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Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die mit einer Vielzahl von auf beiden Maschinenlängsseiten nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen ausgestattet ist, sowie eine zwischen den beiden Arbeitsstellenreihen angeordnete Kreuzspulentransporteinrichtung und eine Handhabungseinrichtung zum Verlagern von Kreuzspulen.
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Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen mit einer Vielzahl von auf beiden Maschinenlängsseiten nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen und Transporteinrichtungen für Kreuzspulen sind, insbesondere in Verbindung mit Offenend-Rotorspinnmaschinen, seit langem bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen zum Teil recht ausführlich beschrieben.
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Solche Offenend-Rotorspinnmaschinen weisen in der Regel sowohl im Bereich ihrer frontseitigen Maschinenlängsseite als auch im Bereich ihrer rückseitigen Maschinenlängsseite jeweils eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten identischen Arbeitsstellen auf. Diese Arbeitsstellen sind jeweils mit einer Spinnvorrichtung und einer Spulvorrichtung ausgestattet. Zwischen den beiden Arbeitsstellenreihen ist oft eine maschinenlange Transportvorrichtung angeordnet, mit der die auf den Arbeitsstellen fertiggestellten Kreuzspulen zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtung befördert werden können.
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Die Kreuzspulentransporteinrichtungen derartiger Offenend-Rotorspinnmaschinen verfügen dabei entweder, wie beispielsweise in der
DE 40 37 084 A1 , der
DE 42 14 683 C2 oder der
DE 10 2014 107 508 A1 beschrieben, über ein einzelnes mittig angeordnetes Transportband, oder weisen, wie zum Beispiel in der
DE 38 28 592 A1 dargestellt, zwei mittig nebeneinander angeordnete, parallel laufende Transportbänder auf.
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Wie bekannt und daher nicht wieder erläutert, werden auf den Arbeitsstellen solcher Offenend-Rotorspinnmaschinen aus Faserbändern, die in so genannten Spinnkannen vorgelegt werden, Kreuzspulen gefertigt, die auf nachgeschalteten Textilmaschinen, zum Beispiel Webmaschinen, weiter verarbeitet werden. Das heißt, die Spuleinrichtungen der Arbeitsstellen solcher Offenend-Rotorspinnmaschinen wickeln ständig Kreuzspulen, die durch selbsttätig arbeitende Bedienaggregate, zum Beispiel Kreuzspulenwechsler, auf die maschinenlange Transportvorrichtung übergeben und von dieser zu maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtungen befördert werden.
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An der Spulenentnahmeeinrichtung werden die fertigen Kreuzspulen dann manuell oder maschinell von der Transportvorrichtung abgenommen und zum Beispiel in Spulentransportwagen oder andere nachgeschaltete Transporteinrichtungen umgeladen.
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Um bei der Übergabe fertiggestellter Kreuzspulen von den Spuleinrichtungen auf die maschinenlange Kreuzspulentransportvorrichtung Kreuzspulen-Kollisionen zu vermeiden, sollte möglichst gewährleistet sein, dass der Transportbandplatz, der jeweils hinter der Spuleinrichtung der Arbeitsstelle liegt, die eine Kreuzspule fertiggestellt hat und schnell geleert werden sollte, unbesetzt ist. Das heißt, es sollte sichergestellt sein, dass die zu übergebende Kreuzspule nicht mit einer oder mehreren Kreuzspulen kollidieren kann, die bereits auf dem Transportband liegen. Eine Kollision kann zwar durch eine Überwachung des Transportbandplatzes verhindert werden, aber auch in diesen Fall kommt es bei einem nicht geleerten Transportbandplatz zu einem Stillstand der Spuleinrichtung, da die volle Kreuzspule nicht abgeräumt werden kann, was somit zu einer Verringerung des Nutzeffektes führt.
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Um während der Kreuzspulen-Übergabe auf ein maschinenlanges Transportband derartige Kreuzspulen-Kollisionen und/oder Stillstände der Spuleinrichtungen zu vermeiden, sind deshalb in der Vergangenheit bereits verschiedene Abräumstrategien entwickelt worden.
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Bei einem bekannten Verfahren ist beispielsweise vorgesehen, dass jede fertiggestellte Kreuzspule schnellstmöglich auf das Transportband überführt und durch das Transportband unverzüglich zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtung befördert wird, wo die Kreuzspule sofort entladen, das heißt, sofort an eine nachgeschaltete Transportvorrichtung oder dergleichen weitergegeben wird.
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Bei einem solchen Verfahren muss die Transportvorrichtung allerdings zur Aufnahme und Abgabe jeder Kreuzspule gestoppt werden, d. h., eine solche Abräumstrategie ergibt letztlich einen „stop-and-go“-Betrieb, der nicht nur die Transportvorrichtung erheblich beansprucht, sondern sich oft auch nachteilig auf die meistens relativ empfindlichen Kreuzspulen auswirkt.
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Ein weiteres in der Praxis oft angewandtes Verfahren sieht vor, dass die beiden zwischen den Arbeitsstellenreihen angeordneten Transportbänder einer Kreuzspulentransporteinrichtung zunächst im Stillstand verweilen und sukzessive mit Kreuzspulen beladen werden. Die gefüllten oder nahezu gefüllten Transportbänder werden anschließend so angesteuert, dass die Kreuzspulen zu maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtungen befördert und dort nacheinander entladen werden.
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Nachteilig bei diesem Verfahren ist allerdings, dass bei langen Maschinen, insbesondere bei Mehr-Partien-Belegung, durch die bereits auf einem Transportband liegenden Kreuzspulen oft das Ablegen weiterer Kreuzspulen verhindern wird, mit der Folge, dass eine Vielzahl von Arbeitsstellen im Stillstand warten müssen, weil sie ihre fertiggestellte Kreuzspule nicht sofort auf das Transportband abgegeben können. Insbesondere der jeweils im Bereich der Spulenentnahmeeinrichtungen beginnende Rückstau von Kreuzspulen führt oft zu Schwierigkeiten bei der Kreuzspulenübergabe, speziell bei den maschinenendseitig, also benachbart zu den Spulenentnahmeeinrichtungen liegenden Arbeitsstellen. Das heißt, diese Arbeitsstellen können ihre fertiggestellten Kreuzspulen oft nicht auf das Transportband abgeben. Da die betroffenen Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine, wie vorstehend angedeutet, während ihrer Wartezeit nicht arbeiten können, sinkt der Nutzeffekt derartiger Textilmaschine oft erheblich.
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Ein weiteres Verfahren, das bei der Kreuzspulenentsorgung der Arbeitsstellen eines Kreuzspulautomaten zum Einsatz kommt, ist in der
DE 35 11 815 A1 beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren ist der Kreuzspulautomat mit einem Kreuzspulenwechsler ausgestattet, der sukzessiv die fertiggestellten Kreuzspulen aus den Spulvorrichtungen der Arbeitsstellen nimmt und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenübergabestelle transportiert. Im Bereich der Spulenübergabestelle ist eine durch den Kreuzspulenwechsler ansteuerbare Spulenübergabeeinrichtung angeordnet, die dafür sorgt, dass jede Kreuzspule sofort auf ein oberhalb der Arbeitsstellen installiertes Transportband überführt wird. Dieses Transportband wird anschließend um eine Spulenbreite weitergeschaltet, so dass Platz für die Aufnahme einer neuen Kreuzspule geschaffen wird. Wenn das Transportband voll ist, werden die Kreuzspulen entweder auf ein nachgeschaltes Transportband ausgeschleust oder temporär in eine oberhalb des Transportbandes angeordnete Speichereinrichtung überführt.
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Eine ähnliche Vorrichtung zur Kreuzspulenentsorgung der Arbeitsstellen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine ist auch in der
DE 10 2006 009 398 A1 beschrieben. Gemäß dieser Literaturstelle ist eine Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer oberhalb der Arbeitsstellen angeordneten, kontinuierlich laufenden Kreuzspulen-Transportvorrichtung ausgestattet, die, wie üblich, durch einen Kreuzspulenwechsler mit fertiggestellten Kreuzspulen versorgt wird.
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Endseitig der Kreuzspulen-Transportvorrichtung ist eine Hebevorrichtung installiert, die angelieferte Kreuzspulen sofort auf eine ober- oder unterhalb der Kreuzspulentransporteinrichtung angeordnete, als Transportband ausgebildete Speichereinrichtung überführt. Mittels der Hebevorrichtung kann die Speichereinrichtung im Bedarfsfall dann auch entladen werden.
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Nachteilig bei den vorstehend beschriebenen Einrichtungen ist unter anderem die Anordnung der Spulenübergabeeinrichtung endseitig der Kreuzspulen-Transportvorrichtung. Bei diesen bekannten Einrichtungen besteht, insbesondere bei langen Offenend-Rotorspinnmaschinen, stets die Gefahr, dass es zu einem Rückstau von Kreuzspulen kommt, das heißt, dass die bereits auf der Kreuzspulentransporteinrichtung liegenden Kreuzspulen das zeitnahe Auflegen weiterer, durch die Arbeitsstellen fertiggestellter Kreuzspulen behindern.
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Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Kreuzspulentransporteinrichtung zu entwickeln, die so ausgebildet ist, dass insbesondere der Rückstau von Kreuzspulen auf den Transportbändern der Kreuzspulentransporteinrichtung zuverlässig verhindert wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die mit einer Vielzahl von auf beiden Maschinenlängsseiten nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen ausgestattet ist und eine Kreuzspulentransporteinrichtung aufweist, gelöst. Die Kreuzspulentransporteinrichtung weist eine zwischen den beiden Arbeitsstellenreihen angeordnete erste Transportvorrichtung zum Befördern von Kreuzspulen und eine Handhabungseinrichtung zum Verlagern von Kreuzspulen von der ersten Transportvorrichtung auf eine zweite Transportvorrichtung auf. Erfindungsgemäß ist die Handhabungseinrichtung zwischen den Enden der ersten Transportvorrichtung angeordnet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Kreuzspulentransporteinrichtung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine stellt eine Konstruktion dar, mit der auf relativ einfache Weise ein sicherer und schneller Abtransport fertiggestellter Kreuzspulen gewährleistet werden kann, das heißt, mit der vermieden wird, dass das Auflegen von neuen Kreuzspulen durch bereits auf der ersten Transportvorrichtung befindlichen Kreuzspulen behindert wird.
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Insbesondere der Einsatz einer ersten Transportvorrichtung mit einer zwischen den Enden der ersten Transportvorrichtung der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen installierten Handhabungseinrichtung, die die erste Transportvorrichtung mit einer nachgeschalteten, zweiten Transportvorrichtung verbindet, verhindert zuverlässig, dass es im Endbereich der ersten Transportvorrichtung zu einem Rückstau fertiggestellter Kreuzspulen kommen kann, der den Betrieb der in diesem Bereich der ersten Transportvorrichtung angeordneten Arbeitsstellen erheblich behindern würde, da die Arbeitsstellen fertiggestellte Kreuzspulen nicht auf die erste Transportvorrichtung abgeben könnten und deshalb temporär stillgesetzt werden müssten.
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Die Handhabungseinrichtung zum Verlagern von Kreuzspulen von der ersten Transportvorrichtung auf die zweite Transportvorrichtung befindet sich erfindungsgemäß zwischen den Endbereichen der ersten Transporteinrichtung. Die Endbereiche zählen nicht zu diesem Bereich. Die Handhabungseinrichtung befindet sich in Längsrichtung gesehen also innerhalb der Maschine. Durch den Abtransport der fertiggestellten Kreuzspulen mittels der Handhabungseinrichtung verkürzt sich der Weg, den die Kreuzspulen auf der ersten Transporteinrichtung zurücklegen müssen. Damit können die Kreuzspulen schneller von der ersten Transporteinrichtung abgeräumt werden.
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Verzugsweise ist die Handhabungseinrichtung im Bereich der Maschinenmitte angeordnet. Damit muss jede fertiggestellte Kreuzspule maximal über die halbe Maschinenlänge auf der ersten Transporteinrichtung transportiert werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Handhabungseinrichtung zwischen den Enden beziehungsweise den Endbereichen des ersten Transporteinrichtung verfahrbar sein. Damit kann die Position der Handhabungseinrichtung an eine unterschiedliche Auslastung der Arbeitsstellen und die Verteilung der fertiggestellten Kreuzspulen angepasst werden.
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Es ist auch möglich mehrere Handhabungseinrichtungen über die Länge der ersten Transporteinrichtung zu verteilen.
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Die erste Transporteinrichtung umfasst vorzugsweise ein Transportband. In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste Transportvorrichtung zwei nebeneinander angeordnete, definiert antreibbare Transportbänder aufweist, wobei jedes der beiden Transportbänder mit einer eigenen Handhabungseinrichtung ausgestattet ist. Die zweite Transporteinrichtung kann ebenfalls zwei Transportbänder aufweisen. Jedes der beiden Transportbänder der ersten Transportvorrichtung kann über die jeweilige Handhabungseinrichtung an eines der Transportbänder der zweiten Transporteinrichtung angeschlossen sein. Eine derartige Ausbildung hat den Vorteil, dass jede der beiden Arbeitsstellenreihen der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine jeweils eine eigene in zwei Längenabschnitte aufgeteilte, separat antreibbare Kreuzspulentransporteinrichtung aufweist, wodurch sichergestellt ist, dass fertiggestellte Kreuzspulen jederzeit problemlos auf die zugehörige Transportvorrichtung übergeben und von dieser an eine der vorzugsweise maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtungen überführt wird.
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Die vorstehend beschriebene Ausführungsform führt zu einer besonders schonenden Handhabung der Kreuzspulen, da diese sowohl während ihrer Überführung auf das Transportband als auch während ihres relativ kurzfristigen Transports stets großflächig mit ihrer Spulenoberfläche auf dem Transportband aufliegen.
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Vorzugsweise sind die Transportbänder der zweiten Transportvorrichtung oberhalb der Transportbänder der ersten Transportvorrichtung angeordnet und die Handhabungseinrichtung für die Kreuzspulen als Kreuzspulen-Lifteinrichtung ausgebildet, die die Kreuzspulen von den Transportbändern der ersten Transportvorrichtung abnimmt und an die Transportbänder der zweiten Transportvorrichtung überführt.
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Solche Kreuzspulen-Lifteinrichtungen sind im Textilmaschinenbau bewährte, in verschiedenen Ausführungsformen bekannte Bauelemente, die allerdings in der Regel maschinenendseitig einer Kreuzspulentransporteinrichtung angeordnet sind.
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In der
DE 35 11 815 A1 ist beispielsweise ein Kreuzspulautomat beschrieben, der eine im Bereich eines Maschinenendgestelles angeordnete Kreuzspulen-Lifteinrichtung aufweist. Auch die
DE 10 2006 009 398 A beschreibt eine maschinenendseitig installierte Kreuzspulen-Lifteinrichtung, allerdings im Zusammenhang mit einer Offenend-Spinnmaschine.
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Die Anordnung der Transportbänder der zweiten Transportvorrichtung oberhalb der Transportbänder der ersten Transportvorrichtung hat dabei nicht nur den Vorteil, dass der Bauraum, den eine derartig ausgebildete Kreuzspulen herstellende Textilmaschine benötigt, minimiert wird, sondern stellt auch sicher, dass die Arbeitsstellen der Textilmaschine für das Bedienpersonal gut zugängig bleiben.
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In alternativer Ausführungsform können die Transportbänder der zweiten Transportvorrichtung allerdings auch jeweils neben den Transportbändern der ersten Transportvorrichtung positioniert sein.
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Bei einer solchen Ausführungsform ist der Platzbedarf der Textilmaschine zwar größer, aber die Transportbänder der zweiten Transportvorrichtung bleiben für das Bedienpersonal gut erreichbar. Das heißt, bei Problemen im Bereich der Transportbänder der Transportvorrichtungen kann das Bedienpersonal ohne größere Schwierigkeiten sofort eingreifen.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass sowohl endseitig der Transportbänder der ersten Transportvorrichtung, als auch endseitig der Transportbänder der zweiten Transportvorrichtung jeweils eine Spulenentnahmeeinrichtung installiert ist. Durch eine solche Ausbildung wird sichergestellt, dass alle Transportbänder jederzeit relativ schnell entladen werden können, so dass Rückstaus von Kreuzspulen, die sich sehr negativ auf den Nutzeffekt der im Bereich eines Rückstaus liegenden Arbeitsstellen auswirken würde, zuverlässig vermieden werden.
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In weiterer alternativer Ausführungsform ist vorgesehen, dass sowohl zwischen den Endbereichen der ersten Transporteinrichtung als auch endseitig der ersten Transportvorrichtung Handhabungseinrichtungen angeordnet sind, die fertiggestellte Kreuzspulen auf ein nachgeschaltetes Transportmittel überführen.
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Auch durch eine solche Ausführungsform kann auf relativ einfache Weise gewährleistet werden, dass fertiggestellte Kreuzspulen schnell und sicher abtransportiert werden, wobei zuverlässig vermieden wird, dass im Bereich der Arbeitsstellen das Auflegen von neu fertiggestellten ersten Transportvorrichtungen zu einem Rückstau fertiggestellter Kreuzspulen kommen kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen entnehmbar.
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Es zeigt:
- 1 in Seitenansicht eine Offenend-Rotorspinnmaschine mit zwei Reihen von Arbeitsstellen und einer zwischen den beiden Arbeitsstellenreihen angeordneten Kreuzspulentransporteinrichtung, die über zwei parallel laufende Transportbänder verfügt sowie einem vor einer Arbeitsstelle positionierten Kreuzspulenwechsler,
- 2 schematisch in Draufsicht zwei nebeneinander angeordnete Offenend-Rotorspinnmaschinen, die jeweils mit einer Kreuzspulentransporteinrichtung ausgestattet sind, die in einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform jeweils eine erste Transportvorrichtung mit einer maschinenmittig angeordneten Kreuzspulen-Handhabungseinrichtung aufweist, an die eine zweite Transportvorrichtung angeschlossen ist, die seitlich neben der ersten Transportvorrichtung angeordnet ist,
- 3 schematisch eine alternative Ausführungsform einer Kreuzspulentransporteinrichtung einer Offenend-Rotorspinnmaschine, wobei die Kreuzspulentransporteinrichtung eine erste Transportvorrichtung aufweist, die mit einer maschinenmittig angeordneten Kreuzspulen-Handhabungseinrichtung ausgestattet ist, welche an eine zweite Transportvorrichtung angeschlossen ist, die oberhalb der ersten Transportvorrichtung angeordnet ist,
- 4 schematisch eine weitere Ausführungsform einer Kreuzspulentransporteinrichtung für Offenend-Rotorspinnmaschinen, mit einer ersten Transportvorrichtung, die mit einer maschinenmittig und einer maschinenendseitig angeordneten Kreuzspulen-Handhabungseinrichtung ausgestattet ist, welche jeweils an eine nachgeschaltete, separate Transportvorrichtung angeschlossen sind.
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In 1 sind in Seitenansicht die beiden Arbeitsstellenreihen einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel eine Offenend-Rotorspinnmaschine 1, dargestellt. Wie bekannt, weisen derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 eine Vielzahl von gleichartigen Arbeitsstellen 2 auf, die in der Regel in zwei Arbeitsstellenreihen angeordnet sind. Das heißt, sowohl im Bereich der Textilmaschinenfrontseite, als auch im Bereich der Textilmaschinenrückseite ist jeweils eine Vielzahl identisch ausgebildeter Arbeitsstellen 2 positioniert.
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Wie ersichtlich, ist zwischen den beiden Arbeitsstellenreihen eine Kreuzspulentransporteinrichtung 12 angeordnet, deren erste Transportvorrichtung 17 zum Beispiel durch zwei parallel laufende Transportbänder 13, 14 gebildet wird.
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Die Arbeitsstellen 2 solcher Textilmaschinen verfügen, wie bekannt, jeweils unter anderem über eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung 3 sowie über eine Spulvorrichtung 4.
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Mittels der Offenend-Rotorspinnvorrichtung 3 wird dabei ein Faserband 6, das in einer Spinnkanne 5 bevorratet ist, zu einem Faden 7 versponnen, die anschließend auf den Spulvorrichtungen 4 zu einer Kreuzspule 8 gewickelt wird.
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Wie in 1 angedeutet, sind die Spulvorrichtungen 4 jeweils mit einem Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Kreuzspulenhülse sowie im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer Wickelwalze 11 zum reibschlüssigen Antreiben der Kreuzspulen 8 und gleichzeitigen Traversieren des auflaufenden Fadens 7 ausgestattet. Der Spulenrahmen 9 ist dabei, vorzugsweise um eine Schwenkachse 15, begrenzt drehbar gelagert.
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Derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 sind oft außerdem mit einer Kreuzspulentransporteinrichtung 12 zum Befördern von fertiggestellten Kreuzspulen 8 ausgestattet, das heißt, mit einer Einrichtung zum Abtransport von Kreuzspulen 8, die auf den Arbeitsstellen 2 einen vorgesehenen Durchmesser erreicht haben. Die erfindungsgemäß ausgebildete Kreuzspulentransporteinrichtung 12 verfügt über eine erste Transportvorrichtung 17, die zwei parallel angeordnete Transportbänder 13, 14 aufweist, das heißt, jede der Arbeitsstellenreihen ist mit einem eigenen Transportband 13 bzw. 14 ausgestattet.
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An beziehungsweise auf der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 sind des Weiteren, an entsprechenden Fahrschienen 10 bzw. 20 verfahrbar, selbsttätig arbeitende Serviceaggregate, beispielsweise so genannte Kreuzspulenwechsler 16, angeordnet. Die Kreuzspulenwechsler 16 patrouillieren während des Spinnbetriebes entlang der Arbeitsstellen 2 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 und greifen selbsttätig ein, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf entsteht. Ein solcher Handlungsbedarf liegt zum Beispiel vor, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 eine der Kreuzspulen 8 ihren vorgeschriebenen Durchmesser erreicht hat und gegen eine neue Kreuzspulenhülse ausgetauscht werden muss.
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In einem solchen Fall positioniert sich der Kreuzspulenwechsler 16 vor der betreffenden Arbeitsstelle 2 und überführt die volle Kreuzspule 8 aus dem Spulenrahmen 9 der Spulvorrichtung 4 der betreffenden Arbeitsstelle 2 auf das zugehörige Transportband 13 bzw. 14 der Kreuzspulentransporteinrichtung 12. Anschließend wird eine neue Kreuzspulenhülse in den Spulenrahmen 9 eingewechselt und der Spinn- und Spulprozess an der betreffenden Arbeitsstelle 2 neu gestartet.
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Die Kreuzspulentransporteinrichtungen 12 von Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 können dabei verschiedene unterschiedliche Ausführungsformen aufweisen.
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Wie in 2 anhand zweier nebeneinander angeordneter Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 in schematischer Draufsicht dargestellt, sind die Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 in einer ersten Ausführungsform bspw. jeweils mit einer Kreuzspulentransporteinrichtung 12 ausgestattet, die über eine erste Transportvorrichtung 17 und eine neben der ersten Transportvorrichtung 17 angeordnete, zweite Transportvorrichtung 18 verfügt.
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Die erste Transportvorrichtung 17 weist dabei zwei maschinenlange, nebeneinander angeordnete Transportbänder 13, 14 auf, an die, etwa im Bereich der Maschinenmitte 19 der Offenend-Rotorspinnmaschinen 1, über Spulenhandhabungseinrichtungen 23, 26 die Transportbänder 21, 22 einer zweiten Transportvorrichtung 18 angeschlossen sind. Die Transportbänder 21, 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 weisen, wie aus 2 ersichtlich, dabei die halbe Maschinenlänge auf und sind jeweils seitlich neben einem der Transportbänder 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17 positioniert.
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Maschinenendseitig sind sowohl die Transportbänder 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17 als auch die Transportbänder 21, 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 mit Spulenentnahmeeinrichtungen ausgestattet. Die Spulenentnahmeeinrichtungen der Transportbänder 13, 14 sind dabei mit den Bezugszeichen 24, 25 gekennzeichnet, während die Spulenentnahmeeinrichtungen der Transportbänder 21, 22 die Bezugszeichen 27, 28 aufweisen.
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Bei der in 3 dargestellten, alternativen Ausführungsform weist die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 ebenfalls eine Kreuzspulentransporteinrichtung 12 auf, die über eine erste Transportvorrichtung 17 und eine zweite Transportvorrichtung 18 verfügt. Die Transportbänder 21, 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 sind hier allerdings oberhalb der Transportbänder 13, 14 ersten Transportvorrichtung 17 positioniert. Das heißt, die erste Transportvorrichtung 17 verfügt über zwei maschinenlange Transportbänder 13, 14, die etwa im Bereich der Maschinenmitte 19 der Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 mit Spulenhandhabungseinrichtungen 23, 26 ausgestattet sind.
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Über die Spulenhandhabungseinrichtungen 23, 26 sind die Transportbänder 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17 mit den Transportbänden 21, 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 verbunden, die vorzugsweise deutlich oberhalb der Arbeitsstellen 2 positioniert sind. Die Transportbänder 21, 22 weisen, ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 2, nur die halbe Maschinenlänge auf.
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Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 sind auch hier sowohl die Transportbänder 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17, als auch die Transportbänder 21, 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 mit maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtungen ausgestattet, wobei die Spulenentnahmeeinrichtungen der Transportbänder 13, 14 mit den Bezugszeichen 24, 25 und die Spulenentnahmeeinrichtungen der Transportbänder 13, 14 mit den Bezugszeichen 27, 28 gekennzeichnet sind.
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Die Spulenhandhabungseinrichtungen 23, 26 sind vorzugsweise als Kreuzspulen-Lifteinrichtungen ausgebildet, die bei Bedarf Kreuzspulen 8 von den Transportbändern 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17 auf die Transportbänder 21, 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 heben.
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Auch bei der in 4 dargestellten Ausführungsform ist die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 mit einer Kreuzspulentransporteinrichtung 12 ausgestattet, die über eine erste Transportvorrichtung 17 verfügt, die zwei maschinenlange Transportbänder 13, 14 aufweist. An die Transportbänder 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17 sind zum Beispiel als Kreuzspulen-Lifteinrichtungen ausgebildete Spulenhandhabungseinrichtungen 23, 26, 29, 30 angeschlossen, die bei Bedarf die auf den Transportbändern 13, 14 angelieferten, fertiggestellten Kreuzspulen 8 von den Transportbänder 13, 14 auf eine der ersten Transportvorrichtung 17 nachgeschaltete Transporteinrichtung 32 heben, die die Kreuzspulen 8 an im Produktionsprozess nachgeschaltete Textilmaschinen, zum Beispiel Webmaschinen, weiterliefert. Die Spulenhandhabungseinrichtungen 23, 26 sind dabei etwa im Bereich der Maschinenmitte 19 der Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 angeordnet, während die Spulenhandhabungseinrichtungen 29, 30 maschinenendseitig der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 positioniert sind.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Kreuzspulentransporteinrichtung 12 wird nachfolgend anhand der 3 kurz erläutert:
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Wenn Arbeitsstellen 2, die im hinteren Maschinenbereich der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeordnet, das heißt, gemäß 3 in dem rechts der Maschinenmitte 19 liegenden Maschinenbereich der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 positioniert sind, Kreuzspulen 8 fertiggestellt haben, werden diese durch ein Serviceaggregat, vorzugsweise durch einen Kreuzspulenwechsler 16 auf das zugehörige Transportband 13 bzw. 14 der ersten Transportvorrichtung 17 überführt, welches, wie in 1 dargestellt, hinter den Spulvorrichtungen 4 der Arbeitsstellen 2 installiert ist. Durch die erste Transportvorrichtung 17 werden die Kreuzspulen 8 dann zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenentnahmeeinrichtung 24 bzw. 25 befördert, wo sie, zum Beispiel durch eine Bedienperson 31, unverzüglich entladen werden.
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Auch Kreuzspulen 8, die auf Arbeitsstellen 2 gefertigt wurden, die im vorderen, das heißt, in dem links der Maschinenmitte 19 liegenden Maschinenbereich der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeordnet sind, werden durch einen Kreuzspulenwechsler 16 zunächst auf eines der Transportbänder 13 bzw. 14 der ersten Transportvorrichtung 17 überführt.
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Die erste Transportvorrichtung 17 befördert die Kreuzspulen 8 dann zu im Bereich der Maschinenmitte 19 angeordneten Spulenhandhabungseinrichtungen 23 bzw. 26. Die Spulenhandhabungseinrichtungen 23 bzw. 26, die vorzugsweise als Kreuzspulen-Lifteinrichtungen ausgebildet sind, überführen die Kreuzspulen 8 auf eine zweite Transportvorrichtung 18, deren Transportbänder 21 bzw. 22 oberhalb der Transportbänder 13, 14 der ersten Transportvorrichtung 17 angeordnet sind.
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Auch die Transportbänder 21 bzw. 22 der zweiten Transportvorrichtung 18 verfügen über maschinenendseitig angeordnete Spulenentnahmeeinrichtungen 27 bzw. 28, mittels derer die Kreuzspule 8 dann unverzüglich entladen werden können.
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Jede der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen einer Kreuzspulentransporteinrichtung 12 führt zu einer erheblichen Entzerrung des Transports fertiggestellter Kreuzspulen 8. Das heißt, der bislang übliche Rückstau von fertiggestellten Kreuzspulen 8, der im maschinenendseitigen Bereich der Kreuzspulentransportvorrichtung 12 der Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 startete und oft zu einer Stillsetzung der diesem Bereich des Rückstaus angeordneten Arbeitsstellen 2 führte, kann durch die erfindungsgemäßen Ausführungsformen zuverlässig vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offenend-Rotorspinnmaschine
- 2
- Arbeitsstelle
- 3
- Spinnvorrichtung
- 4
- Spulvorrichtung
- 5
- Spinnkanne
- 6
- Faserband
- 7
- Faden
- 8
- Kreuzspule
- 9
- Spulenrahmen
- 10
- Fahrschiene
- 11
- Wickelwalze
- 12
- Kreuzspulentransporteinrichtung
- 13
- Transportband
- 14
- Transportband
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Kreuzspulenwechsler
- 17
- erste Transportvorrichtung
- 18
- zweite Transportvorrichtung
- 19
- Maschinenmitte
- 20
- Fahrschiene
- 21
- Transportband
- 22
- Transportband
- 23
- Spulenhandhabungseinrichtung
- 24
- Spulenentnahmeeinrichtung
- 25
- Spulenentnahmeeinrichtung
- 26
- Spulenhandhabungseinrichtung
- 27
- Spulenentnahmeeinrichtung
- 28
- Spulenentnahmeeinrichtung
- 29
- Spulenhandhabungseinrichtung
- 30
- Spulenhandhabungseinrichtung
- 31
- Bedienperson
- 32
- Transportmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4037084 A1 [0004]
- DE 4214683 C2 [0004]
- DE 102014107508 A1 [0004]
- DE 3828592 A1 [0004]
- DE 3511815 A1 [0013, 0030]
- DE 102006009398 A1 [0014]
- DE 102006009398 A [0030]