-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Versorgung von Kreuzspuleinrichtungen einer Spinnereimaschine mit Hülsen, wobei eine Vielzahl der Kreuzspuleinrichtungen nebeneinander und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordnet sind und an den Kreuzspuleinrichtungen jeweils Garn auf Hülsen aufgewickelt wird, wobei in zumindest einem Hülsenmagazin leere Hülsen bevorratet werden, sowie mit einer entlang der Kreuzspuleinrichtungen angeordneten Hülsentransportvorrichtung, mit welcher die Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus dem Hülsenmagazin versorgt werden, wobei die Hülsentransportvorrichtung ein endloses Mitnahmeelement, insbesondere ein Transportband, aufweist, das entlang der Vielzahl von Kreuzspuleinrichtungen bewegt wird und eine entsprechende Spinnereimaschine.
-
Moderne Textilmaschinen, wie beispielsweise Offenend-Rotorspinnmaschinen oder auch Spulmaschinen sind in der Lage unterschiedliche Garne an ihren vielen Arbeitsstellen auf Spulen aufzuspulen. Für die einzelnen unterschiedlichen Garne ist es häufig erforderlich oder zumindest zum späteren Erkennen des jeweiligen Garnes hilfreich, wenn unterschiedliche Hülsenarten an der Textilmaschine zur Verfügung gestellt werden. Dabei wird eine Garnart auf eine bestimmte Hülse, welche insbesondere farblich gekennzeichnet ist, aufgespult.
-
Aus der
DE 43 44 058 A1 ist eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, beispielsweise eine Spulmaschine oder eine Offenend-Spinnmaschine bekannt, bei der ein maschineneigenes Transportsystem angeordnet ist, das im Wesentlichen aus einem umlaufenden Endlostransportmittel mit beabstandet angeordneten Führungs- und Mitnahmegliedern besteht und in einer Leitschienenkonstruktion geführt ist. Die Führungs- und Mitnahmeglieder weisen jeweils eine Aufnahme für eine Leerhülse auf. In das Transportsystem können über Anschlussstrecken Kreuzspulentragelemente ein- beziehungsweise ausgespeist werden. Die eingespeisten leeren Kreuzspulentragelemente werden mittels der am Endlostransportmittel angeordneten Führungs- und Mitnahmeglieder in definierte Wechselpositionen vor den Spulstellen eingefahren. Die geometrische Zuordnung der Leerhülsenaufnahmen beziehungsweise der Kreuzspulenaufnahmen ermöglichen es einem automatisch arbeitenden Wechselaggregat, eine fertiggestellte Kreuzspule gegen eine Leerhülse auszutauschen. Die beladenen Kreuzspulentragelemente werden anschließend über die Anschlussstrecke aus dem Transportsystem ausgeschleust.
-
Nachteilig ist hierbei allerdings, dass Hülsen nicht aus einem maschineneigenen Magazin über die gesamte Länge transportiert werden können. Außerdem ist die Bereitstellung unterschiedlicher Hülsenarten schwierig, da die Leerhülsenaufnahmen fest miteinander gekoppelt sind und es dadurch Konflikte mit dem Abtransport der fertiggestellten Kreuzspulen und der Zuführung der richtigen Leerhülse geben kann.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Spinnereimaschine zu schaffen, welche in der Lage ist unterschiedliche Hülsenarten in einem Magazin zu speichern und bei Bedarf an eine entsprechende Arbeitsstelle mit möglichst kurzer Transportzeit transportieren zu können.
-
Die Aufgabe wird gelöst mit einer Spinnereimaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Versorgung von Kreuzspuleinrichtungen einer Spinnereimaschine mit Hülsen ist eine Vielzahl der Kreuzspuleinrichtungen nebeneinander und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordnet. An den Kreuzspuleinrichtungen wird jeweils Garn auf Hülsen aufgewickelt, wobei in zumindest einem Hülsenmagazin leere Hülsen bevorratet werden. Mit einer entlang der Kreuzspuleinrichtungen angeordneten Hülsentransportvorrichtung werden die Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus dem Hülsenmagazin versorgt, wobei die Hülsentransportvorrichtung ein endloses Mitnahmeelement, insbesondere ein Transportband, aufweist, das entlang der Vielzahl von Kreuzspuleinrichtungen bewegt wird.
-
Erfindungsgemäß ist eine Vielzahl von Transportschlitten zur Aufnahme jeweils einer Hülse vorgesehen, wobei die Transportschlitten mit Hilfe des endlosen Mitnahmeelements transportiert werden, um die Hülsen zu den Kreuzspuleinrichtungen zu bringen. Es werden unterschiedliche Arten von Hülsen bevorratet und jeder Kreuzspuleinrichtung wird eine vorbestimmte Art von Hülsen zugeordnet. Die Art der Hülse wird erfasst und zusammen mit dem Transportschlitten wird die Hülse bei Bedarf der ihr zugeordneten Kreuzspuleinrichtung zugeführt.
-
Die unterschiedlichen Arten von Hülsen können in den Schlitten zwischengespeichert werden und bei Bedarf sehr schnell an die entsprechende Kreuzspulstelle gefördert werden. Dazu können die beladenen Schlitten entlang der Maschine verteilt sein, um einen kurzen Weg zu der Kreuzspulstelle zu haben. Es ist auch möglich, dass erst bei einer Anforderung einer bestimmten Hülsenart diese aus dem Magazin mittels einer entsprechenden Handhabungseinrichtung auf den Schlitten gelegt und mittels des endlosen Mitnahmeelements zu der Kreuzspulstelle transportiert werden. Um eine Zuordnung des Schlittens zu der Hülse zu erhalten und die richtige Hülse anliefern zu können, wird die Art der Hülse erfasst. Dies kann durch eine Erkennung der Farbe oder Form der Hülse oder durch eine vorbestimmte Zuordnung der Hülsenart zu einem bestimmten Hülsenmagazin erfolgen. Nachdem die Hülse an die Kreuzspulstelle abgegeben wurde, steht der Schlitten für eine erneute Beladung mit einer Hülse zur Verfügung. Hierfür wird der Schlitten wieder zu einem Magazin transportiert und dort erneut beladen.
-
Um eine Verfolgung des Transportschlittens bzw. der bestimmten Hülse zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Art der Hülse und der individuelle Transportschlitten miteinander verknüpft werden. Diese Verknüpfung kann steuerungstechnisch erfolgen, indem der Schlitten eine eindeutige Kennzeichnung erhält. Diese Kennzeichnung kann beispielsweise ein Barcode mit einer eindeutigen Nummer sein. Bei der Aufnahme einer Hülsenart wird registriert, dass der Schlitten mit der bestimmten Kennzeichnung mit einer bestimmten Hülsenart beladen ist. Wird diese Hülsenart angefordert, so wird der Schlitten mit der entsprechenden Kennzeichnung an die anfordernde Kreuzspulstelle gefördert und die richtige Hülse kann dort übernommen werden.
-
Vorzugsweise wird der Standort des Transportschlittens an der Hülsentransportvorrichtung von einer entsprechenden Steuerung erfasst. Eine schnelle Lieferung des Schlittens bzw. der entsprechenden Hülse an die anfordernde Kreuzspulstelle ist damit möglich. Es kann hiermit der kürzeste Anlieferungsweg ermittelt und der Transport des entsprechenden Schlittens bewirkt werden.
-
Vorteilhaft ist es, wenn eine Steuerung den Standort und das Ziel des Transportschlittens verwaltet und den Transportschlitten an die vorbestimmte Kreuzspuleinrichtung leitet. Es kann damit eine bedarfsgerechte Zuführung des Transportschlittens bzw. der richtigen Hülse an die Kreuzspulstelle erfolgen. Die Kreuzspulstelle bzw. deren Maschinensteuerung stellt einen Bedarf einer bestimmten Hülse fest und gibt eine Anforderung an die Steuerung der Hülsentransportvorrichtung aus. Die Steuerung der Hülsentransportvorrichtung stellt somit fest, wo sich geeignete Transportschlitten befinden und wo die anfordernde Kreuzspulstelle ist. Sodann wird ein Transportschlitten von der Steuerung ausgewählt, welcher in der Lage ist eine Hülse möglichst schnell zu der Kreuzspulstelle zu befördern.
-
Je nach Ausführung der vorliegenden Erfindung wird der Transportschlitten stets einer einzigen Maschinenseite oder wahlweise einer der beiden Maschinenseiten zugeleitet. Bei einer Zuführung nur einer der beiden Maschinenseiten wird die Anlage eine höhere Kapazität haben, die Hülsen schneller zur Verfügung stellen können und einfach im Aufbau sein. Bei einer Zuführung an beide Maschinenseiten ist der Aufbau konstruktiv und steuerungstechnisch etwas aufwändiger. Unterschiedliche Hülsen müssen aber nicht seitenweise magaziniert sein und es können damit mehr unterschiedliche Hülsentypen bereitgestellt werden.
-
Eine erfindungsgemäße Spinnereimaschine weist eine Vielzahl nebeneinander und an zwei in Längsrichtung der Spinnereimaschine befindlichen Maschinenseiten angeordneten Kreuzspuleinrichtungen auf, die jeweils zum Aufwinden von Garn auf Hülsen vorgesehen sind. Es ist zumindest ein Hülsenmagazin zur Bevorratung von leeren Hülsen sowie eine entlang der Kreuzspuleinrichtungen angeordnete Hülsentransportvorrichtung zur Versorgung der Kreuzspuleinrichtungen mit leeren Hülsen aus dem Hülsenmagazin vorhanden. Die Hülsentransportvorrichtung weist ein endloses Mitnahmeelement, insbesondere ein Transportband, auf. In dem Hülsenmagazin können unterschiedliche Arten von Hülsen bevorratet werden. Jeder Kreuzspuleinrichtung ist eine vorbestimmte Art von Hülsen zugeordnet.
-
Erfindungsgemäß weist die Hülsentransportvorrichtung eine Vielzahl von Transportschlitten zur Aufnahme und zum Transport jeweils einer Hülse auf. Eine Erfassungseinrichtung ist vorgesehen, welche die Art der Hülse erfasst. Diese Erfassungseinrichtung kann ein Sensor sein, der die Hülse beispielsweise hinsichtlich ihrer Farbe oder Form untersucht. Es kann aber auch ein komplettes Hülsenmagazin sein, in welchem sortenrein nur eine Hülsenart gespeichert ist. An dem Hülsenmagazin ist eine Übergabestation vorgesehen zur Übergabe einer Hülse an den Transportschlitten. Eine Schreibeinrichtung ist vorgesehen zur Kennzeichnung des Transportschlittens in Bezug auf die Art der mitgeführten Hülse. Diese Schreibeinrichtung kann in einer Steuerung vorgesehen sein, in welcher eine Verbindung zwischen einem bestimmten Transportschlitten und einer bestimmten Hülsenart geschaffen wird. Das Mitnahmeelement ist um eine oder beide Maschinenseiten herumgeführt, um die Hülse zusammen mit dem Transportschlitten der ihr zugeordneten Kreuzspuleinrichtung zuzuführen. Der Transportschlitten wird dabei zusammen mit der Hülse mit dem endlosen Mitnahmeelement von dem Hülsenmagazin zu der anfordernden Kreuzspulstelle oder auch zuerst zu einem Zwischenspeicher und dann zu einer anfordernden Kreuzspulstelle gefördert. Ist das endlose Mitnahmeelement ein Transportriemen so wird der Schlitten reibschlüssig mit dem Riemen verbunden und durch die Bewegung des Riemens zu dem vorbestimmten Ziel gefördert. Der Schlitten kann dort beispielsweise mit einer Halteeinrichtung gegenüber dem weiterlaufenden Riemen gestoppt werden oder der Riemen selbst wird gestoppt. Die Hülse wird mit einer Handhabungseinrichtung an dem Ziel von der Kreuzspulstelle, einem Zwischenspeicher oder einer Wartungseinrichtung, bspw. einem Spulenwechsler, von dem Schlitten entnommen und weiter gehandhabt.
-
Sind in einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung an jeder Maschinenseite mehrere Hülsenmagazine, insbesondere nebeneinander, angeordnet, so wird hierdurch die Kapazität der bereitgestellten Hülsen gegenüber einer stirnseitigen Anordnung der Hülsenmagazine deutlich erhöht. Es können damit wesentlich mehr Hülsen magaziniert werden. Das meist manuell durchgeführte Bestücken der Hülsenmagazine mit Hülsen kann damit auch sehr rationell durchgeführt werden, da durch die hohe Kapazität nur selten ein erneuter Bestückungsvorgang stattfinden muss.
-
Vorzugsweise ist jedes Hülsenmagazin ausschließlich einer vorbestimmten Maschinenseite zur Bevorratung von leeren Hülsen für diese Maschinenseite zugeordnet. Damit wird die Ausführung der Hülsentransportvorrichtung besonders einfach möglich, da die Hülse nicht auf die andere Maschinenseite verbracht werden muss. Da in vielen Fällen die unterschiedlichen Hülsenarten nach Maschinenseiten unterteilt sein werden, kann die Bestückung der Hülsenmagazine häufig auf einfache Weise sortenrein erfolgen. Außerdem können die Hülsenmagazine die Hülsen aber auch chaotisch bevorraten und mit einem entsprechenden Auswahlsystem die jeweilige Hülsenart an die Arbeitsstelle transportieren.
-
Vorteilhafterweise ist jeder separaten Maschinenseite oder beiden Maschinenseiten gemeinsam eine stationäre Hülsentransportvorrichtung zugeordnet. Bei der Ausführung mit einer stationären Hülsentransportvorrichtung an jeder separaten Maschinenseite ist eine einfache Bauausführung der Erfindung möglich. Hülsen einer Seite können aber nicht für Kreuzspulstellen der anderen Maschinenseite verwendet werden. Ist eine stationäre Hülsentransportvorrichtung beiden Maschinenseiten gemeinsam zugeordnet, so können Hülsen, die im Magazin auf einer Maschineseite bevorratet werden zu einer Kreuzspulstelle der anderen Maschinenseite befördert werden. Der Bauaufwand ist größer, allerdings erreicht man eine höhere Flexibilität bzgl. der Zuführung unterschiedlicher Hülsen zu den Kreuzspulstellen der ganzen Maschine.
-
Ist in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung zwischen den beiden Maschinenseiten ein gemeinsames Mitnahmeelement angeordnet, so kann der bauliche Aufwand reduziert werden. Der Rücktransport des Transportschlittens zu dem Hülsenmagazin erfolgt dabei mittels des gemeinsamen Mitnahmeelements zwischen den beiden Maschinenseiten.
-
Weist der Transportschlitten ein Kennzeichnungselement, insbesondere einen Barcode oder einen RFID-Chip, auf, um die Art der Hülse auf dem Transportschlitten zu vermerken, so wird eine Verbindung zwischen dem Schlitten und der Hülse geschaffen, die mittel der Steuerung leicht zu verfolgen und einer bestimmten Kreuzspulstelle zustellbar ist.
-
Ist der Hülsentransportvorrichtung vorteilhafterweise eine Erfassungseinrichtung, insbesondere ein Scanner, zugeordnet, so kann der Standort des Transportschlittens einfach erfasst werden. Eine Zuführung zu der anfordernden Kreuzspulstelle kann damit einfach erfolgen, auch wenn der Schlitten nicht in der Ausgangsposition an dem Hülsenmagazin, sondern bereits in der Hülsentransportvorrichtung unterwegs ist.
-
Ist der Hülsentransportvorrichtung eine Steuerung zugeordnet, um den Standort und das Ziel des Transportschlittens verwalten und den Transportschlitten an die vorbestimmte Kreuzspuleinrichtung leiten zu können, so ist die Anlage sehr flexibel und bedarfsgerecht zu betreiben. Die Steuerung kann dabei den Bedarf an Hülsen, den Standort des Schlittens, den Standort der benötigten Hülse sowie das Ziel des Transportauftrages erfassen und verwalten.
-
Vorzugsweise sind mehrere Hülsenmagazine im Bereich von Versorgungseinheiten der Spinnereimaschine, insbesondere am Antriebsgestell, Zwischengestell oder Endgestell der jeweiligen Maschinenseite angeordnet. Damit können die Hülsenmagazine entlang der Maschine verteilt sein und insgesamt eine Verkürzung der zuführenden Länge an der Spinnereimaschine bewirken.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren sind gemäß der vorangegangenen Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.
-
Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
- 1 eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an einem Maschinenende und einer umlaufenden Hülsentransportvorrichtung pro Maschine,
- 2 eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an beiden Maschinenenden und einer umlaufenden Hülsentransportvorrichtung pro Maschine,
- 3 eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an einem Maschinenende und jeweils einer Hülsentransportvorrichtung pro Maschinenseite,
- 4 eine Spinnereimaschine mit mehreren Hülsenmagazinen an einem Maschinenende und jeweils einer Hülsentransportvorrichtung pro Maschinenseite mit einem mittig angeordneten gemeinsamen Mitnahmeelement und
- 5 einen Transportschlitten mit einer Hülse.
-
Bei der nachfolgenden Beschreibung der dargestellten alternativen Ausführungsbeispiele werden für Merkmale, die im Vergleich zu den dargestellten anderen Ausführungsbeispielen in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
-
In 1 ist eine Draufsicht auf eine skizziert dargestellte Spinnereimaschine 1, beispielsweise eine Offenend-Rotorspinnmaschine oder eine Spulmaschine, dargestellt. Die Spinnereimaschine 1 weist ein Triebgestell 2 und ein Endgestell 3 auf, welche jeweils am Ende der Spinnereimaschine 1 angeordnet sind. Die Spinnereimaschine 1 weist in Längsrichtung zwei Maschinenseiten auf, an welchen eine Vielzahl von Kreuzspuleinrichtungen 4 zwischen dem Triebgestell 2 und dem Endgestell 3 angeordnet sind. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist nur eine der Kreuzspuleinrichtungen 4 mit einem Bezugszeichen versehen. Die Vielzahl der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist in Sektionen 5.1 bis 5.5 zusammengefasst. In jeder Sektion 5.1 bis 5.5 sind auf jeder Maschinenseite acht Kreuzspuleinrichtungen 4 angeordnet. In jeder der Kreuzspuleinrichtungen 4 ist ein nicht dargestellter Halter für eine Hülse 9 vorgesehen, auf welche ein Garn kreuzweise aufgespult wird. Je nach Garnart wird eine unterschiedliche Hülsenart benötigt. Dies ist erforderlich oder zumindest hilfreich um die Garnart, die sich auf der Hülse 9 befindet, später wieder leichter identifizieren zu können, wenn sich die Spule nicht mehr an der Kreuzspuleinrichtung 4 befindet.
-
Eine Hülsentransportvorrichtung 6 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Transportband ausgebildet, auf welchem sich Transportschlitten 8 befinden, auf die Hülsen 9 gelegt und an ein vorbestimmtes Ziel transportiert werden. Das Transportband der Hülsentransportvorrichtung 6 umgibt die Maschine 1 und kann somit alle Kreuzspuleinrichtungen 4 und Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 erreichen. Die Hülsen 9 befinden sich zuerst in einer großen Anzahl in mehreren Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4. In dem Ausführungsbeispiel der 1 sind in dem Endgestell 3 auf jeder Maschinenseite zwei Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 angeordnet. Die beiden Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 sind in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnet. Hierdurch schmiegen sie sich eng an die Spinnereimaschine 1 an und benötigen dadurch nur wenig Bauraum. Sie können aber auch anderweitig in dem Endgestell 3, beispielsweise an der Stirnseite oder an der Stirnseite und den Längsseiten des Endgestells 3 angeordnet sein. In den Hülsenmagazinen 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 kann eine sortenreine Magazinierung der Hülsen 9 erfolgen, so dass durch diese vier vorhandenen Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 beispielsweise vier unterschiedliche Hülsenarten magaziniert sein können. Die Versendung der Hülsen 9 an die entsprechenden Kreuzspuleinrichtungen 4 kann steuerungstechnisch sehr einfach erfolgen, da bekannt ist, welche Hülsenart sich in welchem der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 befindet.
-
Zur Versendung der Hülsen 9 wird eine bestimmte Hülsenart aus dem Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4, in welchem die entsprechende Hülse 9 magaziniert ist, auf einen Schlitten 8 gelegt. Das Transportband der Hülsentransportvorrichtung 6 beginnt sich zu bewegen und fördert damit den Schlitten 8 zu der gewünschten Kreuzspulstelle 4. Alternativ kann bei sich ständig bewegenden Transportband eine Stoppeinrichtung den Schlitten 8 an dem entsprechenden Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4 und der gewünschten Kreuzspulstelle 4 anhalten.
-
2 zeigt eine Spinnereimaschine 1, welche ähnlich aufgebaut ist wie die Spinnereimaschine 1 der 1. Unterschiedlich ist bei der Ausführung gemäß 2 die Anordnung der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4. Zwei der Hülsenmagazine 7.1, 7.3 sind an dem Endgestell 3 der Spinnereimaschine 1 angeordnet, während die beiden anderen Hülsenmagazine 7.2, 7.4 am Antriebsgestell 2 angeordnet sind. Die Hülsentransportvorrichtung 6 erstreckt sich wiederum um die gesamte Maschine 1 und passiert jede Kreuzspuleinrichtung 4 und jedes der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 und damit beide Maschinenseiten. Die Verteilung der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 auf das Antriebsgestell 2 und das Endgestell 3 kann Vorteile bezüglich der Raumausnutzung an der Maschine 1 bringen. Die nicht dargestellten Schlitten 8 werden ebenso wie bei 1 auf einem Transportband der Hülsentransportvorrichtung 6 bewegt.
-
Es kann vorgesehen sein, dass die Hülsentransportvorrichtung 6 die Hülsen 9 in nur einer Richtung transportieren kann. In einer anderen Ausführung kann aber auch vorgesehen sein, dass die Hülsentransportvorrichtung 6 wie durch die Pfeile in beiden Richtungen angedeutet ist, in beiden Richtungen Hülsen 9 transportieren kann. In diesem Fall kann die Steuerung der Hülsentransportvorrichtung 6 festlegen, wie die Versorgung der benötigten Hülse 9 am Schnellsten erfolgen kann und dementsprechend die Transportrichtung bestimmen. So kann einerseits eine Hülse 9 aus dem Hülsenmagazin 7.1 in Richtung zum Hülsenmagazin 7.2 und andererseits eine Hülse 9 vom Hülsenmagazin 7.2 in Richtung auf das Hülsenmagazin 7.1 transportiert werden. Das Gleiche gilt für die gegenüberliegende Maschinenseite analog.
-
Diese Anordnung kann hinsichtlich des Platzbedarfs günstiger sein und ermöglicht auch, dass noch weitere Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4, ähnlich wie in 1 dargestellt, im Anschluss an das jeweilige Hülsenmagazin an der Spinnereimaschine 1 angeordnet werden. Damit ist die Kapazität der magazinierbaren Hülsen 9 noch mehr erweiterbar war.
-
In 3 ist entlang der Vielzahl der Kreuzspuleinrichtungen 4 an jeder Seite der Spinnereimaschine 1 jeweils eine Hülsentransportvorrichtung 6.1 bzw. 6.2 angeordnet. Die Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils als Transportband ausgebildet, auf welchem sich Transportschlitten 8 befinden, auf die Hülsen 9 gelegt und an ein vorbestimmtes Ziel transportiert werden. Die Hülsen 9 befinden sich zuerst in einer großen Anzahl in mehreren Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4. In dem Ausführungsbeispiel der 3 sind in dem Endgestell 3 auf jeder Maschinenseite zwei Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 angeordnet. Die beiden Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 sind in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnet. Durch die Aufteilung auf jeder Maschinenseite in zwei Hülsenmagazine 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4 wird die Anlage noch flexibler. Es ist eine sortenreine Magazinierung der Hülsen 9 möglich, so dass durch diese vier vorhandenen Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 beispielsweise vier unterschiedliche Hülsenarten magaziniert sein können.
-
Die Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 haben in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine einzige Transportrichtung in Pfeilrichtung. Dies bedeutet, dass die Hülsen 9 aus den Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 entnommen, der Hülsentransportvorrichtung 6 bzw. dem Schlitten 8 übergeben und in Pfeilrichtung bewegt werden.
-
Jede der Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 erstreckt sich entlang aller Kreuzspuleinrichtungen 4 bzw. Sektionen 5.1 bis 5.5 einer Maschinenseite und kehrt in der Maschinenmitte zurück zum Hülsenmagazin 7.1 und 7.2 bzw. 7.3 und 7.4. Jede Hülse 9, die in einem der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 angeordnet ist, kann somit einer beliebigen Arbeitsstelle bzw. Kreuzspulstelle 4 ihrer Maschinenseite zugeführt werden.
-
In 4 ist eine Spinnereimaschine 1 mit mehreren Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 an einem Maschinenende, hier dem Endgestell 3, und jeweils einer Hülsentransportvorrichtung 6.1, 6.2 pro Maschinenseite mit einem mittig angeordneten gemeinsamen Mitnahmeelement dargestellt. Das Mitnahmeelement ist wieder ein Transportband, auf dem Schlitten 8 angeordnet sind. Das mittig angeordnete gemeinsame Mitnahmeelement dient beiden Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 zum Rücktransport der leeren Schlitten 8. Es können aber auch mit Hülsen 9 beladene Schlitten 8 in diesem mittleren Streckenabschnitt befördert werden. Mittels einer Weiche 12 werden die Schlitten 8 von bzw. auf die Hülsentransportvorrichtung 6.1, 6.2 geleitet. Die Schlitten 8 können dadurch auf die Hülsentransportvorrichtung 6.1 oder 6.2 geleitet werden, auf der sie gerade benötigt werden. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass Hülsen 9 aus jedem der Hülsenmagazine 7.1 bis 7.4 auf jede Maschinenseite gefördert werden können. Jede Seite kann somit auf jede gespeicherte Hülsenart zugreifen.
-
Je nach Garnart an der entsprechenden Kreuzspuleinrichtung 4 wird eine Hülsenart angefordert. Die Steuerung der Hülsentransportvorrichtungen 6.1 und 6.2 ist derart ausgelegt, dass aus dem Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4, in welchem sich die angeforderte Hülsenart befindet, die Hülse 9 auf die Hülsentransportvorrichtung 6 bzw. den Schlitten 8 gelegt wird.
-
In 5 ist ein Transportschlitten 8 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der Schlitten 8 hat eine flache Bodenplatte, mit der er auf dem Traportband der Hülsentransportvorrichtungen 6 bzw. 6.1 und 6.2 aufliegt und von dem sich bewegenden Transportband mitgenommen werden kann. Auf der Bodenplatte ist die Hülse 9 in Führungen 10 gehalten. Die Führungen 10 gewährleisten eine sichere Aufnahme der Hülse 9, so dass sie bei dem Transport nicht von dem Schlitten 8 fallen kann. Andererseits erlauben die Führungen 10 aber auch, dass die Hülse 9 einfach, beispielsweise mit Greifer, auf den Schlitten 8 gelegt und wieder entnommen werden kann. Die Bodenplatte hat aufeinander zulaufende Endstücke, damit der Schlitten 8 einfach und ohne zu Verhaken durch die Kurven der Hülsentransportvorrichtungen 6 bzw. 6.1 und 6.2 gefördert werden kann. Außerdem weist der Schlitten 8 einen Barcode 11 auf, mit dem er eindeutig identifizierbar ist. Der Schlitten 8 kann damit über eine Steuerung mit einer Hülse 9 datenmäßig verknüpft werden. Damit ist auch eine eindeutige Zuordnung einer bestimmten Hülsenart zu dem Schlitten 8 und damit zu dem Standort der Hülse 9 bzw. des Schlittens 9 möglich.
-
An den Hülsenmagazinen 7.1 bis 7.4 ist jeweils eine Erfassungseinrichtung vorgesehen, welche die Art der Hülse 9 erfasst. Wenn die Hülse 9 aus dem Hülsenmagazin 7.1 bis 7.4 an einer Übergabestation an den Transportschlitten 8 übergeben wird, wird die Art der Hülse 9 mit der Kennzeichnung des Transportschlittens 8 verknüpft. In der Steuerung wird sozusagen mit einer Art Schreibeinrichtung die mitgeführte Hülse 9 mit der Nummer des Transportschlittens 8 beschrieben und kann damit jederzeit beispielsweise von an den Hülsentransportvorrichtungen 6 bzw. 6.1 und 6.2 angeordneten Scannern erfasst werden.
-
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Spinnereimaschine
- 2
- Triebgestell
- 3
- Endgestell
- 4
- Kreuzspuleinrichtungen
- 5.1 bis 5.5
- Sektionen
- 6, 6.1 bis 6.4
- Hülsentransportvorrichtungen
- 7.1 bis 7.4
- Hülsenmagazine
- 8
- Transportschlitten
- 9
- Hülse 9
- 10
- Führung
- 11
- Barcode
- 12
- Weiche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-