DE102014107508A1 - Verfahren zum Entsorgen von Spulen an einer Textilmaschine und Textilmaschine - Google Patents

Verfahren zum Entsorgen von Spulen an einer Textilmaschine und Textilmaschine Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Entsorgen von Spulen (7) an einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinn- oder Spulmaschine (1), mit einer Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Textilmaschine angeordneten Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen (3), werden unterschiedliche Garne an Spulstellen (4) zu Spulen (7) aufgewickelt und anschließend mittels zumindest eines Transportbandes (2) an eine Entnahmestelle der Textilmaschine transportiert. Die fertiggestellten Spulen (7) werden aus der Spulstelle (4) entnommen und zwischengespeichert. Mehrere gleichartige Spulen (7) werden nach dem Zwischenspeichern sortenrein auf das Transportband (2) abgegeben. Bei einer Textilmaschine, insbesondere Spinnmaschine (1), mit einer Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Textilmaschine angeordneter Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen (3), mit Spulstellen (4), sind Spulen (7) in Spularmen (8) gehalten. Das Garn (6) wird zu Spulen (7) aufgewickelt. Mit mindestens einem Transportband (2) werden anschließend die Spulen (7) an eine Entnahmestelle der Textilmaschine transportiert. Auf dem Weg der Spule (7) von ihrer Spulstelle (4) zu dem Transportband (2) ist ein Zwischenspeicher (10) angeordnet, in dem die aus der Spulstelle (4) entnommenen Spulen (7) zwischengespeichert werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entsorgen von Spulen an einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinn- oder Spulmaschine, mit einer Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Textilmaschine angeordneter Spulstellen zu Spulen aufgewickelt und anschließend mittels zumindest eines Transportbandes an ein Entnahmestelle der Textilmaschine transportiert werden sowie eine entsprechende Textilmaschine.
  • Bekannt sind Spinnmaschinen, wie beispielsweise Rotorspinnmaschinen oder Luftspinnmaschinen als sogenannte Längsteilmaschinen, bei welchen eine Vielzahl von Spinnstellen nebeneinander angeordnet sind. Je nach Ausführung der Maschinen sind sie doppelseitig ausgebildet, das heißt, dass die Spinnstellen auf beiden Seiten der Spinnmaschine angeordnet sind. Bei anderen Ausführungen ist die Spinnmaschine einseitig ausgebildet, wobei sich die Spinnstellen nur an einer Seite der Spinnmaschine befinden.
  • Während bei den beidseitigen Spinnmaschinen das zum Verspinnen benötigte Faserband in der Regel von unten zugeführt wird, ist es bei einseitigen Spinnmaschinen üblich, dass das Faserband von der Rückseite der Spinnmaschine bzw. von oberhalb der Spinnmaschine an die Spinnstelle geführt, dort gesponnen und unterhalb der Spinnstelle auf eine Spule aufgewickelt wird. In jedem Falle wird die Spule nach ihrer Fertigstellung zur weiteren Verarbeitung an eine Entnahmestelle, die sich in der Regel am Ende der Spinnmaschine befindet, transportiert und dort von der Spinnmaschine abgenommen. Der Transport an die Entnahmestelle bzw. das Ende der Spinnmaschine erfolgt üblicherweise mittels eines Transportbandes, auf welches die zu entsorgende Spule aufgelegt wird. An der Entnahmestelle bzw. am Ende der Spinnmaschine befindet sich entweder ein Roboter oder ein Arbeiter, welcher die Spulen abnimmt. Insbesondere bei doppelseitigen Maschinen ist es üblich, dass zwei Transportbänder in der Mitte der Spinnmaschine angeordnet sind. Dabei wird jeweils ein Transportband von einer Seite der Spinnmaschine mit Spulen bestückt. Am Ende der Spinnmaschine steht dadurch fest, von welcher Seite der Spinnmaschine die Spule stammt. Insbesondere wenn auf den beiden Seiten der Spinnmaschine unterschiedliche Garnqualitäten erzeugt werden, ist die Unterscheidung relativ einfach.
  • Problematischer ist es bei doppelseitigen Spinnmaschinen, in welchen lediglich ein Transportband in der Mitte der Spinnmaschine angeordnet ist. Hierbei können Spulen von beiden Seiten der Spinnmaschine stammen und eine Unterscheidung nach den unterschiedlichen Garnqualitäten ist hierdurch bereits schwieriger. Ganz besonders schwierig ist es, wenn auf der Spinnmaschine viele verschiedene Garnqualitäten erzeugt werden oder die Spulen nach ihrer Spinnqualität unterschieden werden sollen. So kann es Spulen geben, bei welchen weniger Fadenansetzer vorhanden sind und andere Spulen mit mehr Fadenansetzern. Spulen mit weniger Fadenansetzern bilden dabei eine höhere Qualität als Spulen mit vielen Fadenansetzern. Es sind auch andere Qualitätskriterien, wie zum Beispiel Länge des auf der Spule befindlichen Garnes, Fadenstärke, Fasermaterial oder ähnliches möglich. Die Unterscheidung der unterschiedlichen Spulen am Ende der Spinnmaschine ist damit sehr schwierig. Dies gilt umso mehr, als die Spulen, sobald sie fertig gestellt sind, auf das Spulentransportband gelegt werden und zum Maschinenende transportiert werden. Auf dem Spulentransportband befinden sich damit die Spulen unsortiert bezüglich ihrer Qualität.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es die Spulen möglichst sortiert an die Entnahmestelle zu transportieren, wobei Spulen gleicher Qualitäten aufeinanderfolgen sollen.
  • Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren und einer Maschine mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
  • Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Entsorgen von Spulen an einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinn- oder Spulmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Spinnmaschine angeordneten Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen, an welchen unterschiedliche Garne gesponnen, an Spulstellen zu Spulen aufgewickelt und anschließend mittels zumindest eines Transportbandes an eine Entnahmestelle, insbesondere am Ende der Spinnmaschine transportiert werden, werden die fertiggestellten Spulen aus der Spulstelle entnommen und zwischengespeichert. Zum Abtransport der fertigen Spulen werden erfindungsgemäß mehrere gleichartige Spulen nach dem Zwischenspeichern sortenrein auf das Transportband abgegeben. Damit ist sichergestellt, dass auf dem Transportband hintereinander folgende Spulen eine gleichartige Qualität aufweisen. Die gleiche Qualität bzw. Sorte der Spulen kann damit an der Entnahmestelle gemeinsam von der Textilmaschine entnommen und weiter verarbeitet oder abgelegt werden. Die Entnahme ist damit wesentlich vereinfacht, da keine Entscheidung über eine bestimmte Qualität der Spule getroffen werden muss bzw. die Spulensorten rein weiterverarbeitet werden können. So werden vorzugsweise die Spulen aus dem Zwischenspeicher auf das Transportband abgelegt, sobald mehrere gleichartige Spulen vorhanden sind oder die Zwischenspeicher gelehrt werden müssen, beispielsweise bei einem Partiewechsel. Die Spulen einer Qualität werden sodann an die Entnahmestelle, insbesondere am Ende der Textilmaschine transportiert. Sobald dies erfolgt ist, werden aus den Zwischenspeichern Spulen einer anderen Qualität auf das Transportband abgegeben und ebenfalls zum Maschinenende transportiert. Es entstehen hierdurch Gruppen von Spulen gleicher Qualität. Insbesondere bei Spinnmaschinen, aber auch bei entsprechenden anderen Textilmaschinen mit Spulstellen, auf welchen viele unterschiedliche Qualitäten gesponnen bzw. aufgespult werden, ergibt sich hierdurch ein besonders großer Vorteil eines sortenreinen Abnehmens der Spulen der Textilmaschine.
  • In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung enthalten gleichartige Spulen Garne gleiche Herstellungsqualität und/oder Garnnummer. Die Herstellungsqualität kann sich auf die auf der Spule aufgewickelten Garnfehler oder Ansetzer beziehen. Auch die Farbe des Garnes, Fasermaterial oder ähnliche Kriterien können eine Garnqualität bestimmen. Ebenso kann eine Unterscheidung nach der Form der Spule, beispielsweise zylindrisch oder konisch, welche ebenfalls eine bestimmte Garnqualität bestimmen kann, gegeben sein. Ein wesentliches Kriterium ist auch die Garnnummer, welche sich auf der Spule befindet. Unterschiedliche Garnnummern können damit unterschiedliche Spulenqualitäten bzw. Spulensorten bedeuten.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die gleichartigen Spulen im Wesentlichen gleichzeitig auf das Transportband abgegeben. Die in dem Zwischenspeicher gespeicherten Spulen befinden sich in der Regel an unterschiedlichen Stellen in Bezug auf das Transportband. Sie können daher gleichzeitig auf das Transportband abgegeben werden.
  • In dem Fall, dass sich gleichartige Spulen in einander gegenüberliegenden Zwischenspeichern befinden und nur ein Transportband für diese beiden Seiten zur Verfügung steht, ist es vorteilhaft, wenn die entsprechenden Spulen nacheinander abgegeben werden. Die erste Spule wird dabei auf das Transportband abgegeben und weitertransportiert. Sobald eine freie Stelle auf dem Transportband zur Verfügung steht, kann die gegenüberliegende zweite Spule ebenfalls auf das Transportband abgelegt werden. Eine Kollision der beiden gegenüberliegenden Spulen wird damit vermieden.
  • Vorteilhaft ist es somit, wenn die zweite der beiden Spulen aus dem Zwischenspeicher abgegeben wird, wenn das Transportband an der Abgabestelle frei ist. Dies kann mittels Sensoren ermittelt werden oder aus dem Belegungszustand des Transportbandes, welcher von einem übergeordneten Rechner aufgrund der bereits abgegebenen Spulen festgestellt werden kann.
  • Eine erfindungsgemäße Textilmaschine weist eine Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Textilmaschine angeordneter Arbeitsstellen, beispielsweise Spinnstellen auf. Die Arbeitsstellen können dabei einer einzigen Seite oder auch gegenüberliegenden Seiten der Textilmaschine zugeordnet sein. An den Spinnstellen werden unterschiedliche Garne gesponnen und an Spulstellen, an denen die Spulen an Spularmen gehalten sind, zu Spulen aufgewickelt. Es ist mindestens ein Transportband vorhanden, mit dem anschließend die Spulen an eine Entnahmestelle der Textilmaschine, insbesondere an deren Ende transportiert werden. Erfindungsgemäß ist auf dem Weg der Spule von der Spulstelle zu dem Transportband ein Zwischenspeicher angeordnet, in dem die aus der Spulstelle entnommenen Spulen zwischengespeichert werden. Durch den Zwischenspeicher kann die Spule unabhängig von ihrer Fertigstellung in der Spulstelle an das Transportband abgegeben werden. Die Spulstelle ist dadurch nicht blockiert und der Spinnbetrieb kann mit einer neuen Hülse bzw. Spule weiterbetrieben werden. Sobald das Transportband bereit ist bzw. die auf dieser Spulstelle sich befindliche Spule bezüglich ihrer Qualität abgerufen wird, wird die Spule aus dem Zwischenspeicher entnommen und auf das Transportband abgelegt. Es ergibt sich damit eine geringere Stillstandszeit an der Spulstelle ebenso wie ein schnelleres und fehlerfreies Abräumen der Spulen gleicher Qualitäten in sortenreiner Weise.
  • Vorzugsweise ist jeder Spulstelle ein Zwischenspeicher zugeordnet. Jede Spulstelle kann damit separat die jeweilige Spule aus dem Zwischenspeicher an das Transportband abgeben. In einer weniger vorteilhaften, aber kostengünstigeren Ausführung der Erfindung ist ein Zwischenspeicher für mehrere Spulstellen vorgesehen. Dieser Zwischenspeicher kann in diesem Falle Platz für mehrere Spulen aufweisen. Dies ist dann ausreichend, wenn festgelegt wurde, dass bestimmte, nebeneinander befindliche Spulstellen stets nur eine Garnqualität herstellen und die aus dieser Gruppe von Spulstellen kommenden Spulen stets gleichzeitig abgeräumt werden. Es bietet sich an, dass insbesondere den Spulstellen einer Sektion oder einer Seite einer Sektion ein einziger Zwischenspeicher zugeordnet ist. Eine Sektion kann beispielsweise 20 Spulstellen, zehn auf jeder Seite der Maschine aufweisen. Alle auf diesem Zwischenspeicher zwischengelagerten Spulen werden dabei gleichzeitig auf das Transportband befördert.
  • Ist das mindestens eine, vorzugsweise die beiden Transportbänder zwischen den beiden Seiten der Textilmaschine angeordnet, so wird eine kompakte Bauweise der Textilmaschine erzielt. Die Spulen werden entlang der Mittellinie der Textilmaschine auf dem Transportband entsorgt. Befindet sich, insbesondere bei einseitigen Textilmaschinen das Transportband seitlich der Textilmaschine, so ist dies vorteilhaft im Hinblick auf die Nähe des Transportbandes und des Zwischenspeichers zu der in der Regel unten angeordneten Spulstelle der Textilmaschine. Bei diesem von-oben-nach-unten-Spinnen bei einer Spinnmaschine bietet es sich in der Regel an, das Transportband seitlich unten neben der Spinnmaschine bzw. Textilmaschine anzuordnen.
  • Vorzugsweise weist der Zwischenspeicher eine Ablage für die Spule auf. Die Ablage ist dabei so gestaltet, dass die Spule sicher in der Ablage zu liegen kommt. Insbesondere durch Vibrationen der Spinnmaschine muss sichergestellt sein, dass die Spule nicht aus der Ablage bzw. dem Zwischenspeicher herausfällt. Es bietet sich an eine gewölbte Ablage zu verwenden, wobei die Spule in der Ablage zu liegen kommt. Die Ablage muss darüber hinaus in der Lage sein, die Spule, wenn sie in den Zwischenspeicher rollt, vor einem Weiterrollen, beispielsweise in Richtung Transportband, zu hindern. Dies kann ebenfalls mittels einer entsprechenden Wölbung der Ablage erfolgen oder mit einer eigenen Stoppeinrichtung, welche dem Zwischenspeicher zugeordnet ist und die Spule rechtzeitig bremsen kann.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ablage eine insbesondere der Spulenform angepasste Ablagefläche aufweist. Diese angepasste Form kann beispielsweise ein entsprechend gewölbtes Ablageblech sein, oder auch ein Gestänge, in welchen die Spule zu liegen kommt.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Ablage schwenkbar ausgeführt. Sie kann dabei derart geschwenkt werden, dass sie einerseits die Spule auffängt, wenn sie von der Spulstelle kommt und/oder die Spule bei Bedarf an das Transportband durch eine Schwenkbewegung abgibt. Es kann dabei die komplette Ablage geschwenkt werden oder nur einzelne Teile der Ablage, welche die Spule freigegeben und eventuell sogar eine Rollfläche für die Spule bilden.
  • Zur Übergabe der Spule von der Spulstelle an den Zwischenspeicher ist es vorteilhaft, wenn die Spularme in Richtung zum Zwischenspeicher schwenkbar ausgebildet sind. Dabei wird die Spule, welche in Spularmen gehalten ist, quasi über Kopf in den Zwischenspeicher eingelegt. Sobald die Spule an einer geeigneten Stelle ist, werden die Spularme auseinander bewegt und geben die Spule in Richtung auf den Zwischenspeicher frei.
  • Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ablage mittels eines Einzelantriebs insbesondere schwenkbar angetrieben ist. Durch den Einzelantrieb kann die Ablage in Richtung zur Aufnahme der Spule von der Spulstelle bewegt werden. Andererseits ist es durch den Einzelantrieb alternativ oder zusätzlich möglich, dass die Spule in Richtung zum Transportband hin freigegeben wird. Der Einzelantrieb verursacht dabei zum Beispiel, dass die Ablage so geschwenkt wird, dass die Spule in ihrer Bewegung unterstützt oder gestoppt wird. Auch andersartige Bewegungen der Ablage sind möglich. So können beispielsweise Stoppelemente mittels des Einzelantriebs in den Lauf der Spule eingebracht und herausgenommen werden. Wesentlich ist, dass durch den Einzelantrieb jede Spule des Zwischenspeichers separat gestoppt oder freigegeben werden kann, um das sortenreine Abräumen der Zwischenspeicher zu gewährleisten.
  • Ist dem Antrieb der Ablage eine Steuerung zugeordnet zur gezielten Bewegung der Ablage in Abhängigkeit der aufliegenden Spulenqualität und der Abgabe auf das Transportband, so kann mittels der Steuerung das sortenreine Abräumen der Spulen bewerkstelligt werden.
  • Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
  • 1 einen Querschnitt durch eine zweiseitige Spinnmaschine mit einem Transportband,
  • 2 einen Querschnitt durch eine zweiseitige Spinnmaschine mit zwei Transportbändern,
  • 3 einen Querschnitt durch eine zweiseitige Spinnmaschine mit einem Transportband und einem Wartungsroboter und
  • 4 einen Querschnitt durch eine einseitige Spinnmaschine mit einem seitlich angeordneten Transportband.
  • Die Erfindung ist anhand von Spinnmaschinen erläutert. Sie ist aber auch an anderen Textilmaschinen, wie zum Beispiel bei Spulmaschinen oder Kämmmaschinen einsetzbar.
  • In 1 ist ein Querschnitt durch eine zweiseitige Spinnmaschine 1 dargestellt. In der Mitte der Spinnmaschine 1 ist ein Transportband 2 angeordnet. An beiden Seiten der Spinnmaschine 1 befinden sich Spinnstellen 3. Entlang der Längsrichtung der Spinnmaschine 1 ist eine Vielzahl von Spinnstellen 3 vorhanden. Es kann sich hierbei um mehrere 100 Spinnstellen 3 pro Seite der Spinnmaschine 1 handeln. Jeder Spinnstelle 3 ist eine Spulstelle 4 zugeordnet, an welcher ein Faden 6 aus der Spinnstelle 3 kommend auf einer Spule 7 aufgewickelt wird. Die Spule 7 ist zwischen zwei Spularmen 8 gehalten, welche um eine Drehachse 9 schwenkbar sind. Hierdurch sind die Spularme 8 einerseits in der Lage eine mit zunehmender Fadenlänge größer werdende Spule 7 halten zu können und andererseits gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine Schwenkbewegung in Richtung auf einen Zwischenspeicher 10 die Spule 7 von der Spulstelle 4 weg in den Zwischenspeicher 10 zu bewegen. Diese Schwenkbewegung ist mit gestrichelten Linien dargestellt.
  • In dem Zwischenspeicher 10 befindet sich eine Ablage 11, welche an die Umfangsform der Spule 7 angepasst ist. Die Ablage 11 nimmt die Spule 7 auf, wodurch die Spularme 8 die Spule 7 loslassen und wieder zurück in ihre Spulstelle 4 schwenken können. Die Spule 7 wird sodann in den Zwischenspeicher 10 bzw. in dessen Ablage 11 gehalten.
  • Sobald die Spule 7 aus dem Zwischenspeicher 10 entnommen werden soll, schwenkt die komplette Ablage 11 oder ein Teil davon in Richtung auf das Transportband 2. Hierdurch wird die in dem Zwischenspeicher 10 zwischengelagerte Spule 7 in Richtung auf das Transportband 2 freigegeben und rollt auf das Transportband 2. Das Transportband 2 kann eine ebenfalls an den Spulenumfang angepasste Form aufweisen, so dass die Spule 7 sicher auf dem Transportband 2 zu liegen kommt. Es kann die Spule auch durch die Form der gegenüber angeordneten Ablage 11´ gestoppt werden, so dass sie sicher auf dem Transportband 2 zu liegen kommt. Durch eine Bewegung des Transportbandes 2 aus der Zeichenebene heraus in Richtung auf die Entnahmestelle bzw. das Ende der Spinnmaschine 1 wird die Spule auf dem Transportband 2 zur Entnahmestelle bzw. zum Ende der Spinnmaschine 1 hin gefördert. Mit einer entsprechenden, nicht dargestellten Steuerung ist es möglich, dass die in den Zwischenspeicher 10 befindlichen Spulen 7, welche dieselben Kriterien erfüllen, beispielsweise gleiche Garnqualität oder gleiche Garnfarbe oder gleiche Garnnummer, weitgehend gleichzeitig auf das Transportband 2 abgegeben werden. Hierdurch befinden sich auf dem Transportband 2 in hintereinander folgender Reihe nur Spulen 7 gleicher Qualität, wodurch das Abräumen der Spulen an der Entnahmestelle der Spinnmaschine 1 sortenrein erfolgen kann. Befinden sich an gegenüberliegenden Spinnstellen 3 der Spinnmaschine 1 in deren Zwischenspeicher 10 Spulen 7 gleicher Qualität, welche gleichzeitig abgeräumt werden sollten, so werden die Zwischenspeicher 10, welche einander gegenüberliegen, nacheinander freigegeben. Alternativ ist es auch möglich, dass der gegenüberliegende Zwischenspeicher 10, welcher eine gleichartige Spule 7 enthält, erst bei dem nächsten Abräumen derselben Qualität freigegeben wird.
  • In 2 ist eine ähnliche Spinnmaschine 1 wie in 1 dargestellt. Ein Unterschied besteht darin, dass in der Mitte der Spinnmaschine 1 zwei Transportbänder 2 angeordnet sind. Die beiden Seiten der Spinnmaschine 1 können somit jeweils ein Transportband 2 beschicken. Die Problematik gegenüberliegender Spulen gleicher Qualität besteht hierbei nicht. Dennoch können Spulen 7 unterschiedlicher Qualitäten auf einer Seite der Spinnmaschine 1 hergestellt und sortenrein abtransportiert werden.
  • In 3 ist eine weitere Ausführung einer Spinnmaschine 1 ähnlich der 1 dargestellt. Es befindet sich ein zentrales Transportband 2 in der Mitte der Spinnmaschine 1. Die Beschickung der Spulen 7 von den Spulstellen 4 erfolgt allerdings nicht mit einem Schwenken der Spularme 8. Die Entsorgung der Spulen 7 von den Spulstellen 4 erfolgt vielmehr mittels eines Roboters 12, welcher entlang der Spinnmaschine 1 patrouilliert und bei Bedarf fertiggestellte Spulen 7 aus den Spulstellen 4 entnimmt. Hierfür weist der Roboter 12 einen Greifarm 13 auf, welcher die Spule 4 ergreift, aus der Spulstelle 4 entnimmt und in den Zwischenspeicher 2 legt. Der Zwischenspeicher 2 kann dabei an einer Stelle angeordnet sein, welche sich nicht im Schwenkbereich der Spularme 8 befindet. So ist es beispielsweise möglich, dass der Zwischenspeicher 2 oberhalb der Spulstelle 4 angeordnet ist und somit die Breite der Spinnmaschine 1 weniger beeinflusst.
  • Auch bei dem Ausführungsbeispiel der 3 wird durch eine Schwenkbewegung der Ablage 11 die Spule 4 entweder in dem Zwischenspeicher 10 gehalten oder freigegeben, so dass es auf das Transportband 2 rollen kann. Die Ablage 11 bildet dabei durch eine Schwenkbewegung eine Rollbahn für die Spule 4 in Richtung auf das Transportband 2. Dabei wird sichergestellt, dass die Spule 4 sicher geführt ist und es weder zu einem Umkippen der Spule 4 noch zu einem über das Transportband 2 hinausrollen der Spule 4 kommt.
  • In 4 ist ein Querschnitt einer einseitigen Spinnmaschine 1 dargestellt. Während bei den vorherigen Ausführungsbeispielen die Spinnstelle 3 unterhalb der Spulstelle 4 angeordnet war, befindet sich hier die Spinnstelle 3 oberhalb der Spulstelle 4. Der Faden 6 wird demnach von oben nach unten gesponnen. Die Spule 4 wird, sobald sie fertig gestellt ist, durch eine Schwenkbewegung der Spularme 8 in den Zwischenspeicher 10 gelegt. Sobald die sortenreine Entsorgung der Spule 7 erfolgen soll, wird die Ablage 11 ganz oder teilweise geschwenkt, so dass die Spule 7 auf das Transportband 2 rollen kann.
  • Hier nicht dargestellt, aber selbstverständlich ebenfalls möglich, ist eine Ausführung analog zu 3, bei welcher ein Roboter 12 entlang der einseitigen Spinnmaschine 1 der 4 patrouilliert und eine Übergabe der fertig gestellten Spule 7 aus der Spulstelle 4 in den Zwischenspeicher 10 bewirkt.
  • In den obigen Ausführungsbeispielen sind gleichartige Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen, auch wenn sie in den Ausführungsbeispielen anders ausgeführt sind. Die vorliegende Erfindung ist auch nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere die Art der Ablage 11 kann individuell unterschiedlich gestaltet sein. Auch kann mehreren Spulstellen, insbesondere den Spulstellen einer Sektion oder einer Seite einer Sektion, ein einziger Zwischenspeicher zugeordnet sein, der alle darauf angeordneten Spulen gleichzeitig auf das Transportband befördert. Kombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele untereinander sind ebenfalls jederzeit möglich.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Spinnmaschine
    2
    Transportband
    3
    Spinnstelle
    4
    Spulstelle
    6
    Faden
    7
    Spule
    8
    Spularm
    9
    Drehachse
    10
    Zwischenspeicher
    11
    Ablage
    12
    Roboter
    13
    Greifarm

Claims (15)

  1. Verfahren zum Entsorgen von Spulen (7) an einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinn- oder Spulmaschine (1), mit einer Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Textilmaschine angeordneten Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen (3), an welchen unterschiedliche Garne an Spulstellen (4) zu Spulen (7) aufgewickelt und anschließend mittels zumindest eines Transportbandes (2) an eine Entnahmestelle der Textilmaschine transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die fertiggestellten Spulen (7) aus der Spulstelle (4) entnommen und zwischengespeichert werden und dass mehrere gleichartige Spulen (7) nach dem Zwischenspeichern sortenrein auf das Transportband (2) abgegeben werden.
  2. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass gleichartige Spulen (7) Garne gleichartiger Herstellungsqualität und/oder Garnnummer enthalten.
  3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichartigen Spulen (7) im Wesentlichen gleichzeitig auf das Transportband (2) abgegeben werden.
  4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gleichartige, in einander gegenüberliegenden Zwischenspeichern (10) befindliche Spulen (7) nacheinander abgegeben werden, wenn das Transportband (2) die erste der beiden Spulen (7) abtransportiert hat.
  5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite der beiden Spulen (7) erst aus dem Zwischenspeicher (10) abgegeben wird, wenn das Transportband (2) an der Abgabestelle leer ist.
  6. Textilmaschine, insbesondere Spinnmaschine (1), mit einer Vielzahl nebeneinander und zumindest an einer Seite der Textilmaschine angeordneter Arbeitsstellen, insbesondere Spinnstellen (3), mit Spulstellen (4), an denen Spulen (7) in Spularmen (8) gehalten sind und das Garn (6) zu Spulen (7) aufgewickelt wird und mit mindestens einem Transportband (2), mit dem anschließend die Spulen (7) an eine Entnahmestelle der Textilmaschine transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Weg der Spule (7) von ihrer Spulstelle (4) zu dem Transportband (2) ein Zwischenspeicher (10) angeordnet ist, in dem die aus der Spulstelle (4) entnommenen Spulen (7) zwischengespeichert werden.
  7. Textilmaschine nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spulstelle (4) ein Zwischenspeicher (10) zugeordnet ist.
  8. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehreren Spulstelle (4), insbesondere den Spulstellen einer Sektion, ein Zwischenspeicher (10) zugeordnet ist.
  9. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Transportband (2) zwischen den beiden Seiten der Spinnmaschine (1) oder seitlich der Textilmaschine angeordnet ist.
  10. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenspeicher (10) eine Ablage (11) für die Spule (7) aufweist.
  11. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (11) eine insbesondere der Spulenform angepasste Ablagefläche ist.
  12. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (11) schwenkbar ist.
  13. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenarme (8) in Richtung zum Zwischenspeicher (10) schwenkbar ausgebildet sind.
  14. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (11) mittels eines Einzelantriebes insbesondere schwenkbar angetrieben ist.
  15. Textilmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antrieb eine Steuerung zugeordnet ist zur gezielten Bewegung der Ablage (11) in Abhängigkeit der aufliegenden Spulenqualität und der Belegung des Transportbandes (2).
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