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Die Erfindung betrifft eine Falschdralltexturiermaschine
zum Falschdralltexturieren mehrerer synthetischer Fäden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, daß derartige
Falschdralltexturiermaschinen dazu verwendet werden, schmelzgesponnene
multifile Fäden
zu texturieren und somit den Fäden
in ihrem Aufbau und Aussehen nach Möglichkeit den Naturfasern nachzubilden.
Hierzu weist die Falschdralltexturiermaschine eine Vielzahl von Bearbeitungsstellen
auf, wobei in jeder Bearbeitungsstelle zumindest ein Faden durch
mehre Prozeßaggregate
zur Veredlung behandelt wird. Im wesentlichen wird dabei der Faden
in einer Falschdrallzone verstreckt und texturiert und nach dem
Texturieren zu einer Spule aufgewickelt. Die Prozeßaggregate,
wie beispielsweise Lieferwerke, Heizeinrichtungen, Kühleinrichtungen
und Falschdralltexturieraggregate, sind hierzu zu einem Stellenaufbau
an einem Maschinengestell angeordnet, so daß sich ein vorbestimmter Fadenlauf
in den Bearbeitungsstellen einstellt. Eine derartige Falschdralltexturiermaschine ist
beispielsweise aus der WO 01/92615 bekannt. Bei der bekannten Falschdralltexturiermaschine
sind die Vielzahl von Bearbeitungsstellen in mehreren Sektionen
aufgeteilt. So lassen sich beispielsweise bei Verwendung von einer
Vielzahl von 216 Bearbeitungsstellen beispielsweise 18 Sektionen à 12 Bearbeitungsstellen
bilden. Zur Erhöhung
der Flexibilität
sind bei der bekannten Falschdralltexturiermaschine die Bearbeitungssektionen
unabhängig
voneinander steuerbar. Dabei sind die Bearbeitungssekionen derart
aufgebaut, daß in
jeder Bearbeitungsstelle ein Stellenaufbau realisiert ist, um einen
Faden mit definiertem Fadenlauf und vorbestimmten Fadenbehandlungen
optimal texturieren zu können.
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Neue Entwicklungstendenzen in der
Garnveredlung durch Falschdralltexturierung, wie beispielsweise
aus der
EP 11 03 641
A1 und der
EP
11 01 848 A1 be kannt, zeigen ein verstärktes Interesse an sogenannten
Effektgarnen, die durch ein Falschdralltexturierprozeß herstellbar
sind. Dieses erfordert zusätzliche
Behandlungsschritte in dem Fadenlauf, die mit der bekannten Falschdralltexturiermaschine nicht
ohne Probleme realisiert werden können. Die Herstellung von Effektgarnen
war bisher den Lufttexturiermaschinen vorbehalten, wie beispielsweise
aus der
DE 36 23 370
A1 bekannt. Derartige Texturiermaschinen besitzen wenige
Bearbeitungsstellen mit einzeln angetriebenen und einstellbaren
Prozeßaggregaten,
so daß die
Bearbeitungsstellen individuell betrieben werden können. Eine
derart hohe Flexibilität ist
bei Falschdralltexturiermaschinen aufgrund der Vielzahl der Bearbeitungsstellen
wirtschaftlich nicht ausführbar.
Im Gegenteil beruhen die Falschdralltexturiermaschinen auf dem Konzept
der Gruppenantriebe von Prozeßaggregaten,
um den Antriebs- und Steuerungsaufwand in Grenzen zu halten.
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Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung,
die gattungsgemäße Falschdralltexturiermaschine
derart weiterzubilden, daß eine
flexible Verwendung zur Herstellung von texturierten Garnen verschiedener Art
und Ausführung
möglich
ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine
Falschdralltexturiermaschine mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der
Unteransprüche
definiert.
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Die Erfindung löst sich von dem Vorbehalt, daß eine Falschdralltextuiermaschine
mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen ausschließlich zur
Herstellung eines bestimmten Garnes eingesetzt ist. Im Gegenteil
geht die Endung den Weg, daß in
einer Falschdralltexturiermaschine parallel nebeneinander unterschiedliche
Garntypen hergestellt werden können.
Hierzu ist die erfindungsgemäße Falschdralltexturiermaschine
mit unterschiedlichen Stellenaufbauten in den Gruppen den Bearbeitungssektionen
ausgeführt.
Die Stellenaufbauten der Bearbei tungssektionen unterscheiden sich
dabei in Anzahl und / oder Art der Prozeßaggregate, die zur Führung und
Behandlung eines oder mehrerer Fäden
benötigt
werden. Als Stellenaufbau ist hierbei die Anordnung der Prozeßaggregate
innerhalb einer Bearbeitungssektion gemeint, die zum Abziehen, Texturieren,
Ver-strecken, die
der Bearbeitungssektion zugeordneten Fäden erforderlich sind. So könnte in
einer der Bearbeitungssektionen eine zusätzlich Behandlung der Fäden dadurch
erreicht werden, daß zusätzliche
Prozeßaggregate
in dem Stellenaufbau der Gruppe der Bearbeitungsstellen wie beispielsweise
zusäztliche Heizeinrichtungen
aufgenommen sind. Unterschiedliche Behandlungen der den Bearbeitungssektionen zugeordneten
Fäden läßt sich
jedoch auch schon dadurch erreichen, daß die Anzahl der Prozeßaggregate
innerhalb des Stellenaufbaus gleich ist, jedoch die Art der Prozeßaggregate
zumindest einer Gruppe sich von der Art der Prozeßaggregate
einer anderen Gruppe unterscheidet. Als Beispiel könnten die
zur Wärmebehandlung
vorgesehenen Prozeßaggregate bei
einer der Bearbeitungssektionen durch sog. Kontaktheizer gebildet
sein, bei welchem der Faden in Kontakt mit einer erwärmten Oberfläche behandelt wird.
Bei einer benachbarten Bearbeitungssektion könnte dagegen eine Heizeinrichtung
eingesetzt sein, bei welcher die Fäden ohne Kontakt erwärmt werden.
Bei diesen als sogenannten Hochtemperaturheizer bekannten Heizeinrichtungen
werden die Fäden über hocherhizte
Oberflächen
ohne Kontakt geführt.
Die Erfindung besitzt somit den besonderen Vorteil, daß die Vielzahl
der in Gruppen eingeteilten Bearbeitungsstellen flexibel zur Bearbeitung
von Fäden
eingesetzt werden können.
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Um die Flexibilität der Verwendung der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
noch zu verbessern, ist zumindest ein Teil der Prozeßaggregate
innerhalb der Stellenaufbauten der Bearbeitungssektionen durch Prozeßmodule
gehalten, die auswechselbar an einem als Modulgestell ausgebildeten
Teil des Maschinengestells befestigt sind. Damit ist die Möglichkeit
gegeben, den Stellenaufbau der Bearbeitungssektion auf einfache
Weise zu modifizieren.
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Hierbei ist besonders vorteilhaft,
wenn das Modulgestell gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
wahlweise pro Bearbeitungssektion mit einem oder mehreren Prozeßmodulen
bestückbar
ist. Die Prozeßmodule
tragen zumindest eine Gruppe von Prozeßaggregaten, die in den Bearbeitungsstellen
der Bearbeitungssektion jeweils einen Prozeßschritt ausführen. So
läßt sich
durch Wahl und Zusammenstellung mehrere Prozeßmodule vorteilhaft Garntypen
herstellen, die aus mehreren Fäden
gebildet sind. Somit ist ein flexibler Stellenaufbau gegeben, um
zusätzliche
Prozeßaggregate
zu integrieren, die gegenüber
einem Standardprozeß benötigt werden,
um spezielle Effektgarne herzustellen.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung weisen die Prozeßmodule jeweils einen Elektrikverteiler
auf, welcher mit den Prozeßaggregaten
des Prozeßmoduls
verbunden ist und welcher Eingänge
und Ausgänge
zur elektrischen Ankopplung der Prozeßaggregate aufweist. Damit
wird einerseits der Verkabelungsaufwand zur Versorgung einzelner
Prozeßaggregate
innerhalb der Bearbeitungssektion erheblich vermindert und andererseits
das Auswechseln einzelner Prozeßmodule
durch einfaches Lösen
von Steckverbindungen zwischen Versorgungsleitungen und dem Elektrikverteiler
erheblich vereinfacht.
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Die antreibbaren Prozeßaggregate,
die im wesentlichen durch Lieferwerke gebildet sind, werden an den
Prozeßmodulen
bevorzugt durch Einzelantriebe angetrieben, wobei die Einzelantriebe über den
Elektrikverteiler versorgt und angesteuert werden. Hierbei werden
alle Einzelantriebe der Prozeßaggregate
an dem Prozeßmodul
durch einen Gruppenumrichter gesteuert. Es ist jedoch auch möglich, daß jedem
Einzelantrieb unmittelbar an dem Prozeßmodul jeweils ein Umrichter
zugeordnet ist.
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Es hat sich gezeigt, daß die unterschiedlichen
Behandlungen zur Herstellung verschiedener Garntypen im wesentlichen
im Einlaufbereich des Prozesses erfolgen. Aus dieser Erkenntnis
heraus, ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
das Modulgestell in dem Einlaufbereich der Maschine angeordnet und
innerhalb der Stellenaufbauten der Bearbeitungssektionen die Gruppe
der Prozeßaggregate
trägt,
die einen Faden von einer Vorlagespule abzieht. Derartige Prozeßaggregate
werden durch Abzugslieferwerke gebildet.
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Zur weiteren Erhöhung der Flexibilität insbesondere
im Einlaufbereich der Maschine sind die Prozeßmodule vorteilhaft mit zusätzlichen
Aufnahmeeinrichtungen pro Bearbeitungsstelle ausgeführt, durch welche
wahlweise zusätzliche
Prozeßaggregate
innerhalb der Bearbeitungsstelle an dem Prozeßmodul integrierbar sind.
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Als zusätzliche Prozeßaggregate
können hierbei
wahlweise pro Bearbeitungsstelle weitere Lieferwerke, Streckstifte,
Tangeleinrichtungen und / oder Spulenvorlage vorgesehen sein. So
läßt sich beispielsweise
durch die Spulenvorlage ein zweiter Faden an dem Prozeßmodul dem
Prozeß zuführen, um
in der Bearbeitungsstelle ein Verbundfaden herzustellen. Durch einen
Streckstift oder einer Tangeleinrichtung könnte ein von dem Abzugslieferwerk
abgezogener Faden vor dem Falschdralltexturieren zusätzlich behandelt
werden.
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Um die Bedienbarkeit der Prozeßaggregate innerhalb
der Falschdralltexturiermaschine auf einfache Weise zu ermöglichen,
ist gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein Bediengang zwischen
dem Modulgestell und einem Prozeßgestell gebildet. Dabei trägt das Prozeßgestell
zumindest einen Teil der Prozeßaggregate
wie beispielsweise Falschdralltexturieraggregat und Lieferwerke.
Die Prozeßaggregate
lassen sich aus dem Bediengang zu beiden Seiten hin vorzugsweise
durch eine Bedienperson bedienen.
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Durch die Weiterbildungen der Erfindung nach
Anspruch 9 und Anspruch 10 ist gewährleistet, daß die in
der Falschdralltexturiermaschine geführten Fäden sich nicht kreuzen. Durch
den wenig umgelenkten Fadenlauf innerhalb einer Bearbei tungsstelle
läßt sich
unabhängig
vom Garntyp der Faden in einem sehr stabilen und kurzen Fadenlauf
führen. Die
Anordnung der Heizeinrichtung und der Kühleinrichtung oberhalb des
Bedienganges hat zudem den Vorteil, daß eine ausreichende Länge zur
Wärmebehandlung
und Abkühlung
des Falschdrallfadens realisierbar ist. Durch die zu einem Gestellteil
zusammengefügten
Prozeß-
und Aufwickelgestelle wird zudem ein kompakter Aufbau der Falschdralltexturiermschine
erreicht.
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Um die Einstellung der Prozeßparameter
wie beispielsweise Abzugsgeschwindigkeiten, Verstreckverhältnisse
oder Heizereinstellungen auf einfache Art und Weise zu verändern, sind
die den Stellenaufbau einer der Bearbeitungssektionen bildenden
Prozeßaggregate
unabhängig
von den Prozeßaggregaten
der benachbarten Bearbeitungssektion gesteuert und überwacht.
Hierzu ist vorzugsweise jeder Bearbeitungssektion eine Feldsteuereinheit
zugeordnet, durch welche sämtliche
Prozeßparameter
innerhalb der Gruppe festgelegt und veränderbar sind.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
nachfolgend näher
beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
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2 schematisch
einen Querschnitt der Bearbeitungsstelle einer Bearbeitungssektion
des Ausführungsbeispiels
nach 1
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3 schematisch
Ansichten des Prozeßmoduls
der Bearbeitungssektion gemäß 2
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4 schematisch
ein Querschnitt der Bearbeitungsstelle einer anderen Bearbeitungssektion des
Ausführungsbeispiels
nach 1
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5 schematische
Ansichten der Prozeßmodule
der Bearbeitungssektion gemäß 4
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6 schematische
Ansichten weiterer Ausführungsbeispiele
von Prozeßmodulen
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7 schematische
Ansichten weiterer Ausführungsbeispiele
von Prozeßmodulen
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In 1 ist
schematisch eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
dargestellt. Die Falschdralltexturiermaschine weist ein Maschinengestell 4 auf.
Das Maschinengestell 4 wird dabei durch ein Modulgestell 4.1,
einem Prozeßgestell 4.2 und
einem Aufwickelgestell 4.3 gebildet, die fest miteinander verbunden
sind. Im Abstand zu dem Modulgestell 4.1 ist ein separates
Gattergestell 7 angeordnet.
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In dem Maschinengestell 4 sind
in Längsrichtung
eine Vielzahl von Bearbeitungsstellen 1.1, 1.2, 1.3 usw.
parallel nebeneinander angeordnet. Üblicherweise sind in einer
Falschdralltexturiermaschine über
200 Bearbeitungsstellen vorzugsweise 218 Bearbeitungsstellen vorgesehen.
In dem Ausführungsbeispiel
in 1 sind beispielhaft
nur die ersten drei Bearbeitungsstellen mit den Bezugszeichen 1.1, 1.2 und 1.3 gekennzeichnet.
In jeder der Bearbeitungsstellen 1 wird jeweils zumindest
ein Faden bearbeitet. Die Vielzahl der Bearbeitungsstellen 1 sind
in mehreren Bearbeitungssektionen 2 aufgeteilt. Bei dem
in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
bilden jeweils 12 nebeneinander liegende Bearbeitungsstellen 1.1, 1.2, 1.3 usw.
eine Bearbeitungssektion 2. In 1 sind hierzu beispielhaft die ersten
beiden Bearbeitungssektionen 2.1 und 2.2 sowie
teilweise die dritte Bearbeitungssektion 2.3 dargestellt.
Jede Bearbeitungssektion 2.1, 2.2, 2.3 usw.
enthalten mehrere Prozeßaggregate,
die zu einem Stellenaufbau in dem Maschinengestell 4 gehalten
sind, um die den Bearbeitungsstellen der Bearbeitungssektion zugeordneten
Fäden parallel
von Vorlagenspulen abzuziehen, zu texturieren, zu verstrecken und
zu Spulen aufzuwickeln.
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In 1 sind
nur ein Teil der in der Bearbeitungssektion bzw. in den einzelnen
Bearbeitungsstellen vorgesehenen Prozeßaggregaten mit den Bezugszeichen 10,
11, 12, 13, 16 und 18 schematisch dargestellt.
Durch das Bezugszeichen 10 ist die Gruppe der Abzugslieferwerke
gekennzeichnet, wobei jeder Bearbeitungsstelle jeweils ein Abzugslieferwerk
zugeordnet ist, um einen Faden 38 von einer Vorlagespule 8 abzuziehen.
Die Vorlagespule 8 ist in dem Gattergestell 7 aufgenommen.
Zum Verstrecken und Texturieren wird der Faden 8 in einer
Bearbeitungsstelle beispielsweise der Bearbeitungsstelle 1.1 in
eine Falschdrallzone geführt,
die durch die Primärheizeinrichtung 11,
die Kühleinrichtung 12 und
das Falschdralltexturieraggregat 13 gebildet ist. Im Anschluß daran
wird der Faden 38 in jeder der Bearbeitungsstellen einer
Wärmenachbehandlung
unterzogen die durch die Sekundärheizeinrichtung 16 erfolgt.
Am Ende der Bearbeitung wird der Faden 38 zu einer an einem
Spulenhalter 46 gehaltenen Spule 21 in der Aufwickeleinrichtung 18 gewickelt.
Die Aufwickeleinrichtungen 18 nehmen eine Breite von 3
Bearbeitungsstellen ein. Daher sind jeweils drei Aufwickeleinrichtungen – hierauf
wird später
eingegangen – in einer
Säule übereinander
in dem Aufwickelgestell 4.3 angeordnet.
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Zur Steuerung der Prozeßaggregate,
die in 1 nur teilweise
durch die Bezugszeichen 10, 11, 13, 16 und 18 dargestellt
sind, ist jeder Bearbeitungssektion eine Feldsteuereinheit 42 zugeordnet.
So ist der Bearbeitungssektion 2.1 die Feldsteuereinheit 42.1 und
der Bearbeitungssektion 2.2 die Feldsteuereinheit 42.2 zugeordnet.
Die Feldsteuereinheiten 42.1 und 42.2 sowie die
hier nicht weiter dargestellten Feldsteuereinheiten der nachfolgenden
Bearbeitungssektionen der Falschdralltexturiermaschine sind mit
einer Maschinensteuerung 43 gekoppelt. Die Prozeßaggregate
einer Bearbeitungssektion lassen sich somit unabhängig von
den Prozeßaggregaten der
benachbarten Bearbeitungssektion steuern und überwachen.
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Die Bearbeitungssektionen 2 der
Falschdralltexturiermaschine besitzten jeweils einen bestimmten
Stellenaufbau, um die der Bearbeitungssektion zugeordneten Fäden zu bearbeiten.
Nachfolgend wird der Stellenaufbau der Bearbeitungssektion 2.1 anhand
einer Querschnittsansicht einer Bearbeitungsstelle dieser Bearbei tungssektion
gemäß 2 und der Stellenaufbau
der Bearbeitungssektion 2.2 anhand der Querschnittsansicht
einer der Bearbeitungsstellen dieser Bearbeitungssektion gemäß 4 beschrieben.
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In 2 ist
eine Bearbeitungsstelle 1 der Bearbeitungssektion 2.1 schematisch
in einer Querschnittsansicht dargestellt. Die in dem Maschinengestell 4 zu
einem Stellenaufbau angeordneten Prozeßaggregate werden in der Bearbeitungssektion 2.1 durch
ein Abzugslieferwerk 10, eine Primärheizeinrichtung 11,
eine Kühleinrichtung 12,
ein Falschdralltexturieraggregat 13, ein Strecklieferwerk 14,
eine Verwirbelungseinrichtung 40, ein Set-Lieferwerk 15, eine
Sekundärheizeinrichtung 16,
ein Zufuhrlieferwerk 17 und eine Aufwickeleinrichtung 18 gebildet, wobei
die Prozeßaggregate
zu einem Fadenlauf hintereinander angeordnet sind.
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In der Bearbeitungssektion 2.1 weist
jede Bearbeitungsstelle ein Abzugslieferwerk 10 auf. Die Abzugslieferwerke 10 der
Bearbeitungssektion 2.1 sind an einem Prozeßmodul 3.1 angebracht.
Das Prozeßmodul 3.1 ist
an dem Modulgestell 4.1 befestigt. Die Ausbildung des Prozeßmoduls
sowie Beschaffenheit des Modulgestells 4.1 werden nachfolgend
noch näher
erläutert.
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Jedem der Abzugslieferwerke ist eine
der Vorlagenspule 8 zugeordnet, die in dem Gattergestell 7 angeordnet
sind. In dem Gattergestell 7 ist jeder den Vorlagespulen 8 jeweils
eine Reservespule 44 zugeordnet, wobei das Fadenende der
Vorlagenspule 8 mit dem Fadenanfang der Reservespule 44 verknotet
ist. Von der Vorlagenspule 8 wird der Faden 38 über einen
Kopffadenführer 45 und
den Fadenführern 9.1 und 9.2 durch
das Abzugslieferwerk 10 abgezogen.
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Anhand des Fadenlaufs des Fadens 38 in der
Bearbeitungsstelle der Bearbeitungssektion 2.1 werden nachfolgend
die weiteren Prozeßaggregate im
Stellenaufbau beschrieben. In Fadenlaufrichtung hinter dem Abzugslieferwerk 10 befindet
sich die langgestreckte Primärheizeinrichtung 11,
durch welche der Faden 38 läuft und auf eine bestimmte
Temperatur erwärmt
wird. Die Primärheizeinrichtung 11 könnte dabei
als Hochtemperaturheizer ausgeführt sein,
bei dem die Heizoberflächentemperatur über 300 °C liegt.
Der Faden 38 würde
in diesem Fall vorzugsweise ohne Kontakt erwärmt. Die Primärheizeinrichtung 11 sitzt
an diesem Ausführungsbeispiel
zwei parallele Laufspuren, so daß die Fäden 38 zwei nebeneinander
liegende Bearbeitungsstellen gleichzeitig durch die Primärheizeinrichtung 11 geführt werden.
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In Fadenlaufrichtung hinter der Primärheizeinrichtung 11 ist
die Kühleinrichtung 12 vorgesehen. Die
Primärheizeinrichtung 11 und
die Kühleinrichtung 12 sind
in diesem Ausführungsbeispiel
in einer Ebene hintereinander oberhalb des Modulgestells 4.1 und
des Prozeßgestell 4.2 angeordnet,
wobei zwischen dem Modulgestell 4.1 und dem Prozeßgestell 4.2 ein
Bediengang 5 ausgebildet ist. Im Eingangsbereich der Primärheizeinrichtung 11 ist
ein Fadenführer 9.3,
der vorzugsweise als eine Umlenkrolle ausgebildet ist, angeordnet,
so daß der
Faden 38 von dem Modulgestell 4.1 in einem V-förmigen Fadenlauf zum
Prozeßgestell 4.2 geführt wird.
Der Stellenaufbau könne
jedoch auch derart ausgebildet sein, daß die Primärheizeinrichtung 11 und
die Kühleinrichtung 12 in
zwei dachförmig
zueinander liegenden Ebenen angeordnet sind.
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Auf der zum Modulgestell 4.1 gegenüberliegenden
Seite wird das Prozeßgestell 4.2 angeordnet. Das
Prozeßgestell 4.2 trägt in Fadenlaufrichtung
hintereinander das Falschdralltexturieraggregat 13, das Strecklieferwerk 14,
die Verwirbelungseinrichtung 40 und das Set-Lieferwerk 15.
Dabei wird der Faden 38 vom Ausgang der Kühleinrichtung 12,
die vorzugsweise durch eine Kühlschiene
gebildet wird, zu dem Falschdralltexturieraggregat 13 geführt. Das
Falschdrallaggregat 13, das beispielsweise durch mehrere sich überlappende
Friktionsscheiben gebildet sein kann, wird durch einen Falschdrallantrieb 26 angetrieben.
Als Falschdrallantrieb 26 wird vorzugsweise ein Elektromotor
verwendet, der ebenfalls an dem Prozeßgestell angebracht ist.
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Durch das Strecklieferwerk 14 wird
der Faden 38 aus der Falschdrallzone abgezogen, die sich zwischen
dem Falschdralltexturieraggregat 13 und dem Abzugslieferwerk 10 bildet.
Das Strecklieferwerk 14 und das Abzugslieferwerk 10 werden
zum Verstrecken des Fadens 38 in der Falschdrallzone mit
einer Differenzgeschwindigkeit angetrieben.
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Unterhalb des Strecklieferwerkes 14 durchläuft der
Faden 38 die Verwirbelungseinrichtung 40. Durch
das Set-Leiferwerk 15 wird der Faden 38 in die Sekundärheizeinrichtung 16 geführt. Die
Sekundärheizeinrichtung 16 ist
hierzu an der Unterseite des Prozeßgestells 4.2 und
des Aufwickelgestells 4.3, die beide zu einem Gestellteil
zusammengefügt
sind, angeordnet. Die Sekundärheizeinrichtung 16 bildet
den Fadenübergang
von dem Prozeßgestell 4.2 zum
Aufwickelgestell 4.3. Dadurch wird ein sehr kompakte Bauweise
realisiert.
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Auf der Unterseite des Aufwickelgestells 4.3 ist
das Zufuhrlieferwerk 17 angeordnet, welches unmittelbar
den Faden 38 aus der Sekundärheizeinrichtung 16 abzieht
und nach Umlenken den Faden 38 zu der Aufwickeleinrichtung 18 führt. Das
Set-Lieferwerk 15 und das Zufuhrlieferwerk 17 werden
mit einer Differenzgeschwindigkeit angetrieben, daß eine Schrumpfbehandlung
des Fadens 38 innerhalb der Sekundärheizeinrichtung 16 möglich ist.
Die Sekundärheizeinrichtung 16 könnte hierbei
durch einen diphylbeheizten Kontaktheizer gebildet sein.
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Die Aufwickeleinrichtung 18 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel
schematisch durch eine Changierung 20, eine Treibwalze 19,
einen Spulenhalter 46 und eine Spule 21 gekennzeichnet.
Die Aufwickeleinrichtung 18 enthält zudem ein Hülsenmagazin 22, um
einen automatischen Spulenwechsel auszuführen. Die zum Auswechseln der
Vollspulen erforderlichen Hilfseinrichtung sind hierbei nicht näher dargestellt.
In dem Aufwickelgestell 4.3 sind insgesamt drei Aufwickeleinrichtungen 18 benachbarter
Bearbeitungsstellen etagenmäßig übereinander
angeordnet. Die Aufwickeleinrichtungen der Bearbeitungssektion bilden
eine Maschi nenlängsseite, über deren
Länge sich
ein Doffgang 6 erstreckt. Aus dem Doffgang 6 heraus
lassen sich die Vollspulen abtransportieren.
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Die Lieferwerke 10, 14, 15 und 17 in
dem Stellenaufbau der Bearbeitungssektion 2.1 sind in ihrem
Aufbau identisch, so daß am
Beispiel des Abzugslieferwerkes 10 dieser nachfolgend erläutert wird.
Jedes Lieferwerk wird durch eine Galette 23 und eine der
Galette 23 zugeordnet Überlaufrolle 24 gebildet.
Die Galette 23 wird über
einen Einzelantrieb 25 angetrieben. Der Einzelantrieb 25 wird
vorzugsweise durch einen Elektromotor gebildet. Die Überlaufrolle 24 ist
frei drehbar gelagert, wobei der Faden 38 mit mehreren
Umschlingungen über
die Galette 23 und die Überlaufrolle 24 geführt wird.
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Der in 2 dargestellte
Stellenaufbau der Bearbeitungssektion 2.1 weist in den
Bearbeitungsstellen die Prozeßaggregate
auf, um einen vorgelegten Faden 38 in einem Grundverfahren
zu verstrecken und zu texturieren. Hierzu wird der Faden 38 durch
das Abzugslieferwerk 10 von der Vorlagenspule 8 abgezogen,
in die Falschdrallzone geführt.
Durch das Falschdralltexturieraggregat 13 am Ende der Falschdrallzone
wird in dem Faden 38 ein Falschdrall erzeugt, welcher bis
zur Primärheizeinrichtung 11 zurückläuft. Innerhalb
der Primärheizeinrichtung 11 und der
Kühleinrichtung 12 erfolgt
eine Fixierung der durch die Texturierung bedingte Kräuselung
in den multifilen Faden 38. Der Faden 38 wird
durch das Strecklieferwerk 14 aus der Falschdrallzone abgezogen
und verstreckt. Hierzu wird das Strecklieferwerk 14 mit
höherer
Geschwindigkeit angetrieben als das Abzugslieferwerk 10.
Nach der Texturierung des Fadens 38 erfolgt eine Weiterbehandlung
durch Verwirbelung und Erwärmung.
Anschließend
wird der Faden 38 zu einer Spule 21 gewickelt.
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Zur Bedienung der Maschine ist zwischen dem
Modulgestell 4.1 und dem Prozeßgestell 4.2 ein Bediengang 5 gebildet.
Somit lassen sich die Prozeßaggregate
an dem Modulgestell 4.1 und die Prozeßaggregate an dem Prozeßgestell 4.2 vorteilhaft
durch eine Bedienperson aus dem Bediengang 5 heraus bedienen.
Zum Aufnehmen und Abführen
der Spulen 21 ist auf der Längsseite des Aufwickelgestells 4.3 ein
Doffgang 6 vorgesehen.
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Zur näheren Erläuterung des Stellenaufbaus der
Bearbeitungsstelle 2.1 im Einlaufbereich der Maschine sind
in 3 einige Ansichten eines Ausschnitts
des Modulgestells 4.1 der Bearbeitungssektion 2.1 gezeigt.
Hierbei ist in 3.1 eine Vorderansicht
des Prozeßmoduls 3.1 und
in 3.2 eine Rückansicht des Prozeßmoduls 3.1 dargestellt.
Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit kein
ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
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Das Prozeßmodul 3.1 ist über mehrere
Befestigungselemente 27 an dem Modulgestell 4.1 auswechselbar
angebracht. Das Modulgestell 4.1 weist hierbei mehrere
Modulplätze 47 auf.
Insgesamt sind drei Modulplätze 47.1, 47.2 und 47.3 an
dem Modulgestell 4.1 ausgebildet. In dem Modulplatz 47.1 ist das
Prozeßmodul 3.1 befestigt.
Das Prozeßmodul 3.1 der
Bearbeitungssektion 2.1 trägt die Gruppe der Abzugslieferwerke 10.
In 3.1 und 3.2 sind
jeweils drei benachbarte Abzugslieferwerke 10.1, 10.2 und 10.3 dargestellt.
Jeder der Abzugslieferwerke 10.1, 10.2 und 10.3 wird
durch jeweils einen Einzelantrieb 25.1, 25.2 und 25.3 angetrieben.
So treibt der Einzelantrieb 25.1 das Abzugslieferwerk 10.1 und
der Einzelantrieb 25.2 das Abzugslieferwerk 10.2 an.
Jeder der Abzugslieferwerke 10.1, 10.2, 10.3 usw.
der Bearbeitungsstellen zieht einen Faden 38 von einer
Vorlagespule über
den Fadenführer 9.1 ab.
An dem Prozeßmodul 3.1 sind
alle Einzelantriebe 25 der Abzugslieferwerke 10 mit
einem Elektrikverteiler 48 verbunden. Der Elektrikverteiler 48 besitzt
mehrere Steckanschlüsse 49. Über die
Steckanschlüsse 49 und den
Elektrikverteiler 48 erfolgt die elektrische Anbindung
der Einzelantriebe 25 der Abzugslieferwerke 10.
Die Einzelantriebe 25 werden hierzu vorzugsweise über einen
Gruppenumrichter angesteuert. Der Gruppenumrichter könnte sowohl
Bestandteil des Elektrikverteilers 48 sein oder extern
in einer der Bearbeitungssektionen 2.1 zugeordneten Elektronikbaueinheit
angeordnet sein.
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Der Stellenaufbau der benachbarten
Bearbeitungssektion 2.2 des Ausführungsbeispiels ist anhand
eines Querschnittes einer Bearbeitungsstelle der Bearbeitungssektion 2.2 in 4 dargestellt. Der Stellenaufbau
der Bearbeitungsstelle 2.2 ist im wesentlichen identisch
zu dem Stellenaufbau der Bearbeitungsstelle 2.1, so daß an dieser
Stelle zu der vorhergehenden Beschreibung Bezug genommen wird und
anschließend
nur die Unterschiede im Stellenaufbau beschrieben werden. Wegen
der Übersicht wurden
die Bauteile gleicher Funktion mit identischen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In dem Einlaufbereich der Bearbeitungssektion 2.2 sind
an dem Modulgestell 4.1 zwei Prozeßmodule 3.1 und 3.2 untereinander
angeordnet. Das Prozeßmodul 3.1 trägt die Abzugslieferwerke 10 der Bearbeitungsstellen
der Bearbeitungssektion 2.2. Der Aufbau des Prozeßmoduls 3.1 ist
identisch zu dem in der benachbarten Bearbeitungssektion 2.1 angeordneten
Prozeßmodul.
Insoweit wird auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen.
An dem zweiten Prozeßmodul 3.2 ist
pro Bearbeitungsstelle ein Lieferwerk 29 und eine Vorlagestelle 36 angeordnet.
In der Vorlagestelle 36 an dem Prozeßmodul 3.2 ist in
jeder Bearbeitungsstelle jeweils eine Vorlagespule 37 gehalten,
auf welchem ein Zusatzfaden 39 vorgelegt wird. Der Zusatzfaden 39 wird
durch das Lieferwerk 29 an dem Prozeßmodul 3.2 abgezogen
und mittels oberhalb des Bediengangs 5 angeordneter Umlenkrollen 41.1 und 41.2 dem
Strecklieferwerk 14 zugeführt. In der Verwirbelungseinrichtung 40 unterhalb
des Strecklieferwerkes 14 wird der Zusatzfaden und der
Faden 38 zu einem Verbundfaden zusammengeführt.
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Der Stellenaufbau der Bearbeitungssektion 2.2 enthält somit
zusätzliche
Prozeßaggregate,
um den in den zugeordneten Bearbeitungsstellen der Bearbeitungssektion 2.2 jeweils
einen Verbundfaden herzustellen. Als Zusatzfaden könnten z.
B. ein Elastanfaden dem gekräuselten
Faden beigefügt
werden. Hierzu wird durch das Abzugswerk 10 der Faden 38 in
jeder der Bearbeitungsstellen der Bearbeitungssektion 2.2 abgezogen
und der Falschdrallzone zugeführt.
Der Zusatzfaden 39 wird durch das Lieferwerk 29 von
der Vorlagenspule 37 über
einen an dem Prozeßmodul 3.2 angebrachten
Fadenführer 35 in
jeder der Bearbeitungsstellen abgezogen. Die Vorlagespule 37 ist
hierzu an der Vorlagestelle 36 an dem Prozeßmodul 3.2 angeordnet.
Der Zusatzfaden 39 wird über Umlenkrollen 41.1 und 41.2 an
der Falschdrallzone vorbeigeführt
direkt zum Strecklieferwerk 14. Nach dem Texturieren und
Verstrecken des Fadens 38 wird der Faden 38 und
der Zusatzfaden 39 in der Verwirbelungseinrichtung 40 verbunden.
Der so entstandene Verbundfaden wird nach einer Wärmebehandlung
in der Sekundärheizeinrichtung 16 zu einer
Spule 21 aufgewickelt.
-
Der Einlaufbereich der Bearbeitungssektion 2.2 ist
zur näheren
Erläuterung
der Prozeßmodule 3.1 und 3.2 in
den 5.1 und 5.2 in
verschiedenen Ansichten schematisch dargestellt. 5.1 zeigt
einen Ausschnitt in einer Vorderansicht aus dem Bediengang 5 heraus
und 5.2 einen Ausschnitt von der Rückseite
des Modulgestells 4.1. Das Modulgestell 4.1 ist
in der Bearbeitungssektion 2.2 in den Modulplätzen 47.1 und 47.2 mit
jeweils dem Prozeßmodul 3.1 und 3.2 besetzt.
Das Prozeßmodul 3.1 in
der Bearbeitungssektion 2.2 ist identisch zu dem Prozeßmodul 2.1 in
der Bearbeitungssektion 2.1. Insoweit wird auf die vorhergehende
Beschreibung Bezug genommen.
-
Das Prozeßmodul 3.2 trägt die Gruppe
der Lieferwerke 29 der Bearbeitungssektion 2.2.
In 5.1 sind die ersten drei Lieferwerke 29.1, 29.2, 29.3 der
Gruppen dargestellt. Jedes der Lieferwerke 29 wird durch
eine angetriebene Galette 31 und eine Überlaufrolle 30 gebildet.
Die Galette 31 wird über
einen Einzelantrieb 33 angetrieben, wobei die Einzelantriebe 33.1, 33.2 und 33.3 der
ersten drei Lieferwerke 29.1, 29.3 und 29.3 dargestellt
sind. Zur elektrischen Versorgung der Einzelantriebe 33 weist
das Prozeßmodl 3.2 ebenfalls
einen Elektrikverteiler 48 auf, der mit den Einzelantrieben 33 der
Lieferwerke 29 gekoppelt ist. Der Elektrikverteiler 48 ist über die Stekanschlüsse 49 mit
einer externen Energieversorgung und Steuereinrichtung verbunden.
-
An dem Prozeßmodul 3.2 ist unterhalb
der Lieferwerke 29 pro Bearbeitungsstelle der Bearbeitungssektion 2.2 jeweils
eine Vorlagestelle 36 ausgebildet, die zur Aufnahme einer
Vorlagespule 37 vorgesehen ist. Zwischen der Vorlagestelle 36 und
dem Lieferwerk 29 ist pro Bearbeitungsstelle ein Fadenführer 35 an
dem Prozeßmodul 3.2 angeordnet. Durch
die Prozeßmodule 3.1 und 3.2 lassen
sich somit pro Bearbeitungsstellen zwei Fäden 38 und 39 abziehen
und durch nachfolgende Prozeßaggregate innerhalb
der Bearbeitungssektion 2.2 zu einem Verbundfaden verarbeiten.
Die Steuerung der Prozeßaggregate
der Bearbeitungssektion 2.2 wird dabei von der zugeordneten
Feldsteuereinheit 42.2 bestimmt.
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Die nachfolgenden Bearbeitungssektionen des
Ausführungsbeispiels
können
jeweils einen Stellenaufbau aufweisen, der dem Stellenaufbau der
Bearbeitungssektion 2.1 gemäß 2 oder dem Stellenaufbau der Bearbeitungssektion 2.2 gemäß 4 entspricht. Es ist jedoch
auch möglich,
daß zumindest
eine der Bearbeitungsstellen des Ausführungsbeispiels einen dritten
unterschiedlichen Stellenaufbau zur Herstellung eines weiteren Garntypes
aufweist. In der Regel werden derartige Falschdralltexturiermaschinen
jedoch mit wenig unterschiedlichen Stellenaufbauten in den Bearbeitungssektionen
betrieben.
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Bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind die Stellenaufbauten der Bearbeitungssektionen im wesentlichen
durch zusätzliche
Prozeßaggregate
verändert,
die im wesentlichen im Einlaufbereich der Maschine angeordnet sind.
Grundsätzlich
sind sämtliche
innerhalb des Stellenaufbaus angeordnete Prozeßaggregate geeignet, um Veränderung
in dem Stellenaufbau zu erzeugen. So könnte beispielsweise der Stellenaufbau
der Bearbeitungssektion 2.1 des Ausführungsbeispiels dadurch verändert werden,
daß die
Sekundärheizeinrichtung 16 nicht
betrieben wird, so daß ein
Falschdralltexturierter Faden ohne eine Wärmenachbehandlung zu einer
Spule aufgewickelt wird. Ebenso besteht die Mölichkeit, in einer Bearbeitungssektion
eine Primärheizeinrichtung 11 einzusetzen,
die als Nichtkontaktheizer ausgebildet ist und bei einer benachbarten
Bearbeitungssektion einen Kontaktkeizer als Primärheizeinrichtung 11 einzusetzen.
Die Erfindung ist auch nicht darauf beschränkt, daß das Prozeßmodul ausschleißlich in
einem im Einlaufbereich plazierten Modulgestell angeordnet sind.
So ist insbesondere auch das Prozeßgestell geeignet, um als Modulgestell
ein oder mehrere Prozeßmodule
mit einer oder mehreren Gruppen von Prozeßaggregaten aufzunehmen. Insbesondere
könnte
bei dem vorgenannten Ausführungsbeispiel
zwischen er Verwirbelungseinrichtung 40 und dem Strecklieferwerk 14 ein
Prozeßmodul
angeordnet sein, welches entsprechend im Prozeßmodul 3.1 aufgebaut
ist. Damit wäre
ein zusätzliches Lieferwerk
der Verwirbelungseinrichtung 40 vorgeordnet, so daß eine separate
Spannungseinstellung zur Verwirbelung des oder der Fäden möglich ist.
-
In 6 sind
weitere Ausführungsbeispiele von
Prozeßmodulen 3 gezeigt,
wie sie beispielsweise in einer der Bearbeitungssektionen einsetzbar
wären.
Das in 3.1 gezeigte Ausführungsbeispiel des
Prozeßmoduls 3 ist
besonders geeignet, um einen Verbundfaden herzustellen. Hierzu ist
das Abzugslieferwerk 10 und das Lieferwerk 29 gemeinsam an
dem Prozeßmodul 3 angebracht.
In 6.1 ist der Aufbau des Prozeßmoduls 3 einer
Bearbeitungsstelle gezeigt. Dem Lieferwerk 29 ist an dem
Prozeßmodul 3 die
Vorlagestelle 36 und der Fadenführer 35 zugeordnet.
In der Vorlagenstelle 36 ist eine Vorlagenspule 37 gehalten.
Das Abzugslieferwerk 10 und das Lieferwerk 29 an
dem Prozeßmodul 3 sind
vorzugsweise in unterschiedlichen Fadenlaufebenen angeordnet, um
zwei parallel laufende Fäden
ohne zusätzliche
Umlenkung in die Bearbeitungsstelle zu führen.
-
In 6.2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Prozeßmoduls 3 gezeigt,
bei welchem das Prozeßmodul 3 das
Abzugslieferwerk und ein weiteres Lieferwerk 29 aufweist.
Beide Lieferwerke werden jeweils durch eine Überlaufrolle und eine Galette
gebildet. Zwischen den Lieferwerken 10 und 29 ist
eine Verwirbelungseinrichtung 40 an dem Prozeßmodul gehalten.
Die Verwirbelungseinrichtung 40 ist mit einer Druckluftquelle
(hier nicht dargestellt) verbunden, so daß der durch einen Fadenkanal
geführte Faden 38 durch
einen Druckluftstrom verwirbelt wird.
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Diese der Falschdrallkräuselung
vorgeschaltete Vorbehandlung des Fadens 38 führt zu einer
Verbesserung der Bauschigkeit es Fadens in gekräuseltem Zustand.
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In der 7 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Prozeßmoduls 3 schematisch
in einem Ausschnitt für
eine Bearbeitungsstelle gezeigt. Das Prozeßmodul 3 ist hierbei
in 7.1 in einer ersten Konfiguration
und in 7.2 in einer zweiten Konfiguration
gezeigt. Bei der in 7.1 dargestellten Ausführung des
Prozeßmoduls 3 ist
das zuvor bereits beschriebene Abzugslieferwerk 10 angeordnet.
Dem Abzugslieferwerk 10 sind mehrere Aufnahmeeinrichtung 28 zugordnet,
durch welche die Aufnahme von zusätzlichen Prozeßaggregaten
möglich
ist. Bei der in 7.1 gezeigten Ausführung wird
das Prozeßmodul 3 ohne
zusätzliche
in den Aufnahmeeinrichtungen 28 gehaltene Prozeßaggregate
beschrieben.
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In 7.2 sind
die Aufnahmeeinrichtungen des Prozeßmodul 3 durch ein
zusätzliches
Lieferwerk 29 und einen Streckstift 34 belegt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
würde in
der Bearbeitungssektion in jeder Bearbeitungsstelle durch das Abzugslieferwerk 10 ein
Faden 38 von einer Vorlagenspule abgezogen. Von dem Abzugslieferwerk 10 wir
der Faden 38 in eine erste Streckzone geführt, die
sich zwischen dem Abzugslieferwerk 10 und dem Lieferwerk 29 erstreckt.
Innerhalb der Streckzone ist ein beheizter Streckstift 34 angeordnet.
Der Streckstift 34 könnte
hierbei auf eine Oberflächentemperatur
im Bereich von 80 °C
bis 160 °C
beheizt sein. Der Streckstift 34 wird von dem Faden 38 umschlungen
und von dem Lieferwerk 29 abgezogen. Für den Fall, daß der Faden
nur eine Teilumschlingung an dem Streckstift 34 ausführen soll,
könnte
dem Streckstift 34 ein Fadenführer an dem Prozeßmodul 3 zugeordnet
sein, welcher zur Einstellung eines bestimmten Umschlingungswinkels
an dem Streckstift 34 in seiner Position veränderbar
wäre. Von
dem Lieferwerk 29 wird der so vorverstreckte Faden 38 in
die Falschdralltexturierzone geführt.
Der weitere Fadenlauf könnte
dem Stellenaufbau der Bearbeitunssektion 2.1 des beschriebenen
Ausführungsbeispiels
entsprechen. Die elektrische Versorgung und Steuerung der Lieferwerke 10 und 29 und
des Streckstifts 34 erfolgt über den bereits zuvor beschriebenen
Elektrikverteiler (hier nicht dargestellt).
-
Die erfindungsgemäße Faslchdralltexturiermschine
ist somit äußert flexibel
um möglichst
unterschiedliche Garntypen gleichzeitig herstellen zu können.
-
- 1,
1.1, 1.2, 1.3 ...
- Bearbeitungsstelle
- 2,
2.1, 2.2, 2.3 ...
- Bearbeitungssektion
- 3,
3.1, 3.2 ...
- Prozeßmodul
- 4
- Maschinengestell
- 4.1
- Modulgestell
- 4.2
- Prozeßgestell
- 4.3
- Aufwickelgestell
- 5
- Bediengang
- 6
- Doffgang
- 7
- Gattergestell
- 8
- Vorlagespule
- 9.1,
9.2, 9.3
- Fadenführer
- 10,
10.1, 10.2, 10.3
- Abzugslieferwerk
- 11
- Primärheizeinrichtung
- 12
- Kühleinrichtung
- 13
- Falschdralltexturieraggregat
- 14
- Strecklieferwerk
- 15
- Setlieferwerk
- 16
- Sekundärheizeinrichtung
- 17
- Zufuhrlieferwerk
- 18
- Aufwickeleinrichtung
- 19
- Treibwalze
- 20
- Changierung
- 21
- Spule
- 22
- Hülsenmagazin
- 23
- Galette
- 24
- Überlaufrolle
- 25,
25.1 , 25.2, 25.3
- Einzelantrieb
- 26
- Falschdrallantrieb
- 27
- Befestigungsmittel
- 28
- Aufnahmeeinrichtung
- 29
- Lieferwerk
- 30
- Überlaufrolle
- 31
- Galette
- 33
- Einzelantrieb
- 34
- Streckstift
- 35
- Fadenführer
- 36
- Vorlagestelle
- 37
- Vorlagespule
- 38
- Faden
- 39
- Zusatzfaden
- 40
- Verwirbelungseinrichtung
- 41.1,
41.2
- Umlenkrolle
- 42,
42.1, 42.2
- Feldsteuereinheit
- 43
- Maschinensteuerung
- 44
- Reservespule
- 45
- Kopffadenführer
- 46
- Spulenhalter
- 47.1,
47.2
- Modulplatz
- 48
- Elektrikverteiler
- 49
- Steckanschluß