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Die Erfindung betrifft einen Reisigbesen mit einem Bündel von Zweigen, die sich von einem stielseitigen Kopf fächerförmig zu einer gegenüberliegenden Fegefläche erstrecken. Die Bündel von Zweigen sind durch eine Mehrzahl von Bindedrähten miteinander verbunden.
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Aus der
DE 20 2015 007 008 U1 ist ein Bambusbesen bekannt, bei dem ein Stiel des Bambusbesens mit einem Bündel von Zweigen über einen hülsenförmigen Verbinder verbunden ist. Nachteilig an dem bekannten Bambusbesen ist, dass der Aufwand zur Herstellung des Bambusbesens relativ groß ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Reisigbesen derart weiterzubilden, dass mit geringem Aufwand ein langzeitstabiles Besenbündel bereitgestellt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Umbinden eines Bündels von Zweigen mittels mehrerer Bindedrähte ein sicheres und langzeitstabiles Bündel von Zweigen geschaffen werden kann, welches fächerförmig von einem stielseitigen Kopf zu einer Fegefläche verläuft. Dadurch, dass ein Bindedraht unter Kreuzung desselben mehrere Teilbündel des Zweigbündels umschlingt, erhält der Reisigbesen eine fächerförmige Form. Dadurch, dass die Zweige des Bündels als Trockenzweige ausgebildet sind, weisen die Zweige lediglich einen Feuchtegehalt von weniger als 20 % auf. Die Trocknungszeit kann hierdurch auf wenige Tage beschränkt werden, so dass der Reisigbesen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer hergestellt und vertrieben werden kann. Darüber hinaus werden hierdurch auch Schädlinge, wie beispielsweise Larven etc., abgetötet, so dass der Reisigbesen auch in der Nähe von Lebensmittels oder Tierfutter gelagert werden kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden die einzelnen Zweige des Bündels so intensiv getrocknet, dass sie lediglich eine Restfeuchte von maximal 5 % aufweisen. Vorteilhaft haben hierdurch die Zweige eine noch höhere Festigkeit, so dass der Reisigbesen insgesamt haltbarer ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden die Zweige durch Anlegen an einer in Drehung versetzten Trommel hergestellt, wobei die Trommel umfangsseitig eine Mehrzahl von abragenden Bolzen aufweist. Vorteilhaft können hierdurch auf einfache Weise die Blätter von dem Zweig getrennt werden, so dass die Herstellungskosten weiter reduziert werden können.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird das Zweigbündel am Kopf desselben mittels einer Säge eben abgelängt, so dass eine definierte Einschlagfläche für einen Stiel gegeben ist. Vorteilhaft kann hierdurch ein gerader Schnitt mit in einer Ebene zueinander angeordneten Stirnenden der Zweige bereitgestellt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Reisigbesen insgesamt drei Bindedrähte auf, die in einem festgelegten Abstand zueinander jeweils die Zweige umgeben bzw. teilweise umschlingen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf einen Reisigbesen,
- 2 eine schematische Darstellung einer Trommel zum Entfernen von Blättern der Zweige des Reisigbesens,
- 3 einen teilweisen Längsschnitt der Trommel gemäß 2 in einem Umfangsbereich derselben und
- 4 einen Schnitt durch den Reisigbesen entlang der Schnittebene IV-IV in 1.
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Ein Reisigbesen 1 besteht im Wesentlichen aus einem Bündel 2 von Zweigen, vorzugsweise Birkenzweigen, die über eine Mehrzahl von Bindedrähten 3, 4, 5 miteinander verbunden sind.
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Das Bündel 2 von Zweigen 6 erstreckt sich von einem stielseitigen Kopf 7 in Richtung einer gegenüberliegenden Fegefläche 8 fächerförmig. Die Bündel 2 verbreitern sich somit von dem Kopf 7 in einer Erstreckungsrichtung E der Fegefläche 8. Das Bündel 2 ist somit relativ flach ausgebildet.
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Der erste Bindedraht 3 umfasst das Bündel 2 von Zweigen 6 in einem zu einer Stirnseite 9 des Kopfes 7 nahen Bereich umfangsseitig des gesamten Bündels 2. Ein Abstand a des ersten Bindedrahtes 3 zu der Stirnseite 9 des Kopfes 7 liegt in einem Bereich von 0 cm bis 10 cm, vorzugsweise 5 cm.
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Der zweite Bindedraht 4 umfasst bzw. umschließt das Bündel 2 von Zweigen 6 - wie der erste Bündeldraht 3 - vollständig im Bereich des Kopfes 7. Ein Abstand b des zweiten Bündeldrahts 4 zu der Stirnseite 9 des Kopfes 7 liegt in einem Bereich von 5 cm bis 18 cm, beispielsweise 10 cm.
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Der erste Bindedraht 3 und der zweite Bindedraht 4 umfassen das Bündel 2 derart, dass das Bündel von der Stirnseite 9 des Kopfes 7 bis zum zweiten Bindedraht 4 einen konstanten Durchmesser d aufweist. Das Bündel 2 weist in diesem Abschnitt des Kopfes 7 eine Zylinderform auf mit einer im Querschnitt kreisförmigen Umfangsfläche.
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Der dritte Bindedraht 5 dient zur Bildung der fächerförmigen Form des Bündels 2. Das Bündel 2 ist somit in diesem Bereich (benachbart zu dem Kopf 7) langgestreckt in Erstreckungsrichtung E der Fegefläche 8 ausgebildet. Der dritte Bindedraht 5 umschlingt mehrere Teilbündel 10 des Bündels 2, wobei der dritte Bindedraht 5 sich zwischen zwei benachbarten Teilbündeln 10 kreuzt (Kreuzungspunkte 20). Von einer sich verbreiterten Randseite 11 verläuft der dritte Bindedraht 5 somit wellenförmig zu der gegenüberliegenden Randseite 11', kehrt an dieser um und verläuft wieder wellenförmig zu der ersten Randseite 11. Beispielsweise an einer der Randseiten 11, 11' sind Enden des dritten Bindedrahtes 5 durch Bildung eines Knotens 19 miteinander verbunden.
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Der dritte Bindedraht 5 befindet sich in einem Abstand c in einem Bereich von 18 cm bis 30 cm, beispielsweise 24 cm, von der Stirnseite 9 des Kopfes 7.
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Die Bindedrähte 3, 4, 5 bestehen aus einem beliebigen Drahtmaterial, beispielsweise aus einem Stahl-, Kupfer- oder Eisendraht. Ein Durchmesser des ersten und/oder zweiten Bindedrahtes 3, 4 liegt im Bereich von 1,0 mm bis 1,8 mm, vorzugsweise 1,5 mm, und des dritten Bindedrahtes 5 im Bereich von ca. 1,0 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise 1,2 mm. Der erste und zweite Bindedraht 3, 4 weisen in der Regel einen größeren Durchmesser auf als der dritte Bindedraht 5. Eine Länge des dritten Bindedrahtes 5 liegt in einem Bereich von 65 cm bis 75 cm, beispielsweise bei 70 cm. Eine Länge des ersten und zweiten Bindedrahtes liegt in einem Bereich von 28 cm bis 33 cm. Der Kopf 7 weist somit einen Durchmesser d im Bereich von 7 cm bis 10 cm, vorzugsweise 9 cm, auf.
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Die Zweige 6 können einen Durchmesser von 8 mm aufweisen. Alternativ können die Zweige auch einen Durchmesser im Bereich zwischen 1 mm und 12 mm aufweisen. Eine Länge des Bündels 2 zwischen dem Kopf 7 und der Fegefläche 8 liegt in einem Bereich von 70 cm bis 120 cm.
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Die Herstellung des Reisigbesens 1 erfolgt folgendermaßen.
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Die einzelnen Zweige 6 werden in eine Trocknungskammer gelegt, die für einen vorgesehenen Zeitraum, beispielsweise zwei bis drei Tage, mit einer erhöhten Temperatur, beispielsweise 200° bis 300°, beaufschlagt wird. Die Zweige 6 werden in dieser Wärmekammer getrocknet und sind somit als Trockenzweige ausgebildet. Die Trocknung dauert so lange, bis die Zweige 6 einen Feuchtegehalt von weniger als 20 % aufweisen. Hierdurch weisen die Zweige 6 eine ausreichende Festigkeit auf.
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Die Festigkeit der Zweige 6 kann erhöht werden, wenn die Zweige so intensiv getrocknet werden, dass sie eine Restfeuchte von kleiner als 5 % aufweisen. Sie weisen somit einen relativ hohen Trocknungsgrad auf.
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Beispielsweise können die Zweige 6 durch Mikrowellenstrahlung getrocknet werden.
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Zur Herstellung der Zweige 6 werden diese einzeln oder im Bündel manuell an eine Trommel 12 gehalten. Die Trommel 12 ist zylinderförmig ausgebildet und weist an ihrer Umfangsfläche 13 eine Mehrzahl von radial nach außen abragende Bolzen 14 auf. Die Bolzen 14 sind vorzugsweise als steife Metallbolzen ausgebildet. Benachbarte Bolzen 14 weisen einen Abstand s auf, der kleiner ist als eine Längs- und/oder Quererstreckung f der von den Zweigen 6 abragenden Blättern 15. Während des Anlegens der mit Blättern 15 versehenen Zweige 6 an die sich drehende Trommel 12 werden auf einfache Weise die Blätter 15 von den Zweigen 6 abgetrennt. Zur vollständigen Abtrennung der Blätter 15 von den Zweigen 6 wird der Zweig 6 vorzugsweise um seine eigene Längsachse gedreht, so dass ein sicheres Verhaken der Blätter 15 an den Bolzen 14 gewährleistet ist. Infolge der Rotation der Trommel 12 werden die im Vergleich zum Zweig 6 wesentlich leichteren Blätter 15 von dem Zweig 6 getrennt und weg bewegt.
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Nachdem die Zweige 6 zu einem Bündel 2 zusammengelegt worden sind, wird zuerst der erste Bindedraht 3, dann der zweite Bindedraht 4 und zuletzt der dritte Bindedraht 5 um die Zweige 6 gelegt, wobei die Enden der jeweiligen Drähte 3, 4, 5 miteinander verknotet werden. Während der erste Bindedraht 3 und zweite Bindedraht 4 ohne Kreuzung desselben das Bündel 2 umgibt, umgibt der dritte Bindedraht 5 unter Kreuzung desselben mehrere Teilbündel 10 des Bündels 2.
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Abschließend wird ein Stiel 16 in die Stirnseite 9 des Kopfes 7 eingeschlagen, so dass der Reisigbesen 1 fertiggestellt ist.
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Der erste Bindedraht 3 und der zweite Bindedraht 4 umfassen das Bündel 2 unter Bildung einer einzigen Windung vollständig. Alternativ können der erste Bindedraht 3 und der zweite Bindedraht 4 auch mehrmals um das Bündel 2 gebunden sein.
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Der dritte Bindedraht 5 umschlingt die Teilbündel 10 jeweils einfach bzw. einmalig. Gegebenenfalls kann der dritte Bindedraht 5 die Teilbündel 10 auch mehrfach umschlingen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015007008 U1 [0002]