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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Ketocarotinoiden durch Kultivierung
von genetisch veränderten
Organismen, die im Vergleich zum Wildtyp eine veränderte Ketolase-Aktivität aufweisen,
die genetisch veränderten
Organismen, sowie deren Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel und
zur Herstellung von Ketocarotinoidextrakten.
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Carotinoide werden de novo in Bakterien,
Algen, Pilzen und Pflanzen synthetisiert. Ketocarotinoide, also
Carotinoide, die mindestens eine Keto-Gruppe enthalten, wie beispielsweise
Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon, 3'-Hydroxyechinenon,
Adonirubin und Adonixanthin sind natürliche Antioxidantien und Pigmente,
die von einigen Algen und Mikroorganismen als Sekundärmetabolite
produziert werden.
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Aufgrund ihrer farbgebenden Eigenschaften
werden die Ketocarotinoide und insbesondere Astaxanthin als Pigmentierhilfsstoffe
in der Tierernährung,
insbesondere in der Forellen-, Lachs- und Shrimpszucht verwendet.
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Die Herstellung von Astaxanthin erfolgt
heutzutage größtenteils
durch chemische Syntheseverfahren. Natürliche Ketocarotinoide, wie
beispielsweise natürliches
Astaxanthin, werden heutzutage in biotechnologischen Verfahren in
kleinen Mengen durch Kultivierung von Algen, beispielsweise Haematococcus
pluvialis oder durch Fermentation von gentechnologisch optimierten
Mikroorganismen und anschließender
Isolierung gewonnen.
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Ein wirtschaftliches biotechnologisches
Verfahren zur Herstellung von natürlichen Ketocarotinoiden ist daher
von großer
Bedeutung.
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Nukleinsäuren kodierend eine Ketolase
und die entsprechenden Proteinsequenzen sind aus verschiedenen Organismen
isoliert und annotiert worden, wie beispielsweise Nukleinsäuren kodierend
eine Ketolase aus Agrobacterium aurantiacum (
EP 735 137 , Accession NO: D58420),
aus Alcaligenes sp. PC-1 (
EP 735137 , Accession
NO: D58422), Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille und Haematoccus
pluvialis, NIES-144 (
EP 725137 ,
WO 98/18910 und Lotan et al, FEBS Letters 1995, 364, 125–128, Accession
NO: X86782 und D45881), Paracoccus marcusii (Accession NO: Y15112),
Synechocystis sp. Strain PC6803 (Accession NO: NP_442491), Bradyrhizobium
sp. (Accession NO: AF218415) und Nostoc sp. PCC 7120 (Kaneko et
al, DNA Res. 2001, 8 (5), 205–213;
Accession NO: AP003592, BAB74888).
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EP
735 137 beschreibt die Herstellung von Xanthophyllen in
Mikroorganismen, wie beispielsweise F. coli durch Einbringen von
Ketolase-Genen (crtW) aus Agrobacterium aurantiacum oder Alcaligenes
sp. PC-1 in Mikroorganismen.
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Aus
EP
725 137 , WO 98/18910, Kajiwara et al. (Plant Mol. Biol.
1995, 29, 343–352)
und Hirschberg et al. (FEBS Letters 1995, 364, 125–128) ist
es bekannt, Astaxanthin durch Einbringen von Ketolase-Genen aus Haematococcus
pluvialis (crtW, crtO oder bkt) in E. coli herzustellen.
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Hirschberg et al. (FEBS Letters 1997,
404, 129–134)
beschreiben die Herstellung von Astaxanthin in Synechococcus durch
Einbringen von Ketolase-Genen (crtO) aus Haematococcus pluvialis.
Sandmann et al. (Photochemistry and Photobiology 2001, 73 (5), 551–55) beschreiben
ein analoges Verfahren, das jedoch zur Herstellung von Canthaxanthin
führt und
nur Spuren Astaxanthin liefert.
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WO 98/18910 und Hirschberg et al.
(Nature Siotechnology 2000, 18 (8), 888–892) beschreiben die Synthese
von Ketocarotinoiden in Nektarien von Tabakblüten durch Einbringen des Ketolase-Gens
aus Haematococcus pluvialis (crtO) in Tabak.
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WO 01/20011 beschreibt ein DNA Konstrukt
zur Produktion von Ketocarotinoiden, insbesondere Astaxanthin, in
Samen von Ölsaatpflanzen
wie Raps, Sonnenblume, Sojabohne und Senf unter Verwendung eines Samen-spezifischen
Promotors und einer Ketolase aus Haematococcus pluvialis.
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Alle im Stand der Technik beschriebenen
Verfahren zur Herstellung von Ketocarotinoiden und insbesondere
die beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Astaxanthin weisen
den Nachteil auf, daß die
transgenen Organismen eine große
Menge an hydroxylierten Nebenprodukten, wie beispielsweise Zeaxanthin
und Adonixanthin liefern.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Ketocarotinoiden durch
Kultivierung von genetisch veränderten
Organismen zur Verfügung
zu stellen, bzw. weitere genetisch veränderte Organismen, die Ketocarotinoide
herstellen, zur Verfügung
zu stellen, die die vorstehend beschriebenen Nachteile des Standes
der Technik in geringerem Maße
oder nicht mehr aufweisen.
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Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung
von Ketocarotinoiden gefunden, indem man genetisch veränderte Organismen
kultiviert, die im Vergleich zum Wildtyp eine veränderte Ketolase-Aktivität aufweisen
und die veränderte
Ketolase-Aktivität
durch eine Ketolase verursacht wird, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität von
mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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Die erfindungsgemäßen Organismen wie beispielsweise
Mikroorganismen oder Pflanzen sind vorzugsweise als Ausgangsorganismen
natürlicherweise
in der Lage, Carotinoide wie beispielsweise β-Carotin oder Zeaxanthin herzustellen,
oder können
durch genetische Veränderung,
wie beispielsweise Umregulierung von Stoffwechselwegen oder Komplementierung
in die Lage versetzt werden, Carotinoide wie beispielsweise β-Carotin
oder Zeaxanthin herzustellen.
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Einige Organismen sind als Ausgangs-
oder Wildtyporganismen bereits in der Lage, Ketocarotinoide wie
beispielsweise Astaxanthin oder Canthaxanthin herzustellen. Diese
Organismen, wie beispielsweise Haematococcus pluvialis, Paracoccus
marcusii, Xanthophyllomyces dendrorhous, Bacillus circulans, Chlorococcum,
Phaffia rhodozyma, Adonisröschen,
Neochloris wimmeri, Protosiphon botryoides, Scotiellopsis oocystiformis,
Scenedesmus vacuolatus, Chlorela zofingiensis, Ankistrodesmus braunii,
Euglena sanguinea, Bacillus atrophaeus, Blakeslea weisen bereits
als Ausgangs- oder Wildtyporganismus eine Ketolase-Aktivität auf.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden daher als Ausgangsorganismen Organismen verwendet, die bereits
als Wildtyp oder Ausgangsorganismus eine Ketolaseaktivität aufweisen.
In dieser Ausführungsform
bewirkt die genetische Veränderung
eine Erhöhung
der Ketolase-Aktivität
im Vergleich zum Wildtyp oder Ausgangsorganismus.
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Unter Ketolase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer Ketolase verstanden.
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Unter einer Ketolase wird ein Protein
verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Keto-Gruppe einzuführen.
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Insbesondere wird unter einer Ketolase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Canthaxanthin umzuwandeln.
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Dementsprechend wird unter Ketolase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Ketolase umgesetzte Menge β-Carotin
bzw. gebildete Menge Canthaxanthin verstanden.
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Bei einer erhöhten Ketolase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein Ketolase die umgesetzte Menge β-Carotin
bzw. die gebildete Menge Canthaxanthin erhöht.
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Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der
Ketolase-Aktivität
mindestens 5%, weiter bevorzugt mindestens 20%, weiter bevorzugt
mindestens 50%, weiter bevorzugt mindestens 100%, be vorzugter mindestens 300%,
noch bevorzugter mindestens 500%, insbesondere mindestens 600% der
Ketolase-Aktivität
des Wildtyps.
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Unter dem Begriff "Wildtyp" wird erfindungsgemäß der entsprechende
Ausgangsorganismus verstanden.
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Je nach Zusammenhang kann unter dem
Begriff "Organismus" der Ausgangsorganismus
(Wildtyp) oder ein erfindungsgemäßer, genetisch
veränderter
Organismus oder beides verstanden werden.
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Vorzugsweise und insbesondere in
Fällen,
in denen der Organismus oder der Wildtyp nicht eindeutig zugeordnet
werden kann, wird unter "Wildtyp" für die Erhöhung oder
Verursachung der Ketolase-Aktivität, für die nachstehend beschriebene
Erhöhung
der Hydroxylase-Aktivität,
für die
nachstehend beschriebene Erhöhung
der β-Cyclase-Aktivität und die
Erhöhung
des Gehalts an Ketocarotinoiden jeweils ein Referenzorganismus verstanden.
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Dieser Referenzorganimus ist für Mikroorganismen,
die bereits als Wildtyp eine Ketolase Aktivität aufweisen, vorzugsweise Haematococcus
pluvialis.
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Dieser Referenzorganismus ist für Mikroorganismen,
die als Wildtyp keine Ketolase Aktivität aufweisen, vorzugsweise Blakeslea.
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Dieser Referenzorganismus ist für Pflanzen,
die bereits als Wildtyp eine Ketolase-Aktivität aufweisen, vorzugsweise Adonis
aestivalis, Adonis flammeus oder Adonis annuus, besonders bevorzugt
Adonis aestivalis.
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Dieser Referenzorganismus ist für Pflanzen,
die als Wildtyp keine Ketolase-Aktivität in Blütenblätter aufweisen, vorzugsweise
Tagetes erecta, Tagetes patula, Tagetes lucida, Tagetes pringlei,
Tagetes palmeri, Tagetes minuta oder Tagetes campanulata, besonders
bevorzugt Tagetes erecta.
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Die Bestimmung der Ketolase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Organismen und in Wildtyp- bzw. Referenzorganismen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen:
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Die Bestimmung der Ketolase-Aktivität in Pflanzen-
oder Mikroorganismenmaterial erfolgt in Anlehnung an die Methode
von Frazer et al., (J. Biol. Chem. 272 (10): 6128–6135, 1997).
Die Ketolase-Aktivität
in pflanzlichen oder Mikroorganismus-Extrakten wird mit den Substraten β-Carotin und Canthaxanthin
in Gegenwart von Lipid (Sojalecithin) und Detergens (Natriumcholat) bestimmt.
Substrat/Produkt-Verhältnisse
aus den Ketolase-Assays werden mittels HPLC ermittelt.
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Die Erhöhung der Ketolase-Aktivität kann durch
verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch Ausschalten von
hemmenden Regulationsmechanismen auf Translations- und Proteinebene
oder durch Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, gegenüber
dem Wildtyp, beispielsweise durch Induzierung des Ketolase-Gens
durch Aktivatoren oder durch Einbringen von Nukleinsäuren, kodierend eine
Ketolase, in den Organismus.
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Unter Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, wird erfindungsgemäß in dieser Ausführungsform
auch die Manipulation der Expression der Organismen eigenen endogenen Ketolasen
verstanden. Dies kann beispielsweise durch Veränderung der Promotor DNA-Sequenz
für Ketolase kodierende
Gene erreicht werden. Eine solche Veränderung, die eine veränderte oder
vorzugsweise erhöhte Expressionsrate
mindestens eines endogenen Ketolase Gens zur Folge hat, kann durch
Deletion oder Insertion von DNA Sequenzen erfolgen.
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Es ist wie vorstehend beschrieben
möglich,
die Expression mindestens einer endogenen Ketolase durch die Applikation
exogener Stimuli zu verändern.
Dies kann durch besondere physiologische Bedingungen, also durch
die Applikation von Fremdsubstanzen erfolgen.
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Des weiteren kann eine erhöhte Expression
mindestens eines endogenen Ketolase-Gens dadurch erzielt werden,
dass ein im Wildtyporganismus nicht vorkommendes oder modifiziertes
Regulatorprotein mit dem Promotor dieser Gene in Wechselwirkung
tritt.
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Solch ein Regulator kann ein chimäres Protein
darstellen, welches aus einer DNA-Bindedomäne und einer Transkriptionsaktivator-Domäne besteht,
wie beispielsweise in WO 96/06166 beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Ketolase-Aktivität
gegenüber
dem Wildtyp durch die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion von
Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, durch Einbringen von Nukleinsäuren, die
Ketolasen kodieren, in die Organismen, wobei die Ketolasen die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleite te Sequenz enthalten,
die eine Identität
von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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In den erfindungsgemäßen transgenen
Organismen liegt also in dieser Ausführungsform gegenüber dem
Wildtyp mindestens ein weiteres Ketolase-Gen vor, kodierend eine
Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität
von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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In dieser Ausführungsform weist der erfindungsgemäße genetisch
veränderte
Organismus dementsprechend mindestens eine exogene (= heterologe)
Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, auf oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend
eine Ketolase, auf, wobei die Ketolasen die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz enthalten,
die eine Identität
von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden als Ausgangsorganismen Organismen verwendet, die als Wildtyp
keine Ketolaseaktivität
aufweisen.
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In dieser bevorzugten Ausführungsform
verursacht die genetische Veränderung
die Ketolase-Aktivität in den
Organismen. Der erfindungsgemäße genetisch
veränderte
Organismus weist somit in dieser bevorzugten Ausführungsform
im Vergleich zum genetisch nicht veränderten Wildtyp eine Ketolase-Aktivität auf und
ist somit vorzugsweise in der Lage, transgen eine Ketolase zu exprimieren,
enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ.
ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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In dieser bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase, analog zu der vorstehend beschriebenen Erhöhung der
Genexpression einer Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, vorzugsweise durch Einbringen von Nukleinsäuren, die
Ketolasen kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist, in den Ausgangsorganismus.
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Dazu kann in beiden Ausführungsformen
prinzipiell jede Nukleinsäuren,
die eine Ketolase kodiert, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist, verwendet werden.
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Die Verwendung der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren, kodierend
eine Ketolase, führt
im erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise
zu Ketocarotinoiden mit einer geringeren Menge an hydroxylierten
Nebenprodukten als bei der Verwendung der im Stand der Technik verwendeten
Ketolase-Gene.
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Alle in der Beschreibung erwähnten Nukleinsäuren können beispielsweise
eine RNA-, DNA- oder
cDNA-Sequenz sein.
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Bei genomischen Ketolase-Sequenzen
aus eukaryotischen Quellen, die Introns enthalten, sind für den Fall,
dass der Wirtsorganismus nicht in der Lage ist oder nicht in die
Lage versetzt werden kann, die entsprechenden Ketolase zu exprimieren,
bevorzugt bereits prozessierte Nukleinsäuresequenzen wie die entsprechenden
cDNAs zu verwenden.
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Beispiele für Nukleinsäuren, kodierend eine Ketolase,
und die entsprechenden Ketolasen, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität
von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist, die im erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhaft verwendet werden können,
sind beispielsweise Sequenzen aus
Nostoc sp. Strain PCC7120
(Accession NO: AP003592, BAB74888; Nukleinsäure: SEQ ID NO: 1, Protein
SEQ ID NO: 2),
Nostoc punctiforme ATTC 29133, Nukleinsäure: Acc.-No.
NZ AABC01000195, Basenpaar 55,604 bis 55,392 (SEQ ID NO: 3); Protein:
Acc.-No. ZP 00111258 (SEQ ID NO: 4) (als putatives Protein annotiert)
oder
Nostoc punctiforme ATTC 29133, Nukleinsäure: Acc.-No.
NZ AABC01000196, Basenpaar 140,571 bis 139,810 (SEQ ID NO: 5), Protein:
(SEQ ID NO: 6) (nicht annotiert),
Synechococcus sp. WH 8102,
Nukleinsäure:
Acc.-No. NZ_AABD01000001, Basenpaar 1,354,725–1,355,528 (SEQ ID NO: 46),
Protein: Acc.-No. ZP,00115639 (SEQ ID NO: 47) (als putatives Protein
annotiert),
oder von diesen Sequenzen abgeleitete Ketolasesequenzen
wie beispielsweise die Ketolasen der Sequenz SEQ ID NO: 8 oder 10
und die entsprechenden kodierenden Nukleinsäuresequenzen SEQ ID NO: 7 oder
SEQ ID NO: 9, die beispielsweise durch Variation/Mutation aus der
Sequenz SEQ ID NO: 4 bzw. SEQ ID NO: 3 hervorgehen,
die Ketolasen
der Sequenz SEQ ID NO: 12 oder 14 und die entsprechenden kodierenden
Nukleinsäuresequenzen
SEQ ID NO: 11 oder SEQ ID NO: 13, die beispielsweise durch Variation/Mutation
aus der Sequenz SEQ ID NO: 6 bzw. SEQ ID NO: 5 hervorgehen, oder
die
Ketolasen der Sequenz SEQ ID NO: 49 oder 51 und die entsprechenden
kodierenden Nukleinsäuresequenzen
SEQ ID NO: 48 oder SEQ ID NO: 50, die beispielsweise durch Variation
bzw. Mutation aus der Sequenz SEQ ID NO: 47 bzw. SEQ ID NO: 46 hervorgehen.
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Weitere natürliche Beispiele für Ketolasen
und Ketolase-Gene, die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
können,
lassen sich beispielsweise aus verschiedenen Organismen, deren genomische
Sequenz bekannt ist, durch Identitätsvergleiche der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der vorstehend beschriebenen Sequenzen SEQ ID
NO: 2 leicht auffinden.
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Weitere natürliche Beispiele für Ketolasen
und Ketolase-Gene lassen sich weiterhin ausgehend von den vorstehend
beschriebenen Nukleinsäuresequenzen,
insbesondere ausgehend von den Sequenzen SEQ ID NO: 1 aus verschiedenen
Organismen, deren genomische Sequenz nicht bekannt ist, durch Hybridisierungstechniken
in an sich bekannter Weise leicht auffinden.
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Die Hybridisierung kann unter moderaten
(geringe Stringenz) oder vorzugsweise unter stringenten (hohe Stringenz)
Bedingungen erfolgen.
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Solche Hybridisierungsbedingungen
sind beispielsweise bei Sambrook, J., Fritsch, E.F., Maniatis, T., in:
Molecular Cloning (A Laboratory Manual), 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1989, Seiten 9.31–9.57 oder in Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley & Sons,
N.Y. (1989), 6.3.1–6.3.6
beschrieben.
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Beispielhaft können die Bedingungen während des
Waschschrittes ausgewählt
sein aus dem Bereich von Bedingungen begrenzt von solchen mit geringer
Stringenz (mit 2X SSC bei 50_C) und solchen mit hoher Stringenz
(mit 0.2X SSC bei 50_C, bevorzugt bei 65_C) (20X SSC: 0,3 M Natriumcitrat,
3 M Natriumchlorid, pH 7.0).
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Darüberhinaus kann die Temperatur
während
des Waschschrittes von moderaten Bedingungen bei Raumtemperatur,
22°C, bis
zu stringenten Bedingungen bei 65°C
angehoben werden.
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Beide Parameter, Salzkonzentration
und Temperatur, können
gleichzeitig variiert werden, auch kann einer der beiden Parameter
konstant gehalten und nur der andere variiert werden. Während der
Hybridisierung können
auch denaturierende Agenzien wie zum Beispiel Formamid oder SDS
eingesetzt werden. In Gegenwart von 50% Formamid wird die Hybridisierung
bevorzugt bei 42°C
ausgeführt.
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Einige beispielhafte Bedingungen
für Hybridisierung
und Waschschritt sind infolge gegeben:
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Hybridiserungsbedingungen mit zum Beispiel
(i) 4X SSC bei 65°C, oder
(ii)
6X SSC bei 45°C,
oder
(iii) 6X SSC bei 68°C,
100 mg/ml denaturierter Fischsperma-DNA, oder
(iv) 6X SSC,
0.5% SDS, 100 mg/ml denaturierte, fragmentierte Lachssperma-DNA
bei 68°C,
oder
(v) 6X SSC, 0.5% SDS, 100 mg/ml denaturierte, fragmentierte
Lachssperma-DNA, 50% Formamid bei 42°C, oder
(vi) 50% Formamid,
4X SSC bei 42 C, oder
(vii) 50% (vol/vol) Formamid, 0.1% Rinderserumalbumin,
0.1% Ficoll, 0.1% Polyvinylpyrrolidon, 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 6.5, 750 mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat bei 42°C, oder
(viii) 2X oder
4X SSC bei 50°C
(moderate Bedingungen), oder
(ix) 30 bis 40% Formamid, 2X oder
4X SSC bei 42° (moderate
Bedingungen).
- (2) Waschschritte für
jeweils 10 Minuten mit zum Beispiel
(i) 0.015 M NaCl/0.0015
M Natriumcitrat/0.1% SDS bei 50°C,
oder
(ii) 0.1X SSC bei 65°C,
oder
(iii) 0.1X SSC, 0.5% SDS bei 68°C, oder
(iv) 0.1X SSC,
0.5% SDS, 50% Formamid bei 42°C,
oder
(v) 0.2X SSC, 0.1% SDS bei 42°C, oder
(vi) 2X SSC bei
65°C (moderate
Bedingungen).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahren
bringt man Nukleinsäuren ein,
die eine Ketolase kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 50%, vorzugsweise
mindestens 60%, vorzugsweise mindestens 65%, vorzugsweise mindestens 70%,
bevorzugter mindestens 75%, bevorzugter mindestens 80%, bevorzugter
mindestens 85%, bevorzugter mindestens 90%, bevorzugter mindestens
95%, besonders bevorzugt mindestens 98% auf Aminosäureebene mit
der Sequenz SEQ ID NO: 2 aufweist.
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Dabei kann es sich um eine natürliche Ketolase-Sequenz
handeln, die wie vorstehend beschrieben durch Identitätsvergleich
der Sequenzen aus anderen Organismen gefunden werden kann oder um
eine künstliche
Ketolase-Sequenz, die ausgehend von der Sequenz SEQ ID NO: 2 durch
künstliche
Variation, beispielsweise durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgewandelt wurde.
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Unter dem Begriff "Substitution" ist in der Beschreibung
der Austausch einer oder mehrerer Aminosäuren durch eine oder mehrere
Aminosäuren
zu verstehen. Bevorzugt werden sog. konservative Austausche durchgeführt, bei
denen die ersetzte Aminosäure
eine ähnliche
Eigenschaft hat wie die ursprüngliche
Aminosäure,
beispielsweise Austausch von Glu durch Asp, Gln durch Asn, Val durch
Ile, Leu durch Ile, er durch Thr.
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Deletion ist das Ersetzen einer Aminosäure durch
eine direkte Bindung. Bevorzugte Positionen für Deletionen sind die Termini
des Polypeptides und die Verknüpfungen
zwischen den einzelnen Proteindomänen.
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Insertionen sind Einfügungen von
Aminosäuren
in die Polypeptidkette, wobei formal eine direkte Bindung durch
ein oder mehrere Aminosäuren
ersetzt wird.
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Unter Identität zwischen zwei Proteinen wird
die Identität
der Aminosäuren über die
jeweils gesamte Proteinlänge
verstanden, insbesondere die Identität die durch Vergleich mit Hilfe
der Vector NTI Suite 7.1 Software der Firma Informax (USA) unter
Anwendung der Clustal Methode (Higgins DG, Sharp PM. Fast and sensitive
multiple sequence alignments on a microcomputer.
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Comput Appl. Biosci. 1989 Apr; 5
(2): 151-1) unter Einstellung folgender Parameter berechnet wird: Multiple
alignment parameter:
Gap opening penalty | 10 |
Gap extension penalty | 10 |
Gap separation penalty range | 8 |
Gap separation penalty | off |
% identity for alignment delay | 40 |
Residue specific gaps | off |
Hydrophilic residue gap | off |
Transition weighing | 0 |
Pairwise
alignment parameter:
FAST algorithm on | K-tuple size 1 |
Gap penalty 3 | Window size 5 |
Number of best diagonals 5 | |
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Unter einer Ketolase, die eine Identität von mindestens
42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 aufweist, wird dementsprechend eine
Ketolase verstanden, die bei einem Vergleich seiner Sequenz mit
der Sequenz SEQ ID NO: 2, insbesondere nach obigen Programmlogarithmus
mit obigem Parametersatz eine Identität von mindestens 42% aufweist.
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Beispielsweise weist nach obigen
Programmlogarithmus mit obigem Parametersatz die Sequenz der Ketolase
aus Nostoc punctiforme ATTC 29133 (SEQ ID NO: 4) mit der Sequenz
der Ketolase aus Nostoc sp. Strain PCC7120 (SEQ ID NO: 2) eine Identität von 65%
auf.
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Die Sequenz der zweiten Ketolase
aus Nostoc punctiforme ATTC 29133 (SEQ ID NO: 6) weist mit der Sequenz
der Ketolase aus Nostoc sp. Strain PCC7120 (SEQ ID NO: 2) beispielsweise
eine Identität
von 58% auf.
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Die Sequenz der Ketolase aus Synechococcus
sp. WH 8102 (SEQ ID NO: 47) weist mit der Sequenz der Ketolase aus
Nostoc sp. Strain PCC7120 (SEQ ID NO: 2) beispielsweise eine Identität von 44%
auf.
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Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
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Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der Organismusspezifischen "codon usage" häufig verwendet
werden. Die "codon
usage" lässt sich
anhand von Computerauswertungen anderer, bekannter Gene der betreffenden
Organismen leicht ermitteln.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ ID NO: 1, in den Organismus ein.
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Alle vorstehend erwähnten Ketolase-Gene
sind weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese
aus den Nukleotidbausteinen wie beispielsweise durch Fragmentkondensation
einzelner überlappender,
komplementärer
Nukleinsäurebausteine
der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden
kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, S. 896–897) erfolgen.
Die Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von
Lücken
mithilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen
sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al.
(1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, beschrieben.
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Die Sequenz der Ketolase aus Nostoc
sp. Strain PCC7120 (SEQ ID NO: 2) weist mit den Sequenzen der Ketolasen
die in den Verfahren des Standes der Technik verwendet werden eine
Identität
von 39% (Agrobacterium aurantiacum (
EP
735 137 , Accession NO: D58420), 40% (Alcaligenes sp. PC-1
(
EP 735137 , Accession
NO: D58422) und 20 bis 21% (Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille
und Haematoccus pluvialis, NIES-144 (
EP
725137 , WO 98/18910 und Lotan et al, FEBS Letters 1995,
364, 125–128,
Accession NO: X86782 und D45881) auf.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Organismen kultiviert, die gegenüber dem Wildtyp zusätzlich zur
erhöhten
Ketolase-Aktivität
eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
und/oder β-Cyclase-Aktivität aufweisen.
-
Unter Hydroxylase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer Hydroxylase verstanden.
-
Unter einer Hydroxylase wird ein
Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Hydroxy-Gruppe einzuführen.
-
Insbesondere wird unter einer Hydroxylase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Zeaxanthin oder Canthaxanthin in Astaxanthin umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter Hydroxylase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Hydroxylase umgesetzte Menge β-Carotin
oder Canthaxanthin bzw. gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin
verstanden.
-
Bei einer erhöhten Hydroxylase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein Hydroxylase die umgesetzte Menge β-Carotin oder Canthaxantin bzw.
die gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin erhöht.
-
Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der
Hydroxylase-Aktivität
mindestens 5%, weiter bevorzugt mindestens 20%, weiter bevorzugt
mindestens 50%, weiter bevorzugt mindestens 100%, bevorzugter mindestens
300%, noch bevorzugter mindestens 500%, insbesondere mindestens
600% der Hydroxylase-Aktivität des
Wildtyps.
-
Unter β-Cyclase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer β-Cyclase
verstanden.
-
Unter einer β-Cyclase wird ein Protein verstanden,
das die enzymatische Aktivität
aufweist, einen endständigen,
linearen Rest von Lycopin in einen β-Ionon-Ring zu überführen.
-
Insbesondere wird unter einer β-Cyclase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, γ-Carotin
in β-Carotin
umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter β-Cyclase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein β-Cyclase umgesetzte Menge γ-Carotin
bzw. gebildete Menge β-Carotin
verstanden.
-
Bei einer erhöhten β-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein β-Cyclase
die umgesetzte Menge an Lycopin bzw. γ-Carotin oder die gebildete
Menge an γ-Carotin
aus Lycopin bzw. die gebildete Menge an β-Carotin aus γ-Carotin
erhöht.
-
Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der β-Cyclase-Aktivität mindestens
5%, weiter bevorzugt mindestens 20%, weiter bevorzugt mindestens
50%, weiter bevorzugt mindestens 100%, bevorzugter mindestens 300%,
noch bevorzugter mindestens 500%, insbesondere mindestens 600% der β-Cyclase-Aktivität des Wildtyps.
-
Die Bestimmung der Hydroxylase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Organismen und in Wildtyp- bzw. Referenzorganismen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen: Die Aktivität der Hydroxylase wird nach
Bouvier et al. (Biochim. Biophys. Acta 1391 (1998), 320-328) in vitro bestimmt.
Es wird zu einer bestimmten Menge an Organismusextrakt Ferredoxin,
Ferredoxin-NADP Oxidoreductase, Katalase, NADPH sowie β-Carotin
mit Mono- und Digalaktosylglyzeriden zugegeben.
-
Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung
der Hydroxylase-Aktivität
unter folgenden Bedingungen nach Bouvier, Keller, d'Harlingue und Camara
(Xanthophyll biosynthesis: molecular and functional characterization
of carotenoid hydroxylases from pepper fruits (Capsicum annuum L.;
Biochim. Biophys. Acta 1391 (1998), 320–328):
-
Der in-vitro Assay wird in einem
Volumen von 0.250 ml durchgeführt.
Der Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), 0.025 mg Ferredoxin von Spinat, 0.5
Einheiten Ferredoxin-NADP+ Oxidoreduktase von Spinat, 0.25 mM NADPH,
0.010 mg beta-Carotin (in 0.1 mg Tween 80 emulgiert), 0.05 mM einer
Mischung von Mono- und Digalaktosylglyzeriden (1:1), 1 Einheit Katalyse,
200 Mono- und Digalaktosylglyzeriden (1:1), 0.2 mg Rinderserumalbumin
und Organismusextrakt in unterschiedlichem Volumen. Die Reaktionsmischung
wird 2 Stunden bei 30°C
inkubiert. Die Reaktionsprodukte werden mit organischem Lösungsmittel
wie Aceton oder Chloroform/Methanol (2:1) extrahiert und mittels
HPLC bestimmt.
-
Die Bestimmung der β-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Organismen und in Wildtyp- bzw. Referenzorganismen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen:
-
Die Aktivität der β-Cyclase wird nach Fraser und
Sandmann (Biochem. Biophys. Res. Comm. 185 (1) (1992) 9–15) in
vitro bestimmt. Es werden zu einer bestimmten Menge an Organismusextrakt
Kaliumphosphat als Puffer (pH 7.6), Lycopin als Substrat, Stromaprotein
von Paprika, NADP+, NADPH und ATP zugegeben.
-
Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung
der β-Cyclase-Aktivität unter
folgenden Bedingungen nach Bouvier, d'Harlingue und Camara (Molecular Analysis
of carotenoid cyclae inhibition; Arch. Biochem. Biophys. 346 (1)
(1997) 53–64):
Der in-vitro Assay wird in einem Volumen von 250 μl Volumen
durchgeführt.
Der Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), unterschiedliche Mengen an Organismusextrakt,
20 nM Lyco pin, 250 μg
an chromoplastidärem
Stromaprotein aus Paprika, 0.2 mM NADP+, 0.2 mM NADPH und 1 mM ATP.
NADP/NADPH und ATP werden in 10 ml Ethanol mit 1 mg Tween 80 unmittelbar
vor der Zugabe zum Inkubationsmedium gelöst. Nach einer Reaktionszeit
von 60 Minuten bei 30°C
wird die Reaktion durch Zugabe von Chloroform/Methanol (2:1) beendet.
Die in Chloroform extrahierten Reaktionsprodukte werden mittels HPLC
analysiert.
-
Ein alternativer Assay mit radioaktivem
Substrat ist beschrieben in Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys.
Res. Comm. 185 (1) (1992) 9–15).
-
Die Erhöhung der Hydroxylase-Aktivität und/oder β-Cyclase-Aktivität kann durch
verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch Ausschalten von
hemmenden Regulationsmechanismen auf Expressions- und Proteinebene
oder durch Erhöhung
der Genexpression von Nukleinsäuren,
kodierend eine Hydroxylase, und/oder von Nukleinsäuren, kodierend
eine β-Cyclase,
gegenüber
dem Wildtyp.
-
Die Erhöhung der Genexpression der
Nukleinsäuren,
kodierend eine Hydroxylase, und/oder die Erhöhung der Genexpression der
Nukleinsäure,
kodierend eine β-Cyclase,
gegenüber
dem Wildtyp kann ebenfalls durch verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise
durch Induzierung des Hydroxylase-Gens und/oder β-Cyclase-Gens durch Aktivatoren
oder durch Einbringen von einer oder mehrerer Hydroxylase-Genkopien und/oder β-Cyclase-Genkopien,
also durch Einbringen mindestens einer Nukleinsäure, kodierend eine Hydroxylase,
und/oder mindestens einer Nukleinsäure, kodierend eine β-Cyclase,
in den Organismus.
-
Unter Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure,
kodierend eine Hydroxylase und/oder β-Cyclase, wird erfindungsgemäß auch die
Manipulation der Expression der Organismus eigenen endogenen Hydroxylase
und/oder β-Cyclase
verstanden.
-
Dies kann beispielsweise durch Veränderung
der Promotor DNA-Sequenz für
Hydroxylasen und/oder β-Cyclasen
kodierende Gene erreicht werden. Eine solche Veränderung, die eine erhöhte Expressionsrate
des Gens zur Folge hat, kann beispielsweise durch Deletion oder
Insertion von DNA Sequenzen erfolgen.
-
Es ist, wie vorstehend beschrieben,
möglich,
die Expression der endogenen Hydroxylase und/oder β-Cyclase
durch die Applikation exogener Stimuli zu verändern. Dies kann durch besondere
physiologische Bedingungen, also durch die Applikation von Fremdsubstanzen
erfolgen.
-
Des weiteren kann eine veränderte bzw.
erhöhte
Expression eines endogenen Hydroxylase- und/oder β-Cyclase-Gens dadurch erzielt
werden, dass ein im nicht transformierten Organismus nicht vorkommendes Regulator-Protein
mit dem Promotor dieses Gens in Wechselwirkung tritt.
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Solch ein Regulator kann ein chimäres Protein
darstellen, welches aus einer DNA-Bindedomäne und einer Transkriptionsaktivator-Domäne besteht,
wie beispielsweise in WO 96/06166 beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure, kodierend
eine Hydroxylase, und/oder die Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure,
kodierend eine β-Cyclase,
durch Einbringen von mindestens einer Nukleinsäure, kodierend eine Hydroxylase,
und/oder durch Einbringen von mindestens einer Nukleinsäure, kodierend
eine β-Cyclase,
in den Organismus.
-
Dazu kann prinzipiell jedes Hydroxylase-Gen
bzw. jedes β-Cyclase-Gen,
also jede Nukleinsäure,
die eine Hydroxylase und jede Nukleinsäure, die eine β-Cyclase
kodiert, verwendet werden.
-
Bei genomischen Hydroxylase- bzw. β-Cyclase-Nukleinsäure-Sequenzen
aus eukaryotischen Quellen, die Introns enthalten, sind für den Fall,
dass der Wirtsorganismus nicht in der Lage ist oder nicht in die Lage
versetzt werden kann, die entsprechende Hydroxylase bzw. β-Cyclase
zu exprimieren, bevorzugt bereits prozessierte Nukleinsäuresequenzen,
wie die entsprechenden cDNAs, zu verwenden.
-
Ein Beispiel für ein Hydroxylase-Gen ist eine
Nukleinsäure,
kodierend eine Hydroxylase, aus Haematococcus pluvialis, Accession
AX038729, WO 0061764); (Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 15, Protein: SEQ ID NO: 16).
-
Ein Beispiel für ein β-Cyclase-Gen ist eine Nukleinsäure, kodierend
eine β-Cyclase
aus Tomate (Accession X86452).(Nukleinsäure: SEQ ID NO: 17, Protein:
SEQ ID NO: 18).
-
In den erfindungsgemäßen bevorzugten
transgenen Organismen liegt also in dieser bevorzugten Ausführungsform
gegenüber
dem Wildtyp mindestens ein weiteres Hydroxylase-Gen und/oder β-Cyclase-Gen
vor.
-
In dieser bevorzugten Ausführungsform
weist der genetisch veränderte
Organismus beispielsweise mindestens eine exogene Nukleinsäure, kodierend
eine Hydroxylase, oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend
eine Hydroxylase und/oder mindestens eine exogene Nukleinsäure, kodierend
eine β-Cyclase,
oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodie rend eine β-Cyclase,
auf.
-
Bevorzugt verwendet man in vorstehend
beschriebener bevorzugter Ausführungsform
als Hydroxylase-Gene Nukleinsäuren,
die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 16 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 30%, vorzugsweise
mindestens 50%, bevorzugter mindestens 70%, noch bevorzugter mindestens
90%, am bevorzugtesten mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ ID
NO: 16, und die die enzymatische Eigenschaft einer Hydroxylase aufweisen.
-
Weitere Beispiele für Hydroxylasen
und Hydroxylase-Gene lassen sich beispielsweise aus verschiedenen
Organismen, deren genomische Sequenz bekannt ist, wie vorstehend
beschrieben durch Homologievergleiche der Aminosäuresequenzen oder der entsprechenden
rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der SEQ ID. NO: 16 leicht auffinden.
-
Weitere Beispiele für Hydroxylasen
und Hydroxylase-Gene lassen sich weiterhin beispielsweise ausgehend
von der Sequenz SEQ ID NO: 15 aus verschiedenen Organismen deren
genomische Sequenz nicht bekannt ist, wie vorstehend beschrieben,
durch Hybridisierungs- und PCR-Techniken
in an sich bekannter Weise leicht auffinden.
-
In einer weiter besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden zur Erhöhung
der Hydroxylase-Aktivität Nukleinsäuren in
Organismen eingebracht, die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
der Hydroxylase der Sequenz SEQ ID NO: 16.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Kodons verwendet, die entsprechend des Organismusspezifischen "codon usage" häufig verwendet
werden. Dieser "codon
usage" lässt sich
anhand von Computerauswertungen anderer, bekannter Gene der betreffenden
Organismen leicht ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ. ID. NO: 15, in den Organismus ein.
-
Bevorzugt verwendet man in vorstehend
beschriebener bevorzugter Ausführungsform
als β-Cyclase-Gene Nukleinsäuren, die
Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 18 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Amino säuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 30%, vorzugsweise
mindestens 50%, bevorzugter mindestens 70%, noch bevorzugter mindestens
90%, am bevorzugtesten mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ ID
NO: 18, und die die enzymatische Eigenschaft einer β-Cyclase
aufweisen.
-
Weitere Beispiele für β-Cyclasen
und β-Cyclase-Gene
lassen sich beispielsweise aus verschiedenen Organismen, deren genomische
Sequenz bekannt ist, wie vorstehend beschrieben durch Homologievergleiche
der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der SEQ ID NO: 18 leicht auffinden.
-
Weitere Beispiele für β-Cyclasen
und β-Cyclase-Gene
lassen sich weiterhin beispielsweise ausgehend von der Sequenz SEQ
ID NO: 17 aus verschiedenen Organismen, deren genomische Sequenz
nicht bekannt ist, durch Hybridisierungs- und PCR-Techniken in an
sich bekannter Weise leicht auffinden.
-
In einer weiter besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden zur Erhöhung
der β-Cyclase-Aktivität Nukleinsäuren in
Organismen eingebracht, die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
der β-Cyclase
der Sequenz SEQ. ID. NO: 18.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Kodons verwendet, die entsprechend des Organismusspezifischen "codon usage" häufig verwendet
werden. Dieser "codon
usage" lässt sich
anhand von Computerauswertungen anderer, bekannter Gene der betreffenden
Organismen leicht ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ. ID. NO: 17 in den Organismus ein.
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Alle vorstehend erwähnten Hydroxylase-Gene
oder β-Cyclase-Gene
sind weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese
aus den Nukleotidbausteinen wie beispielsweise durch Fragmentkondensation
einzelner überlappender,
komplementärer
Nukleinsäurebausteine
der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden
kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, Seite 896–897) erfolgen.
Die Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von
Lecken mithilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen
sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al.
(1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, beschrieben.
-
Besonders bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren
genetisch veränderte
Organismen mit folgende Kombinationen genetischer Veränderungen
verwendet:
Genetisch veränderte
Organismen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder
verursachte Ketolase-Aktivität
und eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
aufweisen,
genetisch veränderte
Organismen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder
verursachte Ketolase-Aktivität
und eine erhöhte
R-Cyclase-Aktivität
aufweisen und
genetisch veränderte
Organismen, die im Vergleich zum Wildtyp eine erhöhte oder
verursachte Ketolase-Aktivität
und eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
und eine erhöhte
R-Cyclase-Aktivität
aufweisen.
-
Die Herstellung dieser genetisch
veränderten
Organismen kann, wie nachstehend beschrieben, beispielsweise durch
Einbringen einzelner Nukleinsäurekonstrukte
(Expressionskassetten) oder durch Einbringen von Mehrfachkonstrukten
erfolgen, die bis zu zwei oder drei der beschriebenen Aktivitäten enthalten.
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Unter Organismen werden erfindungsgemäß vorzugsweise
Organismen verstanden, die als Wildtyp- oder Ausgangsorganismen
natürlicherweise
oder durch genetische Komplementierung und/oder Umregulierung der
Stoffwechselwege in der Lage sind, Carotinoide, insbesondere (3-Carotin und/oder
Zeaxanthin und/oder Neoxanthin und/oder Violaxanthin und/oder Lutein
herzustellen.
-
Weiter bevorzugte Organismen weisen
als Wildtyp- oder Ausgangsorganismen bereits eine Hydroxylase-Aktivität auf und
sind somit als Wildtyp- oder Ausgangsorganismen in der Lage, Zeaxanthin
herzustellen.
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Bevorzugte Organismen sind Pflanzen
oder Mikroorganismen, wie beispielsweise Bakterien, Hefen, Algen
oder Pilze.
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Als Bakterien können sowohl Bakterien verwendet
werden, die aufgrund des Einbringens von Genen der Carotinoidbiosynthese
eines Carotinoid-produzierenden Organismus in der Lage sind, Xanthophylle
zu synthetisieren, wie beispielsweise Bakterien der Gattung Escherichia,
die beispielsweise crt-Gene aus Erwinia enthalten, als auch Bakterien,
die von sich aus in der Lage sind, Xanthophylle zu synthetisieren
wie beispielsweise Bakterien der Gattung Erwinia, Agrobacterium,
Flavobacterium, Alcaligenes, Paracoccus, Nostoc oder Cyanobakterien
der Gattung Synechocystis.
-
Bevorzugte Bakterien sind Escherichia
co1i, Erwinia herhicola, Erwinia uredovora, Agrobacterium aurantiacum,
Alcaligenes sp. PC-1, Flavobacterium sp. strain R1534, das Cyanobacterium
Synechocystis sp. PCC6803, Paracoccus marcusii oder Paracoccus carotinifaciens.
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Bevorzugte Hefen sind Candida, Saccharomyces,
Hansenula, Pichia oder Phaffia. Besonders bevorzugte Hefen sind
Xanthophyllomyces dendrorhous oder Phaffia rhodozyma.
-
Bevorzugte Pilze sind Aspergillus,
Trichodemta, Ashbya, Neurospora, Blakeslea, Phycomyces, Fusarium
oder weitere in Indian Chem. Engr. Section B. Vol. 37, No. 1, 2
(1995) auf Seite 15, Tabelle 6 beschriebene Pilze.
-
Bevorzugte Algen sind Grünalgen,
wie beispielsweise Algen der Gattung Haematococcus, Phaedactylum
tricornatum, Volvox oder Dunaliella. Besonders bevorzugte Algen
sind Haematococcus puvialis oder Dunaliella bardawil.
-
Weitere brauchbare Mikroorganismen
und deren Herstellung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind beispielsweise aus der
DE-A-199
16 140 bekannt, worauf hiermit Bezug genommen wird.
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Besonders bevorzugte Pflanzen sind
Pflanzen ausgewählt
aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae,
Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae,
Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae,
Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae,
Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae,
Illiaceae oder Lamiaceae.
-
Ganz besonders bevorzugte Pflanzen
sind ausgewählt
aus der Gruppe der Pflanzengattungen Marigold, Tagetes errecta,
Tagetes patula, Acacia, Aconitum, Adonis, Amica, Aquilegia, Aster,
Astragalus, Bignonia, Calendula, Caltha, Campanula, Canna, Centaurea,
Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Grocus, Curcurbita,
Cytisus, Delonia, Delphinium, Dianthus, Dimorphotheca, Doronicum,
Eschscholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genista,
Gentiana, Geranium, Gertiera, Geum, Grevillea, Helenium, Helianthus,
Hepatica, Heracleum, Hisbiscus, Heliopsis, Hypericum, Hypochoeris,
Impatiens, Iris, Jacaranda, Kerria, Labumum, Lathyrus, Leontodon,
Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysimachia, Maratia, Medicago,
Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis,
Phyteuma, Potentilla, Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa,
Rudbeckia, Senecio, Silene, Silphium, Sinapsis, Sorbus, Spartium,
Tecoma, Torenia, Tragopogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago,
Ulex, Viola oder Zinnia, besonders bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe der Pflanzengattungen Ma rigold, Tagetes erecta, Tagetes
patula, Lycopersicon, Rosa, Calendula, Physalis, Medicago, Helianthus,
Chrisanthemum, Aster, Tulipa, Narcissus, Petunia, Geranium, Tropaeolum
oder Adonis.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung
von Ketocarotinoiden wird vorzugsweise dem Kultivierungsschritt
der genetisch veränderten
Organismen ein Ernten der Organismen und weiter bevorzugt zusätzlich ein
Isolieren von Ketocarotinoiden aus den Organismen angeschlossen.
-
Das Ernten der Organismen erfolgt
in an sich bekannter Weise dem jeweiligen Organismus entsprechend.
Mikroorganismen, wie Bakterien, Hefen, Algen oder Pilze oder Pflanzenzellen,
die durch Fermentation in flüßigen Nährmedien
kultiviert werden, können
beispielsweise durch Zentrifugieren, Dekantieren oder Filtrieren
abgetrennt werden. Pflanzen werden in an sich bekannter Weise auf
Nährböden gezogen
und entsprechend geerntet.
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Die Kultivierung der genetisch veränderten
Mikroorganismen erfolgt bevorzugt in Gegenwart von Sauerstoff bei
einer Kultivierungstemperatur von mindestens etwa 20°C, wie z.B.
20°C bis
40°C, und
einem pH-Wert von etwa 6 bis 9. Bei genetisch veränderten
Mikroorganismen erfolgt vorzugsweise zunächst die Kultivierung der Mikroorganismen
in Gegenwart von Sauerstoff und in einem Komplexmedium, wie z.B.
TB- oder LB- Medium bei einer Kultivierungstemperatur von etwa 20°C oder mehr,
und einem pH-Wert von etwa 6 bis 9, bis eine ausreichende Zelldichte
erreicht ist. Um die Oxidationsreaktion besser steuern zu können, bevorzugt
man die Verwendung eines induzierbaren Promotors. Die Kultivierung
wird nach Induktion der Ketolaseexpression in Gegenwart von Sauerstoff,
z.B. 12 Stunden bis 3 Tage, fortgesetzt.
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Die Isolierung der Ketocarotinoide
aus der geernteten Biomasse erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise
durch Extraktion und gegebenenfalls weiterer chemische oder physikalischer
Reinigungsprozesse, wie beispielsweise Fällungsmethoden, Kristallographie,
thermische Trennverfahren, wie Rektifizierverfahren oder physikalische
Trennverfahren, wie beispielsweise Chromatographie.
-
Wie nachstehend erwähnt, können die
Ketocarotinoide in den erfindungsgemäßen, genetisch veränderten
Pflanzen vorzugsweise in verschiedenen Pflanzengeweben, wie beispielsweise
Samen, Blätter,
Früchte,
Blüten,
insbesondere in Blütenblättern spezifisch
hergestellt werden.
-
Die Isolierung von Ketocarotinoiden
aus den geernteten Blütenblättern erfolgt
in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Trocknung und anschließender Extraktion
und gegebenenfalls weiterer chemischer oder physikalischer Reinigungsprozesse,
wie beispielsweise Fällungsmethoden,
Kristallographie, thermische Trennverfahren, wie Rektifizierverfahren
oder physikalische Trennverfahren, wie beispielsweise Chromatographie.
Die Isolierung von Ketocarotinoiden aus den Blütenblättern erfolgt beispielsweise
bevorzugt durch organische Lösungsmittel
wie Aceton, Hexan, Ether oder tert.-Methylbutylether.
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Weitere Isolierverfahren von Ketocarotinoiden,
insbesondere aus Blütenblättern, sind
beispielsweise in Egger und Kleinig (Phytochemistry (1967) 6, 437–440) und
Egger (Phytochemistry (1965) 4, 609–618) beschrieben.
-
Vorzugsweise sind die Ketocarotinoide
ausgewählt
aus der Gruppe Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon,
3'-Hydroxyechinenon,
Adonirubin und Adonixanthin.
-
Ein besonders bevorzugtes Ketocarotinoid
ist Astaxanthin.
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Je nach verwendetem Organismus fallen
die Ketocarotinoide in freier Form oder als Fettsäureester
an.
-
In Blütenblättern von Pflanzen fallen die
Ketocarotinlide im erfindungsgemäßen Verfahren
in Form ihrer Mono- oder Diester mit Fettsäuren an. Einige nachgewiesene
Fettsäuren
sind z.B. Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Linolensäure, und
Laurinsäure
(Kamata und Simpson (1987) Comp. Biochem. Physiol. Vol. 86B(3),
587–591).
-
Die Herstellung der Ketocarotinoide
kann in der ganzen Pflanze oder in einer bevorzugten Ausführungsform
spezifisch in Pflanzengeweben, die Chromoplasten enthalten, erfolgen.
Bevorzugte Pflanzengewebe sind beispielsweise Wurzeln, Samen, Blätter, Früchte, Blüten und
insbesondere Nektarien und Blütenblätter, die
auch Petalen bezeichnet werden.
-
In einer besonderes bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man genetisch veränderte
Pflanzen, die in Blüten
die höchste
Expressionsrate einer Ketolase aufweisen.
-
Vorzugsweise wird dies dadurch erreicht,
dass die Genexpression der Ketolase unter Kontrolle eines blütenspezifischen
Promotors erfolgt. Beispielsweise werden dazu die vorstehend beschriebenen
Nukleinsäuren,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben, in einem Nukleinsäurekonstrukt
funktionell verknüpft
mit einem blütenspezifischen
Promotor in die Pflanze eingebracht.
-
In einer weiteren, besonderes bevorzugten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man genetisch veränderte
Pflanzen, die in Früchten
die höchste
Expressionsrate einer Ketolase aufweisen.
-
Vorzugsweise wird dies dadurch erreicht,
dass die Genexpression der Ketolase unter Kontrolle eines fruchtspezifischen
Promotors erfolgt. Beispielsweise werden dazu die vorstehend beschriebenen
Nukleinsäuren,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben, in einem Nukleinsäurekonstrukt
funktionell verknüpft
mit einem fruchtspezifischen Promotor in die Pflanze eingebracht.
-
In einer weiteren, besonderes bevorzugten,
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man genetisch veränderte
Pflanzen, die in Samen die höchste
Expressionsrate einer Ketolase aufweisen.
-
Vorzugsweise wird dies dadurch erreicht,
dass die Genexpression der Ketolase unter Kontrolle eines samenspezifischen
Promotors erfolgt. Beispielsweise werden dazu die vorstehend beschriebenen
Nukleinsäuren,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben, in einem Nukleinsäurekonstrukt
funktionell verknüpft
mit einem samenspezifischen Promotor in die Pflanze eingebracht.
-
Das Targeting in die Chromplasten
erfolgt durch ein funktionell verknüpftes plastidäres Transitpeptid.
-
Im folgenden wird exemplarisch die
Herstellung genetisch veränderter
Pflanzen mit erhöhter
oder verursachter Ketolase-Aktivität beschrieben. Die Erhöhung weiterer
Aktivitäten,
wie beispielsweise der Hydroxylase-Aktivität und/oder der β-Cyclase-Aktivität kann analog
unter Verwendung von Nukleinsäuresequenzen, kodierend
eine Hydroxylase bzw. β-Cyclase
anstelle von Nukleinsäuresequenzen,
kodierend eine Ketolase, erfolgen. Die Transformation kann bei den
Kombinationen von genetischen Veränderungen einzeln oder durch Mehrfachkonstrukte
erfolgen.
-
Die Herstellung der transgenen Pflanzen
erfolgt vorzugsweise durch Transformation der Ausgangspflanzen,
mit einem Nukleinsäurekonstrukt,
das die vorstehend beschriebenen Nukleinsäuren, kodierend eine Ketolase
enthält,
die mit einem oder mehreren Regulationssignalen funktionell verknüpft sind,
die die Transkription und Translation in Pflanzen gewährleisten.
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Diese Nukleinsäurekonstrukte, in denen die
kodierende Nukleinsäuresequenz
mit einem oder mehreren Regulationssignalen funktionell verknüpft sind,
die die Transkription und Translation in Pflanzen gewährleisten,
werden im folgenden auch Expressionskassetten genannt.
-
Vorzugsweise enthalten die Regulationssignale
einen oder mehrere Promotoren, die die Transkription und Translation
in Pflanzen gewährleisten.
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Die Expressionskassetten beinhaften
Regulationssignale, also regulative Nukleinsäuresequenzen, welche die Expression
der kodierenden Sequenz in der Wirtszelle steuern. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine Expressionskassette stromaufwärts, d.h. am 5'-Ende der kodierenden Sequenz, einen Promotor
und stromabwärts,
d.h. am 3'-Ende,
ein Polyadenylierungssignal und gegebenenfalls weitere regulatorische
Elemente, welche mit der dazwischenliegenden kodierenden Sequenz
für mindestens
eines der vorstehend beschriebenen Gene operativ verknüpft sind.
Unter einer operativen Verknüpfung
versteht man die sequenzielle Anordnung von Promotor, kodierender
Sequenz, Terminator und ggf. weiterer regulativer Elemente derart,
das jedes der regulativen Elemente seine Funktion bei der Expression
der kodierenden Sequenz bestimmungsgemäß erfüllen kann.
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Im folgenden werden beispielhaft
die bevorzugten Nukleinsäurekonstrukte,
Expressionskassetten und Vektoren für Pflanzen und Verfahren zur
Herstellung von transgenen Pflanzen, sowie die transgenen Pflanzen selbst
beschrieben.
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Die zur operativen Verknüpfung bevorzugten,
aber nicht darauf beschränkten
Sequenzen, sind Targeting-Sequenzen zur Gewährleistung der subzellulären Lokalisation
im Apoplasten, in der Vakuole, in Plastiden, im Mitochondrium, im
Endoplasmatischen Retikulum (ER), im Zellkern, in Ölkörperchen
oder anderen Kompartimenten und Translationsverstärkern wie
die 5'-Führungssequenz aus dem Tabak-Mosaik-Virus
(Gallie et al., Nucl. Acids Res. 15 (1987), 8693–8711).
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Als Promotor der Expressionskassette
ist grundsätzlich
jeder Promotor geeignet, der die Expression von Fremdgenen in Pflanzen
steuern kann.
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"Konstitutiver" Promotor meint solche
Promotoren, die eine Expression in zahlreichen, bevorzugt allen, Geweben über einen
größeren Zeitraum
der Pflanzenentwicklung, bevorzugt zu allen Zeitpunkten der Pflanzenentwicklung,
gewährleisten.
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Vorzugsweise verwendet man insbesondere
einen pflanzlichen Promotor oder einen Promotor, der einem Pflanzenvirus
entstammt. Insbesondere bevorzugt ist der Promotor des 35S-Transkriptes des
CaMV Blumenkohlmosaikvirus (Franck et al. (1980) Cell 21: 285–294; Odell
et al. (1985) Nature 313: 810–812;
Shewmaker et al. (1985) Virology 140: 281–288; Gardner et al. (1986)
Plant Mol Biol 6: 221–228),
der 19S CaMV Promotor (
US 5,352,605 ;
WO 84/02913; Benfey et al. (1989) EMBO J 8: 2195–2202), den Triose-Phosphat Translokator
(TPT) Promotor aus Arabidopsis thaliana Acc.-No. AB006698 , Basenpaar
53242 bis 55281; das Gen beginnend ab by 55282 ist mit "phosphate/triose-phosphate
translocator" annotiert,
oder den 34S Promoter aus Figwort mosaic virus Acc.-No. X16673,
Basenpaar 1 bis 554.
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Ein weiterer geeigneter konstitutiver
Promotor ist der pds Promoter (Pecker et al. (1992) Proc. Natl. Acad.
Sci USA 89: 4962–4966)
oder der "Rubisco
small subunit (SSU)"-Promotor
(
US 4,962,028 ), der
LeguminB-Promotor (GenBank Acc.-Nr. X03677), der Promotor der Nopalinsynthase
aus Agrobacterium, der TR-Doppelpromotor, der OCS (Octopin Synthase)
Promotor aus Agrobacterium, der Ubiquitin Promotor (Holtort S et
al. (1995) Plant Mol Biol 29: 637–649), der Ubiquitin 1 Promotor
(Christessen et al. (1992) Plant Mol Biol 18: 675–689; Bruce
et al. (1989) Proc Natl Acad Sci USA 86: 9692–9696), der Smas Promotor,
der Cinnamylalkoholdehydrogenase-Promotor (
US 5,683,439 ), die Promotoren der
vakuolärer
ATPase Untereinheiten oder der Promotor eines prolinreichen Proteins
aus Weizen (WO 91/13991), der Pnit-Promoter (Y07648.L, Hillebrand
et al. (1998), Plant. Mol. Biol. 36, 89–99, Hillebrand et al. (1996),
Gene, 170, 197–200) sowie
weitere Promotoren von Genen, deren konstitutive Expression in Pflanzen
dem Fachmann bekannt ist.
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Die Expressionskassetten können auch
einen chemisch induzierbaren Promotor enthalten (Übersichtsartikel:
Gatz et al. (1997) Annu Rev Plant Physiol Plant Mol Biol 48: 89–108), durch
den die Expression des Ketolase-Gens in der Pflanze zu einem bestimmten
Zeitpunkt gesteuert werden kann. Derartige Promotoren, wie z.B.
der PRP1 Promotor (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22: 361–366), ein
durch Salicylsäure
induzierbarer Promotor (WO 95/19443), ein durch Benzolsulfonamid-induzierbarer
Promotor (
EP 0 388186 ),
ein durch Tetrazyklin-induzierbarer Promotor (Gatr et al. (1992)
Plant J 2: 397–404),
ein durch Abscisinsäure
induzierbarer Promotor (
EP 0
335 528 ) bzw. ein durch Ethanol- oder Cyclohexanon-induzierbarer
Promotor (WO 93/21334) können
ebenfalls verwendet werden.
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Ferner sind Promotoren bevorzugt,
die durch Biotischen oder abiotischen Stress induziert werden wie beispielsweise
der pathogen-induzierbare Promotor des PRP1-Gens (Ward et al. (1993)
Plant Mol Biol 22: 361–366),
der hitreinduzierbare hsp70- oder hsp80-Promoter aus Tomate (
US 5,187,267 ), der kälteinduzierbare
alpha-Amylase Promoter aus der Kartoffel (WO 96/12814), der licht-induzierbare
PPDK Promotor oder der verwundungsinduzierte pinll-Promoter (
EP 375091 ).
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Pathogen-induzierbare Promotoren
umfassen die von Genen, die infolge eines Pathogenbefalls induziert
werden wie beispielsweise Gene von PR-Proteinen, SAR-Proteinen,
b-1,3-Glucanase, Chitinase usw. (beispielsweise Redolfi et al. (1983)
Neth J Plant Pathol 89: 245–254;
Uknes, et al. (1992) The Plant Cell 4: 645-656; Van Loon (1985)
Plant Mol Viral 4: 111–116;
Marineau et al. (1987) Plant Mol Biol 9: 335–342; Matton et al. (1987)
Molecular Plant-Microbe Interactions 2: 325–342; Somssich et al. (1986)
Proc Natl Acad Sci USA 83: 2427–2430;
Somssich et al. (1988) Mol Gen Genetics 2: 93–98; Chen et al. (1996) Plant
J 10: 955–966; Zhang
and Sing (1994) Proc Natl Acad Sci USA 91: 2507–2511; Warner, et al. (1993)
Plant J 3: 191–201;
Siebertz et al. (1989) Plant Cell 1: 961–968 (1989).
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Umfasst sind auch verwundungsinduzierbare
Promotoren wie der des pinll-Gens (Ryan (1990) Ann Rev Phytopath
28: 425–449;
Duan et al. (1996) Nat Biotech 14: 494–498), des wun1 und wun2-Gens
(
US 5,428,148 ), des
win1- und win2-Gens (Stanford et al. (1989) Mol Gen Genet 215: 200–208), des
Systemin-Gens (McGurl et al. (1992) Science 225: 1570–1573),
des WIP1-Gens (Rohmeier
et al. (1993) Plant Mol Biol 22: 783–792; Ekelkamp et al. (1993)
FEBS Letters 323: 73–76),
des MPI-Gens (Corderok et al. (1994) The Plant J 6 (2): 141–150) und
dergleichen.
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Weitere geeignete Promotoren sind
beispielsweise fruchtreifung-spezifische Promotoren, wie beispielsweise
der Fruchtreifung-spezifische Promotor aus Tomate (WO 94/21794,
EP 409 625 ). Entwicklungsabhängige Promotoren
schließt
zum Teil die gewebespezifischen Promotoren ein, da die Ausbildung
einzelner Gewebe naturgemäß entwicklungsabhängig erfolgt.
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Weiterhin sind insbesondere solche
Promotoren bevorzugt, die die Expression in Geweben oder Pflanzenteilen
sicherstellen, in denen beispielsweise die Biosynthese von Ketocarotinoiden
bzw. dessen Vorstufen stattfindet. Bevorzugt sind beispielsweise
Promotoren mit Spezifitäten
für die
Antheren, Ovarien, Petalen, Sepalen, Blüten, Blätter, Stengel, Samen und Wurzeln
und Kombinationen hieraus.
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Knollen-, Speicherwurzel- oder Wurzel-spezifische
Promotoren sind beispielsweise der Patatin-Promotor Klasse I (B33) oder der Promotor
des Cathepsin D Inhibitors aus Kartoffel.
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Blattspezifische Promotoren sind
beispielsweise der Promotor der cytosolischen FBPase aus Kartoffel (WO
97/05900), der SSU Promotor (small subunit) der Rubisco (Ribulose-1,5-bisphosphatcarboxylase)
oder der ST-LSI Promotor aus Kartoffel (Stockhaus et al. (1989)
EM-BO J 8: 2445–2451).
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Blütenspezifische Promotoren sind
beispielsweise der Phytoen-Synthase Promotor (WO 92/16635) oder
der Promotor des P-rr Gens (WO 98/22593), der AP3 Promoter aus Arabidopsis
thaliana (siehe Beispiel 5), der CHRC-Promoter (Chromoplast-specific
carotenoidassociated protein (CHRC) gehe promoter aus Cucumis sativus
Acc.-No. AF099501, Basenpaar 1 bis 1532), der EPSP Synthase Promotor
(5-enolpyruvylshikimate-3-phosphate synthase gene promoter aus Petunia
hybrida, Acc.-No. M37029, Basenpaar 1 bis 1788), der PDS Promotor
(Phytoene desaturase gene promoter aus Solanum lycopersicum, Acc.-No.
U46919, Basenpaar 1 bis 2078), der DFR-A Promotor (Dihydroflavonol
4-reductase gene A promoter aus Petunia hybrida, Acc.-No. X79723,
Basenpaar 32 bis 1902) oder der FBP1 Promotor (Floral Binding Protein
1 gene promoter aus Petunia hybrida, Acc.-No. L10115, Basenpaar
52 bis 1069).
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Antheren-spezifische Promotoren sind
beispielsweise der 5126-Promotor
(
US 5,689,049 ,
US 5,689,051 ), der glob-I
Promotor oder der g-Zein Promotor.
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Samen-spezifische Promotoren sind
beispielsweise der ACP05-Promotor (Acyl-carrier-Protein Gen, WO9218634),
die Promotoren AtS1 und AtS3 von Arabidopsis (WO 9920775), der LeB4-Promotor von Vicia faba
(WO 9729200 und
US 06403371 ),
der Napin-Promotor von Brassica napus (
US 5608152 ;
EP 255378 ;
US 5420034 ), der SBP-Promotor von
Vicia faba (
DE 9903432 )
oder die Maispromotoren End1 und End2 (WO 0011177).
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Weitere zur Expression in Pflanzen
geeignete Promotoren sind beschrieben in Rogers et al. (1987) Meth
in Enrymol 153: 253–277;
Schardl et al. (1987) Gene 61: 1–11 und Berger et al. (1989)
Proc Natl Acad Sci USA 86: 8402–8406).
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Besonders bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren
sind konstitutive, samenspezifische, fruchtspezifische, blütenspezifische
und insbesondere blütenblattspezifische
Promotoren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher insbesondere ein Nukleinsäurekonstrukt,
enthaltend funktionell verknüpft
einen blütenspezifischen
oder insbesondere einen blütenblattspezifischen
Promotor und eine Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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Die Herstellung einer Expressionskassette
erfolgt vorzugsweise durch Fusion eines geeigneten Promotors mit
einer vorstehend beschriebenen Nukleinsäure, kodierend eine Ketolase,
und vorzugsweise einer zwischen Promotor und Nukleinsäure-Sequenz
inserierten Nukleinsäure,
die für
ein plastidenspezifisches Transitpeptid kodiert, sowie einem Polyadenylierungssignal
nach gängigen
Rekombinations- und Klonierungstechniken, wie sie beispielsweise
in T. Maniatis, E.F. Fritsch und J. Sambrook, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1989) sowie in T.J. Silhavy, M.L. Berman und L.W. Enquist,
Experiments with Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY (1984) und in Ausubel, F.M. et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Greene Publishing Assoc. and Wiley-Interscience
(1987), beschrieben sind.
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Die vorzugsweise insertierte Nukleinsäuren, kodierend
ein plastidäres
Transitpeptid, gewährleisten
die Lokalisation in Plastiden und insbesondere in Chromoplasten.
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Es können auch Expressionskassetten
verwendet werden, deren Nukleinsäure-Sequenz
für ein
Ketolase-Fusionsprotein kodiert, wobei ein Teil des Fusionsproteins
ein Transitpeptid ist, das die Translokation des Polypeptides steuert.
Bevorzugt sind für
die Chromoplasten spezifische Transitpeptide, welche nach Translokation
der Ketolase in die Chromoplasten vom Ketolase-Teil enzymatisch abgespalten werden.
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Insbesondere bevorzugt ist das Transitpeptid,
das von der plastidären
Nicotiana tabacum Transketolase oder einem anderen Transitpeptid
(z.B. dem Transitpeptid der kleinen Untereinheit der Rubisco (rbcS) oder
der Ferredoxin NADP Oxidoreduktase als auch der Isopentenylpyrophosphat
Isomerase-2) oder dessen funktionellem Äquivalent abgeleitet ist.
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Besonders bevorzugt sind Nukleinsäure-Sequenzen
von drei Kassetten des Plastiden-Transitpeptids der
plastidären
Transketolase aus Tabak in drei Leserastern als KpnI/BamHI Fragmente
mit einem ATG-Codon in der Ncol Schnittstelle:
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Weitere Beispiele für ein plastidäres Transitpeptid
sind das Transitpeptid der plastidären Isopentenyl-pyrophosphat
Isomerase-2 (IPP-2) aus Arabisopsis thaliana und das Transitpeptid
der kleinen Untereinheit der Ribulosebisphosphat Carboxylase (rbcS)
aus Erbse (Guerineau, F, Woolston, S, Brooks, L, Mullineaux, P (1988)
An expression cassette for targeting foreign proteins into the chloroplasts.
Nucl. Acids Res. 16: 11380).
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Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können synthetisch
hergestellt oder natürlich
gewonnen sein oder eine Mischung aus synthetischen und natürlichen
Nukleinsäure-Bestandteilen
enthalten, sowie aus verschiedenen heterologen Genabschnitten verschiedener
Organismen bestehen.
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Bevorzugt sind, wie vorstehend beschrieben,
synthetische Nukleotid-Sequenzen mit Kodons, die von Pflanzen bevorzugt
werden. Diese von Pflanzen bevorzugten Kodons können aus Kodons mit der höchsten Proteinhäufigkeit
bestimmt werden, die in den meisten interessanten Pflanzenspezies
exprimiert werden.
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Bei der Präparation einer Expressionskassette
können
verschiedene DNA-Fragmente manipuliert werden, um eine Nukleotid-Sequenz
zu erhalten, die zweckmäßigerweise
in der korrekten Richtung liest und die mit einem korrekten Leseraster
ausgestattet ist. Für
die Verbindung der DNA-Fragmente miteinander können an die Fragmente Adaptoren
oder Linker angesetzt werden.
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Zweckmäßigerweise können die
Promotor- und die Terminator-Regionen in Transkriptionsrichtung
mit einem Linker oder Polylinker, der eine oder mehrere Restriktionsstellen
für die
Insertion dieser Sequenz enthält,
versehen werden. In der Regel hat der Linker 1 bis 10, meistens
1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6 Restriktionsstellen. Im allgemeinen
hat der Linker innerhalb der regulatorischen Bereiche eine Größe von weniger
als 100 bp, häufig
weniger als 60 bp, mindestens jedoch 5 bp. Der Promotor kann sowohl
nativ bzw. homolog als auch fremdartig bzw. heterolog zur Wirtspflanze
sein. Die Expressionskassette beinhaltet vorzugsweise in der 5'-3'-Transkriptionsrichtung den Promotor,
eine kodierende Nukleinsäuresequenz
oder ein Nukleinsäurekonstrukt
und eine Region für
die transkriptionale Termination. Verschiedene Terminationsbereiche
sind gegeneinander beliebig austauschbar.
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Beispiele für einen Terminator sind der
35S-Terminator (Guerineau et al. (1988) Nucl Acids Res. 16: 11380),
der nos Terminator (Depicker A, Stachel S, Dhaese P, Zambryski P,
Goodman HM. Nopaline synthase: transcript mapping and DNA sequence.
J Mol Appl Genet. 1982; 1 (6): 561–73) oder der ocs Terminator
(Gielen, J, de Beuckeleer, M, Seurinck, J, Debroek, N, de Greve,
H, Lemmers, M, van Montagu, M, Schell, J (1984) The complete sequence
of the TL-DNA of the Agrobacterium tumefaciens plasmid pTiAchS.
EMBO J. 3: 835–846).
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Ferner können Manipulationen, die passende
Restriktionsschnittstellen bereitstellen oder die überflüssige DNA
oder Restriktionsschnittstellen entfernen, eingesetzt werden. Wo
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen wie z.B. Transitionen
und Transversionen in Frage kommen, können in vitro-Mutagenese, "primer-repair", Restriktion oder
Ligation verwendet werden.
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Bei geeigneten Manipulationen, wie
z.B. Restriktion, "chewing-back" oder Auffüllen von Überhängen für "bluntends", können komplementäre Enden
der Fragmente für
die Ligation zur Verfügung
gestellt werden.
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Bevorzugte Polyadenylierungssignale
sind pflanzliche Polyadenylierungssignale, vorzugsweise solche,
die im wesentlichen T-DNA-Polyadenylierungssignale aus Agrobacterium
tumefaciens, insbesondere des Gens 3 der T-DNA (Octopin Synthase)
des Ti-Plasmids pTiACH5 entsprechen (Gielen et al., EMBO J. 3 (1984), 835
ff) oder funktionelle Äquivalente.
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Die Übertragung von Fremdgenen in
das Genom einer Pflanze wird als Transformation bezeichnet.
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Dazu können an sich bekannte Methoden
zur Transformation und Regeneration von Pflanzen aus Pflanzengeweben
oder Pflanzenzellen zur transienten oder stabilen Transformation
genutzt werden.
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Geeignete Methoden zur Transformation
von Pflanzen sind die Protoplastentransformation durch Polyethylenglykol-induzierte
DNA-Aufnahme, das biolistische Verfahren mit der Genkanone – die sogenannte "particle bombardment" Methode, die Elektroporation,
die Inkubation trockener Embryonen in DNA-haltiger Lösung, die
Mikroinjektion und der, vorstehend beschriebene, durch Agrobacterium
vermittelte Gentransfer. Die genannten Verfahren sind beispielsweise
in B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer, in: Transgenic Plants,
Vol. 1, Engineering and Utilization, herausgegeben von S.D. Kung
und R. Wu, Academic Press (1993), 128–143 sowie in Potrykus, Annu.
Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42 (1991), 205–225) beschrieben.
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Vorzugsweise wird das zu exprimierende
Konstrukt in einen Vektor kloniert, der geeignet ist, Agrobacterium
tumefaciens zu transformieren, beispielsweise pBin19 (Bevan et al.,
Nucl. Acids Res. 12 (1984), 8711) oder besonders bevorzugt pSUN2,
pSUN3, pSUN4 oder pSUNS (WO 02/00900).
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Mit einem Expressionsplasmid transformierte
Agrobakterien können
in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen verwendet werden,
z.B. indem verwundete Blätter
oder Blattstücke
in einer Agrobakterienlösung
gebadet und anschließend
in geeigneten Medien kultiviert werden.
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Zur bevorzugten Herstellung von genetisch
veränderten
Pflanzen, im folgenden auch transgene Pflanzen bezeichnet, wird
die fusionierte Expressionskassette, die eine Ketolase exprimiert,
in einen Vektor, beispielsweise pBin19 oder insbesondere pSUNS und
pSUN3 kloniert, der geeignet ist, in Agrobacterium tumefaciens transformiert
zu werden. Mit einem solchen Vektor transformierte Agrobakterien
können
dann in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen, insbesondere
von Kulturpflanzen verwendet werden, indem beispielsweise verwundete
Blätter
oder Blattstücke
in einer Agrobakterienlösung
gebadet und anschließend
in geeigneten Medien kultiviert werden.
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Die Transformation von Pflanzen durch
Agrobakterien ist unter anderem bekannt aus F.F. White, Vectors
for Gene Transfer in Higher Plants; in Transgenic Plants, Vol. 1,
Engineering and Utilization, herausgegeben von S.D. Kung und R.
Wu, Academic Press, 1993, S. 15–38.
Aus den transformierten Zellen der verwundeten Blätter bzw.
Blattstücke
können
in bekannter Weise transgene Pflanzen regeneriert werden, die ein
in die Expressionskassette integriertes Gen für die Expression einer Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase, enthalten.
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Zur Transformation einer Wirtspflanze
mit einer für
eine Ketolase kodierenden Nukleinsäure wird eine Expressionskassette
als Insertion in einen rekombinanten Vektor eingebaut, dessen Vektor-DNA
zusätzliche funktionelle
Regulationssignale, beispielsweise Sequenzen für Replikation oder Integration
enthält.
Geeignete Vektoren sind unter anderem in "Methods in Plant Molecular Biology and
Biotechnology" (CRC
Press), Kap. 6/7, S. 71–119
(1993) beschrieben.
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Unter Verwendung der oben zitierten
Rekombinations- und Klonierungstechniken können die Expressionskassetten
in geeignete Vektoren kloniert werden, die ihre Vermehrung, beispielsweise
in E. coli, ermöglichen.
Geeignete Klonierungsvektoren sind u.a. pJIT117 (Guerineau et al.
(1988) Nucl. Acids Res. 16: 11380), pBR332, pUC-Serien, M13mp-Serien
und pACYC184. Besonders geeignet sind binäre Vektoren, die sowohl in
E. coli als auch in Agrobakterien replizieren können.
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Im folgenden wird die Herstellung
der erfindungsgemäßen gentisch
veränderten
Mikroorganismen näher
beschrieben:
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Die vorstehend beschriebenen Nukleinsäuren, kodierend
eine Ketolase oder β-Hydroxylase
oder β-Cyclase
sind vorzugsweise in Expressionskonstrukte eingebaut, enthaltend
unter der genetischen Kontrolle regulativer Nukleinsäuresequenzen
eine für
ein erfindungsgemäßes Enzym
kodierende Nukleinsäuresequenz; sowie
Vektoren, umfassend wenigstens eines dieser Expressionskonstrukte.
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Vorzugsweise umfassen solche erfindungsgemäßen Konstrukte
5'-stromaufwärts von
der jeweiligen kodierenden Sequenz einen Promotor und 3'-stromabwärts eine
Terminatorsequenz sowie gegebenenfalls weitere übliche regulative Elemente,
und zwar jeweils operativ verknüpft
mit der kodierenden Sequenz. Unter einer "operativen Verknüpfung" versteht man die sequentielle Anordnung
von Promotor, kodierender Sequenz, Terminator und gegebenenfalls
weiterer regulativer Elemente derart, dass jedes der regulativen
Elemente seine Funktion bei der Expression der kodierenden Sequenz
bestimmungsgemäß erfüllen kann.
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Beispiele für operativ verknüpfbare Sequenzen
sind Targeting-Sequenzen sowie Translationsverstärker, Enhancer, Polyadenylierungssignale
und dergleichen. Weitere regulative Elemente umfassen selektierbare
Marker, Amplifikationssignale, Replikationsursprünge und dergleichen.
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Zusätzlich zu den artifiziellen
Regulationssequenzen kann die natürliche Regulationssequenz vor
dem eigentlichen Strukturgen noch vorhanden sein. Durch genetische
Veränderung
kann diese natürliche
Regulation gegebenenfalls ausgeschaltet und die Expression der Gene
erhöht
oder erniedrigt werden. Das Genkonstrukt kann aber auch einfacher
aufgebaut sein, das heißt
es werden keine zusätzlichen
Regulationssignale vor das Strukturgen insertiert und der natürliche Promotor
mit seiner Regulation wird nicht entfernt. Statt dessen wird die
natürliche
Regulationssequenz so mutiert, dass keine Regulation mehr erfolgt
und die Genexpression gesteigert oder verringert wird. Die Nukleinsäuresequenzen
können
in einer oder mehreren Kopien im Genkonstrukt enthalten sein.
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Beispiele für brauchbare Promotoren in
Mikroorganismen sind: cos-, tac-, trp-, tet-, trp-tet-, lpp-, lac-, lpp-lac-,
lacIq-, T7-, T5-, T3-, gal-, trc-, ara-, SP6-, lambda-PR- oder im
lambda-PL-Promotor,
die vorteilhafterweise in gram-negativen Bakterien Anwendung finden;
sowie die gram-positiven Promotoren amy und SPO2 oder die Hefepromotoren
ADC1, MFa , AC, P-60, CYC1, GAPDH. Besonders bevorzugt ist die Verwendung induzierbarer
Promotoren, wie z.B. licht- und insbesondere temperaturinduzierbarer
Promotoren, wie der PrPl-Promotor.
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Prinzipiell können alle natürlichen
Promotoren mit ihren Regulationssequenzen verwendet werden. Darüber hinaus
können
auch synthetische Promotoren vorteilhaft verwendet werden.
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Die genannten regulatorischen Sequenzen
sollen die gezielte Expression der Nukleinsäuresequenzen und die Proteinexpression
ermöglichen.
Dies kann beispielsweise je nach Wirtsorganismus bedeuten, dass das
Gen erst nach Induktion exprimiert oder überexprimiert wird, oder dass
es sofort exprimiert und/oder überexprimiert
wird.
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Die regulatorischen Sequenzen bzw.
Faktoren können
dabei vorzugsweise die Expression positiv beeinflussen und dadurch
erhöhen
oder erniedrigen. So kann eine Verstärkung der regulato rischen Elemente vorteilhafterweise
auf der Transkriptionsebene erfolgen, indem starke Transkriptionssignale
wie Promotoren und/oder "Enhancer" verwendet werden.
Daneben ist aber auch eine Verstärkung
der Translation möglich,
indem beispielsweise die Stabilität der mRNA verbessert wird.
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Die Herstellung einer Expressionskassette
erfolgt durch Fusion eines geeigneten Promotors mit den vorstehend
beschriebenen Nukleinsäuresequenzen,
kodierend eine Ketolase, β-Hydroxylase oder β-Cyclase sowie
einem Terminator- oder Polyadenylierungssignal. Dazu verwendet man
gängige
Rekombinations- und Klonierungstechniken, wie sie beispielsweise
in T. Maniatis, E.F. Fritsch und J. Sambrook, Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY (1989) sowie in T.J. Silhavy, M.L. Berman und L.W. Enquist, Experiments
with Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY (1984) und in Ausubel, F.M. et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Assoc. and Wiley Interscience (1987)
beschrieben sind.
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Das rekombinante Nukleinsäurekonstrukt
bzw. Genkonstrukt wird zur Expression in einem geeigneten Wirtsorganismus
vorteilhafterweise in einen wirtsspezifischen Vektor insertiert,
der eine optimale Expression der Gene im Wirt ermöglicht.
Vektoren sind dem Fachmann wohl bekannt und können beispielsweise aus "Cloning Vectors" (Pouwels P. H. et
al., Hrsg, Elsevier, Amsterdam – New
York – Oxford,
1985) entnommen werden. Unter Vektoren sind außer Plasmiden auch alle anderen
dem Fachmann bekannte Vektoren, wie beispielsweise Phagen, Viren,
wie SV40, CMV, Baculovirus und Adenovirus, Transposons, IS-Elemente,
Phasmide, Cosmide, und lineare oder zirkuläre DNA zu verstehen. Diese
Vektoren können
autonom im Wirtsorganismus repliziert oder chromosomal repliziert
werden.
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Als Beispiele für geeignete Expressionsvektoren
können
genannt werden:
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Übliche
Fusionsexpressionsvektoren, wie pGEX (Pharmacia Biotech Inc; Smith,
D.B. und Johnson, K.S. (1988) Gene 67: 31–40), pMAL (New England Biolabs,
Beverly, MA) und pRIT 5 (Pharmacia, Piscataway, NJ), bei denen Glutathion-S-Transferase
(GST), Maltose E-bindendes Protein bzw. Protein A an das rekombinante
Zielprotein fusioniert wird.
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Nicht-Fusionsprotein-Expressionsvektoren
wie pTrc (Amann et al., (1988) Gene 69: 301–315) und pET 11d (Studier
et al. Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185, Academic
Press, San Diego, Kalifornien (1990) 60–89) oder pBluescript und pUC-Vektoren.
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Hefe-Expressionsvektor zur Expression
in der Hefe S. cerevisiae , wie pYepSec1 (Baldari et al., (1987) Embo
J. 6: 229–234),
pMFa (Kurjan und Herskowitz (1982) Cell 30: 933–943), pJRY88 (Schultz et al.
(1987) Gene 54: 113–123)
sowie pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA).
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Vektoren und Verfahren zur Konstruktion
von Vektoren, die sich zur Verwendung in anderen Pilzen, wie filamentösen Pilzen,
eignen, umfassen diejenigen, die eingehend beschrieben sind in:
van den Hondel, C.A.M.J.J. & Punt,
P.J. (1991) "Gene
transfer systems and vector development for filamentous fungi, in:
Applied Molecular Genetics of Fungi, J.F. Peberdy et al., Hrsg.,
S. 1–28,
Cambridge University Press: Cambridge.
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Baculovirus-Vektoren, die zur Expression
von Proteinen in gezüchteten
Insektenzellen (bspw. Sf9-Zellen) verfügbar sind, umfassen die pAc-Reihe
(Smith et al., (1983) Mol. Cell Biol.. 3: 2156–2165) und die pVL-Reihe (Lucklow
und Summers (1989) Virology 170: 31–39).
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Weitere geeignete Expressionssysteme
für prokaryontische
und eukaryotische Zellen sind in Kapitel 16 und 17 von Sambrook,
J., Fritsch, E.F. und Maniatis, T., Molecular cloning: A Laboratory
Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989 beschrieben.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Expressionskonstrukte
bzw. Vektoren sind genetisch veränderte
Mikroorganismen herstellbar, welche beispielsweise mit wenigstens
einem erfindungsgemäßen Vektor
transformiert sind.
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Vorteilhafterweise werden die oben
beschriebenen erfindungsgemäßen rekombinanten
Konstrukte in ein geeignetes Wirtssystem eingebracht und exprimiert.
Dabei werden vorzugsweise dem Fachmann bekannte geläufige Klonierungs-
und Transfektionsmethoden, wie beispielsweise Co-Präzipitation,
Protoplastenfusion, Elektroporation, retrovirale Transfektion und
dergleichen, verwendet, um die genannten Nukleinsäuren im jeweiligen
Expressionssystem zur Expression ro bringen. Geeignete Systeme werden
beispielsweise in Current Protocols in Molecular Biology, F. Ausubel
et al., Hrsg., Wiley Interscience, New York 1997, beschrieben.
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Die Selektion erfolgreich transformierter
Organismen kann durch Markergene erfolgen, die ebenfalls im Vektor
oder in der Expressionskassette enthalten sind. Beispiele für solche
Markergene sind Gene für
Antibiotikaresistenz und für
Enzyme, die eine farbgebende Reaktion katalysieren, die ein Anfärben der
transformierten Zelle bewirkt. Diese können dann mittels automatischer
Zellsortierung selektiert werden.
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Erfolgreich mit einem Vektor transformierte
Mikroorganismen, die ein entsprechendes Antibiotikaresistenzgen
(z.B. G418 oder Hygromycin) tragen, lassen sich durch entsprechende
Antibiotika-enthaltende Medien oder Nährböden selektieren. Markerproteine,
die an der Zelloberfläche präsentiert
werden, können
zur Selektion mittels Affinitätschromatographie
genutzt werden.
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Die Kombination aus den Wirtsorganismen
und den zu den Organismen passenden Vektoren, wie Plasmide, Viren
oder Phagen, wie beispielsweise Plasmide mit dem RNA-Polymerase/Promoter-System,
die Phagen 8 oder andere temperente Phagen oder Transposons und/oder
weiteren vorteilhaften regulatorischen Sequenzen bildet ein Expressionssystem.
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Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zur Herstellung von genetisch veränderten Organismen, dadurch
gekennzeichnet, das man ein Nukleinsäurekonstrukt, enthaltend funktionell
verknüpft
einen Promotor und Nukleinsäuren,
kσdierend
eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist, und gegebenenfalls einen
Terminator in das Genom des Ausgangsorganismus oder extrachromosomal
in den Ausgangsorganismus einführt.
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Die Erfindung betrifft ferner die
genetisch veränderten
Organismen, wobei die genetische Veränderung die Aktivität einer
Ketolase
A für
den Fall, dass der Wildtyporganismus bereits eine Ketolase-Aktivität aufweist,
gegenüber
dem Wildtyp erhöht
und
B für
den Fall, dass der Wildtyporganismus keine Ketolase-Aktivität aufweist,
gegenüber
dem Wildtyp verursacht
und die nach A erhöhte oder nach B verursachte
Ketolase-Aktivität
durch eine Ketolase verursacht wird, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität
von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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Wie vorstehend ausgeführt erfolgt
die Erhöhung
oder Verursachung der Ketolase-Aktivität gegenüber dem Wildtyp vorzugsweise
durch eine Erhöhung
oder Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
erfolgt, wie vorstehend ausgeführt,
die Erhöhung
oder Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase, durch Ein bringen von Nukleinsäuren, kodierend eine Ketolase,
in die Pflanzen und damit vorzugsweise durch Überexpression oder transgene
Expression von Nukleinsäuren,
kodierend eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist.
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Die Erfindung betrifft ferner einen
genetisch veränderten
Organismus, enthaltend mindestens eine transgene Nukleinsäure, kodierend
eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder eine
von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion von
Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist. Dies ist der Fall, wenn
der Ausgangsorganismus keine Ketolase oder eine endogen Ketolase
aufweist und eine transgene Ketolase überexprimiert wird.
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Die Erfindung betrifft ferner einen
genetisch veränderten
Organismus, enthaltend mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend
eine Ketolase, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 2 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 42% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 2 aufweist. Dies ist der Fall, wenn
der Ausgangsorganismus eine endogen Ketolase aufweist und die endogene
Ketolase überexprimiert
wird.
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Besonders bevorzugte, genetisch veränderte Organismen
weisen, wie vorstehend erwähnt,
zusätzlich eine
erhöhte
Hydroxlase-Aktivität
und/oder β-Cyclase-Aktivität gegenüber einem
Wildtyporganismus auf. Weiter bevorzugte Ausführungsformen sind vorstehend
im erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben.
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Unter Organismen werden erfindungsgemäß vorzugsweise
Organismen verstanden, die als Wildtyp- oder Ausgangsorganismen
natürlicherweise
oder durch genetische Komplementierung und/oder Umregulierung der
Stoffwechselwege in der Lage sind, Carotinoide, insbesondere β-Carotin und/oder
Zeaxanthin und/oder Neoxanthin und/oder Violaxanthin und/oder Lutein
herzustellen.
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Weiter bevorzugte Organismen weisen
als Wildtyp- oder Ausgangsorganismen bereits eine Hydroxylase-Aktivität auf und
sind somit als Wildtyp- oder Ausgangsorganismen in der Lage, Zeaxanthin
herzustellen.
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Bevorzugte Organismen sind Pflanzen
oder Mikroorganismen, wie beispielsweise Bakterien, Hefen, Algen
oder Pilze.
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Als Bakterien können sowohl Bakterien verwendet
werden, die aufgrund des Einbringens von Genen der Carotinoidbiosynthese
eines Carotinoid-produzierenden Organismus in der Lage sind, Xanthophylle
zu synthetisieren, wie beispielsweise Bakterien der Gattung Escherichia,
die beispielsweise crt-Gene aus Erwinia enthalten, als auch Bakterien,
die von sich aus in der Lage sind, Xanthophylle zu synthetisieren
wie beispielsweise Bakterien der Gattung Erwinia, Agrobacterium,
Flavobacterium, Alcaligenes, Paracoccus, Nostoc oder Cyanobakterien
der Gattung Synechocystis.
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Bevorzugte Bakterien sind Escherichia
coli, Erwinia herbicola, Erwinia uredovora, Agrobacterium aurantiacum,
Alcaligenes sp. PC-1, Flavobacterium sp. strain R1534, das Cyanobacterium
Synechocystis sp. PCC6803, Paracoccus marcusii oder Paracoccus carotinifaciens.
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Bevorzugte Hefen sind Candida, Saccharomyces,
Hansenula, Pichia oder Phaffia. Besonders bevorzugte Hefen sind
Xanthophyllomyces dendrorhous oder Phaffia rhodozyma.
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Bevorzugte Pilze sind Aspergillus,
Trichoderma, Ashbya, Neurospora, Blakeslea, Phycomyces, Fusarium
oder weitere in Indian Chem. Engr. Section B. Vol. 37, No. 1, 2
(1995) auf Seite 15, Tabelle 6 beschriebene Pilze.
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Bevorzugte Algen sind Grünalgen,
wie beispielsweise Algen der Gattung Haematococcus, Phaedactylum
tricornatum, Volvox oder Dunaliella. Besonders bevorzugte Algen
sind Haematococcus puvialis oder Dunaliella bardawil.
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Weitere brauchbare Mikroorganismen
und deren Herstellung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind beispielsweise aus der
DE-A-199
16 140 bekannt, worauf hiermit Bezug genommen wird.
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Besonders bevorzugte Pflanzen sind
Pflanzen ausgewählt
aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae,
Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae,
Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae,
Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae,
Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae,
Illiaceae oder Lamiaceae.
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Ganz besonders bevorzugte Pflanzen
sind ausgewählt
aus der Gruppe der Pflanzengattungen Marigold, Tagetes errecta,
Tagetes patula, Acacia, Aconitum, Adonis, Arnica, Aquilegia, Aster,
Astragalus, Bignonia, Calendula, Caltha, Campanula, Canna, Centaurea,
Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Crocus, Curcurbita,
Cytisus, Delonia, Delphinium, Dianthus, Dimorphotheca, Doronicum,
Eschscholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genista,
Gentiana, Geranium, Gerbera, Geum, Grevillea, Helenium, Helianthus,
Hepatica, Heracleum, Hisbiscus, Heliopsis, Hypericum, Hypochoens,
Impatiens, Iris, Jacaranda, Kerria, Laburnum, Lathyrus, Leontodon,
Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysimachia, Maratia, Medicago,
Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis,
Phyteuma, Potentilla, Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa,
Rudbeckia, Senecio, Silene, Silphium, Sinapsis, Sorbus, Spartium,
Tecoma, Torenia, Tragopogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago,
Ulex, Viola oder Zinnia, besonders bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe der Pflanzengattungen Marigold, Tagetes erecta, Tagetes
patula, Lycopersicon, Rosa, Calendula, Physalis, Medicago, Helianthus,
Chrysanthemum, Aster, Tulipa, Narcissus, Petunia, Geranium, Tropaeolum
oder Adonis.
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Ganz besonders bevorzugte genetisch
veränderte
Pflanzen sind ausgewählt
aus den Pflanzengattungen Marigold, Tagetes erecta, Tagetes patula,
Adonis, Lycopersicon, Rosa, Calendula, Physalis, Medicago, Helianthus,
Chrysanthemum, Aster, Tulipa, Narcissus, Petunia, Geranium oder
Tropaeolum, wobei die genetisch veränderte Pflanze mindestens eine
transgene Nukleinsäure,
kodierend eine Ketolase, enthält.
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Die transgenen Pflanzen, deren Vermehrungsgut,
sowie deren Pflanzenzellen, -gewebe oder -teile, insbesondere deren
Früchte,
Samen, Blüten
und Blütenblätter sind
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Die genetisch veränderten Pflanzen können, wie
vorstehend beschrieben, zur Herstellung von Ketocarotinoiden, insbesondere
Astaxanthin verwendet werden.
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Von Menschen und Tieren verzehrbare
erfindungsgemäße, genetisch
veränderte
Organismen, insbesondere Pflanzen oder Pflanzenteile, wie insbesondere
Blütenblätter mit
erhöhtem
Gehalt an Ketocarotinoiden, insbesondere Astaxanthin können auch
beispielsweise direkt oder nach an sich bekannter Prozessierung als
Nahrungsmittel oder Futtermittel oder als Futter- und Nahrungsergänzungsmittel
verwendet werden.
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Ferner können die genetisch veränderten
Organismen zur Herstellung von Ketocarotinoidhaltigen Extrakten
der Organismen und/oder zur Herstellung von Futter- und Nahrungsergänzungsmitteln
verwendet werden.
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Die genetisch veränderten Organismen weisen im
Vergleich zum Wildtyp einen erhöhten
Gehalt an Ketocarotinoiden auf.
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Unter einem erhöhten Gehalt an Ketocarotinoiden
wird in der Regel ein erhöhter
Gehalt an Gesamt-Ketocarotinoid verstanden.
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Unter einem erhöhten Gehalt an Ketocarotinoiden
wird aber auch insbesondere ein veränderter Gehalt der bevorzugten
Ketocarotinoide verstanden, ohne dass zwangsläufig der Gesamt-Carotinoidgehalt
erhöht sein
muss.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weisen die erfindungsgemäßen, genetisch
veränderten
Pflanzen im Vergleich zum Wildtyp einen erhöhten Gehalt an Astaxanthin
auf.
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Unter einem erhöhten Gehalt wird in diesem
Fall auch ein verursachter Gehalt an Ketocarotinoiden, bzw. Astaxanthin
verstanden.
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Die Erfindung betrifft ferner die
neuen Ketolasen sowie die neuen Nukleinsäuren, die diese kodieren.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
Ketolasen, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 8 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität
von mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%, besonders bevorzugt
mindestens 80%, bevorzugter mindestens 85%, bevorzugter mindestens
90%, bevorzugter mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ.
ID. NO. 8 aufweist, mit der Maßgabe,
dass die Aminosäuresequenzen SEQ
ID NO: 4 nicht enthalten ist. Die Sequenz SEQ ID NO: 4 ist, wie
vorstehend erwähnt,
als putatives Protein in Datenbanken annotiert.
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Ferner betrifft die Erfindung Ketolasen,
enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 6 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die eine
Identität
von mindestens 70% auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 6 aufweist. Die Sequenz SEQ ID NO:
6 ist, wie vorstehend erwähnt,
in Datenbanken nicht annotiert.
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In einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung Ketolasen, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 12 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität
von mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%, besonders bevorzugt
mindestens 80%, bevorzugter mindestens 85%, bevorzugter mindestens
90%, bevorzugter mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ.
ID. NO. 12 aufweist, mit der Maßgabe,
dass die Aminosäuresequenzen
SEQ ID NO: 6 nicht enthalten ist.
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Ferner betrifft die Erfindung Ketolasen,
enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 49 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die eine
Identität
von mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 60%, be sonders bevorzugt
mindestens 70%, bevorzugter mindestens 80%, bevorzugter mindestens
90%, bevorzugter mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ.
ID. NO. 49 aufweist, mit der Maßgabe,
dass die Aminosäuresequenzen
SEQ ID NO: 47 nicht enthalten ist. Die Sequenz SEQ ID NO: 47 ist,
wie vorstehend erwähnt,
als putatives Protein in Datenbanken annotiert.
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Die Erfindung betrifft ferner Nukleinsäuren, kodierend
ein vorstehend beschriebenes Protein, mit der Maßgabe, dass die Nukleinsäure nicht
die Sequenz SEQ ID NO: 5 enthält.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass ein Protein enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ. ID. NO. 4 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution,
Insertion oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete Sequenz, die
eine Identität
von mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%, besonders bevorzugt
mindestens 80%, bevorzugter mindestens 85%, bevorzugter mindestens
90%, bevorzugter mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ.
ID. NO. 4 und die Eigenschaft einer Ketolase aufweist, eine Eigenschaft
als Ketolase aufweist.
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Die Erfindung betrifft daher auch
die Verwendung eines Proteins, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ.
ID. NO. 4 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 75%, besonders bevorzugt
mindestens 80%, bevorzugter mindestens 85%, bevorzugter mindestens
90%, bevorzugter mindestens 95% auf Aminosäureebene mit der Sequenz SEQ.
ID. NO. 4 und die Eigenschaft einer Ketolase aufweist, als Ketolase.
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Ferner wurde überraschenderweise gefunden,
dass ein Protein enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 6 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 65%, vorzugsweise mindestens 70%, vorzugsweise mindestens
75%, besonders bevorzugt mindestens 80%, bevorzugter mindestens
85%, bevorzugter mindestens 90%, bevorzugter mindestens 95% auf
Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 6 und die Eigenschaft einer Ketolase
aufweist, eine Egenschaft als Ketolase aufweist.
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Die Erfindung betrifft daher auch
die Verwendung eines Proteins, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ.
ID. NO. 6 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 65%, vorzugsweise mindestens 70%, vorzugsweise mindestens
75%, besonders bevorzugt mindestens 80%, bevorzugter mindestens
85%, bevorzugter mindestens 90%, bevorzugter mindestens 95% auf
Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 6 und die Eigenschaft einer Ketolase
aufweist, als Ketolase.
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Ferner wurde überraschenderweise gefunden,
dass ein Protein enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ. ID. NO. 47
oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder
Deletion von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 60%, vorzugsweise mindestens
70%, besonders bevorzugt mindestens 80%, bevorzugter mindestens
85%, bevorzugter mindestens 90%, bevorzugter mindestens 95% auf
Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 47 und die Eigenschaft einer Ketolase
aufweist, eine Egenschaft als Ketolase aufweist.
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Die Erfindung betrifft daher auch
die Verwendung eines Proteins, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ.
ID. NO. 47 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren abgeleitete
Sequenz, die eine Identität
von mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 60%, vorzugsweise mindestens
70%, besonders bevorzugt mindestens 80%, bevorzugter mindestens
85%, bevorzugter mindestens 90%, bevorzugter mindestens 95% auf
Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO. 47 und die Eigenschaft einer Ketolase
aufweist, als Ketolase.
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Im Vergleich zu den Verfahren des
Standes der Technik, liefert das erfindungsgemäße Verfahren eine höhere Menge
an Ketocarotinoide, insbesondere Astaxanthin mit einer geringeren
Menge an hydroxylierten Nebenprodukten.
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Die Erfindung wird durch die nun
folgenden Beispiele erläutert,
ist aber nicht auf diese beschränkt:
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Allgemeine Experimentelle
Bedingungen: Sequenzanalyse rekombinanter DNA
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Die Sequenzierung rekombinanter DNA-Moleküle erfolgte
mit einem Laserfluoreszenz-DNA-Sequenzierer
der Firma Licor (Vertrieb durch MWG Biotech, Ebersbach) nach der
Methode von Sanger (Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74
(1977), 5463–5467).
-
Beispiel 1:
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Amplifikation einer DNA, die die
gesamte Primärsequenz
der Ketolase aus Nostoc sp. PCC 7120 codiert
-
Die DNA, die für die Ketolase aus Nostoc PCC
7120 kodiert, wurde mittels PCR aus Nostoc PCC 7120 (Stamm der "Pasteur Culture Collection
of Cyanobacterium")
amplifiziert.
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Für
die Präparation
von genomischer DNA aus einer Suspensionskultur von Nostoc PCC 7120,
die 1 Woche mit Dauerlicht und konstantem Schütteln (150 rpm) at 25°C in BG 11-Medium
(1.5 g/l NaNO3, 0.04 g/l K2PO4 × 3H2O,
0.075 g/l MgSO4 × H20,
0.036 g/l CaCl2 × 2H2O,
0.006 g/l citric acid, 0.006 g/l Ferric ammonium citrate, 0.001
g/l EDTA disodium magnesium, 0.04 g/l Na2CO3, 1 ml trace metal mix
AS+Co (2.86 g/l H3BO3, 1.81 g/l MnCl2 × 4H2O, 0.222 g/l ZnSO4 × 7H2O,
0.39 g/l NaMoO4 × 2H2O,
0.079 g/l CuSO4 × 5H2O, 0.0494
g/l Co(NO3)2 × 6H2O)
gewachsen war, wurden die Zellen durch Zentrifugation geerntet,
in flüssigem Stickstoff
eingefroren und im Mörser
pulverisiert.
-
Protokoll für DNA Isolation
aus Nostoc PCC7120:
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sAus einer 10 ml Flüssigkultur
wurden die Bakterienzellen durch 10minütige Zentrifugation bei 8 000 rpm
pelletiert. Anschließend
wurden die Bakterienzellen in flüssigem
Stickstoff mit einem Mörser
zerstoßen und
gemahlen. Das Zellmaterial wurde in 1 ml 10 mM Tris HCl (pH 7.5)
resuspendiert und in ein Eppendorf Reaktionsgefäß (2 ml Volumen) überführt. Nach
Zugabe von 100 μl
Proteinase K (Konzentration: 20 mg/ml) wurde die Zellsuspension
für 3 Stunden
bei 37°C
inkubiert. Anschließend
wurde die Suspension mit 500 μl Phenol
extrahiert. Nach 5minütiger
Zentrifugation bei 13 000 upm wurde die obere, wässrige Phase in ein neues 2
ml-Eppendort Reaktionsgefäß überführt. Die
Extraktion mit Phenol wurde 3 mal wiederholt. Die DNA wurde durch
Zugabe von 1110 Volumen 3 M Natriumacetat (pH 5.2) und 0.6 Volumen
Isopropanol gefällt
und anschließend
mit 70% Ethanol gewaschen. Das DNA-Pellet wurde bei Raumtemperatur
getrocknet, in 25 μl
Wasser aufgenommen und unter Erhitzung auf 65°C gelöst.
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Die Nukleinsäure, kodierend eine Ketolase
aus Nostoc PCC 7120, wurde mittels "polymerase chain reaction" (PCR) aus Nostoc
PCC 7120 unter Verwendung eines sense-spezifischen Primers (NOSTF,
SEQ ID No. 19) und eines antisense-spezifischen Primers (NOSTG SEQ
ID No. 20) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR zur Amplifikation der DNA,
die für
ein Ketolase Protein bestehend aus der gesamten Primärsequenz
kodiert, erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl einer Nostoc
PCC 7120 DNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM NOSTF (SEQ ID No. 19)
- – 0.2
mM NOSTG (SEQ ID No. 20)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 25.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
35X
94°C 1 Minute
55°C 1 Minuten
72°C 3 Minuten
1X
72°C 10
Minuten
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Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
No. 19 und SEQ ID No. 20 resultierte in einem 805 Bp-Fragment, das für ein Protein
bestehend aus der gesamten Primärsequenz
kodiert (SEQ ID No. 21). Unter Verwendung von Standardmethoden wurde
das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pGEM-T (Promega) kloniert und der Klon pNOSTF-G erhalten.
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Sequenzierung des Klons pNOSTF-G
mit dem M13F- und dem M13R-Primer bestätigte eine Sequenz, welche
mit der DNA-Sequenz des Datenbankeintrages AP003592 identisch ist.
Diese Nukleotidsequenz wurde in einem unabhängigem Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentiert
somit die Nukleotidsequenz im verwendeten Nostoc PCC 7120.
-
Dieser Klon pNOSTF-G wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988,
Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet. Die Klonierung erfolgte durch
Isolierung des 1027 Bp Sphl-Fragmentes aus pGEM-T und Ligierung
in den Sphl geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der die Ketolase
von Nostoc in der korrekten Orientierung als N-terminale translationale
Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst pJNOST.
-
Beispiel 2:
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Konstruktion des Plasmides pMCL-CrtYIBZ/idi/gps
für die
Synthese von Zeaxanthin in E. coli Die Konstruktion von pMCL-CrtYIBZ/idi/gps
erfolgte in drei Schritten über
die Zwischenstufen pMCL-CrtYIBZ und pMCL-CrtYIBZ/idi. Als Vektor
wurde das mit high-copy-number Vektoren kompatible Plasmid pMCL200
verwendet (Nakano, Y., Yoshida, Y., Yamashita, Y. und Koga, T.;
Construction of a series of pACYC-derived plasmid vectors; Gene
162 (1995), 157–158).
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Beispiel 2.1.: Konstruktion
von pMCL-CrtYIBZ
-
Die Biosynthesegene crtY, crtB, crtI
und crtZ entstammen dem Bakterium Erwinia uredovora und wurden mittels
PCR amplifiziert. Genomische DNA von Erwinia uredovora (DSM 30080)
wurde von der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkuturen
(DSMZ, Braunschweig) innerhalb eines Service-Dienstes präpariert.
Die PCR-Reaktion wurde entsprechend den Angaben des Herstellers
durchgeführt
(Roche, Long Template PCR: Procedure for amplification of 5–20 kb targets
with the expand long template PCR system). Die PCR-Bedingungen für die Amplifikation
des Biosyntheseclusters von Erwinia uredovora waren die folgenden:
-
Master Mix 1:
-
- – 1.75 μl dNTPs (Endkonzentration
350 μM)
- – 0.3 μM Primer
Crt1 (SEQ ID No. 22)
- – 0.3 μM Primer
Crt2 (SEQ ID No. 23)
- – 250–500 ng
genomische DNA von DSM 30080
-
Aq. Dest. bis zu einem Gesamtvolumen
von 50 μl
-
Master Mix 2:
-
- – 5 μl 10x PCR
Puffer 1 (Endkonzentration 1x, mit 1.75 mM Mg2+)
- – 10x
PCR Puffer 2 (Endkonzentration 1x, mit 2.25 mM Mg2+)
- – 10x
PCR Puffer 3 (Endkonzentration 1x, mit 2.25 mM Mg2+)
- – 0.75 μl Expand
Long Template Enzyme Mix (Endkonzentration 2.6 Units)
-
Aq. Dest. bis zu einem Gesamtvolumen
von 50 μl
-
Die beiden Ansätze "Master Mix 1" und "Master Mix 2" wurden zusammenpipetiert. Die PCR wurde
in einem Gesamtvolumen von 50 μl
unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
1X 94°C 2 Minuten
30X
94°C 30
Sekunden
58°C
1 Minute
68°C
4 Minuten
1X 72°C
10 Minuten
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
No. 22 und SEQ ID No. 23 resultierte in einem Fragment (SEQ ID NO:
24), das für
die Gene CrtY (Protein: SEQ ID NO: 25}, Crt1 (Protein: SEQ ID NO:
26), crt8 (Protein: SEQ ID NO: 27) und CrtZ (iDNA) kodiert. Unter
Verwendung von Standardmethoden wurde das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pCR2.1 (Invitrogen) kloniert und der Klon pCR2.1-CrtYIBZ erhalten.
-
Das Plasmid pCR2.1-CrtYIBZ wurde
SaII und HindIII geschnitten, das resultierende SaII/HindIII-Fragment isoliert
und durch Ligierung in den SaII/HindIII geschnittenen Vektor pMCL200
transfe riert. Das in pMCL 200 klonierte SaII/HindIII Fragment aus
pCR2.1-CrtYIßZ
ist 4624 Bp lang, kodiert für
die Gene CrtY, CrtI, crtB und CrtZ und entspricht der Sequenz von
Position 2295 bis 6918 in D90087 (SEQ ID No. 24). Der resultierende Klon
heisst pMCL-CrtYIBZ.
-
Beispiel 2.2.: Konstruktion
von pMCL-CrtYIBZ/idi
-
Das Gen idi (Isopentenyldiphosphat-Isomerase;
IPP-Isomerase) wurde aus E. coli mittels PCR amplifiziert. Die Nukleinsäure, kodierend
das gesamte idi Gen mit idi-Promotor und Ribosomenbindestelle, wurde aus
E. coli mittels "polymerase
chain reaction" (PCR)
unter Verwendung eines sense-spezifischen Primers (5`-idi
SEQ ID No. 28) und eines antisense-spezifischen Primers (3'-idi SEQ ID No. 29)
amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation der DNA erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 1 μl einer E. coli TOP10- Suspension
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM 5'-idi (SEQ ID
No. 28)
- – 0.2
mM 3'-idi (SEQ ID
No. 29)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
20X
94°C 1 Minute
62°C 1 Minute
72°C 1 Minute
1X
72°C 10
Minuten
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
No. 28 und SEQ ID No. 29 resultierte in einem 679 Bp-Fragment, das für ein Protein
bestehend aus der gesamten Primärsequenz
kodiert (SEQ ID No. 30). Unter Verwendung von Standardmethoden wurde
das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pCR2.1 (Invitrogen) kloniert und der Klon pCR2.1-idi erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pCR2.1-idi
bestätigte
eine Sequenz, die sich nicht von der publizierten Sequenz AE000372
in Position 8774 bis Position 9440 unterscheidet. Diese Region umfaßt die Promotor-Region, die
potentielle Ribosomenbindestelle und den gesamten "open reading frame" für die IPP-Isomerase.
Das in pCR2.1-idi klonierte Fragment hat durch das Einfügen einer
XhoI-Schnittstelle
am 5'-Ende und einer SaII-Schnittstelle
am 3'-Ende des idi-Gens
eine Gesamtlänge
von 679 Bp.
-
Dieser Klon wurde daher für die Klonierung
des idi-Gens in den Vektor pMCL-CrtYIBZ verwendet. Die Klonierung
erfolgte durch Isolierung des XhoI/SaII-Fragmentes aus pCR2.1-idi
und Ligierung in den XhoI/SaII geschnittenen Vektor pMCL-CrtYIBZ.
Der resultierende Klon heisst pMCL-CrtYIBZ/idi.
-
Beispiel 2.3.: Konstruktion
von pMCL-CrtYIBZ/idi/gps
-
Das Gen gps (Geranylgeranylpyrophosphat-Synthase;
GGPP-Synthase) wurde aus Archaeoglobus fulgidus mittels PCR amplifiziert.
Die Nukleinsäure,
kodierend gps aus Archaeoglobus fulgidus, wurde mittels "polymerase chain
reaction" (PCR)
unter Verwendung eines sense-spezifischen Primers (5'-gps SEQ ID No. 32)
und eines antisense-spezifischen Primers (3'-gps SEQ ID No. 33) amplifiziert.
-
Die DNA von Archaeoglobus fulgidus
wurde von der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
(DSMZ, Braunschweig) innerhalb eines Service-Dienstes präpariert.
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR zur Amplifikation der DNA,
die für
ein GGPP-Synthase Protein bestehend aus der gesamten Primärsequenz
kodiert, erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl einer Archaeoglobus
fulgidus-DNA
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM 5'-gps (SEQ ID
No. 32)
- – 0.2
mM 3'-gps (SEQ ID
No. 33)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
20X
94°C 1 Minute
56°C 1 Minute
72°C 1 Minute
1X
72°C 10
Minuten
-
Das mittels PCR und den Primern SEQ
ID No. 32 und SEQ ID No. 33 amplifizierte DNA-Fragment wurde mit an sich bekannten
Methoden aus dem Agarosegel eluiert und mit den Restriktionsenzymen
NcoI und HindIII geschnitten. Daraus resultiert ein 962 Bp-Fragment,
das für
ein Protein bestehend aus der gesamten Primärsequenz kodiert (SEQ ID No.
34). Unter Verwendung von Standardmethoden wurde das NcoI/HindIII geschnittene
Amplifikat in den Vektor pCB97-30 kloniert und der Klon pCB-gps
erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pCB-gps bestätigte eine
Sequenz für
die GGPP-Synthase aus A. fulgidus, die sich von der publizierten
Sequenz AF120272 in einem Nukleotid unterscheidet. Durch das Einfügen einer NcoI-Schnittstelle
im gps-Gen wurde das zweite Kodon der GGPP-Synthase verändert. In
der publizierten Sequenz AF120272 kodiert CTG (Position 4-6) für Leucin.
Durch die Amplifikation mit den beiden Primern SEQ ID No. 32 und
SEQ ID No. 33 wurde dieses zweite Kodon in GTG verändert, welches
für Valin
kodiert.
-
Der Klon pCB-gps wurde daher für die Klonierung
des gps-Gens in den Vektor pMCL-CrtYIBZ/idi
verwendet. Die Klonierung erfolgte durch Isolierung des KpnI/XhoI-Fragmentes
aus pCB-gps und Ligierung in den KpnI und XhoI geschnittenen Vektor
pMCL-CrtYIBZ/idi. Das klonierte KpnI/XhoI-Fragment (SEQ ID No. 34) trägt den Prrn16-Promotor
zusammen mit einer minimalen 5'-UTR-Sequenz
von rbcL, den ersten 6 Kodons von rbcL, die die GGPP-Synthase N-terminal
verlängern,
und 3' vom gps-Gen
die psbA-Sequenz. Der N-Terminus der GGPP-Synthase hat somit anstelle der natürlichen
Aminosäure-Abfolge
mit Met-Leu-Lys-Glu (Aminosäure
1 bis 4 aus AF120272) die veränderte
Aminosäure-Abfolge
Met-Thr-Pro-Gln-Thr-Ala-Mei-Val-Lys-Glu. Daraus
resultiert, dass die rekombinante GGPP-Synthase, beginnend mit Lys
in Position 3 (in AF120272) identisch ist und keine weiteren Änderungen
in der Aminosäuresequenz
aufweist. Die rbcL- und psbA-Sequenzen wurden gemäß einer
Referenz nach EibI et al. (Plant J. 19. (1999), 1–13) verwendet.
Der resultierende Klon heisst pMCL-CrtYIBZlidi/gps.
-
Beispiel 3:
-
Biotransformation von
Zeaxanthin in rekombinanten E. coli-Stämmen
-
Zur Zeaxanthin-Biotransformation
wurden rekombinante E. coli-Stämme
hergestellt, welche durch heterologe Komplementation zur Zeaxanthin-Produktion
befähigt
sind. Stämme
von E. coli TOP10 wurden als Wirtszellen für die Komplementations-Experimente
mit den Plasmiden pNOSTF-G und pMCL-CrtYIBZ/idi/gps verwendet.
-
Um E. coli-Stämme herzustellen, die die Synthese
von Zeaxanthin in hoher Konzentration ermöglichen, wurde das Plasmid
pMCL-CrtYIBZ/idi/gps konstruiert. Das Plasmid trägt die Bioynthesegene crtY,
crt8, crtI und crtY von Erwinia uredovora, das Gen gps (für Geranylgeranylpyrophoshat-Synthastase)
aus Archaeoglobus fulgidus und das Gen idi (Isopentenyldiphosphat-Isomerase) aus E.
coli. Mit diesem Konstrukt wurden limitierende Schritte für eine hohe
Akkumulation von Carotinoiden und deren biosynthtischen Vorstufen
beseitigt. Dies wurde zuvor von Wang et al. in ähnlicher Weise mit mehreren
Plasmiden beschrieben (Wang, C.-W., Oh, M.-K. und Liao, J.C.; Engineered
isoprenoid pathway enhances astaxanthin production in Escherichia
coli, Biotechnology and Bioengineering 62 (1999), 235–241).
-
Kulturen von E.coli TOP10 wurden
in an sich bekannter Weise mit den beiden Plasmiden pNOSTF-G und
pMCL-CrtYIBZ/idi/gps transformiert und in LB-Medium bei 30°C bzw. 37°C über Nacht
kultiviert. Ampicillin (50 μg/ml),
Chloramphenicol (50 μg/ml)
und Isopiopyl-β-thiogalactosid
(1 mmol) wurden in an sich üblicher Weise
ebenfalls über
Nacht zugegeben.
-
Zur Isolierung der Carotinoide aus
den rekombinanten Stämmen
wurden die Zellen mit Aceton extrahiert, das organische Lösungsmittel
zur Trockne eingedampft und die Carotinoide mittels HPLC über eine C30-Säule aufgetrennt.
Folgende Verfahrensbedingungen wurden eingestellt.
-
Trennsäule: Prontosil C30-Säule, 250 × 4,6 mm,
(Bischoff, Leonberg)
Flussrate: 1.0 ml/min
Eluenten: Laufmittel
A – 100%
Methanol
Laufmittel B – 80%
Methanol, 0.2% Ammoniumacetat
Laufmittel C – 100% t-Butyl-methylether
-
-
-
Die Spektren wurden direkt aus den
Elutionspeaks unter Verwendung eines Photodiodenarraydetektors bestimmt.
Die isolierten Substanzen wurden über ihre Absorptionsspektren
und ihre Retentionszeiten im Vergleich zu Standardproben identifiziert.
-
1 zeigt
die chromatographische Analyse einer Probe erhalten aus einem mit
pNOSTF-G und pMCL-CrtYIBZ/idi/gps transformierten E. coli-Stamm.
Es zeigt sich, daß dieser
Stamm aufgrund der heterologen Komplementation verschiedene Ketocarotinoide
synthetisieren kann. Mit zunehmender Retentionszeit werden Astaxanthin
(Peak 1), Adonirubin (Peak 2) und Canthaxanthin (Peak 3) eluiert.
-
Beispiel 3.1
-
Vergleichsbeispiel
-
Analog zu den vorhergehenden Beispielen
wurde als Vergleichsbeispiel ein E.coli-Stamm hergestellt, der eine
Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille exprimiert.
Dazu wurde die cDNA die für
die gesamte Primärsequenz
der Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille codiert
amplifiziert und gemäß Beispiel
1 in den gleichen Expressionsvektor kloniert.
-
Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis codiert, wurde mittels PCR aus Haematococcus pluvialis
(Stamm 192.80 der "Sammlung
von Algenkulturen der Universität
Göttingen") Suspensionskultur
amplifiziert. Für
die Präparation
von Total-RNA aus einer Suspensionskultur von Haematococcus pluvialis
(Stamm 192.80), die 2 Wochen mit indirektem Tageslicht bei Raumtemperatur
in Haematococcus-Medium (1.2 g/l Natriumacetat, 2 g/l Hefeextrakt,
0.2 g/l MgCl2 × 6H2O,
0.02 CaCl2 × 2H2O;
pH 6.8; nach Autoklavieren Zugabe von 400 mg/l L-Asparagin, 10 mg/l
FeSO4 × H20)
gewachsen war, wurden die Zellen geerntet, in flüssigem Stickstoff eingefroren
und im Mörser
pulverisiert. Anschließend
wurden 100 mg der gefrorenen, pulverisierten Algenzellen in ein
Reaktionsgefäß überführt und
in 0.8 ml Trizol-Puffer (LifeTechnologies) aufgenommen. Die Suspension
wurde mit 0.2 ml Chloroform extrahiert. Nach 15 minütiger Zentrifugation
bei 12 000 g wurde der wässrige Überstand
abgenommen und in ein neues Reaktionsgefäß überführt und mit einem Volumen Ethanol
extrahiert. Die RNA wurde mit einem Volumen Isopropanol gefällt, mit
75% Ethanol gewaschen und das Pellet in DEPC Wasser (über Nacht
Inkubation von Wasser mit 1/1000 Volumen Diethylpyrocarbonat bei
Raumtemperatur, anschließend
autoklaviert) gelöst.
Die RNA-Konzentration wurde photometrisch bestimmt.
-
Für
die cDNA-Synthese wurden 2.5 μg
Gesamt-RNA für
10 min bei 60_C denaturiert, für
2 min auf Eis abgekühlt
und mittels eines cDNA-Kits (Ready-to-go-you-prime-beads, Pharmacia
Biotech) nach Herstellerangaben unter Verwendung eines antisense
spezifischen Primers PR1 (gcaagctcga cagctacaaa cc) in cDNA umgeschrieben.
-
Die Nukleinsäure codierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) wurde mittels polymerase
chain reaction (PCR) aus Haematococcus pluvialis unter Verwendung
eines sense spezifischen Primers PR2 (gaagcatgca gctagcagcg acag)
und eines antisense spezifischen Primers PR1 amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR zur Amplifikation der cDNA,
die für
ein Ketolase Protein bestehend aus der gesamten Primärsequenz
codiert, erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 4
ml einer Haematococcus pluvialis cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR1
- – 0.2
mM PR2
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 25.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94_C 2 Minuten
35X 94_C 1 Minute
53 C_2 Minuten
72
C_3 Minuten
1X 72_C 10 Minuten
-
Die PCR-Amplifikation mit PR1 und
PR2 resultierte in einem 1155 Bp-Fragment, das für ein Protein bestehend aus
der gesamten Primärsequenz
codiert:
-
Unter Verwendung von Standardmethoden
wurde das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor pGEM-Teasy (Promega)
kloniert und der Klon pGKET02 erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pGKET02 mü dem T7-
und dem SP6-Primer bestätigte
eine Sequenz, die sich lediglich in den drei Codons 73, 114 und
119 in je einer Base von der publizierten Sequenz X86782 unterscheidet.
Diese Nukleotidaustausche wurden in einem unabhängigem Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die Nukleotidsequenz im verwendeten Haematococcus pluvialis
Stamm 192.80.
-
Dieser Klon wurde für die Klonierung
in den unter Beispiel 1 beschriebenen Expressionsvektor verwendet.
Die Klonierung erfolgte analog wie in Beispiel 1 beschrieben. Die
Transformation der E.coli Stämme, deren
Kultivierung und die Analyse des Carotinoidprofils erfolgte wie
in Beispiel 3 beschrieben.
-
2 zeigt
die chromatographische Analyse einer Probe erhalten aus einem mit
diesem Expressionsvektor und pMCL-CrtYIBZ/idilgps transformierten
E. coli-Stamm. Unter Verwendung einer Ketolase aus Haematococcus
pluvialis, wie beispielsweise in
EP
725137 beschrieben, eluieren mit zunehmender Retentionszeit
Astaxanthin (Peak 1), Adonixanthin (Peak 2) und nicht umgesetztes
Zeaxanthin (Peak 3). Dieses Carotinoidprofil wurde bereits in
EP 0725137 beschrieben.
-
Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der
bakteriell produzierten Carotinoidmengen:
-
Tabelle 1: Vergleich der bakteriellen
Ketocarotinoid-Synthese bei Verwendung zweier verschiedener Ketolasen,
der erfindungsgemäßen Ketolase
aus Nostoc sp. Strain PCC7120 (Beispiel 3) und der Ketolase aus
Haematococcus pluvialis als Vergleichsbeispiel (Beispiel 3.1). Carotinoidmengen
sind in ng/ml Kulturflüssigkeit
angegeben.
-
-
Die erfindungsgemäße Expression der Ketolase
aus Nostoc sp. Strain PCC7120 führt
zu einem Carotinoidmuster, welches sich von dem Carotinoidmuster
nach Expression einer Ketolase aus Haematococcus pluvialis deutlich
unterscheidet. Während
die Ketolase aus dem Stand der Technik nur sehr unvollständig das gewünschte Ketocarotinoid
Astaxanthin liefert, ist Astaxanthin bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Ketolase
das Hauptprodukt. Im erfindungsgemäßen Verfahren treten hydroxylierte
Nebenprodukte in einer deutlich geringeren Menge auf.
-
Beispiel 4:
-
Herstellung von Expressionsvektoren
zur konstitutiven Expression der Nostoc sp. PCC 7120 Ketolase in
Lycopersicon esculentum und Tagetes erecta.
-
Die Expression der Ketolase aus Nostoc
in L. esculenumt und in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle
des konstitutiven Promoters FNR (Ferredoxin NADPH Oxidoreductase)
aus Arabidopsis thaliana. Die Expression erfolgte mit dem Transitpeptid
rbcS aus Erbse (Anderson et al. 1986, Biochem J. 240: 709–715).
-
Das DNA Fragment, das die FNR Promotorregion –635 bis –1 aus Arabidopsis
thaliana beinhaltet, wurde mittels PCR unter Verwendung genomischer
DNA (nach Standardmethoden aus Arabidopsis thaliana isoliert) sowie
der Primer FNR-1 (SEQ ID No.38) und FNR-2 (SEQ ID No. 39) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR zur Amplifikation der DNA,
die das FNR-Promotortragment FNR1-2 (–635 bis –1) beinhaltet, erfolgte in
einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 100 ng
genomischer DNA aus A. thaliana
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM FNR-1 (SEQ ID No. 38)
- – 0.2
mM FNR-2 (SEQ ID No. 39)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Polymerase
(Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
35X
94°C 1 Minute
50°C 1 Minute
72°C 1 Minute
1X
72°C 10
Minuten
-
Das 653 bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen)
kloniert und das Plasmid pFNR erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pFNR bestätigte eine
Sequenz, die mit einem Sequenzabschnitt auf Chromosom 5 von Arabidopsis
thaliana (Datenbankeintrag AB011474) von Position 70127 bis 69493 übereinstimmt.
Das Gen beginnt bei Basenpaar 69492 und ist mit "Ferredoxin-NADP+ Reductase" annotiert.
-
Dieser Klon heisst pFNR und wurde
daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 635 by SacI-HindIII Fragmentes aus pFNR und Ligierung in den
SacI-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
FNR anstelle des ursprünglichen
Promoters d35S enthält,
heisst pJITFNR.
-
Zur Herstellung einer Expressionskassette
pJFNRNOST wurde das 805 by SpHI-Fragment NOSTF-G (in Beispiel 1
beschrieben) in den SpHI geschnittenen Vektor pJITFNR kloniert.
Der Klon, der das Fragment NOSTF-G in der korrekten Orientierung
als N-terminale Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst
pJFNRNOST.
-
Die Herstellung einer Expressionskassette
für die
Agrobacterium vermittelte Transformation der Ketolase aus Nostoc
in L. esculentum erfolgte unter der Verwendung des binären Vektors
pSUN3 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS3FNRNOST wurde das 2.4 Kb SacI-XhoI Fragment (partialle Sacl Hydrolyse)
aus pJFNRNOST mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN3 ligiert
(3, Konstruktkarte).
In der 3 beinhaltet
Fragment FNR-Promotor den FNR Promotor (655 bp), Fragment rbcS TransitPeptid
das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment Nost Ketolase
(799 bp) die gesamte Primärsequenz,
kodierend für
die Nostoc Ketolase, Fragment 35S Terminator (761 bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Die Herstellung einer Expressionskassette
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation des Expressionsvektor mit
der Ketolase aus Nostoc in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung
des binären
Vektors pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Tagetes-Expressionsvektors
pSSFNRNOST wurde das 2.4 Kb SacI-XhoI Fragment (partielle SacI Hydrolyse)
aus pJFNRNOST mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUNS ligiert (4, Konstruktkarte). In
der 4 beinhaltet Fragment
FNR Promotor den duplizierten FNR Promotor (655 bp), Fragment rbcS
Transit Peptid das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment
Nost Ketolase (799 bp) die gesamte Primärsequenz, kodierend für die Nostoc
Ketolase, Fragment 35S Terminator (761 bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Beispiel 5:
-
Herstellung von Expressionsvektoren
zur blütenspezifischen
Expression der Nostoc sp. PCC 7120 Ketolase in Lycopersicon esculentum
und Tagetes erecta.
-
Die Expression der Ketolase aus Nostoc
in L. esculentum und Tagetes erecta erfolgte mit dem Transitpeptid
rbcS aus Erbse (Anderson et al. 1986, Biochem J. 240: 709–715). Die
Expression erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version
AP3P des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971: Nukleotidregion
9298–10200;
Hill et al. (1998) Development 125: 1711–1721).
-
Das DNA Fragment, das die AP3 Promoterregion –902 bis
+15 aus Arabidopsis thaliana beinhaltet, wurde mittels PCR unter
Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethoden aus Arabidopsis
thaliana isoliert) sowie der Primer AP3-1 (SEQ ID No. 41) und AP3-2
(SEQ ID No. 42) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR zur Amplifikation der DNA,
die das AP3-Promoterfragment (–902
bis +15) beinhaltet, erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 100
ng genomischer DNA aus A.thaliana
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM AP3-1 (SEQ ID No. 41)
- – 0.2
mM AP3-2 (SEQ ID No. 42)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Polymerase
(Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
35X
94°C 1 Minute
50°C 1 Minute
72°C 1 Minute
1X
72°C 10
Minuten
-
Das 929 Bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen)
kloniert und das Plasmid pAP3 erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pAP3 bestätigte eine
Sequenz, die sich lediglich in durch eine Insertion (ein G in Position
9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenaustausch (ein G statt
ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten
AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298-10200) unterscheidet.
Diese Nukleotidunterschiede wurden in einem unabhängigen Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die tatsächliche
Nukleotidsequenz in den verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanzen.
-
Die modifizierte Version AP3P wurde
mittels rekombinanter PCR unter Verwendung des Plasmids pAP3 hergestellt.
Die Region 10200-9771 wurde mit den Primern AP3-1 (SEQ ID No. 41)
und Primem AP3-4 (SEQ ID No. 44) amplifiziert (Amplifikat A1/4),
die Region 9526-9285 wurde mit den AP3-3 (SEQ ID No. 43) und AP3-2
(SEQ ID No. 42) amplifiziert (Amplifikat A2/3).
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR-Reaktionen zur Amplifikation
der DNA-Fragmente, die die Regionen Region 10200-9771 und Region 9526-9285 des AP3 Promoters
beinhalten, erfolgte in 50 μl
Reaktionsansätzen,
in denen enthalten war:
- – 100 ng AP3 Amplifikat (oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM sense Primer (AP3-1 SEQ ID No. 41 bzw. AP3-3 SEQ ID No. 43)
- – 0.2
mM antisense Primer (AP3-4 SEQ ID No. 44 bzw. AP3-2 SEQ ID No. 42)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Taq
Polymerase (Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
35X
94°C 1 Minute
50°C 1 Minute
72°C 1 Minute
1X
72°C 10
Minuten
-
Die rekombinante PCR beinhaltet Annealing
der sich über
eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden
Amplifikate A1/4 und A2/3, Vervollständigung zu einem Doppelstrang
und anschließende
Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3
Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670-9526 deletiert sind.
Die Denaturierung (5 min bei 95°C)
und Annealing (langsame Abkühlung
bei Raumtemperatur auf 40°C)
beider Amplifikate A1/4 und A2/3 erfolgte in einem 17.6 μl Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 0.5 ug A1/4 Amplifikat
- – 0.25
ug A2/3 Amplifikat
-
Das Auffüllen der 3'-Enden (30 min bei 30°C) erfolgte
in einem 20 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 17.6 μl A1/4 und
A2/3-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50
uM dNTPs
- – 2 μl 1X Klenow
Puffer
- – 2U
Klenow Enrym
-
Die Nukleinsäure kodierend für die modifizierte
Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense
spezifischen Primers (AP3-1 SEQ ID No. 41) und eines antisense spezifischen
Primers (AP3-2 SEQ ID No. 42) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
-
Die PCR zur Amplifikation des AP3P
Fragmentes erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl Annealingsreaktion
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM AP3-1(SEQ ID No. 41)
- – 0.2
mM AP3-2 (SEQ ID No. 42)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(Stratagene)
- – 0.25 μl Pfu Taq
Polymerase (Stratagene)
- – 28.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
1X
94°C 2 Minuten
35X
94°C 1 Minute
50°C 1 Minute
72°C 1 Minute
1X
72°C 10
Minuten
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
No. 41 (AP3-1) und SEQ ID No. 42 (AP3-2) resultierte in einem 783 Bp
Fragment, das für
die modifizierte Promoterversion AP3P kodiert. Das Amplifikat wurde
in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert und das Plasmid
pAP3P erhalten. Sequenzierungen mit den Primern T7 und M13 bestätigten eine
zur Sequenz AL132971, Region 10200-9298 identische Sequenz, wobei
die interne Region 9285-9526 deletiert wurde. Diese Klon wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988,
Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 783 Bp SacI-HindIII Fragmentes aus pAP3P und Ligierung in den
SacI-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
AP3P anstelle des ursprünglichen
Promoters d35S enthält,
heisst pJITAP3P. Zur Herstellung einer Expressionskassette pJAP3NOST
wurde das 805 Bp SpHI-Fragment NOSTF-G (in Beispiel 1 beschrieben)
in den SpHI geschnittenen Vektor pJITAP3P kloniert. Der Klon, der
das Fragment NOSTF-G in der korrekten Orientierung als N-terminate
Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst pJAP3PNOST.
-
Die Herstellung eines Expressionsvektors
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation der AP3P-kontrollierten
Ketolase aus Nostoc in L. esculentum erfolgte unter der Verwendung
des binären
Vektors pSUN3 (WO02100900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS3AP3PNOST wurde das 2.6 KB bp SacI-XhoI Fragment (partielle SacI
Hydrolyse) aus pJAP3NOST mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor
pSUN3 ligiert (5, Konstruktkarte).
In der 5 beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (783 bp), Fragment
rbcS das rbcS Transitpeptid aus Erbse (207 bp), Fragment NOSTF-G
(792 bp) die gesamte Primärsequenz
kodierend für
die Nostoc Ketolase, Fragment term (795 bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Die Herstellung einer Expressionsvektors
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation der AP3P-kontrollierten
Ketolase aus Nostoc in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung
des binären
Vektors pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AP3PNOST wurde das 2.6 KB bp SacI-XhoI (partielle SacI Hydrolyse)
Fragment aus pS5AP3PNOST mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor
pSUN5 ligiert (6, Konstruktkarte).
In der 6 beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (783 bp), Fragment
rbcS das rbcS Transitpeptid aus Erbse (207 bp), Fragment NOSTF-G
(792 bp) die gesamte Primärsequenz
codierend für
die Nostoc Ketolase, Fragment term (795 bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Beispiel 6:
-
Herstellung
transgener Lycopersicon esculentum Pflanzen
-
Transformation und Regeneration von
Tomatenpflanzen erfolgte nach der publizierten Methode von Ling
und Mitarbeitern (Plant Cell Reports (1998), 17: 843–847). Für die Varietät Microtom
wurde mit höherer Kanamycin-Konzentration
(100 mg/L) selektioniert.
-
Als Ausgangsexplantat für die Transformation
dienten Kotyledonen und Hypokotyle sieben bis zehn Tage alter Keimlinge
der Linie Microtom. Für
die Keimung wurde das Kulturmedium nach Murashige und Skoog (1962:
Murashige and Skoog, 1962, Physiol. Plant 15, 473-) mit 2% Saccharose,
pH 6, 1 verwendet. Die Keimung fand bei 21°C bei wenig Licht (20–100 μE) statt.
Nach sieben bis zehn Tagen wurden die Kotyledonen quer geteilt und
die Hypokotyle in ca. 5–10
mm lange Abschnitte geschnitten und auf das Medium MSBN (MS, pH
6,1, 3% Saccharose + 1 mg/l BAP, 0,1 mg/l NAA) gelegt, das am Vortag
mit suspensionskultivierten Tomatenzellen beschickt wurde. Die Tomatenzellen
wurden luftblasenfrei mit sterilem Filterpapier abgedeckt. Die Vorkultur
der Explantate auf dem beschriebenen Medium erfolgte für drei bis
fünf Tage.
Zellen des Stammes Agrobakterium tumefaciens LBA4404 wurden einzeln
mit den Plasmiden pS3FNRNOST und pS3AP3NOST transformiert. Von den
einzelnen mit den Binärvektoren
pS3FNRNOST und pS3AP3NOST transformierten Agrobakterium-Stämmen wurde
jeweils eine Übernachtkultur
in YEB Medium mit Kanamycin (20 mg/l) bei 28°C kultiviert und die Zellen
zentrifugiert. Das Bakterienpellet wurde mitflüssigem MS Medium (3% Saccharose,
pH 6,1) resuspendiert und auf eine optische Dichte von 0,3 (bei
600 nm) eingestellt. Die vorkultivierten Explantate wurden in die
Suspension überführt und
für 30
Minuten bei Zimmertemperatur unter leichtem Schütteln inkubiert. Anschließend wurden
die Explantate mit sterilem Filterpapier getrocknet und für die dreitägige Co-Kultur
(21°C) auf
ihr Vorkulturmedium zurück
gelegt.
-
Nach der Co-kultur wurden die Explantate
auf MSZ2 Medium (MS pH 6,1 + 3% Saccharose, 2 mg/l Zeatin, 100 mg/l
Kanamycin, 160 mg/l Timentin) transferiert und für die selektive Regenera tion
bei 21°C
unter Schwachlicht Bedingungen (20–100 μE, Lichtrhythmus 16h/8h) aufbewahrt.
Aller zwei bis drei Wochen erfolgte der Transfer der Explantate
bis sich Sprosse bilden. Kleine Sprosse konnten vom Explantat abgetrennt
werden und auf MS (pH 6,1 + 3% Saccharose) 160 mg/l Timentin, 30
mg/l Kanamycin, 0,1 mg/l IAA bewurzelt werden. Bewurzelte Pflanzen
wurden ins Gewächshaus überführt.
-
Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit folgenden Expressionskonstrukten folgende Linien erhalten:
Mit
pS3FNRNOST wurde erhalten: ms 101-1, ms101-2, ms101-3
Mit pS3AP3NOST
wurde erhalten: ms 102-1, ms102-2, ms102-3
-
Beispiel 7:
-
Herstellung
transgener Tagetes Pflanzen
-
Tagetessamen werden sterilisiert
und auf Keimungsmedium (MS-Medium; Murashige and Skoog, Physiol.
Plant. 15 (1962), 473–497)
pH 5,8, 2% Saccharose) aufgelegt. Die Keimung erfolgt in einem Temperatur/Licht/Zeitintervall
von 18–28°C/20–200 μE/3–16 Wochen,
bevorzugt jedoch bei 21°C,
20–70 μE, für 4–8 Wochen.
-
Alle Blätter der sich bis dahin entwickelten
in vitro Pflanzen werden geerntet und quer zur Mittelrippe geschnitten.
Die dadurch entstehenden Blattexplantate mit einer Größe von 10–60 mm2 werden im Verlaufe der Präparation
in flüssigem
MS – Medium
bei Raumtemperatur für
maximal 2 h aufbewahrt.
-
Ein beliebiger Agrobakterium tumefaciens
Stamm, bevorzugt aber ein supervirulenter Stamm, wie z.B. EHA105
mit einem entsprechenden Binärplasmid,
das ein Selektionsmarkergen (bevorzugt bar oder pat) sowie ein oder
mehrere Trait- oder Reportergene tragen kann wird (pS5FNRNOST und
pS5AP3NOST), über Nacht
angezogen und für
die Co-Kultivierung mit dem Blattmaterial verwendet. Die Anzucht
des Bakterienstammes kann wie folgt erfolgen: Eine Einzelkolonie
des entsprechenden Stammes wird in YEB (0,1% Hefeextrakt, 0,5% Rindfleischextrakt,
0,5% Pepton, 0,5% Saccharose, 0,5% Magnesiumsulfat × 7 H2O) mit 25 mg/l Kanamycin angeimpft und bei
28°C für 16 bis
20 h angezogen. Anschließend
wird die Bakteriensuspension durch Zentrifugation bei 6000 g für 10 min
geerntet und derart in flüssigem
MS Medium resuspendiert, daß eine
OD600 von ca. 0,1 bis 0,8 entstand. Diese
Suspension wird fuer die C-Kultivierung
mit dem Blattmaterial verwendet.
-
Unmittelbar vor der Co-Kultivierung
wird das MS-Medium, in dem die Blätter aufbewahrt worden sind, durch
die Bakteriensuspension ersetzt. Die Inkubation der Blättchen in
der Agrobakteriensuspension erfolgte für 30 min unter leichtem Schütteln bei
Raumtemperatur. Anschließend
werden die infizierten Explantate auf ein mit Agar (z.B. 0,8% Plant
Agar (Duchefa, NL) verfestigtes MS-Medium mit Wachstumsregulatoren,
wie beispielsweise 3 mg/l Benzylaminopurin (BAP) sowie 1 mg/l Indolylessigsäure (IAA)
aufgelegt. Die Orientierung der Blätter auf dem Medium ist bedeutungslos.
Die Kultivierung der Explantate findet für 1 bis 8 Tage, bevorzugt aber
für 6 Tage
statt, dabei können
folgende Bedingungen angewendet werden: Lichtintensität: 30–80 μMol/m2 × sec, Temperatur:
22–24°C, hellldunkel
Wechsel von 16/8 Stunden. Anschließend werden die co-kultivierten
Explantate auf frisches MS-Medium, bevorzugt mit den gleichen Wachstumsregulatoren übertragen, wobei
dieses zweite Medium zusätzlich
ein Antibiotikum zur Unterdrückung
des Bakterienwachstums enthält. Timentin
in einer Konzentration von 200 bis 500 mg/l ist für diesen
Zweck sehr geeignet. Als zweite selektive Komponente wird eine für die Selektion
des Transformationserfolges eingesetzt. Phosphinothricin in einer
Konzentration von 1 bis 5 mg/l selektiert sehr effizient, aber auch
andere selektive Komponenten gemäß des zu verwendenden
Verfahrens sind denkbar.
-
Nach jeweils ein bis drei Wochen
erfolgt der Transfer der Explantate auf frisches Medium bis sich Sproßknospen
und kleine Sprosse entwickeln, die dann auf das gleiche Basalmedium
einschließlich
Timentin und PPT oder alternative Komponenten mit Wachstumsregulatoren,
nämlich
z.B. 0,5 mg/l Indolylbuttersäure (IBA)
und 0,5 mg/l Gibberillinsäure
GA3, zur Bewurzelung übertragen werden. Bewurzelte
Sprosse können
ins Gewächshaus überführt werden.
-
Zusätzlich zu der beschriebenen
Methode sind folgende vorteilhafte Modifikationen möglich:
-
Bevor die Explantate mit den Bakterien
infiziert werden, können
sie für
1 bis 12 Tage, bevorzugt 3–4, auf
das oben beschriebene Medium für
die Co-Kultur vorinkubiert werden. Anschließend erfolgt die Infektion, Co-Kultur
und selektive Regeneration wie oben beschrieben.
-
Der pH Wert für die Regeneration (normalerweise
5,8) kann auf pH 5,2 gesenkt werden. Dadurch wird die Kontrolle
des Agrobakterienwachstums verbessert.
-
Die Zugabe von AgNO3 (3–10 mg/l)
zum Regenerationsmedium verbessert den Zustand der Kultur einschließlich der
Regeneration selbst.
-
Komponenten, die die Phenolbildung
reduzieren und dem Fachmann bekannt sind, wie z.B. Zitronensäure, Ascorbinsäure, PVP
u.v.a.m., wirken sich positiv auf die Kultur aus.
-
Für
das gesamte Verfahren kann auch flüssiges Kulturmedium Verwendung
finden. Die Kultur kann auch auf handelsüblichen Trägern, die auf dem flüssigen Medium
positioniert werden inkubiert werden.
-
Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit folgenden Expressionskonstrukten folgende Linien erhalten:
-
Mit pSSFNRNOST wurde beispielsweise
erhalten: ms 103-1, ms103-2, ms103-3, mit pS5AP3NOST wurde beispielsweise
erhalten: ms 104-1, ms104-2, ms104-3
-
Beispiel 9
-
Charakterisierung der
transgenen Pflanzenblüten
-
Beispiel 9.1
-
Trennung von Carotinoidestern
in Blütenblättern ti-ansgener
Pflanzen
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift:
-
Die Blütenblätter der transgenen Pflanzen
werden in flüssigem
Stickstoff gemörsert
und das Petalenpulver (etwa 40 mg) mit 100% Aceton extrahiert (dreimal
je 500 μl).
Das Lösungsmittel
wird evaporiert und die Carotinoide in 100–200 μl Petrolether/Aceton (5:1, v/v)
resuspendiert.
-
Die Carotinoide werden in konzentrierter
Form mittels Dünnschicht-Chromatographie
(TLC) auf Silica60 F254-Platten (Merck) in einem organischen Laufmittel
(Petrolether/Aceton; 5:1) entsprechend ihrer Phobizität aufgetrennt.
Gelbe (Xanthophyllester), rote (Ketocarotinoidester) und orange
Banden (Mischung aus Xanthophyll- und Ketocarotinoidestern)auf der
TLC werden ausgekratzt.
-
Die an Silica gebundenen Carotinoide
werden dreimal mit 500 μl
Aceton eluiert, das Lösungsmittel evaporiert
und die Carotinoide mittels HPLC aufgetrennt und identifiziert.
-
Mittels einer C30-reverse phase-Säule kann
zwischen Mono- und Diestern der Carotinoide unterschieden werden.
HPLC-Laufbedingungen waren nahezu identisch mit einer publizierten
Methode (Frazer et al.(2000), Plant Journal 24 (4): 551–558). Folgende
Verfahrensbedingungen wurden eingestellt.
-
Trennsäule: Prontosil C30-Säule, 250 × 4,6 mm,
(Bischoff, Leonberg)
Flussrate: 1.0 ml/min
Eluenten: Laufmittel
A – 100%
Methanol
Laufmittel B – 80%
Methanol, 0.2% Ammoniumacetat
Laufmittel C – 100% t-Butyl-methylether
-
-
-
Eine Identifzierung der Carotinoide
ist aufgrund der UV-VIS-Spektren möglich.
-
Petalenmaterial der transgenen Tomatenpflanzen
wird gemörsert
und mit Aceton extrahiert. Extrahierte Carotinoide werden mittels
TLC aufgetrennt. In den Linien können
Mono- und Diester von Ketocarotinoiden detektiert werden; die Monoester
sind in deutlich geringerer Konzentration als die Diester vorhanden.
-
Beispiel 10
-
Enzymatische Hydrolyse
von Carotinoidestern und Identifizierung der Carotinoide Allgemeine
Arbeitsvorschrift
-
Gemörsertes Petalenmaterial (30–100 mg
Frischgewicht) wird mit 100% Aceton (dreimal 500 μl; jeweils
etwa 15 Minuten schütteln)
extrahiert. Das Lösungsmittel
wird evaporiert. Carotinoide werden anschließend in 495 μl Aceton
aufgenommen, 4,95 ml Kalium-phosphatpuffer (100 mM, pH 7.4) zugegeben
und gut gemischt. Danach erfolgt die Zugabe von ca. 17 mg Bile-Salze
(Sigma) und 149 μl
einer NaCl/CaCl2-Lösung (3M
NaCl und 75 mM CaCl2). Die Suspension wird für 30 Minuten bei 37C inkubiert.
Für die
enzymatische Hydrolyse der Carotinoidester wird 595 μl einer Lipaselösung (50
mg/ml Lipase Typ7 von Candida rugosa(Sigma)) zugegeben und unter
Schütteln
bei 37C inkubiert. Nach etwa 21 Stunden erfolgte nochmals eine Zugabe von
595 μl Lipase
mit erneuter Inkubation von mindestens 5 Stunden bei 37C. Anschließend werden
etwa ca. 700 mg Na2SO4 × 10H2O
in der Lösung
gelöst.
Nach Zugabe von 1800 μl
Petrolether werden die Carotinoide durch kräftig Mischen in die organische
Phase extrahiert. Dieses Ausschütteln
wird solange wiederholt, bis die organische Phase frablos bleibt.
Die Petroletherfraktionen werden vereinigt und der Petrolether evaporiert. Freie
Carotinoide werden in 100–120 μl Aceton
aufgenommen. Mittels HPLC und C30-reverse phase-Säule können freie
Carotinoide aufgrund von Retentionszeit und UV-VIS-Spektren identifiziert
werden.
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