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Bei allen diesen Sicherungsanlagen muß der Innenraum des Sensors,
der die Alarmauslösung bewirken soll, über eine Leitung mit einem Detektor verbunden
sein,
der eine eventuelle Druckänderung registriert. Die Verbindungsleitung muß also zusammen
mit dem Sensor ein kommunizierendes, mit Gas oder Flüssigkeit gefülltes geschlossenes
System bilden, das im Ruhezustand überall unter gleichem Druck steht und nirgends
unterbrochen sein darf, wenn es funktionsfähig sein soll. Analoges gilt dann, wenn
die Leitung, wie eingangs erwähnt, selbst als Sensor funktioniert.
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Darin liegt aber nun die Möglichkeit der Störung oder Sabotage der
Anlage. So kann z. B. die Leitung zum Detektor durch vorsichtiges Abquetschen unterbrochen
werden. Da der Detektor nur auf Druckänderungen, die zudem noch einen gewissen Minimalwert
aufweisen müssen, nicht aber auf den Druck als solchen anspricht, bleibt dieses
Abquetschen, wenn es äußerst vorsichtig und langsam durchgeführt wird, unentdeckt,
da die dabei dennoch auftretende Druckänderung stets unter dem Anspruchswert des
Detektors bleibt. Ist das Abquetschen vollendet, können keine Druckänderungen mehr
zum Detektor gelangen, und die Sicherungsanlage ist damit außer Funktion gesetzt.
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Diesen Nachteil versucht bereits die DE-PS 5 36 704 zu begegnen,
indem sie vorsieht, daß im Inneren der Rohrleitungen lose eingelegte, massiv gußeiserne,
rippenartig gestaltete Profilstäbe vorgesehen sind, die ein stellenweises Zusammenpressen
und Zusammenschweißen der Rohre und streckenweises Abtrennen des Röhrennetzes verhindern.
Bei den heute bekannten Abtrennwerkzeugen führt jedoch auch diese Erfindung nicht
zu dem gewünschten Erfolg, eine Umgehung bzw.
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Sabotage des Sicherungsnetzes vollkommen auszuschließen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe führt jedoch die vorliegende Erfindung,
bei welcher die Sicherungsnetzeinheit aus einem Maschennetz und einem dieses Netz
haltenden Rahmen besteht, wobei das Maschennetz aus wenigstens einer solchen Rohrleitung
geflochten ist und diese Rohrleitung aus elastischem Werkstoff besteht.
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Wenn bisher niemand daran dachte, ein Geflecht aus dünnen Rohren
von wenigen Millimeter Durchmesser als pneumatisches Sicherungsnetz gemäß der Erfindung
zu verwenden, so lag dies vermutlich daran, daß man für die Sicherungen gegen Ausbrecher
und Eindringlinge Systeme für erforderlich hielt, zu deren Überwindung eine längere
Zeit benötigt wird als bei einem aus mechanisch schwächerem Material hergestellten,
wenn auch mit den heutigen Werkzeugen und Mitteln auch mechanisch stabile Systeme
schnell überwunden werden können. Weiterhin war man sich nicht bewußt, daß gerade
bei einer aus einem Rohr geflochtenen Leitung im Gegensatz zu einem verschweißten
Gitter die verflochtenen Leitungen nicht mehr voneinander gelöst werden können,
während Schweißstellen durchgesägt werden können, es sei denn, daß die miteinander
verschweißten Rohre über Bohrungen innerhalb der Schweißstelle kommunizieren, was
wiederum eine dichte und deshalb schwierigere Schweißung erfordert.
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Schließlich fürchtete man, wenn dieser Gedanke überhaupt in Erwägung
gezogen wurde, wahrscheinlich die Möglichkeit der Sabotage durch Abklemmen oder
Abquetschen der dünnen Leitungen. Diese Problematik ist tatsächlich von besonderer
Wichtigkeit und nur, wenn sie befriedigend gelöst werden kann, kann ein pneumatisches
Sicherungsnetz seine Schutzfunktion in vollen Maße erfüllen.
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Für die Erstellung eines Sicherungsnetzes oder Gitters werden zweckmäßig
dünne Rohre aus einem duktilen Metall wie Aluminium oder Kupfer, z. B. mit einem
Innendurchmesser
von ca. 3 mm und einer Wandstärke von ca. 1 mm verwendet oder auch Kunststoffschläuche
ähnlicher Dimension, die mit Gewebe verstärkt sein können. Die Maschenweite wird
so bemessen, daß ein menschlicher Körper nicht mehr hindurch kommt. Sie darf also
20 bis 25 cm betragen, also relativ groß sein, was das Flechten des Netzes erleichtert.
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Ohne die erfindungsgemäße zusätzliche lose Einlage aus einem harten
kochfesten Material wäre es für einen Eindringling ein Leichtes, im Netz einen Durchgang
auszuschneiden, ohne daß das Alarmsystem reagiert, indem im Umkreis dieser Zone
alle Rohre dicht abgequetscht werden. Die erfindungsgemäße Einlage verhindert jedoch
wie eingangs beschrieben ein solches Vorgehen.
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Man muß weiterhin berücksichtigen, daß bei Verwendung von Metallrohren
der Innendruck in der Größenordnung von 10-100bar und bei Verwendung von Kunststoffschläuchen
in der Größenordnung von 1 - 10 bar liegen darf. Unter diesen Umständen ist der
Leitwert, der bei einer Zerstörung zu einem genügend raschen Druckabfall im System
führt, bei weitem ausreichend. Voraussetzung ist nur, daß die Einlage lose, d. h.
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mit Spiel im Rohr liegt, so daß der Strömungsleitwert für die Funktion
des Systems hinreichend ist. Diese Einlage verhindert auch ein Abknicken der Leitung
beim Transport oder bei der Herstellung der Netze und damit eine eventuelle Überbeanspruchung
der Rohre, die zu einer Materialschwächung führen könnte.
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Man könnte die Möglichkeit der Umgehung des Alarmsystems durch Abquetschen
auch dadurch verhindern, daß man alle Leitungen in Serie schaltet und am Ende der
Leitung ein Leck anbringt, durch das bei einem Unterdrucksystem dauernd Luft angesaugt
und bei einem Überdrucksystem Gas abgeblasen wird. Eine Unterbrechung des Leitungssystems
wäre dann durch die Druckänderung unmittelbar vor diesem künstlichen Leck bemerkbar.
Die Nachteile dieser Lösung liegen jedoch einerseits darin, daß dann dauernd Vakuum
oder Druck erzeugt werden müßte, also Energie verbraucht würde, andererseits darin,
daß damit eine wesentliche Einschränkung in der freien Gestaltung und der Anordnung
des Sicherungsnetzes in Kauf genommen werden müßte. Es ist nämlich wichtig, daß
auch eine Parallelschaltung von Rohrleitungen zulässig ist, besonders deshalb, weil
bei sehr großen Leitungslängen bei den für die Verarbeitung zweckmäßigen Rohrquerschnitten
die Strömungswiderstände doch so große Werte erreichen könnten, daß das Signal nur
mit großer Verzögerung von der defekten Stelle zum Detektor gelangen würde.
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Wichtig ist auch, daß aus einem relativ billigen Vormaterial Netze
geflochten werden können, die geringes Gewicht besitzen, in Rollen leicht transportiert
und an Ort und Stelle am Tragrahmen befestigt oder als fertige Gittereinheiten transportiert
und am Aufstellungsort zusammengeschlossen werden können und anschließend über wenige
Anschlußstellen mit einer oder mehreren von der Zentrale kommenden Druckleitungen
verbunden werden können.
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Die mechanische Verstärkung durch die Einlage verleiht den Netzen
auch bei Verwendung von Kunststoffschläuchen eine hinreichende Festigkeit und Elastizität
gegen ungewollte mechanische Einwirkungen. Ihre Nachgiebigkeit leitet beim Versuch,
das Gitter zu übersteigen, andererseits die auftretenden Kräfte an die Aufhängung
weiter, so daß, wie nachher an Beispielen gezeigt wird, dort eine Soll-Leckstelle
geöffnet wird und auch in einem solchen Fall bei Überschreitung eines
Grenzwertes
der Belastung ein Signal ausgelöst wird.
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Ist diese Unterbrechung reversibel, dann erfüllt das Sicherungsnetz
nach der Alarmauslösung sofort wieder seine Schutzfunktion.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Der Aufbau der erfindungsgemäßen Rohrleitungen wird anhand der Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert; es zeigen Fig. 1 und 2 Querschnitte durch Leitungen
mit je einer Einlage von verschiedenem Querschnitt, im Ausgangszustand, F i g. 3
einen Querschnitt durch eine Leitung mit einer aus mehreren Strängen bestehenden
Einlage, ebenfalls im Ausgangszustand, Fig. 4-6 die entsprechenden Leitungen gemäß
den F i g. 1-3 in gequetschtem Zustand, F i g. 7 einen Querschnitt durch eine Leitung
ähnlich wie F i g. 3. aber mit elektrisch isolierter Einlage, F i g. 8 eine herkömmliche
Absicherung eines Geländes, samt Möglichkeit ihrer Überwindung, Fig. 9 die Absicherung
dieses Geländes mittels des erfindungsgemäßen Sicherungsnetzes, F i g. 10 eine Ansicht
des Sicherungsnetzes, F i g. 11 Einzelheiten des Sicherungsnetzes, Fig. 12 eine
schematische Darstellung der Überwachungseinrichtung, Fig. 13 einen Schnitt durch
einen Rahmen des Sicherungsnetzes, Fig. 14 einen Schnitt längs der Linie A-A in
F i g. 13, Fig. 15 die Ansicht eines Rolladens mit dem Sicherungsnetz, F i g. 16
einen Schnitt längs der Linie B-B in F i g. 15.
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Die F i g. 1 bis 3 zeigen eine im Ausgangszustand kreisrunde Rohrleitung
1, in welcher ein Medium (Gas oder Flüssigkeit) im statischen Druckzustand (Uber-oder
Unterdruck) enthalten ist. In dieser Leitung ist eine Einlage 2 mit Spiel 3 zur
Innenwandung der Rohrleitung dargestellt; der Einfachheit halber ist hier dieses
Spiel als allseitig vorhanden dargestellt. Die Einlage 2 ist in Fig. 1 U-förmig
und in Fig. 2 H-förmig, während sie in Fig. 3 aus mehreren Strängen 2', beispielsweise
aus miteinander verdrillten Einzeldrähten, besteht. Werden die Leitungen gequetscht,
so deformieren sie sich beispielsweise zu den Querschnitten gemäß den Fig. 4-6.
Die Einlagen werden dabei zwar auch deformiert, es bleibt aber stets mindestens
ein freier Verbindungskanal 4 vorhanden. Obwohl dieser eng sein kann, bewirkt er
wegen seiner Kürze nur einen geringen Druckabfall.
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Wird also der angrenzende Rohrleitungsabschnitt deformiert oder gar
zerstört, kann sich die entstehende Druckwelle (es kann auch ein Druckabfall sein)
durch die Quetschstelle zum Detektor fortpflanzen und dort den Alarm auslösen.
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Es spielt dabei keine Rolle, wie die Quetschzange an der Leitung
angesetzt wird; wirken ihre Backen z. B. in den Figuren von oben und von unten,
wird zwar die Einlage anders deformiert, aber der Verbindungskanal 4 bleibt, wenn
auch in anderer Form, stets erhalten.
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Es ist dabei angenommen, daß die Rohre aus einem duktilen weichen
Metall, z. B. aus Aluminium, bestehen.
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Dies ist der ungünstigere Fall, da Kunststoffrohre wegen der stärkeren
Materialverdrängung an der Auflagestelle an der Einlage beim Abquetschen so dünn
werden, daß sie mit großer Wahrscheinlichkeit undicht sind.
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F i g. 7 zeigt eine Rohrleitung, bei der die Einlage 2' durch eine
Isolation 5 gegen das Rohr 1 elektrisch isoliert ist. Somit kann die Einlage 2',
neben ihrem Zweck
der Sicherung des oder der Kanäle 4, auch noch als der eine Leiter
eines elektrischen Zweileiter-Überwachungssystems verwendet werden, das zur hydraulischen
oder pneumatischen Überwachung hinzukommt Der andere Leiter wird entweder durch
die Rohrleitung 1 selber oder durch einen zweiten, nicht dargestellten isolierten
Innenleiter gebildet. Eine durch einen Eindringling verursachte Strom unterbrechung
oder Kurzschluß, oder die elektrische Kapazitätsänderung zwischen den beiden Leitern,
bewirkt dann die Auslösung des Alarms.
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Häufig werden als Detektoren Differenzdruckwandler oder andere drucksensitive
Mittel verwendet. die ein elektrisches Signal abgeben. Dieses kann dann über den
elektrischen Leiter in der Rohrleitung zur Zentrale geführt werden.
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Die pneumatischen oder hydraulischen Leitungen gemäß der Erfindung
besitzen eine außerordentlich hohe Sicherheit gegen Sabotage oder unbeabsichtigte
Unterbrechungen durch mechanische Einwirkung. Sie machen so das Prinzip der pneumatischen
Sicherung überhaupt erst praktisch anwendbar.
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Aus der großen Zahl der Anwendungsmöglichkeiten des Sicherungsnetzes
sollen im folgenden einige wichtige herausgegriffen werden: Das erste Beispiel betrifft
die Sicherung des Geländes eines großen industriellen Objektes, z. B. eines Kernkraftwerks,
an seine Peripherie. F i g. 8 zeigt heute gebräuchliche Sicherungsmethoden und auch
die Möglichkeit zu ihrer Überwindung. Das Gelände ist hier an der äußeren Grenze
zunächst durch den Drahtzaun 6 gesichert. 7 und 8 sind Mikrowellensender, von denen
wegen ihrer begrenzten Reichweite eine größere Zahl am Geländeumfang installiert
werden muß. Die Begrenzung der Bereiche 9 und 10, innerhalb derer beim Durchtritt
eines Objektes durch die Intensitätsänderung der Mikrowellenstrahlung am Empfänger
eventuell Alarm ausgelöst wird, ist gestrichelt angedeutet.
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Als weitere Sicherung befinden sich im Boden druckempfindliche Matten
11 und 12,diebeim Betreten durch einen Eindringling ebenfalls Alarm auslösen, und
schließlich wird durch einen weiteren Maschendrahtzaun 13 eine innere Abschrankung
gebildet.
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Die F i g. 8 zeigt, wie diese Sicherungen mittels einer Leiter 14
überwunden werden könnten. Der Eindringling 15 könnte sich mit dem Seil 16 in den
inneren Geländebereich abseilen.
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Fig.9 und 10 zeigen eine Lösung mit dem erfindungsgemäßen Sicherungsnetz.
In F i g. 9, die dem Schnitt AA'in Fig. 10 entspricht, befindet sich wieder an der
äußersten Abgrenzung ein normaler Maschendrahtzaun 17. Der bisherige innere Zaun
13 in F i g. 8 ist jedoch durch einzelne Sicherungsnetze 18,19,20,21,22, 23 ersetzt,
die an Rahmen aus Hohlträgern befestigt sind. Der Zaun hat eine große Ausladung
nach oben und ist dort mit Doppel-T-Trägern 24 abgestützt. Er setzt sich bei 23
auch nach unten ins Erdreich fort, um das Untergraben zu erschweren.
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Fig. 10 zeigt links wie das Netz mit den erwähnten Hohlrahmen verbunden
ist. In der mittleren und rechten Rahmenreihe ist das Netz nur angedeutet.
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Weitere Einzelheiten zeigt die F i g. 11. Das Netz ist, wie oben
beschrieben, aus duktilen Metallrohren geflochten und hat 2 Enden 25 und 26, die
mit dem Stahl-oder Aluminiumrahmen 27, der aus Rohren verschweißt ist, in Verbindung
stehen und dicht verschraubt sind. Die Befestigung des Netzes erfolgt mit einer
zweiten Rohrleitung 28, deren Enden bei 29 und 30 ebenfalls mit dem
Hohlrahmen
in Verbindung stehen und dicht verschraubt sind. Im Prinzip könnte das Netz auch
direkt auf den Rahmen geflochten werden. Die Befestigung eines vorfabrizierten Netzes
mit einer zweiten Rohrleitung 28 ist jedoch herstellungsmäßig einfacher.
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Der Aufbau eines Zaunes mit großer Ausdehnung kann nun in der Weise
erfolgen, daß vorgefertigte Rahmeneinheiten mit bereits befestigtem und auf Dichtigkeit
geprüftem Netz angeliefert und an Ort und Stelle mittels Dichtungen bei 31,32,33,34
zusammenmontiert werden. Das Rahmensystem bildet dann ein zusammenhängendes ununterbrochenes
Drucksystem mit hohem Strömungsleitwert, in dem im Nebenschluß die Sicherungsnetze
mit geringerem Strömungsleitwert liegen.
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Man kann also erwarten, daß die Signalgröße bei Beschädigung irgendeines
Netzes vom Ort der Einspeisung der Druckluft praktisch unabhängig ist. Will man
jedoch den Ort lokalisieren, wo die Beschädigung eingetreten ist, dann muß der Sicherungszaun
in einzelne Abschnitte unterteilt werden, die getrennt eingespeist werden, wobei
dann jeder sein eigenes Kontrollgerät besitzt.
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Fig. 12 zeigt, wie die Überwachungseinrichtung ausgebildet sein kann.
35 ist eine Druckflasche mit Reduzierventil 36. Von dort verzweigt sich die Druckleitung
zu den einzelnen Sektoren, die überwacht werden sollen. In jedem Zweig führt die
Leitung zu je einem Differenzdruck- Detektor 37,38,39, der als Membranschalter ausgebildet
sein kann. Beim Membranschalter 37 begrenzt die Membran 40 die beiden Räume 41 und
42, die mit einer Druckzuleitung 43 und einer Druckableitung 44 verbunden sind.
Letztere führt ins Gelände zum Sicherungsnetz. Die beiden Räume 41 und 42 sind über
eine Drosselstelle 45 verbunden, die langsame Druckschwankungen ausgleicht, so daß
die Membran im Normalzustand immer in der neutralen empfindlichen Stellung bleibt.
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Stattdessen kann auch ein Rückschlagventil eingebaut werden, das
bei einer Alarmsituation schließt und als zunächst irreversibles Element auch dann,
wenn, wie z. B. beim Übersteigen des Zaunes unter Verwendung der in Fig. 13 und
14 gezeigten Vorrichtung, nur vorübergehend ein Leck entsteht, den Alarmzustand
aufrechterhält und außerdem Gasverluste vermeidet. Allerdings muß dann, um diesen
Zweig des Sicherungssystems wieder zu aktivieren, das Rückschlagventil wieder in
die Ausgangslage zurückgestellt werden.
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Wird das Sicherungsnetz undicht, so entsteht ein dauernder Druckabfall
an der Drosselstelle. Die Membran wird ausgelenkt und betätigt ein Organ zur Alarmauslösung,
z. B. einen kapazitiven oder induktiven Annäherungsschalter oder ein Reed-Relais.
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Damit auch das Übersteigen des Sicherungsnetzes zur Alarmauslösung
führt, können zusätzliche Schutzeinrichtungen vorgesehen werden. Fig. 13 zeigt die
linke obere Ecke eines Rahmens, wie er z. B. in dem in Fig.9 dargestellten Schutzzaun
bei 18 eingebaut ist.
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Fig. 14 zeigt einen Schnitt längs A-A in Fig. 13. Der obere Quersteg
46 des Rahmens, an dem das Sicherungsnetz aufgehängt ist, ist an seinen beiden Enden
unterbrochen - wobei die rechte obere Ecke des Rahmens symmetrisch zur linken ist
- und über ein elastisches Glied 47 mit dem übrigen Rahmen 48 verbunden.
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In diesem elastischen Glied sind 4 Soll-Leckstellen 49, 50, 51, 52,
die mit dem Hohlraum des Querstegs 46 in Verbindung stehen, der seinerseits bei
53 mit dem übrigen Rahmen 48 kommuniziert.
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Diese Leckstellen sind normalerweise mittels eines
zylindrischen Gummirings
54 abgedichtet, der seinerseits in einem elastischen dünnwandigen Federrohrkörper
55 gehalten ist. 4 Stützelemente 56,57,58,59, die am Teil 60 befestigt sind, greifen
in die ringförmige Dichtmanschette ein und tragen das Rohr 46. Wird das Rohr in
irgendeiner Richtung quer zu seiner Achse zusätzlich belastet, so gibt die Dichtmanschette
nach und eine oder zwei der Soll-Leckstellen öffnen sich und lösen durch den dabei
entstehenden Druckabfall Alarm aus. Verschwindet die zusätzliche Gewichtsbelastung,
so kehrt das Rohr 46 wieder in die Ausgangslage zurück und die Leckstellen schließen
sich.
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Das Rohr 46 sollte ein möglichst geringes Eigengewicht besitzen und
wird deshalb zweckmäßig aus Leichtmetall hergestellt. Die Feder 55 ist so dimensioniert,
daß zusätzliche Belastungen durch Schnee oder Eis noch nicht zur Alarmauslösung
führen können. Erst Belastungen in der Größenordnung 10-20 kp, wie sie durch einen
Eindringling verursacht werden, bewirken eine Öffnung der Soll-Leckstellen.
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Diese Sicherung braucht normalerweise nur am obersten Quersteg eines
Zaunes angebaut zu werden, d. h.
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nur dort, wo die Gefahr des Ubersteigens akut wird Würde eine Leiter
an den Zaun angelegt, so würde ebenfalls Alarm ausgelöst werden.
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Wichtig ist, daß die im vorhergehenden beschriebenen Zaunkonstruktionen
in ihrer Schutzfunktion weder durch Witterungseinflüsse, Vögel, Wurfgeschosse oder
andere Erschütterungen beeinflußt werden können. In geringerer Bauhöhe sind sie
auch zur Sicherung von Privatgrundstücken geeignet. Da der Zaun mechanisch sehr
stabil ist, kann er ohne weiteres auch als äußere Grundstücksabgrenzung verwendet
werden.
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Ein anderes Beispiel für die Anwendung des Sicherheitsnetzes ist
die Absicherung von Rolläden an Türen und Fenstern gegen Eindringlinge. Die hohe
Flexibilität von Sicherungsnetzen aus Kunststoffrohren ermöglicht den Einbau solcher
Netze auf der Rückseite von Rolläden und das gemeinsame Auf- und Abrollen mit dem
Rolladen. Die Fig. 15 und 16 zeigen ein Beispiel. Dabei entspricht Fig. 16 dem Schnitt
B-B in Fig. 15. In der Ansicht (Fig. 15) ist der in F i g. 16 dargestellte Verschlußdeckel
80 entfernt und in Fig. 16 ist wiederum der untere Teil des Sicherungsnetzes 61
(F i g. 15) nicht gezeichnet Die Figuren zeigen, wie das Netz 61 an dem Zylinder
62, über den der Rolladen 63, der z. B. aus Leicht-Metall-Rohrprofilen besteht,
aufgewickelt wird, bei 64, 65, 66 aufgehängt ist. Am unteren Ende des Rolladens
ist ein Metallrohr 67 befestigt, das, wenn der Rolladen geschlossen ist, bei 68
und 69 über Dichtungen 70 und 71 über Rückschlagventile mit der Druckzuleitung 72
und der Rückleitung 73 zur Überwachungszentrale verbunden ist. Die Enden des Maschennetzes
sind bei 74 und 75 mit dem Rohr dicht verbunden und das Ganze bildet ein zusammenhängendes
Leitungssystem. Mit Bügeln 76 und 77, die über die Anschlußstücke 68 und 69 greifen,
und mittels der Exzenterhebel 78 und 79 können die Dichtungen 70 und 71 bei geschlossenem
Rolladen festgeklemmt werden. Damit das Netz dabei straff gespannt bleibt, rastet
in der Endstellung des Rolladens in einem Schlitz 81 im Rohr 62 eine Klinke 82 ein,
die über Federn 83,83' vorgespannt ist Wird die Leitung unter Druck gesetzt, so
kann durch Öffnung der Rückleitung an ihrem Ende in der Oberwachungszentrale geprüft
werden, ob das Sicherungssstem funktionsfähig ist, d. h. wirklich geschlossen ist
und nicht durch Verstopfen der Anschlüsse bei 70 und 71
unwirksam
gemacht wurde.
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Wenn versucht wird, das Sicherungsnetz seitlich zu umgehen, so kann
dies nicht ohne Lösung der Verschlüsse 78 und 79 geschehen, wobei dann sofort eine
Undichtigkeit wie bei jeder anderen Beschädigung entstehen und Alarm verursachen
würde.
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Wenn der Rolladen geöffnet ist, ist das Sicherungsnetz nicht mehr
sichtbar. Das äußere und innere Bild der so gesicherten Räume wird somit nicht durch
das Sicherungssystem beeinträchtigt. Es ist deshalb auch für Privaträume, Ladengeschäfte
und Ausstellungsräume geeignet. Wenn ein Schutz nur in den Zeiten, in denen der
Rolladen hinuntergelassen ist, erforderlich ist, dann erübrigt es sich, Überwachungseinrichtungen
in die Fenster und Türen selbst einzubauen.
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Diese Sicherungseinrichtung ist besonders dann wichtig und wertvoll,
wenn keine Möglichkeit zur Aufstellung des erfindungsgemäßen Schutzzaunes besteht
oder wenn eine zusätzliche zweite Sicherung, die auf dem pneumatischen Prinzip beruht,
erwünscht ist. Man kann dann das gleiche Druckerzeugungs- und Überwachungssystem
für beide Schutzarten verwenden.
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Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist die Sicherung von wertvollen
Waren gegen Diebstahl, z. B. in einem Lagerhaus oder auch im Freien, sowie der Schutz
von wertvollen Betriebseinrichtungen gegen Sabotage. Dies kann in der Weise geschehen,
daß ein Sicherungsnetz aus Kunststoffrohren die Waren oder Betriebseinrichrungen
überdeckt und der Rahmen, zwischen dem das Netz ausgespannt ist, der ebenfalls aus
Kunststoffrohren mit einer Einlage besteht, in mehreren Punkten am Boden über Soll-Leckstellen
befestigt und ebenso wie die Enden des Netzes an eine Druckleitung, die unterirdisch
verlegt ist, angeschlossen wird. Dabei muß die den Rahmen bildende Kunststoffleitung
straff zwischen den Befestigungen ausgespannt sein, so daß sie nicht ohne Öffnung
des Leitungssystems angehoben werden kann.
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Als letztes Beispiel sei noch die Möglichkeit der Sicherung eines
Tresorraumes genannt. Im Prinzip geschieht sie in gleicher Weise wie die eben beschriebene
Sicherung von Waren, indem alle Wände, die Decke und der Boden mit Sicherungsnetzen
überspannt werden, wobei die Ringleitungen, an denen die einzelnen Netze befestigt
bzw. aufgehängt sind, die jeweils eine Wand bedecken, am besten längs der Ecken,
wo die Wände aneinander stoßen, verlegt und wieder mit der nötigen Zahl von Soll-Leckstellen
versehen sind, an denen die Befestigung in gleichmäßigen Abständen erfolgt. Wieder
wird an einer Stelle jeder Ringleitung und des zugehörigen Netzes eine Verbindung
zu einer Druckleitung hergestellt. Die Netze können z. B. mit Kunststoffplatten
abgedeckt werden, so daß sie unsichtbar sind.
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Auf diese Weise wird das Eindringen in einen Tresorraum in jeder
Richtung unmöglich gemacht. Man erhält so ein wesentlich billigeres und zuverlässigeres
Sicherungssystem als es durch Betonarmierungen oder Infrarot-, Ultraschall- oder
Mikrowellenschranken erstellt werden kann. Es kann außerdem permanent in Betrieb
bleiben und nicht durch Arbeiten im Tresorraum gestört werden.
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Auch die Türen zum Tresorraum oder Türen zu Wohnungen und Geschäftsräumen
können in gleicher Weise wie die Rolladen-Sicherung durch ein Sicherheitsnetz, das
in die Türfüllung eingebaut ist, geschützt werden.
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Das gleiche Sicherungsprinzip kann auch für Wände und Türen in Gefängniszellen
angewendet werden.
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Diese Beispiele zeigen, daß das erfindungsgemäße Sicherheitsnetz
neben der vielseitigen Einsatzmöglichkeit
zum Schutz gegen Eindringlinge gegenüber
bekannten Sicherungsmethoden zahlreiche Vorteile besitzt: Sabotagemöglichkeiten
sind praktisch ausgeschlossen.
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Unbeabsichtigter Fehlalarm ist nicht möglich. Die Schutzwirkung beginnt
an der äußersten Peripherie des zu schützenden Raumes. Es ist einfach zu installieren;
man benötigt dafür und für die Bedienung keine ausgebildeten Fachleute. Es kann
nicht durch Witterungseinflüsse oder mechanische Einwirkungen, die nicht auf seine
Zerstörung abzielen, beeinflußt werden. Regen, Wind, Schnee, Eis und Nebel und sich
bewegende Tiere oder Pflanzen oder Erschütterungen haben keinen Einfluß auf das
System. Es hat keinen Strom- und Energieverbrauch. Es können sowohl große Gelände
über große Distanzen als auch einzelne Räume gesichert werden. Das System kann völlig
pneumatisch ohne Stromversorgung aufgebaut werden, wenn pneumatische Alarmeinrichtungen,
z. B. Sirenen, verwendet werden.
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Da keine elektrischen oder magnetischen Felder vorhanden sind, kann
das System weder geortet noch gestört werden.
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Der einfache mechanische Aufbau macht das System sehr betriebssicher.
Es gibt eindeutige und deutliche Signale, die keiner Verstärkung bedürfen. Es kann,
wenn es nicht als Schutzzaun verwendet wird, unsichtbar eingebaut werden. Mehrere
auf diesem Prinzip beruhende Schutzarten können mit dem gleichen Versorgungssystem
parallel betrieben werden.