DE102019104638B4 - Beweglich montiertes Schutzgitter und Verfahren zum Behindern eines Einbruchversuchs - Google Patents

Beweglich montiertes Schutzgitter und Verfahren zum Behindern eines Einbruchversuchs Download PDF

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Abstract

Ein beweglich montiertes Schutzgitter (1), ausgebildet als Roll- oder Scherengitter, eingerichtet zum Bewegen aus einem geschlossen Zustand des Schutzgitters (1) in einen offenen Zustand des Schutzgitters (1) und umgekehrt, mit untereinander verbundenen Gitterelementen (21, 22, 26, 27),wobei zumindest zwei der untereinander verbundenen Gitterelemente (21, 22) hohl sind und einen gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bilden,in welchen ein unter Druck stehendes Fluid (12) als ein Schutzmittel eingebracht ist, wobei das Schutzmittel beim Austreten aus dem Hohlraum eine Schutzwirkung zusätzlich zum Schutz durch das Schutzgitter im geschlossenen Zustand entfaltet;wobei eines (22) der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente (21, 22) ein erstes Verbindungselement aufweist, welches mit einem zweiten Verbindungselement des zweiten (21) der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente (21, 22) verbunden ist, wobei durch das Verbinden des ersten Verbindungselementes mit dem zweiten Verbindungselements auch der gemeinsame abgeschlossene Hohlraum gebildet wird, wobei das Gitterelement (21) mit dem zweiten Verbindungselement ein mit einem Geflecht ummantelter Schlauch ist, der an jedem seiner zwei Endpunkte jeweils das zweite Verbindungselement aufweist, um mit zwei verschiedenen Gitterelementen (21) gleicher Ausrichtung verbunden zu werden.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein beweglich montiertes Schutzgitter. Dieses Schutzgitter ist ein einbruchhemmendes Bauteil und wird beispielsweise vor abzusichernden Bereichen, wie Bauwerksöffnungen, beispielsweise Türen oder Fenster eines Gebäudes, montiert, um zeitweise einen zusätzlichen Schutz vor Einbruch (oder Ausbruch) zu bieten. Zudem ist ein Verfahren zum Behindern eines Einbruchsversuchs mittels des Schutzgitters vorgesehen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Ein Gitter ist eine Anordnung mehrerer länglicher Gitterelemente, die beispielsweise in gleichmäßigen Abständen angeordnet sind und zur Absperrung gegen Menschen, Tiere oder Fremdkörper dienen. Einzelne Gitterelemente einer ersten Ausrichtung können sich mit Gitterelementen einer zweiten Ausrichtung kreuzen. Die Gitterstäbe können sich im rechten Winkel kreuzen. Schutzgitter bieten allgemein den großen Vorteil, dass sie sowohl Tageslicht als auch Frischluft durchlassen. Beispielsweise werden fest installierte Schutzgitter eingesetzt.
  • Anforderungen und Prüfverfahren von Schutzgittern sind in der DIN EN 1627 beschrieben. Die Norm definiert Widerstandsklassen, Widerstandszeiten (Zeit, die ein Produkt einem Einbruch standhält), Tätertypen und den Modus Operandi. Das Widerstehen eines Schutzgitters bei einem Einbruchsversuch wird dabei durch die Härte, Bruchfestigkeit und Dicke des Materials sowie durch den Abstand zwischen den Gitterelementen bestimmt.
  • Die US 4,791,410 A beschreibt ein Alarmsystem mit einer Signalleitung zur Anzeige einer Beschädigung und/oder eines Versuchs, die Leitung zu stören. Die Signalleitung wird beim Einbau einer fest installierten Struktur, beispielsweise ein Sperrnetz gegen Seefahrzeuge oder Taucher in Kanälen usw. vorgesehen. Die Signalleitung hat ein Rohr, in dem ein farbiges Anzeige- oder Markierungsmittel enthalten ist. Das Rohr ist mit Sensoren verbunden. Die Sensoren geben ein Alarmsignal bei einer Änderung des Drucks im Rohr. Das Anzeigemittel im Rohr ist eine farbige Flüssigkeit. Bei einer Beschädigung des Rohres, wie einem Bruch oder einem Riss, tritt das Anzeigemittel aus dem Rohr aus, sodass die Stelle des Bruchs visuell angezeigt wird.
  • Um ein Heraussägen einzelner Gitterstäbe aus einem fest installierten Fenstergitter zu erkennen, schlägt die DE 35 03 973 A1 vor, das gesamte Fenstergitter als Hohlkörper mit kanalartigen Durchbrechungen auszubilden, wobei nach dem Einbau des Gitters ein unter Druck stehendes Fluid in die Kanalanordnung eingebracht wird. Das Fluid ist Pressluft oder Hydraulikflüssigkeit. Wird eines der Gitterstäbe herausgesägt, so strömt das Fluid aus. Dies wird von einem Sensor erfasst und daraufhin eine Alarmeinrichtung aktiviert.
  • Die DE 198 15 764 C1 beschreibt ebenfalls ein fest installiertes Gitter zum Versperren von Gebäudeöffnungen und Durchgängen von Gefängniszellen. Das Gitter hat mindestens ein als Hohlkörper ausgebildetes Versperr-Element, das ein unter Druck stehendes Fluid enthält, wobei die Einrichtung mindestens einen Drucksensor aufweist, der den Druck in dem mindestens einen Hohlkörper überwacht.
  • Diese Fenstergitter haben eine Reihe von Nachteilen. Einerseits werden Fenstergitter fest und unbeweglich am Gebäude installiert. Dadurch wird ggf. ein Fluchtweg versperrt und ein Großteil des einfallenden Lichtes wird durch dieses Fenstergitter reflektiert und/oder absorbiert, sodass ein Lichteintritt in den dahinterliegenden Raum in erheblichem Maße minimiert ist.
  • Dieses Fenstergitter muss zudem nach dem Einbau von einer zentralen Stelle befüllt werden, was einen größeren Aufwand bei der Installation derartiger Gitter bedeutet.
  • Zusätzlich wird der Einbrecher durch das herausströmende Fluid und die aktivierte Alarmeinrichtung optisch und/oder akustisch gewarnt. Er kann seinen Einbruchsversuch abbrechen und flüchten oder nach dem Herausströmen des Fluids fortsetzen. Der Einbrecher wird am Verlassen des Tatorts weder gehindert noch behindert. Eine Identifizierung des Einbrechers ist nicht möglich, die Motivation des Einbrechers einen neuen Einbruchsversuch am gleichen oder einem anderen Fenstergitter zu starten ist nicht verringert.
  • Dieses gesamte Fenstergitter bildet einen einzigen Hohlkörper. Wenn das Fluid einmal herausgeströmt ist, ist die Alarmfunktion nicht mehr gegeben. Weitere Gitterstäbe können nun herausgesägt werden, ohne dass ein erneuter Alarm aktiviert wird.
  • Nachdem das Fluid herausgeströmt ist, muss dieses Fenstergitter repariert werden, beispielsweise ist eine arbeits- und zeitaufwendige Demontage notwendig. Solange dieses Gitter nicht repariert ist, ist das Gitter ohne diese Alarmfunktion.
  • Wenn dieses Fenstergitter bereits eine gewisse Zeit verbaut ist, könnte das Aktivieren der Alarmeinrichtung fehlschlagen, beispielsweise wenn der Drucksensor defekt ist oder das Fluid bereits über Kriech- oder Leck-Wege sehr langsam ausgeströmt ist. Bei einem Einbruchsversuch würde der Alarm nicht aktiviert werden.
  • Das Aktivieren des Alarms benötigt externe Energie. Bei einem Stromausfall würde der Einbruchsversuch unentdeckt bleiben.
  • Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung ist es, ein Schutzgitter bereitzustellen, dass einen Einbruchsversuch zuverlässig verhindert oder zumindest ausreichend behindert. Der potentielle Einbrecher soll nach dem Einbruchsversuch leicht identifizierbar sein und seine Motivation an zukünftigen Einbrüchen soll gesenkt werden. Insbesondere soll das Schutzgitter einfach herstellbar, schnell installierbar, leichter wartbar und leichter reparierbar sein.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die Aufgabe wird mit den in den unabhängigen Patentansprüchen 1 und 11 beschriebenen technischen Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
  • Insbesondere wird die Aufgabe durch ein beweglich montiertes Schutzgitter, ausgebildet als Roll- oder Scherengitter, mit untereinander verbundenen Gitterelementen gelöst. Zumindest zwei der untereinander verbundenen Gitterelemente sind hohl und bilden einen gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum, in welchen ein unter Druck stehendes Fluid als ein Schutzmittel eingebracht ist.
  • Erfindungsgemäß wird ein beweglich montiertes Schutzgitter verwendet. Ein beweglich montiertes Schutzgitter ist eine technische Vorrichtung, die der Absicherung eines Bereiches gegen Eindringen dient, also ein einbruchhemmende Bauteil darstellt, um zeitweise - beispielsweise bei Abwesenheit oder nachts - einen zusätzlichen Schutz vor Einbruch (oder Ausbruch) zu bieten. Unter beweglich montierten Schutzgittern wird ein Schutzgitter verstanden, das fest mit einem abzusichernden Bereich, beispielsweise einem Bauwerk, verbunden (montiert) ist und das darüber hinaus mindestens zwei Zustände (offen/geschlossen) aufweist (also beweglich ist). In einem geöffneten Zustand wird der abzusichernde Bereich nicht vom Schutzgitter geschützt. In einem geschlossenen Zustand wird der abzusichernde Bereich vollständig durch das Schutzgitter geschützt. Das Schutzgitter wird bestimmungsgemäß vom geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand bewegt. Im geschlossenen Zustand ermöglicht das Schutzgitter zeitweise eine zusätzliche Schutzfunktion. Bevorzugt benötigt das Schutzgitter im geöffneten Zustand weniger Platz als im geschlossenen Zustand.
  • Das erfindungsgemäße Schutzgitter weist Gitterelemente auf. Diese Gitterelemente können aus massivem Material sein. Diese sind untereinander, bevorzugt nicht lösbar, verbunden, beispielsweise sind sie verschraubt und/oder verklebt und/oder verschweißt. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Verbindung der Gitterelemente mechanisch, sodass die einzelnen Gitterelemente beweglich zueinander sind, um ein Wechseln des Zustands des beweglichen Schutzgitters zu ermöglichen.
  • Zumindest zwei der untereinander verbundenen Gitterelemente sind hohl, beispielsweise aus Rohr oder Schlauch gebildet. Jedes der Gitterelemente hat einen eigenen Hohlraum. Als Hohlraum wird das Innere von einem festen Äußeren angesehen. Die beiden hohlen Gitterelemente sind derart miteinander verbunden, dass sie einen gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bilden, also ihre einzelnen Hohlräume zu einem gemeinsamen Hohlraum verschmelzen. Zusätzlich werden die einzelnen hohlen Gitterelemente auch miteinander verbunden. Der gemeinsam gebildete Hohlraum ist abgeschlossen. Somit kann im Normalbetrieb des Schutzgitters ein im Hohlraum befindliches unter Druck stehendes Fluid nicht nach außen dringen. Beispielsweise ist er luftdicht oder fluiddicht abgeschlossen.
  • Die Auswahl der den gemeinsamen Hohlraum bildenden Gitterelemente kann zufällig sein. Bevorzugt werden diejenigen Gitterelemente ausgewählt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit während eines Einbruchversuchs entfernt werden müssen, um in den abgesicherten Bereich eindringen zu können. Es werden beispielsweise zwei Gitterelemente ausgewählt, die im geschlossenen Zustand möglichst zentral vor dem abzusichernden Bereich angeordnet sind oder die eine große Fläche vor dem abzusichernden Bereich durchqueren, beispielsweise ein zentrales horizontal verlaufendes und ein zentral vertikal verlaufendes Gitterelement und/oder zwei entgegengesetzt diagonal verlaufende Gitterelemente. Durch diese Auswahl ist es nun möglich, nur einen Teil des Schutzgitters mit einem unter Druck stehenden Fluid zu beaufschlagen, anstelle das gesamte Schutzgitter zu befüllen.
  • Die Anzahl der hohlen Gitterelemente ist nicht auf zwei beschränkt. Bevorzugt bilden diese hohlen Gitterelemente einen größeren Teilbereich des gesamten Schutzgitters.
  • Bevorzugt unterscheiden sich die hohlen Gitterelemente optisch nicht von den übrigen Gitterelementen.
  • In den gemeinsamen Hohlraum ist erfindungsgemäß ein unter Druck stehendes Fluid als ein Schutzmittel eingebracht. Das Fluid wurde insbesondere unter einem Druck wesentlich größer als der Atmosphärendruck (1 bar), beispielsweise größer als 5 bar, bevorzugt größer 8 bar, mehr bevorzugt größer 12 bar in den gemeinsamen Hohlraum eingebracht. Dort verbleibt das Fluid bestimmungsgemäß ohne wesentlichen Druckverlust, es sei denn, der Hohlraum wird wieder geöffnet. Beim unbefugten Öffnen des Hohlraums, beispielsweise einem Verletzen der Außenhülle (Durchtrennen, Durchschneiden, Durchknipsen, Aufsägen) eines der hohlen Gitterelemente während eines Einbruchsversuchs, tritt das Fluid explosionsartig heraus, wodurch die unmittelbare Umgebung und der Einbrecher mit dem Fluid, also dem Schutzmittel, benetzt wird. Dieses Überraschungsmoment allein könnte den Einbrecher bereits am Fortsetzen des Einbruchs hindern.
  • Das Fluid ist als Schutzmittel eingebracht und dient dazu beim Austreten eine zusätzliche Schutzwirkung zu entfalten, die den Einbruchsversuch verhindert oder sehr stark erschwert, um den abzusichernden Bereich noch besser zu schützen. Das Schutzmittel umfasst geeignete Gase oder Flüssigkeiten, die beispielsweise übelriechende Substanzen, Signalfarben, Reizsubstanzen und/oder künstliche DNA enthalten.
  • Beispielsweise umfasst das Schutzmittel zumindest einen Reizstoff, ein Tränenmittel, einen Geruchsstoff, einen Farbstoff und ggf. ein Treibmittel.
  • Ein derartiges Schutzgitter hat eine Reihe von Vorteilen. Einerseits ist es beweglich, es kann also für einen zeitweisen Schutz verwendet werden, wobei im geöffneten Zustand Fluchtwege nicht versperrt sind oder Tageslicht ungehindert eindringen kann. Zudem ist die konkrete Platzierung der zumindest zwei hohlen Gitterelemente - die den gemeinsamen Hohlraum bilden - dem Einbrecher unbekannt, wodurch ein Überraschungsmoment gegeben ist. Der Druck des Fluids führt zu einem explosionsartigen Ausströmen des Fluids, wodurch der Einbrecher erschreckt wird. Das Fluid ist ein Schutzmittel, was beim Austreten aus dem Hohlraum eine Schutzwirkung entfaltet und beispielsweise den Einbrecher markiert (Signalfarbe, künstliche DNA) und/oder behindert (Reizgas, übelriechende Flüssigkeit). Durch das Fluid als Schutzmittel kann die Konstruktion des Schutzgitters weniger massiv ausgebildet werden, das Schutzgitter kann mit weniger Materialaufwand gefertigt werden und ist leichter.
  • Bevorzugt weist das Schutzmittel zumindest eines der folgenden Mittel auf: Rauchgas; Tränen- oder Reizgas; Tränen- oder Reizflüssigkeit, Ammoniak mit Schwefel; Eisensulfid mit Salzsäure; Buttersäure; Signalfarbe; und/oder künstliche DNA.
  • Bevorzugt umfasst das Fluid weiterhin Bindungsmittel, Lösungsmittel und/oder Konservierungsmittel. Damit wird der Hohlraum hermetisiert und vor Korrosion geschützt.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die hohlen Gitterelemente einer ersten Ausrichtung abgeschlossene Rohre, also Rohre mit abgedichteten Endpunkten. Zumindest ein Teilabschnitt oder zumindest eine Teilmenge von Gitterelementen einer zweiten Ausrichtung ist flexibel (=elastisch). Mit flexibel bzw. elastisch ist gemeint, dass unter Krafteinwirkung das Gitterelement seine Form verändert und bei Wegfall der einwirkenden Kraft das Gitterelement wieder in seine Ursprungsform zurückzukehrt. Eine Ausrichtung ist bevorzugt eine Längsausrichtung des jeweiligen Gitterelements, die beispielsweise im Wesentlichen horizontal, vertikal oder diagonal ist. Die erste Ausrichtung ist zur zweiten Ausrichtung verschieden, beispielsweise sind die Ausrichtungen rechtwinklig zueinander. Ein Teilabschnitt ist ein Abschnitt eines Gitterelements mit einer Länge kleiner als der Gesamtlänge des Gitterelements. Ein flexibler Teilabschnitt ist bevorzugt zwischen zwei starren Teilabschnitten des (gleichen) Gitterelements angeordnet. Als flexibler Teilabschnitt dient beispielsweise ein Schlauch zwischen zwei starren Gitterteilelemente. Alternativ ist zumindest eine Teilmenge der Gitterelemente der zweiten Ausrichtung flexibel ausgebildet. Befinden sich diese Teilabschnitte oder diese Teilmengen von Gitterelementen alle auf gleicher Höhe in dem Gitter, so kann das Gitter im geöffneten Zustand gefaltet, geknickt, gerollt werden und verbraucht so im geöffneten Zustand weniger Platz, beispielsweise wenn es in einem Kasten oberhalb der Bauwerksöffnung untergebracht ist.
  • Bevorzugt sind die zumindest zwei hohlen Gitterelemente so untereinander verbunden, dass an einem Verbindungspunkt der zwei aneinanderstoßenden hohlen Gitterelemente eine Öffnung in einem ersten Gitterelement vorgesehen ist, an die ein anstoßendes zweites Gitterelement anschließbar ist. Die Öffnung ist beispielsweise ein Loch bzw. Durchbohrung der Hülle des Gitterelements. Durch diese Öffnung werden die Hohlräume beider hohler Gitterelemente in einfacher Weise zu einem gemeinsamen Hohlraum verbunden. Das zweite Gitterelement wird dann im Bereich der Öffnung mit dem ersten Gitterelement auch lösbar oder nichtlösbar verbunden, beispielsweise mittels Schraub-, Schweiß-, Löt- und/oder Flanschverbindung.
  • Die Öffnung ist bevorzugt verschließbar ist. Dadurch können verschiedene gemeinsam abgeschlossene Hohlräume eines Schutzgitters voneinander getrennt werden. Auf diese Weise können verschiedene gemeinsame Hohlräume in einem Schutzgitter vorgesehen sein, die beispielsweise mit dem gleichen oder unterschiedlichen Fluiden gefüllt sind.
  • Bevorzugt bilden zumindest zwei weitere Gitterelemente des Schutzgitters einen zweiten gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum, in den das oder ein anderes unter Druck stehendes Fluid eingebracht ist.
  • Die zumindest zwei gemeinsamen abgeschlossenen Hohlräume sind bevorzugt derart im Schutzgitter angeordnet, dass zumindest zwei dieser Hohlräume aufgetrennt werden müssen, um in den abgesicherten Bereich zu gelangen. Somit würde ein Einbruchsversuch zusätzlich erschwert, da zumindest zweimal ein Schutzmittel explosionsartig austritt. Die Verwendung unterschiedlicher Fluide als Schutzmittel erhöht die Sicherheit, da das eine Fluid möglicherweise den Einbrecher markiert (Signalfarbe, künstliche DNA) und das weitere Fluid den Einbrecher behindert (Reizgas, Rauch).
  • Die abgeschlossenen gemeinsamen Hohlräume werden durch verschiedene Gitterelemente gebildet. Die Anzahl und der Ort der Gitterelemente sind durch das Verschließen der jeweiligen Öffnung frei wählbar, sodass die durch die abgeschlossenen Hohlräume gebildeten Teilbereiche des Schutzgitters verschiedene Formen aufweisen können. Der Zustand der Öffnung (Offen oder Geschlossen) pro Verbindung zweier Gitterelemente ist von außen nicht erkennbar. Somit ist es unmöglich für einen Einbrecher zu erkennen, welches Gitterelement mit Fluid gefüllt ist.
  • Erfindungsgemäß weist eines der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente ein erstes Verbindungselement auf, welches mit einem zweiten Verbindungselement des zweiten der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente verbunden ist. Durch das Verbinden des ersten Verbindungselementes mit dem zweiten Verbindungselement wird auch der gemeinsame abgeschlossene Hohlraum gebildet. Eine derartige Verbindung bewirkt also einerseits die (lösbare oder nicht-lösbare) Verbindung der Gitterelemente miteinander und andererseits auch die Verbindung der beiden Hohlräume der Gitterelemente. Dies vereinfacht die Konstruktion erheblich. Beispielsweise werden zweite Gitterelemente vorgesehen, die an ihren Endpunkten Schraubverbindungselemente aufweisen, um mit entsprechenden Gegenstücken von ersten Gitterelementen verbunden zu werden. Durch das unter Druck stehende Fluid wird ein Aufschrauben der Gitterelemente das Fluid freisetzen und den Einbruchsversuch be- bzw. verhindern.
  • Bevorzugt ist das erste Verbindungselement ein Gewindeeinsatz in dem einen der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente. Das zweite Verbindungselement ist ein zum Gewindeeinsatz entsprechendes Außengewinde an einem Endpunkt des zweiten der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente. Auf diese Weise wird in einfacher Weise eine luftdichte und mechanisch stabile Verbindung geschaffen.
  • Erfindungsgemäß ist das Gitterelement mit dem zweiten Verbindungselement ein mit einem Geflecht ummantelter Schlauch, der an jedem seiner zwei Endpunkte jeweils das zweite Verbindungselement aufweist, um mit zwei verschiedenen, beispielsweise benachbarten, Gitterelementen gleicher Ausrichtung verbunden zu werden. Dieses Geflecht ist bevorzugt aus einem robusten Material, beispielsweise Metall oder Kunststoff.
  • Bevorzugt ist an einem Endpunkt zumindest eines der den gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bildenden Gitterelemente ein Ventil zum Befüllen des gemeinsamen Hohlraums mit dem Fluid angeordnet. Pro gemeinsamen Hohlraum ist zumindest ein Ventil vorzusehen. Das Schutzgitter kann prinzipiell im gefüllten Zustand montiert werden und innerhalb definierter Wartezyklen kann mittels des Ventils die Befüllung geprüft werden.
  • Das Ventil ist bevorzugt im Bereich einer Führungsschiene des Schutzgitters im geschlossenen Zustand angeordnet. Somit ist ein Zugriff auf das Ventil im geschlossenen Zustand des Schutzgitters nicht ohne Demontage der Führungsschiene möglich.
  • Im Hohlraum ist bevorzugt ein Drucksensor angeordnet ist, wobei der Drucksensor einen Druckabfall im Hohlraum erfasst und an eine Alarmeinrichtung meldet. Der Drucksensor ist bevorzugt energieautark und sendet das Erfassungssignal unabhängig vom Vorhandensein einer Gebäudeenergieversorgung. Das Erfassungssignal wird bevorzugt über eine digitale Schnittstelle direkt als Meldung auf ein Mobilfunkgerät, einen Wachschutz oder zur Polizei unter Nennung des Einbruchsort abgesetzt.
  • Erfindungsgemäß ist zudem ein Verfahren zum Behindern eines Einbruchsversuch mit einem Schutzgitter der vorhergehenden Art vorgesehen, wobei beim unerlaubten Öffnen des Hohlraums das unter Druck stehende Fluid als Schutzmittel aus dem Inneren des Schutzgitters austritt. Dieses Verfahren bewirkt neben dem Schutz durch das Schutzgitter ein Ausströmen eines weiteren Schutzmittels, um eine zusätzliche Behinderung des Einbruchs zu bewirken.
  • Das Austreten des Fluids mittels eines Drucksensors detektiert wird und über eine digitale Schnittstelle des Drucksensors berichtet wird. Dabei wird beispielsweise die durch das Austreten des Fluids freigesetzte Energie einen Energiespeicher des Drucksensors laden, der dann den Drucksensor mit Energie versorgt, um den Bericht mittels der digitalen Schnittstelle abzusetzen. Alternativ verfügt der Drucksensor über eine Batterie, um den Bericht mittels der digitalen Schnittstelle abzusetzen. Der Drucksensor kann über eine eigene Teilnehmerkennung mit einem Mobilfunknetz kommunizieren.
  • Als beweglich montierte Schutzgitter werden überwiegend Roll- bzw. Scherengitter eingesetzt. Die Gitterelemente sollten ein robustes und umweltresistentes Material aufweisen, beispielsweise Metall- oder Kunststoff. Jeglicher Abstand zwischen zwei einzelnen Gitterelemente zueinander sollte im geschlossenen Zustand des Schutzgitters 200 mm x 100 mm nicht übersteigen.
  • Das Schutzgitter muss in ausreichend robusten Führungsschienen geführt sein, die Führungsschienen müssen kraftschlüssig mit der Wand des abzusichernden Bereichs verbunden sein und dürfen von außen nicht zugänglich oder lösbar sein. Die Bewegung des Schutzgitters erfolgt beispielsweise parallel zu dem Verlauf der Führungsschienen.
  • Das Roll- oder Scherengitter könnte im geschlossenen Zustand durch einen Verschluss oder eine Arretierung, z. B. Schneckengetriebe in der Endposition gesichert werden.
  • Bei elektrischem Antrieb sollte das Betätigen der Schalteinrichtung durch einen potentiellen Einbrecher verhindert werden.
  • Das Entfernen von Gitterstäben kann beispielsweise durch Sonderprofile der Gitterelemente erschwert bzw. verhindert werden. Beispielsweise wird in einem hohlen Gitterelement ein loser, gehärteter Rundstahl eingelegt (Rollkerngitter). Das Durchsägen wird durch den sich mitdrehenden Stahl wesentlich erschwert.
  • Bevorzugt kann das Schutzgitter auch mit einem Stoff bespannt werden, um auch als Sonnenschutz (Markise) eingesetzt zu werden. Zusätzlich bevorzugt wird das Schutzgitter mit Lamellen bestückt, um so auch als Rollladen eingesetzt zu werden. Somit erfüllt das Schutzgitter eine Doppelfunktion als einbruchshemmendes Element und zusätzlich als Sonnenschutz oder Sichtschutz. Das Gitter kann so flexibel vielseitig eingesetzt werden.
  • Folgende Vorteile werden durch die Erfindung geboten:
    • Bereits der Zerstörungsversuch auch bei nur geringer Öffnung des gemeinsamen Hohlraums führt zum explosionsartigen Austritt des Fluids. Unweigerlich wird der Einbruch erschwert, verzögert oder verhindert, gemeldet und die beteiligte(n) Person(en) und das verwendete Gerät markiert (künstliche DNA, Signalfarbe). Das Schutzgitter bietet einen aktiven Schutz auch bei einem Energieversorgungsausfall, wo konventionelle Alarmanlagen und Überwachungssystem bereits wirkungslos sind.
  • Zudem wird das Schutzgitter mit nur wenigen Handgriffen (oder auch eine Automatik) positioniert, um zeitweise Schutz zu erhöhen.
  • Der Einbau des Schutzgitters erfolgt ohne großen Aufwand und ist überall möglich, da es eine eigene abgeschlossene Baugruppe ist, die auch ohne zentrale Versorgung von Schutzflüssigkeit oder Energie auskommt. Eine zentrale Fluid- bzw. Energieversorgung als zusätzliche Option ist ebenfalls möglich.
  • Das Schutzgitter sorgt für einen Überraschungseffekt, der einen Rückzug des Einbrechers auslösen wird. Selbst wenn ein Einbrecher bereits einen Einbruch an einem solchen Schutzgitter durchgeführt hat, bleibt ihm ungewiss, womit das aktuell angegriffene Schutzgitter befüllt ist. Ein evtl. Mitführen von Schutzkleidung oder Gasmaske sind eher auffällig und als zusätzliche Last für jeden Täter hinderlich. Das Schutzgitter hat eine abschreckende Wirkung auf den potentiellen Einbrecher.
  • Das Schutzgitter besteht aus Stahl oder auch Kunststoffrohren, die mit Panzerschläuchen oder auch durch biegsame Kunststoffrohre zu gemeinsamen Hohlräumen (=Teilbereiche) im Schutzgitter miteinander verbunden werden.
  • Infolge eines Druckabfallsignals kann eine Verbindung zu anderen Sicherungs- und Benachrichtigungsanlagen aufgebaut werden. Dabei kann die Benachrichtigung auf digitalem Wege sowohl an den Eigentümer, den Betreiber oder den Nutzer sowie an den Wachschutz oder die Polizei erfolgen.
  • Figurenliste
  • Nachfolgend wird anhand von Figuren die Erfindung bzw. weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung näher erläutert, wobei die Figuren lediglich Ausführungsbeispiele der Erfindung beschreiben. Gleiche Bestandteile in den Figuren werden mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Figuren sind nicht als maßstabsgetreu anzusehen, es können einzelne Elemente der Figuren übertrieben groß bzw. übertrieben vereinfacht dargestellt sein.
  • Es zeigen:
    • 1a-c verschiedene Ansichten eines nicht von den Patentansprüchen umfasstes Ausführungsbeispiel eines Schutzgitters im geschlossenen Zustand;
    • 2a Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im geschlossenen Zustand;
    • 2b Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand an der Schnittlinie A-A';
    • 2c Perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand;
    • 3a Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters gemäß 2a im sich öffnenden Zustand;
    • 3b Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand an der in 3a gezeigten Schnittlinie A-A`;
    • 3c Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand an der in 3a gezeigten Schnittlinie B-B';
    • 3d einen in 3a gekennzeichneten Bereich C des ersten Ausführungsbeispiels in vergrößerter Darstellung;
    • 4a Perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im fast geöffneten Zustand nach der Montage;
    • 4b Perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im fast geschlossenen Zustand nach der Montage;
    • 5a Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand; und
    • 5b einen in 5a markierten Bereich D in vergrößerter Darstellung.
  • FIGURENBESCHREIBUNG
  • In den 1a-c sind verschiedene Ansichten eines nicht von den Patentansprüchen umfasstes Schutzgitters 1 im geschlossenen Zustand dargestellt. Dabei zeigt 1a eine Vorderansicht eines Schutzgitters 1. 1b zeigt eine Schnittebene an der Schnittlinie A-A' der 1a. 1c zeigt eine perspektivische Darstellung des Schutzgitters. Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle drei Ansichten der 1a-c gleichermaßen.
  • Das in den 1a-c gezeigte Schutzgitter 1 weist eine Vielzahl von vertikalen Gitterelemente 26 (Gitterelemente in vertikaler Ausrichtung, hier Anzahl 5) und eine Vielzahl von horizontalen Gitterelemente 27 (Gitterelemente in horizontaler Ausrichtung, hier 20) auf. Diese Gitterelemente 26, 27 sind längliche Elemente in gleichmäßigen Abständen und sind an entsprechenden Kreuzungspunkten miteinander verbunden. Diese Gitterelemente 26, 27 sind beispielsweise Rundprofile aus massivem Metall und sind nicht-lösbar miteinander verbunden.
  • In 1a-c sind zudem ein vertikales hohles Gitterelement 21 (hier drittes vertikales Gitterelement von links) und ein horizontales hohles Gitterelement 22 (hier zwölftes horizontales Gitterelement von oben) gezeigt. Das horizontale Gitterelement 22 verläuft vom ersten vertikalen Gitterelement 27 (hier 1) zum letzten vertikalen Gitterelement 27 (hier 5). Das vertikale Gitterelement 21 verläuft vom ersten horizontalen Gitterelement 26 (hier 1) zum letzten horizontalen Gitterelement 26 (hier 20). Die Gitterelemente 21, 22 sind beispielsweise starre Rohre und sind optisch oder akustisch (durch Klopfversuche) nicht von den übrigen Gitterelementen 26, 27 zu unterscheiden. Die beiden Endpunkte dieser beiden Gitterelemente 21, 22 sind verschlossen. An einem Verbindungspunkt 3 sind beide Gitterelemente 21, 22 miteinander verbunden. Dazu weist das horizontale Gitterelement 22 eine Durchbohrung an beiden gegenüberliegenden Oberseiten des Gitterelements 22 auf, durch die das vertikale Gitterelement 21 hindurchgesteckt wird. Die äußeren Oberflächen der Gitterelemente 21, 22 sind im Bereich des Verbindungspunktes 3 nicht lösbar miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt, verlötet, verklebt oder anderweitig nicht lösbar miteinander verbunden.
  • Zudem ist eine Durchbohrung (nicht dargestellt) in dem vertikalen Gitterelement 21 im Bereich des Verbindungspunkts 3 vorgesehen. Diese Durchbohrung im Gitterelement 21 kann ebenfalls in beiden gegenüberliegenden Oberseiten sein. Die Durchbohrung im Gitterelement 21 ist dabei im Inneren des horizontalen Gitterelements 22 angeordnet. Diese nicht dargestellte Durchbohrung ermöglicht es, dass die beiden Hohlräume der Gitterelemente 21, 22 zu einem gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum innerhalb des Schutzgitters 1 verbunden werden.
  • Alternativ könnte das vertikale Gitterelement 21 in zwei Teilabschnitte geteilt werden. Jeder Teilabschnitt wird an gegenüberliegenden Seiten im Bereich des Verbindungspunktes 3 ober- bzw. unterhalb der Durchbohrung dem horizontalen Gitterelement 22 nicht lösbar verbunden, beispielsweise verschweißt, verlötet, verklebt oder anderweitig nicht lösbar miteinander verbunden. Die Verbindung kann mechanisch sein. Durch das Aufteilen und wieder Zusammenfügen wird ebenfalls der gemeinsam verschlossene Hohlraum erhalten.
  • Die Anordnung der hohlen Gitterelemente 21, 22 innerhalb der übrigen Gitterelemente 26, 27 erfolgt bevorzugt so, dass ein zentraler Bereich des Schutzgitters 1 durch diese hohlen Gitterelemente 21, 22 gebildet wird, sodass - wie in 1a-c gezeigt ist - für einen Einbruchsversuch ein Durchtrennen dieser Gitterelemente 21, 22 hochwahrscheinlich ist. Daher sind diese hohlen Gitterelemente 21, 22 mittig im Schutzgitter 1 angeordnet.
  • Die Anzahl der hohlen Gitterelemente 21, 22 ist nicht auf zwei beschränkt. Es ist beispielsweise denkbar, hohle Gitterelemente 21, 22 über das gesamte Schutzgitter 1 zu verteilen und diese entsprechend zu verbinden. Die Anordnung kann zufällig gewählt sein, sodass ein Einbrecher nicht erraten kann, wo ein hohles Gitterelement 21, 22 mit Fluid 12 gefüllt im Schutzgitter 1 angeordnet ist. Die Anordnung der hohlen Gitterelemente 21, 22 kann darüber hinaus auch nach einem Muster erfolgen, beispielsweise in wiederholenden Abständen/Rastern, die beispielsweise äquidistant sind, sodass das Durchtrennen eines hohlen Gitterelements 21, 22 noch wahrscheinlicher erfolgen muss, um den abzusichernden Bereich betreten zu können.
  • Es ist darüber hinaus auch möglich, nur Teilabschnitte eines Gitterelements 21, 22 in den gemeinsamen Hohlraum aufzunehmen.
  • In diesen gemeinsamen Hohlraum ist ein Fluid 12 eingebracht. Das Fluid 12 steht unter Druck. Beispielsweise wird ein Druck von 8 bar verwendet. Das Fluid 12 ist ein Schutzmittel, beispielsweise eine Reizflüssigkeit, ein Reizgas, eine Signalfarbe, eine künstliche DNA, ein Reizpulver und oder ein Rauchgas.
  • Wird nun der gemeinsame geschlossene Hohlraum geöffnet, beispielsweise durch Ansägen eines der hohlen Gitterelemente 21, 22, so tritt das Fluid 12 explosionsartig heraus. Die Auswirkungen des Schutzmittels bei Austritt sind beispielsweise das Auftreten eines unangenehmen Geruchs aufgrund einer übelriechenden Flüssigkeit als Fluid, beispielsweise auf Ammoniak und Schwefel Basis oder Eisensulfid mit Salzsäure oder Buttersäurebasis. Zusätzlich oder alternativ werden körperliche Beschwerden wie Übelkeit und/oder potenziell unfreiwillige Reflexe, wie z.B. Erbrechen oder Lähmung oder dergleichen, verursacht. Zusätzlich oder alternativ wird ein starker Reizstoff freigesetzt, der die Tränensäcke reizt, der schwere körperliche Beschwerden und Unfähigkeit oder Lähmung oder dergleichen verursacht. In einigen Ausführungsformen verhindert diese Kombination von Maßnahmen, dass ein Dieb die physische Zerstörung des Schutzgitters 1 vollenden kann. Der Einbruchsversuch ist damit zumindest behindert oder sogar verhindert.
  • In 2a bis 2c sind verschiedene Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 in unterschiedlichen Zuständen dargestellt. In 2a ist eine Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 im geschlossenen Zustand dargestellt. In 2b ist eine Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand an der in 2a gezeigten Schnittlinie A-A' dargestellt. In 2c ist eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 im sich öffnenden Zustand dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für alle drei Ansichten der 2a-c gleichermaßen. Die Beschreibung der 1a-1c gilt auch für die Beschreibung der 2a-c. Nachfolgend wird daher nur auf die Unterschiede zwischen den 1a-c und 2a-c hingewiesen.
  • Das Schutzgitter 1 der 2a-2c ist ein beweglich montiertes Schutzgitter 1. Dieses Schutzgitter 1 hat in seiner Bewegung zwei Endzustände, nämlich einen vollständig geschlossenen Zustand, so, wie in 2a gezeigt und einen vollständig geöffneten Zustand (nicht dargestellt). Während der Bewegung von einem Endzustand in den anderen Endzustand befindet sich das Schutzgitter 1 in einem sich öffnenden Zustand (auch als sich schließenden Zustand), wie in 2b und 2c dargestellt. Im geschlossenen Zustand überdeckt die Fläche des Schutzgitters 1 vollständig den abzusichernden Bereich, beispielsweise eine Bauwerksöffnung, wie Tür oder Fenster. Auch Garagenöffnungen, Balkone, Terrassen etc. können mit derartigen Schutzgittern zeitweise gesichert werden.
  • Das Schutzgitter 1 weist einen Schutzgitter-Kasten 9 auf, in dem das Schutzgitter 1 im geöffneten Zustand untergebracht ist. Das Schutzgitter 1 weist zudem zumindest zwei Führungsschienen 8 auf, in denen das Schutzgitter 1 geführt wird. Der Kasten 9 und die Führungsschienen 8 sind fest mit dem Bauwerk, der den abzusichernden Bereich beinhaltet, verbunden und müssen entsprechend massiv ausgestaltet sein, damit das Schutzgitter 1 bei einem Einbruchsversuch nicht einfach demontiert werden kann. Beispielsweise können sowohl der Kasten 9 als auch die Führungsschienen integraler Bestandteil des Bauwerks sein. Der Kasten 9 und die Führungsschienen 8 sind für den Erfindungsgrundgedanken optional, für den Einbau des Schutzgitters 1 ggf. notwendig. Auf eine weitergehende Beschreibung kann daher verzichtet werden.
  • In einer alternativen Ausführungsform hat das Schutzgitter 1 nur gebogene Gitterelemente oder zumindest sind ein Teil der Gitterelemente gebogen. Die gebogenen Gitterelemente sind über Verbindungselemente gelenkig miteinander verbunden. Seitlich ist das Schutzgitter in Führungsschienen geführt. Derartige Schutzgitter können an Tiefgaragen zum Verschließen von Ein- und Ausfahrten und an Schaufenstern zur Absicherung eingesetzt werden. Hierbei kommt es auf gro-ße Öffnungsquerschnitte an, um für eine ausreichende Belüftung zu sorgen und den Einblick von außen zu ermöglichen.
  • Im Unterschied zu 1a-c sind in 2a-c alle Gitterelemente im Schutzgitter 1 hohle Elemente. Alternativ sind jeweils das erste und das letzte (hier 20.) Gitterelement starre Rohre. Die horizontalen hohlen Gitterelemente 22 sind dabei als starre Rohre ausgebildet, deren beide Endpunkte verschlossen sind. Beispielsweise werden entsprechende Endkappen auf diese Rohre 22 geschweißt. Die vertikalen Gitterelemente 21 verlaufen im Unterschied zur 1a-c zwischen zwei benachbarten horizontalen hohlen Gitterelementen 22.
  • Gemäß 2a weist jedes horizontale Gitterelement 21 (außer das 1. und das 20.) 10 Verbindungspunkte 3 auf (das 1. und das 20. Gitterelement weist nur 5 Verbindungspunkte auf). Die horizontalen hohlen Gitterelemente 22 weisen erste Verbindungselemente auf, um an den Verbindungspunkten 3 die horizontalen hohlen Gitterelemente 22 mit entsprechenden vertikalen hohlen Gitterelementen 21 zu verbinden. Die Verbindung kann mechanisch sein. Diese ersten Verbindungselemente können Stutzen, Flansche oder Löcher zur Aufnahme der entsprechenden vertikalen hohlen Gitterelemente 21 sein. Zudem sind an den Verbindungspunkten die Hohlräume der jeweiligen Gitterelemente 21, 22 zu einem gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum verbunden.
  • Beispielsweise sind die ersten Verbindungselemente Gewindeeinsätze. Die Endpunkte eines jeden vertikalen Gitterelementes 22 sind beispielsweise mit Außengewinde als zweite Verbindungselemente versehen. Durch entsprechende Schraubverbindung des ersten Verbindungelements mit einem entsprechenden zweiten Verbindungselements wird eine Verbindung zwischen den Gitterelementen 21, 22 geschaffen. Zudem werden dadurch auf einfache Weise auch die Hohlräume des entsprechenden vertikalen Gitterelementes 21 mit dem jeweiligen horizontalen hohlen Gitterelement 22 zu einem gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum verbunden.
  • In einer alternativen Ausführung ist die Anordnung von horizontalen hohlen Gitterelementen 22 und vertikalen hohlen Gitterelementen 21 vertauscht, sodass die vertikalen Gitterelemente 21 starre Rohre sind, die über horizontale Gitterelemente 21 verbunden sind und einen gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bilden.
  • Die vertikalen Gitterelemente 21 sind gemäß 2a alle flexibel. Die vertikalen Gitterelemente 22 sind aus Schlauch, insbesondere Panzerschlauch, welche ein robustes Metallgeflecht umfassen. Durch das elastische bzw. flexible Ausgestalten der vertikalen hohlen Gitterelemente 21, ist es möglich, das Schutzgitter 1 trotz Befüllung mit Fluid 12 in den geöffneten Zustand aufzurollen und platzsparend in den Kasten 9 einzubringen. Dies ist in der 2b und 2c dargestellt, siehe Rollbewegung 11 des Schutzgitters 1 im Kasten 9. Die Bewegungsrichtung 10 des Schutzgitters 1 ermöglicht ein Öffnen und Schließen des Schutzgitters 1.
  • Zum Aufrollen des Schutzgitters ist eine Achse vorgesehen, welche durch einen Getriebemotor angetrieben wird (nicht dargestellt).
  • In einer (nicht dargestellten) alternativen Ausführung ist die Anordnung von horizontalen hohlen Gitterelementen 22 und vertikalen hohlen Gitterelementen 21 der 2a mit der Anordnung aus 1a kombinierbar. Dabei wird eine erste Teilmenge der horizontalen oder vertikalen Gitterelemente 21, 22 starr ausgebildet und eine zweite Teilmenge flexibel ausgebildet. Dadurch ist das Schutzgitter 1 im geöffneten Zustand faltbar und kann platzsparend in den Kasten 9 eingebracht werden.
  • Die 3a zeigt eine Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 gemäß 2a im sich öffnenden Zustand. In 3b ist eine Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand an der in 3a gezeigten Schnittlinie A-A' gezeigt. In 3c ist eine Schnittebene des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters im sich öffnenden Zustand an der in 3a gezeigten Schnittlinie B-B'. In 3d ist einen in 3a gekennzeichneten Bereich C des ersten Ausführungsbeispiels in vergrößerter Darstellung.
  • Da die 3a-3d das erste Ausführungsbeispiel der 2a-c betreffen, wird auf 2a-c verwiesen und auf wiederholende Aussagen verzichtet. Stattdessen werden nachfolgend die weiteren Details der 3a-d beschrieben.
  • Die in 3b gezeigte Schnittebene entlang der in 3a gezeigten Schnittlinie A-A' zeigt, dass in jedem der horizontalen Gitterelemente 22 das Fluid 12 eingebracht ist. Die in 3c gezeigte Schnittebene entlang der in 3a gezeigten Schnittlinie B-B' zeigt, dass in jedem der vertikalen Gitterelemente 21 das Fluid 12 eingebracht ist. In 3c ist ebenfalls ein Gewindeeinsatz 28 in einem horizontalen Gitterelement 22 angedeutet, der zur Verbindung mit einem entsprechenden vertikalen Gitterelement 21 dient. Der Übersichtlichkeit halber ist nur ein Gewindeeinsatz 28 angedeutet, wobei - wie in 2a-c - bereits beschrieben, jedes horizontale Gitterelement 22 zehn dieser Gewindeeinsätze aufweist.
  • Die 3a weist einen Bereich C auf, der in 3d vergrößert dargestellt ist. An dem linken Endpunkt des in 3d gezeigten obersten horizontalen Gitterelements 22 ist ein Ventil 6 angeordnet. Dieses Ventil 6 dient der Befüllung des gemeinsamen Hohlraums, der durch die verbundenen Gitterelemente 21, 22 gebildet wird. Prinzipiell kann das Schutzgitter 1 an eine zentrale Druckversorgung angeschlossen werden. Diese zentrale Druckversorgung ist außerhalb des Schutzgitters 1 angeordnet. Gemäß 3d wird das Schutzgitter 1 über das Ventil 1 befüllt. Diese Befüllung erfolgt bevorzugt vor Auslieferung des Schutzgitters 1. In fest definierten Wartungszyklen wird der Druck des Fluids 12 durch geschultes Wartungspersonal überprüft.
  • In 3d ist an dem linken Endpunkt des in 3d gezeigten untersten horizontalen Gitterelements 22 ein Drucksensor 7 angeordnet. Dieser Drucksensor 7 überwacht den Druck des Fluids 12 im gemeinsamen Hohlraum. Wenn der Druck einen bestimmten Wert unterschreitet - beispielsweise verursacht durch einen Einbruchsversuch - wird der Drucksensor den Druckabfall feststellen und diesen an eine Warneinrichtung berichten. Der Drucksensor 7 ist bevorzugt energieautark und erzeugt die Energie zum Berichten aus der Umgebungsenergie (sogenanntes Energy Harvesting). Alternativ verfügt der Drucksensor 7 über eine Batterie. In beiden Fällen ist somit das Berichten eines Druckabfalls möglich, auch wenn eine Energieversorgung ausgefallen ist.
  • Auch in 3d ist ein exemplarischer Gewindeeinsatz gezeigt, der zur Verbindung mit einem entsprechenden vertikalen Gitterelement 21 dient. Der Übersichtlichkeit halber ist auch in 3d nur ein Gewindeeinsatz 28 angedeutet, wobei - wie in 2a-c - bereits beschrieben, jedes horizontale Gitterelement 22 zehn dieser Gewindeeinsätze aufweist.
  • In 4a ist eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 im fast geöffneten Zustand nach der Montage gezeigt. 4b zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 im fast geschlossenen Zustand nach der Montage. Da die 4a-b das erste Ausführungsbeispiel der 2a-c bzw. der 3a-3d betreffen, wird auf 2a-c bzw. 3a-d verwiesen und auf wiederholende Aussagen verzichtet. Stattdessen werden nachfolgend die weiteren Details der 4a-b beschrieben. Wie in 4a und 4b angedeutet, sind sowohl Kasten 9 als auch Führungsschienen 8 des Schutzgitters 1 integraler Bestandteil des Bauwerks, wodurch eine Barriere-Wirkung des beweglich montierten Schutzgitters 1 erheblich erhöht ist.
  • In 5a ist die Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schutzgitters 1 im sich öffnenden Zustand gezeigt. In 5b ist ein in 5a markierter Bereich D vergrößert dargestellt.
  • Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 5a-b basiert auf dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß der 2a-c, 3a-d und 4a-b. Es wird daher auf die Aussagen der 2a-c, 3a-d und 4a-b verwiesen und auf wiederholende Aussagen verzichtet. Stattdessen werden nachfolgend die weiteren Details der 5a-b beschrieben.
  • Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel wird in 5a ein Schutzgitter 1 mit drei unterschiedlichen gemeinsam abgeschlossenen Hohlräumen gezeigt. In jedem der gemeinsamen Hohlräume ist ein anderes Fluid 12a-c eingebracht. So ist in 5a ein unterer gemeinsamer Hohlraum durch sechs horizontale hohle Gitterelemente 22 (Gitterelemente 15 bis 20) und 35 vertikale hohle Gitterelemente 21 gebildet. In diesen unteren gemeinsamen Hohlraum ist ein erstes Fluid 12a eingefüllt.
  • Zudem ist in 5a ein mittlerer gemeinsamer Hohlraum durch weitere sechs horizontale hohle Gitterelemente 22 (Gitterelemente 9 bis 14) und 35 vertikale hohle Gitterelemente 21 gebildet. In diesen mittleren gemeinsamen Hohlraum ist ein zweites Fluid 12b eingefüllt.
  • Zudem ist in 5a ein oberer gemeinsamer Hohlraum durch weitere 8 horizontale hohle Gitterelemente 22 (Gitterelemente 1 bis 8) und 49 vertikale hohle Gitterelemente 21 gebildet. Da 5a das Schutzgitter 1 im sich öffnenden Zustand zeigt, ist nur ein Teil des oberen gemeinsamen Hohlraums dargestellt. In diesen oberen gemeinsamen Hohlraum ist ein drittes Fluid 12c eingefüllt.
  • In jeden gemeinsamen Hohlraum kann nun das gleiche Fluid 12a-c eingefüllt sein. Vorteilhaft ist allerdings das Einfüllen verschiedener Fluide 12a, 12b, 12c in die jeweiligen Hohlräume, sodass unterschiedliche Effekte beim Einbruchsversuch erzielt werden können. Lässt sich ein Einbrecher beispielsweise durch das Fluid 12a (Signalfarbe) nicht vom Einbruchsversuch abbringen, so wird beim notwendigen weiteren Öffnen des zweiten Hohlraums das Fluid 12b (Buttersäure) austreten. Lässt sich der Einbrecher auch durch das zweite Fluid 12b (Buttersäure) nicht vom Einbruchsversuch abbringen, so wird beim notwendigen weiteren Öffnen des dritten Hohlraums das Fluid 12c (Tränengas) austreten.
  • Jeder gemeinsame Hohlraum weist zumindest ein Ventil 6 zum Befüllen des jeweiligen Hohlraums aus. Zudem weist jeder gemeinsame Hohlraum zumindest einen Drucksensor 7 zum Erfassen eines Druckabfalls im jeweiligen Hohlraum auf.
  • Die gemeinsamen Hohlräume können durch entsprechendes Öffnen 24 der Öffnung oder Schlie-ßen 25 der entsprechenden Gewindeeinsätzen 28 im horizontalen Gitterelement 22 gebildet werden, so wie es in 5b zwischen dem oberen und mittleren gemeinsamen Hohlraum angedeutet ist.
  • Das Schutzgitter 1 der 5a-b hat mehrere separate bewegliche Teilbereiche. Diese Teilbereiche können mit unterschiedlichen Fluiden 12 (Signalfarbe, DNA, Pulver, Rauch, Reizgase oder Flüssigkeiten) druckbetankt werden. Jeder Teilbereich löst bei Verletzung einzeln aus, sodass weitere Teilbereiche bei einem Einbruchsversuch noch zu überwinden wären. Von außen ist nicht ersichtlich, über wieviele Teilbereiche das Schutzgitter 1 verfügt bzw. verfügen könnte und wie die Teilbereiche tatsächlich angeordnet sind.
  • Die nachfolgenden Aussagen treffen auf alle Ausführungsbeispiele gleichermaßen zu.
  • In einigen Ausführungsformen umfasst das Fluid 12, 12a, 12b, 12c eines oder mehrere der folgenden Elemente: ein Tränen- oder Reizgas; eine Tränen- oder Reizflüssigkeit, ein übelriechendes Fluid, eine Signalfarbe und/oder künstliche DNA.
  • In einigen Ausführungsformen umfasst das Tränen- oder Reizfluid ein oder mehrere Capsaicinoide, wie Capsaicin, Dihydrocapsaicin, Nonivamid, 2-Chlorbenzalmalonitril, Dibenzoxazepin, Phenacylchlorid und/oder Synpropanethial-S-oxid.
  • In einigen Ausführungsformen umfasst das übelriechende Fluid 12 Buttersäure, Thiole (1,3-Propanedithiol, Isobethanethhiol, Methanethhiol, Propanethhiol, Butanethhiol), Propionsäure, Putreszin, Cadaverin, Skatole, Schwefelwasserstoff und/oder Ammoniumsulfid.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Schutzgitter
    2
    Gitterelement
    21
    Vertikales hohles Gitterelement, Druckschlauch
    22
    Horizontales hohles Gitterelement, Starres Druckrohr
    23
    Endpunkt
    24
    Öffnung offen
    25
    Öffnung geschlossen
    26
    Vertikales Gitterelement
    27
    Horizontales Gitterelement
    28
    Gewindeeinsatz
    3
    Verbindungspunkt
    4
    Erstes Verbindungselement, Gewindeeinsatz
    5
    Zweites Verbindungselement, Außengewinde
    6
    Ventil
    7
    Drucksensor
    8
    Führungsschiene
    9
    Schutzgitter-Kasten
    10
    Bewegungsrichtung des Schutzgitters
    11
    Rollbewegung während des Schließens oder Öffnens
    12a-c
    Fluid, Schutzmittel
    A-A'
    Schnittlinie
    B-B'
    Schnittlinie
    C, D
    Bereiche

Claims (12)

  1. Ein beweglich montiertes Schutzgitter (1), ausgebildet als Roll- oder Scherengitter, eingerichtet zum Bewegen aus einem geschlossen Zustand des Schutzgitters (1) in einen offenen Zustand des Schutzgitters (1) und umgekehrt, mit untereinander verbundenen Gitterelementen (21, 22, 26, 27), wobei zumindest zwei der untereinander verbundenen Gitterelemente (21, 22) hohl sind und einen gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bilden, in welchen ein unter Druck stehendes Fluid (12) als ein Schutzmittel eingebracht ist, wobei das Schutzmittel beim Austreten aus dem Hohlraum eine Schutzwirkung zusätzlich zum Schutz durch das Schutzgitter im geschlossenen Zustand entfaltet; wobei eines (22) der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente (21, 22) ein erstes Verbindungselement aufweist, welches mit einem zweiten Verbindungselement des zweiten (21) der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente (21, 22) verbunden ist, wobei durch das Verbinden des ersten Verbindungselementes mit dem zweiten Verbindungselements auch der gemeinsame abgeschlossene Hohlraum gebildet wird, wobei das Gitterelement (21) mit dem zweiten Verbindungselement ein mit einem Geflecht ummantelter Schlauch ist, der an jedem seiner zwei Endpunkte jeweils das zweite Verbindungselement aufweist, um mit zwei verschiedenen Gitterelementen (21) gleicher Ausrichtung verbunden zu werden.
  2. Das Schutzgitter (1) nach Anspruch 1, wobei Gitterelemente (22, 27) einer ersten Ausrichtung abgeschlossene Rohre sind und wobei zumindest ein Teilabschnitt oder zumindest eine Teilmenge von Gitterelementen (21, 26) einer zweiten Ausrichtung flexibel ist, wobei die erste Ausrichtung zur zweiten Ausrichtung verschieden ist.
  3. Das Schutzgitter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest zwei hohlen Gitterelemente (21, 22) so untereinander verbunden sind, dass an einem Verbindungspunkt (3) der zwei aneinanderstoßenden hohlen Gitterelemente (21, 22) eine Öffnung in einem ersten Gitterelement (22) vorgesehen ist, an die ein anstoßendes zweites Gitterelement (21) angeschlossen ist.
  4. Das Schutzgitter (1) nach Anspruch 3, wobei die Öffnung verschließbar (24, 25) ist.
  5. Das Schutzgitter (1) nach Anspruch 1, wobei das erste Verbindungselement ein Gewindeeinsatz (28) in dem einen (22) der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente (21, 22) ist und das zweite Verbindungselement ein zum Gewindeeinsatz (28) entsprechendes Außengewinde an einem Endpunkt des zweiten (21) der zumindest zwei untereinander verbundenen hohlen Gitterelemente (21, 22) ist.
  6. Das Schutzgitter (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 5, wobei das Gitterelement (21) mit dem zweiten Verbindungselement ein Panzerschlauch ist.
  7. Das Schutzgitter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest zwei weitere Gitterelemente des Schutzgitters (1) einen zweiten gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bilden, in den das (12) oder ein anderes unter Druck stehendes Fluid (12a, 12b, 12c) eingebracht ist.
  8. Das Schutzgitter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an einem Endpunkt zumindest eines der den gemeinsamen abgeschlossenen Hohlraum bildenden Gitterelemente (21, 22) ein Ventil (6) zum Befüllen des gemeinsamen Hohlraums mit dem Fluid (12) angeordnet ist, wobei das Ventil (6) im Bereich einer Führungsschiene (8) des Schutzgitters (1) im geschlossenen Zustand angeordnet ist.
  9. Das Schutzgitter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Hohlraum ein Drucksensor (7) angeordnet ist, wobei der Drucksensor (7) einen Druckabfall im Hohlraum erfasst und an eine Alarmeinrichtung meldet.
  10. Das Schutzgitter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schutzmittel zumindest eines der folgenden Mittel aufweist: - Rauchgas; - Tränen- oder Reizgas; - Tränen- oder Reizflüssigkeit; - Ammoniak mit Schwefel; - Eisensulfid mit Salzsäure; - Buttersäure; - Signalfarbe; und/oder - künstliche DNA.
  11. Verfahren zum Behindern eines Einbruchsversuchs, mit einem Schutzgitter (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche wobei beim unerlaubten Öffnen des Hohlraums ein unter Druck stehendes Fluid (12) als Schutzmittel aus dem Inneren des Schutzgitters (1) austritt.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Austreten des Fluids mittels eines Drucksensors (7) detektiert wird und über eine digitale Schnittstelle des Drucksensors (7) berichtet wird.
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