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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pflanzentopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zum Entfernen eines Wurzelballens aus einem Aufnahmeraum eines Pflanzentopfes gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 14.
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Pflanztöpfe sind bekannt zur Aufnahme von Wurzelballen einer Pflanze. Hierzu weist der Pflanzentopf eine Bodenwandung sowie eine mit der Bodenwandung verbundene Seitenwandung auf. Dadurch begrenzen die Boden- und Seitenwandung einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Wurzelballens. Epiphyten, zu denen auch Orchideen als Blumen zählen, benötigen dabei einen Pflanzentopf als Blumentopf, bei dem in den Seitenwandungen Öffnungen vorhanden sind. Die Öffnungen sind erforderlich, damit einerseits die Wurzeln aus den Seitenwandungen durch die Öffnungen hindurch wachsen können, damit die Wurzeln aus der Atmosphäre selbst Nahrung aufnehmen können für die Orchidee. Ferner sind die Öffnungen in der Seitenwandung erforderlich, damit nicht aufgrund stehendem Wasser in dem Aufnahmeraum die Wurzeln des Wurzelballens der Orchidee beschädigt werden. Die Wurzeln der Orchidee müssen somit durch die Öffnungen hindurch wachsen, um dadurch auch Licht und Sonne ausgesetzt zu sein.
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Die
DE 555 735 C zeigt einen Blumentopf, insbesondere für Orchideen, wobei mit Abstand voneinander angeordnete, den Topfmantel bildende Holzstäbe einzeln am Bodenteil des Topfes durch lösbare Stifte befestigt sind und an ihrem anderen freien Ende durch einen Drahtring nachgiebig gehalten werden. Zwar können bei diesem Blumentopf aufgrund der Öffnungen zwischen den Stäben die Wurzeln durch die Öffnungen herauswachsen, jedoch kann der Wurzelballen der Orchidee nicht ohne eine Zerstörung der Wurzeln aus dem Blumentopf entnommen werden, da aufgrund des Drahtringes am oberen Endbereich der Holzstäbe das Herausziehen der durch die Öffnungen wachsenden Wurzeln behindert ist. Um ein Verpflanzen der Orchidee, das heißt ein Herausnehmen des Wurzelballens ohne Gefährdung bzw. Beschädigung der Wurzeln zu ermöglichen, ist es erforderlich, mit einer Gartenschere die Holzstäbe am Ring und am Boden durchzuschneiden. Dies ist in nachteiliger Weise ein aufwendiger Vorgang und ferner wird dadurch der Blumentopf selbst zerstört, sodass eine Wiederverwendung des Blumentopfs nach dem Herausnehmen des Wurzelballens der Orchidee nicht mehr gewährleistet ist.
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Die
FR 2 319 294 zeigt einen Blumentopf mit einer zylindermantelförmigen Seitenwandung. In die Seitenwandung ist ein helixförmiger Schlitz eingearbeitet mit helixförmiger Zusatzwandung an dem Schlitz, so dass zwischen der Zusatzwandung und der Seitenwandung ein helixförmiger Aufnahmeraum für Pflanzenerde ausgebildet ist. Der helixförmige Schlitz endet vor dem oberen Seitenwandungsende, so dass der Wurzelballen nicht ohne Zerstörung der aus dem helixförmigen Schlitz herauswachsenden Wurzeln aus dem Aufnahmeraum des Pflanzentopfes entfernt werden kann.
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Die
DE 20 2007 016 385 U1 zeigt eine bepflanzbare Stahlkonstruktion mit Innen- und Außenkorb. An Längsstäben ist eine Wendelbewehrung befestigt. Die Bepflanzung erfolgt zwischen der inneren und äußeren Wendelbewehrung.
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Die
DE 10 2013 004 366 B4 zeigt einen Pflanzentopf zur Aufnahme eines Wurzelballens einer Pflanze, insbesondere einer epiphytisch oder terrestrisch wachsenden Pflanze, z. B. eine Orchidee, umfassend eine Bodenwandung, eine Seitenwandung aus einer Vielzahl an Stäben mit einem oberen Ende bezüglich einer Längsachse des Pflanzentopfes und einem unteren Ende bezüglich der Längsachse und mit Schlitzen zwischen den Stäben, so dass von der Bodenwandung und den Stäben ein Aufnahmeraum für den Wurzelballen begrenzt ist. Die Schlitze sind durchgehend von dem oberen Ende bezüglich der Längsachse bis zu der Bodenwandung ausgebildet, so dass der Wurzelballen auch bei aus den Schlitzen herausgewachsenen Wurzeln mit einer Translationsbewegung in Richtung der Längsachse ohne einer wesentlichen Beschädigung der Wurzeln aus dem Pflanzentopf herausgenommen werden kann. Bei einem Verschwenken des Pflanzentopfes um 180° mit dem Aufnahmeraum nach unten besteht die Gefahr eines versehentlichen Herausrutschens des Wurzelballens aus dem Aufnahmeraum aufgrund der auf die Pflanze mit Wurzelballen wirkenden Schwerkraft.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Pflanzentopf und ein Verfahren zum Entfernen eines Wurzelballens aus einem Aufnahmeraum eines Pflanzentopfes zur Verfügung zu stellen, bei dem mit einem geringen Aufwand bei einfacher Handhabung der Wurzelballen aus dem Pflanzentopf leicht entfernt werden kann ohne einer Beschädigung der Wurzeln und die Wurzeln durch die Öffnung an der Seitenwandung heraus wachsen können.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Pflanzentopf, insbesondere Blumentopf, zur Aufnahme eines Wurzelballens einer Pflanze, umfassend eine Bodenwandung, eine Seitenwandung mit einer helixförmigen Öffnung in der Seitenwandung und die Seitenwandung ein oberes Seitenwandungsende und ein unteres Seitenwandungsende bezüglich einer Längsachse des Pflanzentopfes aufweist, so dass von der Bodenwandung und der Seitenwandung ein Aufnahmeraum für den Wurzelballen begrenzt ist, wobei die helixförmige Öffnung an dem oberen Seitenwandungsende der Seitenwandung endet. Der Wurzelballen kann auch bei aus den Schlitzen herausgewachsenen Wurzeln mit einer schraubenlinienförmigen Bewegung mit Rotationsachse als der Längsachse ohne wesentliche Beschädigung der Wurzeln aus dem Pflanzentopf herausgenommen werden. Außerdem ist der Wurzelballen bei einem Verschwenken des Pflanzentopfes um 180°, so dass der Aufnahmeraum nach unten ausgerichtet ist, formschlüssig von der helixförmigen Wandung zwischen der Öffnung gehalten und kann nicht aus dem Aufnahmeraum aufgrund der Schwerkraft herausrutschen.
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In einer zusätzlichen Ausgestaltung weist das obere Seitenwandungsende der Seitenwandung an dem oberen Ende der helixförmigen Öffnung einen Versatz in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes auf.
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In einer ergänzenden Ausführungsform entspricht die Ausdehnung des Versatzes in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes im Wesentlichen, insbesondere mit einer Abweichung von weniger als 30%, 20%, 10% oder 5%, der Summe aus der Ausdehnung des oberen Endes der helixförmigen Öffnung in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes am oberen Seitenwandungsende der Seitenwandung und der Ausdehnung eines fiktiven Teils der Seitenwandung in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes über dem oberen Ende der helixförmigen Öffnung.
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In einer weiteren Variante ist helixförmige Öffnung durchgehend von dem oberen Ende an der Seitenwandung bezüglich der Längsachse bis zu der Bodenwandung oder einem Abstand in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes zu der Bodenwandung ausgebildet. Die helixförmige Öffnung ist somit stetig und/oder ohne Unterbrechung ausgebildet.
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In einer ergänzenden Ausführungsform entspricht der Abstand weniger als 40 %, 30 %, 20 %, 10 % oder 5 % der Gesamtausdehnung des Pflanzentopfes oder der Gesamtausdehnung des Aufnahmeraumes in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes.
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In einer weiteren Variante ist in einer radialen Richtung außerhalb der Öffnung keine Seitenwandung ausgebildet. Die aus der Öffnung herauswachsenden Wurzeln sind somit von außen vollumfänglich sichtbar und greifbar und können an der Atmosphäre Licht und Nahrung aufnehmen. Der Pflanzentopf ist damit besonders für Orchideen geeignet.
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Zweckmäßig ist die helixförmige Öffnung schlitzförmig ausgebildet.
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In einer ergänzenden Variante ist die Ausdehnung sämtlicher fiktiven Teile der helixförmigen Öffnung in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes zwischen nur je zwei fiktiven Teilen der Seitenwandung im Wesentlichen, insbesondere mit eine Abweichung von weniger als 40%, 30%, 20%, 10% oder 5%, konstant.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die helixförmigen Öffnung zu einer fiktiven Ebene senkrecht zu der Längsachse des Pflanzentopfes einen Steigungswinkel zwischen 1° und 45°, insbesondere zwischen 5° und 30°, auf. Der kleine Steigungswinkel ermöglicht bei einer schraubenlinienförmigen Bewegung einen hohen Anteil der Rotationsbewegung und einem kleinen Anteil der Translationsbewegung zum Herausbewegen des Wurzelballens aus dem Pflanzentopf.
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In einer zusätzlichen Variante entspricht die Ausdehnung eines fiktiven Teils der helixförmigen Öffnung in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes zwischen nur zwei fiktiven Teilen der Seitenwandung im Wesentlichen, insbesondere mit einer Abweichung von weniger als 40%, 30%, 20% oder 10%, der Ausdehnung des fiktiven Teils der helixförmigen Seitenwandung zwischen nur zwei fiktiven Teilen der helixförmigen Öffnung in Richtung der Längsachse des Pflanzentopfes. Die axiale Ausdehnung des fiktiven Teils der Öffnung entspricht somit im Wesentlichen der axialen Ausdehnung des fiktiven Teils helixförmigen Seitenwandung, so dass im Wesentlichen die seitliche Hälfte des in dem Aufnahmeraum angeordneten Wurzelballens auf der helixförmigen Seitenwandung aufliegt und im Wesentlichen die andere seitliche Hälfte des in dem Aufnahmeraum angeordneten Wurzelballens an der helixförmigen Öffnung angeordnet ist. Damit ist einerseits genügend Raum zum Herauswachen der Wurzeln vorhanden und andererseits weist die radiale Außenseite des Wurzelballens nur eine kleine Auflagefläche auf der Seitenwandung auf, so dass bei einem Entfernen des Wurzelballens aus dem Pflanzentopf mittels einer schraubenlinienförmigen Bewegung des Wurzelballens relativ zu dem Pflanzentopf geringe Reibungskräfte zwischen der radialen Außenseite des Wurzelballens und der helixförmigen Seitenwandung auftreten.
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Zweckmäßig ist die Seitenwandung helixförmig, insbesondere als Schraubenfeder, ausgebildet. Zwischen der helixförmigen Seitenwandung ist die helixförmige Öffnung ausgebildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die Bodenwandung eine spiralförmige Bodenwandungsöffnung auf.
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Zweckmäßig ist eine Oberseite der Bodenwandung eben ausgebildet.
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Erfindungsgemäßes Verfahren zum Entfernen eines Wurzelballens aus einem Aufnahmeraum eines Pflanzentopfs indem auf die Pflanze und/oder den Wurzelballen und/oder den Pflanzentopf eine Kraft aufgebracht wird, so dass der Wurzelballen in einer Translationsbewegung aus dem Pflanzentopf heraus bewegt wird und die aus einer Öffnung in der Seitenwandung heraus ragenden Wurzeln zusammen mit dem Wurzelballen eines Translationsbewegung relativ zu der Seitenwandung ausführen, wobei die Kraft auf die Pflanze und/oder den Wurzelballen und/oder den Pflanzentopf dahingehend aufgebracht wird, dass der Wurzelballen simultan zu der Translationsbewegung eine Rotationsbewegung ausführt und die aus einer helixförmigen Öffnung in der Seitenwandung heraus ragenden Wurzeln zusammen mit dem Wurzelballen simultan zu der Translationsbewegung relativ zu der Seitenwandung eine Rotationsbewegung relativ zu der Seitenwandung ausführen, so dass von dem Wurzelballen und den heraus ragenden Wurzeln insgesamt eine schraubenlinienförmige Bewegung ausgeführt wird oder umgekehrt.
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Zweckmäßig wird während des Ausführens des Verfahrens zum Entfernen des Wurzelballens aus dem Aufnahmeraum des Pflanzentopfes im Wesentlichen keine Beschädigung der aus der helixförmigen Öffnung heraus ragenden Wurzeln ausgeführt.
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In einer weiteren Variante wird das in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebene Verfahren zum Entfernen eines Wurzelballens aus einem Aufnahmeraum eines Pflanzentopfs mit einem in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Pflanzentopf ausgeführt.
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Vorzugsweise ist mit dem in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Pflanzentopf ein in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenes Verfahren zum Entfernen eines Wurzelballens aus einem Aufnahmeraum eines Pflanzentopfs ausführbar.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Seitenwandung als ein helxiförmiges Band oder ein helixförmiger Stab ausgebildet.
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Vorzugsweise weist eine radiale helixförmige Innenseite der Seitenwandung einen im Wesentlichen konstanten radialen Abstand, insbesondere konstanten minimalen Abstand, zu einer zentrischen Längsachse des Pflanzentopfes auf. Ein im Wesentlichen konstanter radialer Abstand, insbesondere konstanter minimaler Abstand, bedeutet vorzugweise, dass der radiale Abstand, insbesondere konstante minimale Abstand, einen Unterschied von weniger als 20%, 10%, 5%, 3% oder 2% aufweist.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind die Bodenwandung, insbesondere als Spiralfeder ausgebildet, und die Seitenwandung, insbesondere als Schraubenfeder ausgebildet, einteilig ausgebildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist die Seitenwandung in einem Schnitt mit einer Schnittebene parallel zu der zentrischen Längsachse des Pflanzentopfes wenigstens 3, 5, 10, 15 oder 20 Teile der Öffnung auf.
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In einer zusätzlichen Ausgestaltung weist die helixförmige Seitenwandung wenigstens 3, 5, 10, 15 oder 20 Windungen auf.
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Zweckmäßig ist in der Seitenwandung nur eine helixförmige Öffnung ausgebildet.
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In einer ergänzenden Variante ist die Seitenwandung zylinderförmig oder kegelförmig als sich konisch verjüngender Kegel in Richtung zu der Bodenwandung.
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Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Seitenansicht eines Pflanzentopfs in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 einen Querschnitt des Pflanzentopfs gemäß 1,
- 3 eine Teilseitenansicht einer Seitenwandung des Pflanzentopfes gemäß 1.
- 4 einen Querschnitt des Pflanzentopfs in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 5 eine Draufsicht einer Bodenwandung des Pflanzentopfes gemäß 4 und
- 6 einen Querschnitt des Pflanzentopfs in einem dritten Ausführungsbeispiel.
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In den 1 bis 3 ist ein Pflanzentopf 1, insbesondere einer epiphytisch oder terrestrisch wachsenden Pflanze, z. B. eine Orchidee, in einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt, der einen Blumentopf 1 für eine Orchidee als Blume bildet. Der Pflanzentopf 1 weist eine Bodenwandung 2 und eine Seitenwandung 3 auf. Die Bodenwandung 2 und die Seitenwandung 3 begrenzen einen Aufnahmeraum 4 für einen Wurzelballen einer Pflanze, insbesondere einer Orchidee.
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Die Seitenwandung 3 ist von einer helixförmigen und/oder schraubenlinienförmigen Schraubenfeder 29 gebildet. Die Schraubenfeder 29 ist einteilig von einem im Querschnitt im Wesentlichen kreisförmigen Stab 5 gebildet und der Stab 5 ist helixförmig und/oder schraubenlinienförmig mit einem axialen Abstand in einer axialen Richtung 24. Die axiale Richtung 24 ist parallel zu einer zentrischen Längsachse 8 des Pflanzentopfes 1. Eine radiale Richtung 25 ist senkrecht zu der zentrischen Längsachse 8. Aufgrund des axialen Abstands zwischen den schraubenlinienförmigen Stäben 5 der Schraubenfeder 29 ist eine helixförmige und/oder schraubenlinienförmige Öffnung 9 als Schlitz 10 zwischen dem Stab 5 ausgebildet. Ein radialer Abstand 28, insbesondere ein minimaler radialer Abstand 28, einer radialen Innenseite 27 der Seitenwandung 3, d. h. der Innenseite 27 des Stabes 5 der Schraubenfeder 29, ist im Wesentlichen konstant. Aufgrund des im Wesentlichen konstanten Durchmessers des Stabes 5 und damit auch im Wesentlichen konstanten maximalen Ausdehnung in der radialen Richtung 25 als Dicke der Seitenwandung 3 ist die Seitenwandung 2 ohne Berücksichtigung der Öffnung 9 zylindermantelförmig ausgebildet. Die Oberflächenbeschaffenheit des Stabes 5 als im Querschnitt kreisförmiger Rundstab ist besonders glatt und der Stab 5 weist einen Durchmesser von beispielsweise 4 mm auf. Dadurch tritt keine oder nur eine sehr geringe Haftung der Wurzeln an dem Stab 5 auf. Der Abstand zwischen dem Stab 5, das heißt die axiale Ausdehnung 17 eines fiktiven Teils 11 der Öffnung 9 in Richtung der Längsachse 8 beträgt dabei ungefähr 6 mm. In dem in 2 dargestellten Querschnitt des Pflanzentopfes 1 in dem ersten Ausführungsbeispiel mit einer Schnittebene parallel zu der Längsachse 8, wobei die Längsachse 8 in der Schnittebene liegt, sind die geschnittenen fiktiven Teile 7 der Seitenwandung 3 bzw. des Stabes 5 der Schraubenfeder 29 und die geschnittenen Teile 11 der Öffnung 9 dargestellt mit der axialen Ausdehnung 18 des fiktiven Teils 7 der Seitenwandung 3.
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Die Seitenwandung 3 weist ein oberes Seitenwandungsende 12 und ein unteres Seitenwandungsende 13 auf. Das untere Seitenwandungsende 13 entspricht dem Verbindungsbereich zwischen der Schraubenfeder 29 und einer Oberseite 19 der Bodenwandung 2. Die Öffnung 9 ist durchgehend mit einer im Wesentlichen konstanten axialen Ausdehnung 17 sämtlicher fiktiven Teile 11 der Öffnung 9 von einem oberen Ende 14 der Öffnung 9 bis zu einem unteren Ende der Öffnung 9 im Bereich der Bodenwandung 2 ausgebildet. In dem Schnitt in 2 sind somit die fiktiven Teile 11 der ohne Unterbrechung durchgehenden Öffnung 9 übereinander dargestellt. Analog sind in 2 die fiktiven Teile 7 der helixförmigen, ohne Unterbrechung durchgehenden Seitenwandung 3 übereinander abgebildet. An dem oberen Ende 14 der Öffnung 9 ist ein axialer Versatz 23 bzw. eine Stufe 23 als Differenz zwischen dem oberen Seitenwandungsende 12 vorhanden. Der axiale Versatz 23 entspricht der Summe aus der axialen Ausdehnung 18 der Öffnung 9 an dem oberen Ende 14 und der axialen Ausdehnung 18 des Stabes 5 über dem oberen Ende 14 der Öffnung 9. Der Stab 5 der helixförmigen Seitenwandung 3 ist mit einem konstanten Steigungswinkel α von ungefähr 10° zu einer fiktiven Ebene 26 senkrecht zu der zentrischen Längsachse 8 ausgerichtet (3). In der Bodenwandung 2 mit einer Unterseite 20 sind eine Vielzahl an Wasseröffnungen 16 ausgebildet. Der Pflanzentopf 1 weist eine axiale Gesamtausdehnung 21 und eine axiale Gesamtausdehnung 22 des Aufnahmeraumes 4 auf. Die axiale Gesamtausdehnung 21 entspricht der Summe aus der axialen Gesamtausdehnung 22 des Aufnahmeraumes 4 und der axialen Ausdehnung der Bodenwandung 2.
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Ein Wurzelballen einer Pflanze in dem Aufnahmeraum 4 des Pflanzentopfes 1 kann ohne Zerstörung der aus der helixförmigen Öffnung 9 heraus gewachsenen Wurzeln aus dem Aufnahmeraum 4 entfernt werden. Dafür wird auf die Pflanze und/oder den Wurzelballen und/oder den Pflanzentopf 1 eine Kraft aufgebracht, sodass der Wurzelballen eine schraubenlinienförmige Bewegung relativ zu dem Pflanzentopf 1 ausführt, d. h. eine Translationsbewegung aus dem Aufnahmeraum 4 heraus ausgeführt wird und simultan eine Rotationsbewegung mit einer Rotationsachse, welcher der Längsachse 8 entspricht. Umgekehrt kann die Kraft auch dahingehend aufgebracht werden, dass der Pflanzentopf 1 eine schraubenlinienförmige Bewegung relativ zu dem Wurzelballen ausführt. Aufgrund der Geometrie der Seitenwandung 3 mit der durchgehend helixförmigen Öffnung 9 mit konstanter axialer Ausdehnung führen während dieser Bewegung die Wurzeln eine zerstörungsfreie Relativbewegung zu der Seitenwandung 3 in der Öffnung 9 aus. Die durch die Öffnung 9 hindurch gewachsenen Wurzeln können problemlos relativ zu der Seitenwandung 3 bewegt werden, da die axiale Ausdehnung der Öffnung 9, d. h. der fiktiven Teile 11 der Öffnung 9, im Wesentlichen konstant ist bei einem im Wesentlichen konstanten Steigungswinkel α. Aufgrund der vollständig durchgehenden Ausbildung der Öffnung 9 sind keine Veränderungen an dem Pflanzentopf 1 zum Herausnehmen des Wurzelballens ohne Beschädigung der Wurzeln notwendig. Nach dem Herausnehmen des Wurzelballens aus dem Pflanzentopf 1 kann dieser wieder verwendet werden zum Einsetzen einer anderen Pflanze, insbesondere Orchidee.
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In 4 und 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Pflanzentopfes 1 abgebildet. Im Nachfolgenden werden im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 beschrieben. Die Bodenwandung 2 ist als eine in einer Ebene liegende, ebene Spiralfeder ausgebildet. Die Spiralfeder der Bodenwandung 2 und die Schraubenfeder 29 der Seitenwandung 3 sind einteilig ausgebildet. Die Bodenwandung 2 weist somit eine spiralförmige Bodenwandungsöffnung 15 als Wasseröffnung 16 auf. Beim Entfernen des Wurzelballens aus dem Aufnahmeraum 4 mittels der schraubenlinienförmigen Bewegung des Wurzelballens relativ zu dem Pflanzentopf 1 oder umgekehrt tritt somit im Wesentlichen auch keine Beschädigung der aus der spiralförmigen Bodenwandungsöffnung 15 heraus gewachsenen Wurzeln auf.
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In 6 ist ein drittes Ausführungsbeispiel des Pflanzentopfes 1 abgebildet. Im Nachfolgenden werden im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 4 und 5 beschrieben. Die helixförmige Seitenwandung 3 ist nicht aus einem im Querschnitt kreisförmigen Stab 5, sondern aus einem im Querschnitt rechteckförmigen Band 6 ausgebildet. Die spiralförmige Bodenwandung 2 ist nicht aus einem im Querschnitt kreisförmigen Stab 5, sondern aus einem im Querschnitt rechteckförmigen Band 6 ausgebildet.
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In einem vierten, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des Pflanzentopfes 1 werden im Nachfolgenden im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 4 und 5 beschrieben. Die Bodenwandung 2 ist als eine konisch verjüngende Schraubenfeder ausgebildet. An dem Verbindungsbereich zwischen der Bodenwandung 2 und der Seitenwandung 3 entspricht der Durchmesser der konisch verjüngenden Schraubenfeder der Bodenwandung 2 dem konstanten Durchmesser der Schraubenfeder 29 der Seitenwandung 3.
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In einem fünften, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des Pflanzentopfes 1 werden im Nachfolgenden im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 4 und 5 beschrieben. Die Seitenwandung 3, insbesondere die Innenseite 27 der Seitenwandung 3, ist als eine sich in Richtung zu der Bodenwandung 2 konisch verjüngende Schraubenfeder 29 ausgebildet. An dem Verbindungsbereich zwischen der Bodenwandung 2 und der Seitenwandung 3 entspricht der Durchmesser der konisch verjüngenden Schraubenfeder der Seitenwandung 3 dem Durchmesser der Bodenwandung 2.
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Pflanzentopf 1 und dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Entfernen eines Wurzelballens einer Pflanze aus einem Aufnahmeraum 4 eines Pflanzentopfes 1 wesentliche Vorteile verbunden. Die Wurzeln einer Orchidee in einem Wurzelballen können damit durch die helixförmige Öffnung 9 nach außen wachsen. Bei einem Umtopfen einer Orchidee in dem Pflanzentopf 1 kann der Wurzelballen aus dem Pflanzentopf 1 ohne Beschädigung der Wurzeln und ohne Veränderung an dem Pflanzentopf 1 mittels einer schraubenlinienförmigen Bewegung herausgenommen werden, da die Öffnung 9 helixförmig ausgebildet ist. Außerdem gleitet der Wurzelballen auch bei einem Verschwenken des Pflanzentopfes 1 um 180° mit dem Aufnahmeraum 4 nach unten nicht aus dem Aufnahmeraum 4, weil die helixförmige Seitenwandung 3 den Wurzelballen trotz der Schwerkraft formschlüssig fixiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 555735 C [0003]
- FR 2319294 [0004]
- DE 202007016385 U1 [0005]
- DE 102013004366 B4 [0006]