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Die Erfindung betrifft die Herstellung
von Glasfasern, inbesondere das Wickeln eines Glasfaserstrangs,
um Faserspulen herzustellen. Genauer gesagt, betrifft die Erfindung
eine Changiervorrichtung zum Hin- und Herbewegen eines Glasfaserstrangs
entlang der Länge
einer Glasfaserspule sowie einen Nockenstößel, der mit einer Nockentrommel
in der Changiervorrichtung verwendet wird. Die Erfindung kann bei
der Herstellung von Faserstrangerzeugnissen zur Verwendung als Verstärkung in
Harz-Formgegenständen
von Nutzen sein.
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Mineralfasern werden bei einer Vielzahl
von Erzeugnissen verwendet. Die Fasern können als Verstärkungen
in Erzeugnissen wie Kunststoffformen, verstärktem Papier und Bandmaterial
sowie Geweben verwendet werden. Während des Faserherstell- und
Sammelprozesses werden zahlreiche Fasern als Strang gebündelt. Mehrere
Stränge
können
gesammelt werden, um einen Roving zu bilden, der zum Verstärken einer
Kunststoffform verwendet wird, um bei Erzeugnissen wie Kunststoff-Formerzeugnissen für eine Abstützung der
Struktur derselben zu sorgen. Die Stränge können auch gewoben werden, um
ein Gewebe herzustellen, oder sie können mit einem Zufallsmuster
als Vlies gesammelt werden. Die Einzelstränge bestehen aus einer Ansammlung
von Glasfasern oder sie können
aus Fasern anderer Materialien bestehen, wie aus anderen mineralischen
Materialien oder organischen Polymermaterialien. Auf die Fasern
wird ein Schutzüberzug,
oder eine Schlichte, aufgetragen, der es ihnen erlaubt, sich gegeneinander
zu bewegen, ohne dass sie zerbrechen, wenn sie gesammelt werden,
um einen Einzelstrang zu bilden.
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Typischerweise werden kontinuierliche
Fasern, wie Glasfasern, mechanisch aus einer Zuführeinrichtung für geschmolzenes
Glas gezogen. Die Zuführeinrichtung
verfügt über eine
Bodenplatte, oder eine Ziehdüsenanordnung,
die irgendetwas von 200 bis 10.000 Öffnungen aufweist. Beim Herstellprozess
wird der Strang um eine sich drehende Trommel, oder eine Hülse, gewickelt,
um eine Faserspule zu bilden, oder aufzubauen. Die fertiggestellte Faserspule
besteht aus einem einzelnen, langen Strang. Es ist bevorzugt, dass
die Faserspule auf eine solche Weise gewickelt wird, dass der Strang leicht abgewickelt
werden kann, oder ablaufen kann. Es hat sich herausgestellt, dass
ein Wickelmuster aus einer Reihe von Schraubengängen, die auf die Hülse aufgelegt
sind, eine Faserspule bildet, die leicht ablaufen kann. Ein derartiges
Schraubenmuster verhindert, dass benachbarte Strangschleifen oder
-gänge
miteinander verschweißen,
sollte der Strang aus dem Auftragen des Schlichtematerials noch
feucht sein. Die Schraubengänge
werden um die Hülse
gewickelt, wenn damit begonnen wird, die Faserspule aufzubauen.
Auf die Außenfläche der
Faserspule werden aufeinanderfolgende Gänge gelegt, wodurch der Faserspulendurchmesser
kontinuierlich zunimmt, bis die Wicklung fertiggestellt ist, und
die Faserspule von der Hülse
abgezogen wird.
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Eine Strang-Changiervorrichtung führt den Strang über die
Außenfläche der
Faserspule in der Längsrichtung
hin und her, um jeden folgenden Gang aufzuspulen. Eine bekannte
Strang-Changiervorrichtung, die zylindrische Faserspulen mit rechteckiger Berandung
erzeugt, verfügt über einen
Nocken mit einer Schraubennut, einen Nockenstößel, der innerhalb der Nut
angeordnet ist und eine am Nockenstößel angebrachte Strangführung. Wenn
sich der Nocken dreht, bewegen der Nockenstößel und die Strangführung den
Strang über
die Außenfläche der sich
drehenden Faserspule in der Längsrichtung
hin und her, um jeden aufeinanderfolgenden Gang aufzulegen.
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Die 1 und 2 zeigen eine herkömmliche Wickeleinrichtung 5 mit
einer Strangzufuhr 40. Fasern 43 werden von einer
Anzahl von Mündungen 42 in
einer Ziehdüsenanordnung 41 abgezogen
und durch ein Sammelteil 45 zu einem Strang 44 gesammelt.
Durch eine Schlichte-Auftrageinrichtung 46 wird Schlichte
zum Beschichten der Fasern aufgetragen. Der Strang 44 wird
in einer Wickelvorrichtung 30 auf eine sich drehende Hülse 41 aufgewickelt,
um eine zylindrische Faserspule 20 aufzubauen.
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Die Wickeleinrichtung 5 verfügt über eine Strang-Changiervorrichtung 10,
die den Strang 44 über
die Faserspulenfläche 21 seitlich
hin und her führt,
um den Strang in Gängen 24 auf
die Faserspulenfläche
zu legen. Die Strang-Changiervorrichtung 10 verfügt auch über einen
zylindrischen Nocken 11 mit einer Schraubennut 12 mit
gekrümmten
Enden 13, der für
Drehung um seine Achse 14 montiert ist. In der Nut 12 ist
ein Nockenstößel 15 angeordnet. Der
Nockenstößel 15 erstreckt
sich ausgehend vom Nocken nach außen, und am Ende ist eine Strangführung 17 angebracht.
In der Strangführung 17 ist eine
Kerbe 18 zum Halten des Strangs 44 ausgebildet.
Der Nockenstößel 10 ist
an einer Drehung mit dem Nocken gehindert, so dass eine Drehung
des Nockens dafür
sorgt, dass der Nockenstößel der Schraubennut
folgt und sich quer über
die Faserspulenfläche
bewegt.
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Wie es schematisch in den 3A und 3B dargestellt ist, verfügt der Nockenstößel 15 über einen
Nockennut-Eingriffsteil, oder ein "Boot", 16,
der in die Nockennut 12 eingesetzt ist. Eine obere und eine
Führung 51, 52 stoßen an die
Ober- und die Unterseite des Nockenstößels 15, um ihn in
den Tangentialrichtungen einzuschränken, wenn sich der Nocken 11 in
der Richtung R dreht. Wenn sich der Nocken dreht, übt die Seitenwand
der Nockennut 12 auf den Nockennut-Eingriffsteil 16 an
dessen Kontaktpunkt mit der Nockennut eine Normalkraft FN aus. Die Normalkraft FN verfügt über eine
Längskomponente FL und eine Tangentialkomponente FT. Die Längskomponente
FL drückt
den Nockenstößel in der Längsrichtung
nach rechts in der 3A,
um für
die gewünschte
Funktion des Umsetzens der Drehung des Nockens 12 in eine
Verschiebung des Nockenstößel 15 zu
sorgen.
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Der Nockenstößel und die ihn haltenden Konstruktionen
müssen
mehrere andere Funktionen ausüben,
damit die Strang-Changiervorrichtung korrekt funktioniert. Erstens
muss die Tangentialkomponente FT der Normalkraft
FN entgegengesetzt sein, um zu verhindern,
dass sich der Nockenstößel nach unten
bewegt. Zweitens muss der Nockenstößel 15 radial eingeschränkt sein,
um zu verhindern, dass er sich radial aus der Nockennut 12 herausbewegt.
Drittens muss die gewünschte
Ausrichtung des Stößels 15 in
Bezug auf die Tangentialrichtung R (um z.B. die Kerbe 18 in
der in der 3A dargestellten
vertikalen Ausrichtung zu halten) erzielt und aufrecht erhalten werden.
Viertens muss der Nockenstößel 15 in
einer geeigneten Ausrichtung in Bezug auf die Längsachse L gehalten werden,
um Drehbewegungen um die Achse L zu widerstehen (was unten erläutert wird). Wenn
die Nockennut 12 sich selbst schneidet (d.h., wenn mehr
als eine halbe Umdrehung des Nockens dazu erforderlich ist, dass
der Nockenstößel über die gesamte
Länge des
Nockens läuft),
muss der Nockennut-Eingriffsteil 16 länglich sein, um den Schnittpunkt
zu überspannen
(wie Schnittpunkte C in der 2).
Für hohe
Quergeschwindigkeiten, wie sie beim Strangwickeln wünschenswert
sind, sollte der Nockenstößel über eine
niedrige Masse verfügen, um
die Kräfte
zu verringern, die dazu erforderlich sind, den Nockenstößel auf
die Geschwindigkeit 0 zu verzögern und ihn am Ende des Durchlaufs
auf die volle Geschwindigkeit zu beschleunigen. Schließlich muss,
für Hochgeschwindigkeitsbetrieb,
den Kontaktflächen
des Nockenstößels ein
geeignetes Schmiermittel zugeführt
werden, um die Reibung und den Verschleiß zu verringern.
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Die 3A und 3B veranschaulichen schematisch
mehrere dieser Funktionen.
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Der Tangentialkomponente FT der Normalkraft FN steht
eine Kraft FT2 entgegen, die durch die untere
Führung 52 auf
die Unterseite des Nockenstößels 15 ausgeübt wird.
Da die einander entgegengesetzten Kräfte FT und
FT2 radial versetzt sind, erzeugen sie ein
Moment, das die Tendenz hat, den Nockenstößel 15 in der Uhrzeigerrichtung
in der 3A zu verdrehen.
Diesem Moment stehen Kräfte
entgegen, die durch den Eingriff des Nockenstößels mit anderen Konstruktionen
erzeugt werden, wie die Kraft FM1 an der
Kontaktstelle zwischen dem Nockennut-Eingriffsteil 16 und
dem Boden der Nockennut 12 sowie die entgegengesetzte Kraft
FM2, die an der Kontaktstelle zwischen dem
Nockenstößel 15 und der
Seite einer unteren Schiene 52 erzeugt wird. Die Ausrichtung
des Nockenstößels 15 in
Bezug auf die Tangentialrichtung R wird durch Eingriff des Stößels 15 mit
der oberen und der unteren Schiene 51, 52 aufrecht
erhalten. Der dargestellte Nockennut-Eingriffsteil 16 ist
zylindrisch, weswegen er nicht mit einem Nocken mit mehreren Windungen
verwendet werden sollte.
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In den 4A und 4B ist schematisch ein bekannter
Nockenstößelmechanismus
dargestellt. Der Nockenstößel 15 verfügt über einen
länglichen Nockennut-Eingriffsteil oder
ein Boot 16, der es ihm ermöglicht, über Kreuzungsstellen der Nockennut
zu laufen. Da der Nockenstößel eine
einstöckige
Konstruktion ist und da das Boot 16 in Bezug auf den Körper des
Nockenstößels fixiert
ist, nimmt der Stößel 15 die
Ausrichtung der Nockennut 12 ein. Der Nockenstößel 15 würde daher
schräg
in der Richtung entgegengesetzt zu der in der 4A dargestellten ausgerichtet werden,
wenn er einen Teil der Nockennut 12 mit entgegengesetztem
Winkel bilden würde.
Die Tangentialkomponente der Normalkraft auf den Nockenstößel steht
dem Eingriff der unteren Schiene 52 mit der unteren schrägen Fläche 15a des
Nockenstößel entgegen.
Eine Bewegung des Nockenstößels radial
nach außen
wird dadurch verhindert, dass die bogenförmige Außenfläche des Boots 16 mit
den bogenförmigen
Innenflächen
der Schienen 51, 52 in Eingriff steht.
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Ein anderer bekannter Nockenstößelmechanismus
ist schematisch in den 5A und 5B dargestellt. Eine Nockennut 12 ist
gestuft, mit einer Außennut
und einer schmaleren Innennut. Der Nockenstößel 15 verfügt über einen
zylindrischen, äußeren Nockennut-Eingriffsteil 19a für Eingriff
mit der äußeren Nut
sowie einen länglichen,
schwenkbar angebrachten, inneren Nockennut-Eingriffsteil 19b für Eingriff mit
der Innennut, unter Überspannung
von Schnittstellen der Nuten. Der Nockenstößel 15 verfügt über einen
oberen und einen unteren Kanal 53, 54 mit Eingriff
mit den Schienen 51, 52. Durch den Eingriff der Schienen
und der Kanäle
wird die Ausrichtung des Nockenstößels in der radialen Richtung,
um die Längsachse,
und in Bezug auf die tangentiale Richtung fixiert.
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Obwohl die oben beschriebenen bekannten Nockenstößelmechanismen
gut arbeiten, leiden sie unter einigen Mängeln. Der erste Nockenstößelmechanismus
hält keine
feste Ausrichtung des Stößels aufrecht
und er verfügt über relativ
kleine Lagerflächen,
die schwierig effektiv zu schmieren sind. Der zweite Nockenstößel ist
komplizierter, mit einem gesonderten, beweglichen Nockennut-Eingriffsteil,
und er verfügt über eine
relativ hohe Masse. Ferner ist der Eingriff der Kanäle und der
Schienen schwierig zu schmieren.
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Eine noch weitere bekannte Vorrichtung
ist diejenige, die im US-Patent Nr. 3,373,949 beschrieben und dargestellt
ist. Diese Vorrichtung verfügt über eine
horizontal angeordnete, mit Nut versehene Nockentrommel, einen Nockenstößel, eine
parallele obere und untere Führungsspur
für den
Stößel sowie eine
vom Stößel gehaltene
Garnführung.
Unterdruck auf der Nockenseite der Führungsspuren bewirkt das Einfließen von
Luft zwischen die Spuren, um zu verhindern, dass Schmiermittel in
der entgegengesetzten Richtung durchläuft und das Garn verschmutzt wird.
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Gemäß einer ersten Erscheinungsform
der Erfindung ist nun Folgendes geschaffen: ein Nockenstößel zur
Verwendung in Verbindung mit einer zylindrischen Nockentrommel,
die eine Außenfläche mit vorgegebenem
Außenradius
und eine schräg
zur Drehachse der Nockentrommel verlaufende Nockennut aufweist,
die den Nockenstößel formschlüssig längs einer
zur Drehachse der Nockentrommel parallelen Bahn führt, wobei
der Nockenstößel ein
Nockennut-Eingriffsteil zum Eingriff in die Nockennut und ein mit
dem Nockennut-Eingriffsteil gekoppeltes Nockenflächen-Eingriffsteil mit einer
bogenförmigen Nockenlagerfläche aufweist,
deren Krümmungsradius
an den Radius der Nockentrommel angepasst ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Nockenstößel zur Verwendung
in Verbindung mit einer länglichen
Nockenstößelführung mit
bogenförmiger
radialer Lagerfläche
ausgelegt ist, wobei der Nockenstößel eine Nockenstößel-Führungslagerfläche mit
einem an die bogenförmige
radiale Lagerfläche
der Nockenstößelführung angepassten
Krümmungsradius
aufweist, und dass das Nockenflächen-Eingriffsteil
zum ständigen
Kontakt mit der Nocken-Außenfläche und
der bogenförmigen
radialen Lagerfläche
der Nockenstößelführung ausgelegt
ist.
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Gemäß einer zweiten Erscheinungsform
einer Erfindung ist auch Folgendes geschaffen: eine Changiervorrichtung
mit einer um eine mittige Nockenachse drehbaren zylindrischen Nockentrommel, die
eine Außenfläche mit
vorgegebenem Radius und einer darin ausgebildeten schrägen Nockennut
aufweist, sowie einem Nockenstößel nach
einem der Ansprüche
1 bis 5, der mit einem in die Nockennut eingreifenden Nockennut-Eingriffsteil
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, das die Changiervorrichtung
zur Verwendung in Verbindung mit einer länglichen Nockenstößelführung ausgelegt
ist, die eine bogenförmige
radiale Lagerfläche
mit einem an den Radius der radialen Lagerfläche des Nockenflächen-Eingriffsteils
angepassten Krümmungsradius aufweist,
wobei die Nockenlagerfläche
in ständigem Eingriff
mit der Nocken-Außenfläche und
die radiale Lagerfläche
in ständigem
Eingriff mit der bogenförmigen
radialen Lagerfläche
der Nockenstößelführung steht,
so dass eine Drehung der Nockentrommel um ihre mittige Achse den
Nockenstößel parallel
zur Nockenachse antreibt.
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Gemäß einer dritten Erscheinungsform
der Erfindung ist die Changiervorrichtung ferner mit Folgendem gesehen:
einem Nockengehäuse,
das eine nahe der Nockenfläche
radial nach innen gewandte bogenförmige radiale Lagerfläche mit
einer zur Nockenachse koaxialen Krümmungsachse aufweist, wobei
zwischen der radialen Lagerfläche
und der Nockenfläche
ein ringförmiger
Nockenstößelraum
ausgebildet ist, und wobei der Nockenstößel mit dem radialen Lagerflansch
in dem Nockenstößelraum
angeordnet ist und die radialen Lagerflächen des Nockenstößels in
gleitendem Lagereingriff mit der Nockenfläche bzw. der radialen Lagerfläche des
Nockengehäuses
stehen.
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Die Mängel gemäß dem Stand der Technik werden
durch die Changiervorrichtung und den Nockenstößel gemäß der Erfindung überwunden.
Der Nockenstößel verfügt über eine
radial innere bogenförmige
Lagerfläche,
die zur Krümmung
der Außenfläche des
Nockens passt. Der Eingriff dieser Lagerfläche mit der Oberfläche des
Nockens steht einer unerwünschten
Bewegung des Nockenstößels, einschließlich einer
Bewegung radial weg vom Nocken, um eine Achse rechtwinklig zur Nocken-Rotationsachse
und/oder um eine Achse parallel zu dieser entgegen. Dieser bogenförmige Eingriff
erleichtert auch eine effektive Schmierung des Nockenstößels. Das Nockengehäuse ist
mit bogenförmigen
Lagerflächen versehen,
die mit der Nockenfläche
einen ringförmigen
Nockenstößel-Hohlraum
bilden und die mit einer radial äußeren bogenförmigen Lagerfläche des
Nockenstößels in
Eingriff stehen, um diesen entgegen der Nockenfläche positioniert zu halten.
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Die Erfindung wird nachfolgend nur
beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detaillierter
beschrieben.
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1 ist
eine schematische Vorderansicht einer bekannten Vorrichtung zum
Herstellen, Sammeln und Wickeln von Fasersträngen;
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2 ist
eine vergrößerte, schematische Vorderansicht
der in der 1 dargestellten Strang-Changiervorrichtung;
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3A und 3B sind eine schematische
Vorder- bzw. Seitenansicht des Nockenstößels der 3;
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4A und 4B sind eine schematische
Vorder- bzw. Seitenansicht eines bekannten Nockenstößelmechanismus;
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5A und 5B sind eine schematische
Vorder- bzw. Seitenansicht eines anderen bekannten Nockenstößelmechanismus;
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6A ist
eine Schnittansicht eines Nockenstößels und einer Nockentrommel,
die Prinzipien der Erfindung verkörpern;
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6B ist
eine schematische Draufsicht der Nut im in der 6A dargestellten Nocken; und
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7A–7D sind eine Seiten-, eine
Rück-, eine
Schnitt- und eine perspektivische Ansicht des Nockenstößels der 6A.
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In den 6–7D sind eine Changiervorrichtung
und ein Nockenstößel veranschaulicht,
die die Prinzipien der Erfindung beinhalten. Durch die Changiervorrichtung
und den Nockenstößel gemäß der Offenbarung
sind die Positionierung des Nockenstößels auf einer Nockentrommel
und die Schmierung der Lagerflächen
des Nockenstößels dadurch
verbessert, dass am Nockenstößel bogenförmige Flächen vorhanden
sind, die an den Außenflächen der Nockentrommel
und an der bogenförmigen
Oberfläche
des Nockengehäuses
ruhen.
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Wie es in der 6A dargestellt ist, verfügt die Changiervorrichtung 100 über eine
Nockentrommel 110, um einen Nockenstößel 150 hin- und herzubewegen,
und eine angebrachte Strangführung 200 zum
Wickeln einer Faserspule auf eine sich drehende Hülse (nicht
dargestellt), die nahe der Changiervorrichtung angebracht ist. Die
rotierenden Längsachsen
der Hülse
und der Nockentrommel 110 sind vorzugsweise parallel. Die
Changiervorrichtung 100 verfügt ferner über ein Nockengehäuse 120,
in dem der Nocken 110 montiert ist.
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Die Nockentrommel 110 verfügt über eine Außenfläche 112 mit
einem Außenradius,
in der eine Schraubennut 114 ausgebildet ist. Wenn sich
die Nockentrommel 110 um ihre Längsachse dreht, folgt die Schraubennut 114 einem
Pfad, der von einem Ende des Nockens zum anderen hin- und herläuft. Bei
der offenbarten Ausführungsform
ist der Nocken 110 ein solcher mit halber Windung, da die
Nut bei einer Halbumdrehung des Nockens um seine Achse für einen vollständigen Längsdurchlauf
des Nockens sorgt. Die Nut ist in der 6B schematisch
dargestellt, in der die Außenfläche des
Nockens 110 als abgewickelt und eben ausgebreitet dargestellt
ist. Da die Nut sich nicht selbst schneidet, existieren keine Kreuzungen, die
vom Boot des Nockenstößels zu überwinden
wären.
Diese Geometrie der Nockennut verbessert die Kontrolle über die
Platzierung des Strangs auf der Faserspule, da ein Durchlaufen des
Boots durch Kreuzungen in unvermeidlicher Weise geringe Störungen im
Pfad des Nockenstößels und
so des Strangs hervorruft. Das Gehäuse 120 ist um den
Nocken 110 herum radial beabstandet von diesem angeordnet,
um zwischen der Außenfläche 112 des
Nockens und der radialen Innenseite des Gehäuses einen ringförmigen Nockenstößel-Hohlraum 140 zu
bilden. Das Gehäuse 120 verfügt über eine
obere und eine untere Platte 131, 135, die bogenförmig sind. Die
Platten 131, 135 verfügen über bogenförmige radiale Lagerflächen 122 bzw. 123 sowie
bogenförmige Ränder 125 bzw. 126 mit
tangentialen Lagerflächen 127 bzw. 128.
Zwischen den Rändern 125, 126 ist
ein länglicher
Nockenstößelschlitz 124 gebildet.
Die radialen Lagerflächen 122, 123 zeigen
im Bereich um den Nockenstößelschlitz 124 herum
einen Radius mit einer Krümmungsachse
koaxial mit der Längs-Mittellinie
CL des Nockens.
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Der Nockenstößel 150 verfügt über einen Nockennut-Eingriffsteil
oder ein Boot 151, ein bogenförmiges Nockenfläche-Eingriffsteil
oder einen Flansch 152 und einen Führungsauge-Trägerteil 155 zum
Halten der Strangführung 200.
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Das Boot 151 ist als im
Wesentlichen zylindrisches, hohles Hemd ausgebildet, das sich ausgehend
von der radial inneren Seite des Nockenstößels aus erstreckt. Der Nockenfläche-Eingriffsflansch 152 ist
im Aufriss rechteckig, und er verfügt über eine radial innere und
eine radial äußere Fläche 154 bzw. 153,
die bogenförmig
sind. Der Führungsauge-Trägerteil 155 ist
am radial äußeren Ende
eines sich radial nach außen
erstreckenden Vorsprungs 156 mit rechteckigem Querschnitt
angebracht. Bei der dargestellten Ausführungsform verfügt der Trägerteil 155 über einen
Querschlitz, in den jedes beliebige Strangführungsauge, wie es in der 2 dargestellt ist, eingesetzt werden
kann, vorzugsweise durch Einsatzgießen gemeinsam mit dem Nockenstößel.
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Der Vorsprung 156 verfügt über eine
obere und eine untere tangentiale Lagerfläche 157a, 157b mit
mit Radius versehenen Abschnitten, die von der Außenseite 153 des
Flanschs 152 zu den ebenen Flächen des Vorsprungs 156 einen Übergang
bilden.
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Wie es in der 6A dargestellt ist, ist der Nockenstößel 150 im
Nockenstößel-Hohlraum 140 angeordnet,
während
das Boot 151 in der Nut 114 angeordnet ist, wobei
die Innenfläche 154 des
Flanschs 152 mit der Außenfläche 112 des Nockens
in Kontakt steht, und wobei sich der Vorsprung 156 durch
den Nockenstößelschlitz 154 radial
nach außen
ausgehend vom Nockenstößel-Hohlraum 140 erstreckt. Wenn
sich der Nocken 110 dreht, lenkt die Längskraft (wie oben beschrieben)
aus dem Kontakt der Seite der Nut 114 mit dem Boot 151 den
Nockenstößel 150 in
solcher Weise, dass er sich quer entlang einem Laufpfad hin- und
herbewegt, wenn er sich in der Nut 114 bewegt. Der Laufpfad
ist linear, und er ist in einer axialen Richtung ausgerichtet, die
parallel zur Nockenachse CL verläuft.
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Die Changiervorrichtung hält den Nockenstößel 150 in
einer festen Ausrichtung in Bezug auf die radiale und die tangentiale
Richtung des Nockens 110 (die Richtung einer Linie, die
tangential zur Außenfläche des
Nockens und rechtwinklig zur Längsachse
gezeichnet wird). Die radial innere radiale Lagerfläche 154 ruht
auf der Außenfläche 112 des
Nockens 110. Der Krümmungsradius
der Lagerfläche 154 ist
geringfügig
größer als
der des Nockens, so dass dann, wenn der Nockenstößel in einer Betriebsstellung
am Nocken angeordnet ist, die Krümmungsachse
der Nockenstößel koaxial
mit der Nockenachse CL ist. Durch Anpassen der Krümmungsradien
der Lagerfläche
und der Nockenfläche
wird eine enge Passung zwischen den Flächen erzielt.
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Die radial äußere radiale Lagerfläche 153 ruht
auf den radialen Lagerflächen 122, 123 des
Nockengehäuses,
und sie verfügt über einen
Krümmungsradius,
der zu denen der Gehäuse-Lagerflächen passt.
Demgemäß ist die
Dicke des Flanschs 152 geringfügig kleiner als die radiale
Breite des Lagerfläche-Hohlraums 140,
so dass der Flansch 152 eng zwischen dem Nocken 110 und
den Lagerflächen 122, 123 des
lagernden Nockengehäuses
festgehalten ist. Dies führt
zu mehreren Ergebnissen.
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Erstens widersteht der Eingriff der
Lagerfläche 154 mit
der Nockenfläche
112 sowie
der Lagerfläche 154 mit
den Lagerflächen 122, 123 einer
unerwünschten
Bewegung des Nockenstößels wie
folgt entgegen: a) in einer Richtung radial nach außen, wie durch
einen Pfeil "A" in der 6 gekennzeichnet; b) um
eine Achse in der radialen Richtung; und c) um eine Achse parallel
zur Achse CL des Nockens. Zweitens erleichtert der enge Eingriff
der bogenförmigen Lagerflächen eine
effektive Schmierung. Während des
Betriebs der Changiervorrichtung ist eine Schmierung der Lagerflächen am
Nockenstößel erforderlich,
um den Verschleiß des
Stößels zu
verringern. Die Lagerflächen
können
auf dieselbe Weise geschmiert werden, wie es im US-Patent Nr. 5,756,149
für Smith
mit demselben Rechtsnachfolger offenbart ist. Zwischen die Lagerflächen wird
ein Schmierfluid geliefert. Wenn der Nockenstößel 150 entlang den
Flächen
des Nockengehäuses 120 und des
Nockens 110 gleitet, bildet sich das Schmierfluid zu einer
Filmschicht aus, um die Reibungskräfte zwischen den Lagerflächen zu
verringern und die Lebensdauer des Nockenstößels zu verlängern. Die Bogenform
der Lagerflächen
erleichtert den Schmierprozess, da durch die Drehung des Nockens
die Tendenz besteht, das Schmiermittel in den engen ringförmigen Raum
zwischen den Lagerflächen
zu drücken, in ähnlicher
Weise wie bei den Lagern der Kurbelwelle eines Automotors.
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Einer Tangentialbewegung des Nockenstößels (in
der Richtung B in der 6 oder
entgegengesetzt zu dieser) mit dem Nocken steht der Eingriff zwischen
der tangentialen Lagerfläche 128 (am
Nockengehäuserand 126)
und der tangentialen Lagerfläche 157b des
Nockenstößels entgegen,
wenn sich der Nocken in der Richtung R1 dreht.
In ähnlicher Weise
steht einer Tangentialbewegung des Nockenstößels der Eingriff zwischen
der tangentialen Lagerfläche 127 (am
Nockengehäuserand 125)
und der tangentialen Lagerfläche 157a des
Nockenstößels entgegen,
wenn sich der Nocken in der Richtung R2 dreht.
Da das Boot 152 zylindrisch ist, kann der Nocken 110 im
Betrieb entweder in der Richtung R1 oder R2 gedreht werden, und es ist bevorzugt, die
Drehrichtungen periodisch zu ändern,
um den Verschleiß am
Nockenstößel auszugleichen.
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Der Nockenstößel 150 wird vorzugsweise durch
Formen einer Polymerzusammensetzung wie eines Gemischs von 80 %
Nylon und 20 % Polytetrafluorethylen hergestellt. Für den Fachmann
sind andere geeignete Materialien ersichtlich.
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Die Abmessungen des dargestellten
Nockenstößels sind
die Folgenden:
- – Breite des Flanschs 152 =
0,874'' (22,2 mm)
- – Höhe des Flanschs 152 =
1,186'' (30,1 mm)
- – Durchmesser
des Boots 151 = 0,5'' (12,7 mm)
- – Länge des
Boots 151 = 0,24'' (6,1 mm)
- – Höhe des Trägerteils 155 =
ungefähr
0,19'' (4,8 mm)
- – Breite
des Trägerteils 155 =
0,5'' (12,7 mm)
- – Länge vom
Ende des Trägerteils
bis zum Ende des Boots = 0,787'' (20 mm)
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Es ist zu beachten, dass die Changiervorrichtung
und der Nockenstößel auf
andere Arten als es oben dargestellt ist, gemäß den Prinzipien der Erfindung
realisiert werden können.
Obwohl der Nockenstößel mit
einem zylindrischen Boot zur Verwendung bei einem Nocken mit halber
Windung dargestellt ist, könnte
er über
ein längliches
Boot zur Verwendung mit Nocken mit mehreren Windungen mit Überkreuzungen
beinhalten, vorausgesetzt, dass das Boot für eine Drehung relativ zum
Nockenstößel montiert
wird, so dass der Nockenstößel in einer
festen Ausrichtung gehalten werden kann.
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Obwohl der Nockenstößel als
integral ausgebildet veranschaulicht wurde, kann er aus mehreren Elementen
zusammengebaut werden.
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Die radial innere Fläche des
Gehäuses
muss nicht mit einem Radius versehen sein, um einen ringförmigen Nockenstößel-Hohlraum
zu bilden, noch muss sie bogenförmig
sein. So könnte
die radial äußere Lagerfläche des
Nockenstößelflanschs
eben sein, und die innere Lagerfläche des Nockengehäuses könnte für ebenen
Oberflächenkontakt
oder Linienkontakt mit dem Flansch sorgen. Da zwischen dem Nockenstößel und
dem Gehäuse
keine relative Drehbewegung vorliegt, ergibt sich aus gebogenen
Lagerflächen
kein Nutzen bei der Schmierung.
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Die Höhe und die Breite des Flansch
können variiert
werden, jedoch sollte er ausreichend groß sein, um zu beiden Seiten
der Nockennut an den bogenförmigen
Enden derselben Kontakt mit der Nockenfläche aufrecht zu erhalten.