DE1020397B - Mehrphasiger Druckluftschalter - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft mehrphasige Druckluftschalter für Niederspannung und Mittelspannung und zeichnet sich durch eine besonders gedrungene Bauweise und kleine Abmessungen aus. Der Schalter ist mit Vorteil in gekapselten Schaltanlagen oder anderen Innenraumschaltanlagen verwendbar, in denen Raumersparnis von entscheidender Bedeutung ist.

Die Erfindung geht von einem bekannten mehrphasigen Druckluftschalter mit einem die Schaltstellen aufnehmenden luftgefüllten Behälter aus, bei dem die die Kontakte und ihren Antrieb aufnehmenden Durchführungsisolatoren nebeneinanderliegend angeordnet und die zu einer Phase gehörenden beiden Isolatoren in den gegenüberliegenden Wandteilen des Behälters befestigt sind. Um bei einem solchen Schalter einen einfachen Aufbau zu erreichen, ist dieser erfindungsgemäß so ausgebildet, daß der Druckluftbehälter mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist, für die Befestigung der Durchführungsisolatoren einen starkwandigen Boden- und Deckelteil mit Bohrungen zum Einsetzen der Isolatoren aufweist und Höhe und Breite des Behälters so bemessen sind, wie es die Überschlagsspannung des Schalters erfordert.

Die Erfindung geht von der Erwägung aus, daß bei kleinen und mittleren Spannungen die durch die Isolatoren bedingten Mindestabmessungen des Behälters eine für eine Schaltung ausreichende Luftfüllung ergeben und daß ein derartiger Behälter ohne unzulässig hohe Wandstärke mit rechteckigem Querschnitt ausführbar ist, also in einer Form, die den Raumbedarf des Schalters auf einen Kleinstwert herabsetzt, zumal die Befestigung der Isolatoren auf den ebenen Seitenwänden mit sehr geringem Platzaufwand möglich ist. Die lichten Abmessungen des Behälters brauchen nur den erforderlichen Überschlagsstrecken für die Betriebsspannung zu genügen, da die erforderlichen Kriechwege durch entsprechende Gestaltung der Isolatoren erreicht werden können. Das ist für den festen Kontakt durch Verwendung bekannter, gerippter Isolatoren möglich und für den beweglichen Kontakt, der in bekannter Weise als Ausströmöffnung dient und gleitend in einem von seinem Isolator aufgenommenen Metallgehäuse sitzt, durch die kappenförmige Ausbildung dieses Isolators, so daß er praktisch den beweglichen Kontakt einschließt. Auch die Abmes-

sungen der Isolatoren lassen sich durch \⁷erringerung der Wandstärke klein halten, wenn diese so angeordnet sind, daß sie ausschließlich auf Druck beansprucht werden. Das ist auch für den Isolator des beweglichen Kontaktes erreichbar. Zu diesem Zweck sitzt der bewegliche Kontakt gleitend in einem Metallgehäuse, an dem ein Flansch angebracht ist, der das Innere des Druckluftgehäuses nach außen zu abschließt und so eine Zugbeanspruchung des Isolators ausschließt. Der Mehrphasiger Druckluftschalter

Anmelder:

Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget, Västeräs (Schweden)

Vertreter: Dipl.-Ing. H. Missling, Patentanwalt,
Gießen, Bismarckstr. 43

Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 4. Juni 1954

Haakon Forwald, Ludvika (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden

Schalter kann auch so ausgebildet sein, daß jede Phase zwei gegeneinander bewegliche Kontakte enthält, in welchem Fall auch in den im Boden eingesetzten Durchführungsisolatoren Antriebe für den Kontakt angeordnet und diese mit einer Kappe versehen werden.

Die nicht von den Isolatoren durchsetzten Seitenwände¹ des Gehäuses können im übrigen aus verhältnismäßig dünnwandigem Blech bestehen, wenn dieses durch dreieckige, an den Seitenwänden und am Boden bzw. am Deckelteil angeschweißte Stege versteift ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben.

In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Ständer, der die für die Betätigung des Schalters erforderlichen Betätigungsventile und Hilfsanordnungen, z. B. Überwachungsanordnungen, enthält. Der Ständer hat zwei Räder 2, mit denen der Schalter leicht in eine Schaltwerkzelle eingeschoben werden kann. Der Schalter wird durch die in die Schaltkontakte 4 eindringenden Schaltmesser eingeschaltet.

An dem Ständer 1 ist ein langgestreckter Kasten 5 aus Blech befestigt, der eine parallelopipedische Form hat und dessen Boden und Deckel Öffnungen aufweisen, in denen die Durchführungsisolatoren 6 und 7 befestigt sind. Bei dreiphasigen Schaltern trägt also der Deckel drei Durchführungsisolatoren 6 und der Boden drei Durchführungsisolatoren 7. Die Durchführungsisolatoren 6 enthalten je einen in der Zeichnung nicht gezeigten Antrieb für die beweglichen

709 808/203

Kontakte 8, während die Durchführungsisolatoren 7 die festen Kontakte 9 tragen. Der Antrieb jedes beweglichen Kontaktes ist in einem Metallzylinder 6' eingeschlossen, der die Bohrung jedes Durchführungsisolators 6 fast ausfüllt. Ein Dichtungsring schließt den Raum zwischen dem Metallzylinder 6' und der Bohrung des Isolators ab, so daß dieser keinem inneren Überdruck ausgesetzt wird.

Um die beweglichen Kontakte 8 und die mit diesen verbundenen spannungsführenden Teile zu isolieren, haben die Durchführungsisolatoren 6 unten eine Kappe 10, die eine so große Länge hat, daß ein genügender Kriechweg zwischen dem Behälter 5 und den spannungsführenden Teilen vorhanden ist. In derselben Weise sind die Durchführungsisolatoren 7 innerhalb des Behälters mit Rillen versehen, um den Kriechweg zu vergrößern.

Die Antriebe in den Metallzylindern 6' der Durchführungsisolatoren 6 werden durch Druckluft betätigt, die durch die Leitung 11 zugeführt wird. 12 bezeichnet für die Ableitung der Schaltgase von dem Schalter dienende Glieder, in denen in an und für sich bekannter Weise schalldämpfende und gasabkühlende Gitter angeordnet sein können.

Durch die Anordnung von sämtlichen Schaltkontakten in ein und demselben Behälter mit parallelopipedischer Form erhält man eine bedeutende Raumersparnis, auch die Isolatoren lassen sich leichter als bisher befestigen, da hierfür die flachen Wände des Behälters benutzt werden können. Um dem Behälter eine genügende Festigkeit gegen den erforderlichen hohen Überdruck zu geben, der bis 15 atü oder mehr betragen kann, sind der Boden und der Deckel aus einem verhältnismäßig dicken Blech hergestellt, die Seitenwände bestehen aus dünnerem Blech und sind durch zwischen den Unterbrechungsstellen angeordnete dreieckförmige Wandteile 13 versteift.

Zur Überwachung der Arbeitsweise des Schalters kann es zweckmäßig sein, in den Enden des Behälters Fenster einzusetzen. Um die Stellung des Schalters anzuzeigen, kann in bekannter Weise der Druck in der Leitung 11 verwendet werden. Der Schalter ist vorteilhaft offen, wenn die Leitung 11 mit Druckluft gefüllt ist. Dieser Luftdruck kann gegebenenfalls auch dazu dienen, die offene Lage des Schalters anzuzeigen.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Mehrphasiger Druckluftschalter für niedrige oder mittlere Spannungen mit einem die Schaltstellen aufnehmenden druckluftgefüllten Behälter und mit nebeneinanderliegenden Durchführungsisolatoren, die die Kontakte und ihren Antrieb aufnehmen, bei dem die zu einer Phase gehörenden beiden Isolatoren in gegenüberliegenden Wandteilen des Behälters befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftbehälter mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist, für die Befestigung der Durchführungsisolatoren einen starkwandigen Boden- und Deckelteil mit Bohrungen zum Einsetzen der Isolatoren aufweist und Höhe und Breite des Behälters so bemessen sind, wie es die Überschlagsspannung des Schalters erfordert.

2. Druckluftschalter nach Anspruch 1 mit einem beweglichen rohrartigen und als Ausströmöffnung dienenden Kontakt, der druckdicht gleitend in einem Metallgehäuse angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Mantel des Gehäuses für den beweglichen Kontakt ein Flansch angebracht ist, der zusammen mit einer vom Durchführungsisolator gebildeten Schulter den Druckluftbehälter nach außen abdichtet.

3. Druckluftschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Kontakt in einer in den Behälterraum vorspringenden Kappe des Isolators liegt.

4. Druckluftschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände durch etwa dreieckige an diesen und am Boden bzw. am Deckelteil angeschweißte Stege versteift sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 544 628, 767 684;
schweizerische Patentschriften Nr. 282201, 296565; französische Patentschriften Nr. 858 325, 997 193, 050 657, 1050 658;
britische Patentschrift Nr. 564 949.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 808/203 11.