DE102018221107B3 - Vorrichtung in einer Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung in einer Druckmaschine, umfassend eine Rolle (3) mit einer Lauffläche (11), ein Bauteil (2), auf dem die Rolle (3) abrollt, und eine Zuführung (9) zum Zuführen von Schmiermittel (10) zu der Lauffläche (11), dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Umlenkkörper (12) und ein zweiter Umlenkkörper (13) an der Lauffläche (11) anliegen und derart schräg ausgerichtet sind, dass sie das Schmiermittel (10) auf der Lauffläche (11) von den Rändern der Lauffläche (11) zur Mitte der Lauffläche (11) drängen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung in einer Druckmaschine, umfassend eine Rolle mit einer Lauffläche, ein Bauteil, auf dem die Rolle abrollt, und eine Zuführung zum Zuführen von Schmiermittel zu der Lauffläche.
- Um den Verschleiß zu mindern, werden die Laufflächen von Kurvenrollen geschmiert.
- In
DE 10 2013 002 475 A1 ist ein Kurvengetriebe mit einer Steuerkurve und einer Kurvenrolle beschrieben. Zur Schmiermittelversorgung ist eine Schmiermittelleitung vorgesehen, welche dicht an eine Lauffläche der Kurvenrolle heranreicht. - Ungünstig daran ist, dass das Schmiermittel infolge der Pressung in einer Kontaktzone, welche die Kurvenrolle zusammen mit der Steuerkurve bildet, von der Mitte zu den Rändern der Lauffläche der Kurvenrolle gedrängt wird. Aufgrund des daraus resultierenden Schmiermittelmangels in der Mitte, die der am stärksten belastete Bereich der Lauffläche ist, kann dort übermäßiger Verschleiß auftreten.
- Es gibt weiteren Stand der Technik:
- In
DD 11 601 A1 - In
DE 14 32 213 U ist eine Schmiervorrichtung beschrieben, bei der ein tränkbarer Körper, z. B. Filz, eingesetzt wird. - In
DE 10 2014 203 205 A1 ist ein Ventiltrieb beschrieben, bei dem eine Anlauffläche für einen Nocken eine Mikrostruktur zur Aufnahme von Schmiermittel aufweist. - In
DE 10 2013 203 520 A1 ist eine Nockenfolge beschrieben, bei dem ein Gleitlager einen Schmiermittelspeicher aufweist. - In
DE 600 05 792 T2 ist eine Fadenchangiervorrichtung beschrieben, bei der an einem Nockenstößel bogenförmige Flächen zur Verbesserung der Schmierung vorhanden sind. - In
DE 203 20 710 U1 ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der eine Trägerwelle Eintrittsbohrungen zur Zufuhr eines Schmiermediums zu einem Nockenelement aufweist. - In
DE 201 08 049 U1 ist eine Vorrichtung zur Spritzschmierung beschrieben, bei der ein Nocken eine offene Schmieröl-Auffang- und Verteil-Tasche aufweist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die verschleißbeständiger ist.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung in einer Druckmaschine umfassend eine Rolle mit einer Lauffläche, ein Bauteil, auf dem die Rolle abrollt, und eine Zuführung zum Zuführen von Schmiermittel zu der Lauffläche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Umlenkkörper und ein zweiter Umlenkkörper an der Lauffläche anliegen und derart schräg ausgerichtet sind, dass sie das Schmiermittel auf der Lauffläche von den Rändern der Lauffläche zur Mitte der Lauffläche drängen.
- Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine lange Standzeit der Rolle und des Bauteils gewährleistet.
- Folgende Weiterbildungen sind möglich:
- Der erste Umlenkkörper und der zweite Umlenkkörper können unter Winkeln zur Rotationsrichtung und in diese konvergierend aufgerichtet sein.
- Zwischen inneren Enden des ersten Umlenkkörpers und des zweiten Umlenkkörpers kann eine Überlappung vorhanden sein, die orthogonal zur Rotationsrichtung der Rolle messbar ist.
- Der erste Umlenkkörper und der zweite Umlenkkörper können in Rotationsrichtung der Rolle zwischen der Zuführung und einer Kontaktzone angeordnet sein, welche die Rolle zusammen mit dem Bauteil bildet.
- Der erste Umlenkkörper und der zweite Umlenkkörper oder zumindest einer von beiden kann durch einen Aktor schaltbar sein.
- Der erste Umlenkkörper und der zweite Umlenkkörper oder zumindest einer von beiden kann als flexible Rakel ausgebildet sein.
- Der erste Umlenkkörper und der zweite Umlenkkörper oder zumindest einer von beiden kann durch eine Feder gefedert sein.
- Der erste Umlenkkörper und der zweite Umlenkkörper oder zumindest einer von beiden kann als Walze, Bürste oder Schwamm ausgebildet sein.
- Das Bauteil kann eine Steuerkurve sein.
- Das Bauteil und die Rolle können Schmitzringe sein.
- Weiterbildungen ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der dazu gehörenden Zeichnung, worin zeigt:
-
1 eine Vorrichtung mit einer Rolle und daran anliegenden Umlenkkörpern für Schmiermittel, -
2 eine Abwicklungsdarstellung der Lauffläche der Rolle aus1 und -
3a bis f verschiedene Ausbildungsvarianten der Umlenkkörper aus1 . -
1 zeigt eine Vorrichtung1 in einer Druckmaschine. Zur Vorrichtung1 gehören ein Bauteil2 und eine Rolle3 , die auf dem Bauteil2 abrollt und dabei in eine Rotationsrichtung4 rotiert. - Die Rolle
3 und das Bauteil2 können einer ersten Variante beide rotieren und aufeinander abrollen, z. B. falls die Rolle3 ein erster Schmitzring und das Bauteil2 ein zweiter Schmitzring ist.
Die Rolle3 kann gemäß einer zweiten Variante auf dem Bauteil2 , welches hierbei nicht rotiert, um dieses herumlaufen, z. B. falls das Bauteil2 eine Kurvenscheibe ist, wie im Beispiel gezeigt. - In den Fällen, in denen das Bauteil
2 eine Kurvenscheibe oder ähnliche Steuerkurve ist, ist die Rolle3 eine Kurvenrolle.
Die Rolle3 kann aber auch eine Laufrolle sein, die auf einer Schiene entlang dieser läuft, wobei die Schiene das Bauteil2 bildet. - Auf jeden Fall bilden beim Abrollen die Rolle
3 und das Bauteil2 zusammen eine Kontaktzone6 mit Pressung. Die Rolle3 ist in einem Hebel7 gelagert und wird durch eine Feder8 gegen das Bauteil2 gedrückt. - Mittels einer Zuführung
9 wird ein Schmiermittel10 auf die Lauffläche11 der Rolle3 aufgebracht. Die Zuführung9 kann eine zur Lauffläche11 hin offene Fettkammer sein, wobei das Schmiermittel10 Fett ist.
Im Beispiel ist die Zuführung9 aber ein Tropfrohr und das Schmiermittel10 Öl. - An der Lauffläche
11 liegen einer erster Umlenkkörper12 und ein zweiter Umlenkkörper13 an, die an einem Gestell14 befestigt sind. Die Umlenkkörper12 ,13 können auch als Schmiermittel-Leitelemente oder Schmiermittel-Abstreifer bezeichnet werden und sind von länglicher oder streifenförmiger Gestalt. -
2 zeigt eine Abwicklung der Lauffläche11 , wobei deren Mittellinie15 angegeben ist. Mit einer Phantomlinie ist die Kontaktzone6 angedeutet, welche in Rotationsrichtung4 nach der Zuführung9 und vor den Umlenkkörpern12 ,13 liegt.
Die Umlenkkörper12 ,13 sind in Rotationsrichtung4 konvergierend unter gegensätzlichen Winkeln+α ,-α zur Mittellinie15 geneigt. Die Winkel+α ,-α sind spitze Winkel und können einen gleichen oder unterschiedlichen Betrag aufweisen. - Die Umlenkkörper
12 ,13 erstrecken sich jeweils vom Rand der Lauffläche11 bis etwa zur Mitte der Lauffläche11 . Das innere Ende29 des zweiten Umlenkkörpers13 erstreckt sich fast bis zur Mittellinie15 und das innere Ende30 des ersten Umlenkkörpers12 etwas über die Mittellinie15 hinaus. Zwischen den beiden inneren Enden29 ,30 besteht eine ÜberlappungA , die orthogonal zur Mittellinie15 und parallel mit der Rotationsachse der Rolle3 zu messen ist. - Die Umlenkkörper
12 ,13 funktionieren wie folgt: - Das Schmiermittel
10 wird durch die Zuführung9 auf die Lauffläche11 mittig aufgebracht. Im zwischen der Zuführung9 und der Kontaktzone6 liegenden Umfangsbereich der Rolle3 bildet das aufgebrachte Schmiermittel10 einen Mittelstreifen16 . - Durch die Pressung in der Kontaktzone
6 wird dort das Schmiermittel10 zu den beiden Rollenseiten hin gedrängt. Die Pressung ist in der Mitte am größten und nimmt zu den Seiten hin ab. Im Ergebnis dessen bildet das Schmiermittel10 im Umfangsbereich zwischen der Kontaktzone6 und den Umlenkkörpern12 ,13 einen ersten und zweiten Seitenstreifen17 ,18 . - Infolge der Rotation der Rolle
3 mit den Seitenstreifen17 ,18 darauf relativ zu den ortsfesten Umlenkkörpern12 ,13 prallen die Seitenstreifen17 ,18 auf die Umlenkkörper12 ,13 und wird von diesen das Schmiermittel10 wieder zur Mittellinie15 hin gedrängt. Dabei lenkt der erste Umlenkkörper12 den ersten Seitenstreifen17 zur Mittellinie15 hin und darüber hinaus auf den zweiten Umlenkkörper13 und lenkt letzterer den ersten Seitenstreifen17 und das von dem ersten Umlenkkörper12 empfangene Schmiermittel10 zur Mittellinie15 . - Das das innere Ende
29 des zweiten Umlenkkörpers13 verlassende Schmiermittel10 bildet wieder einen Mittelstreifen19 , was vorteilhaft ist, weil dadurch der in der Kontaktzone6 am stärksten beanspruchte Laufflächenbereich in der Mitte zuverlässig geschmiert wird. -
3a zeigt am Beispiel eines der Umlenkkörper12 ,13 deren mögliche Ausbildung als eine flexible Rakel20 . Die jeweilige flexible Rakel20 liegt aufgrund ihrer Eigenelastizität federnd an der Lauffläche11 an. Die flexible Rakel20 kann z. B. ein Federblech oder eine Gummilippe sein, z. B. ähnlich einem Scheibenwischerblatt. -
3b zeigt eine mögliche Ausbildung jedes Umlenkkörpers12 ,13 als eine starre Rakel21 , die durch eine Feder22 gegen die Lauffläche11 gedrückt wird. Die starre Rakel21 ist als Schieber in einer Führung23 angeordnet. -
3c zeigt eine mögliche Ausbildung jedes Umlenkkörpers12 ,13 als eine schaltbare Rakel24 , die durch einen Aktor25 an die Lauffläche11 angestellt und davon wieder abgestellt wird. Der Aktor25 kann ein Elektromotor, Pneumatikzylinder oder Piezoaktor sein. -
3d zeigt, dass die Umlenkkörper12 ,13 jeweils als eine Walze26 ausgebildet sein können, deren Rotationsachse relativ zur Rotationsachse der Rolle schräg bzw. windschief ausgerichtet ist, was in der diesbezüglich stark schematisierten Zeichnung nicht erkennbar ist. Die jeweilige Walze26 kann zylindrisch oder tonnenförmig (bombiert) sein. -
3e zeigt eine Variante, bei welcher die Umlenkkörper12 ,13 jeweils als Bürste27 ausgebildet sind. -
3f zeigt eine weitere Variante, bei welcher die Umlenkkörper12 ,13 jeweils als Schwamm28 ausgebildet sind, z. B. aus einem synthetischen Schaumstoff. - Selbstverständlich sind Kombinationen möglich, bei denen der erste Umlenkkörper
12 nach einer der in den3a bis3f dargestellten Varianten und der zweite Umlenkkörper13 nach einer anderen dieser Varianten ausgebildet ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Bauteil
- 3
- Rolle
- 4
- Rotationsrichtung
- 5
- ./.
- 6
- Kontaktzone
- 7
- Hebel
- 8
- Feder
- 9
- Zuführung
- 10
- Schmiermittel
- 11
- Lauffläche
- 12
- erster Umlenkkörper
- 13
- zweiter Umlenkkörper
- 14
- Gestell
- 15
- Mittellinie
- 16
- Mittelstreifen
- 17
- erster Seitenstreifen
- 18
- zweiter Seitenstreifen
- 19
- Mittelstreifen
- 20
- flexible Rakel
- 21
- starre Rakel
- 22
- Feder
- 23
- Führung
- 24
- schaltbarer Rakel
- 25
- Aktor
- 26
- Walze
- 27
- Bürste
- 28
- Schwamm
- 29
- inneres Ende
- 30
- inneres Ende
- A
- Überlappung
- +α, -α
- Winkel
Claims (10)
- Vorrichtung in einer Druckmaschine, umfassend eine Rolle (3) mit einer Lauffläche (11), ein Bauteil (2), auf dem die Rolle (3) abrollt, und eine Zuführung (9) zum Zuführen von Schmiermittel (10) zu der Lauffläche (11), dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Umlenkkörper (12) und ein zweiter Umlenkkörper (13) an der Lauffläche (11) anliegen und derart schräg ausgerichtet sind, dass sie das Schmiermittel (10) auf der Lauffläche (11) von den Rändern der Lauffläche (11) zur Mitte der Lauffläche (11) drängen.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umlenkkörper (12) und der zweite Umlenkkörper (13) unter Winkeln (+α, -α) relativ zur Rotationsrichtung (4) und in diese konvergierend ausgerichtet sind. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen inneren Enden (29, 30) des ersten Umlenkkörpers (12) und des zweiten Umlenkkörpers (13) eine Überlappung (A) vorhanden ist, die orthogonal zur Rotationsrichtung (4) der Rolle (3) messbar ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umlenkkörper (12) und der zweite Umlenkkörper (13) in Rotationsrichtung (4) der Rolle (3) zwischen der Zuführung (9) und einer Kontaktzone (6) angeordnet sind, welche die Rolle (3) zusammen mit dem Bauteil (2) bildet. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umlenkkörper (12) und der zweite Umlenkkörper (13) oder zumindest einer von beiden durch einen Aktor (25) schaltbar ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umlenkkörper (12) und der zweite Umlenkkörper (13) oder zumindest einer von beiden als flexible Rakel (20) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umlenkkörper (12) und der zweite Umlenkkörper (13) oder zumindest einer von beiden durch eine Feder (22) gefedert ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Umlenkkörper (12) und der zweite Umlenkkörper (13) oder zumindest einer von beiden als Walze (26), Bürste (27) oder Schwamm (28) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis8 , dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) eine Steuerkurve ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis8 , dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) und die Rolle (3) Schmitzringe sind.
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