DE102018005601A1 - Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen HE-Munition - Google Patents
Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen HE-Munition Download PDFInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
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- F42B35/00—Testing or checking of ammunition
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B33/00—Manufacture of ammunition; Dismantling of ammunition; Apparatus therefor
- F42B33/06—Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs
Abstract
Ein neues und effizientes Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen Munition mit einer Wirkladung (High-Explosive-Munition (HE-Munition)) weist folgende Merkmale auf:a) das Verfahren der Zündererprobung wird derart zusammen mit einer Munitionserprobung durchgeführt, dass eine Vielzahl von HE-Munitions-Patronen mit jeweils eingebauter Wirkladung verschossen wird,b) von einem Blindgänger (10) der verschossenen HE-Munitions-Patronen, wobei der Blindgänger eine Wirkladung (12), einen Zünder (13), eine Geschosshülle (14) und ein Leitwerk (15) umfasst, wird der Zünder (13) zur weiteren Analyse mit folgenden Schritten separiert:c) zum Anschießen der Wirkladung (12) des Blindgängers (10) wird eine P-Ladungs-Anordnung (20) verwendet,d) bei der eine Projektil-bildende-Ladung (P-Ladung, 30) derart auf einem Abstandsstab (40) befestigt ist, dass die Längsachse (41) des Abstandsstabes (40) achsparallel zu einer Wirkungsrichtung (31) der P-Ladung (30) ist, und dass zwischen einer Ladungseinlage (36) der P-Ladung (30) und einer Spitze des Abstandsstabes (40) ein Wirkabstand von 50 bis 90 cm vorliegt,e) Ausrichtung der P-Ladungs-Anordnung (20) derart, dass die Längsachse (41) des Abstandsstabes (40) in einem 40 bis 50° Grad-Winkel zu der Längsachse (11) des Blindgängers (10) steht, und dass die Spitze des Abstandsstabes (40) nahe der Geschosshülle (14) des Blindgängers (10) angeordnet wird, und dass die Wirkungsrichtung (31) der P-Ladung (30) auf das vordere Ende der Wirkladung (12) des Blindgängers (10) zeigt,f) Zünden der P-Ladung (30), wodurch eine Öffnung in die Geschosshülle (14) geschossen wird, die Wirkladung (12) des Blindgängers (10) ausbrennt und das Leitwerk (15) einschließlich des Zünders (13) von der Geschosshülle (14) abknickt,g) Separieren des Zünders (13) vom Leitwerk (15) zur weiteren Untersuchung des Zünders (13).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen Munition mit einer Wirkladung (High-Explosive-Munition oder HE-Munition).
- Bislang wurde zur Zündererprobung einer HE-Munition die HE-Munition ohne Wirkladung verschossen. Hierbei wurde die Wirkladung durch eine inerte Füllung ersetzt. Die Geschosse der HE-Munition wurden alle geborgen, geöffnet und kontrolliert, ob der Zünder funktioniert hat. Hat der Zünder nach dem Beschussprogramm und nach Beseitigung eventueller Fehlerursachen seine Funktionszuverlässigkeit nachgewiesen, wurde annähernd das gleiche Programm mit scharfer HE-Munition geschossen. Mit Nachteil werden für die bisherige Erprobung der HE-Munition hohe Schusszahlen benötigt. Dies bedingt eine hohe Umweltbelastung und einen hohen Zeit- und Kostenaufwand.
- Aus der
EP 1 095 238 B1 ist ein Low-Order-Verfahren (sprengtechnische Entschärfung) und eine entsprechende Vorrichtung bekannt, um Minen und Blindgänger mit Wirkladungen unschädlich zu machen. Zur Sprengung der Wirkladung eines Blindgängers wird eine P-Ladung verwendet, die auf einer Ausrichtvorrichtung angeordnet ist. Mit der Ausrichtvorrichtung wird der Abstand und die Wirkungsrichtung der P-Ladung relativ zur Wirkladung eingestellt. Nach dem Zünden der P-Ladung wird eine Öffnung in die Hülle geschossen und die Wirkladung des Blindgängers brennt aus. - Ausgehend von dem bekannten Verfahren zur Zündererprobung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Zündererprobung effizient auszubilden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
- Die Vorteile der Erfindung beruhen zunächst darauf, dass das Verfahren der Zündererprobung zusammen mit der Munitionserprobung durchgeführt wird. Es wird zur Zündererprobung keine unscharfe HE-Munition mehr mit einer inerten Füllung verwendet. Vielmehr wird nunmehr eine Vielzahl von scharfen HE-Munitions-Patronen mit jeweils eingebauter Wirkladung verschossen. Von einem Blindgänger der verschossenen HE-Munitions-Patronen wird der Zünder zur weiteren Analyse anschließend separiert, obgleich der Blindgänger noch die Wirkladung aufweist. Da die Zünder- und Munitionserprobung zusammen durchgeführt werden, werden Kosten und Zeit gespart und die Umweltbelastung reduziert.
- Mit einem einfach ausgebildeten und leicht handzuhabenden Low-Order-Verfahren trennt man das Leitwerk und den Zünder zur weiteren Demontage und Untersuchung des Zünders ab. Aufgrund des Low-Order-Verfahrens brennt die meiste Sprengstoffmasse aus und nur ein Zehntel der Sprengstoffmasse wird umgesetzt, so dass so gut wie keine Splitter entstehen.
- Dadurch,
- • dass zwischen einer Ladungseinlage der P-Ladung und der Spitze des Abstandsstabes ein Wirkabstand von 50 bis 90 cm vorliegt,
- • und die Ausrichtung der P-Ladungs-Anordnung derart ist,
- • dass die Längsachse des Abstandsstabes in einem 40 bis 50° Grad-Winkel zu der Längsachse des Blindgängers steht,
- • dass die Spitze des Abstandsstabes nahe einer Geschosshülle des Blindgängers angeordnet wird, und
- • dass die Wirkungsrichtung der P-Ladung auf das vordere Ende der Wirkladung des Blindgängers zeigt,
- • dass ein optimalen Wirkabstand und Wirkwinkel in Bezug auf den Blindgänger vorliegt,
- • dass eine Öffnung in die Geschosshülle geschossen wird und die Wirkladung des Blindgängers zu einem überwiegenden Teil ausbrennt,
- • dass das Leitwerk einschließlich des Zünders von der Geschosshülle abknickt, weil das Projektil der P-Ladung auf den Blindgänger ein Biegemoment aufbringt.
- Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung weist die verwendete P-Ladung eine Ladungshülle auf, die einen Ladungsboden mit einer mittig angeordneten Sprengkapsel, eine Sprengladung mit 200 - 300 g Sprengstoff und eine P-Ladungseinlage umfasst. Hiermit erzielt man eine einfache, kostengünstige und wirkungsvolle P-Ladung, um die Wirkladung ausbrennen zu lassen und um das Leitwerk einschließlich des Zünders von der Geschosshülle abzuknicken.
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht die P-Ladungseinlage aus ARMCO-Eisen, einem besonders gut geeigneten Werkstoff.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt
-
1 eine Anordnung mit einem Blindgänger und einer P-Ladungsanordnung, in einer Draufsicht; -
2 die P-Ladung nach1 , in einer vergrößerten Darstellung im Schnitt. - Die
1 illustriert ein Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen Munition mit einer Wirkladung (High-Explosive-Munition (HE-Munition)) am Beispiel einer HE-Geschoss-Patrone 120 mm x 570 mm. - Das Verfahren der Zündererprobung wird derart zusammen mit der Munitionserprobung durchgeführt, dass eine Vielzahl von scharfer HE-Munitions-Patronen mit jeweils eingebauter Wirkladung verschossen wird.
- Die
1 zeigt zunächst einen Blindgänger10 der verschossenen HE-Munitions-Patronen. Der Blindgänger10 umfasst eine Wirkladung12 , einen Zünder13 , eine Geschosshülle14 und ein Leitwerk15 . - Der Zünder
13 des Blindgängers10 wird zur weiteren Analyse mit folgenden Schritten separiert: - • Zum Anschießen der Wirkladung
12 des Blindgängers10 wird eine ebenfalls in1 dargestellte P-Ladungs-Anordnung20 verwendet. - • Bei der zu verwendenden P-Ladungs-Anordnung
20 ist eine Projektil-bildende-Ladung (P-Ladung)30 derart auf einem Abstandsstab40 befestigt, dass die Längsachse41 des Abstandsstabes40 achsparallel zu der Wirkungsrichtung31 der P-Ladung30 ist, und dass zwischen der Ladungseinlage36 (2 ) der P-Ladung30 und der Spitze des Abstandsstabes40 ein Wirkabstand von 50 bis 90 cm vorliegt. - • Ausrichtung der P-Ladungs-Anordnung
20 derart, dass die Längsachse41 des Abstandsstabes40 in einem 40 bis 50° Grad-Winkel zu der Längsachse11 des Blindgängers10 steht, und dass die Spitze des Abstandsstabes40 nahe der Geschosshülle14 des Blindgängers10 angeordnet wird, und dass die Wirkungsrichtung31 (2 ) der P-Ladung30 auf das vordere Ende der Wirkladung12 des Blindgängers10 zeigt. - • Zünden der P-Ladung
30 , wodurch eine Öffnung in die Geschosshülle14 geschossen wird, die Wirkladung12 des Blindgängers10 ausbrennt und das Leitwerk15 einschließlich des Zünders13 von der Geschosshülle14 abknickt. - • Separieren des Zünders13 vom Leitwerk
15 zur weiteren Untersuchung des Zünders13 . - Die
2 illustriert, dass die verwendete P-Ladung30 eine Ladungshülle32 aufweist, die einen Ladungsboden33 mit einer mittig angeordneten Sprengkapsel34 , eine Sprengladung35 mit 200 - 300 g Sprengstoff und eine Ladungseinlage36 umfasst. Die Ladungseinlage36 besteht aus ARMCO-Eisen. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Blindgänger einer HE-Munition
- 11
- Längsachse des Blindgängers
- 12
- Wirkladung
- 13
- Zünder
- 14
- Geschosshülle des Blindgängers
- 15
- Leitwerk
- 20
- P-Ladungs-Anordnung
- 30
- P-Ladung
- 31
- Wirkungsrichtung der P-Ladung
- 32
- Ladungshülle
- 33
- Ladungsboden
- 34
- Sprengkapsel
- 35
- Sprengladung
- 36
- P-Ladungseinlage
- 40
- Abstandsstab
- 41
- Längsachse des Abstandsstabes
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1095238 B1 [0003]
Claims (3)
- Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen Munition mit einer Wirkladung (High-Explosive-Munition (HE-Munition)), mit den Merkmalen: a) das Verfahren der Zündererprobung wird derart zusammen mit einer Munitionserprobung durchgeführt, dass eine Vielzahl von HE-Munitions-Patronen mit jeweils eingebauter Wirkladung verschossen wird, b) von einem Blindgänger (10) der verschossenen HE-Munitions-Patronen, wobei der Blindgänger eine Wirkladung (12), einen Zünder (13), eine Geschosshülle (14) und ein Leitwerk (15) umfasst, wird der Zünder (13) zur weiteren Analyse mit folgenden Schritten separiert: c) zum Anschießen der Wirkladung (12) des Blindgängers (10) wird eine P-Ladungs-Anordnung (20) verwendet, d) bei der eine Projektil-bildende-Ladung (P-Ladung, 30) derart auf einem Abstandsstab (40) befestigt ist, dass die Längsachse (41) des Abstandsstabes (40) achsparallel zu einer Wirkungsrichtung (31) der P-Ladung (30) ist, und dass zwischen einer Ladungseinlage (36) der P-Ladung (30) und einer Spitze des Abstandsstabes (40) ein Wirkabstand von 50 bis 90 cm vorliegt, e) Ausrichtung der P-Ladungs-Anordnung (20) derart, dass die Längsachse (41) des Abstandsstabes (40) in einem 40 bis 50° Grad-Winkel zu der Längsachse (11) des Blindgängers (10) steht, und dass die Spitze des Abstandsstabes (40) nahe der Geschosshülle (14) des Blindgängers (10) angeordnet wird, und dass die Wirkungsrichtung (31) der P-Ladung (30) auf das vordere Ende der Wirkladung (12) des Blindgängers (10) zeigt, f) Zünden der P-Ladung (30), wodurch eine Öffnung in die Geschosshülle (14) geschossen wird, die Wirkladung (12) des Blindgängers (10) ausbrennt und das Leitwerk (15) einschließlich des Zünders (13) von der Geschosshülle (14) abknickt, g) Separieren des Zünders (13) vom Leitwerk (15) zur weiteren Untersuchung des Zünders (13).
- Verfahren nach
Anspruch 1 , bei dem die verwendete P-Ladung (30) eine Ladungshülle (32) aufweist, die einen Ladungsboden (33) mit einer mittig angeordneten Sprengkapsel (34), eine Sprengladung (35) mit 200 - 300 g Sprengstoff und eine Ladungseinlage (36) umfasst. - Verfahren nach
Anspruch 2 , bei dem die Ladungseinlage (36) aus ARMCO-Eisen besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102018005601.6A DE102018005601A1 (de) | 2018-07-14 | 2018-07-14 | Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen HE-Munition |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102018005601.6A DE102018005601A1 (de) | 2018-07-14 | 2018-07-14 | Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen HE-Munition |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102018005601A1 true DE102018005601A1 (de) | 2019-09-26 |
Family
ID=67847873
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102018005601.6A Withdrawn DE102018005601A1 (de) | 2018-07-14 | 2018-07-14 | Verfahren zur Zündererprobung einer großkalibrigen HE-Munition |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102018005601A1 (de) |
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-
2018
- 2018-07-14 DE DE102018005601.6A patent/DE102018005601A1/de not_active Withdrawn
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