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Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die an den beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweist und mit einem maschinenendseitig angeordneten Hülsenmagazin ausgestattet ist, das über mehrere Leerhülsen-Transportreihen verfügt, die elektromotorisch antreibbar und mit Leerhülsen verschiedener Garnpartien bestückbar sind.
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Derartig ausgebildete Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen zum Teil recht ausführlich beschrieben.
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Durch die
EP 0 916 614 B1 oder die
EP 0 262 726 A2 sind beispielsweise Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen bekannt, die jeweils mit einem maschinenendseitig angeordneten Hülsenmagazin ausgestattet sind.
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In der
EP 0 916 614 B1 ist dabei ein Kreuzspulautomat beschrieben, der mit einem maschinenendseitig positionierten Hülsenmagazin ausgestattet ist, das über eine Hülsenübergabeeinrichtung zum Überführen von Leerhülsen an eine maschinenlange Leerhülsentransporteinrichtung und über eine Speichereinrichtung zum Aufnehmen einer Vielzahl von Leerhülsen verfügt. Die Speichereinheit, die mehrere nebeneinander angeordnete Speicherkolumnen mit jeweils mehreren übereinander angeordneten Beschickungsschächten für die Leerhülsen aufweist, ist dabei leicht auswechselbar an einer Zentraleinheit festgelegt. Die Hülsenübergabeeinrichtung ist ihrerseits mit einem vertikal verfahrbaren Greiferträger ausgestattet, der mit wenigstens einem ansteuerbaren Hülsengreifer ausgerüstet und so positionierbar ist, dass in den Speicherkolumnen der Speichereinheit bevorratete Leerhülsen gezielt auf die maschinenlange Leerhülsentransporteinrichtung des Kreuzspulautomaten überführbar sind.
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Die bekannte Einrichtung ist in ihrem konstruktiven Aufbau allerdings recht aufwendig und empfindlich und aufgrund ihrer Speichereinheit, die auswechselbar an der Zentraleinheit befestigt ist, größenmäßig stark beschränkt. Das bedeutet, die durch die
EP 0 916 614 B1 bekannte Speichereinheit ist für Offenend-Rotorspinnmaschinen, die auf beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweisen, die laufend mit spitzenorientierten Leerhülsen versorgt werden müssen, wenig geeignet.
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Eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer vergleichbaren Speichereinrichtung ist auch in der
EP 0 262 726 A2 beschrieben. Auch dieser bekannte Kreuzspulautomat weist maschinenendseitig ein Hülsenmagazin auf. Das Hülsenmagazin besteht aus einer oder mehreren hintereinander angeordneten Speichereinrichtungen, die jeweils über eine Hülsenrutsche an ein maschinenlanges Leerhülsentransportband angeschlossen sind. Die Speichereinrichtungen weisen jeweils ein umlaufendes, sinusförmig angeordnetes Endloszugmittel auf, an dem Aufnahmedorne für Leerhülsen befestigt sind. Während des Spulbetriebes werden die auf den Aufnahmedornen bevorrateten Leerhülsen in eine Hülsenübergabestellung befördert und dort mittels eines Hülsenschiebers auf das Leerhülsentransportband überführt, das die Leerhülsen zu den Arbeitsstellen bringt.
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Wie vorstehend im Zusammenhang mit der
EP 0 916 614 B1 ausgeführt, ist auch die durch die
EP 0 262 726 A2 bekannte Einrichtung für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die auf beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweisen, die laufend mit spitzenorientierten Leerhülsen versorgt werden müssen, wenig geeignet.
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In der
DE 199 05 856 A1 ist eine Offenend-Rotorspinnmaschine beschrieben, die auf beiden Maschinenlängsseiten zwischen ihren Endgestellen eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweist und über ein maschinenendseitig angeordnetes Hülsenmagazin verfügt. Die Arbeitsstellen, die jeweils, wie üblich, über eine Spinnvorrichtung sowie eine nachgeschaltete Spulvorrichtung verfügen, sind über eine Leerhülsentransporteinrichtung mit dem Hülsenmagazin verbunden. Das heißt, die Arbeitsstellen werden während des Spinnbetriebes über Leerhülsentransportbänder mit frischen Leerhülsen versorgt, die jeweils spitzenorientiert angeliefert und durch ein Serviceaggregat verarbeitet werden.
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Das zentrale, maschinenendseitig angeordnete Hülsenmagazin weist dabei mehrere, in Seitenansicht gesehen, nebeneinander angeordnete, mit Aufnahmedornen bestückte Transportketten auf, die über eine Welle gekoppelt sind und von einem gemeinsamen Elektromotor angetrieben werden. Die auf den Aufnahmedornen des Hülsenmagazins bereitgehaltenen Leerhülsen werden mittels eines so genannten Hülsenschiebers auf ein taktweise ansteuerbares, endlos umlaufendes Muldenband übergeben, das die Leerhülsen sukzessive entweder zu einem Hülsenwender oder zu einer nachgeschalteten Hülsenübergabestellung weiterbefördert.
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Die bekannte Einrichtung ermöglicht eine relativ schnelle, zuverlässige Versorgung der auf beiden Maschinenlängsseiten angeordneten Arbeitsstellen einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit spitzenorientierten Leerhülsen. Allerdings ist die Einrichtung, insbesondere aufgrund des gemeinsamen Antriebes der Transportketten des Hülsenmagazins, recht unflexibel. Das heißt, mit der in der
DE 199 05 856 A1 beschriebenen Einrichtung ist es nicht möglich, auf der Offenend-Rotorspinnmaschine mehrere Garnpartien gleichzeitig zu bearbeiten.
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In der Praxis ist die vorstehend beschriebene Einrichtung daher bereits dahingehend überarbeitet worden, dass im Bereich des Hülsenmagazins mehrere Transport- und Lagerketten installiert sind, die jeweils durch separate Elektromotoren antreibbar sind. Das heißt, das Hülsenmagazin weist mehrere, zum Beispiel zwölf, nebeneinander angeordnete Transport- und Lagerketten für Leerhülsen auf. Die Transport- und Lagerketten 1 bis 4, die Transport- und Lagerketten 5 bis 7, die Transport- und Lagerketten 8 bis 10 und die Transport- und Lagerketten 11 und 12 sind dabei jeweils mit einem eigenen Antrieb ausgestattet.
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Mit einem derartig ausgebildeten Hülsenmagazin können zwar verschiedene Garnpartien gleichzeitig erstellt werden, diese verbesserte Ausführungsform eines Hülsenmagazins hat allerdings den erheblichen Nachteil, dass Variationen der Partienverwaltung durch die Konstruktion des Hülsenmagazins begrenzt sind. Das heißt, mit einem Hülsenmagazin, das die vorstehend beschriebene Ausbildung aufweist, können, wenn keine Umbaumaßnahmen eingeleitet werden, maximal vier Garnpartien gleichzeitig erstellt werden.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, die an den beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweist und mit einem maschinenendseitig angeordneten Hülsenmagazin ausgestattet ist, das über mehrere Leerhülsen-Transportreihen verfügt, die elektromotorisch antreibbar und mit Leerhülsen verschiedener Garnpartien bestückbar sind, dahingehend zu verbessern, dass bezüglich des Hülsenmagazins variablere Garnpartienverwaltungen gegeben sind, ohne dass am Bauzustand des Hülsenmagazins irgendwelche Änderungen notwendig sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Leerhülsen-Transportreihen mit Elektroantrieben ausgestattet sind, die an eine Steuereinheit der Textilmaschine angeschlossen sind, wobei die Steuereinheit so ausgebildet ist, dass softwaremäßig verschiedene Partieverwaltungsprogramme einstellbar sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass bei Bedarf an der Steuereinheit schnell und problemlos verschiedene Partieverwaltungsprogramme für die Leerhülsen-Transportreihen des Hülsenmagazins einstellbar sind. Das bedeutet, auf einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, deren Hülsenmagazin die erfindungsgemäße Ausbildung aufweist, können nicht nur mehrere unterschiedliche Garnpartien gleichzeitig gefertigt und dabei die Antriebe der Leerhülsen-Transportreihen durch die Steuereinheit entsprechend angesteuert werden, sondern im Bedarfsfall kann der Betrieb des Hülsenmagazins auch problemlos an ein geändertes Partieverwaltungsprogramm angepasst werden. Die Anpassung an ein neues Partieverwaltungsprogramm erfolgt dabei einfach durch entsprechende Einstellung der Steuerprogramme der Steuereinheit. Irgendwelche Änderungen am Bauzustand des Hülsenmagazins sind im diesem Zusammenhang nicht notwendig. Die Steuereinheit kann als Maschinensteuerung ausgebildet sein. Die Steuereinheit kann auch durch eine oder mehrere Arbeitsstellensteuerungen gebildet werden oder durch die Steuerung eine Serviceaggregates. Als Steuereinheit kommt auch ein übergeordneter Rechner in Frage, der gleichzeitig mehrere Textilmaschinen verwaltet.
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Vorzugsweise sind die Partieverwaltungsprogramme der Steuereinheit auf eine unterschiedliche Anzahl von Garnpartien einstellbar. Mittels der Partieverwaltungsprogramme sind die Leerhülsen-Transportreihen des Hülsenmagazins vorzugsweise einer bestimmten vorgebbaren Garnpartie zuordenbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Elektroantriebe der Leerhülsen-Transportreihen entsprechend der eingestellten Partieverwaltungsprogramme von der Steuereinheit angesteuert.
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Das heißt, mittels eines erfindungsgemäßen Hülsenmagazins, das beispielsweise zwölf einzelmotorisch angetriebene Leerhülsen-Transportreihen aufweist, können bei Bedarf bei einem ersten Arbeitsgang alle Leerhülsen-Transportreihen mit Leerhülsen unterschiedlicher Garnpartien bestückt werden.
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In einem nachfolgenden Arbeitsgang kann das Hülsenmagazin, ohne dass irgendwelche Umbauarbeiten notwendig sind, zum Beispiel mit Leerhülsen vier verschiedener Garnpartien bestückt werden, wobei beispielsweise vier Leerhülsen-Transportreihen mit Leerhülsen einer Garnpartie A, vier Leerhülsen-Transportreihen mit Leerhülsen einer Garnpartie B, zwei Leerhülsen-Transportreihen mit Leerhülsen einer Garnpartie C und zwei Leerhülsen-Transportreihen mit Leerhülsen einer Garnpartie D bestückt sind. Vorteilhafterweise ist jede der Leerhülsen-Transportreihen des Hülsenmagazins mit Leerhülsen einer bestimmten, vorgebbaren Garnpartie bestückt. Durch eine solche Ausbildung ist sichergestellt, dass eine anfordernde Arbeitsstelle stets schnell und zuverlässig mit einer korrekten Leerhülse beliefert wird.
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Benachbarte Leerhülsen-Transportreihen des Hülsenmagazins können jeweils mit Leerhülsen einer anderen Garnpartie bestückt werden. Eine solche Ausbildung ermöglicht es, auf einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine gleichzeitig verschiedene Garnpartien zu fertigen, wobei durch das softwaremäßig einstellbare Partieverwaltungsprogramm gewährleistet ist, dass jede der Arbeitsstellen der Textilmaschine stets schnell und zuverlässig mit einer angeforderten Leerhülse versorgt wird.
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Vorzugsweise ist jede der Leerhülsen-Transportreihen des Hülsenmagazins mit einem Einzelantrieb ausgestattet, der als Einzelantrieb ausgebildet und an die Steuereinheit der Textilmaschine angeschlossen ist. Eine solche Ausführungsform ermöglicht auf einfache und zuverlässige Weise einen sicheren Betrieb einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, die an den beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweist und mit einem maschinenendseitig angeordneten Hülsenmagazin ausgestattet ist, das über Leerhülsen-Transportreihen verfügt, die jeweils mit Leerhülsen einer bestimmten Garnpartie bestückt sind. Das heißt, durch eine bedarfsgerechte Ansteuerung der Leerhülsen-Transportreihen eines derartigen Hülsenmagazins ist auf relativ einfache Weise zu gewährleisten, dass die Arbeitsstellen jederzeit mit Leerhülsen einer benötigten Garnpartie versorgt werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann allerdings auch vorgesehen sein, dass mehrere der Leerhülsen-Transportreihen des Hülsenmagazins einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, der an die Steuereinheit der Textilmaschine angeschlossen ist. Das heißt, bei einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, auf der in der Regel große, umfangreiche Garnpartien gefertigt werden, so dass auf einer Vielzahl der Arbeitsstellen der Textilmaschine stets Leerhülsen einer gleichen Garnpartie benötigen werden, kann die Konstruktion des Hülsenmagazins durch einen solchen gemeinsamen Antrieb vereinfacht und damit kostengünstiger gestaltet werden. In einem solchen Fall sind selbstverständlich alle der zu einer Transporteinheit zusammengefassten Leerhülsen-Transportreihen mit Leerhülsen einer gleichen Garnpartie bestückt. Die Verwendung eines gemeinsamen Antriebs für zwei Leerhülsentransportreihen stellt dabei einen besonders vorteilhaften Kompromiss zwischen dem Aufwand der Konstruktion und der Flexibilität der Partieverwaltung dar.
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Die Antriebe für die Leerhülsen-Transportreihen sind vorteilhafterweise als Schrittmotoren ausgebildet. Solche Schrittmotoren sind Großserienbauteile, die im Handel kostengünstig erwerbbar und im Textilmaschinenbau auf verschiedenen Anwendungsgebieten bewährte Antriebe sind. Derartige Schrittmotoren zeichnen sich beispielsweise dadurch aus, dass der Drehwinkel ihrer Rotoren ohne großen Steuerungsaufwand stets exakt einstellbar ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
- 1 schematisch in Draufsicht eine erste Ausführungsform eines maschinenendseitig einer Offenend-Rotorspinnmaschine angeordneten, mit Leerhülsen-Transportreihen ausgestatteten Hülsenmagazins, wobei die Leerhülsen-Transportreihen Einzelantriebe aufweisen, die an eine erfindungsgemäß ausgebildete Steuereinheit einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine angeschlossen sind,
- 2 schematisch in Draufsicht eine weitere Ausführungsform eines maschinenendseitig einer Offenend-Rotorspinnmaschine angeordneten Hülsenmagazins, wobei einige der Leerhülsen-Transportreihen zu Transporteinheiten mit einem Gemeinschaftsmotor zusammengefasst sind,
- 3 im Schnitt, ein maschinenendseitig einer Offenend-Rotorspinnmaschine angeordnetes, an die Steuereinheit einer Textilmaschine angeschlossenes Hülsenmagazin, betrachtet von der Frontseite der Offenend-Rotorspinnmaschine aus.
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Die 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines im Maschinenendbereich einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine angeordneten Hülsenmagazins 3, das an eine Steuereinheit angeschlossen und durch diese mit variabler Partieverwaltung betreibbar ist. Die Steuereinheit ist hier als Maschinensteuerung 14 ausgebildet. Die Kreuzspulen herstellende Textilmaschine ist als Offenend-Rotorspinnmaschine 1 ausgebildet und weist, wie bekannt, zwischen ihren Endgestellen 4 eine Vielzahl von Arbeitsstellen 5 auf, die auf beiden Maschinenlängsseiten der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeordnet sind.
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Die Arbeitsstellen 5, die, wie üblich und daher nicht näher dargestellt, jeweils eine Spinnvorrichtung sowie eine nachgeschaltete Spulvorrichtung aufweisen, werden während des Spinn-/Spulbetriebes durch mehrere Serviceaggregate 10 versorgt, die zum Beispiel an einer Schienenkonstruktion 11 verfahrbar gelagert sind. Die Serviceaggregate 10, in der Regel so genannte Wechsel- und Reinigerwagen, greifen ein, wenn an einer der Arbeitsstellen ein Bedienfall ansteht.
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Ein solcher Bedienfall ist beispielsweise gegeben, wenn an einer der Arbeitsstellen 5 eine Kreuzspule 6 ihren vorgegebenen Durchmesser erreicht hat und gegen eine frische Leerhülse 7 ausgetauscht werden muss.
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Derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 verfügen des Weiteren über eine so genannte Kreuzspulentransporteinrichtung 8, das heißt, solche Textilmaschinen weisen zwischen ihren Arbeitsstellen 5 maschinenlange Transportbänder 9 zum Abtransportieren von fertiggestellten Kreuzspulen 6 auf.
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Solche Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 sind außerdem oft mit einer Leerhülsenversorgungseinrichtung ausgestattet, die im Wesentlichen aus dem maschinenendseitig angeordneten Hülsenmagazin 3, einer Hülsenverteileinrichtung 2 und maschinenlangen Leerhülsentransportbändern 21 besteht. Über die Leerhülsentransportbänder 21 werden im Bedarfsfall frische Leerhülsen 7 vom Hülsenmagazin 3 zu den Arbeitsstellen 5 befördert.
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Das Hülsenmagazin 3 weist seinerseits eine Vielzahl von Leerhülsen-Transportreihen 12 auf, die gemäß einer ersten Ausführungsform jeweils mittels eines Einzelantriebes 13 definiert antreibbar sind. Die Einzelantriebe 13 sind als Elektroantriebe, vorzugsweise als Schrittmotoren, ausgebildet und an eine Maschinensteuerung 14 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeschlossen. Die Maschinensteuerung 14 ist dabei so ausgebildet, dass softwaremäßig einstellbar ist, mit welchem Steuerprogramm die Einzelantriebe 13 betrieben werden. Das heißt, an der Maschinensteuerung 14 sind softwaremäßig unterschiedliche Partieverwaltungsprogramme des Hülsenmagazins 3 einstellbar.
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Wie insbesondere aus 3 ersichtlich, weisen die zahlreichen, nebeneinander angeordneten Leerhülsen-Transportreihen 12 des Hülsenmagazins 3 jeweils eine Vielzahl von Hülsenaufnahmedornen 15 auf, auf denen spitzenorientiert, jeweils eine Leerhülse 7 deponiert ist. Die Leerhülsen 7 sind bei Bedarf durch die Hülsenverteileinrichtung 2 auf eines der Leerhülsentransportbändern 21 überführbar.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel verfügt die Hülsenverteileinrichtung 2 über einen entlang der Leerhülsen-Transportreihen 12 des Hülsenmagazins 3 auf einer Schienenkonstruktion 17 verfahrbaren Hülsenwagen 16, der mit einem drehbar gelagerten Hülsengreifer 18 ausgestattet ist.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel gemäß 1 im Wesentlichen dadurch, dass wenigstens einige der Leerhülsen-Transportreihen 12 zu Transporteinheiten 19 zusammengefasst sind. Das heißt, mehrere der Leerhülsen-Transportreihen 12 weisen einen gemeinsamen Antrieb 20 auf, der an die Maschinensteuerung 14 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeschlossen ist.
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Auch die Gemeinschaftsantriebe 20 sind vorzugsweise als Schrittmotoren ausgebildet und an die Maschinensteuerung 14 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeschlossen, die so ausgebildet ist, dass die Steuerprogramme für die Einzelantriebe 13 und die Antriebe 20 jederzeit softwaremäßig so einstellbar sind, dass das Hülsenmagazin 3 mit unterschiedlichen Partieverwaltungsprogrammen betreibbar ist.
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Die 3 zeigt im Schnitt ein im Endbereich einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine angeordnetes, erfindungsgemäßes Hülsenmagazin 3.
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Wie ersichtlich, ist neben dem Endgestell 4 einer Offenend-Rotorspinnmaschine 1 ein Hülsenmagazin 3 angeordnet, das Leerhülsen-Transportreihen 12 aufweist, die jeweils mit einer Vielzahl von Hülsenaufnahmedornen 15 zum Bevorraten von Leerhülsen 7 ausgestattet sind. Das Hülsenmagazin 3 weist eine Mehrzahl, zum Beispiel zwölf solcher dieser Leerhülsen-Transportreihen 12 auf, die gemäß Blickrichtung der 3 hintereinander angeordnet sind.
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In einer ersten Ausführungsform ist jede der Leerhülsen-Transportreihen 12 mit einem Einzelantrieb 13 ausgestattet, der über eine Steuerleitung 22 an die Maschinensteuerung 14 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 angeschlossen ist. Die Maschinensteuerung 14 ist dabei, wie vorstehend bereits erläutert, so ausgebildet, dass das Steuerprogramm für die Einzelantriebe 13, zum Beispiel über eine Tastatur 23 der Maschinensteuerung 14 softwaremäßig so einstellbar ist, dass das Hülsenmagazin 3 mit vorgebbaren unterschiedlichen Partieverwaltungsprogrammen betreibbar ist.
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Im Bereich des Hülsenmagazins 3 ist außerdem eine Hülsenverteileinrichtung 2 installiert, die über einen auf Schienen 17 verfahrbaren Hülsenwagen 16 verfügt, der mit einem drehbar gelagerten Hülsengreifer 18 ausgestattet ist.
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Bei Bedarf zieht der Hülsenwagen 16 eine angeforderte Leerhülse 7 von einem Hülsenaufnahmedorn 15 der betreffenden Leerhülsen-Transportreihe 12 und übergibt sie dem Leerhülsentransportband 21, das zu der die Leerhülse 7 anfordernden Arbeitsstelle 5 führt.
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Funktion der Einrichtung (erläutert anhand des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 ):
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Vor jedem Betriebsstart wird zunächst das Hülsenmagazin 3 „geladen“. Das heißt, die zahlreichen Leerhülsen-Transportreihen 12 des Hülsenmagazins 3 werden jeweils mit Leerhülsen 7 einer bestimmten Garnpartie bestückt, wobei nebeneinander angeordnete Leerhülsen-Transportreihen 12 durchaus Leerhülsen 7 einer anderen Garnpartie aufweisen können.
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Des Weiteren wird die Maschinensteuerung 14 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 softwaremäßig so eingestellt, dass gewährleistet ist, dass im Bedarfsfall eine anfordernde Arbeitsstelle 5 stets mit einer Leerhülse 7 der richtigen Garnpartie beliefert wird. Das heißt, wenn im Laufe des regulären Spinnbetriebes an einer der Arbeitsstellen 5 eine der Kreuzspulen 6 ihren vorgeschriebenen Durchmesser erreicht hat und schnellstmöglich gegen eine frische Leerhülse 7 ausgetauscht werden muss, wird durch die Steuereinrichtung der betreffenden Arbeitsstelle 5 ein Serviceaggregat 10, zum Beispiel ein Wechsel- und Reinigerwagen, angefordert, der daraufhin zu der betreffenden Arbeitsstelle 5 fährt und dort einrastet. Anschließend wird durch das Serviceaggregat 10 ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel initiiert, das heißt, die fertiggestellte Kreuzspule 6 wird durch das Serviceaggregat 10 auf eine hinter den Arbeitsstellen 5 angeordnete Kreuzspulentransporteinrichtung 8 überführt und von dieser zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenübergabestation transportiert. Gleichzeitig wird durch das Serviceaggregat 10 oder die betreffende Arbeitsstelle 5 beim zentralen Hülsenmagazin 3 eine frische Leerhülse 7 der betreffenden Garnpartie angefordert.
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Das mittels der Maschinensteuerung 14 softwaremäßig eingestellte Partieverwaltungsprogramm des Hülsenmagazins 3 aktiviert bei Anforderung einer frischen Leerhülse 7 die betreffende Leerhülsen-Transportreihe 12 des Hülsenmagazins 3, das heißt, die Leerhülsen-Transportreihe 12, die mit Leerhülsen 7 der angeforderten Garnpartie bestückt ist. Die betreffende Leerhülsen-Transportreihe 12 wird beispielsweise so positioniert, dass die Leerhülse 7 durch eine Hülsenverteileinrichtung 2 greifbar und auf ein Leerhülsentransportband 21 überführbar ist. Das heißt, ein auf einer Schienenkonstruktion 17 entlang der Leerhülsen-Transportreihen 12 des Hülsenmagazins 3 verfahrbar gelagerter und mit einem beweglichen Hülsengreifer 18 ausgestatteter Hülsenwagen 16 positioniert sich im Bereich der betreffenden Leerhülsen-Transportreihe 12, fasst mit seinem Hülsengreifer 18 die betreffende Leerhülse 7 und überführt sie auf das richtige Leerhülsentransportband 21.
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Das Leerhülsentransportband 21 fördert die angeforderte Leerhülse 7 dann schnellstmöglich, spitzenorientiert zur betreffenden Arbeitsstelle 5, wo die Leerhülse 7 durch das Serviceaggregat 10 aufgenommen und in den Spulenrahmen der Arbeitsstelle 5 eingelegt wird.
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Der Kreuzspulen-/Leerhülsenwechselzyklus ist damit abgeschlossen, an der betreffenden Arbeitsstelle 5 kann der Spinnprozess neu gestartet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offenend-Rotorspinnmaschine
- 2
- Hülsenverteileinrichtung
- 3
- Hülsenmagazin
- 4
- Endgestell
- 5
- Arbeitsstelle
- 6
- Kreuzspule
- 7
- Leerhülse
- 8
- Kreuzspulentransporteinrichtung
- 9
- Spulentransportband
- 10
- Serviceaggregat
- 11
- Schienenkonstruktion
- 12
- Leerhülsen-Transportreihe
- 13
- Einzelantrieb
- 14
- Maschinensteuerung
- 15
- Hülsenaufnahmedorn
- 16
- Hülsenwagen
- 17
- Schiene
- 18
- Hülsengreifer
- 19
- Transporteinheit
- 20
- Antrieb
- 21
- Leerhülsentransportband
- 22
- Steuerleitung
- 23
- Tastatur
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0916614 B1 [0003, 0004, 0005, 0007]
- EP 0262726 A2 [0003, 0006, 0007]
- DE 19905856 A1 [0008, 0010]