase
und/oder durch Einbringen von mindestens einer Nukleinsäure kodierend
eine β-Cyclase
in die Pflanze.
-
Dazu kann prinzipiell jedes Hydroxylase-Gen
bzw. jedes β-Cyclase-Gen, also jede Nukleinsäure, die eine
Hydroxylase und jede Nukleinsäure,
die eine β-Cyclase
codiert, verwendet werden.
-
Bei genomischen Hydroxylase-bzw. β-Cyclase-Nukleinsäure-Sequenzen
aus eukaryontischen Quellen, die Introns enthalten, sind für den Fall
das die Wirtspflanze nicht in der Lage ist oder nicht in die Lage
versetzt werden kann, die entsprechende Hydroxylase bzw. β-Cyclase
zu exprimieren, bevorzugt bereits prozessierte Nukleinsäuresequenzen,
wie die entsprechenden cDNAs zu verwenden.
-
Ein Beispiel für ein Hydroxylase-Gen ist eine
Nukleinsäure,
kodierend eine Hydroxylase aus Haematococcus pluvialis, Accession
AX 038729, WO 0061764); (Nukleinsäure: SEQ ID NO: 17, Protein:
SEQ ID NO: 18).
-
Ein Beispiel für ein β-Cyclase-Gen ist eine Nukleinsäure, codierend
eine β-Cyclase
aus Tomate (Accession X86452). (Nukleinsäure: SEQ ID NO: 19, Protein:
SEQ ID NO: 20).
-
In den erfindungsgemäßen bevorzugten
transgenen Pflanzen liegt also in dieser bevorzugten Ausführungsform
gegenüber
dem Wildtyp mindestens ein weiteres Hydroxylase-Gen und/oder β-Cyclase-Gen
vor.
-
In dieser bevorzugten Ausführungsform
weist die genetisch veränderte
Pflanze beispielsweise mindestens eine exogene Nukleinsäure, kodierend
eine Hydroxylase oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend
eine Hydroxylase und/oder mindestens eine exogene Nukleinsäure, kodierend
eine β-Cyclase
oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend eine β-Cyclase
auf .
-
Bevorzugt verwendet man in vorstehend
beschriebener bevorzugter Ausführungsform
als Hydroxylase-Gene Nukleinsäuren,
die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 18 oder eine von
dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 30 %, vorzugsweise mindestens 50 %, bevorzugter mindestens
70 %, noch bevorzugter mindestens 90 %, am bevorzugtesten mindestens
95 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO: 18, und die die enzymatische Eigenschaft
einer Hydroxylase aufweisen.
-
Weitere Beispiele für Hydroxylasen
und Hydroxylase-Gene lassen sich beispielsweise aus verschiedenen
Organismen, deren genomische Sequenz bekannt ist, wie vorstehend
beschrieben, durch Homologievergleiche der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der SeQ ID. NO: 18 leicht auffinden.
-
Weitere Beispiele für Hydroxylasen
und Hydroxylase-Gene lassen sich weiterhin beispielsweise ausgehend
von der Sequenz SEQ ID NO: 17 aus verschiedenen Organismen deren
genomische Sequenz nicht bekannt ist, wie vorstehend beschrieben,
durch Hybridisierungs- und PCR-Techniken in an sich bekannter Weise
leicht auffinden.
-
In einer weiter besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden zur Erhöhung
der Hydroxylase-Aktivität
Nukleinsäuren
in Organismen eingebracht, die Proteine kodieren, enthaltend die
Aminosäuresequenz
der Hydroxylase der Sequenz SEQ ID NO: 18.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der pflanzenspezifischen codon usage
häufig
verwendet werden. Die codon usage lässt sich anhand von Computerauswertungen
anderer, bekannter Gene der betreffenden Organismen leicht ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ. ID. NO: 17 in den Organismus ein.
-
Bevorzugt verwendet man in vorstehend
beschriebener bevorzugter Ausführungsform
als β-Cyclase-Gene
Nukleinsäuren,
die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 20 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 30 %, vorzugsweise
mindestens 50 %, bevorzugter mindestens 70 %, noch bevorzugter mindestens
90 %, am bevorzugtesten mindestens 95 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 20, und die die enzymatische Eigenschaft
einer β-Cyclase
aufweisen.
-
Weitere Beispiele für β-Cyclasen
und β-Cyclase-Gene
lassen sich beispielsweise aus verschiedenen Organismen, deren genomische
Sequenz bekannt ist, wie vorstehend beschrieben durch Homologievergleiche
der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der SEQ ID NO: 20 leicht auffinden.
-
Weitere Beispiele für β-Cyclasen
und β-Cyclase-Gene
lassen sich weiterhin beispielsweise ausgehend von der Sequenz SEQ
ID NO: 19 aus verschiedenen Organismen deren genomische Sequenz
nicht bekannt ist, durch Hybridisierungs- und PCR-Techniken in an
sich bekannter Weise leicht auffinden.
-
In einer weiter besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden zur Erhöhung
der β-Cyclase-Aktivität Nukleinsäuren in
Organismen eingebracht, die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
der β-Cyclase
der Sequenz SEQ. ID. NO: 20.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der pflanzenspezifischen codon usage
häufig
verwendet werden. Die codon usage lässt sich anhand von Computerauswertungen
anderer, bekannter Gene der betreffenden Organismen leicht ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ. ID. NO: 19 in den Organismus ein.
-
Alle vorstehend erwähnten Hydroxylase-Gene
oder β-Cyclase-Gene
sind weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese
aus den Nukleotidbausteinen wie beispielsweise durch Fragmentkondensation
einzelner überlappender,
komplementärer
Nukleinsäurebausteine
der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden
kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, Seite 896–897) erfolgen.
Die Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von
Lücken
mithilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen
sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al. (1989),
Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, beschrieben.
-
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens weisen die Pflanzen gegenüber dem Wildtyp zusätzlich eine
reduzierte ε-Cyclase-Aktivität auf.
-
Unter ε-Cyclase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer ε-Cyclase
verstanden.
-
Unter einer ε-Cyclase wird ein Protein verstanden,
das die enzymatische Aktivität
aufweist, einen endständigen,
linearen Rest von Lycopin in einen ε-Ionon-Ring zu überführen.
-
Unter einer ε-Cyclase wird daher insbesondere
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist,
Lycopin in δ-Carotin
umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter ε-Cyclase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein ε-Cyclase umgesetzte Menge Lycopin
bzw. gebildete Menge δ-Carotin
verstanden.
-
Bei einer reduzierten ε-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein ε-Cyclase
die umgesetzte Menge Lycopin bzw. die gebildete Menge δ-Carotin
reduziert.
-
Unter einer reduzierten ε-Cyclase-Aktivität wird vorzugsweise
die teilweise oder im wesentlichen vollständige, auf unterschiedliche
zellbiologische Mechanismen beruhende Unterbindung oder Blockierung
der Funktionalität
einer ε-Cyclase
in einer pflanzlichen Zelle, Pflanze oder einem davon abgeleiteten
Teil, Gewebe, Organ, Zellen oder Samen verstanden.
-
Die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität in Pflanzen
gegenüber
dem Wildtyp kann beispielsweise durch Reduzierung der ε-Cyclase-Proteinmenge,
oder der ε-Cyclase-mRNA-Menge
in der Pflanze erfolgen. Dementsprechend kann eine gegenüber dem
Wildtyp reduzierte ε-Cyclase-Aktivität direkt
bestimmt werden oder über
die Bestimmung der ε-Cyclase-Proteinmenge
oder der ε-Cyclase-mRNA-Menge
der erfindungsgemäßen Pflanze
im Vergleich zum Wildtyp erfolgen.
-
Eine Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität umfasst
eine mengenmäßige Verringerung
einer ε-Cyclase bis
hin zu einem im wesentlichen vollständigen Fehlen der ε-Cyclase
(d.h. fehlende Nachweisbarkeit von ε-Cyclase-Aktivität oder fehlende
immunologische Nachweisbarkeit der ε-Cyclase). Vorzugsweise wird
die ε-Cyclase-Aktivität (bzw.
die ε-Cyclase-Proteinmenge
oder die ε-Cyclase-mRNA-Menge)
in der Pflanze, besonders bevorzugt in Blüten im Vergleich zum Wildtyp
um mindestens 5 %, weiter bevorzugt um mindestens 20 %, weiter bevorzugt
um mindestens 50 %, weiter bevorzugt um 100 % reduziert. Insbesondere
meint "Reduzierung" auch das vollständigen Fehlen der ε-Cyclase-Aktivität (bzw.
des ε-Cyclase-Proteins
oder der ε-Cyclase-mRNA).
-
Die Bestimmung der ε-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäflen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen:
Die ε-Cyclase-Aktivität kann nach
Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys. Res. Comm. 185(1) (1992)
9–15) in
vitro bestimmt werden, wenn zu einer bestimmten Menge an Pflanzenextrakt
Kaliumphosphat als Puffer (ph 7.6), Lycopin als Substrat, Stromaprotein
von Paprika, NADP+, NADPH und ATP zugegeben werden.
-
Die Bestimmung der ε-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt besonders
bevorzugt nach Bouvier, d'Harlingue und Camara (Molecular Analysis
of carotenoid Cyclase inhibition; Arch. Biochem. Biophys. 346(1)
(1997) 53–64):
Der
in-vitro Assay wird in einem Volumen von 0.25 ml durchgeführt. Der
Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6),unterschiedliche Mengen an Pflanzenextrakt,
20 nM Lycopin, 0.25 mg an chromoplastidärem Stromaprotein aus Paprika,
0.2 mM NADP+, 0.2 mM NADPH und 1 mM ATP. NADP/NADPH und ATP werden
in 0.01 ml Ethanol mit 1 mg Tween 80 unmittelbar vor der Zugabe
zum Inkubationsmedium gelöst.
Nach einer Reaktionszeit von 60 Minuten bei 30C wird die Reaktion
durch Zugabe von Chloroform/Methanol (2:1) beendet. Die in Chloroform
extrahierten Reaktionsprodukte werden mittels HPLC analysiert.
-
Ein alternativer Assay mit radioaktivem
Substrat ist beschrieben in Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys.
Res. Comm. 185(1) (1992) 9-15). Eine weitere analytische Methode
ist beschrieben in Beyer, Kröncke
und Nievelstein (On the mechanism of the lycopene isomerase/Cyclase
reaction in Narcissus pseudonarcissus L. chromopast,; J. Biol. Chem.
266(26) (1991) 17072–17078).
-
Vorzugsweise erfolgt die Reduzierung
der ε-Cyclase-Aktivität in Pflanzen
durch mindestens eines der nachfolgenden Verfahren:
- a) Einbringen mindestens einer doppelsträngigen ε-Cyclase Ribonukleinsäuresequenz,
nachstehend auch ε-Cyclase-dsRNA
genannt, oder einer deren Expression gewährleistenden Expressionskassette
oder Expressionskassetten. Umfasst sind solche Verfahren, bei denen
die ε-Cyclase-dsRNA
gegen ein ε-Cyclase-Gen
(also genomische DNA-Sequenzen wie die Promotorsequenz) oder ein ε-Cyclase-Transkript
(also mRNA-Sequenzen) gerichtet ist,
- b) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase antisense-Ribonukleinsäuresequenz,
nachstehend auch ε-Cyclase-antisenseRNA
genannt, oder einer deren Expression gewährleistenden Expressionskassette.
Umfasst sind solche Verfahren, bei denen die ε-Cyclase-antisenseRNA gegen
ein ε-Cyclase-Gen
(also genomische DNA-Sequenzen) oder ein ε-Cyclase-Gentranskript (also
RNA-Sequenzen) gerichtet ist. Umfasst sind auch ε-anomere Nukleinsäuresequenzen,
- c) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase-antisenseRNA kombiniert
mit einem Ribozym oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette
- d) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase sense-Ribonukleinsäuresequenz
, nachstehend auch ε-Cyclase-senseRNA
genannt, zur Induktion einer Kosuppression oder einer deren Expression
gewährleistenden Expressionskassette
- e) Einbringen mindestens eines-DNA- oder Protein-bindenden Faktors
gegen ein ε-Cyclase-Gen,
-RNA oder -Protein oder einer dessen Expression gewährleistenden
Expressionskassette
- f) Einbringen mindestens einer den ε-Cyclase RNA-Abbau bewirkenden
viralen Nukleinsäuresequenz
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette
- g) Einbringen mindestens eines Konstruktes zur Erzeugung eines
Funktionsverlustes, wie beispielsweise die Generierung von Stopp-Kodons
oder eine Verschiebungen im Leseraster, an einem ε-Cyclase-Gen
beispielsweise durch Erzeugung einer Insertion, Deletion, Inversion
oder Mutation in einem ε-Cyclase-Gen. Bevorzugt
können
Knockout-Mutanten mittels gezielter Insertion in besagtes ε-Cyclase-Gen
durch homologe Rekombination oder Einbringen von sequenzspezifischen
Nukleasen gegen ε-Cyclase-Gensequenzen
generiert werden.
-
Dem Fachmann ist bekannt, dass auch
weitere Verfahren im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Verminderung
einer ε-Cyclase
bzw. seiner Aktivität
oder Funktion eingesetzt werden können.
-
Beispielsweise kann auch das Einbringen
einer dominant-negativen Variante einer ε-Cyclase oder einer deren Expression
gewährleistenden
Expressionskassette vorteilhaft sein. Dabei kann jedes einzelne
dieser Verfahren eine Verminderung der Proteinmenge, mRNA-Menge
und/oder Aktivität
einer ε-Cyclase
bewirken. Auch eine kombinierte Anwendung ist denkbar. Weitere Methoden
sind dem Fachmann bekannt und können
die Behinderung oder Unterbindung der Prozessierung der ε-Cyclase,
des Transports der ε-Cyclase
oder dessen mRNA, Hemmung der Ribosomenanlagerung, Hemmung des RNA-Spleißens, Induktion
eines ε-Cyclase-RNA
abbauenden Enzyms und/ oder Hemmung der Translationselongation oder
-termination umfassen.
-
Die einzelnen bevorzugten Verfahren
seien infolge durch beispielhafte Ausführungsformen beschrieben:
-
a) Einbringen einer doppelsträngigen ε-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenz
(ε-Cyclase-dSRNA)
-
Das Verfahren der Genregulation mittels
doppelsträngiger
RNA ("double-stranded RNA interference"; dsRNAi) ist bekannt und
beispielsweise in Matzke MA et al. (2000) Plant Mol Biol 43: 401–415; Fire
A. et al (1998) Nature 391: 806–811;
WO 99/32619; WO 99/53050; WO 00/68374; WO 00/44914; WO 00/44895;
WO 00/49035 oder WO 00/63364 beschrieben. Auf die in den angegebenen
Zitaten beschriebenen Verfahren und Methoden wird hiermit ausdrücklich Bezug
genommen.
-
Unter "Doppelsträngiger Ribonukleinsäuresequenz"
wird erfindungsgemäß eine oder
mehr Ribonukleinsäuresequenzen,
die aufgrund komplementärer
Sequenzen theoretisch, beispielsweise gemäß den Basenpaarregeln von Waston
und Crick und/oder faktisch, beispielsweise aufgrund von Hybridisierungsexperimenten,
in vitro und/oder in vivo in der Lage sind, doppelsträngige RNA-Strukturen
auszubilden.
-
Dem Fachmann ist bewusst, dass die
Ausbildung von doppelsträngigen
RNA-Strukturen, einen Gleichgewichtszustand darstellt. Bevorzugt
ist das Verhältnis
von doppelsträngigen
Molekülen
zu entsprechenden dissozierten Formen mindestens 1 zu 10, bevorzugt
1:1, besonders bevorzugt 5:1, am meisten bevorzugt 10:1.
-
Unter einer doppelsträngigen ε-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenz
oder auch ε-Cyclase-dsRNA
wird vorzugsweise ein RNA-Molekül
verstanden, das einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur aufweist
und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die
- a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts identisch
ist und/oder
- b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz
identisch ist.
-
Im erfindungsgemäßen Verfahren bringt man daher
zur Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität bevorzugt in
die Pflanze eine RNA ein, die einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur
aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die
- a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts identisch
ist und/oder
- b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz
identisch ist.
-
Unter dem Begriff "ε-Cyclase-Transkript"
wird der transkripierte Teil eines ε-Cyclase-Gens verstanden, der
neben der ε-Cyclase
kodierenden Sequenz beispielsweise auch nichtkodierende Sequenzen,
wie beispielsweise auch UTRs enthält.
-
Unter einer RNA, die "mit mindestens
einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz identisch
ist", ist vorzugsweise gemeint, dass die RNA-Sequenz mit mindestens
einem Teil des theoretischen Transkriptes der ε-Cyclase-Promotor-Sequenz, also
der entsprechenden RNA-Sequenz, identisch ist.
-
Unter "einem Teil" des Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts
bzw. der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz
werden Teilsequenzen verstanden, die von wenigen Basenpaaren bis
hin zu vollständigen
Sequenzen des Transkripts bzw. der Promotorssequenz reichen können. Die
optimale Länger
der Teilsequenzen kann der Fachmann durch Routineversuche leicht
ermitteln.
-
In der Regel beträgt die Länge der Teilsequenzen mindestens
10 Basen und höchstens
2 kb, bevorzugt mindestens 25 Basen und höchstens 1,5 kb, besonders bevorzugt
mindestens 50 Basen und höchstens 600
Basen, ganz besonders bevorzugt mindestens 100 Basen und höchstens
500, am meisten bevorzugt mindestens 200 Basen oder mindestens 300
Basen und höchstens
400 Basen.
-
Vorzugsweise werden die Teilsequenzen
so ausgesucht, dass eine möglichst
hohe Spezifität
erreicht wird und nicht Aktivitäten
anderer Enzyme reduziert werden, deren Verminderung nicht erwünscht ist.
Es ist daher vorteilhaft für
die Teilsequenzen der ε-CyclasedsRNA
Teile des ε-Cyclase
Transkripts und/oder Teilsequenzen der ε-Cyclase-Promotor-Sequenzen
zu wählen,
die nicht in anderen Aktivitäten
auftreten.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
daher die ε-Cyclase-dsRNA
eine Sequenz, die mit einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts
identisch ist und das 5'-Ende oder das 3'-Ende der Pflanze eigenen
Nukleinsäure,
codierend eine ε-Cyclase
enthält.
Insbesondere sind nichttranslatierte Bereiche im 5' oder 3' des
Transkriptes geeignet, selektive Doppel-Strang-Strukturen herzustellen.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
bezieht sich auf doppelsträngige
RNA-Moleküle
(dsRNA-Moleküle),
die bei Einbringen in einen pflanzlichen Organismus (oder eine davon
abgeleitete Zelle, Gewebe, Organ oder Vermehrungsmaterial) die Verminderung
einer ε-Cyclase
bewirken.
-
Ein doppelsträngige RNA-Molekül zur Reduzierung
der Expression einer ε-Cyclase
(ε-Cyclase-dsRNA)
umfasst dabei bevorzugt
- a) einen "sense"-RNA-Strang
umfassend mindestens eine Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch
ist zu mindestens einem Teil eines "sense"-RNA-ε-Cyclase Transkriptes, und
- b) einen "antisense"-RNA-Strang, der zu dem RNA-"sense"-Strang
unter a) im wesentlichen, bevorzugt vollständig, komplementären ist.
-
Zur Transformation der Pflanze mit
einer ε-Cyclase-dSRNA
wird bevorzugt ein Nukleinsäurekonstrukt verwendet,
das in die Pflanze eingebracht wird und das in der Pflanze in die ε-Cyclase-dSRNA
transkripiert wird.
-
Daher betrifft die vorliegende Erfindung
auch ein Nukleinsäurekonstrukt,
transkripierbar in
- a) einen "sense"-RNA-Strang
umfassend mindestens eine Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch
ist zu mindestens einem Teil des "sense"-RNA-ε-Cyclase Transkriptes, und
- b) einen "antisense"-RNA-Strang, der zu dem RNA-sense-Strang
unter a) im wesentlichen – bevorzugt
vollständig – komplementär ist.
-
Diese Nukleinsäurekonstrukte werden im folgenden
auch Expressionskassetten oder Expressionsvektoren genannt.
-
In Bezug auf die dsRNA-Moleküle wird
unter ε-Cyclase-Nukleinsäuresequenz,
bzw. das entsprechende Transkript bevorzugt die Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 38 oder ein Tel derselben verstanden.
-
"Im wesentlichen identisch" meint,
dass die dSRNA Sequenz auch Insertionen, Deletionen sowie einzelne
Punktmutationen im Vergleich zu der ε-Cyclase Zielsequenz aufweisen
kann und dennoch eine effizient Verminderung der Expression bewirkt.
Bevorzugt beträgt
die Homologie mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 80 %, ganz besonders
bevorzugt mindestens 90 % am meisten bevorzugt 100 % zwischen dem
"sense"-Strang einer inhibitorischen dsRNA und mindestens einem
Teil des "sense"-RNA-Transkriptes eines ε-Cyclase-Gens, bzw. zwischen
dem "antisense"-Strang dem komplementären Strang eines ε-Cyclase-Gens.
-
Eine 100%ige Sequenzidentität zwischen
dsRNA und einem ε-Cyclase
Gentranskript ist nicht zwingend erforderlich, um eine effiziente
Verminderung der ε-Cyclase
Expression zu bewirken. Demzufolge besteht der Vorteil, dass das
Verfahren tolerant ist gegenüber
Sequenzabweichungen, wie sie infolge genetischer Mutationen, Polymorphismen
oder evolutionärer
Divergenzen vorliegen können.
So ist es beispielsweise möglich mit
der dSRNA, die ausgehend von der ε-Cyclase
Sequenz des einen Organismus generiert wurde, die ε-Cyclase
Expression in einem anderen Organismus zu unterdrücken. Zu
diesem Zweck umfasst die dSRNA bevorzugt Sequenzbereiche von ε-Cyclase-Gentranskripten,
die konservierten Bereichen entsprechen. Besagte konservierte Bereiche
können
aus Sequenzvergleichen leicht abgeleitet werden.
-
Alternativ, kann eine "im wesentlichen
identische" dSRNA auch als Nukleinsäuresequenz definiert werden,
die befähigt
ist, mit einem Teil eines ε-Cyclase
Gentranskriptes zu hybridisieren (z.B. in 400 mM NaCl, 40 mM PIPES
pH 6,4, 1 mM EDTA bei 50°C oder 70°C für 12 bis
16 h).
-
"Im wesentlichen komplementär" meint,
dass der "antisense"-RNA-Strang
auch Insertionen, Deletionen sowie einzelne Punktmutationen im Vergleich
zu dem Komplement des "sense"-RNA-Stranges aufweisen kann. Bevorzugt
beträgt
die Homologie mindestens 80 %, bevorzugt mindestens 90 %, ganz besonders
bevorzugt mindestens 95 %, am meisten bevorzugt 100 % zwischen dem
"antisense"-RNA-Strang
und dem Komplement des "sense"-RNA-Stranges.
-
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst die ε-Cyclase-dsRNA
- a) einen "sense"-RNA-Strang umfassend mindestens
eine Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu
mindestens einem Teil des "sense"-RNA-Transkriptes des Promotorbereichs
eines ε-Cyclase-Gens,
und
- b) einen "antisense"-RNA-Strang, der zu dem RNA-"sense"-Strang
unter a) im wesentlichen – bevorzugt vollständig – komplementären ist.
-
Das entsprechende, bevorzugt zur
Transformation der Pflanzen zu verwendende, Nukleinsäurekonstrukt,
umfasst
- a) einen "sense"-DNA-Strang der im
wesentlichen identisch ist zu mindestens einem Teil des Promotorbereichs
eines ε-Cyclase-Gens,
und
- b) einen "antisense"-DNA-Strang, der zu dem DNA-"sense"-Strang
unter a) im wesentlichen – bevorzugt vollständig – komplementär ist.
-
Vorzugsweise wird unter dem Promotorbereich
einer ε-Cyclase
eine Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 47 oder ein Teil der selben verstanden.
-
Zur Herstellung der ε-Cyclase-dsRNA-Sequenzen
zur Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität werden, insbesondere
für Tagetes
erecta, besonders bevorzugt die folgenden Teil-Sequenzen verwendet:
SEQ
ID NO: 40: Sense-Fragment der 5'terminalen Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 41: Antisense-Fragment der 5'terminalen Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 42: Sense-Fragment der 3'terminalen Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 43: Antisense-Fragment der 3'terminalen Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 47: Sense-Fragment des ε-Cyclase-Promotors
SEQ
ID NO: 48: Antisense-Fragment des ε-Cyclase-Promotors
-
Die dsRNA kann aus einem oder mehr
Strängen
von Polyribonukleotiden bestehen. Natürlich können, um den gleichen Zweck
zu erreichen, auch mehrere individuelle dSRNA Moleküle, die
jeweils einen der oben definierten Ribonukleotidsequenzabschnitte
umfassen, in die Zelle oder den Organismus eingebracht werden.
-
Die doppelsträngige dsRNA-Struktur kann ausgehend
von zwei komplementären,
separaten RNA-Strängen
oder – bevorzugt – ausgehend
von einem einzelnen, selbstkomplementären RNA-Strang gebildet werden.
In diesem Fall sind "sense"-RNA-Strang und "antisense"-RNA-Strang
bevorzugt kovalent in Form eines invertierten "Repeats" miteinander
verbunden.
-
Wie z.B. in WO 99/53050 beschrieben,
kann die dsRNA auch eine Haarnadelstruktur umfassen, indem "sense"-
und "antisense"-Strang durch eine verbindende Sequenz ("Linker";
beispielsweise ein Intron) verbunden werden. Die selbstkomplementären dsRNA-Strukturen
sind bevorzugt, da sie lediglich die Expression einer RNA-Sequenz
erfordern und die komplementären
RNA-Stränge
stets in einem äquimolaren
Verhältnis
umfassen. Bevorzugt ist die verbindende Sequenz ein Intron (z.B.
ein Intron des ST-LS1 Gens aus Kartoffel; Vancanneyt GF et al. (1990)
Mol Gen Genet 220(2): 245–250).
-
Die Nukleinsäuresequenz kodierend für eine dSRNR
kann weitere Elemente beinhalten, wie beispielsweise Transkriptionsterminationssignale
oder Polyadenylierungssignale.
-
Ist die dsRNA jedoch gegen die Promotorsequenz
einer ε-Cyclase
gerichtet, so umfasst sie bevorzugt keine Transkriptionsterminationssignale
oder Polyadenylierungssignale. Dies ermöglicht eine Retention der dsRNA
im Nukleus der Zelle und verhindert eine Verteilung der dsRNA in
der gesamten Pflanze "Spreadinng").
-
Sollen die zwei Stränge der
dsRNA in einer Zelle oder Pflanze zusammengebracht werden, so kann dies
beispielhaft auf folgende Art geschehen:
- a)
Transformation der Zelle oder Pflanze mit einem Vektor, der beide
Expressionskassetten umfasst,
- b) Kotransformation der Zelle oder Pflanze mit zwei Vektoren,
wobei der eine die Expressionskassetten mit dem "sense"-Strang,
der andere die Expressionskassetten mit dem "antisense"-Strang umfasst.
- c) Kreuzung von zwei individuellen Pflanzenlinien, wobei die
eine die Expressionskassetten mit dem "sense"-Strang, die andere
die Expressionskassetten mit dem "antisense"-Strang umfasst.
-
Die Bildung der RNA Duplex kann entweder
außerhalb
der Zelle oder innerhalb derselben initiiert werden.
-
Die dSRNA kann entweder in vivo oder
in vitro synthetisiert werden. Dazu kann eine DNA-Sequenz kodierend
für eine
dsRNA in eine Expressionskassette unter Kontrolle mindestens eines
genetischen Kontrollelementes (wie beispielsweise einem Promotor)
gebracht werden. Eine Polyadenylierung ist nicht erforderlich, ebenso
müssen
keine Elemente zur Initiierung einer Translation vorhanden sein.
Bevorzugt ist die Expressionskassette für die MP-dsRNA auf dem Transformationskonstrukt
oder dem Transformationsvektor enthalten.
-
In einer besonders bevorzugten Auführungsform
erfolgt die Expression der dsRNA ausgehend von einem Expressionskonstrukt
unter funktioneller Kontrolle eines blütenspezifischen Promotors,
besonders bevorzugt unter der Kontrolle des Promotors beschrieben
durch SEQ ID NO: 28 oder eines funktionell äquivalenten Teils desselben.
-
Die Expressionskassetten kodierend
für den
"antisense"- und/oder den "sense"-Strang einer ε-Cyclase -dsRNA oder für den selbstkomplementären-Strang
der dsRNA, werden dazu bevorzugt in einen Transformationsvektor
insertiert und mit den unten beschriebenen Verfahren in die pflanzliche
Zelle eingebracht. Für das
erfindungsgemäße Verfahren
ist eine stabile Insertion in das Genom vorteilhaft.
-
Die dsRNA kann in einer Menge eingeführt werden,
die zumindest eine Kopie pro Zelle ermöglicht. Höhere Mengen (z. B. mindestens
5, 10, 100, 500 oder 1000 Kopien pro Zelle) können ggf. eine effizienter
Verminderung bewirken.
-
b) Einbringen einer antisense-Ribonukleinsäuresequenz
einer ε-Cyclase
(ε-Cyclase-antisenseRNA)
-
Verfahren zur Verminderung eines
bestimmten Proteins durch die "antisense"-Technologie sind vielfach – auch in
Pflanzen – beschrieben
(Sheehy et al. (1988) Proc Natl Acad Sci USA 85: 8805–8809;
US 4,801,340 ; Mol JN et
a1. (1990) FEBS Lett 268(2): 427–430). Das antisense Nukleinsäuremolekül hybridisiert bzw.
bindet mit der zellulären
mRNA und/oder genomischen DNA kodierend für das zu vermindernde ε-Cyclase.
Dadurch wird die Transkription und/oder Translation der ε-Cyclase
unterdrückt.
Die Hybridisierung kann auf konventionelle Art über die Bildung einer stabilen
Duplex oder – im
Fall von genomischer DNA – durch
Bindung des antisense Nukleinsäuremoleküls mit der
Duplex der genomischen DNA durch spezifische Wechselwirkung in der
großen
Furche der DNA-Helix entstehen.
-
Eine ε-Cyclase-antisenseRNA kann unter
Verwendung der für
diese ε-Cyclase
kodierenden Nukleinsäuresequenz,
beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 38 nach den Basenpaarregeln von Watson und Crick abgeleitet
werden. Die ε-Cyclase-antisenseRNA
kann zu der gesamten transkribierten mRNA der ε-Cyclase komplementär sein,
sich auf die kodierende Region beschränken oder nur aus einem Oligonukleotid
bestehen, das zu einem Teil der kodierenden oder nicht-kodierenden
Sequenz der mRNA komplementär
ist. So kann das Oligonukleotid beispielsweise komplementär zu der
Region sein, die den Translationsstart für die ε-Cyclase umfasst. Die ε-Cyclase-antisenseRNA
kann eine Länge
von zum Beispiel 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Nukleotide
haben, kann aber auch länger
sein und mindestens 100, 200, 500, 1000, 2000 oder 5000 Nukleotide
umfassen. ε-Cyclase-antisenseRNAs
werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt rekombinant
in der Zielzelle exprimiert.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft transgene Expressionskassetten enthaltend eine Nukleinsäuresequenz
kodierend für
zumindest einen Teil einer ε-Cyclase,
wobei besagte Nukleinsäuresequenz
mit einem in pflanzlichen Organismen funktionellen Promotor in antisense-Orientierung
funktionell verknüpft
ist. In einer besonders bevorzugten Auführungsform erfolgt die Expression
der antisenseRNA ausgehend von einem Expressionskonstrukt unter
funktioneller Kontrolle eines blütenspezifischen
Promotors, besonders bevorzugt unter der Kontrolle des Promotors
beschrieben durch SEQ ID NO: 28 oder eines funktionell äquivalenten
Teils desselben.
-
Besagte Expressionskassetten können Teil
eines Transformationskonstruktes oder Transformationsvektors sein,
oder aber auch im Rahmen einer Kotransformation eingeführt werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Expression einer ε-Cyclase
durch Nukleotidsequenzen inhibiert werden, die komplementär zu der
regulatorischen Region eines ε-Cyclase-Gens
(z.B. einem ε-Cyclase
Promoter und/oder Enhancer) sind und triplehelikale Strukturen mit
der dortigen DNA-Doppelhelix ausbilden, so dass die Transkription
des ε-Cyclase-Gens
reduziert wird. Entsprechende Verfahren sind beschrieben (Helene
C (1991) Anticancer Drug Res 6(6): 569–84; Helene C et al. (1992)
Ann NY Acad Sci 660: 27–36;
Maher LJ (1992) Bioassays 14(12): 807–815).
-
In einer weiteren Ausführungsform
kann die ε-Cyclase-antisenseRNA
eine α-anomere
Nukleinsäure sein.
Derartige α-anomere
Nukleinsäuremoleküle bilden
spezifische doppelsträngige
Hybride mit komplementärer
RNA in denen, – im
Unterschied zu den konventionellen β-Nukleinsäuren – die beiden Stränge parallel zueinander
verlaufen (Gautier C et al. (1987) Nucleic Acids Res 15:6625-6641).
-
c) Einbringen einer ε-Cyclase-antisenseRNA
kombiniert mit einem Ribozym
-
Vorteilhaft kann die oben beschriebene
antisense-Strategie mit einem Ribozym-Verfahren gekoppelt werden.
Katalytische RNA-Moleküle
oder Ribozyme können
an jede beliebige Ziel-RNA angepasst werden und spalten das Phosphodiester-Gerüst an spezifischen
Positionen, wodurch die Ziel-RNA funktionell deaktiviert wird (Tanner
NK (1999) FEMS Microbiol Rev 23(3): 257–275). Das Ribozym wird dadurch
nicht selber modifiziert, sondern ist in der Lage, weitere Ziel-RNA-Moleküle analog
zu spalten, wodurch es die Eigenschaften eines Enzyms erhält. Der
Einbau von Ribozymsequenzen in "antisense"-RNAs verleiht eben diesen
"antisense"-RNAs diese enzymähnliche,
RNA-spaltende Eigenschaft und steigert so deren Effizienz bei der
Inaktivierung der Ziel-RNA. Die Herstellung und Verwendung entsprechender
Ribozym-"antisense"-RNA-Moleküle
ist beschrieben (u.a. bei Haseloff et al. (1988) Nature 334: 585–591); Haselhoff
und Gerlach (1988) Nature 334: 585–591; Steinecke P et al. (1992)
EMBO J 11(4): 1525–1530;
de Feyter R et al. (1996) Mol Gen Genet. 250(3): 329–338).
-
Auf diese Art können Ribozyme (z.B. "Hammerhead"-Ribozyme;
Haselhoff und Gerlach (1988) Nature 334: 585–591) verwendet werden, um
die mRNA eines zu vermindernden ε-Cyclases
katalytisch zu spalten und so die Translation zu verhindern. Die
Ribozym-Technologie kann die Effizienz einer antisense-Strategie erhöhen. Verfahren
zur Expression von Ribozymen zur Verminderung bestimmter Proteine
sind beschrieben in (
EP 0 291
533 ,
EP 0 321 201 ,
EP 0 360 257 ). In pflanzlichen
Zellen ist eine Ribozym-Expression ebenfalls beschrieben (Steinecke
P et al. (1992) EMBO J 11(4): 1525–1530; de Feyter R et al. (1996)
Mol Gen Genet. 250(3): 329–338).
Geeignete Zielsequenzen und Ribozyme können zum Beispiel wie bei "Steinecke
P, Ribozymes, Methods in Cell Biology 50, Galbraith et al. eds,
Academic Press, Inc. (1995), S. 449–460" beschrieben, durch Sekundärstrukturberechnungen
von Ribozym- und Ziel-RNA sowie durch deren Interaktion bestimmt werden
(Bayley CC et al. (1992) Plant Mol Biol. 18(2): 353–361; Lloyd
AM and Davis RW et al. (1994) Mol Gen Genet. 242(6): 653–657). Beispielsweise
können
Derivate der Tetrahymena L-19 IVS RNA konstruiert werden, die komplementäre Bereiche
zu der mRNA des zu supprimierenden ε-Cyclases aufweisen (siehe auch
US 4,987,071 und
US 5,116,742 ). Alternativ
können
solche Ribozyme auch über
einen Selektionsprozess aus einer Bibliothek diverser Ribozyme identifiziert
werden (Bartel D und Szostak JW (1993) Science 261: 1411–1418).
-
d) Einbringen einer sense-Ribonukleinsäuresequenz
einer ε-Cyclase
(ε-Cyclase-senseRNA)
zur Induktion einer Kosuppression
-
Die Expression einer ε-Cyclase
Ribonukleinsäuresequenz
(oder eines Teils derselben) in sense-Orientierung kann zu einer
Kosuppression des entsprechenden ε-Cyclase-Gens
führen.
Die Expression von sense-RNA mit Homologie zu einem endogenen ε-Cyclasegen
kann die Expression desselben vermindern oder ausschalten, ähnlich wie
es für
antisense Ansätze
beschrieben wurde (Jorgensen et al. (1996) Plant Mol Biol 31(5):
957–973;
Goring et al. (1991) Proc Natl Acad Sci USA 88: 1770–1774; Smith
et al. (1990) Mol Gen Genet 224: 447–481; Napoli et al. (1990)
Plant Cell 2: 279–289;
Van der Krol et a1. (1990) Plant Cell 2: 291–99). Dabei kann das eingeführte Konstrukt
das zu vermindernde, homologe Gen ganz oder nur teilweise repräsentieren. Die
Möglichkeit
zur Translation ist nicht erforderlich. Die Anwendung dieser Technologie
auf Pflanzen ist beschrieben (z.B. Napoli et al. (1990) Plant Cell
2: 279–289;
in
US 5,034,323 .
-
Bevorzugt wird die Kosuppression
unter Verwendung einer Sequenz realisiert, die im wesentlichen identisch
ist zu zumindest einem Teil der Nukleinsäuresequenz kodierend für eine ε-Cyclase,
beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 38. Bevorzugt ist die ε-Cyclase-senseRNA
so gewählt,
dass es nicht zu einer Translation der ε-Cyclase oder eines Teils desselben
kommen kann. Dazu kann beispielsweise der 5'-untranslatierte oder
3'-untranslatierte Bereich gewählt
oder aber das ATG-Startkodon deletiert oder mutiert werden.
-
e) Einbringen von DNA-oder
Protein-bindende Faktoren gegen ε-Cyclase
Gene, -RNAs oder Proteine
-
Eine Verminderung einer ε-Cyclase
Expression ist auch mit spezifischen DNA-bindenden Faktoren z.B.
mit Faktoren vom Typ der Zinkfingertranskriptionsfaktoren möglich. Diese
Faktoren lagern sich an die genomische Sequenz des endogenen Zielgens,
bevorzugt in den regulatorischen Bereichen, an und bewirken eine
Verminderung der Expression. Entsprechende Verfahren zur Herstellung
ent sprechender Faktoren sind beschrieben (Dreier B et al. (2001)
J Biol Chem 276(31): 29466–78;
Dreier B et al. (2000) J Mol Biol 303(4): 489–502; Beerli RR et al. (2000)
Proc Natl Acad Sci USA 97 (4): 1495–1500; Beerli RR et al. (2000)
J Biol Chem 275(42): 32617–32627;
Segal DJ and Barbas CF 3rd. (2000) Curr Opin Chem Biol 4(1): 34–39; Kang JS
and Kim JS (2000) J Biol Chem 275(12): 8742–8748; Beerli RR et al. (1998)
Proc Natl Acad Sci USA 95(25): 14628–14633; Kim JS et al. (1997)
Proc Natl Acad Sci USA 94(8): 3616–3620; Klug A (1999) J Mol
Biol 293(2): 215–218;
Tsai SY et al. (1998) Adv Drug Deliv Rev 30(1-3): 23–31; Mapp
AK et al. (2000) Proc Natl Acad Sci USA 97(8): 3930–3935; Sharrocks
AD et al. (1997) Int J Biochem Cell Biol 29(12): 1371–1387; Zhang
L et al. (2000) J Biol Chem 275(43): 33850–33860).
-
Die Selektion dieser Faktoren kann
unter Verwendung eines beliebigen Stückes eines ε-Cyclase-Gens erfolgen. Bevorzugt
liegt dieser Abschnitt im Bereich der Promotorregion. Für eine Genunterdrückung kann
er aber auch im Bereich der kodierenden Exons oder Introns liegen.
-
Ferner können Faktoren in eine Zelle
eingebracht werden, die die ε-Cyclase
selber inhibieren. Diese proteinbindenden Faktoren können z.B.
Aptamere (Famulok M und Mayer G (1999) Curr Top Microbiol Immunol
243: 123–36)
oder Antikörper
bzw. Antikörperfragmente
oder einzelkettige Antikörper
sein. Die Gewinnung dieser Faktoren ist beschrieben (Owen M et al.
(1992) Biotechnology (N Y) 10(7): 790–794; Franken E et al. (1997)
Curr Opin Biotechnol 8(4): 411–416;
Whitelam (1996) Trend Plant Sci 1: 286–272).
-
f) Einbringen von den ε-Cyclase
RNA-Abbau bewirkenden viralen Nukleinsäuresequenzen und Expressionskonstrukten
-
Die ε-Cyclase Expression kann effektiv
auch durch Induktion des spezifischen ε-Cyclase RNA-Abbaus durch die
Pflanze mit Hilfe eines viralen Expressionssystems (Amplikon; Angell
SM et al. (1999) Plant J 20(3): 357–362) realisiert werden. Diese
Systeme – auch
als "VIGS" (viral induced gene silencing) bezeichnet – bringen
Nukleinsäuresequenzen
mit Homologie zu dem Transkript einer zu vermindernden ε-Cyclase
mittels viraler Vektoren in die Pflanze ein. Die Transkription wird
sodann – vermutlich
mediiert durch pflanzliche Abwehrmechanismen gegen Viren – abgeschaltet.
Entsprechende Techniken und Verfahren sind beschrieben (Ratcliff F
et al. (2001) Plant J 25(2): 237–45; Fagard M und Vaucheret
H (2000) Plant Mol Biol 43(2-3): 285–93; Anandalakshmi R et al.
(1998) Proc Natl Acad Sci USA 95(22): 13079–84; Ruiz MT (1998) Plant Cell
10(6): 937–46).
-
Bevorzugt wird die VIGS-vermittelte
Verminderung unter Verwendung einer Sequenz realisiert, die im wesentlichen
identisch ist zu zumindest einem Teil der Nukleinsäuresequenz
kodierend für
ein ε-Cyclase,
beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 1 .
-
g) Einbringen von Konstrukten
zur Erzeugung eines Funktionsverlustes oder einer Funktionsminderung
an ε-Cyclase-Genen
-
Dem Fachmann sind zahlreiche Verfahren
bekannt, wie genomische Sequenzen gezielt modifiziert werden können. Dazu
zählen
insbesondere Verfahren wie die Erzeugung von Knockout-Mutanten mittels
gezielter homologen Rekombination z.B. durch Generierung von Stopp-Kodons,
Verschiebungen im Leseraster etc. (Hohn B und Puchta H (1999) Proc
Natl Acad Sci USA 96: 8321–8323)
oder die gezielte Deletion oder Inversion von Sequenzen mittels
z.B. sequenzspezifischer Rekombinasen oder Nukleasen (s.u.) Die
Verminderung der ε-Cyclase-Menge,
-Funktion und/oder -Aktivität
kann auch durch eine gezielte Insertion von Nukleinsäuresequenzen
(z.B. der im Rahmen der erfindungsgemäßen Verfahrens zu insertierenden
Nukleinsäuresequenz)
in die Sequenz kodierend für
eine ε-Cyclase
(z.B. mittels intermolekularer homologer Rekombination) realisiert
werden. Im Rahmen dieser Ausführungsform
verwendet man bevorzugt ein DNA-Konstrukt, das zumindest einen Teil
der Sequenz eines ε-Cyclasegens
oder benachbarter Sequenzen umfasst, und so mit diesen in der Zielzelle
gezielt rekombinieren kann, so dass durch eine Deletion, Addition
oder Substitution mindestens eines Nukleotids das ε-Cyclase-Gen
so verändert
wird, dass die Funktionalität
des ε-Cyclase-Gens reduziert
oder gänzlich
aufgehoben wird. Die Veränderung
kann auch die regulativen Elemente (z.B. den Promotor) des ε-Cyclase-Gens
betreffen, so dass die kodierende Sequenz unverändert bleibt, eine Expression (Transkription
und/oder Translation) jedoch unterbleibt und reduziert wird. Bei
der konventionellen homologen Rekombination ist die zu insertierende
Sequenz an ihrem 5'- und/oder 3'-Ende von weiteren Nukleinsäuresequenzen
(A' bzw. B') flankiert, die eine ausreichende Länge und Homologie zu entsprechenden
Sequenzen des ε-Cyclase-Gens
(A bzw. B) für
die Ermöglichung
der homologen Rekombination aufweisen. Die Länge liegt in der Regel in einem
Bereich von mehreren hundert Basen bis zu mehreren Kilobasen (Thomas
KR und Capecchi MR (1987) Cell 51: 503; Strepp et al. (1998) Proc
Natl Acad Sci USA 95(8): 4368–4373).
Für die
homologe Rekombination wird die pflanzliche Zelle mit dem Rekombinationskonstrukt
unter Verwendung der unten beschriebenen Ver fahren transformiert
und erfolgreich rekombinierte Klone basierend auf der infolge inaktivierten ε-Cyclase
selektioniert.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Effizienz der Rekombination gesteigert durch Kombination
mit Verfahren, die die homologe Rekombination fördern. Solche Verfahren sind
beschrieben und umfassen beispielhaft die Expression von Proteinen
wie RecA oder die Behandlung mit PARP-Inhibitoren. Es konnte gezeigt
werden, dass die intrachromosomale homologe Rekombination in Tabakpflanzen
durch die Verwendung von PARP-Inhibitoren erhöht werden kann (Puchta H et
al. (1995) Plant J 7: 203–210).
Durch den Einsatz dieser Inhibitoren kann die Rate der homologen
Rekombination in den Rekombinationskonstrukten nach Induktion des
sequenzspezifischen DNA-Doppelstrangbruches und damit die Effizienz
der Deletion der Transgensequenzen weiter erhöht werden. Verschiedene PARP
Inhibitoren können
dabei zum Einsatz kommen. Bevorzugt umfasst sind Inhibitoren wie
3-Aminobenzamid, 8-Hydroxy-2-methylquinazolin-4-on (NU1025), 1,11b-Dihydro-[2H]benzopyrano[4,3,2-de]isoquinolin-3-on
(GPI 6150), 5-Aminoisoquinolinon, 3,4-Dihydro-5-[4-(1-piperidinyl)butoxy]-1(2H)-isoquinolinon
oder die in WO 00/26192, WO 00/29384, WO 00/32579, WO 00/64878,
WO 00/68206, WO 00/67734, WO 01/23386 und WO 01/23390 beschriebenen
Substanzen.
-
Weitere geeignete Methoden sind die
Einführung
von Nonsense-Mutationen in endogene Markerprotein Gene zum Beispiel
mittels Einführung
von RNA/DNA-Oligonukleotiden in die Pflanze (Zhu et al. (2000) Nat Biotechnol
18(5): 555–558)
oder die Generierung von Knockout-Mutanten mit Hilfe von z.B. T-DNA-Mutagenese
(Koncz et al., Plant Mol. Biol. 1992, 20(5): 963–976). Punktmutationen können auch
mittels DNA-RNA Hybriden erzeugt werden, die auch als "chimeraplasty"
bekannt sind (Cole-Strauss et al. (1999) Nucl Acids Res 27(5): 1323–1330; Kmiec
(1999) Gene therapy American Scientist 87(3): 240–247).
-
Die Methoden der dsRNAi, der Kosuppression
mittels sense-RNA und der "VIGS" ("virus induced gene silencing")
werden auch als "post-transcriptional gene silencing" (PTGS) oder
transcriptional gene silencing" (TGS) bezeichnet. PTGS/TGS-Verfahren
sind besonders vorteilhaft, weil die Anforderungen an die Homologie zwischen
dem zu vermindernden Markerprotein-Gen und der transgen exprimierten
Sense- oder dsRNA-Nukleinsäuresequenz
geringer sind als beispielsweise bei einem klassischen antisense-Ansatz.
So kann man unter Verwendung der Markerprotein-Nukleinsäuresequenzen
aus einer Art auch die Expression von homologen Markerprotein-Proteinen in anderen
Arten effektiv vermindern, ohne, dass die Isolierung und Strukturaufklärung der
dort vorkommenden Marker protein-Homologen zwingend erforderlich
wäre. Dies
erleichtert erheblich den Arbeitsaufwand.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp durch:
- a) Einbringen mindestens einer
doppelsträngigen ε-Cyclase
Ribonukleinsäuresequenz
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette oder Expressionskassetten in Pflanzen und/oder
- b) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase antisense-Ribonukleinsäuresequenzen
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette in Pflanzen.
-
In einer ganz besonders bevorzugten
Ausführungsform
erfolgt die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp durch Einbringen mindestens einer doppelsträngigen ε-Cyclase
Ribonukleinsäuresequenz
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette oder Expressionskassetten in Pflanzen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden genetisch veränderte
Pflanzen verwendet, die in Blüten die
geringste Expressionsrate einer ε-Cyclase
aufweisen.
-
Dies wird bevorzugt dadurch erreicht,
dass die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität blütenspezifisch, besonders
bevorzugt blütenblattspezifisch
erfolgt.
-
In der vorstehend beschriebenen,
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird dies dadurch erreicht, dass die Transkription der ε-Cyclase-dsRNA-Sequenzen
unter Kontrolle eines blütenspezifischen
Promotors oder noch bevorzugter unter Kontrolle eines blütenblattspezifischen
Promotors erfolgt.
-
Besonders bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren
genetisch veränderte
Pflanzen mit folgende Kombinationen genetischer Veränderungen
verwendet:
Genetisch veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
aufweisen,
genetisch veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine erhöhte β-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
und eine erhöhte β-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
und eine reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine erhöhte β-Cyclase-Aktivität und eine
reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen
sowie
genetisch veränderte
Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und
eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
und eine erhöhte β-Cyclase-Aktivität und eine
reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen.
-
Die Herstellung dieser genetisch
veränderten
Pflanzen kann, wie nachstehend beschrieben, beispielsweise durch
Einbringen einzelner Nukleinsäurekonstrukte
(Expressionskassetten) oder durch Einbringen von Mehrfachkonstrukten
erfolgen, die bis zu zwei, drei oder vier der beschriebenen Aktivitäten enthalten.
-
Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung
von Ketocarotinoiden wird vorzugsweise dem Kultivierungsschritt
der genetisch veränderten
Pflanzen, im folgenden auch transgene Pflanzen bezeichnet, ein Ernten
der Pflanzen und ein Isolieren von Ketocarotinoiden aus den Blütenblättern der
Pflanzen angeschlossen.
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Die transgenen Pflanzen werden in
an sich bekannter Weise auf Nährböden gezogen
und entsprechend geerntet.
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Die Isolierung von Ketocarotinoiden
aus den geernteten Blütenblέittern
erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Trocknung
und anschließender
Extraktion und gegebenenfalls weiterer chemischer oder physikalischer
Reinigungsprozesse, wie beispielsweise Fällungsmethoden, Kristallographie,
thermische Trennverfahren, wie Rektifizierverfahren oder physikalische
Trennverfahren, wie beispielsweise Chromatographie. Die Isolierung
von Ketocarotinoiden aus den Blütenblättern erfolgt
beispielsweise bevorzugt durch organische Lösungsmittel wie Aceton, Hexan,
Ether oder tert.-Methylbutylether.
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Weitere Isolierverfahren von Ketocarotinoiden,
insbesondere aus Blütenblättern, sind
beispielsweise in Egger und Kleinig (Phytochemistry (1967) 6, 437–440) und
Egger (Phytochemistry (1965) 4, 609–618) beschrieben.
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Vorzugsweise sind die Ketocarotinoide
ausgewählt
aus der Gruppe Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon,
3'-Hydroxyechinenon, Adonirubin und Adonixanthin.
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Ein besonders bevorzugtes Ketocarotinoid
ist Astaxanthin.
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Die Ketocarotinoide fallen im erfindungsgemäßen Verfahren
in Blütenblättern in
Form ihrer Mono- oder Diester mit Fettsäuren an. Einige nachgewiesene
Fettsäuren
sind z.B. Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Linolensäure, und
Laurinsäure
(Kamata und Simpson (1987) Comp. Biochem. Physiol. Vol. 86B(3),
587–591).
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Im folgenden wird exemplarisch die
Herstellung genetisch veränderter
Pflanzen mit erhöhter
oder verursachter Ketolase-Aktivität in Blütenblättern beschrieben. Die Erhöhung weiterer
Aktivitäten,
wie beispielsweise der Hydroxylase-Aktivität und/oder der β-Cyclase-Aktivität kann analog
unter Verwendung von Nukleinsäuresequenzen
kodierend eine Hydroxylase bzw. β-Cyclase anstelle von Nukleinsäuresequenzen
kodierend eine Ketolase erfolgen. Die Reduzierung weiterer Aktivitäten, wie
beispielsweise die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität kann analog
unter Verwendung von anti-ε-Cyclase-Nukleinsäuresequenzen
oder ε-Cyclase-Inverted-Repaet-Nukleinsäuresequenz
anstelle von Nukleinsäuresequenzen
kodierend eine Ketolase erfolgen. Die Transformation kann bei den
Kombinationen von genetischen Veränderungen einzeln oder durch
Mehrfachkonstrukte erfolgen.
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Die Herstellung der transgenen Pflanzen
erfolgt vorzugsweise durch Transformation der Ausgangspflanzen,
mit einem Nukleinsäurekonstrukt,
das die vorstehend beschriebenen Nukleinsäuren codierend eine Ketolase
enthält,
die mit einem oder mehreren Regulationssignalen funktionell verknüpft sind,
die die Transkription und Translation in Pflanzen gewährleisten.
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Diese Nukleinsäurekonstrukte, in denen die
kodierende Nukleinsäuresequenz
mit einem oder mehreren Regulationssignalen funktionell verknüpft sind,
die die Transkription und Translation in Pflanzen gewährleisten,
werden im folgenden auch Expressionskassetten genannt.
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Vorzugsweise enthalten die Regulationssignale
einen oder mehrere Promotoren, die die Transkription und Translation
in Pflanzen gewährleisten.
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Die Expressionskassetten beinhalten
Regulationssignale, also regulative Nukleinsäuresequenzen, welche die Expression
der kodierenden Sequenz in der Wirtszelle steuern. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine Expressionskassette stromaufwärts, d.h. am 5'-Ende der kodierenden
Sequenz, einen Promotor und stromabwärts, d.h. am 3'-Ende, ein Polyadenylierungssignal
und gegebenenfalls weitere regulatorische Elemente, welche mit der
dazwischenliegenden kodierenden Sequenz für mindestens eines der vorstehend
beschriebenen Gene operativ verknüpft sind. Unter einer operativen
Verknüpfung
versteht man die sequenzielle Anordnung von Promotor, kodierender
Sequenz, Terminator und ggf. weiterer regulativer Elemente derart,
das jedes der regulativen Elemente seine Funktion bei der Expression
der kodierenden Sequenz bestimmungsgemäß erfüllen kann.
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Im folgenden werden beispielhaft
die bevorzugten Nukleinsäurekonstrukte,
Expressionskassetten und Vektoren für Pflanzen und Verfahren zur
Herstellung von transgenen Pflanzen, sowie die transgenen Pflanzen selbst
beschrieben.
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Die zur operativen Verknüpfung bevorzugten
aber nicht darauf beschränkten
Sequenzen sind Targeting-Sequenzen zur Gewährleistung der subzellulären Lokalisation
im Apoplasten, in der Vakuole, in Plastiden, im Mitochondrium, im
Endoplasmatischen Retikulum (ER), im Zellkern, in Ölkörperchen
oder anderen Kompartimenten und Translationsverstärker wie
die 5'-Führungssequenz
aus dem Tabak-Mosaik-Virus
(Gallie et al., Nucl. Acids Res. 15 (1987), 8693–8711).
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Als Promotoren der Expressionskassette
ist grundsätzlich
jeder Promotor geeignet, der die Expression von Fremdgenen in Pflanzen
steuern kann.
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"Konstitutiver" Promotor meint solche
Promotoren, die eine Expression in zahlreichen, bevorzugt allen, Geweben über einen
größeren Zeitraum
der Pflanzenentwicklung, bevorzugt zu allen Zeitpunkten der Pflanzenentwicklung,
gewährleisten.
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Vorzugsweise verwendet man insbesondere
einen pflanzlichen Promotor oder einen Promotor, der einem Pflanzenvirus
entstammt. Insbesondere bevorzugt ist der Promotor des 35S-Transkriptes
des CaMV Blumenkohlmosaikvirus (Franck et al. (1980) Cell 21: 285–294; Odell
et al. (1985) Nature 313: 810–812;
Shewmaker et al. (1985) Virology 140: 281–288; Gardner et al. (1986)
Plant Mol Biol 6:221–228)
oder der 19S CaMV Promotor (
US
5,352,605 ; WO 84/02913; Benfey et al. (1989) EMBO J 8:
2195–2202).
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Ein weiterer geeigneter konstitutiver
Promotor ist der pds Promoter (Pecker et a1. (1992) Proc. Natl. Acad.
Sci USA 89: 4962–4966)
oder der "Rubisco small subunit (SSU)"-Promotor (
US 4,962,028 ), der LeguminB-Promotor
(GenBank Acc.-Nr. X03677), der Promotor der Nopalinsynthase aus
Rgrobacterium, der TR-Doppelpromotor, der OCS (Octopin Synthase)
Promotor aus Agrobacterium, der Ubiquitin Promotor (Holtorf S et
al. (1995) Plant Mol Biol 29: 637–649), den Ubiquitin 1 Promotor
(Christensen et al. (1992) Plant Mol Biol 18: 675–689; Bruce
et a1. (1989) Proc Natl Acad Sci USA 86:9692-9696), den Smas Promotor,
den Cinnamylalkoholdehydrogenase-Promotor (
US 5,683,439 ), die Promotoren der
vakuolärer
ATPase Untereinheiten oder der Promotor eines prolinreichen Proteins
aus Weizen (WO 91/13991), der Pnit-Promoter (Y07648.L, Hillebrand
et al. (1998), Plant. Mol. Biol. 36, 89–99, Hillebrand et al. (1996),
Gene, 170, 197–200)
sowie weitere Promotoren von Genen, deren konstitutive Expression
in Pflanzen dem Fachmann bekannt ist.
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Die Expressionskassetten können auch
einen chemisch induzierbaren Promotor enthalten (Übersichtsartikel:
Gatz et al. (1997) Annu Rev Plant Physiol Plant Mol Biol 48:89–108), durch
den die Expression des Ketolase-Gens in der Pflanze zu einem bestimmten
Zeitpunkt gesteuert werden kann. Derartige Promotoren, wie z.B.
der PRP1 Promotor (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22: 361–366), durch
Salicylsäure
induzierbarer Promotor (WO 95/19443), ein durch Benzolsulfonamid-induzierbarer
Promotor (
EP 0 388 186 ),
ein durch Tetrazyklin-induzierbarer Promotor (Gatz et al. (1992)
Plant J 2:397–404),
ein durch Abscisinsäure
induzierbarer Promotor (
EP 0
335 528 ) bzw. ein durch Ethanol- oder Cyclohexanon-induzierbarer
Promotor (WO 93/21334) können
ebenfalls verwendet werden.
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Ferner sind Promotoren bevorzugt,
die durch biotischen oder abiotischen Stress induziert werden wie beispielsweise
der pathogeninduzierbare Promotor des PRP1-Gens (Ward et al. (1993)
Plant Mol Biol 22: 361–366),
der hitzeinduzierbare hsp70- oder hsp80-Promoter aus Tomate (
US 5,187,267 ), der kälteinduzierbare
alpha-Amylase Promoter aus der Kartoffel (WO 96/12814), der licht-induzierbare
PPDK Promotor oder der verwundungsinduzierte pinII-Promoter (
EP 375091 ).
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Pathogen-induzierbare Promotoren
umfassen die von Genen, die infolge eines Pathogenbefalls induziert
werden wie beispielsweise Gene von PR-Proteinen, SAR-Proteinen,
b-1,3-Glucanase, Chitinase usw. (beispielsweise Redolfi et al. (1983)
Neth J Plant Pathol 89:245-254; Uknes, et al. (1992) The Plant Cell 4:645-656;
Van Loon (1985) Plant Mol Viral 4: 111–116; Marineau et al. (1987)
Plant Mol Biol 9: 335–342;
Matton et al. (1987) Molecular Plant-Microbe Interactions 2: 325–342; Somssich
et al. (1986) Proc Natl Acad Sci USA 83: 2427–2430; Somssich et al. (1988)
Mol Gen Genetics 2: 93–98;
Chen et al. (1996) Plant J 10: 955–966; Zhang and Sing (1994)
Proc Natl Acad Sci USA 91: 2507–2511;
Warner, et al. (1993) Plant J 3: 191–201; Siebertz et al. (1989)
Plant Cell 1: 961–968
(1989).
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Umfasst sind auch verwundungs-induzierbare
Promotoren wie der des pinII Gens (Ryan (1990) Ann Rev Phytopath
28: 425–449;
Duan et al. (1996) Nat Biotech 14: 494–498), des wun1 und wun2-Gens
(
US 5,428,148 ), des
win1- und win2-Gens (Stanford et al. (1989) Mol Gen Genet 215: 200–208), des
Systemin (McGurl et al. (1992) Science 225: 1570–1573), des WIP1-Gens (Rohmeier
et al. (1993) Plant Mol Biol 22: 783–792; Ekelkamp et al. (1993)
FEBS Letters 323: 73–76),
des MPI-Gens (Corderok et al. (1994) The Plant J 6(2): 141–150) und
dergleichen.
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Weitere geeignete Promotoren sind
beispielsweise fruchtreifungspezifische Promotoren, wie beispielsweise
der fruchtreifungspezifische Promotor aus Tomate (WO 94/21794,
EP 409 625 ). Entwicklungsabhängige Promotoren
schließt
zum Teil die gewebespezifischen Promotoren ein, da die Ausbildung
einzelner Gewebe naturgemäß entwicklungsabhängig erfolgt.
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Weiterhin sind insbesondere solche
Promotoren bevorzugt, die die Expression in Geweben oder Pflanzenteilen
sicherstellen, in denen beispielsweise die Biosynthese von Ketocarotinoiden
bzw. dessen Vorstufen stattfindet. Bevorzugt sind beispielsweise
Promotoren mit Spezifitäten
für die
Antheren, Ovarien, Petalen, Sepalen, Blüten, Blätter, Stengel und Wurzeln und
Kombinationen hieraus.
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Knollen-, Speicherwurzel- oder Wurzel-spezifische
Promotoren sind beispielsweise der Patatin Promotor Klasse I (B33)
oder der Promotor des Cathepsin D Inhibitors aus Kartoffel.
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Blattspezifische Promotoren sind
beispielsweise der Promotor der cytosolischen FBPase aus Kartoffel (WO
97/05900), der SSU Promotor (small subunit) der Rubisco (Ribulose-1,5-bisphosphatcarboxylase)
oder der ST-LSI Promotor aus Kartoffel (Stockhaus et al. (1989)
EMBO J 8: 2445–2451).
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Blütenspezifische Promotoren sind
beispielsweise der Phytoen Synthase Promotor (WO 92/16635) oder
der Promotor des P-rr Gens (WO 98/22593) oder der AP3 Promoter aus
Arabidopsis thaliana (siehe Beispiel 1).
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Antheren-spezifische Promotoren sind
beispielsweise der 5126-Promotor
(
US 5,689,049 ,
US 5,689,051 ), den glob-1
Promotor oder der g-Zein Promotor.
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Weitere zur Expression in Pflanzen
geeignete Promotoren sind beschrieben in Rogers et al. (1987) Meth
in Enzymol 153: 253–277;
Schardl et al. (1987) Gene 61: 1–11 und Berger et al. (1989)
Proc Natl Acad Sci USA 86: 8402–8406).
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Alle in der vorliegenden Anmeldung
beschriebenen Promotoren ermöglichen
in der Regel die Expression der Ketolase in Blütenblättern der erfindungsgemäßen Pflanzen.
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Besonders bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren
sind konstitutive, blütenspezifische
und insbesondere blütenblattspezifische
Promotoren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher insbesondere ein Nukleinsäurekonstrukt,
enthaltend funktionell verknüpft
einen blütenspezifischen
oder insbesondere einen blütenblattspezifischen
Promotor und eine Nukleinsäure
codierend eine Ketolase.
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Die Herstellung einer Expressionskassette
erfolgt vorzugsweise durch Fusion eines geeigneten Promotors mit
einer vorstehend beschriebenen Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
und vorzugsweise einer zwischen Promotor und Nukleinsäure-Sequenz
inserierten Nukleinsäure,
die für
ein plastidenspezifisches Transitpeptid kodiert, sowie einem Polyadenylierungssignal
nach gängigen
Rekombinations- und Klonierungstechniken, wie sie beispielsweise
in T. Maniatis, E.F. Fritsch und J. Sambrook, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1989) sowie in T.J. Silhavy, M.L. Berman und L.W. En quist,
Experiments with Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY (1984) und in Ausubel, F.M. et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Greene Publishing Assoc. and Wiley-Interscience
(1987) beschrieben sind.
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Die vorzugsweise insertierte Nukleinsäuren kodierend
ein plastidäres
Transitpeptid, gewährleisten
die Lokalisation in Plastiden und insbesondere in Chromoplasten.
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Es können auch Expressionskassetten
verwendet werden, deren Nukleinsäure-Sequenz
für ein
Ketolase-Fusionsprotein kodiert, wobei ein Teil des Fusionsproteins
ein Transitpeptid ist, das die Translokation des Polypeptides steuert.
Bevorzugt sind für
die Chromoplasten spezifische Transitpeptide, welche nach Translokation
der Ketolase in die Chromoplasten vom Ketolase-Teil enzymatisch
abgespalten werden.
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Insbesondere bevorzugt ist das Transitpeptid,
das von der plastidären
Nicotiana tabacum Transketolase oder einem anderen Transitpeptid
(z.B. dem Transitpeptid der kleinen Untereinheit der Rubisco (rbcS) oder
der Ferredoxin NADP Oxidoreduktase als auch der Isopentenylpyrophosphat
Isomerase-2) oder dessen funktionellem Äquivalent abgeleitet ist.
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Besonders bevorzugt sind Nukleinsäure-Sequenzen
von drei Kassetten des Plastiden-Transitpeptids der plastidären Transketolase
aus Tabak in drei Leserastern als KpnI/BamHI Fragmente mit einem
ATG-Codon in der NcoI Schnittstelle:
Weitere Beispiele für ein plastidäres Transitpeptid
sind das Transitpeptid der plastidären Isopentenyl-pyrophosphat
Isomerase-2 (IPP-2) aus Arabisopsis thaliana und das Transitpeptid
der kleinen Untereinheit der Ribulosebisphosphat Carboxylase (rbcS)
aus Erbse (Guerineau, F, Woolston, S, Brooks, L, Mullineaux, P (1988) An
expression cassette for targeting foreign proteins into the chloroplasts.
Nucl. Acids Res. 16: 11380).
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Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können synthetisch
hergestellt oder natürlich
gewonnen sein oder eine Mischung aus synthetischen und natürlichen
Nukleinsäure-Bestandteilen
enthalten, sowie aus verschiedenen heterologen Genabschnitten verschiedener
Organismen bestehen.
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Bevorzugt sind, wie vorstehend beschrieben,
synthetische Nukleotid-Sequenzen mit Kodons, die von Pflanzen bevorzugt
werden. Diese von Pflanzen bevorzugten Kodons können aus Kodons mit der höchsten Proteinhäufigkeit
bestimmt werden, die in den meisten interessanten Pflanzenspezies
exprimiert werden.
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Bei der Präparation einer Expressionskassette
können
verschiedene DNA-Fragmente manipuliert werden, um eine Nukleotid-Sequenz
zu erhalten, die zweckmäßigerweise
in der korrekten Richtung liest und die mit einem korrekten Leseraster
ausgestattet ist. Für
die Verbindung der DNA-Fragmente miteinander können an die Fragmente Adaptoren
oder Linker angesetzt werden.
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Zweckmäßigerweise können die
Promotor- und die Terminator-Regionen in Transkriptionsrichtung
mit einem Linker oder Polylinker, der eine oder mehrere Restriktionsstellen
für die
Insertion dieser Sequenz enthält,
versehen werden. In der Regel hat der Linker 1 bis 10, meistens
1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6 Restriktionsstellen. Im allgemeinen
hat der Linker innerhalb der regulatorischen Bereiche eine Größe von weniger
als 100 bp, häufig
weniger als 60 bp, mindestens jedoch 5 bp. Der Promotor kann sowohl
nativ bzw. homolog als auch fremdartig bzw. heterolog zur Wirtspflanze
sein. Die Expressionskassette beinhaltet vorzugsweise in der 5'-3'-Transkriptionsrichtung
den Promotor, eine kodierende Nukleinsäuresequenz oder ein Nukleinsäurekonstrukt
und eine Region für
die transkriptionale Termination. Verschiedene Terminationsbereiche
sind gegeneinander beliebig austauschbar.
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Beispiele für einen Terminator sind der
35S-Terminator (Guerineau et al. (1988) Nucl Acids Res. 16: 11380),
der nos Terminator (Depicker A, Stachel S, Dhaese P, Zambryski P,
Goodman HM. Nopaline synthase: transcript mapping and DNA sequence.
J Mol Appl Genet. 1982; 1(6): 561–73) oder der ocs Terminator
(Gielen, J, de Beuckeleer, M, Seurinck, J, Debroek, H, de Greve,
H, Lemmers, M, van Montagu, M, Schell, J (1984) The complete sequence
of the TL-DNA of
the Agrobacterium tumefaciens plasmid pTiAch5. EMBO J. 3: 835–846).
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Ferner können Manipulationen, die passende
Restriktionsschnittstellen bereitstellen oder die überflüssige DNA
oder Restriktionsschnittstellen entfernen, eingesetzt werden. Wo
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen wie z.B. Transitionen
und Transversionen in Frage kommen, können in vitro-Mutagenese, "primerrepair",
Restriktion oder Ligation verwendet werden.
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Bei geeigneten Manipulationen, wie
z.B. Restriktion, "chewingback" oder Auffüllen von Überhängen für "bluntends", können komplementäre Enden
der Fragmente für
die Ligation zur Verfügung
gestellt werden.
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Bevorzugte Polyadenylierungssignale
sind pflanzliche Polyadenylierungssignale, vorzugsweise solche,
die im wesentlichen T-DNA-Polyadenylierungssignale
aus Agrobacterium tumefaciens, insbesondere des Gens 3 der T-DNA
(Octopin Synthase) des Ti-Plasmids pTiACHS entsprechen (Gielen et
al., EMBO J. 3 (1984), 835 ff) oder funktionelle Äquivalente.
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Die Übertragung von Fremdgenen in
das Genom einer Pflanze wird als Transformation bezeichnet.
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Dazu können an sich bekannte Methoden
zur Transformation und Regeneration von Pflanzen aus Pflanzengeweben
oder Pflanzenzellen zur transienten oder stabilen Transformation
genutzt werden.
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Geeignete Methoden zur Transformation
von Pflanzen sind die Protoplastentransformation durch Polyethylenglykol-induzierte
DNA-Aufnahme, das
biolistische Verfahren mit der Genkanone – die sogenannte particle bombardment
MethOde, die Elektroporation, die Inkubation trockener Embryonen
in DNA-haltiger Lösung,
die Mikroinjektion und der, vorstehend beschriebene, durch Agrobacterium
vermittelte Gentransfer. Die genannten Verfahren sind beispielsweise
in B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer, in: Transgenic Plants,
Vol. 1, Engineering and Utilization, herausgegeben von S.D. Kung
und R. Wu, Academic Press (1993), 128–143 sowie in Potrykus, Annu.
Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42 (1991), 205–225) beschrieben.
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Vorzugsweise wird das zu exprimierende
Konstrukt in einen Vektor kloniert, der geeignet ist, Agrobacterium
tumefaciens zu transformieren, beispielsweise pBin19 (Bevan et al.,
Nucl. Acids Res. 12 (1984), 8711) oder besonders bevorzugt pSUN2,
pSUN3, pSUN4 oder pSUN5 (WO 02/00900).
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Mit einem Expressionsplasmid transformierte
Agrobakterien können
in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen verwendet werden,
z.B. indem verwundete Blätter
oder Blattstücke
in einer Agrobakterienlösung
gebadet und anschließend
in geeigneten Medien kultiviert werden.
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Zur bevorzugten Herstellung von genetisch
veränderten
Pflanzen, im folgenden auch transgene Pflanzen bezeichnet, wird
die fusionierte Expressionskassette, die eine Ketolase exprimiert,
in einen Vektor, beispielsweise pBin19 oder insbesondere pSUN2 kloniert,
der geeignet ist, in Agrobacterium tumefaciens transformiert zu
werden Mit einem solchen Vektor transformierte Agrobakterien können dann
in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen, insbesondere
von Kulturpflanzen verwendet werden, indem beispielsweise verwundete
Blätter
oder Blattstücke
in einer Agrobakterienlösung
gebadet und anschließend
in geeigneten Medien kultiviert werden.
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Die Transformation von Pflanzen durch
Agrobakterien ist unter anderem bekannt aus F.F. White, Vectors
for Gene Transfer in Higher Plants; in Transgenic Plants, Vol. 1,
Engineering and Utilization, herausgegeben von S.D. Kung und R.
Wu, Academic Press, 1993, S. 15–38.
Aus den transformierten Zellen der verwundeten Blätter bzw.
Blattstücke
können
in bekannter Weise transgene Pflanzen regeneriert werden, die ein
in die Expressionskassette integriertes Gen für die Expression einer Nukleinsäure codierend
eine Ketolase enthalten.
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Zur Transformation einer Wirtspflanze
mit einer für
eine Ketolase kodierenden Nukleinsäure wird eine Expressionskassette
als Insertion in einen rekombinanten Vektor eingebaut, dessen Vektor-DNA
zusätzliche funktionelle
Regulationssignale, beispielsweise Sequenzen für Replikation oder Integration
enthält.
Geeignete Vektoren sind unter anderem in "Methods in Plant Molecular
Biology and Biotechnology" (CRC Press), Kap. 6/7, S. 71–119 (1993)
beschrieben.
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Unter Verwendung der oben zitierten
Rekombinations- und Klonierungstechniken können die Expressionskassetten
in geeignete Vektoren kloniert werden, die ihre Vermehrung, beispielsweise
in E. coli, ermöglichen.
Geeignete Klonierungsvektoren sind u.a. pJIT117 (Guerineau et al.
(1988) Nucl. Acids Res. 16: 11380), pBR332, pUC-Serien, M13mp-Serien
und pACYC184. Besonders geeignet sind binäre Vektoren, die sowohl in
E. coli als auch in Agrobakterien replizieren können.
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Dabei kann je nach Wahl des Promotors
die Expression konstitutiv oder vorzugsweise spezifisch in den Blütenblättern erfolgen.
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Dementsprechend betrifft die Erfindung
ferner ein Verfahren zur Herstellung von genetisch veränderten
Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, das man ein Nukleinsäurekonstrukt,
enthaltend funktionell verknüpft einen
blütenspezifischen
Promotor und Nukleinsäuren
kodierend eine Ketolase in das Genom der Ausgangspflanze einführt .
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Die Erfindung betrifft ferner die
genetisch veränderten
Pflanzen, wobei die genetische Veränderung die Aktivität einer
Ketolase in Blütenblättern,
A
für den
Fall, das die Wildtyppflanze bereits eine Ketolase-Aktivität in Blütenblättern aufweist,
gegenüber
dem Wildtyp erhöht
und
B für
den Fall, das die Wildtyppflanze keine Ketolase-Aktivität in Blütenblättern aufweist,
gegenüber
dem Wildtyp verursacht.
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Wie vorstehend ausgeführt erfolgt
die Erhöhung
oder Verursachung der Ketolase-Aktivität gegenüber dem Wildtyp vorzugsweise
durch eine Erhöhung
oder Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure codierend
eine Ketolase.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
erfolgt, wie vorstehend ausgeführt,
die Erhöhung
oder Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure codierend
eine Ketolase durch Einbringen von Nukleinsäuren codierend eine Ketolase
in die Pflanzen und damit vorzugsweise durch Überexpression oder transgene Expression
von Nukleinsäuren
codierend eine Ketolase.
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Bevorzugte transgene Pflanzen, die
als Wildtyp keine Ketolaseaktivität in den Blütenblättern aufweisen, enthalten,
wie vorstehend erwähnt,
mindestens ein transgene Nukleinsäure, kodierend eine Ketolase.
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Besonders bevorzugte, genetisch veränderte Pflanzen
weisen, wie vorstehend erwähnt,
zusätzlich eine
erhöhte
Hydroxlase-Aktivität
und/oder β-Cyclase-Aktivität gegenüber einer
Wildtyppflanze auf. Weiter bevorzugte Ausführungsformen sind vorstehend
im erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben.
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Weiter bevorzugte, genetisch veränderte Pflanzen
weisen, wie vorstehend erwähnt,
zusätzlich
eine reduzierte ε-Cyclase-Aktivität gegenüber einer
Wildtyppflanze auf. Weiter bevorzugte Ausführungsformen sind vorstehend
im erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben.
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Unter Pflanzen werden erfindungsgemäß vorzugsweise
Pflanzen verstanden, die als Wildtyp in Blütenblättern Chromoplasten aufweisen.
Weiter bevorzugte Pflanzen weisen als Wildtyp in den Blütenblättern zusätzlich Carotinoide,
insbesondere β-Carotin,
Zeaxanthin, Violaxanthin oder Lutein auf. Weiter bevorzugte Pflanzen
weisen als Wildtyp in den Blütenblättern zusätzlich eine β-Cyclase-Aktivität auf. Weiter
bevorzugte Pflanzen weisen als Wildtyp in den Blütenblättern zusätzlich eine Hydroxylase-Aktivität auf.
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Besonders bevorzugte Pflanzen sind
Pflanzen ausgewählt
aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae,
Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae,
Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae,
Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae,
Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae,
Illiaceae oder Lamiaceae.
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Die Erfindung betrifft daher insbesondere
genetisch veränderte
Pflanzen ausgewählt
aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae,
Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassiceae, Cucurbitaceae,
Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae, Caprifoliaceae,
Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Asteraceae,
Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae, Illiaceaae,
oder Lamiaceae enthaltend mindestens eine transgene Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase.
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Ganz besonders bevorzugte genetisch
veränderte
Pflanzen sind ausgewählt
aus den Pflanzengattungen Marigold, Tapetes erecta, Tapetes patula,
Adonis, Lycopersicon, Rosa, Calendula, Physalis, Medicago, Helianthus,
Chrysanthemum, Aster, Tulipa, Narcissus, Petunia, Geranium oder
Tropaeolum, wobei die genetisch veränderte Pflanze mindestens eine
transgene Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, enthält.
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Wie vorstehend erwähnt wird
in bevorzugten transgenen Pflanzen die Ketolase in Blütenblättern exprimiert,
besonderes bevorzugt ist die Expression der Ketolase in Blütenblättern am
höchsten.
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Die transgenen Pflanzen, deren Vermehrungsgut,
sowie deren Pflanzenzellen, -gewebe oder -teile, insbesondere deren
Blütenblätter sind
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Die genetisch veränderten Pflanzen können, wie
vorstehend beschrieben, zur Herstellung von Ketocarotinoiden, insbesondere
Astaxanthin verwendet werden.
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Von Menschen und Tieren verzehrbare
erfindungsgemäße, genetisch
veränderte
Pflanzen mit erhöhtem
Gehalt an Ketocarotinoiden können
auch beispielsweise direkt oder nach an sich bekannter Prozessierung als
Nahrungsmittel oder Futtermittel oder als Futter- und Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden.
Ferner können
die genetisch veränderten
Pflanzen zur Herstellung von Ketocarotinoid-haltigen Extrakten der Pflanzen
und/oder zur Herstellung von Futter- und Nahrungsergänzungsmitteln
verwendet werden.
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Die genetisch veränderten Pflanzen können auch
als Zierpflanzen im Horticulture-Bereich verwendet werden.
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Die genetisch veränderten Pflanzen weisen im
Vergleich zum Wildtyp einen erhöhten
Gehalt an Ketocarotinoiden auf.
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Unter einem erhöhten Gehalt an Ketocarotinoiden
wird in der Regel ein erhöhter
Gehalt an Gesamt-Ketocarotinoid verstanden.
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Unter einem erhöhten Gehalt an Ketocarotinoiden
wird aber auch insbesondere ein veränderter Gehalt der bevorzugten
Ketocarotinoide verstanden, ohne dass zwangsläufig der Gesamt-Carotinoidgehalt
erhöht sein
muss.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weisen die erfindungsgemäßen, genetisch
veränderten
Pflanzen im Vergleich zum Wildtyp einen erhöhten Gehalt an Astaxanthin
auf.
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Unter einem erhöhten Gehalt wird in diesem
Fall auch ein verursachter Gehalt an Ketocarotinoiden, bzw. Astaxanthin
verstanden.
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Die Erfindung wird durch die nun
folgenden Beispiele erläutert,
ist aber nicht auf diese beschränkt:
Allgemeine
Experimentelle Bedingungen:
Sequenzanalyse rekombinanter DNA
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Die Sequenzierung rekombinanter DNA-Moleküle erfolgte
mit einem Laserfluoreszenz-DNA-Sequenzierer der Firma Licor (Vertrieb
durch MWG Biotech, Ebersbach) nach der Methode von Sanger (Sanger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74 (1977), 5463–5467).
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Beispiel 1:
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Amplifikation einer cDNA,
die die gesamte Primärsequenz
der Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille codiert
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Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis codiert, wurde mittels PCR aus Haematococcus pluvialis
(Stamm 192.80 der "Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen")
Suspensionskultur amplifiziert.
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Für
die Präparation
von Total-RNA aus einer Suspensionskultur von Haematococcus pluvialis
(Stamm 192.80), die 2 Wochen mit indirektem Tageslicht bei Raumtemperatur
in Haematococcus Medium (1.2 g/l Natriumacetat, 2 g/l Hefeextrakt,
0.2 g/l MgCl2×6H2O,
0.02 CaCl2×2H2O;
pH 6.8; nach Autoklavieren Zugabe von 400 mg/l L-Asparagin, 10 mg/l
FeSO4×H2O)
gewachsen war, wurden die Zellen geerntet, in flüssigem Stickstoff eingefroren
und im Mörser
pulverisiert. Anschließend
wurden 100 mg der gefrorenen, pulverisierten Algenzellen in ein
Reaktionsgefäß überführt und
in 0.8 ml Trizol-Puffer (LifeTechnologies) aufgenommen. Die Suspension
wurde mit 0.2 ml Chloroform extrahiert. Nach 15 minütiger Zentrifugation
bei 12 000 g wurde der wässrige Überstand
abgenommen und in ein neues Reaktionsgefäß überführt und mit einem Volumen Ethanol extrahiert.
Die RNA wurde mit einem Volumen Isopropanol gefällt, mit 75% Ethanol gewaschen
und das Pellet in DEPC Wasser (über
Nacht Inkubation von Wasser mit 1/1000 Volumen Diethylpyrocarbonat
bei Raumtemperatur, anschließend
autoklaviert) gelöst.
Die RNA-Konzentration wurde photometrisch bestimmt.
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Für
die cDNA-Synthese wurden 2.5 ug Gesamt-RNA für 10 min bei 60°C denaturiert,
für 2 min
auf Eis abgekühlt
und mittels eines cDNA-Kits (Ready-to-go-you-prime-beads, Pharmacia
Biotech) nach Herstellerangaben unter Verwendung eines antisense
spezifischen Primers (PR1 SEQ ID NO: 29) in cDNA umgeschrieben.
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Die Nukleinsäure codierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) wurde mittels polymerase
chain reaction (PCR) aus Haematococcus pluvialis unter Verwendung
eines sense spezifischen Primers (PR2 SEQ ID NO: 30) und eines antisense
spezifischen Primers (PR1 SEQ ID NO: 29) amplifiziert.
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Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der cDNA, die für ein Ketolase Protein bestehend
aus der gesamten Primärsequenz codiert,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 4 μl einer Haematococcus
pluvialis cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR1 (SEQ ID NO: 29)
- – 0.2
mM PR2 (SEQ ID NO: 30)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 25.8 μl Aq. Dest.
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Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
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Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 29 und SEQ ID NO: 30 resultierte in einem 1155 Bp-Fragment, das
für ein
Protein bestehend aus der gesamten Primärsequenz codiert (SEQ ID NO:
22). Unter Verwendung von Standardmethoden wurde das Amplifikat
in den PCR-Klonierungsvektor
pGEM-Teasy (Promega) kloniert und der Klon pGKETO2 erhalten.
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Sequenzierung des Klons pGKETO2 mit
dem T7- und dem SP6-Primer bestätigte
eine Sequenz, die sich lediglich in den drei Codons 73, 114 und
119 in je einer Base von der publizierten Sequenz X86782 unterscheidet.
Diese Nukleotidaustausche wurden in einem unabhängigem Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die Nukleotidsequenz im verwendeten Haematococcus pluvialis
Stamm 192.80 (3 und 4, Sequenzvergleiche).
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Dieser Klon wurde daher für die Klonierung
in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988, Nucl. Acids
Res. 16: 11380) verwendet. Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1027 Bp SpHI-Fragmentes aus pGEM-Teasy und Ligierung in den
SpHI geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der die Haematococcus
pluvialis Ketolase in der korrekten Orientierung als N-terminale
translationale Fusion mit dem rbcs Transitpeptid enthält, heißt pJKET02.
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Beispiel 2:
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Amplifikation einer cDNA,
die die Ketolase aus Haematococcus p1uvialis Flotow em. Wille mit
einem um 14 Rminosäuren
verkürztem
N-terminus codiert
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Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis (Stamm 192.80) mit einem um 14 Aminosäuren verkürztem N-Terminus codiert, wurde
mittels PCR aus Haematococcus pluvialis Suspensionskultur (Stamm
192.80 der "Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen")
amplifiziert.
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Die Präparation von Total-RNA aus
einer Suspensionskultur von Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80)
erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Die cDNA-Synthese erfolgte wie unter
Beispiel 1 beschrieben.
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Die Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) mit einem um 14 Aminosäuren verkürztem N-Terminus wurde mittels
polymerase chain reaction (PCR) aus Haematococcus pluvialis unter
Verwendung eines Sense spezifischen Primers (PR3 SEQ ID NO: 31)
und eines antisense spezifischen Primers (PR1 SEQ ID NO: 29) amplifiziert.
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Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der cDNA, die für ein Ketolase Protein mit
um 14 Aminosäuren
verkürztem
N-Terminus codiert, erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 4 μl einer Haematococcus
pluvialis cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR1 (SEQ ID NO: 29)
- – 0.2
mM PR3 (SEQ ID NO: 31)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 25.8 μl Aq. Dest.
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Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
Die PCR-Amplifikation mit
SEQ ID NO: 29 und SEQ ID NO: 31 resultierte in einem 1111 Bp Fragment,
das für ein
Ketolase Protein codiert, bei dem N-terminalen Aminosäuren (Position
2-16) durch eine einzige Aminosäure
(Leucin) ersetzt sind.
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Das Amplifikat wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pGEM-Teasy (Promega)
kloniert. Sequenzierungen mit mit den Primern T7- und SP6 bestätigten eine
zur Sequenz SEQ ID NO: 22 identische Sequenz, wobei die 5'Region
(Position 1-53) der SEQ ID NO: 22 im Amplifikat SEQ ID NO: 24 durch
eine in der Sequenz abweichende Nonamersequenz ersetzt wurde. Dieser
Klon wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
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Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 985 Bp SpHI Fragmentes aus pGEM-Teasy und Ligierung mit dem
SpHI geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der die Haematococcus
pluvialis Ketolase mit einem um 14 Aminosäuren verkürztem N-Terminus in der korrekten
Orientierung als N-terminale translationale Fusion mit dem rbcs
Transitpeptid enthält,
heisst pJKET03.
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Beispiel 3:
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Amplifikation einer cDNA,
die die Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille (Stamm
192.80 der "Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen")
bestehend aus der gesamten Primärsequenz
und fusioniertem C-terminalem myc-Tag codiert.
-
Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis (Stamm 192.80) bestehend aus der gesamten Primärsequenz
und fusioniertem C-terminalem myc-Tag codiert, wurde mittels PCR
unter Verwendung des Plasmids pGKET02 (in Beispiel 1 beschrieben)
und des Primers PR15 (SEQ ID NO: 32) hergestellt. Der Primer PR15
setzt sich zusammen aus einer antisense spezifischen 3'Region (Nucleotide
40 bis 59) und einer myc-Tag codierenden 5'Region (Nucleotide 1
bis 39).
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Die Denaturierung (5 min bei 95°C) und Annealing
(langsame Abkühlung
bei Raumtemperatur auf 40°C)
von pGKETO2 und PR15 erfolgte in einem 11.5 μl Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 1 μg pGKETO2
PlasmidDNA
- – 0.1 μg PR15 (SEQ
ID NO: 32)
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Das Auffüllen der 3`Enden
(30 min bei 30°C)
erfolgte in einem 20 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1:1.5 μ1 pGKETO2/PR15-Annealingsreaktion
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 5 μM dNTPs
- – 2 μl 1X Klenow
Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
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Die Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) bestehend aus der gesamten
Primärsequenz
und fusioniertem C-terminalem myc-Tag wurde mittels polymerase chain
reaction (PCR) aus Haematococcus pluvialis unter Verwendung eines
sense spezifischen Primers (PR2 SEQ ID NO: 30) und eines antisense
spezifischen Primers (PR15 SEQ ID NO: 32) amplifiziert.
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Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der cDNA, die für ein Ketolase Protein mit
fusioniertem C-terminalem myc-Tag codiert, erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 μl einer Annealingsreaktion (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPS
- – 0.2
mM PR15 (SEQ ID NO: 32)
- – 0.2
mM PR2 (SEQ ID NO: 30)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
Die PCR-Amplifikation mit
SEQ ID NO: 32 und SEQ ID NO: 30 resultierte in einem 1032 Bp-Fragment,
das für ein
Protein codiert, bestehend aus der gesamten Primärsequenz der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis als zweifache translationale Fusion mit dem rbcS Transitpeptide
am N-Terminus und dem myc-Tag am C-Terminus.
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Das Amplifikat wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pGEM-Teasy (Promega)
kloniert. Sequenzierungen mit mit den Primern T7- und SP6 bestätigten eine
zur Sequenz SEQ ID NO: 22 identische Sequenz, wobei die 3'Region
(Position 993 bis 1155) der SEQ ID NO: 22 im Amplifikat SEQ ID NO:
26 durch eine in der abweichende Sequenz aus 39 Bp ersetzt wurde.
Dieser Klon wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
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Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1038 Bp EcoRI-SpHI Fragmentes aus pGEM-Teasy und Ligierung mit
dem EcoRI-SpHI geschnittenen Vektor pJIT117. Durch die Ligation
entsteht eine translationale Fusion zwischen dem C-Terminus der
rbcs Transitpeptidsequenz und dem N-Terminus der Ketolase Sequenz. Der
Klon, der die Haematococcus pluvialis Ketolase mit fusioniertem
C-terminalem myc-Tag in der korrekten Orientierung als translationale
N-terminale Fusion mit dem rbcs Transitpeptid enthält, heisst
pJKETO4.
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Beispiel 4:
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Herstellung von Expressionsvektoren
zur konstitutiven Expression der Haematococcus pluvialis Ketolase
in Lycopersicon esculentum und Tapetes erecta.
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Die Expression der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in L. esculentum und in Tapetes erecta erfolgte unter
Kontrolle des konstitutiven Promoters d35S aus CaMV (Franck et al.
1980, Cell 21: 285–294).
Die Expression erfolgte mit dem Transitpeptid rbcS aus Erbse (Anderson
et al. 1986, Biochem J. 240: 709–715).
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Die Herstellung einer Expressionskassette
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation der Ketolase aus Haematococcus
pluvia-1is in L.
esculentum erfolgte unter der Verwendung des binären Vektors pSUN3 (WO 02/00900).
- – Zur
Herstellung des Expressionsvektors pS3KET02 wurde das 2.8 Kb SacI-XhoI
Fragment aus pJKET02 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN3
ligiert (5A, Konstruktkarte).
In der 5A beinhaltet Fragment
d35S den duplizierten 35S Promoter (747 bp), Fragment rbcS das rbcS
Transit peptid aus Erbse (204 bp), Fragment KETO2 (1027 bp) die gesamte
Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV.
- – Zur
Herstellung des Expressionsvektors pS3KET03 wurde das 2.7 Kb bp
SacI-XhoI Fragment aus pJKETO3 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor
pSUN3 ligiert. (6,
Konstruktkarte). In der 6 beinhaltet
Fragment d35S den duplizierten 35S Promoter (747 bp), Fragment rbcS
das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KETO3 (985 bp)
die um 14 Nterminale Aminosäuren
verkürzte
Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV.
- – Zur
Herstellung des Expressionsvektors pS3KETO4 wurde das 2.8 Kb SacI-XhoI
Fragment aus pJKETO4 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN3
ligiert. (7, Konstruktkarte).
In der 7 beinhaltet Fragment
d35S den duplizierten 35S Promoter ((747 bp), Fragment rbcS das
rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KETO4 (1038 bp)
die gesamte Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase mit C-terminalem myc-Tag, Fragment
term (761 bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
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Die Herstellung einer Expressionskassette
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung des binären Vektors pSUNS
(W002/00900).
- - Zur Herstellung des Tagetes-Expressionsvektors
pS5KET02 wurde das 2.8 Kb SacI-XhoI Fragment aus pJKETO2 mit dem
SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (5B, Konstruktkarte). In der 5B beinhaltet Fragment
d35S den duplizierten 35S Promoter (747 bp), Fragment rbcS das rbcS
Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KET02 (1027 bp) die gesamte
Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV.
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Beispiel 5A:
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Herstellung von Expressionsvektoren
zur blütenspezifischen
Expression der Haematococcus pluvialis Ketolase in Lycopersicon
esculentum und Tagetes erecta.
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Die Expression der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in L. esculentum und Tapetes erecta erfolgte mit dem Transitpeptid
rbcS aus Erbse (Anderson et al. 1986, Biochem J. 240: 709–715). Die
Expression erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version
AP3P des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971: Nukleotidregion
9298 bis 10200; Hill et al. (1998) Development 125: 1711–1721).
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Das DNA Fragment, das die AP3 Promoterregion –902 bis
+15 aus Arabidopsis thaliana beinhaltet, wurde mittels PCR unter
Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethoden aus Arabidopsis
thaliana isoliert) sowie der Primer PR7 (SEQ ID NO: 33) und PR10
(SEQ ID NO: 36) hergestellt.
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Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die das AP3-Promoterfragment (–902 bis
+15) beinhaltet, erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 100
ng genomischer DNA aus A.thaliana
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 33)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 36)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Polymerase
(Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
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Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
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Das 922 Bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR
2.1 (Invitrogen) kloniert und das Plasmid pTAP3 erhalten.
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Sequenzierung des Klons pTAP3 bestätigte eine
Sequenz, die sich lediglich in durch eine Insertion (ein G in Position
9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenaustausch (ein G statt
ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten
AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298 bis 10200) unterscheidet.
Diese Nukleotidunterschiede wurden in einem unabhängigen Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die tatsächliche
Nukleotidsequenz in den verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanzen.
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Die modifizierte Version AP3P wurde
mittels rekombinanter PCR unter Verwendung des Plasmids pTAP3 hergestellt.
Die Region 10200 bis 9771 wurde mit den Primern PR7 (SEQ ID NO:
33) und Primern PR9 (SEQ ID NO: 35) amplifiziert (Amplifikat A7/9),
die Region 9526 bis 9285 wurde mit den PR8 (SEQ ID NO: 34) und PR10
(SEQ ID NO: 36) amplifiziert (Amplifikat A8/10).
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Die-PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR-Reaktionen zur Amplifikation der DNA-Fragmente, die die Regionen
Region 10200-9771 und Region 9526 bis 9285 des AP3 Promoters beinhalten,
erfolgte in 50 αl
Reaktionsansätzen,
in denen enthalten war:
- – 100 ng AP3 Amplifikat (oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM sense Primer (PR7 SEQ ID NO: 33 bzw. PR8 SEQ ID NO: 34)
- – 0.2
mM antisense Primer (PR9 SEQ ID NO: 35 bzw. PR10 SEQ ID NO: 36)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Taq
Polymerase (Stratagene)
- – 28.8 μl Ag. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
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Die rekombinante PCR beinhaltet Annealing
der sich über
eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden
Amplifikate A7/9 und A8/10, Vervollständigung zu einem Doppelstrang
und anschließende
Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3
Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670 bis 9526 deletiert sind.
Die Denaturierung (5 min bei 95°C)
und Annealing (langsame Abkühlung
bei Raumtemperatur auf 40°C)
beider Amplifikate A7/9 und A8/10 erfolgte in einem 17.6 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- - 0.5 μg A7/9 Amplifikat
- - 0.25 μg
A8/10 Amplifikat
-
Das Auffüllen der 3'Enden (30 min bei
30°C) erfolgte
in einem 20 μ1
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 17.6 μgA7/9 und
A8/10-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50 μM dNTPS
- – 2 μl 1X Klenow
Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
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Die Nukleinsäure codierend für die modifizierte
Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense
spezifischen Primers (PR7 SEQ ID NO: 33) und eines antisense spezifischen
Primers (PR10 SEQ ID NO: 36) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation des AP3P Fragmentes erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 μl Annealingsreaktion (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 33)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 36)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Taq
Polymerase (Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 33 und SEQ ID NO: 36 resultierte in einem 778 Bp Fragment das
für die
modifizierte Promoterversion AP3P codiert. Das Amplifikat wurde
in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen
mit den Primern T7 und M13 bestätigten
eine zur Sequenz AL132971, Region 10200 bis 9298 identische Sequenz,
wobei die interne Region 9285 bis 9526 deletiert wurde. Diese Klon
wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
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Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 771 Bp SacI-HindIII Fragmentes aus pTAP3P und Ligierung in den
SacI-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
AP3P anstelle des ursprünglichen
Promoters d35S enthält,
heisst pJAP3P.
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Zur Herstellung einer Expressionskassette
pJAP3PKET02 wurde das 1027 Bp SpHI-Fragment KETO2 (in Beispiel 1
beschrieben) in den SpHI geschnittenen Vektor pJAP3P kloniert. Der
Klon, der das Fragment KETO2 in der korrekten Orientierung als N-terminale
Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst pJAP3PKETO2.
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Zur Herstellung einer Expressionskassetten
pJAP3PKETO4 wurde das 1032 Bp SpHI-EcoRI Fragment KETO4 (in Beispiel
3 beschrieben) in den SpHI-EcoRI geschnittenen Vektor pJAP3P kloniert.
Der Klon, der das Fragment KETO4 in der korrekten Orientierung als
N-terminale Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst
pJAP3PKETO4.
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Die Herstellung eines Expressionsvektors
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation der AP3P-kontrollierten
Ketolase aus Haematococcus pluvialis in L. esculentum erfolgte unter
der Verwendung des binären
Vektors pSUN3 (WO 02/00900).
- – Zur Herstellung
des Expressionsvektors pS3AP3PKET02 wurde das 2.8 KB by SacI-XhoI
Fragment aus pJAP3PKET02 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor
pSUN3 ligiert (8A,
Konstruktkarte). In der 8A beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment
rbcS das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KETO2 (1027
bp) die gesamte Primärsequenz
codierend für die
Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
- – Zur
Herstellung des Expressionsvektors pS3AP3PKET04 wurde das 2.8 KB
SacI-XhoI Fragment aus pJAP3PKET04 mit dem SacI-XhoI geschnittenen
Vektor pSUN3 ligiert. (9,
Konstruktkarte). In der 9 beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment
rbcS das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KETO4 (1038
bp) die gesamte Primärsequenz
codierend für die
Haematococcus pluvialis Ketolase mit C-terminalem myc-Tag, Fragment
term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaNIV.
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Die Herstellung einer Expressionsvektors
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation der AP3P-kontrollierten
Ketolase aus Haematococcus pluvialis in Tagetes erecta erfolgte
unter der Verwendung des binären
Vektors pSUN5 (WO 02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AP3PKET02 wurde das 2.8 KB by SacI-XhoI Fragment aus pJAP3PKET02
mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (8B, Konstruktkarte). In
der 8B beinhaltet Fragment
AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment rbcS das
rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KETO2 (1027 bp)
die gesamte Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 Bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV
-
Beispiel 5B:
-
Amplifikation einer Chimären cDNA,
die die Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille mit
einer heterologen 5' nicht translatierten Region (5'UTR) beinhaltet,
und Herstellung eines Expressionsvektors zur blütenspezifischen Expression
der Haematococcus pluvialis Ketolase ohne Verwendung eines heterologen Transitpeptides
in Lycopersicon esculentum.
-
Die cDNA, die die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis (Stamm 192.80) folgend auf eine heterologe "5'nicht-translatierten
Region" (5'UTR) enthält,
wurde mittels PCR hergestellt.
-
Die Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) mit einer "5'nicht-translatierten
Region" (5'UTR) wurde mittels polymerase chain reaction (PCR) aus
dem Plasmid pGKET02 unter Verwendung eines sense spezifischen Primers
(PR142 SEQ ID NO: 78) und eines antisense spezifischen Primers (PR1
SEQ ID NO: 29) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation des Fragmentes, das sowohl für ein Ketolase
Protein codiert als auch eine heterologe 5'UTR Region enthält, erfolgte
in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 10 ng
des Plasmids pGKETO2 (in Beispiel 1 beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR1 (SEQ ID NO: 29)
- – 0.2
mM PR142 (SEQ ID NO: 78)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 25.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit PR1 und
PR142 resultierte in einem 1.1 KB Fragment, das eine heterologe 5'UTR
Region, gefolgt von der kodierenden Region für ein Ketolase, enthält (SEQ
ID NO: 79)
-
Das Rmplifikat wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen des resultierenden Klones pTA-KETO5 mit
den Primern T7 und M13 bestätigten
eine Sequenz (SEQ ID NO: 79), die [abgesehen vom 5'Terminus, der
identisch zu pJIT117 ist(Guerineau et al. 1988, Nucl. Acids Res.
16: 11380)], identisch zur Sequenz SEQ ID NO: 22 ist. Dieser Klon wurde
daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJAP3PKETO2 (Beispiel 5A)
verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 0.3 KB HindIII Fragmentes aus pTA-KET05 und Ligierung in den
HindIII-geschnittenen Vektor pJAP3PKET02. Der Klon, der den AP3P
Promoter, gefolgt vom 5'UTR aus pJIT117 und der kompletten kodierenden
Sequenz für
die Haematococcus pluvialis Ketolase enthält, heisst pJAP3PKET05.
-
Die Expression der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in L. esculentum erfolgte unter Kontrolle des Promoters
AP3P (siehe Beispiel 5A ) und des 5'UTRs aus pJIT117. Die Herstellung
einer Expressionskassette für
die Agrobacterium-vermittelte Transformation der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in L. esculentum erfolgte unter der Verwendung des binären Vektors
pSUN3 (WO 02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS3AP3PKET05 wurde das 2.8 Kb SacI-XhoI Fragment aus pJAP3PKET05
mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN3 ligiert (21, Konstruktkarte). In
der Abbildung 21 beinhaltet Fragment AP3P den AP3P-Promoter (747
bp), Fragment 5'UTR die 5'UTR Sequenz aus pJIT117 (30 bp), Fragment
KETO5 (1.0 kb) die gesamte Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Beispiel 6:
-
Herstellung transgener Lycopersicon
esculentum Pflanzen
-
Transformation und Regeneration von
Tomatenpflanzen erfolgte nach der publizierten Methode von Ling
und Mitarbeitern (Plant Cell Reports (1998), 17: 843–847). Für die Varietät Microtom
wurde mit höherer Kanamycin-Konzentration
(100 mg/L) selektioniert.
-
Als Ausgangsexplantat für die Transformation
dienten Kotyledonen und Hypokotyle sieben bis zehn Tage alter Keimlinge
der Linie Microtom. Für
die Keimung wurde das Kulturmedium nach Murashige und Skoog (1962:
Murashige and Skoog, 1962, Physiol. Plant 15, 473-) mit 2 % Saccharose,
pH 6.1 verwendet. Die Keimung fand bei 21°C bei wenig Licht (20 bis 100 μE) statt.
Nach sieben bis zehn Tagen wurden die Kotyledonen quer geteilt und
die Hypokotyle in ca. 5 bis 10 mm lange Abschnitte geschnitten und
auf das Medium MSBN (MS, pH 6,1, 3% Saccharose + 1 mg/l BAP, 0,1
mg/l NAA) gelegt, das am Vortag mit suspensionskultivierten Tomatenzellen
beschickt wurde. Die Tomatenzellen wurden luftblasenfrei mit sterilem
Filterpapier abgedeckt. Die Vorkultur der Explantate auf dem beschriebenen
Medium erfolgte für
drei bis fünf
Tage. Zellen des Stammes Agrobakterium tumefaciens LBA44O4 wurden
einzeln mit den Plasmiden pS3KETO2, pS3KETO3, pS3AP3PKETO5 bzw.
pS3AP3KETO2 transformiert. Von den einzelnen mit den Binärvektoren
pS3KETO2, pS3KETO3 bzw. pS3KETO2 transformierten Agrobakterium-Stämmen wurde
jeweils eine Übernachtkultur
in YEB Medium mit Kanamycin (20 mg/l) bei 28 Gard Celsius kultiviert
und die Zellen zentrifugiert. Das Bakterienpellet wurde mit flüssigem MS
Medium (3 % Saccharose, pH 6,1) resuspendiert und auf eine optische
Dichte von 0,3 (bei 600 nm) eingestellt. Die vorkultivierten Explantate
wurden in die Suspension überführt und
für 30 Minuten
bei Zimmertemperatur unter leichtem Schütteln inkubiert. Anschließend wurden
die Explantate mit sterilem Filterpapier getrocknet und für die dreitägige Co-Kultur
(21°C) auf
ihr Vorkulturmedium zurück
gelegt.
-
Nach der Co-kultur wurden die Explantate
auf MSZ2 Medium (MS pH 6,1 + 3 % Saccharose, 2 mg/l Zeatin, 100
mg/l Kanamycin, 160 mg/1 Timentin) transferiert und für die selektive
Regeneration bei 21°C
unter Schwachlicht Bedingungen (20 bis 100 μE, Lichtrhythmus 16 h/8 h) aufbewahrt.
Aller zwei bis drei Wochen erfolgte der Transfer der Explantate
bis sich Sprosse bilden. Kleine Sprosse konnten vom Explantat abgetrennt werden
und auf MS (pH 6,1 + 3 % Saccharose) 160 mg/l Timentin, 30 mg/l
Kanamycin, 0,1 mg/l IAA bewurzelt werden. Bewurzelte Pflanzen wurden
ins Gewächshaus überführt.
-
Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit folgenden Expressionskonstrukten folgende Linien erhalten:
Mit
pS3KETO2 wurde erhalten: cs13-8, cs13-24, cs13-30, cs13-40.
Mit
pS3KETO3 wurde erhalten: cs14-2, cs14-3, cs14-9, cs14-19.
Mit
pS3AP3PKETO2 wurde erhalten: cs16-15, cs16-34, cs16-35, cs16-40.
-
Tabelle 1 zeigt das Erscheinungsbild
der Blütenblätter der
erfindungsgemäß genetisch
veränderten Tomatenpflanzen.
Die Analyse der Ketocarotinoide erfolgte wie nachstehend beschrieben.
-
-
Beispiel 7:
-
Herstellung transgener Tagetes
Pflanzen
-
Tagetessamen werden sterilisiert
und auf Keimungsmedium (MS-Medium;
Murashige and Skoog, Physiol. Plant. 15 (1962), 473–497) pH
5,8, 2 % Saccharose) aufgelegt. Die Keimung erfolgt in einem Temperatur/Licht/Zeitintervall
von 18 bis 28°C/20-200 μE/3 bis 16
Wochen, bevorzugt jedoch bei 21°C,
20 bis 70 μE, für 4 bis
8 Wochen.
-
Alle Blätter der sich bis dahin entwickelten
in vitro Pflanzen werden geerntet und quer zur Mittelrippe geschnitten.
Die dadurch entstehenden Blattexplantate mit einer Größe von 10
bis 60 mm2 werden im Verlaufe der Präparation
in flüssigem
MS-Medium bei Raumtemperatur für
maximal 2 h aufbewahrt.
-
Ein beliebiger Agrobakterium tumefaciens
Stamm, bevorzugt aber ein supervirulenter Stamm, wie z.B. EHA105
mit einem entsprechenden Binärplasmid,
das ein Selektionsmarkergen (bevorzugt bar oder pat) sowie ein oder
mehrere Trait- oder Reportergene tragen kann wird (beispielsweise
pS5KETO2 und pS5AP3PKETO2), über
Nacht angezogen und für
die Co-Kultivierung mit dem Blattmaterial verwendet. Die Anzucht
des Bakterienstammes kann wie folgt erfolgen: Eine Einzelkolonie
des entsprechenden Stammes wird in YEB (0,1 % Hefeextrakt, 0,5 %
Rindfleischextrakt, 0,5 % Pepton, 0,5 % Saccharose, 0,5 % Magnesiumsulfat × 7 H2O)
mit 25 mg/l Kanamycin angeimpft und bei 28°C für 16 bis 20 h angezogen. Anschließend wird
die Bakteriensuspension durch Zentrifugation bei 6000 g für 10 min
geerntet und derart in flüssigem
MS Medium resuspendiert, dass eine OD600 von
ca. 0,1 bis 0,8 entstand. Diese Suspension wird für die C-Kultivierung
mit dem Blattmaterial verwendet.
-
Unmittelbar vor der Co-Kultivierung
wird das MS-Medium, in dem die Blätter aufbewahrt worden sind, durch
die Bakteriensuspension ersetzt. Die Inkubation der Blättchen in
der Agrobakteriensuspension erfolgte für 30 min unter leichtem Schütteln bei
Raumtemperatur. Anschließend
werden die infizierten Explantate auf ein mit Agar (z.B. 0,8 % Plant
Agar (Duchefa, NL) verfestigtes MS-Medium mit Wachstumsregulatoren,
wie beispielsweise 3 mg/l Benzylaminopurin (BAP) sowie 1 mg/l Indolylessigsäure (IAA)
aufgelegt. Die Orientierung der Blätter auf dem Medium ist bedeutungslos.
Die Kultivierung der Explantate findet für 1 bis 8 Tage, bevorzugt aber
für 6 Tage
statt, dabei können
folgende Bedingungen angewendet werden: Lichtintensität: 30 bis
80 μMol/m2 × sec,
Temperatur: 22 bis 24°C, hell/dunkel Wechsel von 16/8 Stunden.
Anschließend
werden die co-kultivierten Explantate auf frisches MS-Medium, bevorzugt
mit den gleichen Wachstumsregulatoren übertragen, wobei dieses zweite
Medium zusätzlich
ein Antibiotikum zur Unterdrückung
des Bakterienwachstums enthält.
Timentin in einer Konzentration von 200 bis 500 mg/l ist für diesen
Zweck sehr geeignet. Als zweite selektive Komponente wird eine für die Selektion
des Transformationserfolges eingesetzt. Phosphinothricin in einer
Konzentration von 1 bis 5 mg/l selektiert sehr effizient, aber auch
andere selektive Komponenten gemäß des zu
verwendenden Verfahrens sind denkbar.
-
Nach jeweils ein bis drei Wochen
erfolgt der Transfer der Explantate auf frisches Medium bis sich Sprossknospen
und kleine Sprosse entwickeln, die dann auf das gleiche Basalmedium
einschließlich
Timentin und PPT oder alternative Komponenten mit Wachstumsregulatoren,
nämlich
z.B. 0,5 mg/l Indolylbuttersäure (IBA)
und 0,5 mg/l Gibberillinsäure
GA3, zur Bewurzelung über tragen
werden. Bewurzelte Sprosse können
ins Gewächshaus überführt werden.
-
Zusätzlich zu der beschriebenen
Methode sind folgende vorteilhafte Modifikationen möglich:
- – Bevor
die Explantate mit den Bakterien infiziert werden, können sie
für 1 bis
12 Tage, bevorzugt 3 bis 4, auf das oben beschriebene Medium für die Co-Kultur
vorinkubiert werden. Anschließend
erfolgt die Infektion, Co-Kultur und selektive Regeneration wie
oben beschrieben.
- – Der
pH Wert für
die Regeneration (normalerweise 5,8) kann auf pH 5,2 gesenkt werden.
Dadurch wird die Kontrolle des Agrobakterienwachstums verbessert.
- – Die
Zugabe von AgNO3 (3 – 10 mg/l) zum Regenerationsmedium
verbessert den Zustand der Kultur einschließlich der Regeneration selbst.
- – Komponenten,
die die Phenolbildung reduzieren und dem Fachmann bekannt sind,
wie z.B. Zitronensäure,
Ascorbinsäure,
PVP u.v.a.m., wirken sich positiv auf die Kultur aus.
- – Für das gesamte
Verfahren kann auch flüssiges
Kulturmedium Verwendung finden. Die Kultur kann auch auf handelsüblichen
Trägern,
die auf dem flüssigen
Medium positioniert werden inkubiert werden.
-
Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit folgenden Expressionskonstrukten folgende Linien erhalten:
Mit pS5KETO2 wurde beispielsweise erhalten: cs18-1 und cs18-2, mit pS5AP3PKETO2
wurde beispielsweise erhalten: cs19-1, cs19-2 und cs19-3.
-
Beispiel 8
-
Charakterisierung der transgenen
Pflanzenblüten
-
Beispiel 8.1
-
Trennung von Carotinoidestern
in Blütenblättern transgener
Pflanzen
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift:
-
Die Blütenblätter der transgenen Pflanzen
werden in flüssigem
Stickstoff gemörsert
und das Petalenpulver (etwa 40 mg) mit 100 % Aceton extrahiert (dreimal
je 500 μl).
Das Lösungsmittel
wird evaporiert und die Carotinoide in 100 bis 200 μl Petrolether/Aceton
(5:1, v/v) resuspendiert.
-
Die Carotinoide werden in konzentrierter
Form mittels Dünnschicht-Chromatographie
(TLC) auf Silica60 F254- Platten (Merck) in einem organischen Laufmittel
(Petrolether/Aceton; 5:1) entsprechend ihrer Phobizität aufgetrennt.
Gelbe (Xanthophyllester), rote (Ketocarotinoidester) und orange
Banden (Mischung aus Xanthophyll- und Ketocarotinoidestern) auf
der TLC werden ausgekratzt.
-
Die an Silica gebundenen Carotinoide
werden dreimal mit 500 μl
Aceton eluiert, das Lösungsmittel evaporiert
und die Carotinoide mittels HPLC aufgetrennt und identifiziert.
-
Mittels einer C30-reverse phase-Säule kann
zwischen Mono- und Diestern der Carotinoide unterschieden werden.
HPLC-Laufbedingungen waren nahezu identisch mit einer publizierten
Methode (Frazer et al. (2000), Plant Journal 24(4): 551–558). Eine
Identifizierung der Carotinoide ist aufgrund der W-VIS-Spektren möglich.
-
Petalenmaterial der transgenen Tomatenpflanzen
CS13-8, cs13-24, cs13-30, cs13-40, cs14-2, cs14-3, cs14-9, cs14-19
wurden gemörsert
und mit Aceton extrahiert. Extrahierte Carotinoide wurden mittels TLC
aufgetrennt. In beiden Linien konnten Mono- und Diester von Ketocarotinoiden
detektiert werden; die Monoester waren in deutlich geringerer Konzentration
als die Diester vorhanden.
-
HPLC-Analysen ergaben, das Diester
der Xanthophylle (gelbe Bande) und der Ketocarotinoide (rote Bande)
vorlagen; die Diester der Ketocarotinoide lagen in etwa 10mal höherer Konzentration
vor als die Monoester (10).
-
Petalenmaterial der transgenen Tomatenpflanzen
cs16-15, cs16-34, cs16-35, cs16-40, die den AP3-Promotor tragen,
wurden gemörsert
und mit Aceton extrahiert. Extrahierte Carotinoide wurden mittels TLC
aufgetrennt. Monoester von Ketocarotinoiden konnten nicht oder nur
in äußert geringer
Konzentration nachgewiesen werden. Diester der Ketocarotinoide waren
in gleicher Menge wie in Linien CS13 und CS14 vorhanden. Diester
der Xanthophylle waren mengenmäßig wenig
verändert
im Vergleich zu Kontrollpflanzen.
-
9A zeigt
ein Dünnschicht-Chromatogramm.
Die Carotinoide aus Tomatenpetalen wurden mit Aceton extrahiert
und mittels Dünnschicht-Chromatographie
aufgetrennt. Im Vergleich zu Kontroll-Extrakten konnten zusätzliche
Carotinoidbanden [(1), (2) und (3)] in
Petalen transgener Tomatenpflanzen detektiert werden.
-
10 zeigt
ein HPLC-Diagramm. Die zusätzlichen
Carotinoidbanden in Petalen transgener Tomatenfrüchte (siehe (1–3)
in 9A) wurden extrahiert, mit Aceton
eluiert und mittels HPLC analysiert. (1) wurde als Monoester,
(2) und (3) wurden als Diester identifiziert.
-
Beispiel 9
-
Enzymatische Hydrolyse von
Carotinoidestern und Identifizierung der Carotinoide
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift
-
Gemörsertes Petalenmaterial (50
bis 100 mg Frischgewicht) wird mit 100 % Aceton (dreimal 500 μl; jeweils
etwa 15 Minuten schütteln)
extrahiert. Das Lösungsmittel
wird evaporiert. Carotinoide werden anschließend in 400 μl Aceton
aufgenommen (Absorption bei 475 nm zwischen 0.75 und 1,25) und 5
min im Ultraschall-Bad behandelt. Der Carotinoid-Extrakt wird mit
300 μl 50
mM Tris-HCl-Puffer
(pH 7,0) gemischt und 5 bis 10 Minuten bei 37C inkubiert. Danach
erfolgt die Zugabe von 100 bis 200 μl Cholesterol-Esterase (Stammlösung: 6,8
units/ml einer Cholesterol-Esterase von Pseudomonas spec.). Nach
8 bis 12 Stunden wird nochmals 100 bis 200 μl Enzym zugegeben; Hydrolyse
der Ester erfolgt innerhalb von 24 Stunden bei Inkubation bei 37C.
Nach Zugabe 0.35 g Na2SO4×10H2O
und 500 μl
Petrolether wird gut gemischt und zentrifugiert (3 Minuten; 4500
g). Petrolether-Phase wird abgezogen und nochmals mit 0,35 g Na2SO4×10H2O (anhydrous) gemischt.
Zentrifugation für
1 Minute bei 10000 g. Petrolether wird evaporiert und freie Carotinoide
werden in 100 bis 120 μl
Aceton aufgenommen. Mittels HPLC und C30-reverse phase-Säule können freie
Carotinoide aufgrund von Retentionszeit und UV-VIS-Spektren identifiziert
werden.
-
Isolierte Ketocarotinoidester (Mono-
und Diester) der Linien CS13, CS14 und CS16 wurden mit Cholesterol-Esterase
hydrolysiert und die freigesetzten Carotinoide mittels HPLC aufgetrennt.
Identifizierung der Carotinoide erfolgte aufgrund von Retentionszeit
und Spektrum im Vergleich zu Carotinoid-Standards. Mono- und Diester
enthalten Astaxanthin in hoher Konzentration (90%) und Adonixanthin
in geringer Konzentration (10%). (siehe Tabelle und Abbildungen)
-
11 zeigt
ein HPLC-Diagramm. Die eluierten Ester aus Beispiel 9 (10) wurden enzymatisch hydrolysiert
und die Hydrolyseprodukte mittels HPLC analysiert. Sowohl Mono-
als auch Diester enthalten Astaxanthin als Hauptcarotinoid sowie
Adonixanthin in geringer Konzentration.
-
Beispiel 10:
-
Herstellung eines Klonierungsvektors
zur Herstellung von Inverted-Repeat-Expressionskassetten für die blütenspezifischen
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta
-
Die Expression von Inverted-Repeat
Transkripten bestehend aus Fragmenten der Epsilon-Cyclase in Tagetes
erecta erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version AP3P
des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971: Nukleotidregion
9298 bis 10200; Hill et al. (1998) Development 125: 1711 bis 1721).
-
Das Inverted-Repeat Transkript enthält jeweils
ein Fragment in korrekter Orientierung (Sense-Fragment) und ein
sequenzidentisches Fragment in entgegengesetzter Orientierung (Antisense-Fragment),
die durch ein funktionelles Intron, das PIV2 Intron des ST-LH1 Genes
aus Kartoffel (Vancanneyt G. et al.(1990) Mol Gen Genet 220: 245–50) mit
einander verbunden sind.
-
Die cDNA, die für den AP3 Promoter (–902 bis
+15) aus Arabidopsis thaliana codiert, wurde mittels PCR unter Verwendung
genomischer DNA (nach Standardmethode aus Arabidopsis thaliana isoliert)
und der Primer PR7 (SEQ ID NO: 49) und PR10 (SEQ ID NO: 52) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die das AP3-Promoterfragment (–902 bis
+15) codiert, erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 1 μl genomischer
DNA aus A.thaliana (1:100 verd hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPS
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 49)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 52)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Polymerase
(Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Das 922 Bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR
2.1 (Invitrogen) kloniert und das Plasmid pTAP3 erhalten. Sequenzierung
des Klons pTAP3 bestätigte eine
Sequenz, die sich lediglich in durch eine Insertion (ein G in Position
9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenaustausch (ein G statt
ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten
AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298 bis 10200) unterscheidet
(Position 33: T statt G, Position 55: T statt G). Diese Nukleotidunterschiede
wurden in einem unabhängigen
Amplifikationsexperiment reproduziert und repräsentieren somit die Nukleotidsequenz
in der verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanze.
-
Die modifizierte Version AP3P wurde
mittels rekombinanter PCR unter Verwendung des Plasmids pTAP3 hergestellt.
Die Region 10200 bis 9771 wurde mit den Primern PR7 (SEQ ID NO:
49) und Primern PR9 (SEQ ID NO: 51) amplifiziert (Amplifikat A7/9),
die Region 9526 bis 9285 wurde mit den PR8 (SEQ ID NO: 50) und PR10
(SEQ ID NO: 52) amplifiziert (Amplifikat A8/10).
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR-Reaktionen zur Amplifikation der DNA-Fragmente, die für die Regionen
Region 10200 bis 9771 und 9526 bis 9285 des AP3 Promoters codieren,
erfolgte in 50 μl
Reaktionsansätzen,
in denen enthalten war:
- – 100 ng AP3 Amplifikat (oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 49) bzw. PR8 (SEQ ID NO: 50)
- – 0.2
mM PR9 (SEQ ID NO: 51) bzw. PR10 (SEQ ID NO: 52)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Taq
Polymerase (Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die rekombinante PCR beinhaltet Annealing
der sich über
eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden
Amplifikate A7/9 und A8/10, Vervollständigung zu einem Doppelstrang
und anschließende
Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3
Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670 bis 9526 deletiert sind.
Die Denaturierung (5 min bei 95°C)
und Annealing (langsame Abkühlung
bei Raumtemperatur auf 40°C)
beider Amplifikate A7/9 und A8/10 erfolgte in einem 17.6 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 0.5 μg A7/9
- – 0.25 μg A8/10
-
Das Auffüllen der 3`Enden
(30 min bei 30°C)
erfolgte in einem 20 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 17.6 μl A7/9 und
A8/10-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50 μM dNTPS
- – 2 μl 1X Klenow
Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
-
Die Nukleinsäure codierend für die modifizierte
Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense
spezifischen Primers (PR7 SEQ ID NO: 49) und eines antisense spezifischen
Primers (PR10 SEQ ID NO: 52) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation des AP3P Fragmentes erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 μ1 Annealingsreaktion (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 49)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 52)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Taq
Polymerase (Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit PR7, SEQ
ID NO: 49 und PR10 SEQ ID NO: 52 resultierte in einem 778 Bp Fragment
das für
die modifizierte Promoterversion AP3P codiert. Das Amplifikat wurde
in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen
mit den Primern T7 und M13 bestätigten
eine zur Sequenz AL132971, Region 10200 bis 9298 identische Sequenz,
wobei die interne Region 9285 bis 9526 deletiert wurde. Diese Klon
wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 771 Bp SacI-HindIII Fragmentes aus pTAP3P und Ligierung in den
SacI-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
AP3P anstelle des ursprünglichen
Promoters d355 enthält,
heisst pJAP3P.
-
Ein DNA-Fragment, das das PIV2 Intron
des Gens ST-LS1 enthält
wurde mittels PCR unter Verwendung von Plasmid-DNA p35SGUS INT (Vancanneyt
G. et al. (1990) Mol Gen Genet 220: 245-50)sowie der Primer PR40
(Seq ID NO: 54) und Primer PR41 (Seq ID NO: 55) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der Sequenz des Intron PIV2 des Gens ST-LS1,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl p35SGUS
INT
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR40 (SEQ
ID NO: 54)
- – 0.2 μM PR41 (SEQ
ID NO: 55)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit PR40 und
PR41 resultierte in einem 206 Bp-Fragment. Unter Verwendung von
Standardmethoden wurde das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pBluntII (Invitrogen) kloniert und der Klon pBluntII-40-41 erhalten.
Sequenzierungen dieses Klons mit dem Primer SP6 bestätigte eine
Sequenz, die identisch ist mit der entsprechenden Sequenz aus dem
Vektor p35SGUS INT.
-
Dieser Klon wurde daher für die Klonierung
in den Vektor pJAP3P (oben beschrieben).
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 206 Bp SalI-BamHI Fragmentes aus pBluntII-40-41 und Ligierung
mit dem SalI-BamHI geschnittenen Vektor pJAP3P. Der Klon, der das
Intron PIV2 des Gens ST-LS1 in der korrekten Orientierung anschließend an
das 3'Ende des rbcs Transitpeptides enthält, heisst pJAI1 und ist geeignet,
Expressionskassetten für
die blütenspezifische
Expression von Inverted-Repeat Transkripten herzustellen.
-
In der 12 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten
AP3P Promoter (771 bp), Fragment rbcs das rbcs Transitpeptid aus
Erbse (204 bp), Fragment intron das Intron PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, und Fragment
term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Beispiel 11
-
Herstellung von Inverted-Repeat-Expressionskassetten
für die
blütenspezifische
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet
gegen die 5'Region der Epsilon-Cyclase cDNA)
-
Die Nukleinsäure, die die 5'terminale 435
bp Region der Epsilon-Cyclase
cDNA (Genbank accession NO: AF251016) enthält, wurde mittels polymerase
chain reaction (PCR) aus Tagetes erecta cDNA unter Verwendung eines
sense spezifischen Primers (PR42 SEQ ID NO: 56) und eines antisense
spezifischen Primers (PR43 SEQ ID NO: 57) amplifiziert. Die 5'terminale
435 bp Region der Epsilon-Cyclase cDNA aus Tagetes erecta setzt
sich zusammen aus 138 bp 5'Nicht-translatierter Sequenz (5'UTR)
und 297 bp der dem N-Terminus entsprechenden kodierenden Region.
-
Für
die Präparation
von Total-RNA aus Blüten
von Tagetes wurden 100mg der gefrorenen, pulverisierten Blüten in ein
Reaktionsgefäß überführt und
in 0.8 ml Trizol-Puffer (LifeTechnologies) aufgenommen. Die Suspension
wurde mit 0.2 ml Chloroform extrahiert. Nach 15 minütiger Zentrifugation
bei 12000 g wurde der wässrige Überstand
abgenommen und in ein neues Reaktionsgefäß überführt und mit einem Volumen Ethanol extrahiert.
Die RNA wurde mit einem Volumen Isopropanol gefällt, mit 75% Ethanol gewaschen
und das Pellet in DEPC Wasser (über
Nacht Inkubation von Wasser mit 1/1000 Volumen Diethylpyrocarbonat
bei Raumtemperatur, anschließend
autoklaviert) gelöst.
Die RNA-Konzentration wurde photometrisch bestimmt. Für die cDNA-Synthese
wurden 2.5 ug Gesamt-RNA für
10 min bei 60°C
denaturiert, für
2 min auf Eis abgekühlt
und mittels eines cDNA-Kits (Ready-to-go-you-prime-beads, Pharmacia
Biotech) nach Herstellerangaben unter Verwendung eines antisense
spezifischen Primers (PR17 SEQ ID NO: 53) in cDNA umgeschrieben.
-
Die Bedingungen der anschließenden PCR-Reaktionen
waren die folgenden: Die PCR zur Amplifikation des PR42-PR43 DNA-Fragmentes,
das die 5'terminale 435bp Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in
einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl cDNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR42 (SEQ
ID NO: 56)
- – 0.2 μM PR43 (SEQ
ID NO: 57)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR zur Amplifikation des PR44-PR45
DNA-Fragmentes, das die 5'terminale 435 bp Region der Epsilon-Cyclase
enthält,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl cDNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR44 (SEQ
ID NO: 58)
- – 0.2 μM PR45 (SEQ
ID NO: 59)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKAR.A)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR42 und PR43 resultierte in einem 443 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation
mit Primer PR44 und PR45 resultierte in einem 444 Bp-Fragment.
-
Die beiden Amplifikate, das PR42-PR43
(HindIII-SalI sense) Fragment und das PR44-PR45 (EcoRI-BamHI antisense)
Fragment, wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor
pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer
SP6 bestätigten
jeweils eine zur publizierten Sequenz AF251016 (SEQ ID NO: 38 )
identische Sequenz abgesehen von den eingeführten Restriktionsstellen.
Diese Klone wurde daher für
die Herstellung eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungsvektor
pJAI1 (siehe Beispiel 10) verwendet.
-
Der erste Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 444 Bp PR44-PR45 BamHI-EcoRI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII
(Invitrogen) und Ligierung mit dem BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor
pJAI1. Der Klon, der 5'terminale Region der Epsilon-Cyclase in der antisense
Orientierung enthält, heisst
pJAI2. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion
zwischen dem antisense Fragment der 5'terminalen Region der Epsilon-Cyclase und dem Polyadenylierungssignal
aus CaMV.
-
Der zweite Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 443 Bp PR42-PR43 HindIII-SalI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
dem HindIII-SalI geschnittenen Vektor pJAI2. Der Klon, der 435 bp
5'terminale Region der Epsilon-Cyclase cDNA in der sense Orientierung
enthält,
heisst pJAI3. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle
Fusion zwischen dem AP3P und dem sense Fragment der 5`terminalen
Region der Epsilon-Cyclase.
-
Für
die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter
Kontrolle des CHRC-Promoters wurde ein CHRC-Promoterfragment unter
Verwendung genomischer DNA aus Petunie (nach Standardmethoden hergestellt)
sowie der Primer PRCHRC5 (SEQ ID NO: 76) und PRCHRC3 (SEQ ID NO:
77) amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor
pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierun gen des resultierenden
Klons pCR2.1-CHRC mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine
zur Sequenz AF099501 identische Sequenz. Dieser Klon wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor pJAI3 verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1537 bp SacI-HindIII Fragments aus pCR2.1-CHRC und Ligierung
in den SacI-HindIII geschnittenen Vektor pJAI3. Der Klon, der den
Promoter CHRC anstelle des ursprünglichen
Promoters AP3P enthält
heisst pJCI3.
-
Die Herstellung der Expressionsvektoren
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation der AP3P- bzw. CHRC-kontrollierten
Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der
Verwendung des binären
Vektors pSUN5 (WO 02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AI3 wurde das 2622 bp SacI-XhoI Fragment aus pJAI3 mit dem SacI-XhoI
geschnittenen Vektor pSUNS ligiert (13 Konstruktkarte).
-
In der 13 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten
AP3P Promoter (771 bp), Fragment 5sense die 5'Region der Epsilon-Cyclase aus Tagetes
erecta (435 bp) in Sense-Orientierung, Fragment intron das Intron
PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment 5anti die 5'Region der
Epsilon- cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in antisense Orientierung,
und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5CI3 wurde das 3394 bp SacI-XhoI Fragment aus pJCI3 mit dem SacI-XhoI
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (14,
Konstruktkarte).
-
In der 14 beinhaltet Fragment CHRC den Promoter
(1537 bp), Fragment 5 sense die 5'Region der Epsilon-Cyclase aus
Tapetes erecta (435 bp) in Sense-Orientierung, Fragment intron das
Intron PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment Santi die 5'Region
der Epsilon-Cyclase aus Tapetes erecta (435 bp) in Antisense-Orientierung,
und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Beispiel 12
-
Herstellung einer Inverted-Repeat-Expressionskassette
für die
blütenspezifische
Expression von Epsilon-cyclase dSRNAS in Tagetes erecta (gerichtet
gegen die 3'Region der Epsilon-Cyclase cDNA)
-
Die Nukleinsäure, die die 3'terminale Region
(384 bp) der Epsilon-Cyclase cDNA (Genbank accession NO: AF251016)
enthält
wurde mittels polymerase chain reaction (PCR) aus Tapetes erecta
cDNA unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR46 SEQ
ID NO: 60) und eines antisense spezifischen Primers (PR47 SEQ ID
NO: 61) amplifiziert. Die 3'terminale Region (384 bp) der Epsilon-Cyclase
cDNA aus Tapetes erecta setzt sich zusammen aus 140 bp 3'-Nicht-translatierter
Sequenz (3'UTR) und 244 bp der dem C-Terminus entsprechenden kodierenden
Region.
-
Die Präparation von Total-RNA aus
Blüten
von Tapetes erfolgte wie unter Beispiel 11 beschrieben.
-
Die cDNA Synthese erfolgte wie unter
Beispiel 11 unter Verwendung des antisense spezifischen Primers
PR17 (SEQ ID NO: 53) beschrieben.
-
Die Bedingungen der anschließenden PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR46-PR457
DNA-Fragmentes, das die 3'terminale 384 bp Region der Epsilon-Cyclase
enthält,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl cDNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR46 (SEQ
ID NO: 60)
- – 0.2 μM PR47 (SEQ
ID NO: 61)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR zur Amplifikation des PR48-PR49
DNA-Fragmentes, das die 5'terminale 384 bp Region der Epsilon-Cyclase
enthält,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl cDNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR48 (SEQ
ID NO: 62)
- – 0.2 μM PR49 (SEQ
2D NO: 63)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 60 und SEQ ID NO: 61 resultierte in einem 392 Bp-Fragment, die
PCR-Amplifikation mit SEQ ID NO: 62 und SEQ ID NO: 63 resultierte
in einem 396 Bp-Fragment.
-
Die beiden Amplifikate, das PR46-PR47
Fragment und das PR48-PR49 Fragment, wurden unter Verwendung von
Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer SP6 bestätigten jeweils
eine zur publizierten Sequenz AF251016 (SEQ ID NO: 38) identische
Sequenz abgesehen von den eingeführten
Restriktionsstellen. Diese Klone wurde daher für die Herstellung eines Inverted-Repeat
Konstrukts in dem Klonierungsvektor pJAh1 (siehe Beispiel 10) verwendet.
-
Der erste Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 396 Bp PR48-PR49 BamHI-EcoRI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-B1untII
(Invitrogen) und Ligierung mit dem BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor
pJAI1. Der Klon, der 3'terminale Region der Epsilon-Cyclase in der antisense
Orientierung enthält, heisst
pJAI4. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion
zwischen dem Antisense-Fragment der 3'terminale Region der Epsilon-Cyclase und dem Polyadenylierungssignal
aus CaMV.
-
Der zweite Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 392 Bp PR46-PR47 HindIII-SalI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
dem HindIII-SalI geschnittenen Vektor pJAI4. Der Klon, der 392 bp
3'terminale Region der Epsilon-Cyclase cDNA in der sense Orientierung
enthält,
heisst pJAI5. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle
Fusion zwischen dem AP3P und dem Sense-Fragment 3'terminale Region
der Epsilon-Cyclase.
-
Die Herstellung eines Expressionsvektors
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation des AP3P-kontrollierten
Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der
Verwendung des binären Vektors
pSUNS (WO 02/00900). Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5AI5
wurde das 2523 bp SacI-XhoI Fragment aus pJAI5 mit dem SacI-XhoI
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert ( 15,
Konstruktkarte).
-
In der 15 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten
AP3P Promoter (771 bp), Fragment 3sense die 3'region der Epsilon
cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in sense Orientierung, Fragment
intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment 3anti
die 3'region der Epsilon cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in
antisense Orientierung, und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Beispiel 13
-
Klonierung des
Epsilon-Cyclase Promoters
-
Ein 199 bp Fragment bzw. das 312
bp Fragment des Epsilon-Cyclase Promoters wurde durch zwei unabhängige Klonierungsstrategien,
Inverse PCR (adaptiert Long et al. Proc. Natl. Acad. Sci USA 90:
10370) und TAIL-PCR (Liu Y-G. et al. (1995) Plant J. 8: 457–463) unter
Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethode aus Tagetes erecta,
Linie Orangenprinz, isoliert) isoliert.
-
Für
den Inverse PCR-Ansatz wurden 2 ug genomische DNA in einem 25 ul
Reaktionsansatz mit EcoRV und RsaI verdaut, anschließend auf
300 μ1 verdünnt und über Nacht
bei 16°C
mit 3U Ligase religiert. Unter Verwendung der Primer PR50 (SEQ ID
NO: 64) und PR51 (SEQ ID NO: 65) wurde durch PCR Amplifikation ein
Fragment hergestellt, das, jeweils in Sense-Orientierung, 354 bp
der Epsilon-Cyclase
cDNA (Genbank Accession AF251016), ligiert an 300 bp des Epsilon-Cyclase
Promoters sowie 70 bp des 5'terminalen Bereichs der cDNA Epsilon-Cyclase
enthält
(siehe 16).
-
Die Bedingungen der PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR50-PR51
DNA-Fragmentes, das unter anderem das 312 bp Promoterfragment der
Epsilon-Cyclase enthält,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl Ligationsansatz
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPS
- – 0.2 μM PR50 (SEQ
ID NO: 64)
- – 0.2 μM PR51 (SEQ
ID NO: 65)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR50 und PR51 resultierte in einem 734 Bp-Fragment, das unter anderem
das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält (16).
-
Das Amplifikat, wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen mit den Primern M13 und T7 ergaben die
Sequenz SEQ ID NO: 45. Diese Sequenz wurde in einem unabhängigen Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentiert
somit die Nukleotidsequenz in der verwendeten Tagetes erecta Linie
Orangenprinz.
-
Für
den TAIL-PCR Ansatz wurden drei sukzessive PCR-Reaktionen mit jeweils
unterschiedlichen gen-spezifischen Primern (nested primers) durchgeführt.
-
Die TAIL1-PCR erfolgte in einem 20 μ1 Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 ng genomische DNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.2
mM jedes dNTPs
- – 0.2 μM PR60 (SEQ
ID NO: 66)
- – 0.2 μM AD1 (SEQ
ID NO: 69)
- – 2 μL 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.5
U R Taq Polymerase (TAKARA)
- – mit
Aq. Dest. auf 20 μl
aufgefüllt
- – AD1
stellte dabei zunächst
eine Mischung aus Primern der Sequenzen (a/c/g/t)tcga(g/c)t(a/t)t(g/c)g(a/t)gtt dar.
-
Die PCR-Reaktion TAIL1 wurden unter
folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die TAIL2-PCR erfolgte in einem 21 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 μl einer 1:50 Verdünnung des
TAIL1-Reaktionsansatzes (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.8
mM dNTP
- – 0.2 μM PR61 (SEQ
ID NO: 67)
- – 0.2 μM AD1 (SEQ
ID NO: 69)
- – 2 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.5
U R Taq Polymerase (TAKARA)
- – mit
Aq. Dest. auf 21 μl
aufgefüllt
-
Die PCR-Reaktion TAIL2 wurde unter
folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die TAIL3-PCR erfolgte in einem 100 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 μl einer 1:10 Verdünnung des
TAIL2-Reaktionsansatzes (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.8
mM dNTP
- – 0.2 μM PR63 (SEQ
ID NO: 68)
- – 0.2 μM AD1 (SEQ
ID NO: 69)
- – 10 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.5
U R Taq Polymerase (TAKARA)
- – mit
Aq. Dest. auf 100 μl
aufgefüllt
-
Die PCR-Reaktion TAIL3 wurde unter
folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR63 und AD1 resultierte in einem 280 Bp-Fragment, das unter anderem
das 199 by Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält (17).
-
Das Amplifikat, wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen mit den Primern M13 und T7 ergaben die
Sequenz SEQ ID NO: 46. Diese Sequenz ist identisch mit der Sequenz
SEQ ID NO: 45, die mit der IPCR Strategie isoliert wurde und repräsentiert
somit die Nukleotidsequenz in der verwendeten Tagetes erecta Linie
Orangenprinz.
-
Der pCR2.1-Klon, der das 312 bp Fragment
(SEQ ID NO: 45) des Epsilon-Cyclase Promoters, das durch die IPCR-Strategie
isoliert wurde, enthält,
heisst pTA-ecycP und wurde für
die Herstellung der IR Konstrukte verwendet.
-
Beispiel 14
-
Herstellung einer Inverted-Repeat-Expressionskassette
für die
blütenspezifische
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet
gegen die Promoterregion der Epsilon-Cyclase cDNA).
-
Die Expression von Inverted-Repeat
Transkripten bestehend aus Promoterfragmenten der Epsilon-cyclase
in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version
AP3P des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis (siehe Beispiel 10) oder des blütenspezifischen
Promoters CHRC (Genbank accession NO: AF099501). Das Inverted-Repeat
Transkript enthält
jeweils ein Epsilon-Cyclase-Promoterfragment in korrekter Orientierung
(Sense-Fragment) und ein sequenzidentisches Epsilon-Cyclase-Promoterfragment
in entgegengesetzter Orientierung (Antisense-Fragment), die durch ein funktionelles
Intron (siehe Beispiel 10) mit einander verbunden sind.
-
Die Promoterfragmente wurde mittels
PCR unter Verwendung von Plasmid-DNA (Klon pTA-ecycP, siehe Beispiel
13 ) und der Primer PR124 (SEQ ID NO: 70) und PR126 (SEQ ID NO:
72) bzw. der Primer PR125 (SEQ ID NO: 71) und PR127 (SEQ ID NO:
73) hergestellt.
-
Die Bedingungen der PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR124-PR126
DNA-Fragmentes, das das Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte
in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl cDNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR124 (SEQ
ID NO: 70)
- – 0.2 μM PR126 (SEQ
ID NO: 72)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8
uμl Aq.
Dest.
-
Die PCR zur Amplifikation des PR125-PR127
DNA-Fragmentes, das das 312bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase
enthält,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl cDNA (hergestellt
wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2 μM PR125 (SEQ
ID NO: 71)
- – 0.2 μM PR127 (SEQ
ID NO: 73)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR124 und PR126 resultierte in einem 358 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation
mit Primer PR125 und PR127 resultierte in einem 361 Bp-Fragment.
-
Die beiden Amplifikate, das PR124-PR126
(HindIII-SalI sense) Fragment und das PR125-PR127 (EcoRI-BamHI antisense)
Fragment, wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor
pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer
SP6 bestätigten
jeweils eine Sequenz, die abgesehen von den eingeführten Restriktionsstellen
identisch ist zu SEQ ID NO: 45. Diese Klone wurden daher für die Herstellung
eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungsvektor pJAI1
(siehe Beispiel 10) verwendet.
-
Der erste Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 358 Bp PR124-PR126 HindIII-SalI Fragmentes
aus dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung
mit dem BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor pJAI1. Der Klon, das Epsilon-Cyclase
Promoterfragment in der sense Orientierung enthält, heisst cs43. Durch die
Ligation wird das Sense-Fragment des Epsilon-Cyclase Promoters zwischen
den AP3P Promoter und das Intron eingefügt.
-
Der zweite Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 361Bp PR125-PR127 BamHI-EcoRI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII
(Invitrogen) und Ligierung mit BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor
cs43. Der Klon, der das Epsilon-Cyclase Promoterfragment in der
antisense Orientierung enthält,
heisst cs44. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle
Fusion zwischen dem Intron und dem Antisense-Fragment des Epsilon-Cyclase
Promoters.
-
Für
die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter
Kontrolle des CHRC-Promoters wurde ein CHRC-Promoterfragment unter
Verwendung genomischer DNA aus Petunie (nach Standardmethoden hergestellt)
sowie der Primer PRCHRC3' (SEQ ID NO: 77) und PRCHRC5' (SEQ ID NO:
76) amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor
pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen des resultierenden
Klons pCR2.1-CHRC mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine
zur Sequenz AF099501 identische Sequenz. Dieser Klon wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor cs44 verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1537 bp SacI-HindIII Fragments aus pCR2.1-CHRC und Ligierung
in den SacI-HindIII geschnittenen Vektor cs44. Der Klon, der den
Promoter CHRC anstelle des ursprünglichen
Promoters AP3P enthält
heisst cs45.
-
Für
die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter
Kontrolle zweier Promotoren, des CHRC-Promoter und des AP3P-Promoters,
wurde der AP3P-Promoter in antisense Orientierung an den 3'Terminus
des Epsilon-Cyclase antisense Fragmentes in cs45 kloniert. Das AP3P-Promoterfragments
aus pJAI1 wurde unter Verwendung der Primer PR128 und PR129 amplifiziert.
Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Die Sequenzierung mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine zur
Sequenz SEQ ID NO: 28 (AL132971) identische Sequenz. Dieser Klon
pCR2.1-AP3PSX wurde für
Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter Kontrolle
zweier Promotoren verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 771 by SalI-XhoI Fragments aus pCR2.1-AP3PSX und Ligierung in
den XhoI geschnittenen Vektor cs45. Der Klon, der 3'seitig des Inverted
Repeats, den Promoter AP3P in antisense Orientierung enthält heisst
cs46.
-
Die Herstellung der Expressionsvektoren
für die
Agrobacteriumvermittelte Transformation des AP3P-kontrollierten
Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der
Verwendung des binären Vektors
pSUN5 (WO 02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AI7 wurde das 1685 bp SacI-XhoI Fragment aus cs44 mit dem SacI-XhoI
geschnittenen Vektor pSUNS ligiert (18,
Konstruktkarte). In der 18 beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment
P-sense das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in sense
Orientierung, Fragment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens
ST-LS1), und Fragment P-anti das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-
Cyclase in antisense Orientierung.
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Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5CI7 wurde das 2445 bp SacI-XhoI Fragment aus cs45 mit dem SacI-XhoI
geschnittenen Vektor pSUNS ligiert (19,
Konstruktkarte).
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In der 19 beinhaltet Fragment CHRC den CHRC-Promoter
(1537 bp), Fragment P-sense das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase
in sense Orientierung, Fragment Intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens
ST-LSl), und Fragment P-anti das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-
Cyclase in antisense Orientierung.
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Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5CAI7 wurde das 3219 bp SacI-XhoI Fragment aus cs46 mit dem SacI-XhoI
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (20,
Konstruktkarte)
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In der 20 beinhaltet Fragment CHRC den CHRC-Promoter
(1537 bp), Fragment P-sense das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase
in sense Orientierung, Fragment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens
ST-LS1), Fragment P-anti das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase
in antisense Orientierung und das Fragment AP3P das 771 bp AP3P-Promoterfragment
in antisense Orientierung.
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Beispiel 15
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Herstellung transgener Tagetes
Pflanzen mit reduzierter ε-Cyclase-Aktivität
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Tagetessamen werden sterilisiert
und auf Keimungsmedium (MS-Medium;
Murashige and Skoog, Physiol. Plant. 15(1962), 473–497) pH
5,8, 2% Saccharose) aufgelegt. Die Keimung erfolgt in einem Temperatur/Licht/Zeitintervall
von 18 bis 28°C
/ 20 bis 200 μE/
3 bis 16 Wochen, bevorzugt jedoch bei 21°C, 20 bis 70 μE, für 4 bis
8 Wochen.
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Alle Blätter der sich bis dahin entwickelten
in vitro Pflanzen werden geerntet und quer zur Mittelrippe geschnitten.
Die dadurch entstehenden Blattexplantate mit einer Größe von 10
bis 60 mm2 werden im Verlaufe der Präparation
in flüssigem
MS-Medium bei Raumtemperatur für
maximal 2 h aufbewahrt.
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Der Agrobakterium tumefaciens Stamm
EHA105 wurde mit dem Binärplasmid
pS5AI3 transformiert. Die Anzucht des transformierten A. tumefaciens
Stammes EHA105 erfolgte über
Nacht unter folgenden Bedingungen: Eine Einzelkolonie wurde in YEB
(0,1 % Hefeextrakt, 0,5 % Rindfleischextrakt, 0,5 % Pepton, 0,5
% Saccharose, 0,5 % Magnesiumsulfat × 7 H2O) mit 25 mg/l Kanamycin
angeimpft und bei 28°C
für 16
bis 20 h angezogen. Anschließend
wurde die Bakteriensuspension durch Zentrifugation bei 6000 g für 10 min
geerntet und derart in flüssigem
MS Medium resuspendiert, das eine ODSOo von ca. 0,1 bis 0,8 entstand.
Diese Suspension wurde für
die Co-Kultivierung
mit dem Blattmaterial verwendet.
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Unmittelbar vor der Co-Kultivierung
wird das MS-Medium, in dem die Blätter aufbewahrt worden sind, durch
die Bakteriensuspension ersetzt. Die Inkubation der Blättchen in
der Agrobakteriensuspension erfolgte für 30 min unter leichtem Schütteln bei
Raumtemperatur. Anschließend
werden die infizierten Explantate auf ein mit Agar (z.B. 0,8 % Plant
Agar (Duchefa, NL) verfestigtes MS-Medium mit Wachstumsregulatoren,
wie beispielsweise 3 mg/l Benzylaminopurin (BAP) sowie 1 mg/l Indolylessigsäure (IAA)
aufgelegt. Die Orientierung der Blätter auf dem Medium ist bedeutungslos.
Die Kultivierung der Explantate findet für 1 bis 8 Tage, bevorzugt aber
für 6 Tage
statt, dabei können
folgende Bedingungen angewendet werden: Lichtintensität: 30 bis
80 μMol/m2 × sec,
Temperatur: 22 bis 24°C, hell/dunkel Wechsel von 16/8 Stunden.
Anschließend
werden die co-kultivierten Explantate auf frisches MS-Medium, bevorzugt
mit den gleichen Wachstumsregulatoren übertragen, wobei dieses zweite
Medium zusätzlich
ein Antibiotikum zur Unterdrükkung
des Bakterienwachstums enthält.
Timentin in einer Konzentration von 200 bis 500 mg/l ist für diesen
Zweck sehr geeignet. Als zweite selektive Komponente wird eine für die Selektion
des Transformationserfolges eingesetzt. Phosphinothricin in einer
Konzentration von 1 bis 5 mg/l selektiert sehr effizient, aber auch
andere selektive Komponenten gemäß des zu
verwendenden Verfahrens sind denkbar.
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Nach jeweils ein bis drei Wochen
erfolgt der Transfer der Explantate auf frisches Medium bis sich Sprossknospen
und kleine Sprosse entwickeln, die dann auf das gleiche Basalmedium
einschlieQlich Timentin und PPT oder alternative Komponenten mit
Wachstumsregulatoren, nämlich
z.B. 0,5 mg/l Indolylbuttersäure (IBA)
und 0,5 mg/l Gibberillinsäure
GA3, zur Bewurzelung übertragen
werden. Bewurzelte Sprosse können
ins Gewächshaus überführt werden.
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Zusätzlich zu der beschriebenen
Methode sind folgende vorteilhafte Modifikationen möglich:
- – Bevor
die Explantate mit den Bakterien infiziert werden, können sie
für 1 bis
12 Tage, bevorzugt 3 bis 4, auf das oben beschriebene Medium für die Co-Kultur
vorinkubiert werden. Anschließend
erfolgt die Infektion, Co-Kultur und selektive Regeneration wie
oben beschrieben.
- – Der
pH Wert für
die Regeneration (normalerweise 5,8) kann auf pH 5,2 gesenkt werden.
Dadurch wird die Kontrolle des Agrobakterienwachstums verbessert.
- – Die
Zugabe von AgNO3 (3–10 mg/l) zum Regenerationsmedium
verbessert den Zustand der Kultur einschließlich der Regeneration selbst.
- – Komponenten,
die die Phenolbildung reduzieren und dem Fachmann bekannt sind,
wie z.B. Zitronensäure,
Ascorbinsäure,
PVP u.v.a.m., wirken sich positiv auf die Kultur aus.
- – Für das gesamte
Verfahren kann auch flüssiges
Kulturmedium Verwendung finden. Die Kultur kann auch auf handelsüblichen
Trägern,
die auf dem flüssigen
Medium positioniert werden inkubiert werden.
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Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit dem Expressionskonstrukt pS5AI3 folgende Linien erhalten:
CS30-1, CS30-3 und CS30-4
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Beispiel 16:
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Charakterisierung der transgenen
Tagetes Pflanzen mit reduzierter ε-Cyclase-Aktivität
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Das Blütenmaterial der transgenen
Tagetes erecta Pflanzen aus Beispiel 15 wurde in flüssigem Stickstoff
gemörsert
und das Pulver (etwa 250 bis 500 mg) mit 100 % Aceton extrahiert
(dreimal je 500 μl).
Das Lösungsmittel
wurde evaporiert und die Carotinoide in 100 μl Aceton resuspendiert.
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Mittels einer C30-reverse phase-Säule konnten
die individuellen Carotinoide quantifiziert werden. Die HPLC-Laufbedingungen
waren nahezu identisch mit einer publizierten Methode (Frazer et
al. (2000), Plant Journal 24(4): 551–558). Eine Identifizierung
der Carotinoide war aufgrund der UV-VIS-Spektren möglich.
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Tabelle 2 zeigt das Carotinoidprofil
in Tagetespetalen der gemäß der vorstehend
beschriebenen Beispiele hergestellten transgenen Tagetes- und Kontrolltagetespflanzen.
Alle Carotinoidmengen sind in [ug/g] Frischgewicht angegeben, prozentuale
Veränderungen
gegenüber
der Kontrollpflanze sind in Klammern angegeben.
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Im Vergleich zur genetisch nicht
veränderten
Kontrollpflanze, weisen die genetisch veränderten Pflanzen mit reduzierter
epsilon-Cyclase-Aktivität
einen deutlich erhöhten
Gehalt an Carotinoiden des "β-Carotin-Weges",
wie beispielsweise β-Carotin
und Zeaxanthin und einen deutlich reduzierten Gehalt an Carotinoiden
des "α-Carotin-Weges",
wie beispielsweise Lutein auf.
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