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Die Erfindung betrifft ein System
zum Laderaumschutz von Fahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen.
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Bekannt sind Systeme zum Laderaumschutz von
Fahrzeugen, die verschiedene Schutzeinrichtungen aufweisen. Beispielsweise
kann in einem Laderaum eines modernen Kombinationskraftfahrzeugs ein
sogenanntes Trennnetz zwischen der Oberkante der Rücksitzlehne
und dem Fahrzeugdach angeordnet werden, durch das im aufgespannten
Zustand verhindert wird, dass bei einem Aufprall Gegenstände aus
dem Laderaum in den Fahrgastraum eindringen. Weiterhin sind waagerecht
verlaufende Laderaumabdeckungen bekannt, die Ladegut im Laderaum
den Blicken von Passanten entziehen. Solche Laderaumabdeckungen
können
auch crashsicher ausgeführt
werden, so dass Sie wie ein Trennnetz im Crashfall das Eindringen
von Ladegut in den Fahrgastraum verhindern.
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Weiterhin sind Sicht- oder Sonnenschutzeinrichtungen
bekannt, die an Seitenscheiben oder Heckscheiben eines Fahrzeugs
angeordnet sind und ausgefahren werden können. Konventionelle Schutzeinrichtungen
müssen
durch einen Fahrzeugnutzer aktiviert oder sogar manuell ausgezogen
werden. Infolgedessen unterbleibt in vielen Fällen das Aktivieren oder Ausziehen
der jeweils geeigneten Schutzvorrichtungen. Im Falle eines nicht
ausgezogenen Trennnetzes bei Ladegut im Laderaum kann dies zu erheblichen
Sicherheitsrisiken für
die Insassen eines Fahrzeugs führen.
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Mit der Erfindung soll die Sicherheit
und der Bedienungskomfort bei Fahrzeugen verbessert werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu ein System zum Laderaumschutz
von Fahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen, vorgesehen, bei
dem Sensoren zum Erfassen im Ladegut im Laderaum, Mittel zum Erfassen
des Zustandes von Schutzeinrichtungen im Laderaum und Mittel zum
Erzeugen eines Laderaumzustandsignals in Abhängigkeit der Erfassung von
Ladegut und der Erfassung des Zustandes der Schutzeinrichtung vorgesehen
sind.
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Indem Ladegut im Laderaum und der
Zustand von Schutzeinrichtungen erfasst werden, liegen die notwendigen
Informationen vor, um ein Laderaumzustandsignal zu erzeugen. Ein
solches Laderaumzustandsignal kann beispielsweise einen fahrsicheren
Zustand oder einen unsicheren Zustand anzeigen. Ein fahrsicherer
Zustand würde
beispielsweise dann angezeigt werden, wenn sich kein Ladegut im
Laderaum befindet, da dann der Zustand eines Trennnetzes oder einer
crashsicheren Laderaumabdichtung unerheblich wäre. Befindet sich aber beispielsweise
Ladegut im Laderaum und ist weder eine crahsichere Laderaumabdeckung
noch ein Trennnetz ausgefahren, würde ein Laderaumzustandsignal erzeugt,
das einen unsicheren Zustand anzeigt. Das erzeugte Laderaumzustandsignal
kann beispielsweise einem Fahrzeugführer durch Signallampen unterschiedlicher
Farbe oder in sonstiger Weise angezeigt werden. Das Laderaumzustandssignal
kann unterschiedliche Prioritäten
aufweisen, beispielsweise fahrsicherer Zustand, Gefährdungspotenzial
aber noch fahrsicher sowie unsicherer Zustand, nicht fahrbereit.
In Abhängigkeit
des Laderaumzustandsignals und dessen Priorität kann beispielsweise auch
in den Startvorgang des Fahrzeugs eingegriffen werden. Darüber hinaus
ist in Abhängigkeit
des Laderaumzustandsignals die Ausgabe einer Empfehlung denkbar,
beispielsweise, dass beim Vorhandensein von Ladegut das Ausfahren
eines Trennnetzes und/oder einer Laderaumabdeckung sowie beim Parken
des Fahrzeugs das Ausfahren von Sichtschutzeinrichtungen empfohlen
wird. Als Schutzeinrichtungen können dabei
Sichtschutz- und Aufprallschutzeinrichtungen sowie bewegbare Laderaumbegrenzungen
vorgesehen sein. Darüber
hinaus können
auch Schutzeinrichtungen gegen Verschmutzung, wie ausziehbare Planen
oder Abdeckungen vorgesehen sein. Beispiele für Schutzeinrichtungen und Laderaumbegrenzungen
sind beispielsweise klappbare Rücklehnen,
ausziehbare Trennnetze und ausziehbare Laderaumabdeckungen, Laderaumabteilungen
durch Trennnetze oder dergleichen, ausfahrbare oder einhängbare Zwischenböden sowie
Sicht- oder Sonnenschutzeinrichtungen.
Zum Erfassen des Zustands von Schutzeinrichtungen im Laderaum sind
beispielsweise Sensoren vorgesehen, die eine crashsichere Verriegelung
oder eine crashsichere Anordnung eines Trennnetzes oder einer Laderaumabdeckung
erfassen. Eingesetzt werden können
beispielsweise auch Lichtschranken und dergleichen. Detektiert werden kann
beispielsweise auch der eingehängte
Zustand eines Sicherungsriemens. Die Zustände der einzelnen Schutzeinrichtungen
können über eine
Meldung im Armaturenbrett eines Fahrers angezeigt werden.
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Als Beispiel eines erfindungsgemäßen Systems
zum Laderaumschutz kann beispielsweise ein Kombi-Fahrzeug mit elektrisch
betätigbarer
Laderaumabdeckung sowie elektrisch betätigbarem Trennnetz angeführt werden.
Als Sensor zur Ladeguterfassung dient entweder ein Kontakt schalter
am hinteren Ende der Laderaumabdeckung oder eine Motorstromüberwachung
des Antriebs der Laderaumabdeckung. Nach dem Schließen einer
Heckklappe fährt
die Laderaumabdeckung selbstätig
zu. Kann die Laderaumabdeckung nicht schließen, da Ladegut im Laderaum
im Weg ist, wird dies durch den Kontaktschalter am hinteren Ende
der Laderaumabdeckung oder eine Motorstromüberwachung detektiert. Die
Laderaumabdeckung fährt
dann automatisch in ihre Ausgangsstellung zurück und das Rückhaltesystem,
das elektrisch ausfahrbare Trennnetz, wird automatisch in die Schutzstellung
bewegt. Befindet sich das Trennnetz in seiner vollständig ausgefahrenen
Stellung, wird ein sicherer Laderaumzustand signalisiert. Sollte
das Trennnetz nicht in seine Schutzstellung ausfahren können, wird
ein unsicherer Laderaumzustand signalisiert.
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In Weiterbildung der Erfindung sind
Sensoren zum Erfassen von Ladegut nach dessen Lage, Größe und Gewicht
vorgesehen.
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Die Erfassung der Lage von Ladegut
ist zweckmäßig, da
bei ungünstiger
Lage des Ladeguts, beispielsweise am hinteren Ende des Laderaums, Gefährdungspotenzial
entsteht. Ein Empfehlungssignal könnte in Abhängigkeit des Laderaumzustandsignals
gegeben werden, das Ladegut in eine sichere Position unmittelbar
hinter eine Rücksitzbank
zu verschieben. Die Erfassung der Größe des Ladeguts ist zweckmäßig, um
in Abhängigkeit
der Größe des Ladeguts
unterschiedliche Schutzmaßnahmen
zu ergreifen bzw. zu empfehlen. Beispielsweise ist das Ausfahren
einer crashsicheren Laderaumabdeckung nur dann sinnvoll, wenn das
Ladegut von seiner Größe her unter
die Laderaumabdeckung passt. Überschreitet
das Ladegut das Niveau der Laderaumabdeckung, muß ein Trennnetz angebracht
werden. Als Sensoren können
z.B. Schaltmatten, insbesondere am Boden des Laderaums, Kraftsensoren,
Drucksensoren, optische Sensoren wie Infrarotsensoren, Lichtschranken
oder dergleichen eingesetzt werden. Ebenfalls auf optischem Prinzip
beruht der Einsatz einer Kamera sowie nachgeschalteter Bildverarbeitungssoftware.
Das Erfassen von Ladegut ist beispielsweise auch mittels Ultraschallsensoren
oder Radarsystemen möglich.
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In Weiterbildung der Erfindung sind
die Sensoren zum Erfassen von Ladegut Bestandteil eines Fahrzeugsicherungssystems.
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Beispielsweise können die Sensoren eines Alarmsystems
einer Innenraumüberwachung
durch Infrarot- oder Ultraschallsensoren genutzt werden. Das an
und für
sich zur Innenraumüberwachung
und zum Diebstahlschutz vorgesehene Signal solcher Sensoren kann
ebenfalls auf das Vorhandensein bzw. den Zustand von Ladegut im
Laderaum hin ausgewertet werden.
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In Weiterbildung der Erfindung weisen
die Mittel zum Erfassen des Zustandes von Schutzeinrichtungen einen
an einer bewegbaren Schutzeinrichtung angeordneten Sender bzw. Empfänger und einen
am Fahrzeug angeordneten Empfänger
bzw. Sender auf.
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Beispielsweise kann in einem ausklapp-
bzw. ausfaltbaren Skisack ein Sender angeordnet sein, der von einem
fahrzeugfesten Empfänger
im ausgeklappten Zustand des Skisacks erkannt wird. Besonders vorteilhaft
ist der Einsatz sogenannter Transponder, die an beweglichen Schutzeinrichtungen
angeordnet werden und keine kabelgebundene Energiezufuhr benötigen.
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In Weiterbildung der Endung werden
in Abhängigkeit
des Laderaumzustandsignals Schutzeinrichtungen automatisch in eine
vordefinierte Stellung gebracht.
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Durch diese Maßnahmen kann ein Fahrzeug mittels
der Schutzeinrichtungen automatisch in einen optimalen Zustand gebracht
werden. Bei spielsweise kann ein Trennnetz oder eine crashsichere
Laderaumabdeckung beim Vorhandensein von Ladegut automatisch ausgefahren
werden, um auch ohne den manuellen Eingriff des Fahrzeugführer einen
fahrsicheren Zustand herzustellen. Neben Sicherheitsaspekten kann
auf diese Weise auch der Komfort wesentlich verbessert werden. Beispielsweise
kann in Abhängigkeit
der Lage oder der Größe von Ladegut im
Laderaum auch die Aufteilung des Laderaums verändert werden, indem beispielsweise
Trennnetze zur automatischen Aufteilung des Laderaums ausgefahren
werden. Möglich
ist auch die Veränderung
der Aufteilung oder der Abmessung des Laderaums beim Einschieben
von Ladegut, indem das Ladegut in einen gegebenenfalls beschränkten Bereich
außerhalb des
Fahrzeugs noch vor der Ladefläche
erfasst wird. Erkennt das System beispielsweise, dass das Ladegut
zu lang ist, wird beispielsweise eine Laderaumabtrennung verfahren,
ein Skisack geöffnet
oder eine Rücksitzbank
geklappt. Auch bei hohem Ladegut kann nach dessen Erfassung beispielsweise
eine Laderaumabdeckung automatisch eingezogen werden.
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In Weiterbildung der Erfindung werden
in Abhängigkeit
des Laderaumzustandsignals und der aktuellen Geschwindigkeit und/oder
Fahrsituation des Fahrzeugs Schutzeinrichtungen automatisch in eine vordefinierte
Stellung gebracht.
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Auf diese Weise können Schutzeinrichtungen erst
dann ausgefahren werden, wenn dies die Fahrsituation erfordert.
Beispielsweise kann bei hoher Fahrgeschwindigkeit oder starker Bremsung
ein Trennnetz in die Sicherungsstellung gefahren werden. Gegegebenenfalls
könnte
das Trennnetz auch erst im Crashfall ausgefahren werden.
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In Weiterbildung der Erfindung wird
in Abhängigkeit
des Laderaumzustandsignals und der aktuellen Geschwindigkeit und/oder
Fahrsituation des Fahrzeugs eine Abtrennung zwischen Laderaum und Insassenraum in
oder entgegen einer Fahrzeuglängsrichtung
verlagert oder vorgespannt.
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Auf diese Weise kann im Crashfall
verhindert werden, dass Ladegut das Trennnetz dehnt und kurzfristig
in den Kopfbereich der Insassen gelangt.
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In Weiterbildung der Erfindung sind
in Abhängigkeit
des Laderaumzustandsignals und auf ein Anforderungssignal hin Schutzeinrichtungen
im Laderaum des Fahrzeugs in eine Schutzstellung bewegbar.
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Insbesondere bei exklusiven Fahrzeugen werden
aus optischen Gründen
empfindliche Laderaumauskleidungen verwendet. Verschmutzungen, beispielsweise
durch Haustiere oder schmutziges Ladegut, können dann nicht oder nur mit
sehr großem
Aufwand wieder entfernt werden. Indem auf ein Anforderungssignal
hin Schutzeinrichtungen in eine Schutzstellung bewegbar sind, kann
eine empfindliche Laderaumauskleidung noch vor dem Einladen von
Ladegut, beispielsweise durch eine Schutzplane oder sonstige Abdeckungen,
vor Verschmutzung geschützt
werden. Dadurch entfällt
das mühsame
und optisch unbefriedigende manuelle Auslegen des Laderaums mit
Decken, Wannen oder ähnlichem.
Beispielsweise kann ein Bodenteppich im Laderaum automatisch gewendet
werden, so dass eine unempfindlichere Unterseite dem Laderaum zugewandt
ist. Nach Ausladen des verschmutzten Ladeguts kann der Bodenteppich
dann wieder in seine Ausgangsstellung gebracht werden, indem die
optisch ansprechendere Laderaumauskleidung dem Laderaum zugewandt
ist. Weiterhin können
zum Schutz von Seitenverkleidungen im Laderaum beispielsweise an den
Seitenscheiben vorgesehene Sichtschutzeinrichtungen bis zum Boden
des Laderaums vor die Seitenverkleidungen gefahren werden. Dies
gilt beispielsweise auch für
Abschnitte der Laderaumverkleidung an einer Heckklappe und im Bereich
der dem Laderaum zugewandten Rückseiten
von Sitzlehnen. Beispiels weise könnte
auch eine ausfahrbare Schutzeinrichtung für den im allgemeinen aus hellen
und empfindlichen Materialien bestehenden Dachhimmel des Laderaums
vorgesehen sein. Besonders zweckmäßig ist es, das Anforderungssignal beim
Klappen der Rücksitzbank
zu erzeugen, da dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sperriges
und/oder verschmutztes Ladegut zur erwarten ist.
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In Weiterbildung der Erfindung wird
das Anforderungssignal durch einen Benutzer oder Sensoren ausgelöst, die
Umgebungsbedingungen, wie Niederschlag und Bodenbeschaffenheit,
in der Umgebung des Fahrzeugs erfassen.
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Die Auslösung durch einen Benutzer kann beispielsweise
mittels einer Fernsteuerung erfolgen, so dass beim Beladen eines
Fahrzeugs das Ladegut nicht zunächst
am Boden abgestellt werden muß,
um den Laderaum entsprechend vorzubereiten. Wird das Fahrzeug bei
starkem Regen oder auf schmutzigem Untergrund abgestellt, könnte dies
auch durch Sensoren erfasst werden, so dass bereits vor dem Besteigen
des Fahrzeugs Schutzeinrichtungen ausgefahren werden. Solche Schutzeinrichtungen
könnten
sowohl im Laderaum, beispielsweise um eine Laderaumauskleidung vor
Verschmutzung durch einsteigende Haustiere zu schützen, sowie
dem Fußraum
der Fahrzeuginsassen oder auf den Rücksitzen erfolgen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Laderaumschutz gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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2 das
System der 1 bei ausgefahrenem
Trennnetz,
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3 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Laderaumschutz gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Endung,
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4 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Laderaumschutz gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung,
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5a eine
Seitenansicht einer Einzelheit des Systems der 4,
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5b eine
Draufsicht auf die Einzelheit der 5a,
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6 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Laderaumschutz gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung,
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7 eine
schematische Darstellung von Mitteln zum Wenden eines Laderaumteppichs
in einem System zum Laderaumschutz gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
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8 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Laderaumschutz gemäß einer
sechsten Ausführungsform
der Erfindung und
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9 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Laderaumschutz gemäß einer
siebten Ausführungsform
der Erfindung.
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In der Darstellung der 1 ist in perspektivischer,
abschnittsweiser Darstellung ein Kraftfahrzeug 10 zu erkennen,
das als sogenanntes Kombi-Fahrzeug mit zum Fahrgastraum hin offenem
Laderaum ausgeführt
ist. Der Laderaum und der Fahrgastraum werden durch eine Rücksitzlehne 12 voneinander
getrennt. Die Rücksitzlehne 12 ist
geteilt, so dass sich diese auch nur teilweise nach vorne klappen
lässt,
um den Laderaum zu vergrößern. An
einer, dem Laderaum zugewandten Rückseite der Rücksitzlehne 12 ist
ein ausziehbares Trennnetz 14 sowie eine ausziehbare Laderaumabdeckung 16 vorgesehen.
In dem in der 1 dargestellten
Zustand sind sowohl das Trennnetz 14 als auch die Laderaumabdeckung 16 eingezogen.
Im Laderaum ist schematisch ein quaderförmiges Ladegut 18 dargestellt.
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Bei einem Aufprall des Ladeguts 10 ist
zu befürchten,
dass das Ladegut 18 über
die Rücksitzlehne 12 und
in den Fahrgastraum des Fahrzeugs 10 gelangt und dabei
die Fahrzeuginsassen gefährdet. Das
Ladegut 18 bildet somit in dem in 1 dargestellten Zustand des Laderaums
ein Gefährdungspotenzial.
Bei konventionellen Kraftfahrzeugen liegt es in der Verantwortung
eines Fahrzeugführers,
das Gefährdungspotenzial
von Ladegut 18 im Laderaum zu erkennen und gegebenenfalls
Gegenmaßnahmem zu
treffen, beispielsweise das Trennnetz 14 oder die crashsichere
Laderaumabdeckung 16 auszuziehen.
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Gemäß der Erfindung sind mehrere
Sensoren vorgesehen, die das Ladegut 18 im Laderaum erfassen.
Weiterhin sind Sensoren vorgesehen, um den Zustand der Schutzeinrichtungen
des Laderaums, nämlich
des Trennetzes 14 und der Laderaumabdeckung 16 zu
erfassen. Die erfassten Sensorsignale werden in einer Steuereinheit 20 verarbeitet
und das in der Steuereinheit 20 erzeugte Laderaumzustandssignal
wird dem Kraftfahrzeugführer mittels
einer Anzeigevorrichtung 22 angezeigt.
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Zur Erfassung des Ladeguts 18 im
Laderaum ist ein optischer Sensor 24 vorgesehen, dessen
Erfassungsbereich den vollständigen
Boden des Laderaums abdeckt. Der Erfassungsbereich des Sensors 24 ist
dabei so ausgelegt, dass auch ein bei umgeklappter Rücksitzbank 12 verlängerter
Laderaumboden vollständig
erfasst ist. Mittels des Sensors 24 wird dadurch detektiert,
ob sich Ladegut 18 auf dem Laderaumboden befindet. Der
Sensor 24 ist dabei bezüglich
seiner Anordnung lediglich bei spielhaft dargestellt. Um die vollständige Erfassung
des Laderaumbodens sicherzustellen, können mehrere Sensoren 24 im
Fahrzeug verteilt angeordnet sein. Neben optischen Sensoren, beispielsweise
Infrarotsensoren, können
auch Ultraschallsensoren oder Kameras mit nachgeschalteter Bildverarbeitung
eingesetzt werden.
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Neben dem Sensor 24 sind
zur Erfassung von Ladegut 18 auf dem Laderaumboden Schaltmatten 26, 28 und 30 vorgesehen.
Die Schaltmatte 26 überdeckt
im wesentlichen den vollständigen
Laderaumboden, wenn sich die Rücksitzbank 12 in
ihrer aufrechten, in der 1 dargestellten
Position befindet. Die Schaltmatte 28 ist auf dem in der 1 rechten, einzeln klappbaren
Teil der Rücksitzlehne 12 angeordnet
und deckt dadurch denjenigen Abschnitt des Laderaumbodens ab, der
entsteht, wenn der rechte Abschnitt der Rücksitzlehne 12 zur
Laderaumvergrößerung nach
vorne geklappt wird. Die Schaltmatte 30 ist auf der Rückseite
des in der 1 linken Abschnitts
der Rücksitzlehne 12 angeordnet
und deckt dadurch denjenigen Abschnitt des Laderaumbodens ab, der
entsteht, wenn der linke Teil der Rücksitzlehne 12 zur
Laderaumvergrößerung nach vorne
geklappt wird.
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Die Schaltmatten 26, 28 und 30 geben
ein Signal ab, wenn Ladegut auf ihnen platziert wird. In dem in
der 1 dargestellten
Fall würde
somit die Schaltmatte 26 ein Signal ausgeben, das das Vorhandensein
von Ladegut 18 im Laderaum signalisiert. Neben der rein
qualitativen Erfassung des Vorhandenseins von Ladegut im Laderaum
können
die Schaltmatten 26, 28 und 30 beispielsweise
auch so gestaltet sein, dass sie einerseits eine Information über das
Gewicht des Ladeguts 18 sowie über dessen Lage im Laderaum
abgeben. Zur Erzeugung eines Lagesignals könnten die Schaltmatten 26, 28 und 30 beispielsweise
in einzelne Abschnitte gegliedert sein oder als Array aufgebaut
sein.
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Das gleichzeitige Vorsehen eines
optischen Sensors 24 sowie der Schaltmatten 26, 28 und 30 ist vorteilhaft,
da mittels des optischen Sensors 24 auch Ladegut erfasst
werden kann, dessen Gewicht zu gering ist, um die Schaltmatten 26, 28 oder 30 auszulösen. Umgekehrt
kann mittels der Schaltmatten 26, 28 und 30 Ladegut
erkannt werden, dessen Volumen zu klein ist, um von dem optischen
Sensor 24 erkannt zu werden. Auf diese Weise wird die Sicherheit
beim Erfassen von Ladegut deutlich verbessert.
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Die Signale des optischen Sensors 24 und der
Schaltmatten 26, 28 und 30 werden der
Steuereinheit 20 zugeführt.
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Um den Zustand der Schutzeinrichtungen
im Bereich des Laderaum, nämlich
des Trennnetzes 14 und der crashsicheren Laderaumabdeckung 16 zu erfassen,
sind weitere Sensoren vorgesehen. Die Laderaumabdeckung 16 wird
in ihrem ausgezogenen Zustand mit ihrem Ende im Bereich eines Sensors 32 eingehängt, der
am hinteren Ende der rechten Seitenverkleidung des Laderaums am
Kraftfahrzeug 10 angeordnet ist. Der Sensor 32 kann
beispielsweise als einfacher Berührungsschalter
ausgelegt sein, der ausgelöst
wird, wenn das seitliche, hintere Ende der Laderaumabdeckung 16 in
die zugehörige
Ausnehmung am Fahrzeug 10 eingehängt wird. Symmetrisch zu einer
Mittelebene in Fahrzeuglängsrichtung ist
gegenüber
dem Sensor 32 ein weiterer Sensor vorgesehen, der das Einhängen des
hinteren linken Endes der Laderaumabdeckung 16 detektiert
und aus Gründen
der Übersichtlichkeit
in der 1 nicht dargestellt
ist. Das Signal des Sensors 32 wird der Steuereinheit 20 zugeführt.
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Um den Zustand des Trennnetzes 14 zu
erfassen, sind Sensoren 34 und 36 vorgesehen.
Wie bereits in Bezug auf den Sensor 32 ausgeführt wurde,
befindet sich jeweils ein zu den Sensoren 34 und 36 gleich
aufgebauter Sensor an der gegenüberliegenden,
in der 1 nicht darge stellten
Fahrzeugseite. Die Sensoren 34 und 36 sind im
Bereich von Einhängestellen
für das
Trennnetz 14 angeordnet und detektieren, ob das obere Ende
des Trennnetzes in die jeweils dafür vorgesehenen Einhängestellen eingehängt ist.
Der Sensor 34 befindet sich im Bereich der Einhängestelle,
in die das Trennnetz eingehängt
werden muß,
wenn sich die Rücksitzlehne 12 in
der in der 1 dargestellten
aufrechten Position befindet. Der Sensor 36 ist im Bereich
einer Einhängestelle
eingeordnet, in die das Trennnetz eingehängt werden muß, wenn
die Rücksitzlehne 12 gegenüber der
in der 1 dargestellten
Stellung zur Laderaumvergrößerung nach
vorne umgeklappt ist. Die Signale der Sensoren 34 und 36 werden
der Steuereinheit 20 zugeführt.
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Um die Steuereinheit 20 in
die Lage zu versetzen, zu entscheiden, in welcher Einhängestellung des
Trennnetzes 14 ein fahrsicherer Zustand vorliegt, ist ein
weiterer Sensor 38 im Bereich des Klappgelenks der Sitzlehne 12 angeordnet,
dessen Signal ebenfalls der Steuereinheit 20 zugeführt wird.
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Wird weder von dem Sensor 24 noch
von den Schaltmatten 26, 28 und 30 Ladegut
im Ladraum erfasst, liegt unabhängig
von der Stellung des Trennnetzes 14, der Laderaumabdeckung 16 und
der Rücksitzlehne 12 ein
fahrsicherer Zustand vor. Infolgedessen erzeugt die Steuereinheit 20 ein
Laderaumzustandsignal, das einen fahrsicheren Zustand anzeigt. In
diesem Fall würde
an die Anzeigeeinheit 22 beispielsweise kein Signal weitergeleitet,
so dass diese kein Warnsignal oder während des Startvorgangs ein
grünes
Lichtsignal anzeigt.
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Wird durch den Sensor 24 oder
die Schaltmatten 26, 28 und 30 dahingegen
Ladegut im Laderaum erfasst, prüft
die Steuereinheit 20 ab, ob sich die Rücksitzlehne 12 in
aufrechter oder umgeklappter Position befindet und ob die Laderaumabdeckung 16 im
Bereich des Sensors 32 oder das Trennnetz 14 im
Bereich des Sensors 34 oder des Sensors 36 eingehängt ist.
In Abhängigkeit
dieser Prüfung
gibt die Steuereinheit 20 dann ein entsprechendes Signal
an die Anzeigeeinheit 22 aus. In dem in der 1 dargestellten Zustand
gibt die Steuereinheit 20 ein Signal an die Anzeigeeinheit 22 aus,
das einen unsicheren Zustand repräsentiert. Die Anzeigeeinheit 22 leuchtet
daraufhin rot auf, um dem Fahrer eine Warnmeldung zu übermitteln.
Neben der Übermittlung
einer Warnmeldung könnte
beispielsweise durch das Signal von der Steuereinheit 20 auch
ein Startvorgang des Kraftfahrzeugs 10 abgebrochen werden,
so dass das Fahrzeug erst dann gestartet werden kann, wenn die Steuereinheit 20 einen
fahrsicheren Zustand signalisiert.
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In der Darstellung der 2 ist das System ist das
System zum Laderaumschutz der 1 bei ausgefahrenem
Trennnetz 14 dargestellt. Wie bereits im Zusammenhang mit
der 1 erläutert wurde, wird
das Ladegut 18 im Laderaum durch den Sensor 14 und
die Schaltmatten 26, 28 und 30 erfasst.
Im Unterschied zu dem in der 1 dargestellten
Zustand erkennt die Steuereinheit 20 aber, dass das Trennnetz 14 in
die Einhängestellen
im Bereich des Sensors 34 und gegenüber eingehängt ist. Infolgedessen stellt
die Steuereinheit 20 einen fahrsicheren Zustand fest und
gibt infolgedessen kein Signal oder ein den fahrsicheren Zustand
repräsentierendes
Signal an die Anzeigeeinheit 22 aus.
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Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist
schematisch in der 3 dargestellt.
Die Darstellung der 3 zeigt
den Laderaum eines Kraftfahrzeugs, der in Fahrtrichtung durch eine
Rücksitzlehne 40 begrenzt
ist. Die Rücksitzlehne 40 ist
mit einem sogenannten Skisack 42 versehen. Der Skisack 42 weist
eine an der dem Laderaum zugewandten Rückseite der Rücksitzlehne 40 angeordnete,
schwenkbare Klappe 44 auf, die in die in der 3 gezeigte Stellung aufgeklappt
werden kann und dadurch eine Öffnung
in der Rücksitzlehne 40 zum
Durchladen von langen, schmalen Gegenständen, beispielweise Skiern,
freigibt. Beim Aufklappen der Klappe 44 werden Stoffseitenwände 46 mit
ausgeklappt, die die Durchladeöffnung
seitlich begrenzen. In der Darstellung der 3 ist lediglich die in Fahrtrichtung
gesehen linke Seitenwand 46 zu erkennen. In dieser linken Seitenwand 46 ist
ein Sender 48 eingenäht,
der im ausgeklappten Zustand der Klappe 44 und der Seitenwand 46 Signale
abgibt. Der Sender 48 kann beispielsweise als sogenannter
Transponder ausgeführt sein,
der lediglich dann, wenn er im ausgeklappten Zustand elektrische
Energie empfängt,
ein Sendesignal abgibt. Die vom Sender 48 abgegebenen Signale werden
durch einen Empfänger 50 empfangen.
Bei ausgeklapptem Skisack 42 erkennt dies der Empfänger 50 somit
durch die von dem Sender 48 empfangenen Signale.
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Beispielsweise ist die Klappe 44 des
Skisacks 42 mittels einer Feder in Schließrichtung
vorgespannt, so dass immer dann, wenn die Klappe 44 geöffnet ist,
sich Ladegut im Skisack befindet. Bei geöffnetem Skisack 42 würde der
Empfänger 50 und die
integrierte Verarbeitungseinheit somit feststellen, dass aufgrund
des ungesicherten Ladeguts 52 ein unsicherer Zustand vorliegt
und ein entsprechendes Signal an eine Anzeigeeinheit abgeben. Die
Anzeigeeinheit 54 würde
daraufhin beispielswise ein rotes Warnsignal abgeben.
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In dem in der 3 gezeigten Zustand ist das Ladegut 52 aber
durch Spanngurte 56 und 58 gesichert, so dass
tatsächlich
ein fahrsicherer Zustand vorliegt. Die Empfänger- und Verarbeitungseinheit 50 erkennt
den eingehängten
Zustand der Spanngurte 56 und 58 mittels Sensoren 60 und 62,
die im Bereich von Einhängestellen
für die
Spanngurte 56 und 58 vorgesehen sind. Die Sensoren 60 und 62 sind
beispielsweise als Kraftsensoren ausgebildet, die eine Zugkraft
der Spanngurte 56 und 58 auf die jeweiligen Einhängestellen
erfassen. Die Signale der Sensoren 60 und 62 werden
der Empfänger-
und Verarbeitungseinheit 50 zugeführt. In dem in der 3 dargestellen, fahrsicheren
Zustand gibt die Empfänger- und
Verarbeitungseinheit 50 infolgedessen ein Signal an die Anzeigeeinheit 54 aus,
gemäß dem eine
Meldung „fahrsicherer
Zustand", beispielsweise
durch ein grünes
Licht, angezeigt wird.
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In der Darstellung der 4 ist in schematischer,
perspektivischer Ansicht ein System zum Laderaumschutz gemäß einer
dritten Ausführungsform dargestellt.
Lediglich der Übersichtlichkeit
der Darstellung halber sind in der 4 keine
Sensoren zum Erfassen von Ladegut oder Sensoren zum Erfassen des
Zustands von Schutzeinrichtungen gezeigt. Das in der 4 dargestellte System weist
ein elektrisch ausfahrbares Trennnetz 70 sowie eine elektrisch ausfahrbare
Laderaumabdeckung 72 auf. Das Trennnetz kann, wie durch
einen Doppelpfeil angedeutet ist, in Fahrzeughochrichtung aus- und
eingefahren werden. Die Laderaumabdeckung 72 kann, wie ebenfalls
durch ein Doppelpfeil angedeutet ist, in Fahrzeuglängsrichtung
ein- und ausgefahren werden. Zum Aus- und Einfahren des Trennnetzes 70 ist ein
elektrischer Motor 74 vorgesehen, der mittels biegsamer
Wellen 76 einen in Fahrtrichtung gesehen linken Hebelarm 78 und
einen in Fahrtrichtung gesehenen rechten Hebelarm 80 antreibt.
Die Hebelarme 78 und 80 können dabei jeweils um einen
Anlenkpunkt von einer in der 4 gestrichelt
dargestellten waagerechten Lage in eine in der 4 durchgezogen dargestellte senkrechte
Lage verschwenkt werden. Während
der Schwenkbewegung der Hebelarme 78 und 80 gleitet
deren, dem jeweiligen Anlenkpunkt gegenüberliegendes Ende auf einem
oberen Querträger 82 des
Trennetzes 70 und verschiebt diesen Querträger 82 dadurch
nach oben bzw. nach unten.
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In der durchgezogen dargestellten
senkrechten Stellung der Hebelarme 78 und 80 ist
das Trennnetz 70 infolgedessen vollständig ausgefahren, wohingegen
es in der gestrichelt dargestellten, waagerechten Position der Hebelarme 78 und 80 vollständig eingezogen
ist.
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Zur crashsicheren Verriegelung des
Trennetzes 70 in seiner vollständig ausgefahrenen Stellung ist
rechts und links des oberen Querträgers 82 jeweils ein
Verriegelungshaken 84 vorgesehen. Die Verriegelungshaken 84 weisen
jeweils einen gekröpften Schaft
und einen am Ende des Schaftes angeordneten linsenförmigen Kopf
auf. In der vollständig
ausgefahrenen Stellung des Trennnetzes 70 kommen die Verriegelungshaken 84 des
Trennnetzes 70 vor Einhängeösen 86 zu
liegen, die an dem rechten bzw. linken oberen Dachholm des Kraftfahrzeugs
befestigt sind. Die Einhängeösen 86 sind
U-förmig
aufgebaut. In Fahrtrichtung gesehen kommen in der vollständig ausgefahrenen
Stellung des Trennnetzes 70 die Verriegelungshaken 84 hinter
die U-förmigen
Einhängeösen 86 zu
liegen, die entgegen der Fahrtrichtung geöffnet sind. Im Falle eines
Aufpralls werden dadurch die Verriegelungshaken 84 in die
U-förmigen
Einhängeösen 86 hineinbewegt
und dort für
die Dauer des Aufpralls sicher gehalten. Der genaue Aufbau der Verriegelungshaken 84 und
der Einhängeösen 86 wird
anhand der 5a und 5b erläutert. Wichtig ist, dass durch
die Gestaltung der Verriegelungshaken und der Einhängeösen 86 das
Trennnetz 70 crashsicher angeordnet und dennoch elektrisch
ein- und ausgezogen werden kann, ohne elektrisch aktivierbare Verriegelungselemente
zu erfordern.
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Die crashsicher ausgebildete Laderaumabdeckung 72 ist
an der rechten und linken Seitenwand des Laderaums in jeweils einer
Führungsschiene 88 geführt. Auf
diese Weise kann die Laderaumabeckung 72 crashsicher ausgebildet
werden, da sie durch die Führungschienen 88 in
der Lage ist, Ladegut im Laderaum bei einem Aufprall zurückzuhalten. Die
Laderaumabdeckung 72 wird mittels eines Elektromotors 90 und
zweier biegsamer Wellen 92 bewegt.
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Signale zur Aktivierung der Elektromotoren 74 und 90 werden
in dem System der 4 von
einer nicht dargestellten Steuereinheit gegeben. Wird beispielsweise
im Laderaum Ladegut erfasst, gibt diese Steuereinheit ein Signal
an den Elektromotor 90, um die Laderaumabdeckung 72 zu
schließen.
Wenn die Laderaumabdeckung 72 vollständig geschlos sen ist, wird
dies von einem geeigneten Sensor detektiert und an die Steuereinheit
zurückgemeldet.
Die Steuereinheit kann dadurch dann einen fahrsicheren Zustand feststellen.
Alternativ zum Schließen
der Laderaumabdeckung kann das Trennnetz 70 ausgefahren werden,
wobei das Trennnetz 70 zweckmäßigerweise dann ausgefahren
wird, wenn das Ladegut im Laderaum zu hoch ist, um die Laderaumabdeckung 72 noch
schließen
zu können.
Die Höhe
des Ladeguts kann dabei über
geeignete Sensoren erfasst werden. Die Laderaumabdeckung 72 kann
im Bereich ihrer Hinterkante aber beispielsweise auch mit einem
Kontaktschalter versehen werden, der beim Anstoßen an ein Hindernis ein Signal
abgibt. Nach dem Detektieren von Ladegut könnte somit zunächst versucht
werden, die Laderaumabdeckung 72 vollständig zu schließen. Würde von
dem Kontaktschalter am hinteren Ende der Laderaumabdeckung 72 dann
ein zu hohes Ladegut detektiert werden, kann die Laderaumabdeckung
in ihre Ausgangstellung zurückkehren
und stattdessen das Trennnetz 70 ausgefahren werden. Trotz
offener Laderaumabdeckung 72 würde in diesem Fall dann ein
fahrsicherer Zustand festgestellt werden.
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Die Darstellung der 5a zeigt den Verriegelungshaken 84 der 4 bei vollständig ausgefahrenem
Trennnetz, wobei der Verriegelungshaken 84 in dieser Position
unmittelbar vor der U-förmigen
Einhängeöse 86 angeordnet
ist. Eine Fahrtrichtung des Fahrzeugs ist mittels eines Pfeiles 94 angedeutet. Bei
einem Aufprall wird der Verriegelungshaken 84 durch die
dann auftretende Bremsbeschleunigung in der Fahrtrichtung 94 bewegt
und greift dadurch in die Einhängeöse 86 ein.
Wie der Darstellung der 5b zu
entnehmen ist, weisen die Schenkel der Einhängeöse 86 einen Abstand
auf, und geben einen Raum zwischen sich frei, der geringfügig größer als
der Schaft des Verriegelunsghakens 84 aber deutlich kleiner
als der Durchmesser des Kopfes des Verriegelungshakens 84 ist.
Nachdem der Verriegelunsghaken 84 somit in der Fahrtrichtung 94 in
die Einhängeöse 86 hineinbewegt
wurde, ist dieser senkrecht zur Fahrtrichtung 94 nach unten
arretiert. Infolge dessen kann das Trennnetz dann Ladegut, das in
Fahrtrichtung gegen dieses anprallt, zurückhalten.
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Wie der Darstellung der 5a und 5b weiterhin zu entnehmen ist, ist in
der Einhängeöse 86 eine
Führungsbahn 96 für den Kopf
des Verriegelungshakens 84 ausgebildet. Durch diese Führungsbahn 96 wird
der Kopf des Verriegelungshaken beim Einführen in die Einhängeöse 86 nicht
nur in Fahrtrichtung sondern zusätzlich
senkrecht zur Fahrtrichtung 94 nach oben bewegt. Dadurch
wird im Crashfall das Trennnetz 70 durch die Bewegung des
Verriegelungsghakens 84 nach oben gespannt. Die schräg nach oben
gerichtete Führungsbahn 96 der
Einhängeöse 86 kann
dabei den Verriegelungshaken 84 während der Einführung wesentlich
weiter nach oben bewegen, als in der Darstellung der 5a zu erkennen ist, um eine
deutliche Spannung des Trennnetzes zu bewirken. Durch Spannen des
Trennnetzes im Aufprallfall kann verhindert werden, dass auf das Trennnetz
auftreffendes Ladegut dieses dehnt und kurzzeitig in den Kopfbereich
der Fahrzeuginsassen gelangt.
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Eine vierte Ausführungsform ist schematisch in
der 6 dargestellt. Bei
dem in der 6 dargestellten
Schutzsystem könnnen
Abdeckungen automatisch ausgefahren werden, um eine Laderaumverkleidung
vor Verschmutzung zu schützen.
Solche Verschmutzungen können
beispielsweise dann auftreten, wenn Haustiere oder stark verschmutze
Ladung im Laderaum eines Kraftfahrzeuges transportiert wird. Indem
die Laderaumabdeckungen für
die Laderaumverkleidungen automatisch ausgefahren werden können, entfällt das
umständliche
und optisch unbefriedigende Abdecken der Laderaumverkleidung durch
Decken oder Wannen beim Transport von Haustieren oder schmutziger
Ladung.
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Das in der 6 dargestellte System weist eine Steuereinheit 100 auf,
der Signale eines Sensors 102 zur Erfassung von Ladegut
im Laderaum zugeführt
werden. Weiterhin erhält
die Steuer- und Verarbeitungseinheit 100 Signale von einem
Sensor 104, der den aufrechten oder geklappten Zustand
einer Rücksitzlehne 106 erfasst.
Zum Schutz des Laderaums ist eine ausfahrbare Abdeckung 108 an
einer Hecktüre 110 des
Laderaums, eine ausfahrbare Abdeckung 112 über dem
Boden 114 des Laderaums, jeweils eine ausfahrbare Abdeckung 116 an jeder
Seite des Laderaums sowie eine ausfahrbare Abdeckung 118 an
der dem Laderaum zugewandten Rückseite
der Rücksitzlehne 106 vorgesehen.
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Die Abdeckungen 108, 112, 116 und 118 können durch
ein entsprechendes Steuersignal der Steuereinheit 100 ausgefahren
oder eingezogen werden. Die Steuereinheit 100 erhält hierzu
ein Anforderungssignal, beispielsweise funkgesteuert und ausgelöst durch
Drücken
einer Taste auf einem Fahrzeugschlüssel 120. Nach Empfang
des Aufforderungssignals prüft
die Steuereinheit 100 zunächst ab, ob der Sensor 102 Ladegut
im Laderaum erfasst. Befindet sich kein Ladegut im Laderaum, steuert
die Steuereinheit 100 die Abdeckungen 108, 112, 116 und 118 so
an, dass diese vollständig
ausfahren und die Laderaumverkleidung dadurch vor Verschmutzung
schützen.
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Wie bereits bei den zuvor erläuterten
Ausführungsformen
beschrieben, kann mittels der Steuereinheit 100 auch ein
ausfahrbares Trennnetz 122 angesteuert werden.
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Die Verarbeitungseinheit 100 erhält zudem Signale
von einem Sensor 124. Der Sensor 124 ist beispielsweise
als Regensensor und/oder als Sensor ausgebildet, der einen Untergrund
in der Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst. Lässt ein durch den Sensor 124 erfasster
Niederschlag oder eine erfasste Bodenbeschaffenheit, beispielsweise
Erdreich oder Schnee, das Einbringen starker Verschmutzungen durch
Haustiere oder Ladegut in den Laderaum befürchten, kann die Verarbeitungsein heit 100 automatisch
und präventiv
die Abdeckungen 108, 112, 116 und 118 in
die Schutzstellung bringen.
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In der schematischen Darstellung
der 7 ist eine Vorrichtung
in einem System zum Laderaumschutz gezeigt, mittels der ein Laderaumtepppich 130 automatisch
gewendet werden kann. Besonders exklusive Fahrzeuge sind mit schmutzempfindlichen Laderaumteppichen
ausgestattet. Der Laderaumteppich 130 weist eine optisch
ansprechende und in optischer und haptischer Hinsicht zufriedenstellende Oberseite
sowie eine schmutzunempfindliche und beispielsweise abwaschbare
Unterseite auf. Eine Vorderkante des Laderaumteppichs ist an ihren
beiden Enden in jeweils einer Führungsschiene 132 geführt, die
sich parallel zu einem Laderaumboden über die gesamte Länge des
Laderaumteppichs 130 erstreckt. In gleicher Weise ist eine
Hinterkante des Laderaumteppichs 130 an ihren beiden Enden
in jeweils einer Führungsschiene 134 geführt, die
sich ebenfalls parallel zum Laderaumboden und parallel zu den Führungsschienen 132 erstreckt.
Zum automatischen Wenden des Laderaumteppichs 130 wird
die Vorderkante des Laderaumteppichs 130, beispielsweise
mittels eines geeigneten elektrischen Antriebs in Richtung des Pfeiles 136 bewegt.
Gleichzeitig wird die Hinterkante des Laderaumteppichs 130 mittels
eines geeigneten Antriebs in Richtung des Pfeiles 138 bewegt.
Der Laderaumteppich 130 ist dabei gestrichelt in einer
Zwischenlage angedeutet. Wird die Vorderkante und die Hinterkante
des Laderaumteppichs jeweils über
die gesamte Länge
der Führungsschienen 132 bzw. 134 verfahren,
liegt die schmutzunempfindliche Unterseite des Laderaumteppichs 130 nun oben,
so dass bedenkenlos stark verschmutztes Ladegut eingeladen werden
kann. Ein Signal zum Wenden des Laderaumteppichs 130 kann
beispielsweise in der im Zusammenhang mit der 6 beschriebenden Weise durch eine Steuer- und Verarbeitungseinheit
oder funkgesteuert ausgegeben werden, wobei der Laderaumteppich 130 nur
dann gewendet wird, wenn sich kein Ladegut auf ihm befindet.
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In der Darstellung der 8 ist abschnittsweise ein
Kombi-Fahrzeug 150 mit einer aufklappbaren Heckklappe 152 dargestellt.
Ein Sensor 154 erfasst Ladegut 156 nicht nur im
Laderaum, sondern auch noch in einem Bereich 158 unmittelbar
hinter dem Ende eines Laderaumbodens 160. Das Signal des
Sensors 154 wird einer Steuereinheit 162 zugeführt. Mittels
der Steuereinheit 162 kann ein Antrieb 164 zum
Klappen einer Rücksitzlehne 166 sowie
ein Antrieb zum Ausfahren eines Trennnetzes 168 angesteuert
werden.
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In der in der 8 dargestellten Situation ist das Ladegut 156 zu
lang, um vollständig
im Laderaum untergebracht zu werden, wenn die Rücksitzbank 166 sich
in ihrer aufrechten Stellung befindet. Infolge dessen könnte die
Heckklappe 152 nicht mehr geschlossen werden. Durch das
Signal des Sensors 154 kann die Steuereinheit 162 erkennen, dass
das Ladegut 156 zu lang ist. Die Steuereinheit 162 steuert
daraufhin den Antrieb 164 in einer Weise an, dass die Rücksitzbank 166 in
die waagerechte Stellung geklappt wird, in der der Laderaum verlängert ist.
Gleichzeitig sorgt die Steuereinheit 162 dafür, dass
das Trennnetz 168 zunächst
eingefahren und in der waagerechten Position der Rücksitzbank 166 wieder
ausgefahren und in eine crashsichere Position gebracht wird. Durch
das anhand der 8 beschriebene
System entfällt
das mühsame
Umbauen des Laderaums beim Einladen von sperrigen Ladegütern.
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Ein weiteres System zum Laderaumschutz gemäß einer
achten Ausführungsform
ist schematisch in der 9 dargestellt.
Auch hier weist ein Kraftfahrzeug 170 eine Heckklappe 172 und
einen Laderaum auf, wobei der Laderaum durch eine waagerecht ausfahrbare
Laderaumabdeckung 174 abgedeckt werden kann. Ein elektrisch
ausfahrbares Trennnetz 176 trennt den Laderaum von einem
Fahrgastraum. Sensoren 178 und 180 sind zur Erfassung von
Ladegut vorgesehen. Eine Rücksitzlehne 182 ist mittels
eines Antriebs 184 automatisch klappbar. Die Signale der
Sensoren 178 und 180 werden einer Steuereinheit 186 zugeführt, die
den Antrieb 184 zum Klappen der Rücksitzbank 182 und
die Antriebe für das
Trennnetz 176 und die Laderaumabdeckung 174 ansteuern
kann.
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Mittels des Sensors 180 kann
erfasst werden, ob die Höhe
eines einzuladenden Ladeguts 188 das Niveau der Laderaumabdeckung 174 überschreitet.
In der in der 9 dargestellten
Situation wird mittels des Sensors 180 erfasst, dass die
Höhe des
Ladeguts 188 so groß ist,
dass dieses nicht unterhalb der Laderaumabdeckung angeordnet werden kann.
Die Steuereinheit 186 erhält das Signal des Sensors 180 und
veranlasst daraufhin, dass die Laderaumabdeckung 174 eingezogen
wird. Das Ladegut 188 kann dadurch problemlos in den Laderaum eingeschoben
werden. Gleichzeitig sorgt die Steuereinheit 186 dafür, dass
das Trennnetz 176 ausgefahren wird und sich das Kraftfahrzeug 170 dadurch
in einem fahrsicheren Zustand befindet.
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Es ist festzuhalten, dass die verschiedenen Ausführungsformen
lediglich der Übersichtlichkeit der
Zeichnungen und der Verständlichkeit
der Beschreibung halber mit unterschiedlichen Merkmalen versehen
sind. Sämtliche
Ausführungsformen
können,
auch teilweise, miteinander zu einem erfindungsgemäßen System
zum Laderaumschutz kombiniert werden.