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Fahrwerk mit Kufen für Luftfahrzeuge Die Erfindung betrifft ein. Luftfahrzeugfahrwerk
mit Kufen, mit denen das Luftfahrzeug bei Start und Landung auf dem Boden gleiten
kann.
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Das Fahrwerk nach der Erfindung ist mit besonderen Mitteln versehen,
die das Lösen der Kufen vom Boden beim Angleiten erleichtern.
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Das Kufenfahrwerk nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Kufe an das Fahrwerksbein durch. gelenkige Verbindungen angeschlossen ist, die
beim Stand am Boden dem Fahrwerksbein und damit dem Luftfahrzeug gestatten, unter
dem Schub der Triebwerke eine eigenständige Bewegung gegenüber der Kufe auszuführen,
bis diese Bewegung durch einem Anschlag an der Kufe angehalten und so der vom Luftfahrzeug
aufgenommene Vorschub in diesem Augenblick auf die Kufe übertragen und deren Lösen
vom Boden beim Angleiten erleichtert wird.
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In einer Ausführungsform, die in sich selbst einen Erfindungsgegenstand
bildet, bestehen diese gelenkigen Verbindungen aus einem Schwenkhebel und einem
Heber, die das Fahrwerksbein mit je einem Punkt der Kufe verbinden. Das Fahrwerksbein
ist außerdem mit zwei Rädern versehen, die zum Rollen des Flugzeugs auf Hartpisten
durch Zusammenziehung des Hebers, wodurch die Kufe angehoben wird, in Rollstellung
gebracht werden können.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Fahrwerk mit Mitteln
versehen, die Kufenschwingungen um eine zur Rollrichtung parallele Achse und, bei
Verschwindfahrwerken, eine Schwenkung der Kufe um etwa 90° uni diese Achse gestatten,
um die Sperrigkeit der Einheit Federbein-Kufe zu verringern und ihre Unterbringung
in der Flugzeugzelle zu erleichtern.
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Die Zeichnung bringt einige Ausführungsbeispiele für das Fahrwerk
nach der Erfindung. Dabei zeigt Fig. 1 das Fahrwerk von der Seite, Fig. 2 das Fahrwerk
von hinten, Fig. 3 eine Einzelheit des Fahrwerks, Fig. d und 5 eine Abwandlung mit
Kufenschwenkvorrichtung zum leichteren Einfahren der Kufen und Fig. 6 eine weitere
Einzelheit dazu.
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Das Fahrwerk besteht aus einem an das Flugzeug angelenkten und mit
dem üblichen Hauptstoßdämpfer versehenen Federbein 1, an dessen Enden die erfindungsgemäße
Kufenvorrichtung an dem Hauptanschluß 2 und dem Hilfsanschluß 3 angelenkt ist. Um
den Hauptanschluß 2 sind ein Hebel 4 und ein Heber 5 schwenkbar, die bei 0 bzw.
01 an die Kufe angelenkt sind.
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Der Herber 5 (Fig. 3) kann sich gegen die Wirkung der Feder 6 längen
und durch Abführen des in der Kammer 7 enthaltenen Öls verkürzen. Das Ölablassen
verschiebt den Kolben 8 nach rechts und bewirkt damit dass Zurückgehen der Kolbenstange!
9.
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Der Heber 5 läßt den Hauptanschluß 2 drei bestimmte Stellungen gegenüber
der Kufe 10 einnehmen: Stellung a als normale Start- und Landestellung, Stellung
b als Ergebnis der Verkürzung der Feder 6, Stellung c als Tiefstellung nach Ablassen
des Öls und Dehnung der Feder 6.
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Die drei Punkte a, b und c liegen auf dem Umfang eines Kreises mit
dem Mittelpunkt 0.
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Die Bewegung von a nach b begünstigt das Lösen vom Boden beim Angleiten.
Während nämlich die Kufen zunächst am Boden festsitzen, bewegt sich das Flugzeug
durch den Triebwerkschub unter leichtem Anheben nach vorn und nimmt dabei eine gewisse
Voreilgeschwindigkeit und Energie auf, die sich im Augenblick des scharfen Anschlags
des Anschlusses 2 in Stellung bin einen Stoß in Längsrichtung umsetzt, der um so
heftiger ist, je plötzlicher die Bewegung des Flugzeugs gegenüber der Kufe angehalten
wird. Durch geeignete Festlegung der Anschlagstellung bin Abhängigkeit von Flugzeugmasse
und Triebwerkschub erzielt man den zum Losrucken der Kufe erforderlichen Stoß. Nach
dem Losrucken nimmt die Feder 6 den Hauptanschluß 2 in die Stellung a zurück.
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Der Anschlag in Stellung b kann durch einen Gummipuffer oder einen
Hubbegrenzungstopf im Heber 5 gesichert sein.
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Im Beispiel nach Fig. 2 ist das Fahrwerksbein mit zwei kleinen, um
den Hauptanschluß 2 drehbaren
Rädern 11, 12 mit Gummilauffläche
versehen. Das Losrucken kann durch das Anstoßen dieser Räder gegen die Anschläge
13 der Kufe erfolgen.
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Die Hauptfunktion. der Räder ist; dem Flugzeug auf Hartpisten Schwenkungen
zu gestatten:, wenn der Anschluß 2 in Stellung c ist. In dieser Stellung liegt die
Kufe 10 oberhalb des Bodens, und das Flugzeug steht auf den Rädern.
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Wie bereits erwähnt, ist die Kufe 10 auch noch durch einen Hilfsanschluß
3 mit dem Federbein .1 verbunden. Die Verbindung erfolgt über den Heber 14, der
an einen Schwenkhebel 15 angelenkt ist, der seinerseits bei 02 an die Kufe angelenkt
ist. Ein Verbindungshebel 16 zwischen den Hebeln 4 und 15 bildet mit :diesen und
:der Kufe ein verschiebbares Viereck.
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Der Heber 14 spielt eine zweifache Rolle: 1. Er stellt die richtige
Normallage der Kufe sicher, 2. er wirkt als Stoßdämpfer geigen Wippbewegungen der
Kufe bei Start und Landung.
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Fig.4 und 5 zeigen ein entsprechendes Fahrwerk, bei dem jedoch die
Kufe zum Einfahren so an das Federbein l angelenkt ist, daß sie eine Schwenkung,
z. B. um 90°, bis zum Anschlag gegen das Federbein ausführen kann, wodurch die Sperrigkeit
des Fahrwerk verringert und seine Unterbringung in der Flugzeugzelle erleichtert
wird.
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In den Fig. 4 und 5 erscheinen die bereits beschriebenen Organe, doch
ist die Kufenanlage am Federbein um einen Zapfen 18 in den Enden der Gabel 19 drehbar,
in die das Federbein 1 ausläuft.
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Ein bei 21 an die Gabel und bei 22 an die Kufe angelenkter Heber 20
verriegelt die Kufe 10 mit dem Federbein l bei Start und Landung.
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Die Zusammenziehung des Hebers 20 schwenkt die Kufenanlage um 90°
bis zum Anschlag gegen. das Federbein 1. In Fig. 5 ist strichpunktiert die Stellung
1a dargestellt, die das Federbein 1 nach der Schwenkung einnimmt. Man kann erkennen,
daß die Gesamtanlage dadurch in einem kleineren Raum der strichpunktiert gezeichneten
Flugzeugzelle 23 Platz hat.
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Der Heber 20 kann so ausgebaut werden, daß er der Kufenanlage in Anpassung
an Bodenunebenheiten leichte Schwenkungen um die Achse 18 gestattet.
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Fig. 6 zeigt als Beispiel eine Ausführungsform des Hebers 20, die
diese leichten Schwingungen der Kufenanlage nach beiden Seiten ihrer Symmetrieebene
und auch das Schwenken der Kufe um 90° bis zum Anschlag gegen das Federbein beim
Einfahren erlaubt.
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Dazu sind im Heberkörper 20 um dessen Kolbenstange 20a zwei Federn
28, 29 vorgesehen, die gegen die Zylinderböden und gegen die Kolben 24, 24a anliegen.
Durch das Spiel der Federn 28, 29 kann sich die Kolbenstange 20a bei Bodenunebenheiten,
die Drehkräfte um die Achse 18 entwickeln, aus ihrer Mittellage nach beiden Seiten
hin verschieben. Zum Beischwenken um 90° wird durch den Kanal 26 und die Innenleitung
27 Drucköl in die Kammer 25 geleitet. Um die kleinen Kufenquerschwingungen zu erlauben,
könnte man statt des Federsystems 28, 29 auch eine Aufhängung des Hebers 20 in:
Gummistoßdämpfern. 21, 22 verwenden.
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Zu bemerken ist, daß die Kufenanlage nach der Erfindung sowohl bei
Teleskopfederbeinen wie bei Schwingfederbeinen verwendbar ist.