-
Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen
der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltigen Extrakten von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes zur oralen Verabreichung
an Tiere, Verfahren zur Herstellung von Tierfutterzubereitungen,
die Tierfutterzubereitungen selbst, ein Verfahren zum Pigmentieren
von Tieren oder Tierprodukten sowie ein Verfahren zur Herstellung
pigmentierter Tiere und Tierprodukte.
-
Aufgrund seiner farbgebenden Eigenschaften
wird Astaxanthin als Pigmentierstoff in der Tierernährung, insbesondere
in der Forellen-, Lachs- und Shrimpzucht verwendet.
-
Die Herstellung von Astaxanthin erfolgt
heutzutage größtenteils
durch chemische Syntheseverfahren. Natürliches Astaxanthin, wird heutzutage
in biotechnologischen Verfahren in kleinen Mengen durch Kultivierung
von Algen, beispielsweise Haematococcus pluvialis oder durch Fermentation
von gentechnologisch optimierten Mikroorganismen und anschließender Isolierung
gewonnen.
-
Synthetisches oder durch Isolierung
gewonnenes natürliches
Astaxanthin wird durch spezielle Formulierungstechniken zur Erhöhung der
Lagerfähigkeit
chemisch und/oder physikalisch stabilisiert und für den jeweiligen
Verwendungszweck entsprechend der gewünschten Applikationsbereiche
und Bioverfügbarkeiten aufbereitet.
-
WO 9201754 beschreibt eine astaxanthinhaltige
Wildtyppflanze der Spezies Adonis aestivalis. Ferner offenbart das
Dokument die Verwendung der astaxanthinhaltigen Petalen von Adonis
aestivalis sowie deren Extrakte als Fischfutter oder als Zusatz
in Fischfutter zur Pigmentierung von Fischen.
-
Die Verwendung von Adonis aestivalis
als pflanzliche Quelle für
Astaxanthin zur Pigmentierung von Fischen im Stand der Technik weist
jedoch den Nachteil auf, dass der Ertrag an astaxanthinhaltiger
Biomasse und damit an astaxanthinhaltigem Pflanzenmaterial pro Anbaufläche sehr
gering ist, und somit nur doch kostenintensiven Anbau großer Flachen
eine befriedigende Menge an astaxanthinhaltigem Pflanzenmaterial
erhalten werden kann. Dies führt
zu hohen Kosten bei der Herstellung entsprechender Pigmentiermittel.
-
Der Erfindung lag daher die Aufgabe
zugrunde, Pigmentiermittel zur Verfügung zu stellen, die den Nachteil
des Standes der Technik nicht mehr aufweisen.
-
Demgemäss wurde gefunden, dass astaxanthinhaltige
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes zur oralen Verabreichung an Tiere verwendet werden
können.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes oder die astaxanthinhaltigen Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes zur Pigmentierung
von Tieren und der entsprechenden Tierprodukte verwendet.
-
Unter astaxanthinhaltigen Pflanzen
der Gattung Tagetes werden bevorzugt Pflanzen der Gattung Tagetes
verstanden, die in mindestens einem Teil der Pflanze einen Gehalt
an Astaxanthin aufweisen. Das Astaxanthin kann in freier Form in
Form von Fettsäure-Di-
oder Monoester vorliegen. Bevorzugte Pflanzen der Gattung Tagetes
sind Pflanzen ausgewählt
aus den Spezies Tagetes erecta, Tagetes patula, die auch als Marigold bezeichnet
werden, Tagetes lucida, Tagetes pringlei, Tagetes palmeri, Tagetes
minuta, Tagetes lemmonii, Tagetes tenuifolia, oder Tagetes campanulata,
besonders bevorzugt Tagetes erecta oder Tagetes patula.
-
Unter astaxanthinhaltigen Pflanzenteilen
von Pflanzen der Gattung Tagetes werden vorzugsweise Teile von Pflanzen
verstanden, die in mindestens einem Teil des Pflanzenteils einen
Gehalt an Astaxanthin aufweisen. Bevorzugte Pflanzenteile sind beispielsweise
Blüten,
Blütenköpfe oder
besonders bevorzugt Blütenblätter, die
auch als Petalen bezeichnet werden.
-
Wildtyppflanzen der Gattung Tagetes
weisen kein Astaxanthin jedoch Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin
in Blüten
auf. Es wurde jedoch erfindungsgemäß gefunden, dass die Pflanzen
der Gattung Tagetes beispielsweise durch genetische Veränderung
in die Lage versetzt werden können,
Astaxanthin herzustellen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Pflanzen der Gattung Tagetes beispielsweise dadurch in
die Lage versetzt Astaxanthin herzustellen, indem in den genetisch
veränderten
Pflanzen der Gattung Tagetes im Vergleich zum Wildtyp eine Ketolase-Aktivität verursacht
wird.
-
Unter Ketolase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer Ketolase verstanden.
-
Unter einer Ketolase wird ein Protein
verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Keto-Gruppe einzuführen.
-
Insbesondere wird unter einer Ketolase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Canthaxanthin umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter Ketolase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Ketolase umgesetzte Menge β-Carotin
bzw. gebildete Menge Canthaxanthin verstanden.
-
Unter dem Begriff "Wildtyp" wird erfindungsgemäß die entsprechende
nicht genetisch veränderte
Ausgangspflanze der Gattung Tagetes verstanden.
-
Je nach Zusammenhang kann unter dem
Begriff "Pflanze" die Ausgangspflanze
(Wildtyp) der Gattung Tagetes oder eine erfindungsgemäße, genetisch
veränderte
Pflanze der Gattung Tagetes oder beides verstanden werden.
-
Vorzugsweise wird unter "Wildtyp" für die Verursachung
der Ketolase-Aktivität,
für die
nachstehend beschriebene Erhöhung
der Hydroxylase-Aktivität,
für die
nachstehend beschriebene Erhöhung
der β-Cyclase-Aktivität, und für die nachstehend
beschriebene Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität und die
Erhöhung
des Gehalts an Astaxanthin jeweils eine Referenzpflanze verstanden.
-
Diese Referenzpflanze der Gattung
Tagetes ist Tagetes erecta, Tagetes patula, Tagetes lucida, Tagetes
pringlei, Tagetes palmeri, Tagetes minuta oder Tagetes campanulata,
besonders bevorzugt Tagetes erecta, ganz besonders bevorzugt Tagetes
erecta L., Accession number: TAG 72, Sorte Orangenprinz, erhältlich aus der
Genbank des IPK, Corrensstr. 3, D-06466 Gatersleben.
-
Die Bestimmung der Ketolase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen der Gattung Tagetes und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen
erolgt vorzugsweise unter folgenden Bedingungen:
Die Bestimmung
der Ketolase-Aktivität
in Pflanzenmaterial erfolgt in Anlehnung an die Methode von Frazer
et al., (J. Biol. Chem. 272(10): 6128–6135, 1997). Die Ketolase-Aktivität in pflanzlichen
Extrakten wird mit den Substraten beta-Carotin und Canthaxanthin
in Gegenwart von Lipid (Sojalecithin) und Detergens (Natriumcholat)
bestimmt. Substrat/Produkt-Verhältnisse
aus den Ketolase-Assays werden mittels HPLC ermittelt.
-
Die erfindungsgemäße genetisch veränderte Pflanze
der Gattung Tagetes weist in dieser, bevorzugten Ausführungsform
im Vergleich zum genetisch nicht veränderten Wildtyp eine Ketolase-Aktivität, vorzugsweise in
Blütenblättern, auf
und ist somit vorzugsweise in der Lage, trans gen eine Ketolase zu
exprimieren.
-
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Verursachung der Ketolase-Aktivität in den Pflanzen der Gattung
Tagetes durch Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure kodierend
eine Ketolase.
-
In dieser bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Verursachung der Genexpression einer Nukleinsäure kodierend
eine Ketolase vorzugsweise durch Einbringen von Nukleinsäuren, die
Ketolasen kodieren in die Ausgangspflanze der Gattung Tagetes.
-
Dazu kann prinzipiell jedes Ketolase-Gen,
also jede Nukleinsäuren
die eine Ketolase codiert verwendet werden.
-
Alle in der Beschreibung erwähnten Nukleinsäuren können beispielsweise
eine RNA-, DNA- oder
cDNA-Sequenz sein.
-
Bei genomischen Ketolase-Sequenzen
aus eukaryontischen Quellen, die Introns enthalten, sind für den Fall
das die Wirtspflanze der Gattung Tagetes nicht in der Lage ist oder
nicht in die Lage versetzt werden kann, die entsprechenden Ketolase
zu exprimieren, bevorzugt bereits prozessierte Nukleinsäuresequenzen, wie
die entsprechenden cDNAs zu verwenden.
-
Beispiele für Nukleinsäuren, kodierend eine Ketolase
und die entsprechenden Ketolasen, die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können
sind beispielsweise Sequenzen aus
Haematoccus pluvialis, insbesondere
aus Haematoccus pluvialis Flotow em. Wille (Accession NO: X86782; Nukleinsäure: SEQ
ID NO: 1, Protein SEQ ID NO: 2),
Haematoccus pluvialis, NIES-144
(Accession NO: D45881; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 3, Protein SEQ ID NO: 4),
Agrobacterium aurantiacum
(Accession NO: D58420; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 5, Protein SEQ ID NO: 6),
Alicaligenes spec. (Accession
NOD58422; Nukleinsäure:
SEQ : ID NO: 7, Protein SEQ ID NO: 8),
Paracoccus marcusii
(Accession NO: Y15112; Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 9, Protein SEQ ID NO: 10).
Synechocystis sp. Strain
PC6803 (Accession NO: NP442491; Nukleinsäure: SEQ ID NO: 11, Protein
SEQ ID NO: 12).
Bradyrhizobium sp. (Accession NO: AF218415;
Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 13, Protein SEQ ID NO: 14).
Nostoc sp. Strain PCC7120
(Accession NO: AP003592, BAB74888; Nukleinsäure: SEQ ID NO: 15, Protein SEQ
ID NO: 16),
Nostoc punctiforme ATTC 29133, Nukleinsäure: Acc.-No.
NZ_AABC01000195, Basenpaar 55,604 bis 55,392 (SEQ ID NO: 81); Protein:
Acc.-No. ZP_00111258 (SEQ ID NO: 82) (als putatives Protein annotiert),
Nostoc
punctiforme ATTC 29133, Nukleinsäure:
Acc.-No. NZ_AABC01000196, Basenpaar 140,571 bis 139,810 (SEQ ID
NO: 83), Protein: (SEQ ID NO: 84) (nicht annotiert),
Synechococcus
sp. WH 8102, Nukleinsäure:
Acc.-No. NZ_AABD01000001, Basenpaar 1,354,725-1,355,528 (SEQ ID
NO: 85), Protein: Acc.-No. ZP_00115639 (SEQ ID NO: 86) (als putatives
Protein annotiert), oder
Brevundimonas aurantiaca (WO 02079395).
-
Weitere natürliche Beispiele für Ketolasen
und Ketolase-Gene, die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
können,
lassen sich beispielsweise aus verschiedenen Organismen, deren genomische
Sequenz bekannt ist, durch Identitätsvergleiche der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit den vorstehend beschriebenen Sequenzen und insbesondere
mit den Sequenzen SEQ ID NO: 2 und/oder 16 leicht auffinden.
-
Weitere natürliche Beispiele für Ketolasen
und Ketolase-Gene lassen sich weiterhin ausgehend von den vorstehend
beschriebenen Nukleinsäuresequenzen,
insbesondere ausgehend von den Sequenzen SEQ ID NO: 2 und/oder 16
aus verschiedenen Organismen, deren genomische Sequenz nicht bekannt
ist, durch Hybridisierungstechniken in an sich bekannter Weise leicht
auffinden.
-
Die Hybridisierung kann unter moderaten
(geringe Stringenz) oder vorzugsweise unter stringenten (hohe Stringenz)
Bedingungen erfolgen.
-
Solche Hybridisierungsbedingungen
sind beispielsweise bei Sambrook, J., Fritsch, E.F., Maniatis, T., in:
Molecular Cloning (A Laboratory Manual), 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1989, Seiten 9.31-9.57 oder in Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, N.Y. (1989}, 6.3.1-6.3.6 beschrieben.
-
Beispielhaft können die Bedingungen während des
Waschschrittes ausgewählt
sein aus dem Bereich von Bedingungen begrenzt von solchen mit geringer
Stringenz (mit 2X SSC bei 50_C) und solchen mit hoher Stringenz
(mit 0.2X SSC bei 50_C, bevorzugt bei 65_C) (20X SSC: 0,3 M Natriumcitrat,
3 M Natriumchlorid, pH 7.0).
-
Darüberhinaus kann die Temperatur
während
des Waschschrittes von moderaten Bedingungen bei Raumtemperatur,
22_C, bis zu stringenten Bedingungen bei 65_C angehoben werden.
-
Beide Parameter, Salzkonzentration
und Temperatur, können
gleichzeitig variiert werden, auch kann einer der beiden Parameter
konstant gehalten und nur der andere variiert werden. Während der
Hybridisierung können
auch denaturierende Agenzien wie zum Beispiel Formamid oder SDS
eingesetzt werden. In Gegenwart von 50 % Formamid wird die Hybridisierung
bevorzugt bei 42_C ausgeführt.
-
Einige beispielhafte Bedingungen
für Hybridisierung
und Waschschritt sind infolge gegeben:
- (1)
Hybridiserungsbedingungen mit zum Beispiel
- (i) 4X SSC bei 65_C, oder
- (ii) 6X SSC bei 45_C, oder
- (iii) 6X SSC bei 68_C, 100 mg/ml denaturierter Fischsperma-DNA,
oder
- (iv) 6X SSC, 0.5 % SDS, 100 mg/ml denaturierte, fragmentierte
Lachssperma-DNA bei 68_C, oder
- (v) 6XSSC, 0.5 % SDS, 100 mg/ml denaturierte, fragmentierte
Lachssperma-DNA, 50 Formamid bei 42_C, oder
- (vi) 50 % Formamid, 4X SSC bei 42_C, oder
- (vii) 50 % (vol/vol) Formamid, 0.1 % Rinderserumalbumin, 0.1
% Ficoll, 0.1 % Polyvinylpyrrolidon, 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 6.5, 750 mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat bei 42 C, oder
- (viii) 2X oder 4X SSC bei 50_C (moderate Bedingungen), oder
- (ix) 30 bis 40 % Formamid, 2X oder 4X SSC bei 42_(moderate Bedingungen).
- (2) Waschschritte für
jeweils 10 Minuten mit zum Beispiel
- (i) 0.015 M NaCl/0.0015 M Natriumcitrat/0.1 % SDS bei 50_C,
oder
- (ii) 0.1X SSC bei 65_C, oder
- (iii) 0.1X SSC, 0.5 % SDS bei 68_C, oder
- (iv) 0.1X SSC, 0.5 % SDS, 50 % Formamid bei 42_C, oder
- (v) 0.2X SSC, 0.1 % SDS bei 42_C, oder
- (vi) 2X SSC bei 65_C (moderate Bedingungen).
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Planzen der Gattung Tagetes bringt man Nukleinsäuren ein, die ein Protein kodieren,
enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ
ID NO: 2 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 20 %, vorzugsweise
mindestens 30 %, bevorzugter mindestens 40 %, bevorzugter mindestens
50 %, bevorzugter mindestens 60 %, bevorzugter mindestens 70 %, bevorzugter
mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens 90 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 und die enzymatische Eigenschaft einer
Ketolase aufweist.
-
Dabei kann es sich um eine natürliche Ketolase-Sequenz
handeln, die wie vorstehend beschrieben durch Identitätsvergleich
der Sequenzen aus anderen Organismen gefunden werden kann oder um
eine künstliche
Ketolase-Sequenz die ausgehend von der Sequenz SEQ ID NO: 2 durch
künstliche
Variation, beispielsweise durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgewandelt wurde.
-
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahren
bringt man Nukleinsäuren
ein die ein Protein kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 16 oder eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion
oder Deletion von Aminosäuren
ab geleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 20 %, vorzugsweise
mindestens 30 %, bevorzugter mindestens 40 %, bevorzugter mindestens
50 %, bevorzugter mindestens 60 %, bevorzugter mindestens 70 %,
bevorzugter mindestens 80 %, besonders bevorzugt mindestens 90 %
auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 16 und die enzymatische Eigenschaft einer
Ketolase aufweist.
-
Dabei kann es sich um eine natürliche Ketolase-Sequenz
handeln, die, wie vorstehend beschrieben, durch Identitätsvergleich
der Sequenzen aus anderen Organismen gefunden werden kann oder um
eine künstliche
Ketolase-Sequenz die ausgehend von der Sequenz SEQ ID NO: 16 durch
künstliche
Variation, beispielsweise durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgewandelt wurde.
-
Unter dem Begriff "Substitution" ist in der Beschreibung
der Austausch einer oder mehrerer Aminosäuren durch eine oder mehrere
Aminosäuren
zu verstehen. Bevorzugt werden sog. konservative Austausche durchgeführt, bei
denen die ersetzte Aminosäure
eine ähnliche
Eigenschaft hat wie die ursprüngliche
Aminosäure,
beispielsweise Austausch von Glu durch Asp, Gln durch Asn, Val durch
Ile, Leu durch Ile, Ser durch Thr.
-
Deletion ist das Ersetzen einer Aminosäure durch
eine direkte Bindung. Bevorzugte Positionen für Deletionen sind die Termini
des Polypeptides und die Verknüpfungen
zwischen den einzelnen Proteindomänen.
-
Insertionen sind Einfügungen von
Aminosäuren
in die Polypeptidkette, wobei formal eine direkte Bindung durch
ein oder mehrere Aminosäuren
ersetzt wird.
-
Unter Identität zwischen zwei Proteinen wird
die Identität
der Aminosäuren über die
jeweils gesamte Proteinlänge
verstanden, insbesondere die Identität die durch Vergleich mit Hilfe
der Lasergene Software der Firma DNASTAR, inc. Madison, Wisconsin
(USA) unter Anwendung der Clustal Methode (Higgins DG, Sharp PM.
Fast and sensitive multiple sequence alignments on a microcomputer.
Comput Appl. Biosci. 1989 Apr;5(2):151-1) unter Einstellung folgender
Parameter berechnet wird:
Multiple alignment parameter:
Gap
penalty 10
Gap length penalty 10
Pairwise alignment parameter:
K-tuple
1
Gap penalty 3
Window 5
Diagonals saved 5
-
Unter einem Protein, das eine Identität von mindestens
20 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 2 oder 16 aufweist, wird dementsprechend
ein Protein verstanden, das bei einem Vergleich seiner Sequenz mit
der Sequenz SEQ ID NO: 2 oder 16, insbesondere nach obigen Programmlogarithmus
mit obigem Parametersatz eine Identität von mindestens 20 % aufweist.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der tagetesspezifischen codon usage
häufig
verwendet werden. Die codon usage lässt sich anhand von Computerauswertungen
anderer, bekannter Gene von Pflanzen der Gattung Tagetes leicht
ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ ID NO: 1 in die Pflanze der Gattung ein.
-
In einer weiteren, besonders bevorzugten
Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ ID NO: 15 in die Pflanze der Gattung
ein.
-
Alle vorstehend erwähnten Ketolase-Gene
sind weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese
aus den Nukleotidbausteinen wie beispielsweise durch Fragmentkondensation
einzelner überlappender,
komplementärer
Nukleinsäurebausteine
der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden
kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, S. 896-897) erfolgen. Die
Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von
Lücken
mithilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen
sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al.
(1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, beschrieben.
-
In einer besonderes bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man genetisch veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die in Blüten die höchste Expressionsrate einer
Ketolase aufweisen.
-
Vorzugsweise wird dies dadurch erreicht,
daß die
Genexpression der Ketolase unter Kontrolle eines blütenspezifischen
Promotors erfolgt. Beispielsweise werden dazu die vorstehend beschriebenen
Nukleinsäuren,
wie nachstehend ausführlich
beschrieben, in einem Nukleinsäurekonstrukt,
funktionell verknüpft
mit einem blütenspezifischen
Promotor in die Pflanze der Gat tung Tagetes eingebracht.
-
Besonders bevorzugte Pflanzen der
Gattung Tagetes als Ausgangspflanzen oder erfindungsgemäße genetisch
veränderte
Pflanzen sind Pflanzen ausgewählt
aus den Spezies Tagetes erecta, Tagetes patula, die auch als Marigold
bezeichnet werden, Tagetes lucida, Tagetes pringlei, Tagetes palmeri,
Tagetes minuta, Tagetes lemmonii, Tagetes tenuifolia, oder Tagetes
campanulata, besonders bevorzugt Tagetes erecta oder Tagetes patula.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden genetisch veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes verwendet, die gegenüber dem
Wildtyp zusätzlich
eine erhöhte
Hydroxylase-Aktivität
und/oder β-Cyclase-Aktivität aufweisen.
-
Unter Hydroxylase-Aktivität die Enzymaktivität einer
Hydroxylase verstanden.
-
Unter einer Hydroxylase wird ein
Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, am, gegebenenfalls
substituierten, β-Ionon-Ring
von Carotinoiden eine Hydroxy-Gruppe einzuführen.
-
Insbesondere wird unter einer Hydroxylase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, β-Carotin
in Zeaxanthin oder Cantaxanthin in Astaxanthin umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter Hydroxyase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein Hydroxylase umgesetzte Menge β-Carotin
oder Cantaxanthin bzw. gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin verstanden.
-
Bei einer erhöhten Hydroxylase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein Hydroxylase die umgesetzte Menge β-Carotin oder Cantaxantin bzw.
die gebildete Menge Zeaxanthin oder Astaxanthin erhöht.
-
Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der
Hydroxylase-Aktivität
mindestens 5 %, weiter bevorzugt mindestens 20 %, weiter bevorzugt
mindestens 50 %, weiter bevorzugt mindestens 100 %, bevorzugter
mindestens 300 %, noch bevorzugter mindestens 500 %, insbesondere
mindestens 600 % der Hydroxylase-Aktivität des Wildtyps.
-
Unter β-Cyclase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer β-Cyclase
verstanden.
-
Unter einer β-Cyclase wird ein Protein verstanden,
das die enzymatische Aktivität
aufweist, einen endständigen,
linearen Rest von Lycopin in einen β-Ionon-Ring zu überführen.
-
Insbesondere wird unter einer β-Cyclase
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist, γ-Carotin
in β-Carotin
umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter β-Cyclase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein β-Cyclase umgesetzte Menge γ-Carotin
bzw. gebildete Menge β-Carotin
verstanden.
-
Bei einer erhöhten β-Cyclase -Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein β-Cyclase
die umgesetzte Menge γ-Carotin
bzw. die gebildete Menge β-Carotin
erhöht.
-
Vorzugsweise beträgt diese Erhöhung der β-Cyclase-Aktivität mindestens
5 %, weiter bevorzugt mindestens 20 %, weiter bevorzugt mindestens
50 %, weiter bevorzugt mindestens 100 %, bevorzugter mindestens
300 %, noch bevorzugter mindestens 500 %, insbesondere mindestens
600 % der β-Cyclase-Aktivität des Wildtyps.
-
Die Bestimmung der Hydroxylase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen: Die Aktivität der Hydroxylase wird nach
Bouvier et al. (Biochim. Biophys. Acta 1391 (1998), 320-328) in vitro bestimmt.
Es wird zu einer bestimmten Menge an Pflanzenextrakt Ferredoxin,
Ferredoxin-NADP Oxidoreductase, Katalase, NADPH sowie beta-Carotin
mit Mono- und Digalaktosylglyzeriden zugegeben.
-
Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung
der Hydroxylase-Aktivität
unter folgenden Bedingungen nach Bouvier, Keller, d'Harlingue und Camara
(Xanthophyll biosynthesis: molecular and functional characterization
of carotenoid hydroxylases from pepper fruits (Capsicum annuum L.;
Biochim. Biophys. Acta 1391 (1998), 320-328):
Der in-vitro
Assay wird in einem Volumen von 0.250 ml Volumen durchgeführt. Der
Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), 0.025 mg Ferredoxin von Spinat, 0.5
Einheiten Ferredoxin-NADP+ Oxidoreduktase von Spinat, 0.25 mM NADPH,
0.010 mg beta-Carotin (in 0.1 mg Tween 80 emulgiert), 0.05 mM einer
Mischung von Mono- und Digalaktosylglyzeriden (1:1), 1 Einheit Katalyse,
200 Mono- und Digalaktosylglyzeriden, (1:1), 0.2 mg Rinderserumalbumin
und Pflanzenextrakt in unterschiedlichem Volumen. Die Reaktionsmischung
wird 2 Stunden bei 30C inkubiert. Die Reaktionsprodukte werden mit
organischem Lösungsmittel
wie Aceton oder Chloroform/Methanol (2:1) extrahiert und mittels
HPLC bestimmt.
-
Die Bestimmung der β-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen:
Die Aktivität der β-Cyclase wird nach Fraser und
Sandmann (Biochem. Biophys. Res. Comm. 185(1) (1992) 9-15) in vitro
bestimmt. Es werden zu einer bestimmten Menge an Pflanzenextrakt
Kaliumphosphat als Puffer (ph 7.6), Lycopin als Substrat, Stromaprotein
von Paprika, NADP+, NADPH und ATP zugegeben.
-
Besonders bevorzugt erfolgt die Bestimmung
der Hydroxylase-Aktivität
unter folgenden Bedingungen nach Bouvier, d'Harlingue und Camara (Molecular Analysis
of carotenoid cyclae inhibition; Arch. Biochem. Biophys. 346(1)
(1997) 53-64):
Der in-vitro Assay wird in einem Volumen von
250 ∝|
Volumen durchgeführt.
Der Ansatz enthält
50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), unterschiedliche Mengen an Pflanzenextrakt,
20 nM Lycopin, 250 ∝g
an chromoplastidärem
Stromaprotein aus Paprika, 0.2 mM NADP+, 0.2 mM NADPH und 1 mM ATP.
NADP/NADPH und ATP werden in 10 ml Ethanol mit 1 mg Tween 80 unmittelbar
vor der Zugabe zum Inkubationsmedium gelöst. Nach einer Reaktionszeit
von 60 Minuten bei 30C wird die Reaktion durch Zugabe von Chloroform/Methanol
(2:1) beendet. Die in Chloroform extrahierten Reaktionsprodukte
werden mittels HPLC analysiert.
-
Ein alternativer Assay mit radioaktivem
Substrat ist beschrieben in Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys.
Res. Comm. 185(1) (1992) 9-15).
-
Die Erhöhung der Hydroxylase-Aktivität und/oder β-Cyclase-Aktivüät kann durch
verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise durch Ausschalten von
hemmenden Regulationsmechanismen auf Expressions- und Proteinebene
oder durch Erhöhung
der Genexpression von Nukleinsäuren
kodierend eine Hydroxylase und/oder von Nukleinsäuren kodierend eine β-Cyclase
gegenüber
dem Wildtyp.
-
Die Erhöhung der Genexpression der
Nukleinsäuren
kodierend eine Hydroxylase und/oder die Erhöhung der Genexpression der
Nukleinsäure
kodierend eine β-Cyclase
gegenüber
dem Wildtyp kann ebenfalls durch verschiedene Wege erfolgen, beispielsweise
durch Induzierung des Hydroxylase-Gens und/oder β-Cyclase-Gens durch Aktivatoren
oder durch Einbringen von einer oder mehrerer Hydroxylase-Genkopien und/oder β-Cyclase-Genkopien,
also durch Einbringen mindestens einer Nukleinsäure kodierend eine Hydroxylase
und/oder mindestens einer Nukleinsäure kodierend eine ε-Cyclase
in die Pflanze der Gattung Tagetes.
-
Unter Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure
codierend eine Hydroxylase und/oder β-Cyclase wird erfindungsgemäß auch die
Manipulation der Expression der Pflanzen der Gattung Tagetes eigenen, endogenen
Hydroxylase und/oder β-Cyclase
verstanden.
-
Dies kann beispielsweise durch Veränderung
der Promotor DNA-Sequenz für
Hydroxylasen und/oder β-Cyclasen
kodierende Gene erreicht werden. Eine solche Veränderung, die eine erhöhte Expressionsrate
des Gens zur Folge hat, kann beispielsweise durch Deletion oder
Insertion von DNA Sequenzen erfolgen.
-
Es ist, wie vorstehend beschrieben,
möglich,
die Expression der endogenen Hydroxylase und/oder β-Cyclase
durch die Applikation exogener Stimuli zu verändern. Dies kann durch besondere
physiologische Bedingungen, also durch die Applikation von Fremdsubstanzen
erfolgen.
-
Des weiteren kann eine veränderte bzw.
erhöhte
Expression eines endogenen Hydroxylase- und/oder β-Cyclase-Gens dadurch erzielt
werden, dass ein in der nicht transformierten Pflanze nicht vorkommendes
Regulator-Protein mit dem Promotor dieses Gens in Wechselwirkung
tritt.
-
Solch ein Regulator kann ein chimäres Protein
darstellen, welches aus einer DNA-Bindedomäne und einer Transkriptionsaktivator-Domäne besteht,
wie beispielsweise in WO 96106166 beschrieben.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Erhöhung
der Genexpression einer Nukleinsäure
kodierend eine Hydroxylase und/oder die Erhöhung der Genexpression einer
Nukleinsäure
kodierend eine β-Cyclase
durch Einbringen von mindestens einer Nukleinsäure kodierend eine Hydroxylase
und/oder durch Einbringen von mindestens einer Nukleinsäure kodierend
eine β-Cyclase
in die Pflanze der Gattung Tagetes.
-
Dazu kann prinzipiell jedes Hydroxylase-Gen
bzw. jedes β-Cyclase-Gen,
also jede Nukleinsäure,
die eine Hydroxylase und jede Nukleinsäure, die eine β-Cyclase
codiert, verwendet werden.
-
Bei genomischen Hydroxylase-bzw. β-Cyclase-Nukleinsäure-Sequenzen
aus eukaryontischen Quellen, die Introns enthalten, sind für den Fall
das die Wirtspflanze nicht in der Lage ist oder nicht in die Lage
versetzt werden kann, die entsprechende Hydroxylase bzw. β-Cyclase
zu exprimieren, bevorzugt bereits prozessierte Nukleinsäuresequenzen,
wie die entsprechenden cDNAs zu verwenden.
-
Ein Beispiel für ein Hydroxylase-Gen ist eine
Nukleinsäure,
kodierend eine Hydroxylase aus Haematococcus pluvialis, Accession
AX038729, WO 0061764); (Nukleinsäure:
SEQ ID NO: 17, Protein: SEQ ID NO: 18).
-
Ein Beispiel für ein β-Cyclase-Gen ist eine Nukleinsäure, codierend
eine β-Cyclase
aus Tomate (Accession X86452). (Nukleinsäure: SEQ ID NO: 19, Protein:
SEQ ID NO: 20).
-
In den erfindungsgemäßen bevorzugten
transgenen Pflanzen der gattung Tagetes liegt also in dieser bevorzugten
Ausführungsform
gegenüber
dem Wildtyp mindestens ein weiteres Hydroxylase-Gen und/oder β-Cyclase-Gen
vor.
-
In dieser bevorzugten Ausführungsform
weist die genetisch veränderte
Pflanze beispielsweise mindestens eine exogene Nukleinsäure, kodierend
eine Hydroxylase oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend
eine Hydroxylase und/oder mindestens eine exogene Nukleinsäure, kodierend
eine β-Cyclase
oder mindestens zwei endogene Nukleinsäuren, kodierend eine β-Cyclase
auf.
-
Bevorzugt verwendet man in vorstehend
beschriebener bevorzugter Ausführungsform
als Hydroxylase-Gene Nukleinsäuren,
die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 18 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 30 %, vorzugsweise
mindestens 50 %, bevorzugter mindestens 70%, noch bevorzugter mindestens
90 %, am bevorzugtesten mindestens 95 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ. ID. NO: 18, und die die enzymatische Eigenschaft
einer Hydroxylase aufweisen.
-
Weitere Beispiele für Hydroxylasen
und Hydroxylase-Gene lassen sich beispielsweise aus verschiedenen
Organismen, deren genomische Sequenz bekannt ist, wie vorstehend
beschrieben, durch Homologievergleiche der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der SeQ ID. NO: 18 leicht auffinden.
-
Weitere Beispiele für Hydroxylasen
und Hydroxylase-Gene lassen sich weiterhin beispielsweise ausgehend
von der Sequenz SEQ ID NO: 17 aus verschiedenen Organismen deren
genomische Sequenz nicht bekannt ist, wie vorstehend beschrieben,
durch Hybridisierungs- und PCR-Techniken
in an sich bekannter Weise leicht auffinden.
-
In einer weiter besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden zur Erhöhung
der Hydroxylase-Aktivität Nukleinsäuren in
Organismen eingebracht, die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
der Hydroxylase der Sequenz SEQ ID NO: 18.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der pflanzenspezifischen codon usage
häufig
verwendet werden. Die codon usage lässt sich anhand von Computerauswertungen
anderer, bekannter Gene der betreffenden Organismen leicht ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ. ID. NO: 17 in den Organismus ein.
-
Bevorzugt verwendet man in vorstehend
beschriebener bevorzugter Ausführungsform
als β-Cyclase-Gene Nukleinsäuren, die
Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 20 oder
eine von dieser Sequenz durch Substitution, Insertion oder Deletion
von Aminosäuren
abgeleitete Sequenz, die eine Identität von mindestens 30 %, vorzugsweise
mindestens 50 %, bevorzugter mindestens 70 %, noch bevorzugter mindestens
90 %, am bevorzugtesten mindestens 95 % auf Aminosäureebene
mit der Sequenz SEQ ID NO: 20, und die die enzymatische Eigenschaft
einer β-Cyclase
aufweisen.
-
Weitere Beispiele für β-Cyclasen
und β-Cyclase-Gene
lassen sich beispielsweise aus verschiedenen Organismen, deren genomische
Sequenz bekannt ist, wie vorstehend beschrieben durch Homologievergleiche
der Aminosäuresequenzen
oder der entsprechenden rückübersetzten
Nukleinsäuresequenzen
aus Datenbanken mit der SEQ ID NO: 20 leicht auffinden.
-
Weitere Beispiele für β-Cyclasen
und β-Cyclase-Gene
lassen sich weiterhin beispielsweise ausgehend von der Sequenz SEQ
ID NO: 19 aus verschiedenen Organismen deren genomische Sequenz
nicht bekannt ist, durch Hybridisierungs- und PCR-Techniken in an
sich bekannter Weise leicht auffinden.
-
In einer weiter besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden zur Erhöhung
der β-Cyclase-Aktivität Nukleinsäuren in
Organismen eingebracht, die Proteine kodieren, enthaltend die Aminosäuresequenz
der β-Cyclase
der Sequenz SEQ. ID. NO: 20.
-
Geeignete Nukleinsäuresequenzen
sind beispielsweise durch Rückübersetzung
der Polypeptidsequenz gemäß dem genetischen
Code erhältlich.
-
Bevorzugt werden dafür solche
Codons verwendet, die entsprechend der pflanzenspezifischen codon usage
häufig
verwendet werden. Die codon usage lässt sich anhand von Computerauswertungen
anderer, bekannter Gene der betreffenden Organismen leicht ermitteln.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bringt man eine Nukleinsäure,
enthaltend die Sequenz SEQ. ID. NO: 19 in den Organismus ein.
-
Alle vorstehend erwähnten Hydroxylase-Gene
oder β-Cyclase-Gene
sind weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese
aus den Nukleotidbausteinen wie beispielsweise durch Fragmentkondensation
einzelner überlappender,
komplementärer
Nukleinsäurebausteine
der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden
kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, Seite 896-897) erfolgen.
Die Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von
Lücken
mithilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen
sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al.
(1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, beschrieben.
-
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens weisen die Pflanzen der Gattung Tagetes gegenüber dem
Wildtyp zusätzlich
eine reduzierte ε-Cyclase-Aktivität auf.
-
Unter ε-Cyclase-Aktivität wird die
Enzymaktivität
einer ε-Cyclase
verstanden.
-
Unter einer ε-Cyclase wird ein Protein verstanden,
das die enzymatische Aktivität
aufweist, einen endständigen,
linearen Rest von Lycopin in einen ε-Ionon-Ring zu überführen.
-
Unter einer ε-Cyclase wird daher insbesondere
ein Protein verstanden, das die enzymatische Aktivität aufweist,
Lycopin in δ-Carotin
umzuwandeln.
-
Dementsprechend wird unter ε-Cyclase-Aktivität die in
einer bestimmten Zeit durch das Protein ε-Cyclase umgesetzte Menge Lycopin
bzw. gebildete Menge δ-Carotin
verstanden.
-
Bei einer reduzierten ε-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten
Zeit durch das Protein ε-Cyclase
die umgesetzte Menge Lycopin bzw. die gebildete Menge δ-Carotin
reduziert.
-
Unter einer reduzierten ε-Cyclase-Aktivität wird vorzugsweise
die teilweise oder im wesentlichen vollständige, auf unterschiedliche
zellbiologische Mechanismen beruhende Unterbindung oder Blockierung
der Funktionalität
einer ε-Cyclase
in einer pflanzlichen Zelle, Pflanze oder einem davon abgeleiteten
Teil, Gewebe, Organ, Zellen oder Samen verstanden.
-
Die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität in Pflanzen
gegenüber
dem Wildtyp kann beispielsweise durch Reduzierung der ε-Cyclase-Proteinmenge,
oder der ε-Cyclase-mRNA-Menge
in der Pflanze erfolgen. Dementsprechend kann eine gegenüber dem
Wildtyp reduzierte ε-Cyclase-Aktivität direkt
bestimmt werden oder über
die Bestimmung der ε-Cyclase-Proteinmenge
oder der ε-Cyclase-mRNA-Menge
der erfindungsgemäßen Pflanze
im Vergleich zum Wildtyp erfol gen.
-
Eine Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität umfasst
eine mengenmäßige Verringerung
einer ε-Cyclase bis
hin zu einem im wesentlichen vollständigen Fehlen der ε-Cyclase
(d.h. fehlende Nachweisbarkeit von ε-Cyclase-Aktivität oder fehlende
immunologische Nachweisbarkeit der ε-Cyclase). Vorzugsweise wird
die ε-Cyclase-Aktivität (bzw.
die ε-Cyclase-Proteinmenge
oder die ε-Cyclase-mRNA-Menge)
in der Pflanze, besonders bevorzugt in Blüten im Vergleich zum Wildtyp
um mindestens 5 %, weiter bevorzugt um mindestens 20 %, weiter bevorzugt
um mindestens 50 %, weiter bevorzugt um 100 % reduziert. Insbesondere
meint "Reduzierung" auch das vollständigen Fehlen
der ε-Cyclase-Aktivität (bzw.
des ε-Cyclase-Proteins
oder der ε-Cyclase-mRNA).
-
Die Bestimmung der ε-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise
unter folgenden Bedingungen: Die ε-Cyclase-Aktivität kann nach
Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys. Res. Comm. 185(1) (1992)
9-15) in vitro bestimmt werden, wenn zu einer bestimmten Menge an
Pflanzenextrakt Kaliumphosphat als Puffer (ph 7.6), Lycopin als Substrat,
Stromaprotein von Paprika, NADP+, NADPH und ATP zugegeben werden.
-
Die Bestimmung der ε-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen genetisch
veränderten
Pflanzen und in Wildtyp- bzw. Referenzpflanzen erfolgt besonders
bevorzugt nach Bouvier, d'Harlingue
und Camara (Molecular Analysis of carotenoid cyclase inhibition;
Arch. Biochem. Biophys. 346(1) (1997) 53-64):
Der in-vitro
Assay wird in einem Volumen von 0.25 ml durchgeführt. Der Ansatz enthält 50 mM
Kaliumphosphat (pH 7.6), unterschiedliche Mengen an Pflanzenextrakt,
20 nM Lycopin, 0.25 mg an chromoplastidärem Stromaprotein aus Paprika,
0.2 mM NADP+, 0.2 mM NADPH und 1 mM ATP. NADP/NADPH und ATP werden
in 0.09 ml Ethanol mit 1 mg Tween 80 unmittelbar vor der Zugabe
zum Inkubationsmedium gelöst.
Nach einer Reaktionszeit von 60 Minuten bei 30C wird die Reaktion
durch Zugabe von Chloroform/Methanol (2:1) beendet. Die in Chloroform
extrahierten Reaktionsprodukte werden mittels HPLC analysiert.
-
Ein alternativer Assay mit radioaktivem
Substrat ist beschrieben in Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys.
Res. Comm. 185(1) (1992) 9-15). Eine weitere analytische Methode
ist beschrieben in Beyer, Kröncke
und Nievelstein (On the mechanism of the lycopene isomerase/cyclase
reaction in Narcissus pseudonarcissus L. chromopast,; J. Biol. Chem.
266(26) (1991) 17072-17078).
-
Vorzugsweise erfolgt die Reduzierung
der ε-Cyclase-Aktivität in Pflanzen
durch mindestens eines der nachfolgenden Verfahren:
- a) Einbringen mindestens einer doppelsträngigen ε-Cyclase Ribonukleinsäuresequenz,
nachstehend auch ε-Cyclase-dsRNA
genannt, oder einer deren Expression gewährleistenden Expressionskassette
oder Expressionskassetten. Umfasst sind solche Verfahren, bei denen
die ε-Cyclase-dsRNA
gegen ein ε-Cyclase-Gen
(also genomische DNA-Sequenzen wie die Promotorsequenz) oder ein ε-Cyclase-Transkript
(also mRNA-Sequenzen) gerichtet ist,
- b) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase antisense-Ribonukleinsäuresequenz,
nachstehend auch ε-Cyclase-antisenseRNA
genannt, oder einer deren Expression gewährleistenden Expressionskassette.
Umfasst sind solche Verfahren, bei denen die ε-Cyclase-antisenseRNA gegen
ein ε-Cyclase-Gen
(also genomische DNA-Sequenzen) oder ein ε-Cyclase-Gentranskript (also RNA-Sequenzen) gerichtet
ist. Umfasst sind auch α-anomere
Nukleinsäuresequenzen,
- c) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase-antisenseRNA kombiniert
mit einem Ribozym oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette
- d) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase sense-Ribonukleinsäuresequenz,
nachstehend auch ε-Cyclase-senseRNA
genannt, zur Induktion einer Kosuppression oder einer deren Expression
gewährleistenden Expressionskassette
- e) Einbringen mindestens eines DNA- oder Protein-bindenden Faktors
gegen ein ε-Cyclase-Gen,
-RNA oder -Protein oder einer dessen Expression gewährleistenden
Expressionskassette
- f) Einbringen mindestens einer den ε-Cyclase RNA-Abbau bewirkenden
viralen Nukleinsäuresequenz
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette
- g) Einbringen mindestens eines Konstruktes zur Erzeugung eines
Funktionsverlustes, wie beispielsweise die Generierung von Stopp-Kodons
oder eine Verschiebungen im Leseraster, an einem ε-Cyclase-Gen
beispielsweise durch Erzeugung einer Insertion, Deletion, Inversion
oder Mutation in einem ε-Cyclase-Gen. Bevorzugt
können
Knockout-Mutanten mittels gezielter Insertion in besagtes ε-Cyclase-Gen
durch homologe Rekombination oder Einbringen von sequenzspezifischen
Nukleasen gegen ε-Cyclase-Gensequenzen
generiert werden.
-
Dem Fachmann ist bekannt, dass auch
weitere Verfahren im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Verminderung
einer ε-Cyclase
bzw. seiner Aktivität
oder Funktion eingesetzt werden können. Beispielsweise kann auch
das Einbringen einer dominant-negativen Variante einer ε-Cyclase
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette vorteilhaft sein. Dabei kann jedes einzelne
dieser Verfahren eine Verminderung der Proteinmenge, mRNA-Menge und/oder Aktivität einer ε-Cyclase
bewirken. Auch eine kombinierte Anwendung ist denkbar. Weitere Methoden
sind dem Fachmann bekannt und können
die Behinderung oder Unterbindung der Prozessierung der ε-Cyclase,
des Transports der ε-Cyclase
oder dessen mRNA, Hemmung der Ribosomenanlagerung, Hemmung des RNA-Spleißens, Induktion
eines ε-Cyclase-RNA
abbauenden Enzyms und/oder Hemmung der Translationselongation oder
-termination umfassen.
-
Die einzelnen bevorzugten Verfahren
seien infolge durch beispielhafte Ausführungsformen beschrieben:
-
a) Einbringen einer doppelsträngigen ε-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenz
(ε-Cyclase-dsRNA)
-
Das Verfahren der Genregulation mittels
doppelsträngiger
RNA ("double-stranded
RNA interference"; dsRNAi)
ist bekannt und beispielsweise in Matzke MA et al. (2000) Plant
Mol Biol 43:401-415; Fire A. et al (1998) Nature 391:806-811; WO
99132619; WO 99153050; WO 00/68374; WO 00144914; WO 00/44895; WO 00/49035
oder WO 00/63364 beschrieben. Auf die in den angegebenen Zitaten
beschriebenen Verfahren und Methoden wird hiermit ausdrücklich Bezug
genommen.
-
Unter "Doppelsträngiger Ribonukleinsäuresequenz" wird erfindungsgemäß eine oder
mehr Ribonukleinsäuresequenzen,
die aufgrund komplementärer
Sequenzen theoretisch, beispielsweise gemäß den Basenpaarregeln von Waston
und Crick und/oder faktisch, beispielsweise aufgrund von Hybridisierungsexperimenten,
in vitro und/oder in vivo in der Lage sind, doppelsträngige RNA-Strukturen
auszubilden.
-
Dem Fachmann ist bewusst, dass die
Ausbildung von doppelsträngigen
RNA-Strukturen, einen Gleichgewichtszustand darstellt. Bevorzugt
ist das Verhältnis
von doppelsträngigen
Molekülen
zu entsprechenden dissozierten Formen mindestens 1 zu 10, bevorzugt
1:1, besonders bevorzugt 5:1, am meisten bevorzugt 10:1.
-
Unter einer doppelsträngigen ε-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenz
oder auch ε-Cyclase-dsRNA
wird vorzugsweise ein RNA-Molekül
verstanden, das einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur aufweist
und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die
- a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts
identisch ist und/oder
- b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz
identisch ist.
-
Im erfindungsgemäßen Verfahren bringt man daher
zur Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität bevorzugt in
die Pflanze eine RNA ein, die einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur
aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die
- a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts
identisch ist und/oder
- b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz
identisch ist.
-
Unter dem Begriff "ε-Cyclase-Transkript" wird der transkripierte
Teil eines ε-Cyclase-Gens
verstanden, der neben der ε-Cyclase
kodierenden Sequenz beispielsweise auch nichtkodierende Sequenzen,
wie beispielsweise auch UTRs enthält.
-
Unter einer RNA, die "mit mindestens einem
Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz identisch
ist", ist vorzugsweise
gemeint, dass die RNA-Sequenz mit mindestens einem Teil des theoretischen Transkriptes
der ε-Cyclase-Promotor-Sequenz,
also der entsprechenden RNA-Sequenz, identisch ist.
-
Unter "einem Teil" des Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts
bzw. der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Promotor-Sequenz
werden Teilsequenzen verstanden, die von wenigen Basenpaaren bis
hin zu vollständigen
Sequenzen des Transkripts bzw. der Promotorssequenz reichen können. Die
optimale Länger
der Teilsequenzen kann der Fachmann durch Routineversuche leicht
ermitteln.
-
In der Regel beträgt die Länge der Teilsequenzen mindestens
10 Basen und höchstens
2 kb, bevorzugt mindestens 25 Basen und höchstens 1,5 kb, besonders bevorzugt
mindestens 50 Basen und höchstens 600
Basen, ganz besonders bevorzugt mindestens 100 Basen und höchstens
500, am meisten bevorzugt mindestens 200 Basen oder mindestens 300
Basen und höchstens
400 Basen.
-
Vorzugsweise werden die Teilsequenzen
so ausgesucht, dass eine möglichst
hohe Spezifität
erreicht wird und nicht Aktivitäten
anderer Enzyme reduziert werden, deren Verminderung nicht erwünscht ist.
Es ist daher vorteilhaft für
die Teilsequenzen der ε-Cyclase-dsRNA
Teile des ε-Cyclase Transkripts
und/oder Teilsequenzen der ε-Cyclase-Promotor-Sequenzen
zu wählen,
die nicht in anderen Aktivitäten
auftreten.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
daher die ε-Cyclase-dsRNA
eine Sequenz, die mit einem Teil der Pflanze eigenen ε-Cyclase-Transkripts
identisch ist und das 5'-Ende oder das 3'-Ende der Pflanze
eigenen Nukleinsäure,
codierend eine ε-Cyclase
enthält.
Insbesondere sind nichttranslatierte Bereiche im 5' oder 3' des Transkriptes
geeignet, selektive Doppel-Strang-Strukturen herzustellen.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
bezieht sich auf doppelsträngige
RNA-Moleküle
(dsRNA-Moleküle), die
bei Einbringen in einen pflanzlichen Organismus (oder eine davon
abgeleitete Zelle, Gewebe, Organ oder Vermehrungsmaterial) die Verminderung
einer ε-Cyclase
bewirken.
-
Ein doppelsträngige RNA-Molekül zur Reduzierung
der Expression einer ε-Cyclase
(ε-Cyclase-dsRNA) umfasst dabei
bevorzugt
- a) einen "sense"-RNA-Strang umfassend mindestens eine
Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu mindestens
einem Teil eines "sense"-RNA-ε-Cyclase
Transkriptes, und
- b) einen "antisense"-RNA-Strang, der
zu dem RNA-"sense"-Strang unter a)
im wesentlichen, bevorzugt vollständig, komplementären ist.
-
Zur Transformation der Pflanze mit
einer ε-Cyclase-dsRNA
wird bevorzugt ein Nukleinsäurekonstrukt verwendet,
das in die Pflanze eingebracht wird und das in der Pflanze in die ε-Cyclase-dsRNA
transkripiert wird.
-
Daher betrifft die vorliegende Erfindung
auch ein Nukleinsäurekonstrukt,
transkripierbar in
- a) einen "sense"-RNA-Strang umfassend
mindestens eine Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch
ist zu mindestens einem Teil des "sense"-RNA-ε-Cyclase
Transkriptes, und
- b) einen "antisense"-RNA-Strang, der
zu dem RNA-sense-Strang unter a) im wesentlichen – bevorzugt
vollständig – komplementär ist.
-
Diese Nukleinsäurekonstrukte werden im folgenden
auch Expressionskassetten oder Expressionsvektoren genannt.
-
In Bezug auf die dsRNA-Moleküle wird
unter ε-Cyclase-Nukleinsäuresequenz,
bzw. das entsprechende Transkript bevorzugt die Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 38 oder ein Tel derselben verstanden.
-
"Im
wesentlichen identisch" meint,
dass die dsRNA Sequenz auch Insertionen, Deletionen sowie einzelne
Punktmutationen im Vergleich zu der ε-Cyclase Zielsequenz aufweisen
kann und dennoch eine effizient Verminderung der Expression bewirkt.
Bevorzugt beträgt
die Homologie mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 80 %, ganz besonders
bevorzugt mindestens 90 % am meisten bevorzugt 100 % zwischen dem "sense"-Strang einer inhibitorischen
dsRNA und mindestens einem Teil des "sense"-RNA-Transkriptes eines ε-Cyclase-Gens,
bzw. zwischen dem "antisense"-Strang dem komplementären Strang
eines ε-Cyclase-Gens.
-
Eine 100%ige Sequenzidentität zwischen
dsRNA und einem ε-Cyclase
Gentranskript ist nicht zwingend erforderlich, um eine effiziente
Verminderung der ε-Cyclase
Expression zu bewirken. Demzufolge besteht der Vorteil, dass das
Verfahren tolerant ist gegenüber
Sequenzabweichungen, wie sie infolge genetischer Mutationen, Polymorphismen
oder evolutionärer
Divergenzen vorliegen können.
So ist es beispielsweise möglich mit
der dsRNA, die ausgehend von der ε-Cyclase
Sequenz des einen Organismus generiert wurde, die ε-Cyclase
Expression in einem anderen Organismus zu unterdrücken. Zu
diesem Zweck umfasst die dsRNA bevorzugt Sequenzbereiche von ε-Cyclase-Gentranskripten,
die konservierten Bereichen entsprechen. Besagte konservierte Bereiche
können
aus Sequenzvergleichen leicht abgeleitet werden.
-
Alternativ, kann eine "im wesentlichen identische" dsRNA auch als Nukleinsäuresequenz
definiert werden, die befähigt
ist, mit einem Teil eines ε-Cyclase
Gentranskriptes zu hybridisieren (z.B. in 400 mM NaCl, 40 mM PIPES
pH 6,4, 1 mM EDTA bei 50°C
oder 70°C
für 12
bis 16 h).
-
"Im
wesentlichen komplementär" meint, dass der "antisense"-RNA-Strang auch
Insertionen, Deletionen sowie einzelne Punktmutationen im Vergleich
zu dem Komplement des "sense"-RNA-Stranges aufweisen kann. Bevorzugt
beträgt
die Homologie mindestens 80 %, bevorzugt mindestens 90 %, ganz besonders
bevorzugt mindestens 95 %, am meisten bevorzugt 100 % zwischen dem "antisense"-RNA-Strang und dem
Komplement des "sense"-RNA-Stranges.
-
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst die ε-Cyclase-dsRNA
- a) einen "sense"-RNA-Strang umfassend
mindestens eine Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch
ist zu mindestens einem Teil des "sense"-RNA-Transkriptes des Promotorbereichs
eines ε-Cyclase-Gens,
und
- b) einen "antisense"-RNA-Strang, der
zu dem RNA-"sense"-Strang unter a)
im wesentlichen – bevorzugt vollständig – komplementären ist.
-
Das entsprechende, bevorzugt zur
Transformation der Pflanzen zu verwendende, Nukleinsäurekonstrukt,
umfasst
- a) einen "sense"-DNA-Strang der im wesentlichen identisch
ist zu mindestens einem Teil des Promotorbereichs eines ε-Cyclase-Gens,
und
- b) einen "antisense"-DNA-Strang, der
zu dem DNA-"sense"-Strang unter a)
im wesentlichen – bevorzugt vollständig – komplementär ist.
-
Vorzugsweise wird unter dem Promotorbereich
einer ε-Cyclase
eine Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 47 oder ein Teil der selben verstanden.
-
Zur Herstellung der ε-Cyclase-dsRNA-Sequenzen
zur Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität werden, insbesondere
für Tagetes
erecta, besonders bevorzugt die folgenden Teil-Sequenzen verwendet:
SEQ
ID NO: 40: Sense-Fragment der 5'terminalen
Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 41: Antisense-Fragment der 5'terminalen Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 42: Sense-Fragment der 3'terminalen
Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 43: Antisense-Fragment der 3'terminalen Region der ε-Cyclase
SEQ
ID NO: 47: Sense-Fragment des ε-Cyclase-Promotors
SEQ
ID NO: 48: Antisense-Fragment des ε-Cyclase-Promotors
-
Die dsRNA kann aus einem oder mehr
Strängen
von Polyribonukleotiden bestehen. Natürlich können, um den gleichen Zweck
zu erreichen, auch mehrere individuelle dsRNA Moleküle, die jeweils
einen der oben definierten Ribonukleotidsequenzabschnitte umfassen,
in die Zelle oder den Organismus eingebracht werden.
-
Die doppelsirängige dsRNA-Struktur kann ausgehend
von zwei komplementären,
separaten RNA-Strängen
oder – bevorzugt – ausgehend
von einem einzelnen, selbstkomplementären RNA-Strang gebildet werden. In diesem Fall
sind "sense"-RNA-Strang und "antisense"-RNA-Strang bevorzugt
kovalent in Form eines invertierten "Repeats" miteinander verbunden.
-
Wie z.B. in WO 99/53050 beschrieben,
kann die dsRNA auch eine Haarnadelstruktur umfassen, indem "sense"- und "antisense"-Strang durch eine
verbindende Sequenz ("Linker"; beispielsweise
ein Intron) verbunden werden. Die selbstkomplementären dsRNA-Strukturen
sind bevorzugt, da sie lediglich die Expression einer RNA-Sequenz
erfordern und die komplementären
RNA-Stränge stets
in einem äquimolaren
Verhältnis
umfassen. Bevorzugt ist die verbindende Sequenz ein Intron (z.B.
ein Intron des ST-LS1 Gens aus Kartoffel; Vancanneyt GF et al. (1990)
Mol Gen Genet 220(2):245-250).
-
Die Nukleinsäuresequenz kodierend für eine dsRNA
kann weitere Elemente beinhalten, wie beispielsweise Transkriptionsterminationssignale
oder Polyadenylierungssignale.
-
Ist die dsRNA jedoch gegen die Promotorsequenz
einer ε-Cyclase
gerichtet, so umfasst sie bevorzugt keine Transkriptionsterminationssignale
oder Polyadenylierungssignale. Dies ermöglicht eine Retention der dsRNA
im Nukleus der Zelle und verhindert eine Verteilung der dsRNA in
der gesamten Pflanze "Spreadinng").
-
Sollen die zwei Stränge der
dsRNA in einer Zelle oder Pflanze zusammengebracht werden, so kann dies
beispielhaft auf folgende Art geschehen:
- a)
Transformation der Zelle oder Pflanze mit einem Vektor, der beide
Expressionskassetten umfasst,
- b) Kotransformation der Zelle oder Pflanze mit zwei Vektoren,
wobei der eine die Expressionskassetten mit dem "sense"-Strang, der andere die Expressionskassetten
mit dem "antisense"-Strang umfasst.
- c) Kreuzung von zwei individuellen Pflanzenlinien, wobei die
eine die Expressionskassetten mit dem "sense"-Strang, die andere die Expressionskassetten
mit dem "antisense"-Strang umfasst.
-
Die Bildung der RNA Duplex kann entweder
außerhalb
der Zelle oder innerhalb derselben initiiert werden.
-
Die dsRNA kann entweder in vivo oder
in vitro synthetisiert werden. Dazu kann eine DNA-Sequenz kodierend
für eine
dsRNA in eine Expressionskassette unter Kontrolle mindestens eines
genetischen Kontrollelementes (wie beispielsweise einem Promotor)
gebracht werden. Eine Polyadenylierung ist nicht erforderlich, ebenso
müssen
keine Elemente zur Initiierung einer Translation vorhanden sein.
Bevorzugt ist die Expressionskassette für die MP-dsRNA auf dem Transformationskonstrukt
oder dem Transformationsvektor enthalten.
-
In einer besonders bevorzugten Auführungsform
erfolgt die Expression der dsRNA ausgehend von einem Expressionskonstrukt
unter funktioneller Kontrolle eines blütenspezifischen Promotors,
besonders bevorzugt unter der Kontrolle des Promotors beschrieben
durch SEQ ID NO: 28 oder eines funktionell äquivalenten Teils desselben.
-
Die Expressionskassetten kodierend
für den "antisense"- und/oder den "sense"-Strang einer ε-Cyclase
-dsRNA oder für
den selbstkomplementären-Strang
der dsRNA, werden dazu bevorzugt in einen Transformationsvektor
insertiert und mit den unten beschriebenen Verfahren in die pflanzliche
Zelle eingebracht. Für das
erfindungsgemäße Verfahren
ist eine stabile Insertion in das Genom vorteilhaft.
-
Die dsRNA kann in einer Menge eingeführt werden,
die zumindest eine Kopie pro Zelle ermöglicht. Höhere Mengen (z.B. mindestens
5, 10, 100, 500 oder 1000 Kopien pro Zelle) können ggf. eine effizienter
Verminderung bewirken.
-
b) Einbringen einer antisense-Ribonukleinsäuresequenz
einer ε-Cyclase
(ε-Cyclase-antisenseRNA)
-
Verfahren zur Verminderung eines
bestimmten Proteins durch die "antisense"-Technologie sind
vielfach – auch
in Pflanzen – beschrieben
(Sheehy et al. (1988) Proc Natl Acad Sci USA 85: 8805-8809;
US 4,801,340 ; Mol JN et
al. (1990) FEBS Lett 268(2):427-430). Das antisense Nukleinsäuremolekül hybridisiert bzw.
bindet mit der zellulären
mRNA und/oder genomischen DNA kodierend für das zu vermindernde ε-Cyclase.
Dadurch wird die Transkription und/oder Translation der ε-Cyclase
unterdrückt.
Die Hybridisierung kann auf konventionelle Art über die Bildung einer stabilen
Duplex oder – im
Fall von genomischer DNA – durch
Bindung des antisense Nukleinsäuremoleküls mit der
Duplex der genemischen DNA durch spezifische Wechselwirkung in der
großen
Furche der DNA-Helix entstehen.
-
Eine ε-Cyclase-antisenseRNA kann unter
Verwendung der für
diese ε-Cyclase
kodierenden Nukleinsäuresequenz,
beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 38 nach den Basenpaarregeln von Watson und Crick abgeleitet
werden. Die ε-Cyclase-antisenseRNA
kann zu der gesamten transkribierten mRNA der ε-Cyclase komplementär sein,
sich auf die kodierende Region beschränken oder nur aus einem Oligonukleotid
bestehen, das zu einem Teil der kodierenden oder nicht-kodierenden
Sequenz der mRNA komplementär
ist. So kann das Oligonukleotid beispielsweise komplementär zu der
Region sein, die den Translationsstart für die ε-Cyclase umfasst. Die ε-Cyclase-antisenseRNA
kann eine Länge
von zum Beispiel 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Nukleotide
haben, kann aber auch länger
sein und mindestens 100, 200, 500, 1000, 2000 oder 5000 Nukleotide
umfassen. ε-Cyclase-antisenseRNAs
werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt rekombinant
in der Zielzelle exprimiert..
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Expression der antisenseRNA ausgehend von einem Expressionskonstrukt
unter funktioneller Kontrolle eines blütenspezifischen Promotors,
besonders bevorzugt unter der Kontrolle des Promotors beschrieben
durch SEQ ID NO: 28 oder eines funktionell äquivalenten Teils desselben.
-
Besagte Expressionskassetten können Teil
eines Transformationskonstruktes oder Transformationsvektors sein,
oder aber auch im Rahmen einer Kotransformation eingeführt werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Expression einer ε-Cyclase
durch Nukleotidsequenzen inhibiert werden, die komplementär zu der
regulatorischen Region eines ε-Cyclase-Gens
(z.B. einem ε-Cyclase
Promoter und/oder Enhancer) sind und triplehelikale Strukturen mit
der dortigen DNA-Doppelhelix ausbilden, so dass die Transkription
des ε-Cyclase-Gens
reduziert wird. Entsprechende Verfahren sind beschrieben (Helene
C (1991) Anticancer Drug Res 6(6):569-84; Helene C et al. (1992)
Ann NY Acad Sci 660:27-36; Maher LJ (1992) Bioassays 14(12):807-815).
-
In einer weiteren Ausführungsform
kann die ε-Cyclase-antisenseRNA
eine α-anomere
Nukleinsäure sein.
Derartige α-anomere
Nukleinsäuremoleküle bilden
spezifische doppelsträngige
Hybride mit komplementärer
RNA in denen, – im
Unterschied zu den konventionellen β-Nukleinsäuren – die beiden Stränge parallel zueinander
verlaufen (Gautier C et al. (1987) Nucleic Acids Res 15:6625-6641).
-
c) Einbringen einer ε-Cyclase-antisenseRNA
kombiniert mit einem Ribozym
-
Vorteilhaft kann die oben beschriebene
antisense-Strategie mit einem Ribozym-Verfahren gekoppelt werden.
Katalytische RNA-Moleküle
oder Ribozyme können
an jede beliebige Ziel-RNA angepasst werden und spalten das Phosphodiester-Gerüst an spezifischen
Positionen, wodurch die Ziel-RNA funktionell deaktiviert wird (Tanner
NK (1999) FEMS Microbiol Rev 23(3):257-275). Das Ribozym wird dadurch
nicht selber modifiziert, sondern ist in der Lage, weitere Ziel-RNA-Moleküie analog
zu spalten, wodurch es die Eigenschaften eines Enzyms erhält. Der
Einbau von Ribozymsequenzen in "antisense"-RNAs verleiht eben
diesen "antisense"-RNAs diese enzymähnliche,
RNA-spaltende Eigenschaft und steigert so deren Effizienz bei der
Inaktivierung der Ziel-RNA. Die Herstellung und Verwendung entsprechender
Ribozym-'antisense"-RNA-Moleküle ist beschrieben
(u.a. bei Haseloff et al. (1988) Nature 334: 585-591); Haselhoff
und Gerlach (1988) Nature 334:585-591; Steinecke P et al. (1992)
EMBO J 11(4):1525-1530; de Feyter R et al. (1996) Mol Gen Genet. 250(3):329-338).
-
Auf diese Art können Ribozyme (z.B. "Hammerhead"-Ribozyme; Haselhoff
und Gerlach (1988) Nature 334:585-591) verwendet werden, um die
mRNA eines zu vermindernden ε-Cyclases
katalytisch zu spalten und so die Translation zu verhindern. Die
Ribozym-Technologie kann die Effizienz einer antisense-Strategie
erhöhen.
Verfahren zur Expression von Ribozymen zur Verminderung bestimmter
Proteine sind beschrieben in (
EP 0
291 533 ,
EP 0 321 201 ,
EP 0 360 257 ). In pflanzlichen
Zellen ist eine Ribozym-Expression ebenfalls beschrieben (Steinecke
P et al. (1992) EMBO J 11(4):1525-1530; de Feyter R et al. (1996)
Mol Gen Genet. 250(3):329-338). Geeignete Zielsequenzen und Ribozyme
können
zum Beispiel wie bei "Steinecke
P, Ribozymes, Methods in Cell Biology 50, Galbraith et al. eds,
Academic Press, Inc. (1995), S. 449-460" beschrieben, durch Sekundärstrukturberechnungen
von Ribozym- und Ziel-RNA sowie durch deren Interaktion bestimmt werden
(Bayley CC et al. (1992) Plant Mol Biol. 18(2):353-361; Lloyd AM
and Davis RW et al. (1994) Mol Gen Genet. 242(6):653-657). Beispielsweise
können
Derivate der Tetrahymena L-19 IVS RNA konstruiert werden, die komplementäre Bereiche
zu der mRNA des zu supprimierenden ε-Cyclases aufweisen (siehe auch
US 4,987,071 und
US 5,116,742 ). Alternativ
können
solche Ribozyme auch über
einen Selektionsprozess aus einer Bibliothek diverser Ribozyme identifiziert
werden (Bartel D und Szostak JW (1993) Science 261:1411-1418).
-
d) Einbringen einer sense-Ribonukleinsäuresequenz
einer ε-Cyclase
(ε-CyclasesenseRNA)
zur Induktion einer Kosuppression
-
Die Expression einer ε-Cyclase
Ribonukleinsäuresequenz
(oder eines Teils derselben) in sense-Orientierung kann zu einer
Kosuppression des entsprechenden ε-Cyclase-Gens
führen.
Die Expression von sense-RNA mit Homologie zu einem endogenen ε-Cyclasegen
kann die Expression desselben vermindern oder ausschalten, ähnlich wie
es für
antisense Ansätze
beschrieben wurde (Jorgensen et al. (1996) Plant Mol Biol 31(5):957-973;
Goring et al. (1991) Proc Natl Acad Sci USA 88:1770-1774; Smith
et al. (1990) Mol Gen Genet 224:447-481; Napoli et al. (1990) Plant
Cell 2:279-289; Van der Krol et al. (1990) Plant Cell 2:291-99).
Dabei kann das eingeführte
Konstrukt das zu vermindernde, homologe Gen ganz oder nur teilweise
repräsentieren. Die
Möglichkeit
zur Translation ist nicht erforderlich. Die Anwendung dieser Technologie
auf Pflanzen ist beschrieben (z.B. Napoli et al. (1990) Plant Cell
2:279-289; in
US 5,034,323 .
-
Bevorzugt wird die Kosuppression
unter Verwendung einer Sequenz realisiert, die im wesentlichen identisch
ist zu zumindest einem Teil der Nukleinsäuresequenz kodierend für eine ε-Cyclase,
beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 38.
-
Bevorzugt ist die ε-Cyclase-senseRNA
so gewählt,
dass es nicht zu einer Translation der ε-Cyclase oder eines Teils desselben
kommen kann. Dazu kann beispielsweise der 5'-untranslatierte
oder 3'-untranslatierte
Bereich gewählt
oder aber das ATG-Startkodon deletiert oder mutiert werden.
-
e) Einbringen von DNA-oder
Protein-bindende Faktoren gegen ε-Cyclase
Gene, -RNAs oder Proteine
-
Eine Verminderung einer ε-Cyclase
Expression ist auch mit spezifischen DNA-bindenden Faktoren z.B.
mit Faktoren vom Typ der Zinkfingertranskriptionsfaktoren möglich. Diese
Faktoren lagern sich an die genomische Sequenz des endogenen Zielgens,
bevorzugt in den regulatorischen Bereichen, an und bewirken eine
Verminderung der Expression. Entsprechende Verfahren zur Herstellung
entsprechender Faktoren sind beschrieben (Dreier B et al. (2001)
J Biol Chem 276(31):29466-78; Dreier B et al. (2000) J Mol Biol 303(4):489-502;
Beerli RR et al. (2000) Proc Natl Acad Sci USA 97 (4):1495-1500;
Beerli RR et al. (2000) J Biol Chem 275(42):32617-32627; Segal DJ
and Barbas CF 3rd. (2000) Curr Opin Chem Biol 4(1):34-39; Kang JS
and Kim JS (2000) J Biol Chem 275(12):8742-8748; Beerli RR et al.
(1998) Proc Natl Acad Sci USA 95(25):14628-14633; Kim JS et al.
(1997) Proc Natl Acad Sci USA 94(8):3616-3620; Klug A (1999) J Mol Biol 293(2):215-218;
Tsai SY et al. (1998) Adv Drug Deliv Rev 30(1-3):23-31; Mapp AK et al. (2000) Proc
Natl Acad Sci USA 97(8):3930-3935; Sharrocks AD et al. (1997) Int
J Biochem Cell Biol 29(12):1371-1387; Zhang L et al. (2000) J Biol
Chem 275(43):33850-33860).
-
Die Selektion dieser Faktoren kann
unter Verwendung eines beliebigen Stückes eines ε-Cyclase-Gens erfolgen. Bevorzugt
liegt dieser Abschnitt im Bereich der Promotorregion. Für eine Genunterdrückung kann
er aber auch im Bereich der kodierenden Exons oder Introns liegen.
-
Ferner können Faktoren in eine Zelle
eingebracht werden, die die ε-Cyclase
selber inhibieren. Diese proteinbindenden Faktoren können z.B.
Aptamere (Famulok M und Mayer G (1999) Curr Top Microbiol Immunol
243:123-36) oder Antikörper
bzw. Antikörperfragmente
oder einzelkettige Antikörper
sein. Die Gewinnung dieser Faktoren ist beschrieben (Owen M et al.
(1992) Biotech nology (NY) 10(7):790-794; Franken E et al. (1997)
Curr Opin Biotechnol 8(4):411-416; Whitelam (1996) Trend Plant Sci
1:286-272).
-
f) Einbringen von den ε-Cyclase
RNA-Abbau bewirkenden viralen Nukleinsäuresequenzen und Expressionskonstrukten
-
Die ε-Cyclase Expression kann effektiv
auch durch Induktion des spezifischen ε-Gyclase RNA-Abbaus durch die
Pflanze mit Hilfe eines viralen Expressionssystems (Amplikon; Angelt
SM et al. (1999) Plant J 20(3):357-362) realisiert werden. Diese
Systeme – auch
als "VIGS" (viral induced gene
silencing) bezeichnet – bringen
Nukleinsäuresequenzen
mit Homologie zu dem Transkript einer zu vermindernden ε-Cyclase
mittels viraler Vektoren in die Pflanze ein. Die Transkription wird
sodann – vermutlich
mediiert durch pflanzliche Abwehrmechanismen gegen Viren – abgeschaltet.
Entsprechende Techniken und Verfahren sind beschrieben (Ratcliff
F et al. (2001) Plant J 25(2):237-45; Fagard M und Vaucheret H (2000)
Plant Mol Biol 43(2-3):285-93; Anandalakshmi R et al. (1998) Proc
Natl Acad Sci USA 95(22):13079-84; Ruiz MT (1998) Plant Cell 10(6):937-46).
-
Bevorzugt wird die VIGS-vermittelte
Verminderung unter Verwendung einer Sequenz realisiert, die im wesentlichen
identisch ist zu zumindest einem Teil der Nukleinsäuresequenz
kodierend für
ein ε-Cyclase,
beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 1.
-
g) Einbringen von Konstrukten
zur Erzeugung eines Funktionsverlustes oder einer Funkti onsminderung
an ε-Cyclase-Genen
-
Dem Fachmann sind zahlreiche Verfahren
bekannt, wie genomische Sequenzen gezielt modifiziert werden können. Dazu
zählen
insbesondere Verfahren wie die Erzeugung von Knockout-Mutanten mittels
gezielter homologen Rekombination z.B. durch Generierung von Stopp-Kodons, Verschiebungen
im Leseraster etc. (Hohn B und Puchta H (1999) Proc Natl Acad Sci
USA 96:8321-8323) oder die gezielte Deletion oder Inversion von
Sequenzen mittels z.B. sequenzspezifischer Rekombinasen oder Nukleasen
(s.u.)
-
Die Verminderung der ε-Cyclase-Menge,
-Funktion und/oder -Aktivität
kann auch durch eine gezielte Insertion von Nukleinsäuresequenzen
(z.B. der im Rahmen der erfindungsgemäßen Verfahrens zu insertierenden
Nukleinsäuresequenz)
in die Sequenz kodierend für
eine ε-Cyclase
(z.B. mittels intermolekularer homologer Rekombination) realisiert
werden. Im Rahmen dieser Ausführungsform
verwendet man bevorzugt ein DNA-Konstrukt,
das zumindest einen Teil der Sequenz eines ε-Cyclasegens oder benachbarter
Sequenzen umfasst, und so mit diesen in der Zielzelle gezielt rekombinieren
kann, so dass durch eine Deletion, Addition oder Substitution mindestens
eines Nukleotids das ε-Cyclase-Gen
so verändert
wird, dass die Funktionalität des ε-Cyclase-Gens
reduziert oder gänzlich
aufgehoben wird. Die Veränderung
kann auch die regulativen Elemente (z.B. den Promotor) des ε-Cyclase-Gens betreffen, so
dass die kodierende Sequenz unverändert bleibt, eine Expression
(Transkription und/oder Translation) jedoch unterbleibt und reduziert
wird. Bei der konventionellen homologen Rekombination ist die zu
insertierende Sequenz an ihrem 5'-
und/oder 3'-Ende
von weiteren Nukleinsäuresequenzen
(A' bzw. B') flankiert, die
eine ausreichende Länge
und Homologie zu entsprechenden Sequenzen des ε-Cyclase-Gens (A bzw. B) für die Ermöglichung
der homologen Rekombination aufweisen. Die Länge liegt in der Regel in einem
Bereich von mehreren hundert Basen bis zu mehreren Kilobasen (Thomas
KR und Capecchi MR (1987) Cell 51:503; Strepp et al. (1998) Proc
Natl Acad Sci USA 95(8):4368-4373). Für die homologe Rekombination
wird die pflanzliche Zelle mit dem Rekombinationskonstrukt unter
Verwendung der unten beschriebenen Verfahren transformiert und erfolgreich
rekombinierte Klone basierend auf der infolge inaktivierten ε-Cyclase
selektioniert.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Effizienz der Rekombination gesteigert durch Kombination
mit Verfahren, die die homologe Rekombination fördern. Solche Verfahren sind
beschrieben und umfassen beispielhaft die Expression von Proteinen
wie RecA oder die Behandlung mit PARP-Inhibitoren. Es konnte gezeigt
werden, dass die intrachromosomale homologe Rekombination in Tabakpflanzen
durch die Verwendung von PARP-Inhibitoren erhöht werden kann (Puchta H et
al. (1995) Plant J 7:203-210). Durch den Einsatz dieser Inhibitoren
kann die Rate der homologen Rekombination in den Rekombinationskonstrukten
nach Induktion des sequenzspezifischen DNA-Doppelstrangbruches und
damit die Effizienz der Deletion der Transgensequenzen weiter erhöht werden.
Verschiedene PARP Inhibitoren können
dabei zum Einsatz kommen. Bevorzugt umfasst sind Inhibitoren wie
3-Aminobenzamid, 8-Hydroxy-2-methylquinazolin-4-on
(NU1025), 1,11b-Dihydro-[2H]benzopyrano-[4,3,2-de]isoquinolin-3-on (GPI 6150),
5-Aminoisoquinolinon, 3,4-Dihydro-5-[4-(1-piperidinyl)butoxy]-1(2H)-isoquinolinon
oder die in WO 00126192, WO 00129384, WO 00/32579, WO 00164878,
WO 00168206, WO 00167734, WO 01123386 und WO 01123390 beschriebenen
Substanzen.
-
Weitere geeignete Methoden sind die
Einführung
von Nonsense-Mutationen in endogene Markerprotein Gene zum Beispiel
mittels Einführung
von RNA/DNA-Oligonukleotiden in die Pflanze (Zhu et al. (2000) Nat Biotechnol
18(5):555-558) oder die Generierung von Knockout-Mutanten mit Hilfe
von z.B. T-DNA-Mutagenese (Koncz et al., Plant Mol. Biol. 1992,
20(5):963-976). Punktmutationen können auch mittels DNA-RNA Hybriden
erzeugt werden, die auch als "chimeraplasty" bekannt sind (Cole-Strauss
et al. (1999) Nucl Acids Res 27(5):1323-1330; Kmiec (1999) Gene
therapy American Scientist 87(3):240-247).
-
Die Methoden der dsRNAi, der Kosuppression
mittels sense-RNA und der "VIGS" ("virus induced gene silencing") werden auch als "post-transcriptional
gene silencing" (PTGS)
oder transcriptional gene silencing" (TGS) bezeichnet. PTGS/TGS-Verfahren
sind besonders vorteilhaft, weil die Anforderungen an die Homologie zwischen
dem zu vermindernden Markerprotein-Gen und der transgen exprimierten
sense- oder dsRNA-Nukleinsäuresequenz
geringer sind als beispielsweise bei einem klassischen antisense-Ansatz.
So kann man unter Verwendung der Markerprotein-Nukleinsäuresequenzen
aus einer Art auch die Expression von homologen Markerprotein-Proteinen
in anderen Arten effektiv vermindern, ohne, dass die Isolierung
und Strukturaufklärung
der dort vorkommenden Markerprotein-Homologen zwingend erforderlich
wäre. Dies
erleichtert erheblich den Arbeitsaufwand.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp durch:
- a) Einbringen mindestens einer
doppelsträngigen ε-Cyclase
Ribonukleinsäuresequenz
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette oder Expressionskassetten in Pflanzen und/oder
- b) Einbringen mindestens einer ε-Cyclase antisense-Ribonukleinsäuresequenzen
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette in Pflanzen.
-
In einer ganz besonders bevorzugten
Ausführungsform
erfolgt die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität gegenüber dem
Wildtyp durch Einbringen mindestens einer doppelsträngigen ε-Cyclase
Ribonukleinsäuresequenz
oder einer deren Expression gewährleistenden
Expressionskassette oder Expressionskassetten in Pflanzen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden genetisch veränderte
Pflanzen verwendet, die in Blüten die
geringste Expressionsrate einer ε-Cyclase
aufweisen.
-
Dies wird bevorzugt dadurch erreicht,
dass die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität blütenspezifisch, besonders
bevorzugt blütenblattspezifisch
erfolgt.
-
In der vorstehend beschriebenen,
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird dies dadurch erreicht, dass die Transkription der ε-Cyclase-dsRNA-Sequenzen
unter Kontrolle eines blütenspezifischen
Promotors oder noch bevorzugter unter Kontrolle eines blütenblattspezifischen
Promotors erfolgt.
-
Besonders bevorzugt werden die genetisch
veränderten
Pflanzen der Gattung Tagetes mit folgender Kombinationen genetischer
Veränderungen
verwendet:
Genetisch veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine erhöhte Hydroxylase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine erhöhte β-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine erhöhte Hydroxylase-Aktivität und eine
erhöhte β-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine erhöhte Hydroxylase-Aktivität und eine
reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen,
genetisch
veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine erhöhte β-Cyclase-Aktivität und eine
reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen,
sowie
genetisch veränderte
Pflanzen der Gattung Tagetes, die im Vergleich zum Wildtyp eine
erhöhte
oder verursachte Ketolase-Aktivität in Blütenblättern und eine erhöhte Hydroxylase-Aktivität und eine
erhöhte β-Cyclase-Aktivität und eine
reduzierte ε-Cyclase-Aktivität aufweisen.
-
Die Herstellung dieser genetisch
veränderten
Pflanzen der Gattung Tagetes kann, wie nachstehend beschrieben,
beispielsweise durch Einbringen einzelner Nukleinsäurekonstrukte
(Expressionskassetten) oder durch Einbringen von Mehrfachkonstrukten
erfolgen, die bis zu zwei, drei oder vier der beschriebenen Aktivitäten enthalten.
-
Im folgenden wird exemplarisch die
Herstellung genetisch veränderter
Pflanzen der Gattung Tagetes mit erhöhter oder verursachter Ketolase-Aktivität in Blütenblättern beschrieben.
Die Erhöhung
weiterer Aktivitäten,
wie beispielsweise der Hydroxylase-Aktivität und/oder der β- Cyclase-Aktivität kann analog
unter Verwendung von Nukleinsäuresequenzen
kodierend eine Hydroxylase bzw. β-Cyclase
anstelle von Nukleinsäuresequenzen
kodierend eine Ketolase erfolgen. Die Reduzierung weiterer Aktivitäten, wie
beispielsweise die Reduzierung der ε-Cyclase-Aktivität kann analog unter Verwendung
von anti-ε-Cyclase-Nukleinsäuresequenzen oder ε-Cyclase-Inverted-Repaet-Nukleinsäuresequenz
anstelle von Nukleinsäuresequenzen
kodierend eine Ketolase erfolgen. Die Transformation kann bei den
Kombinationen von genetischen Veränderungen einzeln oder durch
Mehrfachkonstrukte erfolgen.
-
Die Herstellung der transgenen Pflanzen
der Gattung Tagetes erfolgt vorzugsweise durch Transformation der
Ausgangspflanzen, mit einem Nukleinsäurekonstrukt, das die vorstehend
beschriebenen Nukleinsäuren
codierend eine Ketolase enthält,
die mit einem oder mehreren Regulationssignalen funktionell verknüpft sind,
die die Transkription und Translation in Pflanzen gewährleisten.
-
Diese Nukleinsäurekonstrukte, in denen die
kodierende Nukleinsäuresequenz
mit einem oder mehreren Regulationssignalen funktionell verknüpft sind,
die die Transkription und Translation in Pflanzen gewährleisten,
werden im folgenden auch Expressionskassetten genannt.
-
Vorzugsweise enthalten die Regulationssignale
einen oder mehrere Promotoren, die die Transkription und Translation
in Pflanzen gewährleisten.
-
Die Expressionskassetten beinhalten
Regulationssignale, also regulative Nukleinsäuresequenzen, welche die Expression
der kodierenden Sequenz in der Wirtszelle steuern. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine Expressionskassette stromaufwärts, d.h. am 5'-Ende der kodierenden Sequenz, einen Promotor
und stromabwärts,
d.h. am 3'-Ende,
ein Polyadenylierungssignal und gegebenenfalls weitere regulatorische
Elemente, welche mit der dazwischenliegenden kodierenden Sequenz
für mindestens
eines der vorstehend beschriebenen Gene operativ verknüpft sind.
Unter einer operativen Verknüpfung
versteht man die sequenzielle Anordnung von Promotor, kodierender
Sequenz, Terminator und ggf. weiterer regulativer Elemente derart,
das jedes der regulativen Elemente seine Funktion bei der Expression
der kodierenden Sequenz bestimmungsgemäß erfüllen kann.
-
Im folgenden werden beispielhaft
die bevorzugten Nukleinsäurekonstrukte,
Expressionskassetten und Vektoren für Pflanzen der Gattung Tagetes
und Verfahren zur Herstellung von transgenen Pflanzen der Gattung
Tagetes, sowie die transgenen Pflanzen der Gattung Tagetes selbst
beschrieben.
-
Die zur operativen Verknüpfung bevorzugten
aber nicht darauf beschränkten
Sequenzen sind Targeting-Sequenzen zur Gewährleistung der subzellulären Lokalisation
im Apoplasten, in der Vakuole, in Plastiden, im Mitochondrium, im
Endoplasmatischen Retikulum (ER), im Zellkern, in Ölkörperchen
oder anderen Komparfimenten und Translationsverstärker wie
die 5'-Führungssequenz aus dem Tabak-Mosaik-Virus
(Gallie et al., Nucl. Acids Res. 15 (1987), 8693-8711).
-
Als Promotoren der Expressionskassette
ist grundsätzlich
jeder Promotor geeignet, der die Expression von Fremdgenen in Pflanzen
steuern kann.
-
"Konstitutiver" Promotor meint solche
Promotoren, die eine Expression in zahlreichen, bevorzugt allen, Geweben über einen
größeren Zeitraum
der Pfanzenertwicklung, bevorzugt zu allen Zeitpunkten der Pflanzenentwicklung,
gewährleisten.
-
Vorzugsweise verwendet man insbesondere
einen pflanzlichen Promotor oder einen Promotor, der einem Pflanzenvirus
entstammt. Insbesondere bevorzugt ist der Promotor des 35S-Transkriptes des
CaMV Blumenkohlmosaikvirus (Franck et al. (1980) Cell 21:285-294;
Odell et al. (1985) Nature 313:810-812; Shewmaker et al. (1985)
Virology 140:281-288; Gardner et al. (1986) Plant Mol Biol 6:221-228)
oder der 19S CaMV Promotor (
US
5,352,605 ; WO 84/02913; Benfey et al. (1989) EMBO J 8:2195-2202).
-
Ein weiterer geeigneter konstitutiver
Promotor ist der pds Promoter (Pecker et al. (1992) Proc. Natl. Acad.
Sci USA 89: 4962-4966) oder der "Rubisco
small subunit (SSU)"-Promotor
(
US 4,962,028 ), der
LeguminB-Promotor (GenBank Acc.-Nr. X03677), der Promotor der Nopalinsynthase
aus Agrobacterium, der TR-Doppelpromotor, der OCS (Octopin Synthase)
Promotor aus Agrobacterium, der Ubiquitin Promotor (Holtorf S et
al. (1995) Plant Mol Biol 29:637-649), den Ubiquitin 1 Promotor
(Christensen et al. (1992) Plant Mol Biol 18:675-689; Bruce et al.
(1989) Proc Natl Acad Sci USA 86:9692-9696), den Smas Promotor,
den Cinnamylalkoholdehydrogenase-Promotor (
US 5,683,439 ), die Promotoren der
vakuolärer
ATPase Untereinheiten oder der Promotor eines prolinreichen Proteins
aus Weizen (WO 91113991), der Pnit-Promoter (Y07648.L, Hillebrand
et al. (1998), Plant. Mol. Biol. 36, 89-99, Hillebrand et al. (1996),
Gene, 170, 197-200) sowie weitere Promotoren von Genen, deren konstitutive
Expression in Pflanzen dem Fachmann bekannt ist.
-
Die Expressionskassetten können auch
einen chemisch induzierbaren Promotor enthalten (Übersichtsartikel:
Gatz et al. (1997) Annu Rev Plant Physiol Plant Mol Biol 48:89-108),
durch den die Expression des Ketolase-Gens in der Pflanze zu einem
bestimmten Zeitpunkt gesteuert werden kann. Derartige Promotoren,
wie z.B. der PRP1 Promotor (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22:361-366),
durch Salicylsäure
induzierbarer Promotor (WO 95/19443), ein durch Benzolsulfonamid-induzierbarer
Promotor (
EP 0 388 186 ),
ein durch Tetrazyklin-induzierbarer Promotor (Gatz et al. (1992)
Plant J 2:397-404), ein durch Abscisinsäure induzierbarer Promotor
(
EP 0 335 528) bzw. ein durch
Ethanol- oder Cyclohexanon-induzierbarer Promotor (WO 93121334)
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Ferner sind Promotoren bevorzugt,
die durch biotischen oder abiotischen Stress induziert werden wie beispielsweise
der pathogen-induzierbare Promotor des PRP1-Gens (Ward et al. (1993)
Plant Mol Biol 22:361-366), der hitzeinduzierbare hsp70- oder hsp80-Promoter
aus Tomate (
US 5,187,267 ),
der kälteinduzierbare
alpha-Amylase Promoter aus der Kartoffel (WO 96112814), der licht-induzierbare
PPDK Promotor oder der verwundungsinduzierte pinll-Promoter (
EP375091 ).
-
Pathogen-induzierbare Promotoren
umfassen die von Genen, die infolge eines Pathogenbefalls induziert
werden wie beispielsweise Gene von PR-Proteinen, SAR-Proteinen,
b-1,3-Glucanase, Chitinase usw. (beispielsweise Redolfi et al. (1983)
Neth J Plant Pathol 89:245-254; Uknes, et al. (1992) The Plant Cell
4:645-656;
Van Loon (1985) Plant Mol Viral 4:111-116; Marineau et al. (1987)
Plant Mol Biol 9:335-342; Matton et al. (1987) Molecular Plant-Microbe
Interactions 2:325-342; Somssich et al. (1986) Proc Natl Acad Sci
USA 83:2427-2430; Somssich et al. (1988) Mol Gen Genetics 2:93-98; Chen et al. (1996)
Plant J 10:955-966; Zhang and Sing (1994) Proc Natl Acad Sci USA
91:2507-2511; Warner, et al. (1993) Plant J 3:191-201; Siebertz
et al. (1989) Plant Cell 1:961-968(1989).
-
Umfasst sind auch verwundungs-induzierbare
Promotoren wie der des pinll Gens (Ryan (1990) Ann Rev Phytopath
28:425-449; Duan et al. (1996) Nat Biotech 14:494-498), des wun1
und wun2-Gens (
US 5,428,148 ),
des win1- und win2-Gens (Stanford et al. (1989) Mol Gen Genet 215:200-208),
des Systemin (McGurl et al. (1992) Science 225:1570-1573), des WIP1-Gens
(Rohmeier et al. (1993) Plant Mol Biol 22:783-792; Ekelkamp et al.
(1993) FEBS Letters 323:73-76),
des MPI-Gens (Corderok et al. (1994) The Plant J 6(2):141-150) und
dergleichen.
-
Weitere geeignete Promotoren sind
beispielsweise fruchtreifung-spezifische Promotoren, wie beispielsweise
der fruchtreifung-spezifische Promotor aus Tomate (WO 94/21794,
EP 409 625 ). Entwicklungsabhängige Promotoren
schließt
zum Teil die gewebespezifischen Promotoren ein, da die Ausbildung
einzelner Gewebe naturgemäß entwicklungsabhängig erfolgt.
-
Weiterhin sind insbesondere solche
Promotoren bevorzugt, die die Expression in Geweben oder Pflanzenteilen
sicherstellen, in denen beispielsweise die Biosynthese von Ketocarotinoiden
bzw. dessen Vorstufen stattfindet. Bevorzugt sind beispielsweise
Promotoren mit Spezifitäten
für die
Antheren, Ovarien, Petalen, Sepalen, Blüten, Blätter, Stengel und Wurzeln und
Kombinationen hieraus.
-
Knollen-, Speicherwurzel- oder Wurzel-spezifische
Promotoren sind beispielsweise der Patatin Promotor Klasse I (B33)
oder der Promotor des Cathepsin D Inhibitors aus Kartoffel.
-
Blattspezifische Promotoren sind
beispielsweise der Promotor der cytosolischen FBPase aus Kartoffel (WO
97105900), der SSU Promotor (small subunit) der Rubisco (Ribulose-1,5-bisphosphatcarboxylase)
oder der ST-LSI Promotor aus Kartoffel (Stockhaus et al. (1989)
EM-BO J 8:2445-2451).
-
Blütenspezifische Promotoren sind
beispielsweise der Phytoen Synthase Promotor (WO 92116635) oder
der Promotor des P-rr Gens (WO 98122593) oder der AP3 Promoter aus
Arabidopsis thaliana (siehe Beispiel 1).
-
Antheren-spezifische Promotoren sind
beispielsweise der 5126-Promotor
(
US 5,689,049 ,
US 5,689,051 ), den glob-I
Promotor oder der g-Zein Promotor.
-
Weitere zur Expression in Pflanzen
geeignete Promotoren sind beschrieben in Rogers et al. (1987) Meth
in Enzymol 153:253-277; Schardl et al. (1987) Gene 61:1-11 und Berger
et al. (1989) Proc Natl Acad Sci USA 86:8402-8406).
-
Alle in der vorliegenden Anmeldung
beschriebenen Promotoren ermöglichen
in der Regel die Expression der Ketolase in Blütenblättern der erfindungsgemäßen Pflanzen.
-
Besonders bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren
sind konstitutive, blütenspezifische
und insbesondere blütenblattspezifische
Promotoren.
-
Die Herstellung einer Expressionskassette
erfolgt vorzugsweise durch Fusion eines geeigneten Promotors mit
einer vorstehend beschriebenen Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
und vorzugsweise einer zwischen Promotor und Nukleinsäure-Sequenz
inserierten Nukleinsäure,
die für
ein plastidenspezifisches Transitpeptid kodiert, sowie einem Polyadenylierungssignal
nach gängigen
Rekombinations- und Klonierungstechniken, wie sie beispielsweise
in T. Maniatis, E.F. Fritsch und J. Sambrook, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1989) sowie in T.J. Silhavy, M.L. Berman und L.W. Enquist,
Experiments with Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY (1984) und in Ausubel, F.M. et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Greene Publishing Assoc. and Wiley-Interscience
(1987) beschrieben sind.
-
Die vorzugsweise insertierte Nukleinsäuren kodierend
ein plastidäres
Transitpeptid, gewährleisten
die Lokalisation in Plastiden und insbesondere in Chromoplasten.
-
Es können auch Expressionskassetten
verwendet werden, deren Nukleinsäure-Sequenz
für ein
Ketolase-Fusionsprotein kodiert, wobei ein Teil des Fusionsproteins
ein Transitpeptid ist, das die Translokation des Polypeptides steuert.
Bevorzugt sind für
die Chromoplasten spezifische Transitpeptide, welche nach Translokation
der Ketolase in die Chromoplasten vom Ketolase-Teil enzymatisch abgespalten werden.
-
Insbesondere bevorzugt ist das Transitpeptid,
das von der plastidären
Nicotiana tabacum Transketolase oder einem anderen Transitpeptid
(z.B. dem Transitpeptid der kleinen Untereinheit der Rubisco (rbcS) oder
der Ferredoxin NADP Oxidoreduktase als auch der Isopentenylpyrophosphat
Isomerase-2) oder dessen funktionellem Äquivalent abgeleitet ist.
-
Besonders bevorzugt sind Nukleinsäure-Sequenzen
von drei Kassetten des Plastiden-Transitpeptids der
plastidären
Transketolase aus Tabak in drei Leserastern als Kpnl/BamHI Fragmente
mit einem ATG-Codon in der Ncol Schnittstelle: pTP09
pTP10
pTP11
-
Weitere Beispiele für ein plastidäres Transitpeptid
sind das Transitpeptid der plastidären Isopentenyl-pyrophosphat
Isomerase-2 (IPP-2) aus Arabisopsis thaliana und das Transitpeptid
der kleinen Untereinheit der Ribulosebisphosphat Carboxylase (rbcS)
aus Erbse (Guerineau, F, Woolston, S, Brooks, L, Mullineaux, P (1988)
An expression cassette for targeting foreign proteins into the chloroplasts.
Nucl. Acids Res. 16: 11380).
-
Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können synthetisch
hergestellt oder natürlich
gewonnen sein oder eine Mischung aus synthetischen und natürlichen
Nukleinsäure-Bestandteilen
enthalten, sowie aus verschiedenen heterologen Genabschnitten verschiedener
Organismen bestehen.
-
Bevorzugt sind, wie vorstehend beschrieben,
synthetische Nukleotid-Sequenzen mit Kodons, die von Pflanzen der
Gattung Tagetes bevorzugt werden. Diese von Pflanzen bevorzugten
Kodons können
aus Kodons mit der höchsten
Proteinhäufigkeit
bestimmt werden, die in den meisten interessanten Pflanzenspezies exprimiert
werden.
-
Bei der Präparation einer Expressionskassette
können
verschiedene DNA-Fragmente manipuliert werden, um eine Nukleotid-Sequenz
zu erhalten, die zweckmäßigerweise
in der korrekten Richtung liest und die mit einem korrekten Leseraster
ausgestattet ist. Für
die Verbindung der DNA-Fragmente miteinander können an die Fragmente Adaptoren
oder Linker angesetzt werden.
-
Zweckmäßigerweise können die
Promotor- und die Terminator-Regionen in Transkriptionsrichtung
mit einem Linker oder Polylinker, der eine oder mehrere Restriktionsstellen
für die
Insertion dieser Sequenz enthält,
versehen werden. In der Regel hat der Linker 1 bis 10, meistens
1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6 Restriktionsstellen. Im allgemeinen
hat der Linker innerhalb der regulatorischen Bereiche eine Größe von weniger
als 100 bp, häufig
weniger als 60 bp, mindestens jedoch 5 bp. Der Promotor kann sowohl
nativ bzw. homolog als auch fremdartig bzw. heterolog zur Wirtspflanze
sein. Die Expressionskassette beinhaltet vorzugsweise in der 5'-3'-Transkriptionsrichtung den Promotor,
eine kodierende Nukleinsäuresequenz
oder ein Nukleinsäurekonstrukt
und eine Region für
die transkriptionale Termination. Verschiedene Terminationsbereiche
sind gegeneinander beliebig austauschbar.
-
Beispiele für einen Terminator sind der
35S-Terminator (Guerineau et al. (1988) Nucl Acids Res. 16: 11380),
der nos Terminator (Depicker A, Stachel S, Dhaese P, Zambryski P,
Goodman HM. Nopaline synthase: transcript mapping and DNA sequence.
J Mol Appl Genet. 1982;1(6):561-73) oder der ocs Terminator (Gielen, J,
de Beuckeleer, M, Seurinck, J, Debroek, N, de Greve, N, Lemmers,
M, van Montagu, M, Schell, J (1984) The complete sequence of the
TL-DNA of the Agrobacterium tumefaciens plasmid pTiAch5. EMBO J.
3: 835-846).
-
Ferner können Manipulationen, die passende
Restriktionsschnittstellen bereitstellen oder die überflüssige DNA
oder Restriktionsschnittstellen entfernen, eingesetzt werden. Wo
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen wie z.B. Transitionen
und Transversionen in Frage kommen, können in vitro-Mutagenese, "primer-repair", Restriktion oder
Ligation verwendet werden.
-
Bei geeigneten Manipulationen, wie
z.B. Restriktion, "chewing-back" oder Auffüllen von Überhängen für "bluntends", können komplementäre Enden
der Fragmente für
die Ligation zur Verfügung
gestellt werden.
-
Bevorzugte Polyadenylierungssignale
sind pflanzliche Polyadenylierungssignale, vorzugsweise solche,
die im wesentlichen T-DNA-Polyadenylierungssignale aus Agrobacterium
tumefaciens, insbesondere des Gens 3 der T-DNA (Octopin Synthase)
des Ti-Plasmids pTiACH5 entsprechen (Gielen et al., EMBO J. 3 {1984), 835
ff) oder funktionelle Äquivalente.
-
Die Übertragung von Fremdgenen in
das Genom einer Pflanze wird als Transformation bezeichnet.
-
Dazu können an sich bekannte Methoden
zur Transformation und Regeneration von Pflanzen aus Pflanzengeweben
oder Pflanzenzellen zur transienten oder stabilen Transformation
genutzt werden.
-
Geeignete Methoden zur Transformation
von Pflanzen sind die Protoplastentransformation durch Polyethylenglykol-induzierte
DNA-Aufnahme, das biolistische Verfahren mit der Genkanone – die sogenannte particle
bombardment Methode, die Elektroporation, die Inkubation trockener
Embryonen in DNA-haltiger Lösung,
die Mikroinjektion und der, vorstehend beschriebene, durch Agrobacterium
vermittelte Gentransfer. Die genannten Verfahren sind beispielsweise
in B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer, in: Transgenic Plants,
Vol. 1, Engineering and Utilization, herausgegeben von S.D. Kung
und R. Wu, Academic Press (1993), 128-143 sowie in Potrykus, Annu.
Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol. 42 (1991), 205-225) beschrieben.
-
Vorzugsweise wird das zu exprimierende
Konstrukt in einen Vektor kloniert, der geeignet ist, Agrobacterium
tumefaciens zu transformieren, beispielsweise pBin19 (Bevan et al.,
Nucl. Acids Res. 12 {1984), 8711) oder besonders bevorzugt pSUN2,
pSUN3, pSUN4 oder pSUN5 (WO 02/00900).
-
Mit einem Expressionsplasmid transformierte
Agrobakterien können
in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen verwendet werden,
z.B. indem verwundete Blätter
oder Blattstücke in
einer Agrobakterienlösung
gebadet und anschließend
in geeigneten Medien kultiviert werden.
-
Zur bevorzugten Herstellung von genetisch
veränderten
Pflanzen, im folgenden auch transgene Pflanzen bezeichnet, wird
die fusionierte Expressionskassette, die eine Ketolase exprimiert,
in einen Vektor, beispielsweise pBin19 oder insbesondere pSUN2 kloniert,
der geeignet ist, in Agrobacterium tumefaciens transformiert zu
werden Mit einem solchen Vektor transformierte Agrobakterien können dann
in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen, insbesondere
von Kulturpflanzen verwendet werden, indem beispielsweise verwundete
Blätter
oder Blattstücke
in einer Agrobakterienlösung
gebadet und anschließend
in geeigneten Medien kultiviert werden.
-
Die Transformation von Pflanzen durch
Agrobakterien ist unter anderem bekannt aus F.F. White, Vectors
for Gene Transfer in Higher Plants; in Transgenic Plants, Vol. 1,
Engineering and Utilization, herausgegeben von S.D. Kung und R.
Wu, Academic Press, 1993, S. 15-38. Aus den transformierten Zellen
der verwundeten Blätter
bzw. Blattstücke
können
in bekannter Weise transgene Pflanzen regeneriert werden, die ein
in die Expressionskassette integriertes Gen für die Expression einer Nukleinsäure codierend
eine Ketolase enthalten.
-
Zur Transformation einer Wirtspflanze
der Gattung Tagetes mit einer für
eine Ketolase kodierenden Nukleinsäure wird eine Expressionskassette
als Insertion in einen rekombinanten Vektor eingebaut, dessen Vektor-DNA
zusätzliche
funktionelle Regulationssignale, beispielsweise Sequenzen für Replikation
oder Integration enthält.
Geeignete Vektoren sind unter anderem in "Methods in Plant Molecular Biology and
Biotechnology" (CRC
Press), Kap. 6/7, S. 71-119 (1993) beschrieben.
-
Unter Verwendung der oben zitierten
Rekombinations- und Klonierungstechniken können die Expressionskassetten
in geeignete Vektoren kloniert werden, die ihre Vermehrung, beispielsweise
in E. coli, ermöglichen.
Geeignete Klonierungsvektoren sind u.a. pJ1T117 (Guerineau et al.
(1988) Nucl. Acids Res.16 :11380), pBR332, pUC-Serien, M13mp-Serien
und pACYC184. Besonders geeignet sind binäre Vektoren, die sowohl in
E. coli als auch in Agrobakterien replizieren können.
-
Dabei kann je nach Wahl des Promotors
die Expression konstitutiv oder vorzugsweise spezifisch in den Blütenblättern erfolgen.
-
Die erfindungsgemäßen genetisch veränderten
Pflanzen der Gattung Tagetes weisen im Vergleich zum Wildtyp einen
Gehalt an Astaxanthin, insbesondere in Petalen auf.
-
Wie vorstehend erwähnt, betrifft
die Erfindung die Verwendung astaxanthinhaltiger Pflanzen oder Pflanzenteile
der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltiger Extrakte von astaxanthinhalti gen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes zur oralen Verabreichung
an Tiere.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes oder die astaxanthinhaltigen Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes zur Pigmentierung
von Tieren und der entsprechenden Tierprodukte verwendet.
-
Unter astaxanthinhaltigen Extrakten
von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen werden bevorzugt
Lösungen,
enthaltend Astaxanthin verstanden, die durch Extraktion aus astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen mit mindestens einem geeigneten Lösungsmittel
hergestellt wurden. Je nach verwendetem Lösungsmittel und verwendeten
weiteren chemischen und physikalischen Reinigungsverfahren kann
das Astaxanthin in beliebigen Reinheitsgraden im Extrakt vorliegen.
Es ist vorteilhaft, die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile
vor Extraktion entsprechend aufzubereiten, beispielsweise die Pflanzen
oder Pflanzenteile zu trocknen und zu zerkleinern, wobei die Reihenfolge
beliebig ist.
-
Astaxanthin kann aus den astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen, die gegebenenfalls vorher getrocknet
und/oder zerkleinert wurden durch organische Lösungsmittel extrahiert weiden,
wie beispielsweise durch Aceton, Hexan, Methylenchlorid, Methyl-tertiär-Butyl-ether
oder durch Lösungsmittelgemische wie
Ethanol/Hexan oder Aceton/Hexan. Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse
der Lösungsmittel kann
aufgrund der verschiedenen Polarität die Extraktionswirkung variiert
werden. Durch eine solche Extraktion lässt sich Astaxanthin mit hoher
Konzentration anreichern.
-
Anschließend kann durch Ausschütteln von
Astaxanthin und chromatografische Auftrennung des Gemisches die
Reinheit von Astaxanthin weiter erhöht werden. Astaxanthin liegt
in der Regel als Gemisch aus Mono- und Diestern vor, meist als Ester
der Palmitinsäure.
-
Unter „Pigmentierung" wird erfindungsgemäß vorzugsweise
die Intensivierung oder Verursachung einer Farbe zumindest eines
Teils eines Tieres oder Tierproduktes des pigmentierten Tieres im
Vergleich zum nicht pigmentierten Tier verstanden. Astaxanthinhaltige
Pigmentierstoffe pigmentieren und verursachen oder intensivieren
in der Regel einen rosa bis rosa-roten Farbton.
-
Bevorzugte Tiere die durch die erfindungsgemäße orale
Verabreichung pigmentiert werden können sind Tiere, ausgewählt aus
der Gruppe Fische, Crustaceae oder Vögel, insbesondere Galliformes
und Anatridae.
-
Bevorzugte Fische sind Salmoniden,
insbesondere Lachs oder Forelle.
-
Bevorzugte Crustaceae sind Shrimps
oder Krebse.
-
Bevorzugte Galliformes sind Hühner, Enten
oder Gänse.
-
Bevorzugter Anatridae ist Flamingo.
-
Je nach pigmentiertem Tier werden
vorzugsweise unter pigmentierten Tierprodukten insbesondere Fleisch
für Lachs
oder Forelle, Haut für
Hühner,
Enten oder Gänse,
Feder für
Hühner,
Enten, Gänse
oder Flamingo und Ei bzw. Eidotter für Hühner, Enten oder Gänse verstanden.
-
Die orale Verabreichung der astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes an Tiere kann direkt erfolgen oder über orale
Verabreichung von Tierfutterzubereitungen, denen zuvor die astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes beigemischt wurden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes oder die astaxanthinhaltigen Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes Tierfutterzubereitungen
beigemischt und die Tierfutterzubereitung an Tiere oral verabreicht.
-
Dabei ist es vorteilhaft, die astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes vor der Beimischung zu Tierfutterzubereitungen in
eine Form zu prozessieren, die eine Beimischung zu entsprechenden
Tierfutterzubereitung ermöglicht
und vorzugsweise zu einer hohen Stabilität und Biovertügbarkeit
von Astaxanthin im jeweiligen Anwendungsbereich führt.
-
Je nach Tier, an das die orale Verabreichung
erfolgen soll und damit je nach Tierfutterzubereitung können dazu
verschiedene Prozessierungsschritte vorteilhaft sein.
-
Für
astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes,
ist es in dieser Ausführungsform
vorteilhaft, die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pfanzenteile,
insbesondere Blütenköpfe und
Petalen zu trocknen und/oder zu zerkleinern. Besonders bevorzugt
liegen die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes in Pulverform vor.
-
Jede wie auch immer gestaltete Ausführungsform
der astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes, ob prozessiert oder nicht prozessiert, kann in an sich
bekannter Weise Tierfutterzubereitungen beigemischt werden.
-
Für
astaxanthinhaltigen Extrakte astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile
der Gattung Tagetes, sind in dieser Ausführungsform verschiedene Prozessierungsschritte
vorteilhaft.
-
Die astaxanthinhaltigen Extrakte
können,
soweit die noch enthaltenen Lösungsmittel
für die
entsprechenden Tiere physiologisch unbedenklich sind, direkt der
Tierfutterzubereitung beigemischt werden.
-
Die Extrakte können nach Abdampfen der noch
enthaltenen Lösungsmittel
in Form von astaxanthinhaltigen Pulver oder Ölen eingesetzt werden.
-
Die erhaltenen astaxanthinhaltigen
Pulver oder Öle
können
beispielsweise in Fischöl
eingearbeitet werden, auf pulverige Trägermaterialien, wie beispielsweise
Weizenmehl oder geriebene Tagetespetalen, aufgebracht werden, oder
in Alginate, Gelatine oder Lipide eingeschlossen werden.
-
Die astaxanthinhaltigen Extrakte
oder prozessierten Extrakte liegen somit bevorzugt in flüssiger oder pulverisierter
Form vor.
-
Jede wie auch immer gestaltete Ausführungsform
der astaxanthinhaltigen Extrakte astaxanthinhaltigen Pflanzen oder
Pflanzenteile der Gattung Tagetes, ob prozessiert oder nicht prozessiert,
kann in an sich bekannter Weise Tierfutterzubereitungen beigemischt
werden.
-
Der Erfindung betrifft daher auch
Tierfutterzubereitungen, enthaltend astaxanthinhaltige Pflanzen
oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes.
-
Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zur Herstellung von Tierfutterzubereitungen durch Zusammenfügen von
astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes
oder astaxanthinhaltigen Extrakten von astaxanthinhaltigen Pflanzen
oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes und üblichen Tierfuttermitteln.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes vor dem Zusammenfügen mit Tierfuttermitteln in
eine Form prozessiert werden, die ein Zusammenfügen mit Tierfuttermitteln ermöglicht.
-
Beispielsweise für Fische können die Fischfutterzubereitungen
weitere übliche
Fischfutterkomponenten enthalten, wie beispielsweise Fischmehl und/oder
andere Proteine, Öle,
wie beispielsweise Fischöle,
Getreide, Vitamine, Mineralien, Konservierungsstoffe und gegebenenfalls
Medikamente in üblichen
Mengen.
-
Eine typische Fischfutterrezeptur
für Forellen
setzt sich beispielsweise aus folgenden Komponenten zusammen:
-
Eine typische Fischfutterrezeptur
für Lachse
setzt sich beispielsweise aus folgenden Komponenten zusammen:
-
In einer Ausführungsform werden die astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte den Tierfutterzubereitungen vorzugsweise in getrockneter
und zerkleinerter Pulverform beigemischt.
-
Die so erhaltenen Tierfutterzubereitungen,
enthaltend astaxanthinhaltige Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes oder astaxanthinhaltige Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes, können bei
Fischfutter beispielsweise in an sich bekannter Weise pelletiert
oder besonders vorteilhaft extrudiert werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die astaxanthinhaltigen Extrakte den Tierfutterzubereitungen
vorzugsweise in flüssiger
Form beigemischt. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei der Herstellung
von extrudierten Fischfutterzubereitungen. Der Extrusionsprozess
führt zu
Extrusionsstress auf die empfindliche Stoffe, wie beispielsweise
Astaxanthin, der zu einem Astaxanthinverlust führen kann. Bei Extrusionsstress handelt
es sich primär
um die Einwirkung mechanische Kräfte
(Kneten, Scherung, Druck, etc.) jedoch auch um hydrothermischen
Stress, verursacht durch Wasser- und Wasserdampfzugaben, auch oxidativer
Stress ist zu beobachten.
-
Um die durch den oben beschriebenen
Extrusionsprozess auftretenden Astaxanthinverluste zu vermeiden,
können
flüssige
astaxanthinhaltige Extrakte durch die sogenannte PPA-Technik nach
dem Extrusions – und
Trocknungsprozess unter Vakuum appliziert werden (post pelleting
application).
-
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
werden die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes oder die astaxanthinhaltigen Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes direkt an Tiere
oral verabreicht.
-
Dabei ist es vorteilhaft, die astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pfanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes vor der Verabreichung in eine Form zu prozessieren,
die eine direkte orale Verabreichung an Tiere ermöglicht und vorzugsweise
zu einer hohen Stabilität
und Bioverfügbarkeit
von Astaxanthin im jeweiligen Anwendungsbereich führt.
-
Je nach Tier, an das die orale Verabreichung
erfolgen soll und damit je nach Tierfutterzubereitung können dazu
verschiedene Prozessierungsschritte vorteilhaft sein.
-
Für
astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes,
ist es in dieser Ausführungsform
vorteilhaft, die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pfanzenteile,
insbesondere Blütenköpfe und
Petalen zu trocknen und/oder zu zerkleinern. Besonders bevorzugt
liegen die astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes in Pulverform vor.
-
Jede wie auch immer gestaltete Ausführungsform
der astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung
Tagetes, ob prozessiert oder nicht prozessiert, kann in an sich
bekannter Weise oral an Tiere verabreicht werden.
-
Für
astaxanthinhaltigen Extrakte astaxanthinhaltiger Pflanzen oder Pflanzenteile
der Gattung Tagetes, sind in dieser Ausführungsform verschiedene Prozessierungsschritte
vorteilhaft.
-
Die astaxanthinhaltigen Extrakte
können,
soweit die noch enthaltenen Lösungsmittel
für die
entsprechenden Tiere physiologisch unbedenklich sind, direkt oral
an Tiere verabreicht werden.
-
Die Extrakte können nach Abdampfen der noch
enthaltenen Lösungsmittel
in Form von astaxanthinhaltigen Pulver oder Ölen verabreicht werden.
-
Die erhaltenen astaxanthinhaltigen
Pulver oder Öle
können
beispielsweise in Fischöl
eingearbeitet werden, auf pulverige Trägermaterialien, wie beispielsweise
Weizenmehl oder geriebene Tagetespetalen, aufgebracht werden, oder
in Alginate, Gelatine oder Lipide eingeschlossen werden.
-
Die astaxanthinhaltigen Extrakte
oder prozessierten Extrakte liegen somit bevorzugt in flüssiger oder pulverisierter
Form vor.
-
Jede wie auch immer gestaltete Ausführungsform
der astaxanthinhaltigen Extrakte astaxanthinhaltiger Pflanzen oder
Pflanzenteile der Gattung Tagetes, ob prozessiert oder nicht prozessiert,
kann in an sich bekannter Weise oral an Tiere verabreicht werden.
-
Der Erfindung betrifft daher auch
Pigmentiermittel, enthaltend astaxanthinhaltige Pflanzen oder Pflanzenteile
der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes, wobei die astaxanthinhaltige
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes gegebenenfalls wie vorstehend beschrieben prozessiert
sein können.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen die Pigmentiermittel aus astaxanthinhaltigen Pflanzen oder
Pfanzenteilen der Gattung Tagetes oder aus astaxanthinhaltigen Extrakten
von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung
Tagetes, wobei die astaxanthinhaltige Pflanzen oder Pflanzenteile der
Gattung Tagetes oder die astaxanthinhaltigen Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes gegebenenfalls
wie vorstehend beschrieben prozessiert sein können.
-
Bei besonders bevorzugten Pigmentiermitteln
verwendet man als Pflanzenteile Blütenköpfe oder Petalen.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine
Verfahren zur Pigmentierung von Tieren oder Tierprodukten durch orale
Verabreichung von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen
der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltigen Extrakten von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes an Tiere.
-
Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung von pigmentierten Tieren oder Tierprodukten durch
oralen Verabreichung von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen
der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltigen Extrakten von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes an Tiere.
-
Die Erfindung betrifft ferner die
Verwendung von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen
der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltigen Extrakten von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes als Tierfutter
oder Tierfutterzusatz.
-
Die Pigmentiermittel, enthaltend
astaxanthinhaltige Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder
astaxanthinhaltige Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder
Pflanzenteilen der Gattung Tagetes bzw. Tierfuttermittel enthaltend
diese Pigmentiermittel weisen weiterhin den Vorteil einer hohen
Lagerstabilität und
Bioverfügbarkeit
des Pigments Astaxanthin auf.
-
Die Erfindung wird durch die nun
folgenden Beispiele erläutert,
ist aber nicht auf diese beschränkt:
-
Beispiel I
-
Herstellung astaxanthinhaltiger,
genetisch veränderter
Pflanzen der Gattung Tagetes
-
Allgemeine Experimentelle Bedingungen:
Sequenzanalyse
rekombinanter DNA
-
Die Sequenzierung rekombinanter DNA-Moleküle erfolgte
mit einem Laserfluoreszenz-DNA-Sequenzierer
der Firma Licor (Vertrieb durch MWG Biotech, Ebersbach) nach der
Methode von Sanger (Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74
(1977), 5463-5467).
-
Beispiel I.1:
-
Amplifikation einer cDNA, die die
gesamte Primärsequenz
der Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille codiert
-
Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis codiert, wurde mittels PCR aus Haematococcus pluvialis
(Stamm 192.80 der "Sammlung
von Algenkulturen der Universität
Göttingen" Suspensionskultur
amplifiziert.
-
Für
die Präparation
von Total-RNA aus einer Suspensionskultur von Haematococcus pluvialis
(Stamm 192.80), die 2 Wochen mit indirektem Tageslicht bei Raumtemperatur
in Haematococcus-Medium (1.2 g/l Natriumacetat, 2 g/l Hefeextrakt,
0.2 g/l MgCl2x6H2O, 0.02 CaCl2x2H2O; pH 6.8; nach Autoklavieren
Zugabe von 400 mg/l L-Asparagin, 10 mg/l FeSO4xH2O) gewachsen war,
wurden die Zellen geerntet, in flüssigem Stickstoff eingefroren
und im Mörser
pulverisiert. Anschließend
wurden 100 mg der gefrorenen, pulverisierten Algenzellen in ein
Reaktionsgefäß überführt und
in 0.8 ml Trizol-Puffer (Life Technologies) aufgenommen. Die Suspension
wurde mit 0.2 ml Chloroform extrahiert. Nach 15 minütiger Zentrifugation
bei 12 000 g wurde der wässrige Überstand
abgenommen und in ein neues Reaktionsgefäß überführt und mit einem Volumen Ethanol extrahiert.
Die RNA wurde mit einem Volumen Isopropanol gefällt, mit 75% Ethanol gewaschen
und das Pellet in DEPC Wasser (über
Nacht Inkubation von Wasser mit 1/1000 Volumen Diethylpyrocarbonat
bei Raumtemperatur, anschließend
autoklaviert) gelöst.
Die RNA-Konzentration wurde photometrisch bestimmt.
-
Für
die cDNA-Synthese wurden 2.5 ug Gesamt-RNA für 10 min bei 60_C denaturiert,
für 2 min
auf Eis abgekühlt
und mittels eines cDNA-Kits (Ready-to-go-you-prime-beads, Pharmacia
Biotech) nach Herstellerangaben unter Verwendung eines antisense
spezifischen Primers (PR1 SEQ ID NO: 29) in cDNA umgeschrieben.
-
Die Nukleinsäure codierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) wurde mittels polymerase
chain reaction (PCR) aus Haematococcus pluvialis unter Verwendung
eines sense spezifischen Primers (PR2 SEQ ID NO: 30) und eines antisense
spezifischen Primers (PR1 SEQ ID NO: 29) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der cDNA, die für ein Ketolase Protein bestehend
aus der gesamten Primärsequenz codiert,
erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 4
ml einer Haematococcus pluvialis cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR1 (SEQ ID NO: 29)
- – 0.2
mM PR2 (SEQ ID NO: 30)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 25.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 29 und SEQ ID NO: 30 resultierte in einem 1155 Bp-Fragment, das für ein Protein
bestehend aus der gesamten Primärsequenz
codiert (SEQ ID NO: 22). Unter Verwendung von Standardmethoden wurde
das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pGEM-Teasy (Promega) kloniert und der Klon pGKETO2 erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pGKETO2 mit
dem T7- und dem SP6-Primer bestätigte
eine Sequenz, die sich lediglich in den drei Codons 73, 114 und
119 in je einer Base von der publizierten Sequenz X86782 unterscheidet.
Diese Nukleotidaustausche wurden in einem unabhängigem Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die Nukleotidsequenz im verwendeten Haematococcus pluvialis
Stamm 192.80 (1 und 2, Sequenzvergleiche).
-
Dieser Klon wurde daher für die Klonierung
in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988, Nucl. Acids
Res. 16: 11380) verwendet. Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1027 Bp SpHI-Fragmentes aus pGEM-Teasy und Ligierung in den
SpHI geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der die Haematococcus
pluvialis Ketolase in der korrekten Orientierung als N-terminale
translationale Fusion mit dem rbcs Transitpeptid enthält, heißt pJKETO2.
-
Beispiel I.2:
-
Amplifikation einer cDNA, die die
Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille mit einem um
14 Aminosäuren
verkürztem
N-terminus codiert
-
Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis (Stamm 192.80) mit einem um 14 Aminosäuren verkürztem N-Terminus codiert, wurde
mittels PCR aus Haematococcus pluvialis Suspensionskultur (Stamm
192.80 der "Sammlung
von Algenkulturen der Universität
Göttingen") amplifiziert.
-
Die Präparation von Total-RNA aus
einer Suspensionskultur von Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80)
erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Die cDNA-Synthese erfolgte wie unter
Beispiel 1 beschrieben.
-
Die Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) mit einem um 14 Aminosäuren verkürztem N-Terminus
wurde mittels polymerase chain reaction (PCR) aus Haematococcus
pluvialis unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR3
SEQ ID NO: 31) und eines antisense spezifischen Primers (PR1 SEQ
ID NO: 29) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der cDNA, die für ein Ketolase Protein mit
um 14 Aminosäuren
verkürztem
N-Terminus codiert, erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in
dem enthalten war:
- – 4 ml einer Haematococcus
pluvialis cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR1 (SEQ ID NO: 29)
- – 0.2
mM PR3 (SEQ ID NO: 31)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 25.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 29 und SEQ ID NO: 31 resultierte in einem 1111 Bp Fragment, das
für ein
Ketolase Protein codiert, bei dem N-terminalen Aminosäuren (Position
2-16) durch eine
einzige Aminosäure
(Leucin) ersetzt sind.
-
Das Amplifikat wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pGEM-Teasy (Promega)
kloniert. Sequenzierungen mit mit den Primern T7- und SP6 bestätigten eine
zur Sequenz SEQ ID NO: 22 identische Sequenz, wobei die 5'Region (Position
1-53) der SEQ ID NO: 22 im Amplifikat SEQ ID NO: 24 durch eine in
der Sequenz abweichende Nonamersequenz ersetzt wurde. Dieser Klon
wurde daher für
die Klonierung in den Expressions vektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 985 Bp SpHI Fragmentes aus pGEM-Teasy und Ligierung mit dem
SpHI geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der die Haematococcus
pluvialis Ketolase mit einem um 14 Aminosäuren verkürztem N-Terminus in der korrekten
Orientierung als N-terminale translationale Fusion mit dem rbcs
Transitpeptid enthält,
heisst pJKETO3.
-
Beispiel I.3:
-
Amplifikation einer cDNA, die die
Ketolase aus Haematococcus pluvialis Flotow em. Wille (Stamm 192.80
der "Sammlung von
Algenkulturen der Universität
Göttingen") bestehend aus der
gesamten Primärsequenz
und fusioniertem C-terminalem myc-Tag codiert.
-
Die cDNA, die für die Ketolase aus Haematococcus
pluvialis (Stamm 192.80) bestehend aus der gesamten Primärsequenz
und fusioniertem C-terminalem myc-Tag codiert, wurde mittels PCR
unter Verwendung des Plasmids pGKETO2 (in Beispiel 1 beschrieben)
und des Primers PR15 (SEQ ID NO: 32) hergestellt. Der Primer PR15
setzt sich zusammen aus einer antisense spezifischen 3'Region (Nucleotide
40 bis 59) und einer myc-Tag codierenden 5'Region (Nucleotide 1 bis 39).
-
Die Denaturierung (5 min bei 95_C)
und Annealing (langsame Abkühlung
bei Raumtemperatur auf 40_C) von pGKETO2 und PR15 erfolgte in einem
11.5 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 mg pGKETO2
PlasmidDNA
- – 0.1
mg PR15 (SEQ ID NO: 32)
-
Das Auffüllen der 3'Enden (30 min bei 30_C) erfolgte in
einem 20 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 11.5
ml pGKETO2/PR15-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50
mM dNTPs
- – 2
ml 1X Klenow Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
-
Die Nukleinsäure kodierend eine Ketolase
aus Haematococcus pluvialis (Stamm 192.80) bestehend aus der gesamten
Primärsequenz
und fusioniertem C-terminalem myc-Tag wurde mittels polymerase chain
reaction (PCR) aus Haematococcus pluvialis unter Verwendung eines
sense spezifischen Primers (PR2 SEQ ID NO: 30) und eines antisense
spezifischen Primers (PR15 SEQ ID NO: 32) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der cDNA, die für ein Ketolase Protein mit
fusioniertem C-terminalem myc-Tag codiert, erfolgte in einem 50
ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml einer
Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR15 (SEQ ID NO: 32)
- – 0.2
mM PR2 (SEQ ID NO: 30)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO:32 und SEQ ID NO:30 resultierte in einem 1032 Bp-Fragment, das für ein Protein
codiert, bestehend aus der gesamten Primärsequenz der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis als zweifache translationale Fusion mit dem rbcS Transitpeptide
am N-Terminus und dem myc-Tag am C-Terminus.
-
Das Amplifikat wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pGEM-Teasy (Promega)
kloniert. Sequenzierungen mit mit den Primern T7- und SP6 bestätigten eine
zur Sequenz SEQ ID NO: 22 identische Sequenz, wobei die 3'Region (Position
993 bis 1155) der SEQ ID NO: 22 im Amplifikat SEQ ID NO: 26 durch
eine in der abweichende Sequenz aus 39 Bp ersetzt wurde. Dieser
Klon wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1038 Bp EcoRI-SpHI Fragmentes aus pGEM-Teasy und Ligierung mit
dem EcoRI-SpHI geschnittenen Vektor pJIT117. Durch die Ligation
entsteht eine translationale Fusion zwischen dem C-Terminus der
rbcS Transitpeptidsequenz und dem N-Terminus der Ketolase Sequenz. Der
Klon, der die Haematococcus pluvialis Ketolase mit fusioniertem
C-terminalem myc-Tag in der korrekten Orientierung als translationale
N-terminale Fusion mit dem rbcs Transitpeptid enthält, heisst
pJKETO4.
-
Beispiel I.4:
-
Amplifikation einer DNA, die die
gesamte Primärsequenz
der Ketolase aus Nostoc sp. PCC 7120 codiert
-
Die DNA, die für die Ketolase aus Nostoc PCC
7120 kodiert, wurde mittels PCR aus Nostoc PCC 7120 (Stamm der "Pasteur Culture Collection
of Cyanobacterium")
amplifiziert.
-
Für
die Präparation
von genomischer DNA aus einer Suspensionskultur von Nostoc PCC 7120,
die 1 Woche mit Dauerlicht und konstantem Schütteln (150 rpm) at 25°C in BG 11-Medium
(1.5 g/l NaNO3, 0.04 g/l K2PO4 × 3H2O,
0.075 g/l MgSO4 × H2O,
0.036 g/l CaCl2 × 2H2O,
0.006 g/l citric acid, 0.006 g/l Ferric ammonium citrate, 0.001
g/l EDTA disodium magnesium, 0.04 g/l Na2CO3, 1ml trace metal mix
AS + Co (2.86 g/l H3BO3, 1.81 g/l MnCl2 × 4H2o, 0.222 g/l ZnSO4 × 7H2o,
0.39 g/l NaMoO4X2H2o, 0.079 g/l CuSO4 × 5N2O, 0.0494 g/l Co(NO3)2 × 6H2O)
gewachsen war, wurden die Zellen durch Zentrifugation geerntet,
in flüssigem Stickstoff
eingefroren und im Mörser
pulverisiert.
-
Protokoll für DNA Isolation aus Nostoc
PCC7120:
Aus einer 10 ml Flüssigkultur
wurden die Bakterienzellen durch 10minütige Zentrifugation bei 8 000
rpm pelletiert. Anschließend
wurden die Bakterienzellen in flüssigem
Stickstoff mit einem Mörser
zerstoßen
und gemahlen. Das Zellmaterial wurde in 1 ml 10mM Tris HCl (pH 7.5)
resuspendiert und in ein Eppendorf Reaktionsgefäß (2ml Volumen) überführt. Nach
Zugabe von 100 μl
Proteinase K (Konzentration: 20 mg/ml) wurde die Zellsuspension
für 3 Stunden
bei 37°C
inkubiert. Anschließend
wurde die Suspension mit 500 μl
Phenol extrahiert. Nach 5minütiger
Zentrifugation bei 13 000 upm wurde die obere, wässrige Phase in ein neues 2
ml-Eppendorf Reaktionsgefäß überführt. Die
Extraktion mit Phenol wurde 3mal wiederholt. Die DNA wurde durch
Zugabe von 1/10 Volumen 3 M Natriumacetat (pH 5.2) und 0.6 Volumen
Isopropanol gefällt
und anschließend
mit 70% Ethanol gewaschen. Das DNA-Pellet wurde bei Raumtemperatur
getrocknet, in 25 μl
Wasser aufgenommen und unter Erhitzung auf 65°C gelöst.
-
Die Nukleinsäure, kodierend eine Ketolase
aus Nostoc PCC 7120, wurde mittels "polymerase chain reaction" (PCR) aus Nostoc
PCC 7120 unter Verwendung eines sense-spezifischen Primers (NOSTF,
SEQ ID No. 87) und eines antisense-spezifischen Primers (NOSTG,
SEQ ID NO. 88) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die für ein Ketolase Protein bestehend
aus der gesamten Primärsequenz kodiert,
erfolgte in einem 50 μl
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 μl einer Nostoc
PCC 7120 DNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM NOSTF (SEQ ID No. 87)
- – 0.2
mM NOSTG (SEQ ID No. 88)
- – 5 μl 10X PCR-Puffer
(TAKARA)
- – 0.25 μl R Taq Polymerase
(TAKARA)
- – 25.8 μl Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
No. 87 und SEQ ID No. 88 resultierte in einem 805 Bp-Fragment, das für ein Protein
bestehend aus der gesamten Primärsequenz
kodiert (SEQ ID No. 89). Unter Verwendung von Standardmethoden wurde
das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pGEM-T (Promega) kloniert und der Klon pNOSTF-G erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pNOSTF-G
mit dem M13F- und dem M13R-Primer bestätigte eine Sequenz, welche
mit der DNA-Sequenz des Datenbankeintrages AP003592 identisch ist.
Diese Nukleotidsequenz wurde in einem unabhängigem Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentiert
somit die Nukleotidsequenz im verwendeten Nostoc PCC 7120.
-
Dieser Klon pNOSTF-G wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988,
Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet. Die Klonierung erfolgte durch
Isolierung des 1027 Bp Sphl-Fragmentes aus pGEM-T und Ligierung
in den Sphl geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der die Ketolase
von Nostoc in der korrekten Orientierung als N-terminale translationale
Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst pJNOST.
-
Beispiel I.5:
-
Herstellung von Expressionsvektoren
zur konstitutiven Expression der Haematococcus pluvialis Ketolase
in Tagetes erecta.
-
Die Expression der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle des konstitutiven
Promoters d35S aus CaMV (Franck et al. 1980, Cell 21: 285-294).
Die Expression erfolgte mit dem Transitpeptid rbcS aus Erbse (Anderson
et al. 1986, Biochem J. 240:709-715).
-
Die Herstellung einer Expressionskassette
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung des binären Vektors pSUN5
(W002/00900).
-
Zur Herstellung des Tagetes-Expressionsvektors
pS5KETO2 wurde das 2.8 Kb Sacl-Xhol Fragment aus pJKETO2 mit dem
Sacl-Xhol geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (3, Konstruktkarte). In der 3 beinhaltet Fragment d35S
den duplizierten 35S Promoter (747 bp), Fragment rbcS das rbcS Transitpeptid
aus Erbse (204 bp), Fragment KETO2 (1027 bp) die gesamte Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Beispiel I.5A:
-
Herstellung von Expressionsvektoren
zur blütenspezifischen
Expression der Haematococcus pluvialis Ketolase in Tagetes erecta.
-
Die Expression der Ketolase aus Haematococcus
pluvialis in Tagetes erecta erfolgte mit dem Transitpeptid rbcS
aus Erbse (Anderson et al. 1986, Biochem J. 240:709-715). Die Expression
erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version AP3P des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971: Nukleotidregion
9298 bis 10200; Hill et al. (1998) Development 125: 1711-1721).
-
Das DNA Fragment, das die AP3 Promoterregion –902 bis
+15 aus Arabidopsis thaliana beinhaltet, wurde mittels PCR unter
Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethoden aus Arabidopsis
thaliana isoliert) sowie der Primer PR7 (SEQ ID NO: 33) und PR10
(SEQ ID NO: 36} hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die das AP3-Promoterfragment (–902 bis
+15) beinhaltet, erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem
enthalten war:
- – 100 ng genomischer DNA aus
A.thaliana
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 33)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 36)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ml Pfu Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Das 922 Bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen)
kloniert und das Plasmid pTAP3 erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pTAP3 bestätigte eine
Sequenz, die sich lediglich in durch eine Insertion (ein G in Position
9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenaustausch (ein G statt
ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten
AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298 bis 10200) unterscheidet.
Diese Nukleotidunterschiede wurden in einem unabhängigen Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die tatsächliche
Nukleotidsequenz in den verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanzen.
-
Die modifizierte Version AP3P wurde
mittels rekombinanter PCR unter Verwendung des Plasmids pTAP3 hergestellt.
Die Region 10200 bis 9771 wurde mit den Primern PR7 (SEQ ID NO:
33) und Primern PR9 (SEQ ID NO: 35) amplifiziert (Amplifikat A7/9),
die Region 9526 bis 9285 wurde mit den PR8 (SEQ ID NO: 34) und PR10
(SEQ ID NO: 36) amplifiziert (Amplifikat A8/10).
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR-Reaktionen zur Amplifikation der DNA-Fragmente, die die Regionen
Region 10200-9771
und Region 9526 bis 9285 des AP3 Promoters beinhalten, erfolgte
in 50 al Reaktionsan sätzen,
in denen enthalten war:
- – 100 ng AP3 Amplifikat (oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 02
mM sense Primer (PR7 SEQ ID NO: 33 bzw. PR8 SEQ ID NO: 34)
- – 0.2
mM antisense Primer (PR9 SEQ ID NO: 35 bzw. PR10 SEQ ID NO: 36)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ml Pfu Taq Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die rekombinante PCR beinhaltet Annealing
der sich über
eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden
Amplifikate A7/9 und A8/10, Vervollständigung zu einem Doppelstrang
und anschließende
Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3
Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670 bis 9526 deletiert sind.
Die Denaturierung (5 min bei 95 C) und Annealing (langsame Abkühlung bei
Raumtemperatur auf 40 C) beider Amplifikate A7/9 und A8/10 erfolgte
in einem 17.6 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 0.5
mg A7/9 Amplifikat
- – 0.25
mg A8/10 Amplifikat
-
Das Auffüllen der 3'Enden (30 min bei 30_C) erfolgte in
einem 20 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 17.6
m gA7/9 und A8/10-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50
mM dNTPs
- – 2
ml 1X Klenow Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
-
Die Nukleinsäure codierend für die modifizierte
Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense
spezifischen Primers (PR7 SEQ ID NO: 33) und eines antisense spe zifischen
Primers (PR10 SEQ ID NO: 36) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation des AP3P Fragmentes erfolgte in einem 50 ml
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml Annealingsreaktion
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 33)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 36)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ml Pfu Taq Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 33 und SEQ ID NO: 36 resultierte in einem 778 Bp Fragment das
für die
modifizierte Promoterversion AP3P codiert. Das Amplifikat wurde
in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen
mit den Primern T7 und M13 bestätigten
eine zur Sequenz AL132971, Region 10200 bis 9298 identische Sequenz,
wobei die interne Region 9285 bis 9526 deletiert wurde. Diese Klon
wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 771 Bp Sacl-HindIII Fragmentes aus pTAP3P und Ligierung in den
Sacl-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
AP3P anstelle des ursprünglichen
Promoters d35S enthält,
heisst pJAP3P.
-
Zur Herstellung einer Expressionskassette
pJAP3PKETO2 wurde das 1027 Bp SpHl-Fragment KETO2 in den SpHI geschnittenen
Vektor pJAP3P kloniert. Der Klon, der das Fragment KETO2 in der
korrekten Orientierung als N-terminale Fusion mit dem rbcS Transitpeptid
enthält,
heisst pJAP3PKETO2.
-
Zur Herstellung einer Expressionskassetten
pJAP3PKETO4 wurde das 1032 Bp SpHI-EcoRI Fragment KETO4 (in Beispiel
3 beschrieben) in den SpHI-EcoRI geschnittenen Vektor pJAP3P kloniert.
Der Klon, der das Fragment KETO4 in der korrekten Orientierung als
N-terminate Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst
pJAP3PKETO4.
-
Die Herstellung einer Expressionsvektors
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation der AP3P-kontrollierten
Ketolase aus Haematococcus pluvialis in Tagetes erecta erfolgte
unter der Verwendung des binären
Vektors pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AP3PKETO2 wurde das 2.8 KB by Sacl-Xhol Fragment aus pJAP3PKETO2
mit dem Sacl-Xhol geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert ( 4, Konstruktkarte). In
der 4 beinhaltet Fragment
AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment rbcS das
rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment KE-TO2 (1027 bp) die
gesamte Primärsequenz
codierend für
die Haematococcus pluvialis Ketolase, Fragment term (761 Bp) das
Polyadenylierungssignal von CaMV
-
Beispiel I.5.B:
-
Herstellung von Expressionsvektoren
zur konstitutiven Expression der Nostoc sp. PCC 7120 Ketolase in
Tagetes erecta.
-
Die Expression der Ketolase aus Nostoc
in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle des konstitutiven Promoters
FNR (Ferredoxin NADPH Oxidoreductase) aus Arabidopsis thaliana.
Die Expression erfolgte mit dem Transitpeptid rbcS aus Erbse (Anderson
et al. 1986, Biochem J. 240:709-715).
-
Das DNA Fragment, das die FNR Promotorregion –635 bis –1 aus Arabidopsis
thaliana beinhaltet, wurde mittels PCR unter Verwendung genomischer
DNA (nach Standardmethoden aus Arabidopsis thaliana isoliert) sowie
der Primer FNR-1 (SEQ ID No.90) und FNR-2 (SEQ ID No. 91) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die das FNR-Promotorfragment FNR1-2
(–635
bis –1)
beinhaltet, erfolgte in einem 50 ul Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 100
ng genomischer DNA aus A.thaliana
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM FNR-1 (SEQ ID No. 90)
- – 0.2
mM FNR-2 (SEQ ID No. 91)
- – 5
ul 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ul Pfu Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ul Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Das 653 by Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen)
kloniert und das Plasmid pFNR erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pFNR bestätigte eine
Sequenz,
die mit einem Sequenzabschnitt auf Chromosom 5 von
Arabidopsis thaliana (Datenbankeintrag A8011474) von Position 70127
bis 69493 übereinstimmt.
Das Gen beginnt bei Basenpaar 69492 und ist mit "Ferredoxin-NADP + Reductase" annotiert.
-
Dieser Klon heisst pFNR und wurde
daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 635 by Sacl-HindIII Fragmentes aus pFNR und Ligierung in den
Sacl-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
FNR anstelle des ursprünglichen Promoters
d35S enthält,
heisst pJITFNR.
-
Zur Herstellung einer Expressionskassette
pJFNRNOST wurde das 805 by SpHI-Fragment NOSTF-G (in Beispiel 1
beschrieben) in den SpHI geschnittenen Vektor pJITFNR kloniert.
Der Klon, der das Fragment NOSTF-G in der korrekten Orientierung
als N-terminale Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst
pJFNRNOST.
-
Die Herstellung einer Expressionskassette
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation des Expressionsvektor mit
der Ketolase aus Nostoc in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung
des binären
Vektors pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Tagetes-Expressionsvektors
pS5FNRNOST wurde das 2.4 Kb Sacl-Xhol Fragment (partielle Sacl Hydrolyse)
aus pJFNRNOST mit dem Sacl-Xhol geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (5, Konstruktkarte). In
der 5 beinhaltet Fragment
FNR Pro motor den duplizierten FNR Promotor (655 bp), Fragment rbcS
Transit Peptid das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment
Nost Ketolase (799 bp) die gesamte Primärsequenz, kodierend für die Nostoc
Ketolase, Fragment 35S Terminator (761 bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Beispiel I.5C:
-
Herstellung von Expressionsvektoren
zur blütenspezifischen
Expression der Nostoc sp. PCC 7120 Ketolase in Tagetes erecta.
-
Die Expression der Ketolase aus Nostoc
in Tagetes erecta erfolgte mit dem Transitpeptid rbcS aus Erbse
(Anderson et al. 1986, Biochem J. 240:709-715). Die Expression erfolgte
unter Kontrolle einer modifizierten Version AP3P des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971: Nukleotidregion 9298-10200;
Hill et al. (1998) Development 125: 1711-1721).
-
Das DNA Fragment, das die AP3 Promoterregion –902 bis
+15 aus Arabidopsis thaliana beinhaltet, wurde mittels PCR unter
Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethoden aus Arabidopsis
thaliana isoliert) sowie der Primer AP3-1 (SEQ ID No.93) und AP3-2
(SEQ ID No. 94) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die das AP3-Promoterfragment (–902 bis
+15) beinhaltet, erfolgte in einem 50 μl Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 100
ng genomischer DNA aus A.thaliana
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM AP3-1 (SEQ ID No. 93)
- – 0.2
mM AP3-2 (SEQ ID No. 94)
- – 5
ul 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ul Pfu Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ul Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Das 929 Bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen)
kloniert und das Plasmid pAP3 erhalten.
-
Sequenzierung des Klons pAP3 bestätigte eine
Sequenz, die sich lediglich in durch eine Insertion (ein G in Position
9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenaustausch (ein G statt
ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten
AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298-10200) unterscheidet.
Diese Nukleotidunterschiede wurden in einem unabhängigen Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentieren
somit die tatsächliche
Nukleotidsequenz in den verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanzen.
-
Die modifizierte Version AP3P wurde
mittels rekombinanter PCR unter Verwendung des Plasmids pAP3 hergestellt.
Die Region 10200-9771 wurde mit den Primern AP3-1 (SEQ ID No. 93)
und Primern AP3-4 (SEQ ID No. 96) amplifiziert (Amplifikat A1/4),
die Region 9526-9285 wurde mit den AP3-3 (SEQ ID No. 95) und AP3-2
(SEQ ID No. 94) amplifiziert (Amplifikat A2/3).
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR-Reaktionen zur Amplifikation der DNA-Fragmente, die die Regionen
Region 10200-9771
und Region 9526-9285 des AP3 Promoters beinhalten, erfolgte in 50
ul Reaktionsansätzen,
in denen enthalten war:
- – 100 ng AP3 Amplifikat (oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM sense Primer (AP3-1 SEQ ID No. 93 bzw. AP3-3 SEQ ID No. 95)
- – 0.2
mM antisense Primer (AP3-4 SEQ ID No. 96 bzw. AP3-2 SEQ ID No. 94)
- – 5
ul 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ul Pfu Taq Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ul Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die rekombinante PCR beinhaltet Annealing
der sich über
eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden
Amplifikate A1/4 und A2/3, Vervollständigung zu einem Doppelstrang
und anschließende
Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3
Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670-9526 deletiert sind.
Die Denaturierung (5 min bei 95°C)
und Annealing (langsame Abkühlung
bei Raumtemperatur auf 40°C)
beider Amplifikate A1/4 und A2/3 erfolgte in einem 17.6 ul Reaktionsansatz,
in dem enthalten war:
- – 0.5 ug A1/4 Amplifikat
- – 0.25
ug A2/3 Amplifikat
-
Das Auffüllen der 3'-Enden (30 min bei 30°C) erfolgte
in einem 20 ul Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 17.6
ul A1/4 und A2/3-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50
uM dNTPs
- – 2
ul 1X Klenow Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
-
Die Nukleinsäure kodierend für die modifizierte
Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense
spezifischen Primers (AP3-1 SEQ ID No. 93) und eines antisense spezifischen
Primers (AP3-2 SEQ ID No. 94) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation des AP3P Fragmentes erfolgte in einem 50 ul
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ul Annealingsreaktion
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM AP3-1(SEQ ID No. 93)
- – 0.2
mM AP3-2 (SEQ ID No. 94)
- – 5
ul 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ul Pfu Taq Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ul Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
No. 93 (AP3-1) und SEQ ID No. 94 (AP3-2) resultierte in einem 783 Bp
Fragment, das für
die modifizierte Promoterversion AP3P kodiert. Das Amplifikat wurde
in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert und das Plasmid
pAP3P erhalten. Sequenzierungen mit den Primern T7 und M13 bestätigten eine
zur Sequenz AL132971, Region 10200-9298 identische Sequenz, wobei
die interne Region 9285-9526 deletiert wurde. Diese Klon wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988,
Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 783 Bp Sacl-HindIII Fragmentes aus pAP3P und Ligierung in den
Sacl-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
AP3P anstelle des ursprünglichen
Promoters d35S enthält,
heisst pJITAP3P. Zur Herstellung einer Expressionskassette pJAP3NOST
wurde das 805 Bp SpHI-Fragment NOSTF-G (in Beispiel 1 beschrieben)
in den SpHI geschnittenen Vektor pJITAP3P kloniert. Der Klon, der
das Fragment NOSTF-G in der korrekten Orientierung als N-terminale
Fusion mit dem rbcS Transitpeptid enthält, heisst pJAP3PNOST.
-
Die Herstellung einer Expressionsvektors
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation der AP3P-kontrollierten
Ketolase aus Nostoc in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung
des binären
Vektors pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AP3PNOST wurde das 2.6 KB by Sacl-Xhol (partielle Sacl Hydrolyse)
Fragment aus pS5AP3PNOST mit dem Sacl-Xhol geschnittenen Vektor
pSUN5 ligiert (6, Konstruktkarte).
In der 6 beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (783 bp), Fragment
rbcS das rbcS Transitpeptid aus Erbse (207 bp), Fragment NOSTF-G
(792 bp) die gesamte Primärsequenz
codierend für
die Nostoc Ketolase, Fragment term (795 bp) das Polyadenylierungssignal
von CaMV.
-
Beispiel I.6:
-
Herstellung transgener
Tagetes Pflanzen
-
Tagetessamen werden sterilisiert
und auf Keimungsmedium (MS-Medium; Murashige and Skoog, Physiol.
Plant. 15(1962), 473-497) pH 5,8, 2 % Saccharose) aufgelegt. Die
Keimung erfolgt in einem Temperatur/Licht/Zeitintervall von 18 bis
28_C/20-200 mE/3 bis 16 Wochen, bevorzugt jedoch bei 21_C, 20 bis
70 mE, für
4 bis 8 Wochen.
-
Alle Blätter der sich bis dahin entwickelten
in vitro Pflanzen werden geerntet und quer zur Mittelrippe geschnitten.
Die dadurch entstehenden Blattexplantate mit einer Größe von 10
bis 60 mm2 werden im Verlaufe der Präparation
in flüssigem
MS-Medium bei Raumtemperatur für
maximal 2 h aufbewahrt.
-
Ein beliebiger Agrobakterium tumefaciens
Stamm, bevorzugt aber ein supervirulenter Stamm, wie z.B. EHA105
mit einem entsprechenden Binärplasmid,
das ein Selektionsmarkergen (bevorzugt bar oder pat) sowie ein oder
mehrere Trait- oder Reportergene tragen kann wird (beispielsweise
pS5KETO2 und pS5AP3PKETO2), über
Nacht angezogen und für
die Co-Kultivierung
mit dem Blattmaterial verwendet. Die Anzucht des Bakterienstammes
kann wie folgt erfolgen: Eine Einzelkolonie des entsprechenden Stammes
wird in YEB (0,1 % Hefeextrakt, 0,5 Rindfleischextrakt, 0,5 % Pepton,
0,5 % Saccharose, 0,5 % Magnesiumsulfat × 7 H2O)
mit 25 mg/l Kanamycin angeimpft und bei 28 C für 16 bis 20 h angezogen. Anschließend wird
die Bakteriensuspension durch Zentrifugation bei 6000 g für 10 min
geerntet und derart in flüssigem
MS Medium resuspendiert, dass eine OD600 von
ca. 0,1 bis 0, 8 entstand. Diese Suspension wird für die C-Kultivierung
mit dem Blattmaterial verwendet.
-
Unmittelbar vor der Co-Kultivierung
wird das MS-Medium, in dem die Blätter aufbewahrt worden sind, durch
die Bakteriensuspension ersetzt. Die Inkubation der Blättchen in
der Agrobakteriensuspension erfolgte für 30 min unter leichtem Schütteln bei
Raumtemperatur. Anschließend
werden die infizierten Explantate auf ein mit Agar (z.B. 0,8 % Plant
Agar (Duchefa, NL) verfestigtes MS-Medium mit Wachstumsregulatoren,
wie beispielsweise 3 mg/l Benrylaminopurin (BAP) sowie 1 mg/l Indolylessigsäure (IAA)
aufgelegt. Die Orientierung der Blätter auf dem Medium ist bedeutungslos.
Die Kultivierung der Explantate findet für 1 bis 8 Tage, bevorzugt aber
für 6 Tage
statt, dabei können
folgende Bedingungen angewendet werden: Lichtintensität: 30 bis
80 mMol/m2 × sec, Temperatur: 22 bis 24°C, hell/dunkel
Wechsel von 16/8 Stunden. Anschließend werden die co-kultivierten
Explantate auf frisches MS-Medium, bevorzugt mit den gleichen Wachstumsregulatoren übertragen,
wobei dieses zweite Medium zusätzlich
ein Antibiotikum zur Unterdrückung
des Bakterienwachstums enthält.
Timentin in einer Konzentration von 200 bis 500 mg/l ist für diesen
Zweck sehr geeignet. Als zweite selektive Komponente wird eine für die Selektion
des Transformationserfolges eingesetzt. Phosphinothricin in einer
Konzentration von 1 bis 5 mg/l selektiert sehr effizient, aber auch
andere selektive Komponenten gemäß des zu
verwendenden Verfahrens sind denkbar.
-
Nach jeweils ein bis drei Wochen
erfolgt der Transfer der Explantate auf frisches Medium bis sich Sprossknospen
und kleine Sprosse entwickeln, die dann auf das gleiche Basalmedium
einschließlich
Timentin und PPT oder alternative Komponenten mit Wachstumsregulatoren,
nämlich
z.B. 0,5 mg/l Indolylbuttersäure (IBA)
und 0,5 mg/l Gibberillinsäure
GA3, zur Bewurze lung übertragen werden. Bewurzelte
Sprosse können
ins Gewächshaus überführt werden.
-
Zusätzlich zu der beschriebenen
Methode sind folgende vorteilhafte Modifikationen möglich:
- – Bevor
die Explantate mit den Bakterien infiziert werden, können sie
für 1 bis
12 Tage, bevorzugt 3 bis 4, auf das oben beschriebene Medium für die Co-Kultur
vorinkubiert werden. Anschließend
erfolgt die Infektion, Co-Kultur und selektive Regeneration wie
oben beschrieben.
- – Der
pH Wert für
die Regeneration (normalerweise 5,8) kann auf pH 5,2 gesenkt werden.
Dadurch wird die Kontrolle des Agrobakterienwachstums verbessert.
- – Die
Zugabe von AgNO3 (3-10 mg/l) zum Regenerationsmedium
verbessert den Zustand der Kultur einschließlich der Regeneration selbst.
- – Komponenten,
die die Phenolbildung reduzieren und dem Fachmann bekannt sind,
wie z.B. Zitronensäure,
Ascorbinsäure,
PVP u.v.a.m., wirken sich positiv auf die Kultur aus.
- – Für das gesamte
Verfahren kann auch flüssiges
Kulturmedium Verwendung finden. Die Kultur kann auch auf handelsüblichen
Trägern,
die auf dem flüssigen
Medium positioniert werden inkubiert werden.
-
Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit folgenden Expressionskonstrukten folgende Linien erhalten:
Mit
pS5KETO2 wurde beispielsweise erhalten: cs18-1 und cs18-2, mit pS5AP3PKETO2
wurde beispielsweise erhalten: cs19-1, cs19-2 und cs19-3.
Mit
pS5FNRNOST wurde beispielsweise erhalten: ms 103-1, ms103-2, ms103-3,
mit pS5AP3NOST wurde beispielsweise erhalten: ms 104-1, ms104-2,
ms104-3.
-
Beispiel I.8
-
Charakterisierung der transgenen
Pflanzenblüten
-
Beispiel I.8.1
-
Trennung von Carotinoidestern
in Blütenblättern transgener
Pflanzen
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift:
Die
Blütenblätter der
transgenen Pflanzen werden in flüssigem
Stickstoff gemörsert
und das Petalenpulver (etwa 40 mg) mit 100 % Aceton extrahiert (dreimal
je 500 ml). Das Lösungsmittel wird
evaporiert und die Carotinoide in 100 bis 200 ml Petrolether/Aceton
(5:1, v/v) resuspendiert.
-
Die Carotinoide werden in konzentrierter
Form mittels Dünnschicht-Chromatographie
(TLC) auf Silica60 F254- Platten (Merck) in einem organischen Laufmittel
(Petrolether/Aceton; 5:1) entsprechend ihrer Phobizität aufgetrennt.
Gelbe (Xanthophyllester), rote (Ketocarotinoidester) und orange
Banden (Mischung aus Xanthophyll- und Ketocarotinoidestern) auf
der TLC werden ausgekratzt.
-
Die an Silica gebundenen Carotinoide
werden dreimal mit 500 ml Aceton eluiert, das Lösungsmittel evaporiert und
die Carotinoide mittels HPLC aufgetrennt und identifiziert.
-
Mittels einer C30-reverse phase-Säule kann
zwischen Mono- und Diestern der Carotinoide unterschieden werden.
HPLC-Laufbedingungen waren nahezu identisch mit einer publizierten
Methode (Frazer et al.(2000), Plant Journal 24(4): 551-558). Eine
Identifizierung der Carotinoide ist aufgrund der UV-VIS-Spektren möglich:
-
Beispiel I.9
-
Enzymatische Hydrolyse
von Carotinoidestern und Identifizierung der Carotinoide
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift
-
Gemörsertes Petalenmaterial (50
bis 100 mg Frischgewicht) wird mit 100 % Aceton (dreimal 500 ml; jeweils
etwa 15 Minuten schütteln)
extrahiert. Das Lösungsmittel
wird evaporiert. Carotinoide werden anschließend in 400 ml Aceton aufgenommen
(Absorption bei 475 nm zwischen 0.75 und 1,25) und 5 min im Ultraschall-Bad
behandelt. Der Carotinoid-Extrakt wird mit 300 ml 50 mM Tris-HCl-Puffer
(pH 7,0) gemischt und 5 bis 10 Minuten bei 37C inkubiert. Danach
erfolgt die Zugabe von 100 bis 200 ml Cholesterol-Esterase (Stammlösung: 6,8
units/ml einer Cholesterol-Esterase von Pseudomonas spec.). Nach
8 bis 1 Stunden wird nochmals 100 bis 200 ml Enzym zugegeben; Hydrolyse
der Ester erfolgt innerhalb von 24 Stunden bei Inkubation bei 37C.
Nach Zugabe 0.35 g Na2SO4 × 10H2O
und 500 ml Petrolether wird gut gemischt und zentrifugiert (3 Minuten;
4500 g). Petrolether-Phase wird abgezogen und nochmals mit 0,35
g Na2SO4 × 10H2O
(anhydrous) gemischt. Zentrifugation für 1 Minute bei 10000 g. Petrolether
wird evaporiert und freie Carotinoide werden in 100 bis 120 ml Aceton
aufgenommen. Mittels HPLC und C30-reverse phase-Säule können freie
Carotinoide aufgrund von Retentionszeit und UV-VIS-Spektren Identifiziert werden.
-
Beispiel I.10:
-
Herstellung eines Klonierungsvektors
zur Herstellung von Inverted-Repeat-Expressionskassetten für die blütenspezifischen
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta
-
Die Expression von Inverted-Repeat
Transkripten bestehend aus Fragmenten der Epsilon-Cyclase in Tagetes
erecta erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version AP3P
des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971: Nukleotidregion
9298 bis 10200; Hill et al. (1998) Development 125: 1711 bis 1721).
-
Das Inverted-Repeat Transkript enthält jeweils
ein Fragment in korrekter Orientierung (Sense-Fragment) und ein sequenzidentisches
Fragment in entgegengesetzter Orientierung (Antisense-Fragment), die durch
ein funktionelles Intron, das PIV2 Intron des ST-LH1 Genes aus Kartoffel
(Vancanneyt G. et al.(1990) Mol Gen Genet 220: 245-50) mit einander
verbunden sind.
-
Die cDNA, die für den AP3 Promoter (–902 bis
+15) aus Arabidopsis thaliana codiert, wurde mittels PCR unter Verwendung
genomischer DNA (nach Standardmethode aus Arabidopsis thaliana isoliert)
und der Primer PR7 (SEQ ID NO: 49) und PR10 (SEQ ID NO: 52) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der DNA, die das AP3-Promoterfragment (–902 bis
+15) codiert, erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten
war:
- – 1
ml genomischer DNA aus A.thaliana (1:100 verd hergestellt wie oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 49)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 52)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ml Pfu Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Das 922 Bp Amplifikat wurde unter
Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen)
kloniert und das Plasmid pTAP3 erhalten. Sequenzierung des Klons
pTAP3 bestätigte eine
Sequenz, die sich lediglich in durch eine Insertion (ein G in Position
9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenaustausch (ein G statt
ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten
AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298 bis 10200) unterscheidet
(Position 33: T statt G, Position 55: T statt G). Diese Nukleotidunterschiede
wurden in einem unabhängigen
Amplifikationsexperiment reproduziert und repräsentieren somit die Nukleotidsequenz
in der verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanze.
-
Die modifizierte Version AP3P wurde
mittels rekombinanter PCR unter Verwendung des Plasmids pTAP3 hergestellt.
Die Region 10200 bis 9771 wurde mit den Primern PR7 (SEQ ID NO:
49) und Primern PR9 (SEQ ID NO: 51) amplifiziert (Amplifikat A7/9),
die Region 9526 bis 9285 wurde mit den PR8 (SEQ ID NO: 50) und PR10
(SEQ ID NO: 52) amplifiziert (Amplifikat A8/10).
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR-Reaktionen zur Amplifikation der DNA-Fragmente, die für die Regionen
Region 10200 bis 9771 und 9526 bis 9285 des AP3 Promoters codieren,
erfolgte in 50 ml Reaktionsansätzen,
in denen enthalten war:
- – 100 ng AP3 Amplifikat (oben
beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 49) bzw. PR8 (SEQ ID NO: 50)
- – 0.2
mM PR9 (SEQ ID NO: 51) bzw. PR10 (SEQ ID NO: 52)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ml Pfu Taq Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die rekombinante PCR beinhaltet Annealing
der sich über
eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden
Amplifikate A7/9 und A8/10, Vervollständigung zu einem Doppelstrang
und anschließende
Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3
Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670 bis 9526 deletiert sind.
Die Denaturierung (5 min bei 95_C) und Annealing (langsame Abkühlung bei
Raumtemperatur auf 40_C) beider Amplifikate A7/9 und A8/10 erfolgte
in einem 17.6 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 0.5
mg A7/9
- – 0.25
mg A8/10
-
Das Auffüllen der 3'Enden (30 min bei 30_C) erfolgte in
einem 20 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 17.6
ml A7/9 und A8/10-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 50
mM dNTPs
- – 2
ml 1X Klenow Puffer
- – 2U
Klenow Enzym
-
Die Nukleinsäure codierend für die modifizierte
Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense
spezifischen Primers (PR7 SEQ ID NO: 49) und eines antisense spezifischen
Primers (PR10 SEQ ID NO: 52) amplifiziert.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation des AP3P Fragmentes erfolgte in einem 50 ml
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml Annealingsreaktion
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR7 (SEQ ID NO: 49)
- – 0.2
mM PR10 (SEQ ID NO: 52)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (Stratagene)
- – 0.25
ml Pfu Taq Polymerase (Stratagene)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit PR7, SEQ
ID NO: 49 und PR10 SEQ ID NO: 52 resultierte in einem 778 Bp Fragment
das für
die modifizierte Promoterversion AP3P codiert. Das Amplifikat wurde
in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen
mit den Primern T7 und M13 bestätigten
eine zur Sequenz AL132971, Region 10200 bis 9298 identische Sequenz,
wobei die interne Region 9285 bis 9526 deletiert wurde. Diese Klon
wurde daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al.
1988, Nucl. Acids Res. 16: 11380) verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 771 Bp Sacl-HindIII Fragmentes aus pTAP3P und Ligierung in den
Sacl-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter
AP3P anstelle des ursprünglichen
Promoters d35S enthält,
heisst pJAP3P.
-
Ein DNA-Fragment, das das PIV2 Intron
des Gens ST-LS1 enthält
wurde mittels PCR unter Verwendung von Plasmid-DNA p35SGUS INT (Vancanneyt
G. et al.(1990) Mol Gen Genet 220: 245-50) sowie der Primer PR40
(Seq ID NO: 54) und Primer PR41 (Seq ID NO: 55) hergestellt.
-
Die PCR-Bedingungen waren die folgenden:
Die
PCR zur Amplifikation der Sequenz des Intron PIV2 des Gens ST-LS1,
erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1
ml p35SGUS INT
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR40 (SEQ ID NO: 54)
- – 0.2
mM PR41 (SEQ ID NO: 55)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen
durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit PR40 und
PR41 resultierte in einem 206 Bp-Fragment. Unter Verwendung von
Standardmethoden wurde das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor
pBluntII (Invitrogen) kloniert und der Klon pBluntII-40-41 erhalten.
Sequenzierungen dieses Klons mit dem Primer SP6 bestätigte eine
Sequenz, die identisch ist mit der entsprechenden Sequenz aus dem
Vektor p35SGUS INT.
-
Dieser Klon wurde daher für die Klonierung
in den Vektor pJAP3P (oben beschrieben).
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 206 Bp Sall-BamHI Fragmentes aus pBluntII-40-41 und Ligierung
mit dem Sall-BamHI geschnittenen Vektor pJAP3P. Der Klon, der das
Intron PIV2 des Gens ST-LS1 in der korrekten Orientierung anschließend an
das 3'Ende des rbcs
Transitpeptides enthält,
heisst pJAI1 und ist geeignet, Expressionskassetten für die blütenspezifische
Expression von Inverted-Repeat Transkripten herzustellen.
-
In der 7 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten
AP3P Promoter (771 bp), Fragment rbcs das rbcS Transitpeptid aus
Erbse (204 bp), Fragment Intron das Intron PIV2 des Kartoffel-Gens
ST-LS1, und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von
CaMV.
-
Beispiel I.11
-
Herstellung von Inverted-Repeat-Expressionskassetten
für die
blütenspezifische
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet
gegen die 5'Region
der Epsilon-Cyclase cDNA)
-
Die Nukleinsäure, die die 5'terminale 435bp Region
der Epsilon-Cyclase cDNA (Genbank accession NO: AF251016) enthält, wurde
mittels polymerase chain reaction (PCR) aus Tagetes erecta cDNA
unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR42 SEQ ID NO:
56) und eines antisense spezifischen Primers (PR43 SEQ ID NO: 57)
amplifiziert. Die 5'terminale
435 by Region der Epsilon-Cyclase cDNA aus Tagetes erecta setzt
sich zusammen aus 138 by 5'Nichttranslatierter
Sequenz (5'UTR)
und 297 by der dem N-Terminus entsprechenden kodierenden Region.
-
Für
die Präparation
von Total-RNA aus Blüten
von Tagetes wurden 100mg der gefrorenen, pulverisierten Blüten in ein
Reaktionsgefäß überführt und
in 0.8 ml Trizol-Puffer (LifeTechnologies) aufgenommen. Die Suspension
wurde mit 0.2 ml Chloroform extrahiert. Nach 15 minütiger Zentrifugation
bei 12000 g wurde der wässrige Überstand
abgenommen und in ein neues Reaktionsgefäß überführt und mit einem Volumen Ethanol extrahiert.
Die RNA wurde mit einem Volumen Isopropanol gefällt, mit 75% Ethanol gewaschen
und das Pellet in DEPC Wasser (über
Nacht Inkubation von Wasser mit 111000 Volumen Dietttylpyrocarbonat
bei Raumtemperatur, anschließend
autoklaviert) gelöst.
Die RNA-Konzentration wurde photometrisch bestimmt. Für die cDNA-Synthese
wurden 2.5 ug Gesamt-RNA für
10 min bei 60_C denaturiert, für
2 min auf Eis abgekühlt
und mittels eines cDNA-Kits (Ready-to-go-you-prime-beads, Pharmacia
Biotech) nach Herstellerangaben unter Verwendung eines antisense
spezifischen Primers (PR17 SEQ ID NO: 53) in cDNA umgeschrieben.
-
Die Bedingungen der anschließenden PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR42-PR43
DNA-Fragmentes, das die 5'terminale
435bp Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 ml
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml cDNA
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR42 (SEQ ID NO: 56)
- – 0.2
mM PR43 (SEQ ID NO: 57)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR zur Amplifikation des PR44-PR45
DNA-Fragmentes, das die 5'terminale
435 by Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 ml
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml cDNA
(hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR44 (SEQ ID NO: 58)
- – 0.2
mM PR45 (SEQ ID NO: 59)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR42 und PR43 resultierte in einem 443 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation
mit Primer PR44 und PR45 resultierte in einem 444 Bp-Fragment.
-
Die beiden Amplifikate, das PR42-PR43
(HindIII-Sall sense) Fragment und das PR44-PR45 (EcoRI-BamHI antisense)
Fragment, wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor
pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer
SP6 bestätigten
Jeweils eine zur publizierten Sequenz AF251016 (SEQ ID NO: 38 )
identische Sequenz abgesehen von den eingeführten Restriktionsstellen.
Diese Klone wurde daher für
die Herstellung eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungsvektor
pJAI1 (siehe Beispiel I.10) verwendet.
-
Der erste Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 444 Bp PR44-PR45 BamHI-EcoRI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
dem BamHI-EcoRI
geschnittenen Vektor pJAI1. Der Klon, der 5'terminale Region der Epsilon-Cyclase
in der antisense Orientierung enthält, heisst pJAI2. Durch die
Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion zwischen dem antisense
Fragment der 5'terminalen
Region der Epsilon-Cyclase und dem Polyadenylierungssignal aus CaMV.
-
Der zweite Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 443 Bp PR42-PR43 HindIII-Sall Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
dem HindIII-Sall
geschnittenen Vektor pJAI2. Der Klon, der 435 by 5'terminale Region
der Epsilon-Cyclase cDNA in der sense Orientierung enthält, heisst
pJAI3. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion
zwischen dem AP3P und dem sense Fragment der 5'terminalen Region der Epsilon-Cyclase.
-
Für
die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter
Kontrolle des CHRC-Promoters wurde
ein CHRC-Promoterfragment unter Verwendung genomischer DNA aus Petunie
(nach Standardmethoden hergestellt) sowie der Primer PRCHRC5 (SEQ
ID NO: 76) und PRCHRC3 (SEQ ID NO: 77) amplifiziert. Das Amplifikat
wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen
des resultierenden Klons pCR2.1-CHRC mit den Primern M13 und T7
bestätigten
eine zur Sequenz AF099501 identische Sequenz. Dieser Klon wurde
daher für
die Klonierung in den Expressionsvektor pJAI3 verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1537 by Sacl-HindIII Fragments aus pCR2.1-CHRC und Ligierung
in den Sacl-HindIII geschnittenen Vektor pJAI3. Der Klon, der den
Promoter CHRC anstelle des ursprünglichen
Promoters AP3P enthält
heisst pJCI3.
-
Die Herstellung der Expressionsvektoren
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation der AP3P- bzw. CHRC-kontrollierten
Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der
Verwendung des binären
Vektors pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AI3 wurde das 2622 by Sacl-Xhol Fragment aus pJAI3 mit dem Sacl-Xhol
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (8,
Konstruktkarte).
-
In der 8 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten
AP3P Promoter (771 bp), Fragment 5sense die 5'Region der Epsilon-Cyclase aus Tagetes
erecta (435 bp) in Sense-Orientierung,
Fragment Intron das Intron PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment
5anti die 5'Region
der Epsilon- cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in antisense Orientierung,
und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5CI3 wurde das 3394 by Sacl-Xhol Fragment aus pJCI3 mit dem Sacl-Xhol
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (9,
Konstruktkarte).
-
In der 9 beinhaltet Fragment CHRC den Promoter
(1537 bp), Fragment 5sense die 5'Region der Epsilon-Cyclase aus Tagetes
erecta (435 bp) in Sense-Orientierung, Fragment intron das Intron
PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment 5anti die 5'Region der Epsilon-Cyclase aus Tagetes
erecta (435 bp) in Antisense-Orientierung, und Fragment term (761
Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Beispiel I.12
-
Herstellung einer Inverted-Repeat-Expressionskassette
für die
blütenspezifische
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet
gegen die 3'Region
der Epsilon-Cyclase cDNA)
-
Die Nukleinsäure, die die 3'terminale Region
(384 bp) der Epsilon-Cyclase cDNA (Genbank accession NO: AF251016)
enthält
wurde mittels polymerase chain reaction (PCR) aus Tagetes erecta
cDNA unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR46 SEQ
ID NO: 60) und eines antisense spezifischen Primers (PR47 SEQ ID
NO: 61) amplifiziert. Die 3'terminale
Region (384 bp) der Epsilon-Cyclase cDNA aus Tagetes erecta setzt
sich zusammen aus 140 by 3'-Nicht-translatierter
Sequenz (3'UTR)
und 244 by der dem C-Terminus entsprechenden kodierenden Region.
-
Die Präparation von Total-RNA aus
Blüten
von Tagetes erfolgte wie unter Beispiel I.11 beschrieben.
-
Die cDNA Synthese erfolgte wie unter
Beispiel I.11 unter Verwendung des antisense spezifischen Primers
PR17 (SEQ ID NO: 53) beschrieben.
-
Die Bedingungen der anschließenden PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR46-PR457
DNA-Fragmentes, das die 3'terminale
384 by Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 ml
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
-
- – 1
ml cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR46 (SEQ ID NO: 60)
- – 0.2
mM PR47 (SEQ ID NO: 61)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR zur Amplifikation des PR48-PR49
DNA-Fragmentes, das die 5'terminale
384 by Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 ml
Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
-
- – 1
ml cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR48 (SEQ ID NO: 62)
- – 0.2
mM PR49 (SEQ ID NO: 63)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID
NO: 60 und SEQ ID NO: 61 resultierte in einem 392 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation
mit SEQ ID NO: 62 und SEQ ID NO: 63 resultierte in einem 396 Bp-Fragment.
-
Die beiden Amplifikate, das PR46-PR47
Fragment und das PR48-PR49 Fragment, wurden unter Verwendung von
Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer SP6 bestätigten jeweils
eine zur publizierten Sequenz AF251016 (SEQ ID NO: 38) identische
Sequenz abgesehen von den eingeführten
Restriktions stellen. Diese Klone wurde daher für die Herstellung eines Inverted-Repeat
Konstrukts in dem Klonierungsvektor pJAI1 (siehe Beispiel I.10)
verwendet.
-
Der erste Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 396 Bp PR48-PR49 BamHI-EcoRI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
dem BamHI-EcoRl
geschnittenen Vektor pJAI1. Der Klon, der 3'terminale Region der Epsilon-Cyclase
in der antisense Orientierung enthält, heisst pJAI4. Durch die
Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion zwischen dem Antisense-Fragment
der 3'terminale
Region der Epsilon-Cyclase und dem Polyadenylierungssignal aus CaMV.
-
Der zweite Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 392 Bp PR46-PR47 HindIII-Sall Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
dem HindIII-Sall
geschnittenen Vektor pJAI4. Der Klon, der 392 by 3'terminale Region
der Epsilon-Cyclase cDNA in der sense Orientierung enthält, heisst
pJAI5. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion
zwischen dem AP3P und dem Sense-Fragment 3'terminale Region der Epsilon-Cyclase.
-
Die Herstellung eines Expressionsvektors
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation des AP3P-kontrollierten
Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der
Verwendung des binären Vektors
pSUN5 (WO02/00900). Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5AI5
wurde das 2523 by Sacl-Xhol Fragment aus pJAI5 mit dem Sacl-Xhol
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (10,
Konstruktkarte).
-
In der 10 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten
AP3P Promoter (771 bp), Fragment 3sense die 3'region der Epsilon cyclase aus Tagetes
erecta (435 bp) in sense Orientierung, Fragment intron das Intron
IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment 3anti die 3'region der Epsilon
cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in antisense Orientierung, und
Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.
-
Beispiel I.13
-
Klonierung des Epsilon-Cyclase
Promoters
-
Ein 199 by Fragment bzw. das 312
by Fragment des Epsilon-Cyclase Promoters wurde durch zwei unabhängige Klonierungsstrategien,
Inverse PCR (adaptiert Long et al. Proc. Natl. Acad. Sci USA 90:
10370) und TAIL-PCR (Liu Y-G. et al. (1995) Plant J. 8: 457-463)
unter Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethode aus Tagetes
erecta, Linie Orangenprinz, isoliert) isoliert.
-
Für
den Inverse PCR-Ansatz wurden 2 ug genomische DNA in einem 25 ul
Reaktionsansatz mit EcoRV und Rsal verdaut, anschließend auf
300 ml verdünnt
und über
Nacht bei 16_C mit 3U Ligase religiert. Unter Verwendung der Primer
PR50 (SEQ ID NO: 64) und PR51 (SEQ ID NO: 65) wurde durch PCR Amplifikation
ein Fragment hergestellt, das, jeweils in Sense-Orientierung, 354
by der Epsilon-Cyclase cDNA (Genbank Accession AF251016), ligiert
an 300 by des Epsilon-Cyclase Promoters sowie 70 by des 5'terminalen Bereichs
der cDNA Epsilon-Cyclase enthält
(siehe 11).
-
Die Bedingungen der PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR50-PR51
DNA-Fragmentes, das unter anderem das 312 by Promoterfragment der
Epsilon-Cyclase enthält,
erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
-
- – 1
ml Ligationsansatz (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR50 (SEQ ID NO: 64)
- – 0.2
mM PR51 (SEQ ID NO: 65)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR50 und PR51 resultierte in einem 734 Bp-Fragment, das unter anderem
das 312 by Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält (11).
-
Das Amplifikat, wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen mit den Primern M13 und T7 ergaben die
Sequenz SEQ ID NO: 45. Diese Sequenz wurde in einem unabhängigen Amplifikationsexperiment
reproduziert und repräsentiert
somit die Nukleotidsequenz in der verwendeten Tagetes erecta Linie
Orangenprinz.
-
Für
den TAIL-PCR Ansatz wurden drei sukzessive PCR-Reaktionen mit jeweils
unterschiedlichen gen-spezifischen Primern (nested primers) durchgeführt.
-
Die TAIL1-PCR erfolgte in einem 20
ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ng genomische
DNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.2
mM jedes dNTPs
- – 0.2
mM PR60 (SEQ ID NO: 66)
- – 0.2
mM AD1 (SEQ ID NO: 69)
- – 2
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.5
U R Taq Polymerase (TAKARA)
- – mit
Aq. Dest. auf 20 ml aufgefüllt
– AD1 stellte
dabei zunächst
eine Mischung aus Primern der Sequenzen (a/c/g/t)tcga(g/c)t(a/t)t(g/c)g(a/t)gtt dar.
-
Die PCR-Reaktion TAIL1 wurden unter
folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
1X 93_C: 1 Minute,
95_C: 1 Minute
5X 94_C: 30 Sekunden, 62_C: 1 Minute, 72_C:
2.5 Minuten
1X 94_C: 30 Sekunden, 25_C: 3 Minuten, ramp to
72_C in 3 Minuten,
72_C: 2.5 Minuten
15X 94_C: 10 Sekunden,
68_C: 1 Minute, 72_C: 2.5 Minuten;
94_C: 10 Sekunden, 68_C:
1 Minute, 72_C: 2.5 Minuten;
94_C: 10 Sekunden, 29_C: 1 Minute,
72_C: 2.5 Minuten
1X 72_C: 5 Minuten
-
Die TAIL2-PCR erfolgte in einem 21
ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml einer
1:50 Verdünnung
des TAIL1-Reaktionsansatzes (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.8
mM dNTP
- – 0.2
mM PR61 (SEQ ID NO: 67)
- – 0.2
mM AD1 (SEQ ID NO: 69)
- – 2
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.5
U R Taq Polymerase (TAKARA)
- – mit
Aq. Dest. auf 21 ml aufgefüllt
-
Die PCR-Reaktion TAIL2 wurde unter
folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
12X 94_C: 10 Sekunden,
64_C: 1 Minute, 72_C: 2.5 Minuten;
94_C: 10 Sekunden, 64_C:
1 Minute, 72_C: 2.5 Minuten;
94_C: 10 Sekunden, 29_C: 1 Minute,
72_C: 2.5 Minuten
1X 72_C: 5 Minuten
-
Die TAIL3-PCR erfolgte in einem 100
ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1 ml einer
1:10 Verdünnung
des TAIL2-Reaktionsansatzes (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.8
mM dNTP
- – 0.2
mM PR63 (SEQ ID NO: 68)
- – 0.2
mM AD1 (SEQ ID NO: 69)
- – 10
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.5
U R Taq Polymerase (TAKARA)
- – mit
Aq. Dest. auf 100 ml aufgefüllt
-
Die PCR-Reaktion TAIL3 wurde unter
folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt:
20X 94_C: 15 Sekunden,
29_C: 30 Sekunden, 72_C: 2 Minuten
1X 72_C: 5 Minuten
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR63 und AD1 resultierte in einem 280 Bp-Fragment, das unter anderem
das 199 by Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält (12).
-
Das Amplifikat, wurde unter Verwendung
von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Sequenzierungen mit den Primern M13 und T7 ergaben die
Sequenz SEQ ID NO: 46. Diese Sequenz ist identisch mit der Sequenz
SEQ ID NO: 45, die mit der IPCR Strategie isoliert wurde und repräsentiert
somit die Nukleotidsequenz in der verwendeten Tagetes erecta Linie
Orangenprinz.
-
Der pCR2.1-Klon, der das 312 by Fragment
(SEQ ID NO: 45) des Epsilon-Cyclase Promoters, das durch die IPCR-Strategie
isoliert wurde, enthält,
heisst pTA-ecycP und wurde für
die Herstellung der IR Konstrukte verwendet.
-
Beispiel I.14
-
Herstellung einer Inverted-Repeat-Expressionskassette
für die
blütenspezifische
Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet
gegen die Promoterregion der Epsilon-Cyclase cDNA).
-
Die Expression von Inverted-Repeat
Transkripten bestehend aus Promoterfragmenten der Epsilon-cyclase
in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version
AP3P des blütenspezifischen
Promoters AP3 aus Arabidopsis (siehe Beispiel I.10) oder des blütenspezifischen
Promoters CHRC (Genbank accession NO: AF099501). Das Inverted-Repeat
Transkript enthält
jeweils ein Epsilon-Cyclase-Promoterfragment in korrekter Orientierung
(Sense-Fragment)
und ein sequenzidentisches Epsilon-Cyclase-Promoterfragment in entgegengesetzter
Orientierung (Antisense-Fragment), die durch ein funktionelles Intron
(siehe Beispiel I.10) mit einander verbunden sind.
-
Die Promoterfragmente wurde mittels
PCR unter Verwendung von Plasmid-DNA (Klon pTAecycP, siehe Beispiel
I.13 ) und der Primer PR124 (SEQ ID NO: 70) und PR126 (SEQ ID NO:
72) bzw, der Primer PR125 (SEQ ID NO: 71) und PR127 (SEQ ID NO:
73) hergestellt.
-
Die Bedingungen der PCR-Reaktionen
waren die folgenden:
Die PCR zur Amplifikation des PR124-PR126
DNA-Fragmentes, das das Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte
in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1
ml cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR124 (SEQ ID NO: 70)
- – 0.2
mM PR126 (SEQ ID NO: 72)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
uml Aq. Dest.
-
Die PCR zur Amplifikation des PR125-PR127
DNA-Fragmentes, das das 312bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase
enthält,
erfolgte in einem 50 ml Reaktionsansatz, in dem enthalten war:
- – 1
ml cDNA (hergestellt wie oben beschrieben)
- – 0.25
mM dNTPs
- – 0.2
mM PR125 (SEQ ID NO: 71)
- – 0.2
mM PR127 (SEQ ID NO: 73)
- – 5
ml 10X PCR-Puffer (TAKARA)
- – 0.25
ml R Taq Polymerase (TAKARA)
- – 28.8
ml Aq. Dest.
-
Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden
Zyklusbedingungen durchgeführt:
-
Die PCR-Amplifikation mit Primer
PR124 und PR126 resultierte in einem 358 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation
mit Primer PR125 und PR127 resultiere in einem 361 Bp-Fragment.
-
Die beiden Amplifikate, das PR124-PR126
(HindIII-Sall sense) Fragment und das PR125-PR127 (EcoRI-BamHI antisense) Fragment,
wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor
pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer
SP6 bestätigten
jeweils eine Sequenz, die abgesehen von den eingeführten Restriktionsstellen
identisch ist zu SEQ ID NO: 45. Diese Klone wurden daher für die Herstellung
eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungsvektor pJAI1
(siehe Beispiel I.10) verwendet.
-
Der erste Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 358 Bp PR124-PR126 HindIII-Sall Fragmentes
aus dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung
mit dem BamHI-EcoRI
geschnittenen Vektor pJAIi. Der Klon, das Epsilon-Cyclase Promoterfragment
in der sense Orientierung enthält,
heisst cs43. Durch die Ligation wird das Sense-Fragment des Epsilon-Cyclase
Promoters zwischen den AP3P Promoter und das Intron eingefügt.
-
Der zweite Klonierungsschritt erfolgte
durch Isolierung des 361 Bp PR125-PR127 BamHI-EcoRI Fragmentes aus
dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit
BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor
cs43. Der Klon, der das Epsilon-Cyclase Promoterfragment in der
antisense Orientierung enthält,
heisst cs44. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle
Fusion zwischen dem Intron und dem Antisense-Fragment des Epsilon-Cyclase
Promoters.
-
Für
die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter
Kontrolle des CHRC-Promoters wurde
ein CHRC-Promoterfragment unter Verwendung genomischer DNA aus Petunie
(nach Standardmethoden hergestellt) sowie der Primer PRCHRC3' (SEQ ID NO: 77)
und PRCHRCS' (SEQ
ID NO: 76) amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor
pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen des resultierenden
Klons pCR2.1-CHRC mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine
zur Sequenz AF099501 identische Sequenz. Dieser Klon wurde daher
für die
Klonierung in den Expressionsvektor cs44 verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 1537 by Sacl-HindIII Fragments aus pCR2.1-CHRC und Ligierung
in den Sacl-HindIII geschnittenen Vektor cs44. Der Klon, der den
Promoter CHRC anstelle des ursprünglichen
Promoters AP3P enthält
heisst cs45.
-
Für
die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter
Kontrolle zweier Promotoren, des CHRC-Promoter und des AP3P-Promoters,
wurde der AP3P-Promoter in antisense Orientierung an den 3'Terminus des Epsilon-Cyclase
antisense Fragmentes in cs45 kloniert. Das AP3P-Promoterfragments
aus pJAI1 wurde unter Verwendung der Primer PR128 und PR129 amplifiziert.
Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen)
kloniert. Die Sequenzierung mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine zur
Sequenz SEQ ID NO: 28 (AL132971) identische Sequenz. Dieser Klon
pCR2.1-AP3PSX wurde für
Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter Kontrolle
zweier Promotoren verwendet.
-
Die Klonierung erfolgte durch Isolierung
des 771 by Sall-Xhol Fragments aus pCR2.1-AP3PSX und Ligierung in
den Xhol geschnittenen Vektor cs45. Der Klon, der 3'seitig des Inverted
Repeats, den Promoter AP3P in antisense Orientierung enthält heisst
cs46.
-
Die Herstellung der Expressionsvektoren
für die
Agrobacterium-vermittelte Transformation des AP3P-kontrollierten
Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der
Verwendung des binären Vektors
pSUN5 (WO02/00900).
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5AI7 wurde das 1685bp Sacl-Xhol Fragment aus cs44 mit dem Sacl-Xhol
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (13,
Konstruktkarte). In der 13 beinhaltet
Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment
P-sense das 312 by Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in sense
Orientierung, Fragment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens
ST-LS1), und Fragment P-anti das 312 by Promoterfragment der Epsilon-
Cyclase in antisense Orientierung.
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5CI7 wurde das 2445bp Sacl-Xhol Fragment aus cs45 mit dem Sacl-Xhol
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (14,
Konstruktkarte).
-
In der 14 beinhaltet Fragment CHRC den CHRC-Promoter
(1537 bp), Fragment P-sense
das 312 by Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in sense Orientierung,
Fragment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1), und Fragment
P-anti das 312 by Promoterfragment der Epsilon- Cyclase in antisense
Orientierung.
-
Zur Herstellung des Expressionsvektors
pS5CAI7 wurde das 3219bp Sacl-Xhol Fragment aus cs46 mit dem Sacl-Xhol
geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (15,
Konstruktkarte) In der 15 beinhaltet Fragment
CHRC den CHRC-Promoter (1537 bp), Fragment P-sense das 312 by Promoterfragment der
Epsilon-Cyclase in sense Orientierung, Fragment intron das Intron
IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1), Fragment P-anti das 312 by Promoterfragment
der Epsilon-Cyclase in antisense Orientierung und das Fragment AP3P das
771 by AP3P-Promoterfragment
in antisense Orientierung.
-
Beispiel I.15
-
Herstellung transgener
Tagetes Pflanzen mit reduzierter ε-Cyclase-Aktivität
-
Tagetessamen werden sterilisiert
und auf Keimungsmedium (MS-Medium; Murashige and Skoog, Physiol.
Plant. 15(1962), 473-497) pH 5,8, 2 % Saccharose) aufgelegt. Die
Keimung erfolgt in einem Temperatur/Licht/Zeitintervall von 18 bis
28_C/20 bis 200 mE/3 bis 16 Wochen, bevorzugt jedoch bei 21_C, 20
bis 70 mE, für
4 bis 8 Wochen.
-
Alle Blätter der sich bis dahin entwickelten
in vitro Pflanzen werden geerntet und quer zur Mittelrippe geschnitten.
Die dadurch entstehenden Blattexplantate mit einer Größe von 10
bis 60 mm2 werden im Verlaufe der Präparation
in flüssigem
MS-Medium bei Raumtemperatur für
maximal 2 h aufbewahrt.
-
Der Agrobakterium tumefaciens Stamm
EHA105 wurde mit dem Binärplasmid
pS5AI3 transformiert. Die Anzucht des transformierten A. tumefaciens
Stammes EHA105 erfolgte über
Nacht unter folgenden Bedingungen: Eine Einzelkolonie wurde in YEB
(0,1 % Hefeextrakt, 0,5 % Rindfleischextrakt, 0,5 % Pepton, 0,5
% Saccharose, 0,5 % Magnesiumsulfat × 7 H2O)
mit 25 mg/l Kanamycin angeimpft und bei 28_C für 16 bis 20 h angezogen. Anschließend wurde
die Bakteriensuspension durch Zentrifugation bei 6000 g für 10 min
geerntet und derart in flüssigem
MS Medium resuspendiert, das eine OD600 von
ca. 0,1 bis 0,8 entstand. Diese Suspension wurde für die Co-Kultivierung
mit dem Blattmaterial verwendet.
-
Unmittelbar vor der Co-Kultivierung
wird das MS-Medium, in dem die Blätter aufbewahrt worden sind, durch
die Bakteriensuspension ersetzt. Die Inkubation der Blättchen in
der Agrobakteriensuspension erfolgte für 30 min unter leichtem Schütteln bei
Raumtemperatur. Anschließend
werden die infizierten Explantate auf ein mit Agar (z.B. 0,8 % Plant
Agar (Duchefa, NL) verfestigtes MS-Medium mit Wachstumsregulatoren,
wie beispielsweise 3 mg/l Benzylaminopurin (BAP) sowie 1 mg/l Indolylessigsäure (IAA)
aufgelegt. Die Orientierung der Blätter auf dem Medium ist bedeutungslos.
Die Kultivierung der Explantate findet für 1 bis 8 Tage, bevorzugt aber
für 6 Tage
statt, dabei können
folgende Bedingungen angewendet werden: Lichtintensität: 30 bis
80 mMol/m2 × sec, Temperatur: 22 bis 24°C, hell/dunkel
Wechsel von 16/8 Stunden. Anschließend werden die co-kultivierten
Explantate auf frisches MS-Medium, bevorzugt mit den gleichen Wachstumsregulatoren übertragen,
wobei dieses zweite Medium zusätzlich
ein Antibiotikum zur Unterdrückung
des Bakterienwachstums enthält.
Timentin in einer Konzentration von 200 bis 500 mg/l ist für diesen
Zweck sehr geeignet. Als zweite selektive Komponente wird eine für die Selektion
des Transformationserfolges eingesetzt. Phosphinothricin in einer
Konzentration von 1 bis 5 mg/l selektiert sehr effizient, aber auch
andere selektive Komponenten gemäß des zu
verwendenden Verfahrens sind denkbar.
-
Nach jeweils ein bis drei Wochen
erfolgt der Transfer der Explantate auf frisches Medium bis sich Sprossknospen
und kleine Sprosse entwickeln, die dann auf das gleiche Basalmedium
einschließlich
Timentin und PPT oder alternative Komponenten mit Wachstumsregulatoren,
nämlich
z.B. 0,5 mg/l Indolylbuttersäure (IBA)
und 0,5 mg/l Gibberillinsäure
GA3, zur Bewurzelung übertragen werden. Bewurzelte
Sprosse können
ins Gewächshaus überführt werden.
-
Zusätzlich zu der beschriebenen
Methode sind folgende vorteilhafte Modifikationen möglich:
- – Bevor
die Explantate mit den Bakterien infiziert werden, können sie
für 1 bis
12 Tage, bevorzugt 3 bis 4, auf das oben beschriebene Medium für die Co-Kultur
vorinkubiert werden. Anschließend
erfolgt die Infektion, Co-Kultur und selektive Regeneration wie
oben beschrieben.
- – Der
pH Wert für
die Regeneration (normalerweise 5,8) kann auf pH 5,2 gesenkt werden.
Dadurch wird die Kontrolle des Agrobakterienwachstums verbessert.
- – Die
Zugabe von AgNO3 (3-10 mg/l) zum Regenerationsmedium
verbessert den Zustand der Kultur einschließlich der Regeneration selbst.
- – Komponenten,
die die Phenolbildung reduzieren und dem Fachmann bekannt sind,
wie z.B. Zitronensäure,
Ascorbinsäure,
PVP u.v.a.m., wirken sich positiv auf die Kultur aus.
- – Für das gesamte
Verfahren kann auch flüssiges
Kulturmedium Verwendung finden. Die Kultur kann auch auf handelsüblichen
Trägern,
die auf dem flüssigen
Medium positioniert werden inkubiert werden.
-
Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode
wurden mit dem Expressionskonstrukt pS5AI3 folgende Linien erhalten:
CS30-1,
CS30-3 und CS30-4
-
Beispiel I.16:
-
Charakterisierung der
transgenen Tagetes Pflanzen mit reduzierter ε-Cyclase-Aktivität
-
Das Blütenmaterial der transgenen
Tagetes erecta Pflanzen aus Beispiel I.15 wurde in flüssigem Stickstoff
gemörsert
und das Pulver (etwa 250 bis 500 mg) mit 100 % Aceton extrahiert
(dreimal je 500 ml). Das Lösungsmittel
wurde evaporiert und die Carotinoide in 100 ml Aceton resuspendiert.
-
Mittels einer C30-reverse phase-Säule konnten
die individuellen Carotinoide quantifiziert werden. Die HPLC-Laufbedingungen
waren nahezu identisch mit einer publizierten Methode (Frazer et
al. (2000), Plant Journal 24(4): 551-558). Eine Identifizierung
der Carotinoide war aufgrund der UV-VIS-Spektren möglich.
-
Tabelle 2 zeigt das Carotinoidprofil
in Tagetespetalen der gemäß der vorstehend
beschriebenen Beispiele hergestellten transgenen Tagetes- und Kontrolltagetespflanzen.
Alle Carotinoidmengen sind in [ug/g] Frischgewicht angegeben, prozentuale
Veränderungen
gegenüber
der Kontrollpflanze sind in Klammern angegeben.
-
Im Vergleich zur genetisch nicht
veränderten
Kontrollpflanze, weisen die genetisch veränderten Pflanzen mit reduzierter
epsilon-Cyclase-Aktivität
einen deutlich erhöhten
Gehalt an Carotinoiden des "β-Carotin-Weges", wie beispielsweise β-Carotin
und Zeaxanthin und einen deutlich reduzierten Gehalt an Carotinoiden
des "α-Carotin-Weges", wie beispielsweise
Lutein auf.
-
-
Beispiel II
-
Herstellung astaxanthinhaltiger
Pflanzenteile der Gattung Tagetes
-
Die Blütenkopfe oder die Petalen der
gemäß Beispiel
I.6 hergestellten astaxanthinhaltigen Pflanzen der Gattung Tagetes
werden abgetrennt und getrocknet. Anschließend werden die getrock getrockneten
Blütenköpfe oder
Petalen durch Zerkleinerung in Pulverform überführt.
-
Beispiel III
-
Herstellung von astaxanthinhaltigen
Extrakten und weitere Aufreinigung
-
Getrocknete Blütenblätter oder getrocknete Blütenköpfe von
Tagetes erecta, hergestellt nach Beispiel I.6 werden in einem Homogenisator
mit einem Überschuß (etwa
10 Teile Lösungsmittel
mit einem Teil Pflanzenmaterial) an Lösungsmittel (wie z.B. Aceton,
Hexan, Methylenchlorid, Methyl-tertiär-Butyl-Ether, Tetrahydrofuran,
Ethanol, Heptan, Cycloheptan oder Petrolether, aber nicht ausschließlich beschränkt auf
diese) oder mit einem Lösungsmittelgesmisch
(wie z.B. Aceton/Hexan, Ethanol/Hexan (50:50, v/v) oder Aceton/Methanol (7:3,
v/v) homogenisiert und im Dunkeln und in der Kühle unter Schütteln extrahiert.
Der Rückstand
kann bis zu dreimal mit dem verwendeten Lösungsmittel/Lösungsmittelgemisch
re-extrahiert werden. Das gesammelte organische Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
wird mittels Evaporator evaporiert, bis ein eingeengtes Konzentrat
erhalten wird. Zusätzlich
kann nochmals mit Hexan extrahiert werden. Das verwendete Hexan
wird (wiederum im Dunklen und in der Kühle) evaporiert.
-
Das solchermaßen hergestellte Konzentrat
wird in Hexan gelöst
und mittels Säulenchromatographie mit
Silica-Material chromatografiert. Ein Teil Silicamaterial wird dazu
mit 1-2 Teilen Carotinoidlösung
vermischt und in eine Säule
gepackt. Die Säule
wird ausgiebig mit Hexan im Dunklen und in der Kühle gewaschen. Das Eluat wird
verworten. Ketocarotinoide, besonders Astaxanthin, wird durch eine
Mischung von Hexan und Ethanol (2-5% Ethanol in Hexan) eluiert,
bis eine orange-rötliche
Fraktion eluiert. Dieses orange-rötliche Eluat wird gesammelt,
bis die Farbe sich ändert.
Das orange-rötlich
gefärbte
Eluat enthält
Astaxanthin als Gemisch aus Mono- und
Diestern.
-
Beispiel IV
-
Herstellung von extrudiertem Forellenfutter,
enthaltend astaxanthinhaltige Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung
Tagetes oder astaxanthinhaltige Extrakte von astaxanthinhaltigen
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes
-
Die folgenden Komponenten werden
in einem Doppelschneckenextruder extrudiert.
-
-
-
Die pulverförmigen, prozessierten astaxanthinhaltige
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltige
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes, beispielsweise hergestellt nach Beispiel II, werden
vor der Extrusion als Komponente zugegeben.
-
Die astaxanthinhaltigen Extrakte
oder prozessierten Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen
der Gattung Tagetes in flüssiger
Form, beispielsweise hergestellt nach Beispiel III, werden nach der
Extrusion auf das Extrudat aufgesprüht (Applikation durch PPA-Methode).
-
Die Astaxanthin-Wirkstoff-Dosierung
liegt bei 10, 20 und 40 mg Astaxanthin pro kg Diät.
-
Nach Beendigung des Extrusionsprozesses
wird das Extrudat getrocknet und gekühlt.
-
Beispiel V
-
Orale Verabreichung astaxanthinhaltiger
Pflanzen oder Pflanzenteilen der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltigen
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes an Forellen in einem Forellenstandardfutter- Prüfung der
Biovertügbarkeit.
-
Das Forellenfutter, enthaltend die
erfindungsgemäßen Astaxanthinpigmentierstoffe,
wird gemäß Beispiel
IV hergestellt und an Forellen (durchschnittliche Lebendmasse von
180 g) oral verabreicht. Es werden 3 Konzentrationen getestet: 10,
20 und 40 mg Astaxanthin aus der erfindungsgemäßen Astaxanthinpigmentierung
pro kg Diät.
-
Die Haltung der Forellen erfolgt
wie nachstehend beschrieben:
- – Die Forellen
erhalten standardmäßig eine
Adaptationsphase von 14 Tagen.
- – Während des
Fütterungsversuches
werden 10 Forellen pro Becken in 80 1 Wasser fassenden Durchfluß-Kunstofftanks
gehalten. Die Wassertemperatur liegt bei 15°C. Das Wasser wird biologisch
gereinigt und es werden täglich
mindestens 10% der Gesamtwassermenge durch Frischwasser ersetzt.
- – Die
Beleuchtungsdauer liegt bei 12 Stunden pro Tag, um eine vorzeitige
Geschlechtsreife der Tier zu vermeiden.
- – Die
Anzahl Becken pro Behandlung liegt bei 3. Dies ist äquivalent
zu 30 Forellen pro Dosisstufe.
- – Aufbewahrung
der Diäten
erfolgt bei –20°C, um Astaxanthinverluste
zu ermeiden. Das Futter wird portionsweise (wochenweise) aufgetaut
und verabreicht.
- – Die
Versuchsdauer beträgt
8 Wochen.
-
Die Fütterung der Forellen erfolgt
wie nachstehend beschrieben:
- – Bei den
verabreichten Versuchsdiäten
handelt es sich um das gemäß Beispiel
IV hergestellte extrudierte Forellenfutter, das zusätzlich noch öl-gecoated
wird.
- – Während der
Adaptationsphase wird extrudiertes mit Öl gecoatetes astaxanthin-freies
Forellenstandardfutter gemäß Beispiel
IV ohne Astaxanthin verabreicht.
- – Als
Negativkontrolle wird extrudiertes mit Öl gecoatetes astaxanthin-freies
Forellenstandardfutter gemäß Beispiel
IV ohne Astaxanthin während
des gesamten Versuchszeitraumes verabreicht.
- – Die
Fütterung
erfolgt 2× täglich von
Hand bis zur Sättigung
der Tiere.
-
Untersucht wird der Einfluß der erfindunggemäßen Astaxanthinpigmentierung
sowohl auf Leistungsparameter der Fische, wie Futteraufnahme, Futterverwertung
und Lebendmassezuwachs als auch auf die Bioeffizienz der Pigmentierung.
-
Statisch ausgewertet werden durchschnittlicher
Futterverbrauch pro Fisch, Futteraufwand und Lebendmassezuwachs.
-
Die Pigmentierung der Fische wird
durch remissionspektrophotometrische Messungen (Minolta-a-Wert = Rotwert
am Filetanschnitt) und durch Bestimmung des Astaxanthingehalts (mg/kg)
im Filet jeweils im Vergleich zur Negativkontrolle gemessen.
-
Die Minoltawerte a-Werte, welche
den Rotanteil des Farbtons repräsentieren,
nehmen mit kleiner werdender Steigung der Funktion dosisabhängig zu.
Die Minolta b- Werte, die den Gelbanteil widerspiegeln liegen im
negativen Bereich oder bewegen sich um Null. Dies bedeutet der Rotton
der Forellenfilets weist eine Abhängigkeit zu der aufgenommenen
Astaxanthinmenge auf.
-
Während
des Versuches werden für
die beobachteten Leistungsparameter sowohl zwischen als auch innerhalb
der Behandlungen (Astaxanthinhaltiges Pulver, astaxanthinhaltiger
Extrakt in flüssiger
Form, synthetisches Astaxanthin, Negativkontrolle) keine statistisch
gerichteten Unterschiede beobachtet.
-
Es zeigt sich, dass astaxanthinhaltige
Pflanzen oder Pflanzenteile der Gattung Tagetes oder astaxanthinhaltige
Extrakte von astaxanthinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteilen der
Gattung Tagetes bei der Pigmentierung von Forellen als Vertreter
der Salmoniden bioverfügbar
sind und zudem zu keinen adversen Effekten auf die biologische Leistung
der Forelle führen.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-