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Die Erfindung betrifft eine Glättkelle zum Auftragen und Glätten von Flächenputzmaterialien, Spachtelmassen, Klebern und dergleichen, wobei die Glättkelle eine Glättplatte und einen daran befestigten Handgriff umfasst, wobei die Glättplatte zwei über ein Gelenk miteinander verbundene ebene Flächenabschnitte umfasst, und wobei einer der Flächenabschnitte gegenüber dem anderen Flächenabschnitt zwischen einer Ausgangsstellung, in welcher die beiden Flächenabschnitte in einer Ebene liegen, und einer Endstellung, in welcher die beiden Flächenabschnitte einen stumpfen Winkel einschließen, verschwenkbar ist.
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Bei herkömmlichen Glättkellen wird ein Anteil der aufzutragenden Putz- bzw. Spachtelmasse oder dergleichen auf die waagrecht gehaltene Glättplatte platziert und anschließend durch schräges Entlangziehen über die Fläche, auf welche die Masse aufgetragen werden soll, gleichmäßig aufgetragen. Besonders bei flüssigeren Putzmaterialien ist die Menge, welche auf einmal auf die Glättplatte platziert werden kann, stark limitiert, da sie rasch bis zu den Rändern rinnt und anschließend heruntertropft. Man muss also entsprechend oft neues Material auf die Glättplatte laden, was den gesamten Arbeitsprozess verlangsamt und erschwert.
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Es gibt im Stand der Technik Bestrebungen, diesen Nachteil zu beseitigen. So zeigt z. B. die
DE 199 25 314 A1 eine Putzaufziehkiste, welche einen Ladebereich in Form einer Schaufel mit erhöhter Rückwand und eine Auftragszunge umfasst. Derartige Vorrichtungen haben sich jedoch nicht durchgesetzt, da sie gegenüber herkömmlichen Glättkellen umständlich im Transport und in der Handhabung sind. Bei der offenbarten Ausführungsform ist ferner die herkömmliche Funktion des glatten Verreibens zwischen einzelnen aufgetragenen Putzabschnitten kaum mehr möglich, da die winkelig abstehende Schaufel die Sicht behindert und mit der Auftragszunge nur ein sehr kleiner Bereich zum Verreiben bereit steht.
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Die
CN 203066495 U zeigt eine eingangs genannte Glättkelle, wobei die gezeigte Ausführungsform jedoch für eine einhändige Bedienung nicht geeignet ist. Das Halten und Verkippen der beiden Flächenabschnitte ist für den Benutzer umständlich und bedarf ein Umgreifen, um den Kippvorgang auszuführen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine verbesserte Glättkelle zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile beseitigt, und die es erlaubt, mehr Putz- bzw. Spachtelmasse auf die Glättplatte aufzuladen, wobei aber die Verwendung gegenüber einer normalen ebenen Glättkelle nicht beeinträchtigt ist. Die Glättkelle soll dabei auch einfach und kostengünstig in der Herstellung sein.
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Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst, dass die Glättplatte zwei im Querschnitt L-förmige Profile umfasst, welche nahe ihren Scheitelpunkten miteinander gelenkig verbunden sind, wobei jeweils ein Schenkel der beiden Profile einen der Flächenabschnitte ausbildet und der jeweils andere Schenkel als Anschlag für die Ausgangsstellung dient.. Bei der Verwendung wird die Glättkelle zum Aufladen von Putz- bzw. Spachtelmasse mit der Glättplatte nach oben gehalten und in die Endstellung verschwenkt. Dadurch ergibt sich eine Rinne, in welcher mehr Putz- bzw. Spachtelmasse platziert werden kann als bei einer ebenen Glättkelle. Beim anschließenden Auftragen auf eine Oberfläche, an der die Glättkelle schräg entlanggeführt wird, klappen die Flächen-abschnitte wieder in die Ausgangsstellung, wodurch die Glättkelle wie eine herkömmliche glatte Glättkelle zum Auftragen und Verreiben verwendet werden kann. Die Ausgestaltung mittels zweier L-förmiger Profile ermöglicht eine besonders kostengünstige Herstellung, da beispielsweise bloß zwei gebogene L-förmige Blechprofile miteinander verbunden werden müssen. Durch die in Richtung des Handgriffs ragenden Schenkel der Profile werden auch keine zusätzlichen Einrichtungen als Anschlag für die Ausgangsstellung benötigt. Sobald die beiden Schenkel parallel aneinanderstoßen liegen die anderen beiden Schenkel in einer Ebene und bilden die glatte Glättplatte aus. Gleichzeitig ist es durch die L-förmigen Profile sehr einfach möglich, die Vorrichtung mit nur einer Hand zu bedienen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es dabei vorgesehen, dass auf einem der Profile der Handgriff befestigt ist, und dass am anderen Profil in der Kehle der beiden Schenkel ein Griffabschnitt zum Verkippen des Profils von der Ausgangsstellung in die Endstellung und umgekehrt befestigt ist. Dies ermöglicht es dem Benutzer, die Glättkelle sehr einfach von der Ausgangsstellung in die Endstellung zu verschwenken. Er hält dazu die Glättkelle ganz normal am Handgriff und schiebt mit einem oder mehreren Fingern durch Druck auf den Griffabschnitt am zweiten Profil dieses in die verschwenkte Endstellung. Beim Auftragen wird das zweite Profil entweder direkt durch Druck gegen die Oberfläche, auf die die Masse aufgetragen wird, oder durch Ziehen am Griffabschnitt wieder in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt.
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Schließlich ist es gemäß einer alternativen Ausführungsform vorgesehen, dass auf einem der Profile der Handgriff befestigt ist, wobei im Handgriff ein Betätigungselement gelagert ist, welches über ein Verbindungselement mit dem zweiten Profil in Eingriff steht, und wobei das Betätigungselement über eine Feder vorgespannt ist, sodass sich die beiden Profile in Ausgangsstellung befinden und bei Betätigung des Betätigungselements in die Endstellung verschwenkbar sind. Diese Ausführungsform ist etwas aufwändiger in der Herstellung, erlaubt jedoch eine noch einfachere Handhabung, da das Betätigungselement ergonomisch günstig am Handgriff platziert werden kann. So wäre es möglich, das Betätigungselement so zu platzieren, dass ein Verschwenken durch Änderung der Haltekraft am Handgriff ermöglicht ist. Dadurch muss gar kein Finger vom Handgriff abgehoben werden und sowohl das einfache Verschwenken als auch ein sicherer Halt sind gewährleistet.
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Die Erfindung wird nun näher anhand der beiliegenden Ausführungsbeispiele sowie mit Hilfe der beiliegenden Figuren beschrieben. Dabei zeigen
- 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung in Endstellung,
- 2 eine schematische Seitenansicht der Ausführungsform aus 1 in Ausgangsstellung,
- 3 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung in Endstellung und
- 4 eine schematische perspektivische Ansicht der Ausführungsform aus 3 in Ausgangsstellung.
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Die in der 1 schematisch dargestellte Glättkelle umfasst eine Glättplatte 1 und einen Handgriff 2. Die Glättplatte 1 ist dabei aus zwei L-förmigen Profilen 6,7 aufgebaut, welche über ein Gelenk 3 miteinander verbunden sind. Die in der Zeichnung unteren Schenkel der beiden Profile 6,7 bilden die beiden Flächenabschnitte 4,5 der Glättplatte aus, auf welchen die jeweilige Putz- bzw. Spachtelmasse aufgebracht wird, und mittels welcher sie auf einer zu bearbeitenden Oberfläche aufgebracht und verrieben wird. Die beiden in der 1 nach oben ragenden Schenkel 8,9 der Profile 6,7 bilden jeweils einen Endanschlag für die Ausgangsstellung gemäß der 2 aus. Um ein möglichst großes Volumen an Putz- bzw. Spachtelmasse auf die Glättplatte 1 aufzubringen, wird, wie in der 1 dargestellt, das in der 1 rechte Profil über den Griffabschnitt 10 in die Endstellung geklappt. In dieser Stellung stehen die beiden Flächenabschnitte 4,5 in einem stumpfen Winkel zueinander, wodurch bei einer waagrecht nach oben gehaltenen Glättkelle mehr Putz- bzw. Spachtelmasse auf die Glättplatte 1 platziert werden kann, als dies bei einer ebenen Glättplatte möglich wäre.
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Mit der beladenen Glättplatte 1 wird anschließend die Putz- bzw. Spachtelmasse auf eine Oberfläche aufgebracht, wobei das im Bild rechte Profil 7, wieder in die Ausgangsstellung geklappt wird (siehe 2.). Das Zurückklappen in die Ausgangsstellung erfolgt dabei entweder über den Andruck des betreffenden Profils 7 an die Oberfläche, auf welche die Masse aufgebracht werden soll, oder durch Ziehen am Griffabschnitt 10. Diese Ausführungsform zeichnet sich vor allem durch eine äußerst günstige Herstellung sowie eine unkomplizierte Handhabung aus.
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In den 3 und 4 ist eine alternative Ausführungsform dargestellt, bei welcher das Verschwenken des Profils 7 über ein Betätigungselement 11 erfolgt. Das Betätigungselement 11 ist ein im Handgriff 2 geführter Bügel, welcher über Federn 13 in Richtung der Ausgangsstellung vorgespannt ist. In das Betätigungselement 11 greift ein Verbindungselement 12 ein, welches mit dem zu verschwenkenden Profil 7 verbunden ist. In der 4 ist die Glättkelle in Ausgangsstellung gezeigt, wo beide Flächenabschnitte 4,5 der Glättplatte 1 in einer Ebene liegen.
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Wenn nun der Benutzer den Druck auf den Handgriff 2 erhöht, so drückt er das Betätigungselement 11 gegen die Kraft der Federn 13 in den Handgriff 2 hinein. Dadurch wird auch das Verbindungselement 12 angehoben (siehe 3) und das betreffende Profil 7 über das Gelenk 3 verschwenkt, wodurch die Glättkelle in die Endstellung gelangt. Diese Ausführungsform zeichnet sich durch eine besonders einfache Handhabung aus, da der Benutzer zur Betätigung die Hand in keinster Weise vom Handgriff 2 nehmen muss, sondern die Vorrichtung lediglich durch den Anpressdruck am Handgriff betätigen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19925314 A1 [0003]
- CN 203066495 U [0004]