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Die Erfindung betrifft eine Schlossvorrichtung für Koffer, Reisetaschen und dergleichen Gepäckstücke, mit einem Gehäuse, aufweisend ein codierbares Zahlenschloss mit mehreren Zahlenrädern, und mit einem Schließbügel, der in einer verriegelten Lage von einem im Gehäuse angeordneten Riegel in der Schlossvorrichtung gehalten und in dieser Lage blockiert ist und der nach Einstellung der Codierung mittels der Zahlenräder durch Betätigung eines Entriegelungsknopfes mittelbar freigegeben oder freigebbar ist, der nach Freigabe mittels einer ersten Feder selbsttätig in eine Offenstellung verschwenkt, wobei die Zahlenräder auf einem Zahlenradträger angeordnet sind und der Zahlenradträger mitsamt der Zahlenräder mittelbar mittels eines Entriegelungsbleches bei Betätigung des Entriegelungsknopfes den Riegel in die Freigabelage verstellt, wobei die Zahlenräder gegenüber dem dem Riegel zugewandten Endbereich des Zahlenradträgers durch eine zweite Feder vorgespannt sind, und der Riegel gegen die Kraft einer dritten Feder in der Blockierlage gehalten ist, ferner aufweisend ein Schlüsselschloss zur Verstellung des Riegels in die Freigabelage unabhängig von der Eingabe der Codierung mittels der Zahlenräder, wobei in einer Längsrichtung des Gehäuses an einer Seite des Schließbügels das Schlüsselschloss und an der anderen Seite des Schließbügels der Zahlenradträger angeordnet ist und auf den Riegel einwirkt um diesen gegen die Kraft der zweiten Feder in eine den Schließbügel freigebende Lage zu verstellen.
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Derartige Schlossvorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt und weit verbreitet. Dabei finden derartige Schlossvorrichtungen häufig an Gepäckstücken Verwendung, die im internationalen Reiseverkehr, insbesondere bei Ein- und Ausreise in die USA verwendet werden.
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Eine derartige Schlossvorrichtung an einem Gepäckstück, wie insbesondere einem Koffer oder einer Reisetasche, ermöglicht es dem Benutzer, den Koffer beziehungsweise die Reisetasche mittels des Zahlenschlosses vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Hierzu wird auf bekannte Art und Weise ein Code eingestellt, der vor dem Öffnen des Schließbügels durch Betätigung des Entriegungsknopfes eingestellt werden muss. Solange der entsprechende Zahlencode nicht mittels der Zahlenräder eingestellt ist, ist die Schlossvorrichtung in der Blockierlage gehalten und der Entrieglungsknopf nicht betätigbar. Erst nach Freigabe des Entriegelungsknopfes durch Eingabe der korrekten Zahlenkombination mittels der Zahlenräder ist der Entriegelungsknopf von einem Benutzer betätigbar und die Schlossvorrichtung zu öffnen.
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Beispielsweise für den Fall, dass der Zahlencode vergessen wird oder für den Fall einer Öffnung des Gepäckstücks durch eine Behörde, ist es bekannt, ein zweites Schloss in Form eines Schlüsselschlosses vorzusehen, mittels dessen die Schlossvorrichtung geöffnet werden kann, ohne den Zahlencode mittels der Zahlenräder einzustellen.
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Derartige Schlüsselschlösser sind häufig mittels eines Generalschlüssels zu öffnen, der insbesondere von Behörden verschiedenster Länder bei der Gepäckkontrolle, beispielsweise bei der Einreise oder Ausreise in das betreffende Land, verwendet wird.
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Derartige Behörden können bei einer Durchsuchung des Gepäckstückes dieses mittels des Generalschlüssels öffnen, ohne das Gepäckstück beziehungsweise dessen Schlossvorrichtung beschädigen zu müssen.
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Des Weiteren ist es bei derartigen Schlossvorrichtungen bekannt, dass der Riegel auch bei nicht eingegebenem Zahlencode in die Verriegelungslage verstellt werden kann, um dort in dieser blockierten Lage zu verbleiben. Ein Öffnen des Riegels ist anschließend erst nach Eingabe des Zahlencodes oder alternativ durch das Schlüsselschloss möglich.
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Bei den im Stand der Technik bekannten Schlossvorrichtungen der eingangs genannten Art ist die dritte Feder etwa parallel zu einer Längsachse des Gehäuses im Gehäuse angeordnet.
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Bei einer derartigen Anordnung der dritten Feder ist es möglich, dass sich der Riegel ungewünscht gegen die Kraft der dritten Feder in die Offenstellung verstellt und den Schließbügel freigibt, sodass dieser in die Offenstellung verschwenken kann und das Gepäckstück nicht mehr verschlossen ist.
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Eine derartige unbeabsichtigte Öffnung kann insbesondere bei Stößen oder Schlägen, die beispielsweise beim Fallenlassen oder Werfen des Gepäckstücks auf den Boden oder auf einem Kofferband am Flughafen auftreten. Sobald eine gewisse Stoßkraft oder Schlageinwirkung in axialer Richtung auf das Gepäckstück und deren Schlossvorrichtung einwirkt, kann diese den Riegel in die den Schließbügel nicht mehr blockierende Lage verstellen, sodass der Schließbügel, der gegen die Kraft der ersten Feder in der Schließlage gehalten ist, in die Offenlage verschwenkt und die Schlossvorrichtung des Gepäckstücks öffnet. Dabei ist es nicht möglich, die dritte Feder hinsichtlich ihrer Federkraft zu verstärken, da ansonsten eine Betätigung des Entriegelungsknopfes nicht mehr auf die an sich bekannte Art und Weise ohne das Ausüben von allzu hohen Kräften ermöglicht ist.
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Aufgrund des eingangs genannten Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schlossvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine unbeabsichtigte Entriegelung durch auftretende Stöße oder durch eine Schlageinwirkung insbesondere beim Werfen oder Fallenlassen oder auf einem Kofferband verhindert ist, die dabei auf an sich bekannte Art und Weise äußerst einfach handhabbar und bedienbar ist, die ferner eine hohe Lebensdauer auch bei einer häufigen Betätigung der Schlossvorrichtung ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass der Riegel um eine quer zur Längsrichtung des Gehäuses und parallel zur vom Gehäuse aufgespannten Ebene der Schlossvorrichtung angeordnete Achse, die zwischen zwei parallel zu den Längsseiten des Gehäuses angeordneten Schenkeln des Zahlenradträgers angeordnet ist, gegen die Kraft der dritten Feder in die Freigabelage durch Bestandteile des Schlüsselschlosses verschwenkbar ist.
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Die erfindungsgemäße Anordnung des Riegels verhindert wirksam eine unbeabsichtigte Freigabe des Schließbügels auch bei hohen Kräften, die beispielsweise bei Stößen, Schlägen oder durch Werfen oder Fallenlassen des Gepäckstücks auf den Boden oder auf einem Kofferband auf das Gepäckstück einwirken. Dabei kann die Schlossvorrichtung auf an sich bekannte und bewährte Art und Weise benutzt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung sind das codierbare Zahlenschloss einerseits und das Schlüsselschloss andererseits voneinander entkoppelt, wobei eine Verstellung des Riegels in die Freigabelage des Schließbügels sowohl durch das Zahlenschloss einerseits als auch durch das Schlüsselschloss anderseits erfolgen kann. Bei auftretenden Stößen oder Schlägen kann sich der Riegel nicht mehr gegen die dritte Feder soweit bewegen, dass der Schließbügel freigegeben ist und in die Offenstellung verschwenken kann, da hierzu eine Rotationskraft nötig wäre, die jedoch bei den erwähnten Stößen oder Schlägen nicht auftreten kann. Die axial auf das Gepäckstück eintretenden Kräfte bewirken keine rotative Bewegung des Riegels, der ein Verschwenken in die Offenstellung bewirken würde. Die Anordnung der zweiten Feder kann dabei auf an sich bekannte Art und Weise erfolgen, da die auftretenden Kräfte keine Verschwenkung des Riegels in die Offenlage bewirken können, da der Zahlenradträger und der Riegel gekoppelt sind und eine Bewegung in Öffnungsrichtung ausschließlich bei korrekter Eingabe des Zahlencodes erfolgen kann.
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Der Zahlenradträger kann somit nicht in die Freigabelage verstellt werden, wenn die Zahlenräder nicht auf den Code eingestellt sind.
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Insbesondere kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass das Schlüsselschloss durch einen TSA-Schließzylinder gebildet ist, der einen Mitnehmer betätigt, der mittels eines Entriegelungselementes auf den Riegel einwirkt und diesen gegen die Kraft der dritten Feder in die Freigabelage verschwenkt.
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Insbesondere kann dabei besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der Riegel eine Verriegelungsfläche aufweist, die zwischen Gehäuseoberteil und Achse angeordnet ist und in der Blockierlage Teile des Schließbügels hintergreift oder in diesen eingreift und den Schließbügel in dieser Lage im Gehäuse blockiert, wobei der Schwerpunkt des Riegels nahe an oder im Bereich der Achse angeordnet ist.
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Durch eine derartige erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung des Riegels und der Achse, die eine Drehachse für den Riegel bildet, ist es im Falle von auftretenden Stößen oder Schlägen sichergestellt, dass durch eine durch die auftretenden Schläge oder Stöße erzeugte externe Beschleunigung keine Verstellung des Riegels in die Freigabelage erfolgen kann.
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Somit ist es durch eine erfindungsgemäße Ausbildung auch bei hohen, von außen auf das Gepäckstück auftretenden Kräften, die eine Beschleunigung innerhalb der Schlossvorrichtung hervorrufen könnten, sichergestellt, dass der Riegel in der Blockierlage verbleibt und den Schließbügel nicht freigibt, sodass sich das Gepäckstück beziehungsweise dessen Schlossvorrichtung nicht ungewünscht öffnen könnte.
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Die Verwendung eines sogenannten TSA-Schließzylinders als Schlüsselschloss ist an sich bekannt und ermöglicht eine Öffnung des Gepäckstückes beziehungsweise der Schlossvorrichtung durch entsprechende Behörden. Die TSA-Schließzylinder können durch Behörden verschiedenster Länder, deren Zahl in jüngster Vergangenheit zunimmt, mittels Generalschlüsseln geöffnet werden, ohne die Gepäckstücke beziehungsweise deren Schlossvorrichtungen zu beschädigen. Gemäß den gesetzlichen Vorschriften einer immer größeren Anzahl von Ländern dürfen diese Gepäckstücke kontrollieren, welches durch die Verwendung derartiger TSA-Schlösser ermöglicht ist ohne das Gepäckstück zu beschädigen.
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Bei der Verwendung eines derartigen TSA-Schließzylinders kann zudem bei einer erfindungsgemäßen Anordnung des Riegels auf ein sich der Öffnung anschließendes Verschließen der Schlossvorrichtung verzichtet werden. Es ist ausreichend, den Schließbügel wieder in die Schlossvorrichtung einzudrücken, wobei der Riegel diesen selbständig blockiert.
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Darüber hinaus kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass die dritte Feder durch eine auf der Achse angeordnete Schenkelfeder gebildet ist, deren erster Schenkel sich am Zahlenradträger abstützt und deren zweiter Schenkel sich am Riegel abstützt.
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Eine derartige Anordnung einer Schenkelfeder ermöglicht zum einen sicheren Verbleib des Riegels in der Blockierlage und zum anderen stellt eine derartige Schenkelfeder eine kostengünstig und einfach zu realisierende und dabei langlebige Lösung dar.
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Auch kann alternativ bevorzugt vorgesehen sein, dass die dritte Feder durch ein elastisches Element, wie beispielsweise einen Gummipuffer oder durch eine Druckfeder gebildet ist.
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Auch die Verwendung eines Elastomers, wie beispielsweise eines Gummipuffers oder einer Druckfeder bewirkt die sichere Rückstellung des Riegels in die Blockierlage nach Betätigung des Schlüsselschlosses beziehungsweise des TSA-Zylinders.
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Die Feder kann dabei nahezu beliebig ausgebildet sein, wobei die Feder gemäß einer Grundfunktion ausschließlich dafür Sorge tragen muss, dass nach Öffnung der Schlossvorrichtung mittels des Schlüsselschlosses oder des TSA-Zylinders ein Verschwenken des Riegels zurück in die Blockierlage erfolgt. Die Feder muss dabei nicht den Riegel zwangsläufig in dieser Blockierlage halten, sondern lediglich ein Zurückschwenken in die Blockierlage nach Öffnen der Schlossvorrichtung bewirken.
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Zudem kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der Riegel einen hakenartigen Vorsprung mit einer Einführschräge für den Schließbügel aufweist.
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Zur vereinfachten Handhabung weist hierzu der Riegel eine an sich bekannte Einführschräge auf.
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Auch kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass das Gehäuse der Schlossvorrichtung in eine Ausnehmung des Gepäckstücks einsetzbar oder eingesetzt ist und dessen Oberseite bündig zur Oberfläche des Gepäckstücks ist oder nur geringfügig aus der Oberfläche des Gepäckstücks hervorragt.
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Eine derartige Anordnung des Gehäuses der Schlossvorrichtung ist an sich bekannt und hat sich bewährt. Durch die teilweise oder vollständige Anordnung des Gehäuses innerhalb einer Ausnehmung des Gepäckstücks kann dieses bündig zur Gepäckstückoberfläche sein und dabei die Ästhetik des Gepäckstückes nicht oder nur unwesentlich stören.
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Darüber hinaus kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass das Gehäuse eine Blende als Gehäuseoberteil aufweist, die optisch an das Gepäckstück angepasst oder anpassbar ausgestaltet ist.
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Auch eine derartige Blende als Gehäuseoberteil kann als Zierelement dienen, um dem Gesamterscheinungsbild des Gepäckstücks angepasst zu werden und die Schlossvorrichtung äußerst dezent auszugestalten.
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Schließlich kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Schlossvorrichtung als Reißverschlussschloss ausgebildet ist.
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Die Schlossvorrichtung kann somit auch als eine Nachrüstlösung, beispielsweise für Reisetaschen oder für Koffer mit Reißverschlüssen, Verwendung finden.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Figuren gezeigt und im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
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- 1 eine erfindungsgemäße Schlossvorrichtung mit Blende in Draufsicht;
- 2 den Schnitt A-A der 1;
- 3 das Ausführungsbeispiel aus 1 ohne Blende als Gehäuseoberteil;
- 4 die Schnittansicht B-B der 3.
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In den Figuren ist eine Schlossvorrichtung für Koffer, Reisetaschen und dergleichen Gepäckstücke in verschiedenen Ansichten gezeigt. Eine derartige Schlossvorrichtung 1 besteht aus einem Gehäuse 2, mit einem codierbaren Zahlenschloss mit mehreren Zahlenrädern 3 und aus einem Schließbügel 4, der in einer verriegelten Lage von einem im Gehäuse 2 angeordnetem Riegel 5 in der Schlossvorrichtung 1 gehalten und in dieser Lage blockiert ist. Der Schließbügel 4 ist nach Einstellung der Codierung mittels der Zahlenräder 3 des Zahlenschlosses durch Betätigung eines Entriegelungsknopfes 6 mittelbar freigegeben oder freigebbar. Dabei verschwenkt der Schließbügel 4 mittels einer ersten Feder selbsttätig in eine Offenstellung, in der Teile des Schließbügels 4 nicht mehr innerhalb der Schlossvorrichtung 1 beziehungsweise dessen Gehäuse 2 angeordnet und blockiert sind. Die Zahlenräder 3 sind auf einem Zahlenradträger 9 angeordnet. Der Zahlenradträger 9 weist dabei eine sich in Längsrichtung des Gehäuses 2 der Schlossvorrichtung 1 erstreckende Achse auf, auf der die Zahlenräder 3 verdrehbar angeordnet sind. Bei der Betätigung des Entriegelungsknopfes 6 wird der Zahlenradträger 9 mit samt der Zahlenräder 3 und dem Riegel 5 mittelbar mittels eines Entriegelungsbleches 12 in Längsrichtung des Gehäuses 2 verstellt, um den Riegel 5 in eine Freigabelage zu verstellen, in der der Schließbügel 4 nicht mehr innerhalb der Schlossvorrichtung 1 durch den Riegel 5 blockiert ist. Dabei sind die Zahlenräder 3 gegenüber dem dem Riegel 5 zugewandten Endbereich des Zahlenradträgers 9 durch eine zweite Feder 7 vorgespannt. Der Riegel 5 ist gegen die Kraft einer dritten Feder 14 in der Blockierlage gehalten. Ferner weist die Schlossvorrichtung 1 ein Schlüsselschloss 8 zur Verstellung des Riegels 5 in die Freigabelage auf, welches unabhängig von der Eingabe der Codierung mittels der Zahlenräder 3 den Riegel 5 in die Freigabelage, also die den Schließbügel 4 nicht mehr blockierende Lage verstellt beziehungsweise verstellen kann.
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Dabei ist in Längsrichtung des Gehäuses 2 gesehen an einer Seite des Schließbügels 4 das Schlüsselschloss 8 und an der anderen Seite des Schließbügels 4 der Zahlenradträger 9 als Bestandteil des Zahlenschlosses angeordnet. Sowohl das Schlüsselschloss 8 als auch das Zahlenschloss ermöglichen jeweils eine Verstellung des Riegels 5 gegen die Kraft einer zweiten Feder 7 beziehungsweise dritten Feder 14 in eine den Schließbügel 4 freigebende Lage zur Öffnung der Schlossvorrichtung 1.
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Erfindungsgemäß ist der Riegel 5 um eine quer zur Längsrichtung des Gehäuses 2 und parallel zur vom Gehäuse 2 aufgespannten Ebene der Schlossvorrichtung 1 angeordnete Achse 10 verschwenkbar. Die Achse 10 ist dabei zwischen zwei parallel zu den Längsseiten des Gehäuses 2 angeordneten Schenkeln 15 des Zahlenradträgers 9 angeordnet. Ferner ist der Riegel 5 durch Bestandteile des Schlüsselschlosses 8 in die Freigabelage und durch die dritte Feder 14 zurück in die Blockierlage verschwenkbar.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Riegels 5 um eine Achse 10 ist es wirksam verhindert, dass der Riegel 5 bei auf das Gepäckstück auftretenden Stößen oder einwirkenden Schlägen, welche häufig durch Werfen oder Fallenlassen des Gepäckstücks oder auf dem Kofferband beispielsweise eines Flughafens entstehen und auf das Gepäckstück einwirken, verhindert.
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Dabei ist in der codierten Einstellung des Zahlenschlosses die zweite Feder, die auf dem Zahlenradträger 9 angeordnet ist, gegen auftretende Stöße abgeschirmt, sodass auch in diesem Bereich eine ungewünschte Verstellung des Riegels 5 in die Freigabeschlage, wodurch der Schließbügel 4 in die Offenstellung verschwenken könnte, ermöglicht ist.
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Somit ist durch die erfindungsgemäße Lösung sowohl die Betätigung, also Öffnung der Schlossvorrichtung 1 durch das Zahlenschloss einerseits, als auch durch das Schlüsselschloss andererseits auf an sich bekannter Art und Weise ermöglicht, wobei jedoch eine ungewünschte und versehentliche Öffnung der Schlossvorrichtung 1 bei auftretenden Stößen oder Schlägen oder auf einem Kofferband eines Flughafens wirksam verhindert ist.
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Das Schlüsselschloss 8 ist im Ausführungsbeispiel durch einen TSA-Schließzylinder gebildet. Dieser TSA-Schließzylinder betätigt einen Mitnehmer 11, der mittels eines Entriegelungselementes 16 auf den Riegel 5 einwirkt und diesen Riegel 5 gegen die Kraft der dritten Feder 14 in die Freigabelage verschwenkt. Somit ist insbesondere auch bei einer Öffnung des Gepäckstückes durch Behörden jederzeit sichergestellt, dass diese den TSA-Schließzylinder zur Öffnung des Gepäckstückes verwenden können und das Gepäckstück nicht beschädigen müssen, um es zu öffnen. Zudem ist ein händisches Wiederverschließen in die Blockierlage mittels des Schlüsselschlosses 8 durch diese erfindungsgemäße Anordnung des Mitnehmers 11 und des Entriegelungselementes 16 nicht mehr nötig, wodurch auch ein versehentliches Verbleiben in der Offenstellung nach Öffnung der Schlossvorrichtung 1 mittels des Schlüsselschlosses 8 wirksam verhindert ist.
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Die dritte Feder 14 ist, wie insbesondere aus 2 ersichtlich, durch eine auf der Achse 10 angeordnete Schenkelfeder gebildet. Dabei stützt sich der erste Schenkel 17 der Schenkelfeder am Zahlenradträger 9 ab und der zweite Schenkel 18 der Schenkelfeder stützt sich am Riegel 5 ab. Hierdurch ist eine besonders langlebige und einfach zu realisierende Lösung geschaffen, die es jederzeit sicherstellt, dass der Riegel 5 einerseits beim Einführen des Schließbügels 4 in die Schlossvorrichtung 1 verschwenken kann, um anschließend in der Blockierlage wieder in die Blockierposition zurückzuschwenken. Zur vereinfachten Einführung und um ein Verhaken oder dergleichen Störung zu vermeiden, ist es an sich bekannt, den Riegel 5 mit einer Einführschräge zu versehen, sodass dieser beim Einführen des Schließbügels 4 in die Schlossvorrichtung 1 den Weg für den Schließbügel 4 freigeben kann, um anschließend hakenartig in den Schließbügel einzugreifen und diesen zu blockieren.
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Zur besonders ästhetischen Ausgestaltung des Gepäckstücks kann das Gehäuse 2 der Schlossvorrichtung 1 in eine Ausnehmung des Gepäckstücks eingesetzt werden und dessen Oberseite bündig zur Oberfläche des Gepäckstücks angeordnet sein. Alternativ kann auch die Schlossvorrichtung 1 beziehungsweise deren Oberseite geringfügig aus der Oberfläche des Gepäckstücks hervorragen.
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Das Gehäuse 2 weist zudem eine Blende 13 als Gehäuseoberteil auf, die optisch an die Gestaltung des Gepäckstückes angepasst oder anpassbar ist.
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In einer alternativen und in den Figuren nicht gezeigten Ausführung der Erfindung kann die Schlossvorrichtung 1 als Reißverschlussschloss ausgebildet sein.
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Auch kann in einer weiteren alternativen Ausführung die Schlossvorrichtung 1 als Nachrüst-Schlossvorrichtung 1 ausgebildet sein, die beispielsweise bestehende Schlossvorrichtungen ersetzt.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlossvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Zahlenräder
- 4
- Schließbügel
- 5
- Riegel
- 6
- Entriegelungsknopf
- 7
- zweite Feder
- 8
- Schlüsselschloss
- 9
- Zahlenradträger
- 10
- Asche (von 5)
- 11
- Mitnehmer (an 8)
- 12
- Entriegelungsbleche
- 13
- Blende
- 14
- dritte Feder
- 15
- Schenkel an 9
- 16
- Entriegelungslement
- 17
- erster Schenkel
- 18
- zweiter Schenkel