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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät.
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Gargeräte, wie etwa Backöfen oder Dampfgarer, weisen einen Garraum zur Aufnahme von Gargut auf. Eine allgemein bekannte Anforderung besteht darin, die Feuchtigkeit in dem Garraum einzustellen.
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Ursächlich für die Feuchtigkeit ist Wasserdampf. Dieser entsteht während des Garens und tritt aus dem Gargut aus. Darüber hinaus führen bestimmte Gargeräte, wie beispielsweise Dampfgarer, Wasserdampf für den Garprozess zusätzlich zu.
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Die Anforderung, die Feuchtigkeit in dem Garraum einstellen zu können, beruht auf unterschiedlichen Gründen. Zunächst beeinflusst die Feuchtigkeit den Energieverbrauch. Je feuchter, d. h. je weniger Frischluft in den Garraum zugeführt wird, desto geringer der Energieverbrauch. Andererseits kann sich eine zu hohe Feuchtigkeit negativ auf die Lebensdauer des Gargeräts auswirken.
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Es sind daher verschiedene Ansätze bekannt geworden, um die Feuchtigkeit in dem Garraum einzustellen. Diesen Ansätzen ist gemein, den austretenden, die Feuchtigkeit aufweisenden Wrasen aus dem Garraum kontrolliert herauszuführen. So beschreibt beispielsweise die
WO 2011/080097 A2 einen Zwei-Kanal-Luftschacht. Ein von einem Lüfter erzeugter Kühlluftstrom ist mithilfe einer Klappe derart steuerbar, dass er entweder durch einen ersten oder durch einen zweiten Kanal des Zwei-Kanal-Luftschachts fließt. Der Wrasen wird über eine Auslassleitung ausschließlich dem zweiten Kanal zugeführt. Liegt die Feuchtigkeit in dem Garraum, welche mit einem Temperatursensor erfasst wird, unterhalb eines Schwellwerts, so ist die Klappe derart gestellt, dass sie keinen Luftstrom durch den zweiten Kanal zulässt. Demnach herrscht in dem zweiten Kanal in etwa der Umgebungsdruck, in welchen der Wrasen austritt. Der Kühlluftstrom fließt ausschließlich durch den ersten Kanal. Übersteigt die Feuchtigkeit im Garraum nun den Schwellwert, so wird die Klappe derart gestellt, dass der Kühlluftstrom nur mehr durch den zweiten Kanal und nicht mehr durch den ersten Kanal fließt. Das Überstreichen des Auslasses mit dem Kühlluftstrom in dem zweiten Kanal bewirkt einen Unterdruck, welcher den Wrasen aktiv aus dem Garraum herauszieht und damit die Abgabe von Feuchtigkeit an die Umgebung beschleunigt.
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Die
WO 2011/080100 A2 verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Dieser sieht vor, dass der den Wrasen aus dem Garraum herausführende Auslass in eine von dem Lüftungssystem drucktechnisch zumindest teilweise entkoppelte Kammer geführt wird. Dazu ist die Kammer lediglich über verhältnismäßig kleine Öffnungen mit dem Lüftungssystem gekoppelt.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Gargerät bereitzustellen. Demgemäß wird ein Gargerät mit einem Garraum zur Aufnahme von Gargut, welcher zumindest teilweise von einer Garraumwand begrenzt ist, einem Lüfter zur Erzeugung eines Kühlluftstroms für ein Kühlen einer Außenseite der Garraumwand mit der Folge, dass ein Ansaugbereich, in dem ein Unterdruck gegenüber der Umgebung besteht, und ein Ausblasbereich entsteht, in dem ein Überdruck gegenüber der Umgebung besteht, einer Kurzschlusseinrichtung zur Erzeugung eines Kurzschlussluftstroms zwischen dem Ausblas- und dem Ansaugbereich und dadurch Erzeugen eines druckneutralen Bereichs, und einem Wrasenauslass in der Garraumwand zum Herausführen eines Wrasen aus dem Garraum in den druckneutralen Bereich bereitgestellt.
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Mit Hilfe der Kurzschlusseinrichtung kann der druckneutrale Bereich auf einfache Weise, insbesondere unabhängig von zusätzlichen Stellgliedern, geschaffen werden. Gleichzeitig wird aufgrund dieses Lösungsansatzes die Möglichkeit geschaffen, die druckneutrale Entwrasung an das druckbehaftete Lüftungssystem anzubinden und den Wrasen durch Vermischung mit der allgemeinen Gerätekühlluft herabzukühlen und gemeinsam abzuführen. Ferner kann, da der druckneutrale Bereich keine Entwrasung erzwingt, für den Übergang vom Garraum zu dem druckbehafteten Teil des Lüftungssystems ein großer Querschnitt gewählt werden. Dieser große Querschnitt ermöglicht es, auch große Mengen Wrasen frei entweichen zu lassen. Bei Betrieben mit wenig anfallendem Wrasen wird ebenfalls nur der anfallende Wrasen abgeführt, ohne die Förderung von Frischluft zu erzwingen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Gargerät eine Trennwandstruktur auf, welche den druckneutralen Bereich von dem Ausblas- und Ansaugbereich drucktechnisch trennt.
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Die Trennwandstruktur kann beispielsweise ein oder mehrere Trennwände aufweisen. Die Trennwandstruktur bzw. die ein oder mehreren Trennwänden können beispielsweise aus Blech gefertigt sein. Insbesondere kann ein Zwei-Kanal-Lüftungssystem vorgesehen sein, wobei der erste Kanal den Ansaugbereich und der zweite Bereich den Ausblasbereich bildet. Der Wrasenauslass kann insbesondere in den ersten Kanal münden. Die Trennwandstruktur kann insbesondere eine Trennwand aufweisen, welche den ersten Kanal von dem zweiten Kanal trennt. Zusätzlich oder alternativ kann die Trennwandstruktur eine Trennwand aufweisen, welche den Wrasenauslass auf der Außenseite der Garraumwand zumindest teilweise umgibt. Diese Trennwand kann druckdicht an der Außenseite der Garraumwand und/oder druckdicht an der Trennwand zwischen dem ersten und zweiten Kanal angebracht sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein von der Trennwandstruktur umschlossenes Volumen zu dem Ansaugbereich hin offen ausgebildet.
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Die entsprechend vorgesehene Öffnung erlaubt das Fließen des Wrasen von dem Wrasenauslass über den druckneutralen Bereich und die Außenseite der Garraumwand in den Ansaugbereich. Der Ansaugbereich kann sich jedoch nicht mittels der Öffnung in den druckneutralen Bereich ausdehnen. Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass der Kurzschlussluftstrom die entsprechende Ansaugwirkung neutralisiert. Vorzugsweise wird der Kurzschlussluftstrom zwischen den druckneutralen Bereich und den Ansaugbereich, insbesondere via einer Ausgleichsöffnung in der Trennwandstruktur, eingebracht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Kurzschlusseinrichtung eine Ausgleichsöffnung auf, welche in der Trennwandstruktur ausgebildet und dazu eingerichtet ist, von dem Kurzschlussstrom durchströmt zu werden.
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Die Ausgleichsöffnung kann insbesondere als ein Durchbruch oder Loch in der Trennwandstruktur, insbesondere in einer Trennwand derselben, ausgebildet sein. Durch die Ausgleichsöffnung strömt der Kurzschlussluftstrom von dem Ausblasbereich in den Ansaugbereich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Trennwandstruktur eine U-Form auf.
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Unter einer „U-Form“ ist vorliegend jede U-Form, V-Form, Halbkreisform, Wannenform oder dergleichen zu verstehen. Die entsprechende Öffnung des U ist bevorzugt in Strömungsrichtung hin zu dem Lüfter gerichtet. Außerdem kann die Ausgleichsöffnung im Bereich der Öffnung liegen. Das U kann insbesondere durch die vorstehend beschriebene Trennwand gebildet sein, welche sich um den Wrasenauslass erstreckt. Die U-förmige Trennwand umgibt somit an ihrer Innenseite zumindest abschnittsweise den druckneutralen Bereich, während sie an ihrer Außenseite von dem Ansaugbereich umgeben ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Kurzschlusseinrichtung zum Einstellen eines Volumenstroms des Kurzschlussstroms eingerichtet.
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Unter „Einstellen des Volumenstroms“ ist vorliegend ein Einstellen, also Verändern, des Volumenstroms hinsichtlich seiner Stärke (bspw. in Liter/Minute) und/oder Richtung gemeint. Damit ist die Möglichkeit eröffnet, den Druck am Wrasenauslass einzustellen. In diesem Fall wird der in einem ersten Betriebsmodus des Gargeräts vorgesehene druckneutrale Bereich in einem zweiten Betriebsmodus des Gargeräts mit einem Unterdruck gegenüber der Umgebung versehen, um den Wrasen schneller entweichen zu lassen, dies insbesondere im Falle einer hohen Feuchtigkeit im Garraum. Genauso kann am Wrasenauslass auf diesem Wege beispielweise in dem zweiten Betriebsmodus oder in einem dritten Betriebsmodus des Gargeräts ein Überdruck gegenüber der Umgebung bereitgestellt werden. Dies insbesondere dann, wenn eine Feuchtigkeit in dem Garraum zu niedrig ist. Das Gargerät kann einen Feuchtigkeitssensor, insbesondere im Garraum, aufweisen, welcher die Feuchtigkeit im Garraum oder die Feuchtigkeit des Wrasen erfasst. Die Kurzschlusseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, den Volumenstrom des Kurzschlussstroms in Abhängigkeit von der mit Hilfe des Sensors erfassten Feuchtigkeit einzustellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Kurzschlusseinrichtung eine Sperreinrichtung zum teilweise oder vollständigen Versperren der Ausgleichsöffnung auf.
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Die Sperreinrichtung kann beispielsweise als Klappe oder Schieber ausgebildet sein. Die Klappe kann beispielsweise verschwenkbar vorgesehen sein, um den Querschnitt der Ausgleichsöffnung einzustellen. Der Schieber kann beispielsweise linear verschieblich vorgesehen sein, um den Querschnitt der Ausgleichsöffnung einzustellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Kurzschlusseinrichtung ein oder mehrere Luftleitelemente zum Leiten des Kurzschlussluftstroms auf.
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Dadurch kann ein effektiver Druckausgleich zwischen dem Ausblas- und dem Ansaugbereich stattfinden, so dass der druckneutrale Bereich zuverlässig gebildet werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein erstes Luftleitelement vorgesehen, welches gegen einen Luftstrom in dem Ausblasbereich gerichtet ist.
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Das erste Luftleitelement führt somit den Luftstrom in dem Ausblasbereich in die Ausgleichsöffnung hinein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein zweites Luftleitelement vorgesehen, welches dazu eingerichtet ist, den Kurzschlussstrom zu dem Lüfter zu führen.
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Das zweite Luftleitelement führt somit den Luftstrom nach Passieren der Ausgleichsöffnung effektiv zurück zu dem Lüfter. Es sei angemerkt, dass nur das zweite Luftleitelement und kein erstes Luftleitelement, und umgekehrt, vorgesehen sein kann. Entsprechend kann das zweite Luftleitelement auch als „Luftleitelement“ oder als „erstes Luftleitelement“ bezeichnet werden. Genauso kann das erste Luftleitelement als „Luftleitelement“ oder „zweites Luftleitelement“ bezeichnet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die ein oder mehreren Luftleitelemente als Laschen ausgebildet.
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Die Laschen können beispielsweise einfach aus Metall hergestellt sein. Diese lassen sich insbesondere durch teilweises Ausstanzen und Herausbiegen herstellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform bilden das erste und zweite Luftleitelement zusammen mit einer die Ausgleichsöffnung begrenzenden Randstruktur eine Y-Form.
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Die Y-Form ist besonders geeignet, um den Luftstrom in dem Ausblasbereich über den Ansaugbereich hin zum Lüfter zurückzuführen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Orientierung der ein oder mehreren Luftleitelemente bezüglich einer Ebene, in welcher die Ausgleichsöffnung liegt, einstellbar.
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Die Einstellung der Orientierung kann automatisch oder manuell erfolgen. Entsprechend kann die Orientierung an beispielsweise den jeweils verbauten Lüfter oder den aktuellen Betriebsmodus des Lüfters (insbesondere angepasst an einen aktuell von diesem erzeugten Unterdruck) erfolgen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Wrasenauslass innerhalb der U-Form, insbesondere mittig in dieser, angeordnet.
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Dadurch ergeben sich günstige Strömungsverhältnisse.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Ausgleichsöffnung versetzt zu einer Symmetrieachse der U-Form angeordnet.
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Hierdurch kann vorteilhaft eine Wirbelbildung erzielt werden. Insbesondere kann somit erreicht werden, dass Luft aus dem Ausblasbereich via die Ausgleichsöffnung einseitig in das U geführt und entsprechend eine halbringförmige Strömung entlang der Innenwand der U-Form erzeugt wird. Insbesondere kann somit auch eine Vermengung des Wrasen mit der in der U-Form strömenden (Kühl-)Luft erzielt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte des Gargeräts sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele des Gargeräts. Im Weiteren wird das Gargerät anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Gargerät gemäß einer Ausführungsform;
- 2 zeigt eine Ansicht II aus 1;
- 3 zeigt einen Teilbereich III aus 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
- 4 zeigt die Ansicht aus 2, jedoch gemäß einer noch weiteren Ausführungsform.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 zeigt ein Gargerät 1 in einer schematischen Ansicht. Das Gargerät 1 kann beispielsweise als Backofen oder Dampfgarer ausgebildet sein.
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Das Gargerät 1 umfasst einen Garraum 2 zur Aufnahme von nicht dargestelltem Gargut. Der Garraum 1 wird von einer Garraumwand 3 begrenzt. Teil der Garraumwand ist in der Regel eine nicht dargestellte Tür. Über die Tür kann der Garraum mit dem Gargut beladen werden.
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Im Garbetrieb des Gargeräts 1 wird der Garraum 2 mittels nicht gezeigter Heizelemente beheizt. Dabei wird mitunter die Garraumwand 3 heiß und muss gekühlt werden. Neben der Garraumwand 3 kann es auch erforderlich sein, eine elektrische Steuerung, beispielsweise in Form einer nicht-gezeigten Steuerplatine, des Garraums 1 zu kühlen.
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Zum Zweck der Kühlung der Garraumwand 3 (und/oder der Steuerplatine) ist an deren Außenseite 4 ein Zwei-Kanal-Lüftungssystem 5 angeordnet. Das Zwei-Kanal-Lüftungssystem 5 umfasst einen (ersten) Kanal 6, einen (zweiten) Kanal 7 sowie ein Lüftergehäuse 8. In dem Lüftergehäuse 8 ist ein mit Hilfe eines nicht gezeigten Elektromotors um eine Drehachse 9 antreibbarer Lüfter 10, im Ausführungsbeispiel in Form eines Radiallüfters, vorgesehen. Der Kanal 6 und der Kanal 7 sind mittels einer Trennwand 11, welche sich zumindest abschnittsweise parallel zur Außenseite 4 der Garraumwand 3 erstreckt, getrennt. Dabei bildet die Trennwand 11 zusammen mit der Garraumwand 3 den ersten Kanal 6.
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Ferner ist eine Trennwand 12 vorgesehen. Diese bildet zusammen mit der Trennwand 11 den zweiten Kanal 7.
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In der Trennwand 11 ist eine Öffnung 13 ausgebildet, welche einer axialen Ansaugseite 14 des Radiallüfters 10 im Bereich von dessen Drehachse 9 gegenüberliegt. Somit steht der Kanal 6 mit der axialen Ansaugseite 14 des Radiallüfters 10 in luftleitender Verbindung. Eine radiale Ausblasseite 15 des Radiallüfters 10 steht dagegen mit dem Kanal 7 in luftleitender Verbindung.
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Ferner ist die Garraumwand 3 mit einem beispielsweise kreisförmigen Loch versehen, welches einen Wrasenauslass 16 bildet. Durch die Wrasenauslass 16 kann Wrasen 17 aus dem Garraum 2 in den Kanal 6 entweichen.
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2 zeigt eine Ansicht II aus 1. Diese illustriert im Zusammenhang mit 1 eine Trennwandstruktur 18 des Gargeräts 1, welche den Wrasenauslass 16 teilweise umgibt. Die Trennwandstruktur 18 umfasst eine (erste) Trennwand, welche insbesondere U-förmig ausgebildet ist. Die U-Form 19 ist in 2 ersichtlich. Die U-Form 19 bzw. das von dieser umschlossene Volumen 20 ist mit Hilfe einer (zweiten) Trennwand gegenüberliegend der Garraumwand 3 verschlossen ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel wird die zweite Trennwand durch einen Abschnitt 21 der Trennwand 11 gebildet. Dabei ist die U-Form 19 dichtend mit der Garraumwand 3 einerseits (im Ausführungsbeispiel nach 1 unten) und andererseits mit dem Abschnitt 21 dichtend (im Ausführungsbeispiel nach 1 oben) verbunden. Die U-Form 19 ist mit einer Öffnung 22 versehen. Die Öffnung 22 ist hin zu dem Radiallüfter 10 gerichtet.
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Ferner weist das Gargerät 1 eine Kurzschlusseinrichtung 23 auf. Diese ist dazu eingerichtet, einen Kurzschlussluftstrom 24 zu erzeugen, wie später noch näher erläutert wird. Hierzu weist die Kurzschlusseinrichtung 23 eine Ausgleichsöffnung 25 auf, welche als Durchbruch in dem Abschnitt 21 der Trennwand 11 gebildet ist und damit den Kanal 6 mit dem Kanal 7 luftleitend verbindet. Die Ausgleichsöffnung 25 kann unmittelbar angrenzend an die Öffnung 22 der U-Form 19 vorgesehen sein. Im Ausführungsbeispiel ist die Ausgleichsöffnung 25 derart vorgesehen, dass sie in einen Teil des Volumens 20 mündet, welcher Endabschnitten 26 der U-Form 19 zugeordnet ist. 2 zeigt dabei lediglich die Ausgleichsöffnung 26, jedoch nicht den Abschnitt 21 der Trennwand 11.
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Nachfolgend werden die Druckverhältnisse in dem Gargerät 1 und insbesondere die Funktion des Kurzschlussluftstroms 24 erläutert. In den Figuren ist hierzu ein Ansaugbereich mit p-, ein Ausblasbereich mit p+ und ein druckneutraler Bereich mit pn bezeichnet. Weiter sind in den Figuren Strömungsrichtungen der Luft mit Pfeilen angedeutet.
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In dem Ansaugbereich p- herrscht gegenüber der Umgebung U ein Unterdruck, in dem Ausblasbereich p+ dagegen ein Überdruck. In dem druckneutralen Bereich pn entspricht der Druck dem Umgebungsdruck.
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Der Unterdruck sowie der Überdruck ergeben sich aufgrund der Aktivität des Radiallüfters 10, welcher Luft aus dem Kanal 6 in den Kanal 7 bewegt. Der entsprechend sich einstellende Luftstrom in dem Kanal 6 streicht an der Außenwand 4 des Garraums 3 und gegebenenfalls an Elektronikkomponenten (nicht dargestellt) des Gargeräts 1 vorbei und kühlt diese damit.
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An sich würde der Unterdruck in dem Ansaugbereich p- zu einem Heraussaugen des Wrasen 17 aus dem Wrasenauslass 16 führen. Dies wird jedoch zumindest in einem ersten Betriebsmodus des Gargeräts 1 verhindert, indem die Kurzschlusseinrichtung 23 den Kurzschlussluftstrom 24 zulässt. Dieser sorgt im Bereich der Ausgleichsöffnung 25 für einen Druckausgleich zwischen dem Ausblasbereich p+ und dem Ansaugbereich p-. Entsprechend sorgt die Ausgleichsöffnung 25 für eine lokale Entkopplung des Drucks in dem von der Trennwandstruktur 18 umschlossenen Volumen 20. Im Übrigen sorgt auch die Trennwandstruktur 18 selbst für eine drucktechnische Entkopplung von dem außenseitig die U-Form 19 umgebenden Unterdruck (siehe 2) sowie den Abschnitt 21 (siehe 1) umgebenden Überdruck. Entsprechend ergibt sich im Bereich des Wrasenauslasses 16 ein druckneutraler Bereich pn. Dies bedeutet, dass der Wrasen 17 ungehindert aus dem Garraum 2 austreten kann, er wird also weder herausgezogen noch zurückgedrückt. Dies entspricht einer Situation, in welcher der Wrasen 17 direkt an die Umgebung abgegeben wird. Gleichzeitig sorgt jedoch die vorliegende Konstruktion dafür, dass sich der Wrasen 17 nach Austritt aus dem Volumen 20 über die Öffnung 22 der U-Form 19 mit der durch den Kanal 6 fließenden Kühlluft vermischt, über die Öffnung 13 hin zu dem Radiallüfter 10 geführt und von diesem über den zweiten Kanal 7 an die Umgebung U abgegeben wird. Entsprechend weist der Wrasen 17 aufgrund der Vermischung mit der Kühlluft eine für an das Gargerät 1 angrenzende Möbel (nicht gezeigt) wie auch für sich in der Nähe des Gargeräts 1 aufhaltende Personen unschädliche Temperatur auf.
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Es sei angemerkt, dass bei dieser bevorzugten Konstruktion der Wrasenauslass 16 den kleinsten Querschnitt aufweist, welchen der Wrasen 17 auf seinem Weg hin zur Umgebung U überwinden muss.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Kurzschlusseinrichtung 23 einen Schieber 27 und gegebenenfalls einen Feuchtigkeitssensor 28 aufweisen. Der Feuchtigkeitssensor 28 kann in dem Garraum 2 angeordnet sein. Der Feuchtigkeitssensor 28 ist dazu eingerichtet, eine Feuchtigkeit in dem Garraum 2 zu erfassen. Der Schieber 27 ist dazu eingerichtet, beispielsweise linear verschoben zu werden, um dadurch die Ausgleichsöffnung 25 wahlweise teilweise oder vollständig zu verschließen. In anderen Ausführungsformen kann der Schieber 27 so vorgesehen sein, dass er keine Zwischenstellungen (beispielsweise halb offen), sondern nur eine vollständige geschlossene und eine vollständig offene Ausgleichsöffnung 25 zulässt.
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Durch das teilweise oder vollständige Verschließen der Ausgleichsöffnung 25 kann der Druck im Bereich der Ausgleichsöffnung 16 in einem zweiten Betriebsmodus des Gargeräts 1 modifiziert werden, so dass dort entweder ein Über- oder ein Unterdruck (anstelle der Druckneutralität in dem ersten Betriebsmodus) herrscht. Wird ein Unterdruck erzeugt, beschleunigt dies ein Herausführen des Wrasen 17 aus dem Garraum 2. Umgekehrt führt ein Überdruck dazu, dass sich der Wrasen 27 in dem Garraum 2 aufstaut.
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Wird der Feuchtigkeitssensor 28 vorgesehen, so kann der Schieber 27 in Abhängigkeit von der erfassten Feuchtigkeit gesteuert werden. Somit besteht die Möglichkeit, einen Regelkreis vorzusehen, welcher den Schieber 27 automatisiert ansteuert und damit den Querschnitt der Ausgleichsöffnung 25 und im Ergebnis den an dem Wrasenauslass 16 herrschenden Druck einstellt.
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3 zeigt eine Ansicht III aus 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Bei dieser weist die Kurzschlusseinrichtung 23 ein (erstes) Luftleitelement 29 und ein (zweites) Luftleitelement 30 auf. Im Ausführungsbeispiel sind die Luftleitelemente 29, 30 als Laschen ausgebildet. Weiter können die Laschen 29, 30, wie im Ausführungsbeispiel nach 3 dargestellt, an einem die Ausgleichsöffnung 25 begrenzenden Rand 31 des Abschnitts 21 der Trennwand 11 angeformt sein. Die Laschen 29, 30 sowie der Rand 31 bilden dabei eine Y-Form aus. Dies führt dazu, dass die Lasche 29 gegen einen Luftstrom 32 gerichtet ist, welchen der Radiallüfter 10 in dem Kanal 7 erzeugt. Dies führt zur Umlenkung des Kurzschlussluftstroms 24 in die Ausgleichsöffnung 25 hinein. Die Ausrichtung der Lasche 30 bewirkt, dass der Kurzschlussluftstrom 24 hin zurück zu dem Radiallüfter 10 durch den Kanal 6 geführt wird. Vorteilhaft führt dies dazu, dass die Lasche 29 in dem Ausblasbereich p+ gleichmäßig von dem Radiallüfter 10 angeströmt wird.
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In Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass ein Winkel α, den die Lasche 29 mit der Ebene 33 der Ausgleichsöffnung 25 bildet, einstellbar ist. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass ein Winkel β, welchen die Laschen 30 mit der Ebene 33 der Ausgleichsöffnung 25 bildet, einstellbar ist. Die Winkel α und β haben einen erheblichen Einfluss auf die Entwrasung. Je kleiner der Winkel β, desto stärker ist die Absaugung. Je größer der Winkel β, desto geringer die Absaugung. „Absaugung“ meint hier, dass der Druck am Wrasenauslass 16 von druckneutral zu einem Unterdruck verändert wird. Überschreitet der Winkel β einen bestimmten Grenzwinkel, so führt dies dazu, dass die Kurzschlussluftströmung 24 teilweise in den Garraum 2 via den Wrasenauslass 16 geführt wird. Vorzugsweise betragen die Winkel α und β jeweils zwischen 60 und 85°. Hierdurch kann ein besonders günstiger Druck an dem Wrasenauslass 16 eingestellt werden.
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Die Einstellung der Orientierung der Laschen 29, 30 kann manuell, über Stellglieder oder automatisiert erfolgen. Beispielsweise kann als Stellglied ein Elektromagnet oder Elektromotor vorgesehen sein.
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4 zeigt die Ansicht aus 2, jedoch gemäß einer noch weiteren Ausführungsform. Bei der Ausführungsform gemäß 2 ist der Wrasenauslass 16, welcher als kreisförmiges Loch ausgebildet ist, mit seinem Mittelpunkt 36 auf einer Symmetrieachse 34 angeordnet. Die Symmetrieachse 34 ist die Symmetrieachse der U-Form 19 in einer Ansicht senkrecht auf die Außenseite 4 der Gehäusewand 3 gesehen. Auf dieser Symmetrieachse 34 liegt auch im Ausführungsbeispiel nach 2 die beispielsweise rechteckig ausgeführt Ausgleichsöffnung 25 mittig. Entsprechend ist die Symmetrieachse 34 auch eine Symmetrieachse des Wrasenauslasses 16 und der Ausgleichsöffnung 25. Im Unterschied dazu ist die Ausgleichsöffnung 25 bei dem Ausführungsbeispiel nach 4 gegenüber der Symmetrieachse 34 versetzt ausgebildet. Dies derart, dass die Ausgleichsöffnung 25 ausschließlich zu einer Seite der Symmetrieachse 34 (im Ausführungsbeispiel nach 4 der Oberseite) gebildet ist. Diese Konstruktion führt dazu, dass der Kurzschlussluftstrom 24 einseitig in die U-Form 19 geführt wird, wobei eine halbringförmige Strömung 35 entlang der Innenwand der U-Form 19 entsteht. Dadurch wird der Druck im Bereich des Wrasenauslasses 16 beeinflusst. Insbesondere kann dadurch der Wrasenvolumenstrom eingestellt werden. Außerdem wird dadurch erzielt, dass sich aufgrund von Wirbelbildung der aus dem Wrasenauslass 16 herausgeführte Wrasen 17 mit der Strömung 35 vermischt, dadurch gekühlt wird und über die Öffnung 22 in den Kanal 6 entweicht. Die Strömung 35 kann auch bei dem Ausführungsbeispiel nach 4 so eingestellt werden, dass an dem Wrasenauslass 16 die in Zusammenhang mit den 1 und 2 beschriebene Druckneutralität besteht.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Garraumwand
- 4
- Außenseite
- 5
- Zwei-Kanal-Lüftungssystem
- 6
- Kanal
- 7
- Kanal
- 8
- Lüftergehäuse
- 9
- Drehachse
- 10
- Radiallüfter
- 11
- Trennwand
- 12
- Trennwand
- 13
- Öffnung
- 14
- Ansaugseite
- 15
- Ausblasseite
- 16
- Wrasenauslass
- 17
- Wrasen
- 18
- Trennwandstruktur
- 19
- U-Form
- 20
- Volumen
- 21
- Abschnitt
- 22
- Öffnung
- 23
- Kurzschlusseinrichtung
- 24
- Kurzschlussluftstrom
- 25
- Ausgleichsöffnung
- 26
- Endabschnitt
- 27
- Schieber
- 28
- Feuchtigkeitssensor
- 29
- Lasche
- 30
- Lasche
- 31
- Rand
- 32
- Luftstrom
- 33
- Ebene
- 34
- Symmetrieachse
- 35
- Strömung
- 36
- Mittelpunkt
- p+
- Ausblasbereich
- p-
- Ansaugbereich
- pn
- druckneutraler Bereich
- α
- Winkel
- β
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2011/080097 A2 [0005]
- WO 2011/080100 A2 [0006]