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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Objekterkennung und Objekterinnerung bei einem Fahrzeug. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Objekterkennung und Objekterinnerung bei einem Fahrzeug.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass bei Fahrzeugen, insbesondere bei Taxis oder Bussen zur Personenbeförderung, z. B. im öffentlichen Personennahverkehr, Ablageplätze für Gepäck im Fahrzeug vorgesehen sind. Hierbei ist ein Problem, dass ein Benutzer des Fahrzeugs, d. h. ein Fahrzeuginsasse, welcher durch das Fahrzeug befördert wird, beim Verlassen des Fahrzeuges sein Gepäck vergisst und am Ablageplatz liegen lässt. Insbesondere bei fahrerlosen Fahrzeugen (selbstfahrende Fahrzeuge) ist ein weiteres Problem, dass kein Fahrer vorgesehen ist, welcher an die Mitnahme des Gepäcks erinnern kann.
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Die Schrift
DE 102 29 815 A1 zeigt ein System zum Laderaumschutz von Fahrzeugen, mit Sensoren zum Erfassen von Ladegut im Laderaum, Mitteln zum Erfassen des Zustandes von Schutzeinrichtungen im Laderaum und Mitteln zum Erzeugen des Laderaumzustandssignals in Abhängigkeit von der Erfassung von Ladegut und der Erfassung des Zustandes der Schutzeinrichtungen.
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Die Schrift
DE 10 2014 008 482 A1 offenbart ein Verfahren zum Verwalten einer Beladung eines Laderaumes eines Kraftfahrzeuges.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe, den Komfort beim Betrieb eines Fahrzeuges sowie die Sicherheit in Bezug auf ein Gepäck oder sonstiger ablegbarer Objekte von Benutzern von Fahrzeugen zu verbessern.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein System zur Objekterkennung, insbesondere Gepäckerkennung, und Objekterinnerung, insbesondere Gepäckerinnerung, bei einem Fahrzeug.
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Bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße System:
- – eine Objekterkennungsvorrichtung, insbesondere Gepäckerkennungsvorrichtung, zur Detektion von mindestens einem Objekt, vorzugsweise Gepäck (bzw. mindestens einem Gepäckstück), welches mindestens einem Benutzer des Fahrzeuges zuordenbar ist, und welches an mindestens einem Ablagebereich des Fahrzeuges ablegbar ist, und
- – eine (insbesondere optische und/oder akustische) Ausgabevorrichtung zur (insbesondere optischen und/oder akustischen) Ausgabe wenigstens einer Positionsinformation über das Objekt, insbesondere über eine Position des Objekts im Fahrzeug. Die Positionsinformation kann z. B. auch eine akustische Warnmeldung und/oder eine detaillierte Angabe der Position sein.
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Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass durch die Objekterkennungsvorrichtung zumindest in Abhängigkeit von dem Benutzer ein Fahrzeuginsassenzustand bestimmbar ist, und die Objekterkennungsvorrichtung wenigstens ein Sensorelement zur Überwachung des Ablagebereichs (oder mehrerer Ablagebereiche) aufweist, sodass anhand der Überwachung die Positionsinformation bestimmbar ist (und/oder bestimmt wird), und vorzugsweise in Abhängigkeit von der Positionsinformation und/oder von dem Fahrzeuginsassenzustand die Positionsinformation für den Benutzer des Fahrzeuges ausgebbar ist. Dies hat den Vorteil, dass zuverlässig an die Mitnahme des Gepäcks erinnert werden kann und/oder Positionsinformationen ausgebbar sind, welche das Auffinden des Gepäcks für den Benutzer vereinfachen können.
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Das Fahrzeug ist vorzugsweise ein Kraftfahrzeug und/oder Personenkraftfahrzeug und/oder Lastkraftfahrzeug und/oder Kraftomnibus. Bevorzugt ist das Fahrzeug als ein selbstfahrendes Fahrzeug (autonomes Landfahrzeug) ausgeführt, welches entsprechend ohne Einfluss eines menschlichen Fahrers automatisch fährt und/oder gesteuert und/oder eingeparkt wird. Besonders bevorzugt ist das Fahrzeug als ein fahrerloses Taxi und/oder fahrerloses Mietfahrzeug und/oder fahrerloser Omnibus und/oder fahrerloser Reisebus ausgeführt. Vorzugsweise dient damit das Fahrzeug zur Personenbeförderung, insbesondere im öffentlichen Personen(nah)verkehr. Bevorzugt weist das Fahrzeug dabei zumindest einen oder zumindest zwei oder zumindest drei oder zumindest fünf oder zumindest 10 oder zumindest 100, unterschiedliche Ablagebereiche, insbesondere Ablageplätze (beispielsweise Gepäckablageplätze), z. B. im Fahrzeuginnenraum und/oder am Fahrzeug und/oder im Kofferraum des Fahrzeuges auf.
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Unter dem Begriff „Gepäck“ werden bevorzugt auch solche Objekte verstanden, welche ein Benutzer des Fahrzeuges mit sich führen kann und/oder welche am Ablagebereich des Fahrzeuges ablegbar sind, insbesondere auch Jacken und/oder Kleidungsstücke und/oder Mobiltelefone und/oder Tablets und/oder Smartphones und/oder dergleichen.
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Der Benutzer des Fahrzeuges ist insbesondere eine Person, vorzugsweise ein Fahrzeuginsasse, welcher durch das Fahrzeug befördert wird. Insbesondere ist daher der Benutzer kein Fahrer des Fahrzeuges, sondern lediglich ein Passagier des Fahrzeuges. Alternativ kann der Benutzer selbstverständlich auch ein Fahrer sein, beispielsweise dann, wenn das Fahrzeug nicht selbstfahrend ausgeführt ist. Auch ein solcher Fahrer wird dann auf das Objekt / die Objekte hingewiesen, welche ihm zugeordnet sind. Dies können zum Beispiel (nur) die Gepäckstücke des Fahrers sein oder auch Gepäckstücke anderer Fahrzeuginsassen.
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Insbesondere wird im Rahmen der Erfindung unter dem Benutzer auch eine solche Person verstanden, welche beispielsweise bereits aus dem Fahrzeug ausgestiegen ist und/oder ein ihm zugeordnetes Objekt, z. B. sein Gepäckstück, im Fahrzeug abgelegt (z. B. vergessen) hat.
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Vorzugsweise ist der Fahrzeuginsassenzustand ein Zustand, welcher in Abhängigkeit von dem mindestens einen Benutzer des Fahrzeuges bestimmt wird. Insbesondere kann anhand des Fahrzeuginsassenzustands ermittelt werden, ob wenigstens einer der Benutzer des Fahrzeuges das Fahrzeug betreten und/oder verlassen möchte. Daher kann der Fahrzeuginsassenzustand beispielsweise durch die Objekterkennungsvorrichtung anhand eines Ereignisses bestimmt werden, z. B. einem Bezahlen durch den Benutzer und/oder durch ein Verabschieden des Benutzers und/oder durch ein Entfernen des Benutzers vom Fahrzeug und/oder einem Aufnehmen eines Gepäckstücks und/oder eines Kleidungsstückes, z. B. einer Jacke, durch den Benutzer und/oder durch ein Aufstehen des Benutzers und/oder durch ein Abschnallen des Benutzers und/oder durch die Signalisierung eines Haltewunsches durch den Benutzer, z. B. durch die Betätigung eines Betätigungsmittels im Fahrzeug, und/oder ein Öffnen wenigstens einer Tür des Fahrzeuges (Türbetätigung zum Öffnen) und/oder ein Schließen wenigstens einer Tür des Fahrzeuges (Türbetätigung zum Schließen), und/oder dergleichen. Insbesondere kann der Fahrzeuginsassenzustand, vorzugsweise das Ereignis, dadurch bestimmt werden, dass ein Sensor und/oder ein Sensorelement des Fahrzeuges ausgewertet wird. Beispielsweise können Daten einer Kameraeinheit des Fahrzeuges derart ausgewertet werden, dass Handlungen und/oder Aktivitäten des Benutzers oder der Benutzer des Fahrzeuges ermittelbar und/oder klassifizierbar sind. Hierzu kann beispielsweise eine Elektronik der Objekterkennungsvorrichtung vorgesehen sein, welche einen entsprechenden Auswertealgorithmus durchführt.
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Vorzugsweise kann es vorgesehen sein, dass die Objekterkennungsvorrichtung und/oder die Ausgabevorrichtung eine Elektronik und/oder eine Auswertevorrichtung aufweist. Die Elektronik und/oder die Auswertevorrichtung umfasst dabei mindestens eine Elektronikkomponente, z. B. einen Mikroprozessor und/oder einen digitalen Signalprozessor und/oder eine integrierte Schaltung und/oder einen Datenspeicher und/oder einen Prozessor und/oder dergleichen. Insbesondere dient die Auswertevorrichtung dazu, einen Auswertealgorithmus und/oder eine Mustererkennung und/oder eine statistische Analyse und/oder eine Klassifizierung durchzuführen. Vorzugsweise kann die Überwachung des Ablagebereiches und/oder die Detektion des Objektes und/oder die Zuordnung des Objektes und/oder die Klassifizierung des Objektes und/oder die Bestimmung der Positionsinformation zumindest teilweise durch die Auswertevorrichtung durchgeführt werden. Es ist ferner denkbar, dass zumindest zwei oder zumindest drei oder zumindest vier Sensorelemente am und/oder im Fahrzeug vorgesehen sind, wobei bevorzugt sich die Sensorelemente zumindest teilweise dadurch unterscheiden, dass ihnen ein unterschiedliches Messprinzip bzw. Wirkprinzip zugrunde liegt.
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Beispielsweise könnte zumindest eines der folgenden Wirkprinzipien für das Sensorelement vorgesehen sein:
- – mechanisch, wobei das Sensorelement beispielsweise als Taster oder Manometer oder Thermometer ausgeführt ist,
- – thermoelektrisch, wobei das Sensorelement beispielsweise als Thermoelement ausgeführt ist,
- – resistiv, wobei das Sensorelement beispielsweise als Dehnungsmessstreifen ausgeführt ist,
- – piezoelektrisch, wobei das Sensorelement beispielsweise als Beschleunigungssensor ausgeführt ist,
- – kapazitiv, wobei das Sensorelement beispielsweise als kapazitiver Sensor ausgeführt ist,
- – induktiv, wobei das Sensorelement beispielsweise als Kraftsensor ausgeführt ist,
- – optisch, wobei das Sensorelement beispielsweise als Kamerasensor, insbesondere als CCD-Sensor ausgeführt ist,
- – magnetisch, wobei das Sensorelement beispielsweise als Hallsensor ausgeführt ist.
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Vorzugsweise sind als Sensorelemente mehrere Kamerasensoren, d. h., insbesondere Kameras, am und/oder im Fahrzeug vorgesehen, und insbesondere auf die Ablagebereiche des Fahrzeuges ausgerichtet. Die Ablagebereiche sind vorzugsweise zumindest teilweise im Fahrzeuginnenraum des Fahrzeuges angeordnet. Somit wird der Vorteil erzielt, dass die Sensorelemente zuverlässig erfassen können, wenn Objekte durch den Benutzer in das Fahrzeug gebracht und/oder auf den Ablageplatz (Ablagebereich) gelegt werden.
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Beispielsweise kann das Sensorelement auch an einem Haken angeordnet sein und/oder an einem Befestigungsmittel angeordnet sein und/oder am Ablagebereich angeordnet sein, sodass anhand des Sensorelementes festgestellt werden kann, wenn ein Benutzer das Objekt an den Haken hängt (z. B. eine Jacke) oder am Ablagebereich fixiert (z. B. mittels der Befestigungsmittel) und/oder auf die Ablagefläche des Ablagebereichs legt. Beispielsweise kann das Sensorelement daher auch als ein Drucksensor oder dergleichen ausgeführt sein. Insbesondere kann durch die Objekterkennungsvorrichtung eine Klassifizierung des detektierten (erkannten) Objektes dadurch erfolgen, dass die durch die Sensorelemente ermittelten Informationen durch eine Auswertevorrichtung (insbesondere Auswerteeinheit wie ein Prozessor) der Objekterkennungsvorrichtung ausgewertet werden. Vorzugsweise kann beim Verlassen des Fahrzeuges durch den Benutzer, d. h. insbesondere bei einer Veränderung des Fahrzeuginsassenzustandes, anhand des Sensorelementes und/oder der Sensorelemente geprüft werden, ob der Benutzer das mindestens eine Objekt, welches er mitgebracht und/oder am Ablagebereich abgelegt hat, wieder entnommen hat. Bevorzugt kann das Ergebnis der Detektion und/oder der Klassifizierung und/oder der Bestimmung der Positionsinformation durch die Ausgabevorrichtung für den Benutzer ausgegeben werden. So kann beispielsweise auf einem Display der Ausgabevorrichtung für den Benutzer angezeigt werden, wo (d. h. an welcher Position bzw. an welchem Ablagebereich) er das ihm zugeordnete Objekt abgelegt hat. Dies hat den Vorteil, dass das Objekt leicht für den Benutzer auffindbar ist.
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Besonders bevorzugt ist es dabei vorgesehen, dass die Ausgabe der Positionsinformation durch die Ausgabevorrichtung als eine fotorealistische und/oder abstrahierte Darstellung des Objektes auf einem Anzeigegerät, insbesondere einem Display erfolgt. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass eine Warnung ausgegeben wird, wenn durch die Objekterkennungsvorrichtung ermittelt wird, dass das dem Benutzer zugeordnete Objekt nach dem Verlassen des Fahrzeuges durch den Benutzer nicht entnommen wurde. Zur Warnung (insbesondere Erinnerung) kann beispielsweise eine Sprachausgabe erfolgen und/oder eine optische Anzeige erfolgen und/oder eine akustische Warnung durch die Ausgabevorrichtung ausgegeben werden. Die Warnung erfolgt dabei beispielsweise fahrzeugfest (d. h. am Fahrzeug) und/oder über ein mobiles Gerät, insbesondere ein mobiles Kommunikationsgerät (z. B. Mobilfunkgerät und/oder Smartphone und/oder Tablet und/oder Laptop oder dergleichen) des Benutzers. Somit wird der Vorteil erzielt, dass zuverlässig eine Gepäckerinnerung erfolgen kann.
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Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Ausgabevorrichtung wenigstens ein Anzeigeelement umfasst, welches als Display im Fahrzeug und/oder als mobiles Kommunikationsgerät des Benutzers ausgeführt ist. Somit kann es möglich sein, dass die Ausgabevorrichtung als ein Bauteil (einteilig) oder mehrteilig ausgeführt ist. Beispielsweise kann es möglich sein, dass die Positionsinformation kabelgebunden (z. B. über eine elektrische Leitung) oder drahtlos an das Anzeigeelement übertragen wird. Dies hat den Vorteil, dass in zuverlässiger Weise die Positionsinformation für den Benutzer ausgegeben werden kann.
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Von weiterem Vorteil kann es vorgesehen sein, dass das Sensorelement und/oder zumindest ein weiteres Sensorelement zur Detektion des – Benutzers als ein Fahrzeuginsasse des Fahrzeuges – ausgeführt ist, sodass ein Betreten, insbesondere ein Anschnallen, und Verlassen, insbesondere ein Haltewunsch, des Benutzers, vorzugsweise anhand der durch das Sensorelement ermittelten Informationen, unterscheidbar ist. Insbesondere kann somit der Fahrzeuginsassenzustand dadurch ermittelt werden, dass das Sensorelement ausgewertet wird. Bevorzugt können dabei mehrere Fahrzeuginsassenzustände unterschieden werden, insbesondere in Abhängigkeit davon, ob der Benutzer oder die Benutzer des Fahrzeuges jeweils einen Haltewunsch haben und/oder sich angeschnallt haben und/oder das Fahrzeug betreten und/oder das Fahrzeug verlassen und/oder dergleichen. Bevorzugt ist anhand des Fahrzeuginsassenzustands damit ermittelbar, ob und/oder wie viele Benutzer sich im Fahrzeug befinden und/oder das Fahrzeug verlassen wollen. Dies ermöglicht eine zuverlässige Bewertung, ob ein Benutzer sein Gepäck vergessen hat und an das Gepäck erinnert werden muss.
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Zudem ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das Sensorelement zur Detektion des Objekts als Kameraeinheit ausgeführt ist, und zumindest ein weiteres Sensorelement zur Detektion des Benutzers als Sitzplatzerkennungssensor und/oder Anschnallsensor ausgeführt ist. Insbesondere kann der Sitzplatzerkennungssensor derart ausgeführt sein, dass eine Gewichtsbelastung auf den Sitz erfassbar ist. Bevorzugt ist ein Sitzplatzerkennungssensor für jeden Sitzplatz des Fahrzeuges vorgesehen. Damit kann in einfacher Weise die Detektion des Benutzers erfolgen.
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Des Weiteren ist es denkbar, dass die Ausgabevorrichtung als eine Warnvorrichtung zur akustischen und/oder optischen Signalausgabe (insbesondere Lichtausgabe) ausgeführt ist, sodass eine akustische und/oder optische Warnmeldung an den Benutzer ausgebbar ist, wenn das Objekt, welches dem Benutzer zugeordnet ist, beim Verlassen des Benutzers anhand der Positionsinformation weiterhin am Ablagebereich detektierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer zuverlässig an sein vergessenes Gepäck erinnert werden kann.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Objekterkennung, insbesondere Gepäckerkennung, und Objekterinnerung, insbesondere Gepäckerinnerung, bei einem Fahrzeug, mit einer Objekterkennungsvorrichtung, insbesondere Gepäckerkennungsvorrichtung, und einer Ausgabevorrichtung.
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Hierbei ist vorzugsweise vorgesehen, dass wenigstens einer der nachfolgenden Schritte durchgeführt wird, bevorzugt nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge, wobei einzelne Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:
- – Überwachen wenigstens eines Ablagebereichs des Fahrzeugs durch wenigstens ein Sensorelement der Objekterkennungsvorrichtung, wobei insbesondere das Sensorelement auf den jeweiligen Ablagebereich ausgerichtet ist, sodass eine Veränderung im Bereich des Ablagebereiches detektierbar ist,
- – Detektieren wenigstens eines Objekts durch die Objekterkennungsvorrichtung,
- – Klassifizieren des Objekts durch die Objekterkennungsvorrichtung, sodass das Objekt als Gepäck (z. B. ein Koffer oder Rucksack oder dergleichen) und/oder als ein durch einen Benutzer des Fahrzeuges mit sich geführter Gegenstand erkannt wird, insbesondere als Kleidungsstück, Koffer, Rucksack, Mobiltelefon, Computer oder dergleichen,
- – Bestimmen einer Positionsinformation über das Objekt durch die Objekterkennungsvorrichtung, wobei vorzugsweise die Positionsinformation (lediglich) angibt, ob sich das Objekt im Fahrzeug befindet und/oder die (genaue) Position des Objekts innerhalb des Fahrzeuges angibt, beispielsweise in Bezug auf den Ablagebereich,
- – Ausgeben der Positionsinformation für den Benutzer durch die Ausgabevorrichtung, insbesondere in Abhängigkeit von einem Fahrzeuginsassenzustand, welcher in Abhängigkeit von wenigstens einem Benutzer bestimmt wird.
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Damit bringt das erfindungsgemäße Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes System beschrieben worden sind. Zudem kann das Verfahren geeignet sein, ein erfindungsgemäßes System zu betreiben. Insbesondere wird die Positionsinformation für den Benutzer nur dann (insbesondere als Erinnerung oder Alarm) ausgegeben, wenn anhand des Fahrzeuginsassenzustands erfasst wird, dass der Benutzer das Fahrzeug verlässt oder verlassen möchte, und gleichzeitig das dem Benutzer zugeordnete Objekt weiterhin am Ablageplatz detektiert wird. Insbesondere wird die Positionsinformation für den Benutzer nicht oder in anderer Weise (z. B. nicht als Erinnerung oder Alarm) ausgegeben, wenn anhand des Fahrzeuginsassenzustands erfasst wird, dass der Benutzer das Fahrzeug verlässt oder verlassen möchte, und gleichzeitig das dem Benutzer zugeordnete Objekt nicht am Ablageplatz detektiert wird und/oder das Objekt am Benutzer detektiert wird (der Benutzer das Objekt also wieder mit sich führt). Bevorzugt wird das Verlassen oder der Wunsch des Benutzers das Fahrzeug zu verlassen anhand mindestens eines Sensors oder Sensorelements ermittelt, z. B. durch eine Gestenerkennung oder durch erfasste Ereignisse am Fahrzeug.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung durch die Objekterkennungsvorrichtung in Abhängigkeit von dem Benutzer ein Fahrzeuginsassenzustand dadurch bestimmt wird, das ein Betreten und Verlassen des Fahrzeuges durch den Benutzer überwacht wird, wobei vorzugsweise das Objekt zumindest beim Betreten und/oder beim Ablegen des Objekts am Ablagebereich dem Benutzer, insbesondere automatisch, zugeordnet wird. Die automatische Zuordnung erfolgt beispielsweise dadurch, dass bei einer Veränderung des Fahrzeuginsassenzustandes (z. B. beim Betreten eines neuen Benutzers oder beim Verlassen eines der Benutzer des Fahrzeuges) das Objekt anhand der Informationen, welche durch die Sensorelemente ermittelt werden, den Benutzer zugeordnet wird. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere nur dann eine Gepäckerinnerung und/oder Objekterinnerung durchgeführt wird, wenn der Benutzer das Fahrzeug ohne das ihm zugeordnete Objekt verlässt.
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Ferner ist es optional vorgesehen, dass das Sensorelement als ein optisches Sensorelement ausgeführt ist, sodass durch das Sensorelement wenigstens eine Aufnahme des Ablagebereiches des Fahrzeuges erzeugt wird, wobei eine erste Aufnahme zu einem ersten Zeitpunkt mit wenigstens einer zweiten Aufnahme zu einem zweiten Zeitpunkt verglichen wird, um die Detektion des Objekts durchzuführen und/oder die Positionsinformation zu bestimmen. Die Aufnahme ist insbesondere als eine zweidimensionale oder dreidimensionale Bildaufnahme ausgeführt. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass zuverlässig die Positionsinformation bestimmt werden kann, insbesondere für zwei oder drei orthogonal zueinander liegende Richtungen im Fahrzeuginnenraum.
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Außerdem ist es von Vorteil, wenn bei und/oder vor einem Verlassen des Fahrzeuges durch den Benutzer die Positionsinformation ausgegeben wird, sodass in Abhängigkeit von einem Fahrzeuginsassenzustand eine Warnmeldung ausgegeben wird, wodurch der Benutzer bei oder nach dem Verlassen des Fahrzeuges an das Objekt am Ablagebereich erinnert wird. Insbesondere erfolgt zur Bestimmung des Fahrzeuginsassenzustands eine Entfernungsmessung, wobei die Entfernung zwischen dem Benutzer und dem Fahrzeug ermittelt wird. So kann bevorzugt möglich sein, dass erst beim Überschreiten einer bestimmten vorgegebenen Entfernung zwischen dem Fahrzeug und dem Benutzer die Positionsinformation ausgegeben wird, d. h. insbesondere an das Objekt (insbesondere Gepäck) erinnert wird. Mit anderen Worten kann anhand der Entfernung des Benutzers zum Fahrzeug der Fahrzeuginsassenzustand, insbesondere ein Verlassen des Fahrzeuges durch den Benutzer, ermittelt werden. Somit kann zuverlässig eine Gepäckerinnerung für den betroffenen Benutzer, welcher das ihm zugeordnete Objekt im Fahrzeug hat liegen lassen, bereitgestellt werden.
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Von weiterem Vorteil kann vorgesehen sein, dass durch die Objekterkennungsvorrichtung in Abhängigkeit von einem ersten Fahrzeuginsassenzustand, insbesondere einem Betreten des Fahrzeuges durch den Benutzer und/oder einer Detektion wenigstens eines Sitzplatzerkennungssensors und/oder wenigstens eines Anschnallsensors, eine erste Aufnahme des Ablagebereiches erstellt wird, und die erste Aufnahme mit einer Vergleichsaufnahme verglichen wird, um die Detektion und/oder Klassifizierung des Objekts durchzuführen, und das Objekt dem Benutzer zugeordnet wird, wobei in Abhängigkeit von einem zweiten Fahrzeuginsassenzustand, insbesondere einem Verlassen des Fahrzeuges durch den Benutzer, eine zweite Aufnahme des Ablagebereiches erstellt wird, und die zweite Aufnahme mit der ersten Aufnahme verglichen wird, um einen Verbleib von dem zugeordneten Objekt am Ablagebereich zu erkennen und/oder zu erinnern. Insbesondere umfasst die Vergleichsaufnahme eine Aufnahme des Fahrzeuginnenraumes ohne Fahrzeuginsassen (Benutzer) und/oder Gepäck (d. h. eines leeren Fahrzeuginnenraumes). Insbesondere wird die erste Aufnahme, vorzugsweise durch eine oder mehrere Sensorelemente, erst dann erstellt, wenn der Sitzplatzerkennungssensor und/oder der Anschnallsensor die Information geliefert hat, dass sämtliche Fahrzeuginsassen (Benutzer) angeschnallt sind und/oder ihren Platz eingenommen haben. Hierzu wird beispielsweise ein entsprechendes Signal an das Sensorelement zur Durchführung der ersten Aufnahme übertragen. Insbesondere kann es nach der Erstellung der ersten Aufnahme vorgesehen sein, dass eine Auswertevorrichtung angesteuert wird, um die Objekte im Fahrzeuginnenraum und/oder im Ablagebereich zu detektieren und/oder zu klassifizieren. Insbesondere kann, sobald ein entsprechendes Ereignis festgestellt wird, eine zweite Aufnahme erstellt werden. Beispielsweise kann die Auswertevorrichtung dann anhand der zweiten Aufnahme im Vergleich mit der ersten Aufnahme erkennen, ob noch Objekte und/oder Gepäck (des entsprechenden Benutzers) im Innenraum des Fahrzeuges vorhanden sind. Falls noch Gepäck und/oder das Objekt des Benutzers im Fahrzeuginnenraum vorhanden sind, kann eine entsprechende Gepäckerinnerung erfolgen. Die Gepäckerinnerung umfasst beispielsweise eine akustische Warnung und/oder eine optische Warnung, insbesondere eine Beleuchtung des Objektes, insbesondere Gepäckstücks, welches dem Benutzer zugeordnet ist, welcher z. B. das Fahrzeug verlassen möchte.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems und
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2 eine schematische Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 sind schematisch Teile eines erfindungsgemäßen Systems 200 dargestellt. Dabei ist ein, insbesondere selbstfahrendes, Fahrzeug 1 gezeigt, sowie ein Benutzer 2, welcher das Fahrzeug 1 betreten möchte. Um einen Fahrzeuginsassenzustand zu bestimmen, umfasst das erfindungsgemäße System 200 eine Objekterkennungsvorrichtung 10, welche vorzugsweise am oder im Fahrzeug angeordnet ist. Die Objekterkennungsvorrichtung 10 umfasst bevorzugt zumindest ein Sensorelement 11. Beispielsweise ist eine nicht gezeigte Auswertevorrichtung der Objekterkennungsvorrichtung 10 mit dem Sensorelement 11 verbunden und/oder steht mit dem Sensorelement in Datenverbindung.
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Als ein erstes Sensorelement 11a kann beispielsweise eine Kamera vorgesehen sein, welche insbesondere am Fahrzeugdach und/oder am Fahrzeughimmel zur Erkennung des Objektes 80 bzw. der Objekte 80 angeordnet ist. Als ein zweites Sensorelement 11b kann beispielsweise ein Sitzplatzerkennungssensor zur Sitzplatzerkennung vorgesehen sein. Als ein drittes Sensorelement 11c kann beispielsweise ein Anschnallsensor zur Anschnallerkennung vorgesehen sein.
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Weiter umfasst das erfindungsgemäße System 200 eine Ausgabevorrichtung 20, welche zumindest ein Anzeigeelement 21 aufweist. Ein erstes Anzeigeelement 21a ist beispielsweise ein zentrales Display, insbesondere im Bereich einer Instrumententafel des Fahrzeuges 1. Insbesondere ist das erste Anzeigeelement 21a derart angeordnet, dass sämtliche Benutzer 2 des Fahrzeuges 1, wenn sie ihren im Fahrzeug 1 vorgesehenen Platz eingenommen haben, dass erste Anzeigeelement 21a einsehen können. Weiter ist insbesondere ein zweites Anzeigeelement 21b vorgesehen, welches beispielsweise im Bereich der Sitze des Fahrzeuges 1 als ein sitznahes Display ausgeführt ist. Als ein drittes Anzeigeelement 21c ist beispielsweise ein mobiles Kommunikationsgerät des Benutzers vorgesehen.
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Des Weiteren ist mindestens ein Ablagebereich 90 zum Abstellen von Objekten 80, insbesondere Gepäck 80, vorgesehen. Ein erster Ablagebereich 90a erstreckt sich beispielsweise am Boden des Fahrzeuges 1. Ein zweiter Ablagebereich 90b erstreckt sich beispielsweise im Bereich einer Instrumententafel des Fahrzeuges 1. Ein dritter Ablagebereich 90c ist beispielsweise als ein Haken zur Aufnahme eines Kleidungsstückes ausgeführt, insbesondere zwischen zwei Klappsitzen des Fahrzeuges 1. Ein vierter Ablagebereich 90d ist beispielsweise als eine Ablage auf oder zwischen den Sitzen des Fahrzeuges 1 ausgeführt, insbesondere als Sitz des Fahrzeuges 1 ausgeführt.
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In 2 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 visualisiert. Gemäß einem ersten Verfahrensschritt 100.1 erfolgt eine Überwachung wenigstens eines Ablagebereiches 90 des Fahrzeuges 1 durch wenigstens ein Sensorelement 11 der Objekterkennungsvorrichtung 10, wobei mindestens ein Objekt 80 anhand der Überwachung detektiert wird und/oder klassifiziert wird, sodass das Objekt 80 als Gepäck 80 und/oder als ein durch einen Benutzer 2 mit sich geführter Gegenstand 80 erkannt wird. Gemäß einem zweiten Verfahrensschritt 100.2 wird eine Positionsinformation über das Objekt durch die Objekterkennungsvorrichtung 10 bestimmt und ein Fahrzeuginsassenzustand durch die Objekterkennungsvorrichtung 10 in Abhängigkeit von dem Benutzer 2 bestimmt. In Abhängigkeit von dem Fahrzeuginsassenzustand wird eine Positionsinformation für den Benutzer 2 des Fahrzeuges 1 durch die Ausgabevorrichtung 20 ausgegeben. So wird beispielsweise gemäß einem dritten Verfahrensschritt 100.3 die Positionsinformation für den Benutzer 2 ausgegeben, wenn anhand des Fahrzeuginsassenzustandes erkannt wird, dass der Benutzer 2 das Fahrzeug 1 verlässt und das dem Benutzer 2 zugeordnete Objekt 80 weiterhin im Ablagebereich 90 lokalisiert wird. Beispielsweise erfolgt keine Ausgabe der Positionsinformation, wenn gemäß einem vierten Verfahrensschritt 100.4 anhand des Fahrzeuginsassenzustandes festgestellt wird, dass der Benutzer 2 das Fahrzeug 1 verlässt und dabei das ihm zugeordnete Objekt 80 mitnimmt, es sich also nicht mehr im Ablagebereich 90 des Fahrzeuges 1 befindet.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Benutzer
- 10
- Objekterkennungsvorrichtung, Gepäckerkennungsvorrichtung
- 11
- Sensorelement
- 11a
- erstes Sensorelement, Kamera
- 11b
- zweites Sensorelement, Sitzbelegungserkennung
- 11c
- drittes Sensorelement, Anschnallerkennung
- 20
- Ausgabevorrichtung
- 21
- Anzeigeelement
- 21a
- erstes Anzeigeelement
- 21b
- zweites Anzeigeelement
- 21c
- drittes Anzeigeelement
- 80
- Objekt, Gepäck
- 90
- Ablagebereich
- 90a
- erster Ablagebereich
- 90b
- zweiter Ablagebereich
- 90c
- dritter Ablagebereich
- 90d
- vierter Ablagebereich
- 100
- Verfahren
- 100.1
- erster Verfahrensschritt
- 100.2
- zweiter Verfahrensschritt
- 100.3
- dritter Verfahrensschritt
- 100.4
- vierter Verfahrensschritt
- 200
- System
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10229815 A1 [0003]
- DE 102014008482 A1 [0004]