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Einsatz für das Mundstück von Strangpressen zum Erzeugen enggelochter
Mauersteine Die bei Strangpressen zur Herstellung von Viellochsteinen üblichen,
die Lochkerne tragenden .Mundstückeinsätze sollen bekanntlich so beschaffen sein,
daß sie .die Lochkerne unverrückbar an Ort und Stelle halten.
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Braucht man, wie es vielfach üblich ist, als Lochkerntr'äger lange
Stangen, die in Reihen an vor dem Mundstück angebrachten Querstegen befestigt sind,
so müssen diese Stangen sehr dick sein, um ausreichend biegungsfest zu sein. Diese.
Stangen füllen also einen großenTeildes lichtenMundstückquerschnitts, und ihre auf
die ganze Länge des Mundstückes sich erstreckenden großen Mantelflächen bilden einen
hohen Reibungswiderstand für den Tonstrang, der einen entsprechend hohen Kraftaufwand
bedingt. . Die HerstelItingskosten der Steine werden .daher sehr hoch.
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Eine .gleichfalls bekannte Einrichtung, bei der kürzere Tragstangen
an durch die Wandung des Mundstücks durchgehenden und damit verspannten Stegen befestigt
sind, ist zwar insofern etwas besser, als die Länge der durch die Tragstangen gebildeten
Reibungsflächen geringer ist, doch hat sie :dafür andere Nachteile. Auch dabei müssen
zunächst die Tragstangen noch verhältnismäßig dick sein, weil sie die Stege bei
der Montage durchlassen und einzeln mit ihnen verspannt werden müssen. Die Verspannungsglieder
vermehren- dabei den Widerstand wieder. Außerdem ist ein solches Mundstück schwer
zu reinigen, da der Einsatz nicht als Ganzes herausnehmbar ist und die Lochkerne
mit ihren Stangen und die sie tragenden Stege einzeln ausgebaut werden müssen. Da
die Reinigung des Mundstückeinsatzes mit Rücksicht auf Holz- und Faserteile, die.
sich vielfach im Ton vorfinden und sich an den Einsatzteilen oft festsetzen, verhältnismäßig
häufig vorgenommen werden muß, bildet die schlechte Reinigungsmöglichkeit des Einsatzes
einen großen Fehler. Einen besonders schwerwiegenden Nachteil ergeben ferner die
im Mundstück liegenden, die Wandung querenden Stege selbst, da diese den Tonstrang
auch an Stellen zerschneiden, an denen er an der Innenwandung .des Mundstückes anliegt.
An diesen Stellen dringt in die Schnittfugen ein Teil der Bewässerungsflüssigkeit
ein. Dieses Wasser läßt eine ausreichende Wiederbindung des Materials in den Schnittfugen
nicht mehr zu, und die Folge ist, daß die Steine später zerfallen.
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Die Erfindung hat den Zweck, die Nachteile dieser bekannten Einrichtungen
und besonders der die Wandungen des Mundstücks querenden Stege zu vermeiden.
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Zu diesem Zweck körnte man u. a. die Dorne an baumartig verzweigten
Haltern, die an einem den Mundstückeinlaß querenden Träger befestigt werden können,
zu Gruppen vereinigen. Auch diese Anordnung würde aber nicht einwandfrei sein, weil
dabei die von der Baumspitze weiter entfernt liegenden Zweige wesentlich länger
als die der Spitze nahe liegenden werden müssen und unter dem
Einfluß
der durchgepreßten Tonmasse ein wesentlich höheres Biegungsmoment aufnehmen müssen
als die letztgenannten. Ihr Querschnitt müßte also entsprechend stark gemacht werden.
Mit dem wachsenden Querschnitt wächst aber auch die Reibungsfläche, und wenn die
Arme oder Zweige, ähnlich wie die Äste oder Zweige von Bäumen, runden oder ähnlichen
Querschnitt erhalten, wächst auch die im lichten OOuerschnitt des Mundstücks liegende,
den Weg der Tonmasse unmittelbar versperrende Fläche. Dies bedingt ein entsprechendes
Wachsen des dem Durchpressen des Tons begegnenden Widerstandes und eine entsprechende
Steigerung des benötigten Kraftaufwandes. Die baumartige Verzweigung hat aber auch
noch einen weiteren Nachteil. Bekanntlich ist die Tonmasse nicht immer überall gleichmäßig
rein, sondern es kommen darin Fremdkörper, z. B. in Gestalt von Pflanzenfasern,
holzigen Teilen usw., vor: Setzt sich ein solcher an einem weitausladenden Zweige
fest, so kann es vorkommen, daß das Widerstandsmoment des w eitausladenden Zweiges
dem wachsenden, auf ihn ausgeübten Biegungsmoment nicht standhält und der Zweig
verbogen, der Lochkern also schief gestellt wird. Mehrere auf gleicher Seite des
Stammes derart verstärkt beanspruchte Zweige können auch das Biegen des Stammes
selbst herbeiführen. Die Anordnung der Lochdorne in baumartiger Verzweigung um eine
Haltestange erscheint also nicht günstig.
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Erfindungsgemäß wird der angestrebte Zweck dadurch erreicht, daß die
einen Lochdorn tragenden Haltestangen zusammen mit je zwei durchweg in gleicher
Querschnittzone an sie angeschlossenen und durchweg gleich langen, in gleicher Axialebene
dem Mundstückauslauf zu geneigten, an kurzen Stielen je einen Lochdorn tragenden
Armen je eine dreizinkige Lochdorntraggabel bilden oder daß diese Haltestangen zusammen
mit nur je einem solchen Lochdorntragarm eine zweizinkige Lochdorntraggabel bilden,
wobei diese Lochdorngabeln reihenweise zueinander parallel, aber in aufeinanderfolgenden
Längsreihen derart entgegengesetzt schräg zu den Längs- und Schmalkanten des Mundstückauslaufes
angeordnet sind, daß der Tonstrang in jeder eine- Gabel enthaltenden, ihn seiner
ganzen Breite nach schräg durchlaufenden Längsebene nur zwischen einem Lochdornpaar
von dem dieses tragenden Gabeljoch zerschnitten wird.
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Es werden dadurch folgende Vorteile erreicht: Für die drei- oder zweizinkigen
Lochdorntraggabeln ist jeweils nur noch ein kurzer, etwas stärkerer Stiel erforderlich.
Der bisher bei den bekannten Ausführungen mit zahlreichen Einzeltragstangen durch
diese verursachte verhältnismäßig hohe Reibungswiderstand wird also weitgehend vermindert.
Er wird zwar durch die strahlenförmig angeordneten Arme wieder etwas erhöht, bleibt
aber im ganzen doch erheblich kleiner als der der vorgenannten Anordnung, zumal
diese Arme sehr kurz gehalten werden können. Der Widerstand dieser Arme ist auch
wesentlich kleiner als der Widerstand, der bei baumartig verzweigten Haltern durch
die in verschiedenen Querschnittzonen des Mundstücks liegenden Querarme unterschiedlicher
Länge und Stärke verursacht wird. Der Widerstand der Lochkerntragarme kann erfindungsgemäß
auch dadurch noch weiter verringert werden, daß man sie als in der Bewegungsrichtung
des Tonstranges liegende flache Bänder ausbildet, wie man dies bei den die Mundstückwandung
durchquerenden Stegen schon gemacht hat. Diese kurzen Bandarme haben gegenüber von
runden Armen oder von Armen quadratischen Querschnitts auch den Vorteil, daß sie
bei sehr geringer Stärke ein großes Widerstandsmoment gegenüber von auf sie treffenden
faserigen Bestandteilen der Tonmasse haben, ferner Faserteile leicht durchschneiden
und durch ihre schräge Stellung abgleiten lassen. Der Gesamtwiderstand, den der
Tonstrang beim Durchgang durch das Mundstück findet, ist also im allgemeinen sehr
gering, und der Zusammenschluß der Tonmassen hinter den Armen wird durch die flache
Form und geringe Stärke der Arme, die nur schmale Schlitze verursachen, -wesentlich
begünstigt. Auch kann in den Strang kein Wasser von außen eindringen. Muß ferner,
z. B. mit Rücksicht auf sich festsetzende und anreichernde Fremdkörper, eine Reinigung
vorgenommen werden, so kann der ganze Einsatz leicht aus dem Mundstück herausgezogen
werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Mundstückeinsatzes
nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i und :2 zeigen eine dreizinkige Lochdorntraggabel in Seitenansicht
bzw. in Draufsicht mit Schnitt durch den Stiel, Abb. 3 und 4 die Anordnung einer
aus zwei Parallelreihen solcher Traggabeln bestehenden Gruppe im Mundstück, und
zwar in senkrechtem OOuerschnitt durch das Mundstück bzw. in Ansicht von unten.
Abb. 4 zeigt dabei unten links auch eine zweizinkige Lochdorntraggabel.
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Die einzelnen Lochdorntraggabeln sind, wie Abb. 3 erkennen läßt, mit
ihren Stielen u an Haltegliedern e befestigt, die j e eine Art Rechenrücken bilden..
Letztere wiederum sind je durch eine stärkere Stange f an einem
vom
Mundstückeinlaufrahmen g abnehmbaren Ankersteg befestigt. Die Stangen f der beiden
Rechenrücken e können durch eine Querstrebe i versteift sein. Der ganze Einsatz
kann also als Ganzes herausgenommen werden.