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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen für Aufspulmaschinen in einer Schmelzspinnanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Herstellung von synthetischen Fäden in Schmelzspinnanlagen werden die Fäden am Ende des Prozesses zu Spulen aufgewickelt. Dabei werden die Fäden einer Spinnposition als eine Fadenschar parallel nebeneinander zu Spulen gewickelt. Hierzu werden Aufspulmaschinen mit zwei an einem Spulrevolver auskragend gehaltenen Spulspindeln eingesetzt, die durch Drehung des Spulrevolvers abwechselnd in einen Betriebsbereich und in einen Wechselbereich geführt werden. Zur Aufnahme der Spulen wird jede der Spulspindeln mit Spulhülsen bestückt, die vorzugsweise aus Pappe oder einem Kunststoff gebildet sind. Derartige Spulhülsen weisen zudem Einkerbungen oder Schlitze am Umfang auf, um beim Anwickeln der Spule ein erstes Fadenende zu fixieren. In Abhängigkeit von dem jeweils zu wickelnden Fadentyp werden zudem Spulhülsen mit unterschiedlichen Farbkennzeichnungen genutzt.
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Im Stand der Technik sind nun Einrichtungen zur Bereitstellung derartiger Spulhülsen bekannt, die die Spulhülsen als eine Hülsengruppe aufnehmen und führen, um die Hülsengruppe direkt einer Spindel einer Aufspulmaschine zuzuführen. So geht beispielsweise aus der
DE 42 16 286 A1 eine Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen für Aufspulmaschinen hervor, bei welcher eine Mehrzahl von Hülsengruppen in einem Transportbehälter vorgehalten werden, die mit einem auskragenden Dorn aufgenommen und einer Übernahmestation zugeführt werden. Der Dorn ist an einem Ende mit einer Fahreinrichtung gekoppelt, durch welchen der Dorn zur Aufnahme der Hülsengruppe axial und quer verfahrbar ist.
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Bei den heutigen Aufspulmaschinen werden nun jedoch Spulspindeln eingesetzt, die eine weit auskragende Länge im Bereich von 1,8 m aufweisen. Somit sind sehr lang auskragende Dorne zur Entnahme der Spulhülsen aus einem Transportbehälter erforderlich, die einen großen Platzbedarf beanspruchen.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen für Aufspulmaschinen in einer Schmelzspinnanlage der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, bei welcher eine Vielzahl von Spulhülsen in einer reihenförmigen Anordnung als Hülsengruppe bei geringen Platzbedarf führbar sind.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, die Spulhülsen einer der Hülsengruppen derart zu separieren, dass eine visuelle Überprüfung vor der Verwendung in einer Aufspulmaschine möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Transportbehälter und die Übernahmestation nebeneinander angeordnet sind, dass der Transportbehälter zur Entnahme der Spulhülsen einer der Hülsengruppen eine obere Abgabeöffnung aufweist und dass das Transportmittel oberhalb des Transportbehälters und der Übernahmestation einen horizontal und vertikal beweglichen Mitnehmer zum Transport der Spulhülsen der betreffenden Hülsengruppe aufweist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
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Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, dass eine axiale Verlagerung der Hülsengruppen beim Transport vermieden wird. Insoweit lässt sich der Bauraum zur Bereitstellung der Spulhülsen im wesentlichen auf die Längen der Hülsengruppen beschränken. Die einzelnen Spulhülsen der Hülsengruppe werden von dem Mitnehmer am Umfang aufgenommen und durch eine einfache Höhenverstellung und Querbewegung zu der Übernahmestation geführt. Innerhalb der Übernahmestation lassen sich die Spulhülsen der Hülsengruppe in einfacher Art und Weise ablegen und sind frei zugänglich.
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Für den Transport der Spulhülsen der Hülsengruppe hat sich insbesondere die Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher der Mitnehmer durch einen Saugheber gebildet ist, der mehrere in einer Reihe angeordnete Saugnäpfe aufweist. So lassen sich die Spulhülsen am Umfang durch ein oder mehrere Saugnäpfe unter Wirkung eines Unterdruckes aufnehmen und transportieren.
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Der Mitnehmer wird dabei vorzugsweise an einem Kranportal geführt, wobei der Transportbehälter und die Übernahmestation innerhalb des Kranprotals nebeneinander angeordnet sind. Insoweit ist nur eine Ausrichtung des Transportbehälters und der Übernahmestation innerhalb der Länge der Hülsengruppe erforderlich.
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Zur Aufnahme und Abgabe der Spulhülsen ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Übernahmestation zur Aufnahme der Spulhülsen einer der Hülsengruppen eine Ablagerinne mit einem Ablageende aufweist und dass der Ablagerinne eine Abschiebeeinrichtung zugeordnet ist. Dadurch ist eine Abgabe der Hülsengruppe beispielsweise auf einem Dorn durch ein Aufschieben möglich. Lang ausfahrbare Dorne können so vermieden werden.
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Da derartige Spulhülsen oft mehrmals zur Aufnahme von Spulen verwendet werden, besteht die Gefahr, dass sich in den Kerben und Fangschlitzen der Hülsen noch Fadenreste befinden. Zur Überprüfung der Spulhülsen hat sich daher insbesondere die Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher die Ablagerinne zumindest ein mit einem Rollenantrieb gekoppeltes Rollensystem aufweist, durch welche die Spulhülsen der Hülsengruppe in Umfangsrichtung drehbar sind. So ist eine visuelle Prüfung durch einen Bediener in einfacher Art und Weise möglich.
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Für eine Automation ist die Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, bei welcher das Rollensystem der Ablagerinne mit einer Inspektionsvorrichtung zusammenwirkt, die pro Hülse der Hülsengruppe zumindest einen Inspektionssensor zum Detektieren der Hülsenoberfläche aufweist. So lässt sich beispielsweise über optische Inspektionssensoren unmittelbar die Hülsenoberflächen und eine Hülsenlänge kontrollieren.
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Je nach Anwendungsfall und Fadentyp werden bevorzugt farblich markierte Spulhülsen in unterschiedlicher Farbe genutzt, um die Spulen nach dem Schmelzspinnen aufzunehmen. Hierfür hat sich die Weiterbildung der Erfindung besonders geeignet, bei welcher die Übernahmestation eine Druckkopfvorrichtung zum Auftragen einer Farbmarkierung an den Spulhülsen der Hülsengruppe aufweist. So können über die Druckkopfvorrichtung mittels einer oder mehrerer Injektordüsen direkte Farbmarkierungen am Umfang der Spulhülsen aufgetragen werden.
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Besonders vorteilhaft ist die Anordnung der Druckkopfvorrichtung am Abgabeende der Ablagerinne. So können die Spulhülsen der Hülsengruppe beim Abschieben von der Ablagerinne nacheinander durch die Druckkopfvorrichtung geführt werden und mit einer entsprechenden Farbmarkierung versehen werden.
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Grundsätzlich ist es bekannt, dass derartige Spulhülsen einen Mikrochip aufweisen, der zur Datenspeicherung beschreibbar ist. Insoweit ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Übernahmestation ein Fixiervorrichtung zum Auftragen eines RFID-Etikettes an der Spulhülse der Hülsengruppe aufweist. Die Fixiervorrichtung kann hierbei über eine oder mehrere Fixierstellen zum Auftragen der RFID-Etikettes aufweisen. So können die Spulhülsen während des Abschiebens vereinzelt mit eine Etikett beklebt werden oder alternativ durch mehrere Fixierstationen gemeinsam während der Ablage in der Ablagerinne fixiert werden.
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Beim Aufwickeln von Fäden ist es auch üblich, die Fadenschar einer Spinnposition durch einen Doppelwickler, der im wesentlichen aus zwei spiegelsymmetrisch angeordneten Aufspulmaschinen besteht, zu wickeln. Um derartige Doppelwickler mit jeweils einer Hülsengruppe bestücken zu können, ist die Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, bei welcher dem Transportbehälter mehrere Übernahmestationen zugeordnet sind, wobei die Übernahmestationen nebeneinander mit vordefiniertem Abstand angeordnet sind. So können direkt die Spulhülsen mehrerer Hülsengruppen parallel nebeneinander gleichzeitig bereitgestellt werden.
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Abhängig vom Anwendungsfall und abhängig vom Herstellungsprozess werden Aufspulmaschinen mit unterschiedlicher Anzahl von Wickelstellen eingesetzt. Um jeweils die richtige Anzahl von Spulhülsen bestücken zu können, ist desweiteren vorgesehen, dass die Hülsengruppen jeweils eine Anzahl von Spulhülsen umfassen, die gleichgroße der Anzahl an Wickelstellen der zu bestückenden Aufspulmaschinen ist. So kann die Hülsengruppe beispielsweise 10. 12 oder sogar 16 Spulhülsen umfassen.
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Zur Bestückung der Spulhülsen an die Spulspindeln der Aufspulmaschinen ist desweiteren vorgesehen, dass die Übernahmestation mit zumindest einer Doffereinrichtung zusammenwirkt, die mindestens einen Hülsendorn zur Aufnahme und Abtransport der Hülsengruppe aufweist. So lässt sich die Hülsengruppe unmittelbar durch die Abschiebeeinrichtung von der Ablagerinne auf den Hülsendorn überführen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen für Aufspulmaschinen ist sowohl für eine teilautomatische oder eine vollautomatische Bereitstellung und Bestückung von Spulhülsen in einer Schmelzspinnanlage geeignet.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen wird nachfolgend unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 schematisch eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen
- 2 schematisch eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus 1
- 3 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 1
- 4 schematisch eine Seitenansicht der Übernahmestation des Ausführungsbeispiels aus 1
- 5 schematisch eine Querschnittsansicht der Ablagerinne aus 4
- 6 schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Übernahmestation
- 7 schematisch eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels der Übernahmestation aus 6
- 8 schematisch eine Seitenansicht einer Aufspulmaschine und eine Doffereinrichtung
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In den 1, 2 und 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen für Aufspulmaschinen in einer Schmelzspinnanlage in verschiedenen Ansichten dargestellt. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel schematisch in einer Querschnittsansicht, 2 in einer Draufsicht und 3 in einer Seitenansicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.
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Das Ausführungsbeispiel weist einen Transportbehälter 1 auf, der eine Mehrzahl von Hülsenschächten 1.1 aufweist. In jedem der Hülsenschächte 1.1 ist eine Vielzahl von Spulhülsen 2.1 gehalten. Die Spulhülsen 2.1 sind in einer reihenförmigen Anordnung axial hintereinander angeordnet und bilden jeweils eine Hülsengruppe 2. An einer Oberseite weist der Transportbehälter 1 eine Abgabeöffnung 1.2 auf, so dass jeder der Hülsenschächte 1.1 nach oben hin offen ist. Innerhalb der Hülsenschächte 1.1 des Transportbehälters können in jedem der Hülsenschächte 1.1 identische Spulhülsen 2.1 gelagert sein. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Hülsenschächte 1.1 des Transportbehälters 1 für eine Vorsortierung der Hülsengruppen 2 zu nutzen. So könnten beispielsweise in den Hülsenschächten 1.1 Hülsengruppen 2 mit unterschiedlich farblich markierten Spulhülsen 2.1 gelagert werden.
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Die in den Hülsenschächten 1.1 angeordneten Hülsengruppen 2 weisen jeweils eine Anzahl von Spulhülsen 2.1 auf, die identisch mit einer Anzahl von Wickelstellen der zu versorgenden Aufspulmaschinen ist. Insoweit ist eine der Hülsengruppen 2 geeignet, um eine Spulspindel einer Aufspulmaschine mit Spulhülsen zu bestücken
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Wie insbesondere aus den 1 und 2 hervorgeht, ist seitlich neben dem Transportbehälter 1 eine Übernahmestation 3 angeordnet. Die Übernahmestation 3 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine Ablagerinne 3.1 auf, die ein offenes Abgabeende 3.2 aufweist. Zur weiteren Erläuterung der Übernahmestation 3 wird zusätzlich zu der 4 und 5 Bezug genommen. In der 4 ist eine Seitenansicht und in der 5 eine vergrößerte Querschnittsansicht der Übernahmestation 3 dargestellt.
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Die Ablagerinne 3.1 der Übernahmestation 3 wird durch ein Rollensystem 9 gebildet. Das Rollensystem 9 weist zwei in Längsrichtung parallel nebeneinander angeordnete Ablagerollen 9.1 auf. Die Ablagerollen 9.1 sind in einem Gestell 11 drehbar gelagert. Eine der Ablagerollen 9.1 ist über einen Rollenantrieb 9.2 antreibbar ausgeführt.
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Unterhalb des Rollensystems 9 ist eine Abschiebeeinrichtung 10 vorgesehen, die mit einem Schieber 10.1 zwischen den Ablagerollen 9.1 führbar ist. Der Schieber 10.1 ist mit einem Linearantrieb 10.2 gekoppelt und lässt sich au seiner Ruhestellung an einem Ende der Ablagerinne 3.1 zu dem offenen Abgabeende 3.2 hin verschieben.
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Der Schieber 10.1 der Abschiebeeinrichtung 10 lässt sich in unterschiedlichen Ruhepositionen in Abhängigkeit von der Länge der Hülsengruppe 2 positionieren. So kann die Ablagerinne 3.1 die den Spulspindeln angepassten Längen der Hülsengruppen 2 genutzt werden, um die Länge der Ablagerinne 3.1 zu fixieren.
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Seitlich neben dem Rollensystem 9 ist eine Inspektionsvorrichtung 12 angeordnet, die eine Mehrzahl von Inspektionssensoren 12.1 aufweist. Hierbei ist jeder Spulhülse 2.1 der in der Ablagerinne 3.1 liegenden Hülsengruppe 2 einer der Inspektionssensoren 12.1 zugeordnet. Die Inspektionssensoren 12.1 sind mit einer hier nicht näher dargestellten Überwachungseinheit verbunden. Die Inspektionssensoren 12.1 sind bevorzugt durch optische Sensoren beispielsweise durch jeweils eine Kamera gebildet, die die Oberflächen der Spulhülsen 2.1 detektieren. Zum Detektieren der Spulhülsen 2.1 ist das Rollensystem 9 aktiv, so dass die Spulhülsen 2.1 zwischen den Ablagerollen 9.1 aktiv in Umfangsrichtung gedreht werden.
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Wie aus der Darstellung in 1 hervorgeht, sind oberhalb des Transportbehälters 1 und der Übernahmestation 3 ein Transportmittel 4 angeordnet. Das Transportmittel 4 wird an einem Kranprotal 8 oberhalb des Transportbehälters 1 und der Übernahmestation 3 geführt. Das Transportmittel 4 weist einen Mitnehmer 4.1 auf, der an einem Teleskoparm 6 höhenverstellbar gehalten ist. Der Mitnehmer 4.1 lässt sich durch eine Antriebseinrichtung 7 in vertikaler und in horizontaler Richtung an dem Kranportal 8 führen. Die vertikale Bewegung des Mitnehmers 4.1 erfolgt dabei über ein Fahrgestell 7.1 dem Kranportal 8.
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Wie insbesondere aus der Darstellung in 3 hervorgeht, ist der Mitnehmer 4.1 durch einen leistenförmigen Saugheber 5 gebildet, der eine Mehrzahl in einer Reihe angeordneter Saugnäpfe 5.1 aufweist. Die Saugnäpfe 5.1 sind mit einer hier nicht dargestellten Unterdruckquelle gekoppelt, so dass bei Kontakt mit dem Umfang einer Spulhülse 2.1 an jedem der Saugnäpfe 5.1 eine Halterkraft durch einen Unterdruck im Saugheber erzeugbar ist. Die Anzahl der Saugnäpfe 5.1 ist vorzugsweise identisch mit der Anzahl der Spulhülsen 2.1 einer der Hülsengruppe 2. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, bei sehr langen Spulhülsen 2.1 mehrere Saugnäpfe 5.1 pro Spulhülse 2.1 vorzusehen.
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Bei dem in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen wird zunächst der angelieferte Transportbehälter 1 mit den Spulhülsen 2.1 innerhalb des Kranprotals 8 aufgestellt. Nach Öffnen der Abgabeöffnung 1.2 an dem Transportbehälter 1 wird das Transportmittel 4 aktiviert, um die Spulhülsen 2.1 einer der Hülsengruppen 2 aus einem der Hülsenschächte 1.1 herauszunehmen. In den 1, 2 und 3 befindet sich das Transportmittel 4 oberhalb des Transportbehälters 1, um die Spulhülsen 2.1 einer der Hülsengruppe 2 aus einem der Hülsenschächte 1.1 zu entnehmen. Hierbei wird der Mitnehmer 4.1 gesenkt, so dass sich die Saugnäpfe 5.1 an den Oberflächen der Spulhülsen 2.1 anlegen. Nach Aktivierung des Saughebers 5 werden die Spulhülsen 2.1 einer der Hülsengruppe 2 aufgenommen und durch das Transportmittel 4 zur Übernahmestation 3 geführt. Die Hülsengruppe 2 wird durch den Mitnehmer 4.1 in der Ablagerinne 3.1 der Übernahmestation 3 abgelegt. Diese Situation ist durch eine gestrichelte Darstellung des Transportmittels 4 gezeigt. Sobald die Spulhülsen 2.1 der Hülsengruppe 2 in der Ablagerinne 3.1 abgelegt sind, wird das Rollensystem 9 und die Inspektionsvorrichtung 12 aktiviert. Die Oberflächenbeschaffenheit der Spulhülsen 2.1 wird auf Fadenreste hin kontrolliert sowie eine Hülsenlänge und eine Hülsenmarkierung wird überprüft. Hierbei kann durch eine automatisierte Bildverarbeitung im Fall einer belasteten Spulhülse ein Signal erzeugt werden, damit ein Bediener einen Austausch der betreffenden Spulhülse 2.1 innerhalb der Hülsengruppe 2 vornimmt. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass der Übernahmestation 3 eine Wechseleinrichtung zum Austausch einer der Spulhülsen 2.1 zugeordnet ist, um eine vollautomatische Inspektionsüberwachung und Hülsenaustausch zu ermöglichen.
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Sobald die Hülsengruppe 2 zur Abgabe freigegeben ist, lässt sich die Abschiebeeinrichtung 10 mit dem Schieber 10.1 aktivieren, um die Hülsengruppe 2 aus der Ablagerinne 3.1 abzuschieben.
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Wie aus der Darstellung in 8 hervorgeht, lässt sich somit die Hülsengruppe 2 mit den Spulhülsen 2 direkt auf einen Hülsendorn 18 einer Doffereinrichtung 17 aufschieben. Die Doffereinrichtung 17 befördert die Hülsengruppe 2 zu einer Aufspulmaschine 15, die zumindest eine Spulspindel 16 zur Aufnahme der Hülsengruppe 2 aufweist. Hierzu ist in 8 eine Seitenansicht einer Aufspulmaschine und einer Doffeinrichtung gezeigt. Bei der Anordnung ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Übernahmestation 3 und die Aufspulmaschine 15 an verschiedenen Orten innerhalb einer Schmelzspinnanlage aufgestellt sind.
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Die in 8 gezeigte Aufspulmaschine 15 verfügt über insgesamt vier Wickelstellen, um vier Fäden zu Spulen 19 zu wickeln. Somit werden an den auskragend gehaltenen Spulspindeln 16 jeweils vier Spulhülsen 2.1 benötigt. In der zugeordneten Übernahmestation 3 zur Bereitstellung der Spulhülsen 2.1 sind in der Ablagerinne 3.1 somit eine Hülsengruppe 2 mit vier Spulhülsen 2.1 bereitgehalten. Hierbei wird der Schieber 10.1 der Abschiebeeinrichtung 10 auf die entsprechende Länge der Hülsengruppe 2 eingestellt.
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Sobald die Doffereinrichtung 17 mit dem Hülsendorn 18 dem Abgabeende 3.2. Der Ablagerinne 3.1 zugeordnet ist, wird durch Aktivierung der Abschiebeeinrichtung 10 die Hülsengruppe 2 auf den Hülsendorn 18 der Doffereinrichtung 17 geschoben. Anschließend kann die Doffereinrichtung 17 die Bestückung der Spulspindel 16 vornehmen.
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Zum Bestücken mehrerer Spulspindeln eines Doppelwicklers sind grundsätzlich auch Doffereinrichtungen bekannt, die über zwei Hülsendorne verfügen. Insoweit müssen derartigen Doppelwicklern zwei Hülsengruppen gleichzeitig zugeführt werden. Hierzu können dem Transportbehälter 1 mehrere Übernahmestationen 3 zugeordnet sein. So ist in den 1 und 2 beispielhaft eine zweite Übernahmestation 3 gestrichelt dargestellt. Die Übernahmestationen 3 sind dabei in einem vorbestimmte Abstand zueinander angeordnet, damit die Übernahme durch eine Doffereinrichtung für einen Doppelwickler möglich ist.
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Grundsätzlich können auch mehr als zwei Übernahmestationen 3 einem Transportbehälter 1 zugeordnet sein.
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Für den Fall, dass in dem Transportbehälter 1 die Spulhülsen 2.1 keinerlei Kennzeichnungen und Markierungen aufweisen, lässt sich die Übergabestation 3 der erfindungsgemäßen Einrichtung bevorzugt derart erweitern, da beispielsweise Farbmarkierungen unmittelbar vor Abgabe der Hülsengruppe an den Spulhülsen 2.1 erzeugt werden. Hierzu ist in den 6 und 7 ein Ausführungsbeispiel der Übernahmestation 3 in mehreren Ansichten dargestellt, wie sie beispielsweise in der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen gemäß 1 einsetzbar wäre. In de 7 ist die Übernahmestation 3 in einer Seitenansicht und in 7 in einer Vorderansicht dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemach ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
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Bei dem in 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel der Übernahmestation 3 ist an dem Abgabeende 3.2 der Ablagerinne 3.1 eine Druckkopfvorrichtung 13 vorgesehen, die eine ringförmige Anordnung von Injektordüsen 13.1 aufweist. Die Injektordüsen 13.1 sind mit einem Farbzufuhranschluss 13.2 verbunden und sind zur Erzeugung einer Farbmarkierung am Umfang einer der Spulhülsen 2.1 aktivierbar. Die Druckkopfvorrichtung 13 ist derart angeordnet, dass die Spulhülsen 2.1 der Hülsengruppe 2 unmittelbar durch die Abschiebeeinrichtung 10 durch die Druckkopfvorrichtung 13 geführt werden. So lässt sich die Hülsengruppe 2 beim Abschieben von der Ablagerinne 3.1 mit einer vorbestimmten Farbmarkierung durch die Druckkopfvorrichtung 13 markieren.
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Darüberhinaus ist dem Abgabeende 3.2 der Ablagerinne 3.1 eine Fixiervorrichtung 14 zugeordnet, die einen beweglichen Stempel 14.1 zum Aufbringen eines RFID-Etikettes aufweist. So lässt sich jede der Spulhülsen 2.1 der Hülsengruppe 2 beim Abschieben von der Ablagerinne 3.1 mit einem Mikrochip in Form eines RFID-Etikettes bekleben. Der Mikrochip 14.2 wird dabei bevorzugt in einem Randbereich der Spulhülse befestigt. Der Mikrochip ist geeignet, um beispielsweise Hülsendaten oder ein Adressencode zu speichern. Er ist bevorzugt beschreibbar ausgeführt, so dass weitere Daten während des Prozesses über die Fadenherstellung hinzugefügt werden können.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen für Aufspulmaschinen in einer Schmelzspinnanlage ist grundsätzlich zur Verbesserung der manuellen Tätigkeiten als auch zur vollautomatisierten Bereitstellung der Spulhülsen geeignet. Hierbei werden alle Antriebe oder Aktoren über eine zentrale Steuereinrichtung gesteuert, die insbesondere mit der Steuerung einer Doffereinrichtung gekoppelt ist.
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Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Bereitstellung von Spulhülsen ist in der Ausbildung des Transportbehälters 1 und der Transportmittel 4 beispielhaft. Grundsätzlich sind zur Anlieferung der Spulhülsen auch Behälter ohne Hülsenschächte geeignet, in den die Hülsengruppen übereinanderliegend gehalten werden. Dabei kann das Transportmittel zur Entnahme der Hülsengruppe auch über Greifelemente als Mitnehmer verfügen, um die Spulhülsen am Umfang zu greifen.
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Wesentlich hierbei ist, dass die Hülsengruppe mit einer Länge von sogar über 2 m nur durch eine Höhen- und Querbewegung transportiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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