EP4253618A1

EP4253618A1 - Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines kreuzspulautomaten, der über ein spulen- und hülsentransportsystem mit einer ringspinnmaschine verbunden ist

Info

Publication number: EP4253618A1
Application number: EP23160448.9A
Authority: EP
Inventors: Michael Iding; Marc Küppenbender
Original assignee: Rieter Automatic Winder GmbH
Current assignee: Rieter Automatic Winder GmbH
Priority date: 2022-03-29
Filing date: 2023-03-07
Publication date: 2023-10-04
Also published as: CN116891162A; DE102022107380A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kreuzspulautomaten (1), der über ein Spulen- und Hülsentransportsystem (14) mit einer Ringspinnmaschine (4) verbunden ist.Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass während des Spinnprozesses einer Ringspinnmaschine (4) ständig die aktuelle Anzahl der auf den Arbeitsstellen (2) des Kreuzspulautomaten (1) abgespulten Spinnkopse (3), die als leere Spulenhülsen (7) auf Transporttellern (6) zur Ringspinnmaschine (4) zurückgeliefert werden, erfasst wird und darüber hinaus ermittelt wird, wie viele dieser auf Transporttellern (6) angeordneter, leeren Spulenhülsen (7) bis zum nächsten Doffvorgang der Ringspinnmaschine (4) noch zurückgeliefert werden und dass, wenn der Produktionsverlauf am Kreuzspulautomaten (1) befürchten lässt, dass es aufgrund fehlender, mit leeren Spulenhülsen (7) bestückten Transporttellern (6) zu einem Produktionsverlust kommt, durch eine spezielle Umladestation (28) unterstützend in den Materialfluss des Kreuzspulautomaten (1) eingegriffen wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kreuzspulautomaten, der eine Mehrzahl von Arbeitsstellen aufweist, auf denen Spinnkopse, die relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen umgewickelt werden und der über ein Spulen- und Hülsentransportsystem, in dem in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern angeordnet, Spinnkopse und leere Spulenhülsen gefördert werden, mit einer Ringspinnmaschine verbunden ist, die ihrerseits mit einer Vielzahl von Spinnstellen zur Fertigung von Spinnkopsen ausgestattet ist, wobei die Anzahl der Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten und die Anzahl der Spinnstellen der Ringspinnmaschine produktionsmäßig aufeinander abgestimmt sind.
Ringspinnmaschinen, auf deren Arbeitsstellen Spinnkopse erstellt werden, die in der Regel hochwertiges Garnmaterial aufweisen, sind seit langem bekannt und in zahlenreichen Patentschriften ausführlich beschrieben. Derartige Textilmaschinen weisen auf ihren beiden Maschinenlängsseiten jeweils eine Vielzahl von identischen, als Spinnstellen ausgebildete Arbeitsstellen auf, die ihrerseits jeweils über verschiedene, entweder stationär oder vertikal verschiebbar gelagerte Arbeitselemente verfügen. Das heißt, derartige Spinnstellen weisen beispielsweise jeweils ein stationär angeordnetes Streckwerk zum Verziehen des durch Vorlagespulen bereitgestellten Vorlagematerials auf und verfügen über eine rotierbar gelagerte Ringspinnspindel, die in eine stationäre Spindelbank integriert ist.
Des Weiteren sind im Bereich der Maschinenlängsseiten der Ringspinnmaschine verschiedene, beispielsweise jeweils vertikal verschiebbar gelagerte Einrichtungen installiert, die zur Aufnahme von Spinnringen und Ringläufern, zur Aufnahme von Balloneinengungsringen sowie zur Aufnahme von Fadenführern dienen. Diese vertikal verschiebbar gelagerten, in der Regel als maschinenlange Bänke ausgebildeten Bauelemente der Ringspinnmaschine werden mittels eines entsprechenden Antriebsmechanismus nach einem vorgebbaren Spinnprogramm angesteuert und sorgen in Verbindung mit den in den Spindelbänken rotierbar gelagerten Ringspinnspindeln dafür, dass aus einem Vorlagematerial, in der Regel aus Flyerspulen, die an einem oberhalb der Spinnstellen der Ringspinnmaschine angeordneten Vorlagematerial-Gatter hängen, Spinnkopse gefertigt werden.
Die auf den Arbeitsstellen solcher Ringspinnmaschinen erstellten Spinnkopse, die relativ wenig Garnvolumen enthalten, werden nach ihrer Fertigstellung, die je nach Garnnummer oft mehrere Stunden dauert, in einem so genannten Doffvorgang durch eine Spulenwechseleinrichtung gemeinsam von den Ringspinnspindeln wenigstens einer Maschinenlängsseite gehoben und, in vertikaler Ausrichtung, auf vor den Spinnstellen positionierte Transportteller aufgesteckt.
Die temporär zwischengespeicherten leeren Spulenhülsen, die für einen neuen Spinnprozess der Ringspinnmaschine benötigt werden, werden auf den Ringspinnspindeln der Ringspinnmaschine positioniert.
Die Transportteller mit ihren aufgesteckten Spinnkopsen werden anschließend sofort zu den Arbeitsstellen eines nachgeschalteten Kreuzspulautomaten befördert, wo sie schnellstmöglich und ordnungsgemäß zu großvolumigen Kreuzspulen umgewickelt werden.
Die Arbeitsstellen derartiger Kreuzspulautomaten verfügen, wie bekannt, über verschiedene, spezielle Spulenhandhabungs- bzw. Fadenbearbeitungseinrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Umspulvorgang der Spinnkopse ermöglichen. Die Arbeitsstellen derartiger Kreuzspulautomaten weisen zum Beispiel im Bereich ihrer Quertransportstrecke jeweils eine so genannte Abspulstellung auf, in der jeweils ein Spinnkops zum Umwickeln auf eine Kreuzspule funktionsgerecht positionierbar ist. Solche Arbeitsstellen weisen außerdem eine Spuleinrichtung auf, in der Kreuzspulen während ihrer Herstellung rotierbar gelagert sind. Das heißt, solche Spulvorrichtungen verfügen jeweils über einen schwenkbar gelagerten Spulenrahmen zur drehbaren Halterung sowie über eine Spulenantriebswalze zur Rotation einer Kreuzspule. Des Weiteren sind solche Spulvorrichtungen jeweils mit einer Fadenchangiereinrichtung ausgestattet, die den während des Spulvorganges vom Spinnkops abgezogenen und auf die Kreuzspule auflaufenden Faden traversiert.
Solche Arbeitsstellen sind in der Regel außerdem mit einem Fadenzugkraftsensor, einem Fadenspanner sowie einem elektronischen Fadenreiniger ausgestattet, die alle an einem arbeitsstelleneigenen Steuerungsrechner angeschlossen sind, der seinerseits über einen Maschinenbus oder dgl. außerdem mit der Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten in Verbindung steht. Das heißt, ein vom Spinnkops abgezogener Faden läuft auf seinem Weg zur Kreuzspule durch einen elektronischen Garnreiniger, der den laufenden Faden während des Umspulprozesses fortwährend auf Fadenfehler hin überwacht und dafür sorgt, dass erkannte Fadenfehler sofort ausgereinigt und durch nahezu garngleiche Fadenspleiße ersetzt werden.
Die während des Umspulvorganges jeweils in der Abspulstellung der Arbeitsstelle des Kreuzspulautomaten positionierten Transportteller werden, sobald ihr Spinnkops zu einer leeren Spulenhülse abgewickelt ist, aus der Abspulstellung ausgeschleust und über die Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten sowie das Spulen- und Hülsentransportsystem sofort zur Ringspinnmaschine zurückbefördert. Das heißt, die jetzt eine leere Spulenhülse aufweisenden Transportteller werden schnellstmöglich bedarfsgerecht vor den Spinnstellen der Ringspinnmaschine positioniert.
Das vorstehend beschriebene, bekannte Verfahren bzw. die zugehörige Vorrichtung haben sich in der Praxis im Zusammenhang mit so genannten Verbundmaschinen bestehend aus Ringspinnmaschine(n) und Kreuzspulautomat(en) im Prinzip durchaus bewährt, in der Praxis tritt allerdings nicht selten das Problem auf, dass die Ringspinnmaschine zwar für einen neuen Doffvorgang bereit steht, dieser Doffvorgang aber noch nicht gestartet werden kann, weil von den Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten noch nicht ausreichend mit leeren Spulenhülsen ausgestattete Transportteller zurückgeliefert wurden, die bei einem Doffvorgang vor den Spinnstellen der Ringspinnmaschine positioniert sein müssen. Dieses Problem fehlender, mit leeren Spulenhülsen ausgestatteter Transportteller, das zu einem zeitweisen Stillstand der Ringspinnmaschine und damit zu Produktionsverlusten führt, ist zum Beispiel oft dann gegeben, wenn das Umspulen der einzelnen Spinnkopse auf den Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten aufgrund des Fadenmaterials, beispielsweise aufgrund relativ vieler Fadenbrüche oder zahlreicher kontrollierter Fadenschnitte, im Schnitt unverhältnismäßig lange dauert.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Verbundmaschine Ringspinnmaschine/Kreuzspulautomat zu entwickeln, mit dem/der verhindert werden kann, dass der Zeitpunkt des nächsten Doffvorganges der Ringspinnmaschine verschoben werden muss, weil zu wenig mit leeren Spulenhülsen bestückte Transportteller vor den Spinnstellen der Ringspinnmaschine positioniert sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass während des Spinnprozesses einer Ringspinnmaschine ständig die aktuelle Anzahl der auf den Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten abgespulten Spinnkopse, die als leere Spulenhülsen auf Transporttellern zur Ringspinnmaschine zurückgeliefert werden, erfasst wird und darüber hinaus ermittelt wird, wie viele dieser auf Transporttellern angeordneter leeren Spulenhülsen bis zum nächsten Doffvorgang der Ringspinnmaschine noch zurückgeliefert werden und dass, wenn der Produktionsverlauf am Kreuzspulautomaten befürchten lässt, dass es aufgrund fehlender, mit leeren Spulenhülsen bestückten Transporttellern zu einem Produktionsverlust kommt, durch eine spezielle Umladestation unterstützend in den Materialfluss des Kreuzspulautomaten eingegriffen wird.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass die Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten stets über die aktuelle Spulleistung der Arbeitsstellen informiert ist und im Bedarfsfall sofort unterstützend eingreifen kann. Wenn die Zentralsteuereinheit beispielsweise feststellt, dass die Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten bis zum nächsten Doffvorgang der Ringspinnmaschine voraussichtlich nicht die benötige Anzahl von auf Transporttellern angeordneten, leeren Spulenhülsen bereitstellen können, greift sie dahingehend helfend in den Materialfluss des Kreuzspulautomaten ein, dass sie eine spezielle, vorteilhafterweise in der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten, vorzugsweise im Bereich der Hülsenrückführstrecke, angeordnete Umladestation aktiviert. Diese Umladestation sorgt dann dafür, dass von einer Anzahl von Transporttellern, die der berechneten Fehlquote entspricht und die Spinnkopse tragen, die Spinnkopse abgeladen und durch leere Spulenhülsen ersetzt werden.
In vorteilhafter Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass überwacht wird, wie viele mit leeren Spulenhülsen bestückte Transportteller während einer bestimmten Zeitspanne in die Logistikeinrichtung der Ringspinnmaschine eingelaufen sind. Anhand der Anzahl der eingelaufenen Transportteller wird dann durch die Zentralsteuereinheit ermittelt, wie viele mit leeren Spulenhülsen bestückte Transportteller bis zum Start des nächsten Doffvorganges der Ringspinnmaschine voraussichtlich noch in die Logistikeinrichtung der Ringspinnmaschine einlaufen und vor deren Spinnstellen positioniert werden können. Wenn bei dieser Ermittlung festgestellt wird, dass zwischen der Anzahl der durch die Arbeitsstellen des Kreuzspulautomaten lieferbaren, mit leeren Spulenhülsen besetzten Transportteller und der Anzahl der an den Spinnstellen der Ringspinnmaschine benötigen Transportteller eine Fehlquote besteht, wird diese Fehlquote mittels einer im Bereich der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten installierten Umladestation ausgeglichen.
Vorteilhafterweise hebt die Umladestation eine der voraussichtlichen Fehlquote entsprechende Anzahl von Spinnkopsen von ihren Transporttellern ab und überführt sie an einen Transportbehälter. Anschließend ersetzt die Umladestation die abgehobenen Spinnkopse durch leere Spulenhülsen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zu dem Zeitpunkt, an dem der Doffvorgang der Ringspinnmaschine gestartet werden soll, stets die benötigte Anzahl von mit leeren Spulenhülsen ausgestatteten Transporttellern vor den Spinnstellen positioniert ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens weist vorteilhafterweise eingangsseitig des Kreuzspulautomaten, vorzugsweise im Bereich eines der Transportbänder der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten, eine Sensoreinrichtung auf, die über eine Signalleitung mit der Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten verbunden ist. Die Sensoreinrichtung zählt die Anzahl der einlaufenden, mit leeren Spulenhülsen bestückten Transportteller und gibt diese Information an die Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten weiter.
Des Weiteren ist im Bereich der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten, vorzugsweise im Bereich der Hülsenrückführstrecke, eine Umladestation installiert, die bei Bedarf durch die Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten aktivierbar ist.
Das heißt, die Zentralsteuereinheit des Kreuzspulautomaten, die nicht nur darüber informiert ist, wie viele Spinnstellen die zugehörige Ringspinnmaschine aufweist, und der dadurch bekannt ist, wie viele mit leeren Spulenhülsen bestückte Transportteller bei Einleitung des nächsten Doffvorganges vor den Spinnstellen der Ringspinnmaschine benötigt werden, sondern die auch ermittelt hat, wie viele mit leeren Spulenhülsen bestückte Transportteller, wenn keine zusätzlichen Maßnahmen eingeleitet werden, wirklich vor den Spinnstellen der Ringspinnmaschine positioniert werden, aktiviert die Umladestation dahingehend, dass diese eine der Fehlquote entsprechende Anzahl von Transporttellern bearbeitet, in dem sie volle Spinnkopse von den Transporttellern abzieht und leere Spulenhülsen auf die Transportteller setzt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
Es zeigt:

Fig. 1: schematisch in Draufsicht die Logistikeinrichtung eines durch ein Spulen- und Hülsentransportsystem gekoppelten Maschinenverbundes Ringspinnmaschine/ Kreuzspulautomat, mit erfindungsgemäßen Einrichtungen zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Produktion,
Fig. 2: in Seitenansicht schematisch eine Ringspinnmaschine,
Fig. 3: in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten.

Die Figur 1 zeigt schematisch, in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel für einen Textilmaschinenverbund Ringspinnmaschine/Kreuzspulautomat, das heißt, einen Kreuzspulautomaten 1, der über ein Spulen- und Hülsentransportsystem 14 mit einer Ringspinnmaschine 4 verbunden ist.
Wie angedeutet, weist die Ringspinnmaschine 4 auf beiden Maschinenlängsseiten jeweils eine Vielzahl von Spinnstellen 18 auf, deren Aufbau nachfolgend anhand der Fig. 2 näher erläutert wird. Das heißt, solche Ringspinnmaschinen 4 können bis zu 2000 Spinnstellen 18 aufweisen, in der Praxis sind 1200 bis zu 1400 Spinnstellen 18 je Ringspinnmaschine 4 üblich.
Auf den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 werden in einem so genannten Spinnprozess Spinnkopse 3 gefertigt, in einem so genannten Doffvorgang von den Spinnstellen 18 genommen und anschließend mittels Transportteller 6 zu den Arbeitsstellen 2 eines im Produktionsprozess nachgeschalteten Kreuzspulautomaten 1 transportiert.
Wie ersichtlich, ist im Bereich der Ringspinnmaschine 4 eine Logistikeinrichtung, die Teil eines Spulen- und Hülsentransportsystems 14 ist, angeordnet. Vor den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 sind beispielsweise Transportbänder 11A bzw. 11B installiert, die antreibbar und durch ein Transportband 11C verbunden sind.
Die Ringspinnmaschine 4 ist außerdem mit einer Zentralsteuereinheit 10 ausgestattet, die vorzugsweise im Bereich des Maschinenkopfes 9 der Ringspinnmaschine installiert ist und mittels der zum Beispiel definiert vorgebbar ist, welche Garnnummer die Garnpartie der auf den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 herzustellenden Spinnkopse 3 aufweisen sollen.
Um die auf den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 gefertigten Spinnkopse 3 auf die vor den Spinnstellen 18 auf den Transportbändern 11A bzw. 11B positionierten Transportteller 6 überführen zu können, ist die Ringspinnmaschine 4 außerdem auf jeder ihrer beiden Maschinenlängsseiten, wie in Fig. 2 dargestellt, mit einer Spulenwechseleinrichtung 12 ausgestattet. Mit diesen Spulenwechseleinrichtungen 12 werden die Spinnkopse 3 nach ihrer Fertigstellung in einem so genannten Doffvorgang gemeinsam von den Ringspinnspindeln 13 der Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 abgezogen und auf vor den Spinnstellen 18 auf den Transportbänder 11A und 11B positionierte Transportteller 6 überführt. Im Zuge eines solchen Doffvorgangs werden außerdem die auf Transporttellern 6 angelieferten leeren Spulenhülsen 7 zunächst von den Transporttellern 6 abgezogen, temporär zwischengespeichert und nach dem Abzug der fertigen Spinnkopse 3 auf die Ringspinnspindeln 13 der Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 überführt. Nach Abschluss eines Doffvorgangs kann der Spinnprozess der Ringspinnmaschine 4 sofort erneut gestartet werden.
Zwischen zwei Doffvorgängen einer Ringspinnmaschine 4 können, jeweils abhängig von der zu fertigenden Garnnummer der Spinnkopse 3, relativ große Zeitabstände liegen. Das heißt, zwei Doffvorgänge können zum Beispiel 3 bis 4 Stunden, aber auch bis zu 10 Stunden auseinanderliegen.
Die nach dem Doffvorgang in vertikaler Ausrichtung auf den Transporttellern 6 angeordneten Spinnkopse 3 werden über die Transportbänder 11 der ringspinnmaschineneigenen Logistikeinrichtung sowie das zugehörige Spulen- und Hülsentransportsystem 14 zu einem Kreuzspulautomaten 1 befördert, der in der Praxis beispielsweise zwischen 30 und 60 Arbeitsstellen 2 aufweisen kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die auf Transporttellern 6 angeordneten Spinnkopse 3 von einer 1300 Spinnstellen 18 aufweisenden Ringspinnmaschine 4 zu einem der 30 Arbeitsstellen 2 aufweisenden Kreuzspulautomaten 1 gefördert und auf dessen Arbeitsstellen 2 zu Kreuzspulen 5 umgewickelt.
Die leeren Spulenhülsen 7 der auf den Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 abgewickelten Spinnkopse 3 werden über die Logistikeinrichtungen der Textilmaschinen sowie das zwischengeschaltete Spulen- und Hülsentransportsystem 14 sofort zur Ringspinnmaschine 4 zurückgeliefert und dort vor den Spinnstellen 18 positioniert.
Der Kreuzspulautomat 1 ist, um aktuell die Anzahl der zurückgelieferten, mit leeren Spulenhülsen 7 bestückten Transportteller 6 erfassen zu können, mit einer Sensoreinrichtung 19 ausgestattet, die vorzugsweise im Anfangsbereich eines Transportbandes und insbesondere im Bereich der Kopszuführstrecke 21 der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten 1 angeordnet ist. Die Sensoreinrichtung 19 ist über eine Signalleitung 15 mit der Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 verbunden.
Wie ersichtlich, sind bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Verbundmaschine verschiedene Bauelemente vorhanden. Das heißt, nicht nur die Ringspinnmaschine 4 und der Kreuzspulautomat 1 sowie das sie verbindende Spulen- und Hülsentransportsystem 14 sind relativ stark schematisiert dargestellt, sondern auch die im Bereich der Ringspinnmaschine 4 bzw. des Kreuzspulautomaten 1 angeordneten Logistikeinrichtungen. So ist beispielsweise die Darstellung des im Bereich des Kreuzspulautomaten 1 angeordneten Teils des Spulen- und Hülsentransportsystems 14, das heißt, die kreuzspulautomateneigene Logistikeinrichtung, die zur Versorgung der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 mit frischen Spinnkopsen 3 und zur Entsorgung der leeren Spulenhülsen 7 der abgewickelten Spinnkopse dient, relativ stark vereinfacht.
Ein bekanntes Spulen- und Hülsentransportsystem 14 umfasst beispielsweise im Bereich des Kreuzspulautomaten 1 eine eingangsseitig angeordnete Logistikeinrichtung sowie eine so genannte Kopszuführstrecke 21, von der wenigstens eine Verbindungsstrecke 22 abzweigt, die ihrerseits endseitig an eine Speicherstrecke 23 angeschlossen ist. Die Speicherstrecke 23, über die die Spinnkopse 3 tragenden Transportteller 6 auf die Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 verteilt werden, schaltet während des Betriebes des Kreuzspulautomaten 1 abwechselnd von Links- auf Rechtslauf um. Von der Speicherstrecke 23 gehen dabei Quertransportstrecken 24 ab, die jeweils zu einer der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 führen und auf denen jeweils eine Abspulstellung installiert ist. Die Quertransportstecken 24 sind ihrerseits endseitig an eine Hülsenrückführstrecke 25 angeschlossen, über die die Transportteller 6, welche zum Beispiel leere Spulenhülsen 7 aufweisen, aus der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten 1 ausgeschleust und auf das Spulen- und Hülsentransportsystem 14 überführt werden.
Von der Hülsenrückführstrecke 25 zweigt außerdem eine Anschlussstrecke 20 ab, die zu einer Handvorbereitungsstrecke 26 führt, in der fehlerhafte Spinnkopse 3 temporär speicherbar sind. Im Ausführungsbeispiel ist an diese Anschlussstrecke 20 außerdem eine Umladestrecke 27 angeschlossen, die vorzugsweise Bestandteil einer in diesem Bereich angeordneten erfindungsgemäßen Umladestation 28 ist, wobei die Umladestation 28 über eine Signalleitung 64 steuerungstechnisch an die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 angeschlossen ist. Die Umladestation 28 zieht im Bedarfsfall, von der Zentralsteuereinrichtung 17 entsprechend instruiert, Spinnkopse 3 von Transporttellern 6 ab, überführt diese in einen Transportbehälter und ersetzt die vollen Spinnkopse 3 durch leere Spulenhülsen 7.
Die Transportteller 6, die die fertiggestellten Spinnkopse 3 bzw. die leeren Spulenhülsen 7 transportieren, sind vorzugsweise in diesem Ausführungsbeispiel außerdem, wie aus dem Textilmaschinenbau bekannt, jeweils mit einem umlaufenden, ferromagnetischen Ring ausgestattet, der durch eine Elektromagnetweiche definiert beaufschlagbar ist. Solche (nicht dargestellten) Elektromagnetweichen sind dabei jeweils im Bereich der Abzweigungen der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten 1 so angeordnet, dass bei Bedarf ein mit einem ferromagnetischen Ring ausgestatteter, mit einem Spinnkops 3 oder einer leeren Spulenhülse 7 bestückter Transportteller 6 gezielt in eine angrenzende Verbindungsstrecke ablenkbar ist.
Die Fig. 2 zeigt eine Ringspinnmaschine 4 im Querschnitt. Wie bekannt, weisen solche Ringspinnmaschinen 4 im Bereich ihrer beiden Maschinenlängsseiten jeweils eine Vielzahl identischer Spinnstellen 18 auf, auf denen Spinnkopse 3 gefertigt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt die Ringspinnmaschine 4 über ein Fußgestell 29, auf dem vertikale Standrohre 30 angeordnet sind. Die Standrohre 30 tragen maschinenlange, im Querschnitt vorzugsweise rechteckig ausgebildete Absaugkanäle 31.
Des Weiteren sind an den Standrohren 30 Brückenstücke 32 befestigt, die ihrerseits in Maschinenlängsrichtung verlaufende Tragrohre 33 halten, an denen stationäre Spindelbänke 34 der Ringspinnmaschine 4 befestigt sind. In den Spindelbänken 34 sind zum Beispiel einzelmotorisch antreibbare Ringspinnspindeln 13 rotierbar gelagert, auf denen während des Spinnbetriebes der Ringspinnmaschine 4 Spulenhülsen 7 stecken, auf die aus einem Vorlagematerial gefertigte Spinnkopse 3 gewickelt werden.
An zwei weiteren, sich ebenfalls in Maschinenlängsrichtung erstreckenden Tragrohren 36 sind so genannte Stanzen 37 befestigt, auf denen die Streckwerke 38 der Ringspinnmaschine 4 angeordnet sind. Die Ringspinnmaschine 4 weist außerdem vertikal angeordnete Tragsäulen 39 auf, welche Bauteile eines Vorlagematerial-Gatters 40 sind. An diesem Vorlagematerial-Gatter 40 hängen Vorlagespulen 41, in der Regel Flyerspulen, deren Vorlagematerial durch die Streckwerke 38 der Spinnstellen 18 abgezogen und dabei außerdem um ein Vielfaches verstreckt wird.
Seitlich neben den Absaugkanälen 31 sind des Weiteren verschiedene Bauteile des Bewegungsmechanismus der Ringspinnmaschine 4 installiert. Das heißt, auf jeder der beiden Maschinenlängsseiten ist eine Hubeinrichtung für eine definiert vertikal verlagerbare Ringbank 42, eine Hubvorrichtung für eine ebenfalls vertikal verlagerbare Bank 43 für Balloneinengungsringe sowie eine Hubvorrichtung für eine vertikal verlagerbare Bank 44 für Fadenführer angeordnet. Das Fußgestell 29 der Ringspinnmaschine 4 weist seitliche Ausleger 45 auf, auf denen jeweils eine Spulenwechseleinrichtung 12 sowie ein Transportband 11 der ringspinnmaschineneigenen Logistikeinrichtung angeordnet sind. Das heißt, vor den Spinnstellen 18 der linken Maschinenlängsseite ist zum Beispiel ein Transportband 11A und vor den Spinnstellen 18 der rechten Maschinenlängsseite ein Transportband 11B installiert. Über diese Transportbänder 11 können fertiggestellte Spinnkopse 3, in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern 6 positioniert, von den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 abtransportiert und mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6 zu den Spinnstellen 18 geliefert werden. Die Spulenwechseleinrichtungen 12, auch als Cowematen bekannt, bestehen im Wesentlichen aus mehreren Scherensystemen mit Scherenarmen, einem Greifbalken sowie am Greifbalken angeordnete Hülsengreifer. Die Betätigung dieser Spulenwechseleinrichtungen 12 erfolgt in der Regel jeweils mittels eines Schub-/Zugrohres 46, das längs der Ringspinnmaschine 4 verläuft.
Die Fig. 3 zeigt eine Arbeitsstelle 2 eines Kreuzspulautomaten 1 in Seitenansicht. Auf den Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 werden, wie bekannt, auf einer Ringspinnmaschine 4 gefertigte, relativ wenig Garnmaterial aufweisende Spinnkopse 3 zur großvolumigen Kreuzspulen 5 umgespult. Fertiggestellte Kreuzspulen 5 werden mittels eines (nicht dargestellten) selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates, vorzugsweise eines so genannten Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulen-Transporteinrichtung 47 überführt und durch diese zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dgl. transportiert. Solche Kreuzspulautomaten 1 sind außerdem, wie bekannt, mit einer Logistikeinrichtung ausgestattet, die einen Umlauf von Transporttellern 6 ermöglicht, auf denen, in vertikaler Ausrichtung, entweder jeweils ein Spinnkops 3 oder eine leere Spulenhülse 7 angeordnet ist. Die Logistikeinrichtung ist dabei Bestandteil eines den Kreuzspulautomaten 1 mit einer Ringspinnmaschine 4 verbindenden Spulen- und Hülsentransportsystems 14.
Von dieser kreuzspulautomateneigenen Logistikeinrichtung sind in Fig. 3 lediglich die Kopszuführstrecke 21, die reversibel antreibbare Speicherstrecke 23, eine der zu den Arbeitsstellen 2 führenden Quertransportstrecken 24 sowie die Hülsenrückführstrecke 25 dargestellt.
Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen des Weiteren, wie üblich, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb der Arbeitsstellen 2 ermöglichen. Die Arbeitsstellen 2 verfügen beispielsweise jeweils über eine Spulvorrichtung 48, die einen um eine Schwenkachse 49 beweglich gelagerten Spulenrahmen 50 aufweist, in dem eine Kreuzspule 5 rotierbar lagerbar ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Kreuzspule 5 während des Spulbetriebes mit ihrer Oberfläche auf einer durch einen Elektromotor angetriebenen Spulenantriebswalze 51 auf, die die Kreuzspule 5 über Reibschluss mitnimmt. Des Weiteren weisen die Arbeitsstellen 2 jeweils eine Fadenchangiereinrichtung 52 auf, mit der der während des Spulprozesses auf die Kreuzspule 5 auflaufenden Fadens 8 traversiert wird. Beim Ausführungsbeispiel verfügt die Fadenchangiereinrichtung 52 über einen Fingerfadenführer, der, durch einen elektromechanischen Antrieb beaufschlagt, den Faden 8 zwischen den Stirnseiten der Kreuzspule 5 hin und her verlegt.
Der Antrieb der Fadenchangiereinrichtung 52 ist dabei, wie der Elektromotor der Spulenantriebswalze 51, über Steuerleitungen mit einem Arbeitsstellenrechner 53 verbunden, der seinerseits über einen Maschinenbus 35 an die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 angeschlossen ist. Die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 ist entsprechend, wie in Fig. 1 angedeutet, über die Zentralsteuereinheit 10 der Ringspinnspinnmaschine 4 sowie eine Signalleitung 15 mit einer im Eingangsbereich des Logistiksystems des Kreuzspulautomaten 1 installierten Sensoreinrichtung 19 verbunden. Die einzelnen Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 verfügen des Weiteren, wie an sich bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die für einen ordnungsgemäßen Spulbetrieb der Arbeitsstellen 2 notwendig sind und die ebenfalls jeweils über entsprechende Steuerleitungen an den Arbeitsstellenrechnern 53 der Arbeitsstellen 2 angeschlossen sind.
Die Arbeitsstellen 2 verfügen beispielsweise jeweils über eine Spleißvorrichtung 55, mittels derer zwei nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt entstandene Fadenenden wieder ordnungsgemäß, das heißt, nahezu garngleich, verbunden werden können. Des Weiteren sind solche Arbeitsstellen 2 in der Regel mit einem Fadenspanner 56, einem Fadenreiniger 57, einer Paraffiniereinrichtung 58, einer Fadenschneideinrichtung 59, einem Fadenzugkraftsensor 60 sowie einem Unterfadensensor 61 ausgestattet.
Die Arbeitsstellen 2 solcher Kreuzspulautomaten 1 verfügen außerdem über eine Saugdüse 62, mit der ein zum Beispiel nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt auf die Oberfläche der Kreuzspule 5 aufgelaufenes Fadenende des Oberfadens aufgenommen und an die Spleißvorrichtung 55 überführt werden kann.
Des Weiteren weisen die Arbeitsstellen 2 ein Greiferrohr 63 auf, welches nach einer Spulunterbrechung das im Fadenspanner 56 arretierte Fadenende des Unterfadens aufnimmt und zur Spleißvorrichtung 55 bringt.

Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der zugehörigen Vorrichtung:

Während eines Spinnprozesses, der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel 3 Stunden dauert, werden auf den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 eine Vielzahl von Spinnkopsen 3 erstellt, die nach ihrer Fertigstellung sofort durch einen so genannten Doffvorgang auf vor den Spinnstellen 18 positionierte Transportteller 6 überführt und durch diese über die Logistikeinrichtung der Ringspinnmaschine 4 sowie das Spulen- und Hülsentransportsystem 14 zum Kreuzspulautomaten 1 transportiert, wo sie durch die Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten 1 zu dessen Arbeitsstellen 2 geleitet und zu Kreuzspulen 5 umgewickelt werden.
Um Produktionsverluste an der Ringspinnmaschine 4 zu vermeiden, die zum Beispiel dann auftreten, wenn zum vorgesehenen Zeitpunkt eines Doffvorganges nicht genügend mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6 vor den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 positioniert sind, sollte daher sichergestellt sein, dass bei jedem der Doffvorgänge der Ringspinnmaschine 4, die beispielsweise jeweils 3 Stunden auseinander liegen, vor den Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 jeweils ausreichend mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6 bereitgestellt sind.
Das bedeutet, bei einer Ringspinnmaschine 4, die, wie im vorliegenden Fall zum Beispiel 1300 Spinnstellen 18 aufweist, und bei der der Spinnvorgang der Spinnkopse 3 jeweils 180 min. dauert, sollten in diesen 3 Stunden durch die Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 möglichst 1300 Spinnkopse umgewickelt und die dabei entstandenen leeren Spulenhülsen 7 mittels Transporttellern 6 vor den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 positioniert sein, da dann der nächste Doffvorgang ansteht.
Die Spinnkopse 3 werden deshalb auf den, im vorliegenden Ausführungsbeispiel 30 Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1, schnellstmöglich umgewickelt. Allerdings benötigt eine Arbeitsstelle 2 zum Umwickeln eines Spinnkopses 3, abhängig von der Garnnummer, eine Mindestwickelzeit, die sich in der Regel durch Fadenbrüche oder kontrollierte Fadenreinigerschnitte verlängert. Das heißt, bei diesen Umspulvorgängen, bei denen der Faden 8 jeweils mittels eines rotierenden Fadenballons über Kopf eines in einer Abspulstellung positionierten Spinnkopses 3 abgezogen wird, steigt die Fadenzugkraft beispielsweise, ausgehend von einem relativ geringen Wert zu Beginn der Kopsreise, im Laufe der Kopsreise, insbesondere wenn keine wirksamen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, stark an, was die Gefahr von Fadenbrüchen erheblich erhöht. Die Spulengeschwindigkeiten, mit denen die Arbeitsstellen 2 von Kreuzspulautomaten 1 arbeiten, sind aufgrund dieser während des Umspulvorganges auftretenden Fadenzugkräfte auf etwa 2000 m/min begrenzt.
Die Spulenhülsen 7 der auf den Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 abgespulten Spinnkopse 3 werden, in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern 6 stehend, über die Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten 1 und die Spulen- und Hülsentransporteinrichtung 14 unverzüglich zur Ringspinnmaschine 4 zurücktransportiert.
Erfindungsgemäß ist im Eingangsbereich des Kreuzspulautomaten 1, vorzugsweise im Bereich eines Transportbandes der kreuzspulautomateneigenen Logistikeinrichtung, eine Sensoreinrichtung 19 angeordnet, die über eine Signalleitung 15 mit der Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 verbunden ist.
Die eingangsseitig des Kreuzspulautomaten 1 angeordnete Sensoreinrichtung 19 erfasst die Anzahl der vom Kreuzspulautomaten 1 zurückgelieferten, auf Transporttellern 6 angeordneten leeren Spulenhülsen 7 und meldet die ermittelte Anzahl ständig an die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1.
Die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1, die sowohl über die Dauer eines Spinnprozesses der Ringspinnmaschine 4, als auch über die Anzahl der Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine informiert ist, überprüft dabei anhand der Anzahl der zurückgelieferten leeren Spulenhülsen 7 laufend den Produktionsablauf der Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1. Wenn für die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 absehbar ist, dass zum Zeitpunkt des Startes des nächsten Doffvorganges nicht genügend mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6 vor den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 positioniert sind, erfolgt eine Reaktion.
Das heißt, aus der Anzahl der mit leeren Spulenhülsen 7 bestückten Transportteller 6, die seit dem letzten Doffvorgang der Ringspinnmaschine 4 zurückgeliefert wurden und der seit dem letzten Doffvorgang vergangenen Zeitspanne ermittelt die Zentralsteuereinrichtung 17, die Zeitspanne, die eine Arbeitsstelle 2 des Kreuzspulautomaten durchschnittlich zum Abwickeln eines Spinnkopses 3 benötigt. Des Weiteren wird berechnet, ob in der Zeitspanne, die bis zum nächsten Doffvorgang der Ringspinnmaschine 4 verbleibt, vom Kreuzspulautomaten 1 noch ausreichend mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6 angeliefert werden können. Sollte die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 dabei eine Fehlquote feststellen, aktiviert sie die im Bereich der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten 1 installierte Umladestation 28, die daraufhin sofort so viele fertige Spinnkopse 3 von ihren Transporttellern 6 abzieht und durch leere Spulenhülsen 7 ersetzt, wie die Zentralsteuereinrichtung 17 als voraussichtliche Fehlquote ermittelt hat.

Beispiel:

Die Zeitspanne zwischen zwei Doffvorgängen der Ringspinnmaschine 4 beträgt insgesamt 180 min., wobei die Ringspinnmaschine 4 1300 Spinnstellen 18 aufweist. Der zugehörige Kreuzspulautomat 1 verfügt über 30 Arbeitsstellen 2.
Die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 wird 150 min. nach dem letzten Doffvorgang der Ringspinnmaschine 4 und somit 30 min. vor dem Start des nächsten Doffvorganges der Ringspinnmaschine 4 durch die eingangsseitig der Ringspinnmaschine 4 angeordnete Sensoreinrichtung 19 davon unterrichtet, dass bis zum aktuellen Zeitpunkt 1030 mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6 in die Logistikeinrichtung der Ringspinnmaschine 4 eingelaufen sind.
Die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 berechnet anhand dieser Informationen, wie viele mit leeren Spulenhülsen 7 bestückte Transportteller 6, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, zum Zeitpunkt des nächsten Doffvorganges der Ringspinnmaschine 4, voraussichtlich vor den Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 positioniert sein werden. Bei der Feststellung, dass zum Zeitpunkt des nächsten Doffvorganges der Ringspinnmaschine 4 voraussichtlich ein Fehlbedarf an mit leeren Spulenhülsen 7 bestückten Transporttellern 6 vorliegt, aktiviert die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 die in der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten angeordnete Umladestation 28 dahingehend, dass durch zügiges Auswechseln von vollen Spinnkopsen 3 gegen leere Spulenhülsen 7 der Fehlbedarf ergänzt wird.

Die Berechnung läuft dabei zum Beispiel wie folgt:

Zum Zeitpunkt der aktuellen Berechnung haben die 30 Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 in 150 min. 1030 Spinnkopse 3 abgespult und die leeren Spulenhülsen 7 an die Ringspinnmaschine 4 zurückgeliefert.
Daraus folgt, jede der 30 Arbeitsstellen hat (1030 Spinnkopse: 30 Arbeitsstellen) = im Schnitt etwa 34 Spinnkopse abgewickelt. Die durchschnittliche Abspuldauer eines Spinnkopses betrug entsprechend (150 min.: 34 Spinnkopse) etwa 4,4 min.
Das bedeutet, die 30 Arbeitsstellen 2 des Kreuzspulautomaten 1 können in den verbleibenden 30 min. bis zum nächsten Doffvorgang der Ringspinnmaschine 4 noch (30 min.: 4,4 min. * 30 Arbeitsstellen) etwa 204 Spinnkopse abwickeln.
Die aktuell gelieferten 1030 leeren Spulenhülsen 7 und die voraussichtlich noch anlieferbaren 204 leeren Spulenhülsen 7 ergeben 1234 Spulenhülsen, da jedoch für die 1300 Spinnstellen 18 der Ringspinnmaschine 4 1300 leere Spulenhülsen 7 benötigt werden, ergibt sich ein Fehlbetrag von 66 leeren Spulenhülsen 7.
Die Zentralsteuereinrichtung 17 des Kreuzspulautomaten 1 wird entsprechend die Umladestation 28 anweisen 66 volle Spinnkopse 3 von Transporttellern 6 abzuziehen und stattdessen 66 leere Spulenhülsen 7 auf den Transporttellern 6 zu positionieren.

Bezugszeichenliste

1	Kreuzspulautomat	33	Tragrohr
2	Arbeitsstelle	34	Spindelbank
3	Spinnkops	35	Maschinenbus
4	Ringspinnmaschine	36	Tragrohr
5	Kreuzspule	37	Stanze
6	Transportteller	38	Streckwerk
7	Spulenhülse	39	Tragsäule
8	Faden	40	Vorlagematerial-Gatter
9	Maschinenkopf	41	Vorlagespule
10	Zentralsteuereinheit	42	Ringbank
11	Transportband	43	Balloneinengungsring-Bank
12	Spulenwechseleinrichtung	44	Fadenführer-Bank
13	Ringspinnspindel	45	Ausleger
14	Spulen- und	46	Schub-/Zugrohr
	Hülsentransportsystem	47	Kreuzspulen-
15	Signalleitung		Transporteinrichtung
16	Maschinenkopf	48	Spulvorrichtung
17	Zentralsteuereinrichtung	49	Schwenkachse
18	Spinnstelle	50	Spulenrahmen
19	Sensoreinrichtung	51	Spulenantriebswalze
20	Anschlussstrecke	52	Fadenchangiereinrichtung
21	Kopszuführstrecke	53	Arbeitsstellenrechner
22	Verbindungsstrecke
23	Speicherstrecke	55	Spleißvorrichtung
24	Quertransportstrecke	56	Fadenspanner
25	Hülsenrückführstrecke	57	Fadenreiniger
26	Handvorbereitungsstrecke	58	Paraffiniereinrichtung
27	Umladestrecke	59	Fadenschneideinrichtung
28	Umladestation	60	Fadenzugkraftsensor
29	Fußgestell	61	Unterfadensensor
30	Standrohr	62	Saugdüse
31	Absaugkanal	63	Greiferrohr
32	Brückenstück	64	Signalleitung

Claims

Verfahren zum Betreiben eines Kreuzspulautomaten (1), der eine Mehrzahl von Arbeitsstellen (2) aufweist, auf denen Spinnkopse (3), die relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen (5) umgewickelt werden und der über ein Spulen- und Hülsentransportsystem (14), in dem in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern (6) angeordnet, Spinnkopse (3) und leere Spulenhülsen (7) gefördert werden, mit einer Ringspinnmaschine (4) verbunden ist, die ihrerseits mit einer Vielzahl von Spinnstellen (18) zur Fertigung von Spinnkopsen (3) ausgestattet ist, wobei die Anzahl der Arbeitsstellen (2) des Kreuzspulautomaten (1) und die Anzahl der Spinnstellen (18) der Ringspinnmaschine (4) produktionsmäßig aufeinander abgestimmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Spinnprozesses einer Ringspinnmaschine (4) ständig die aktuelle Anzahl der auf den Arbeitsstellen (2) des Kreuzspulautomaten (1) abgespulten Spinnkopse (3), die als leere Spulenhülsen (7) auf Transporttellern (6) zur Ringspinnmaschine (4) zurückgeliefert werden, erfasst wird und darüber hinaus ermittelt wird, wie viele dieser auf Transporttellern (6) angeordneter, leeren Spulenhülsen (7) bis zum nächsten Doffvorgang der Ringspinnmaschine (4) noch zurückgeliefert werden und dass, wenn der Produktionsverlauf am Kreuzspulautomaten (1) befürchten lässt, dass es aufgrund fehlender, mit leeren Spulenhülsen (7) bestückten Transporttellern (6) zu einem Produktionsverlust kommt, durch eine spezielle Umladestation (28) unterstützend in den Materialfluss des Kreuzspulautomaten (1) eingegriffen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Sensoreinrichtung (19) permanent überwacht wird, wie viele mit leeren Spulenhülsen (7) bestückte Transportteller (6) während einer bestimmten Zeitspanne zur Ringspinnmaschine (4) zurückgeliefert wurden, dass anhand der Anzahl der eingelaufenen, mit leeren Spulenhülsen (7) bestückten Transportteller (6) berechnet wird, wie viele mit leeren Spulenhülsen (7) bestückte Transportteller (6) bis zum Zeitpunkt des nächsten Doffvorganges der Ringspinnmaschine (4) noch zurückgeliefert und vor den Spinnstellen (18) der Ringspinnmaschine (4) positioniert werden können und dass bei Ermittlung einer voraussichtlichen Fehlquote, diese Fehlquote mittels einer im Bereich des Kreuzspulautomaten (1) installierten Umladestation (28), die auf den Transporttellern (6) angeordnete Spinnkopse (3) gegen leere Spulenhülsen (7) tauscht, ausgeglichen wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Umladestation (28) eine der voraussichtlichen Fehlquote entsprechende Anzahl von Spinnkopsen (3) von ihren Transporttellern (6) gehoben und in einen Transportbehälter überführt sowie eine entsprechende Anzahl leerer Spulenhülsen (7) auf den Transporttellern (6) positioniert wird.
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit einem Kreuzspulautomaten (1), der eine Mehrzahl von Arbeitsstellen (2) ausweist, auf denen Spinnkopse (3), die relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen (5) umgewickelt werden und der über ein Spulen- und Hülsentransportsystem (14), in dem in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern (6) angeordnet, Spinnkopse (3) und leere Spulenhülsen (7) förderbar sind, mit einer Ringspinnmaschine (4) verbunden ist, die ihrerseits mit einer Vielzahl von Spinnstellen (18) zur Fertigung von Spinnkopsen (3) ausgestattet ist, wobei die Anzahl der Arbeitsstellen (2) des Kreuzspulautomaten (1) und die Anzahl der Spinnstellen (18) der Ringspinnmaschine (4) produktionsmäßig aufeinander abgestimmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass eingangsseitig des Kreuzspulautomaten (1), vorzugsweise im Bereich eines Transportbandes der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten, eine Sensoreinrichtung (19) installiert ist, die über eine Signalleitung (15) mit der Zentralsteuereinrichtung (17) des Kreuzspulautomaten (1) in Verbindung steht und dass ausgangsseitig der Logistikeinrichtung des Kreuzspulautomaten (1) eine Umladestation (28) installiert ist, die bei Bedarf durch die Zentralsteuereinrichtung (17) des Kreuzspulautomaten (1) aktivierbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Umladestation (28) volle Spinnkopse (3) von Transporttellern (6) abziehbar und in einen Transportbehälter überstellbar sowie im Anschluss leere Spulenhülsen (7) auf die Transportteller (6) aufsetzbar sind.