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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Schließeinrichtung sowie eine Schließeinrichtung für ein Kraftfahrzeug aufweisend einen Betätigungshebel, ein Schloss und einen zwischen dem Betätigungshebel und dem Schloss angeordneten Bowdenzug, wobei das Schloss mittels des Betätigungshebels und mit Hilfe des Bowdenzugs betätigbar ist und einer am Bowdenzug angeordneten Funktionseinheit mit einem elektrischen Antrieb.
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In heutigen Kraftfahrzeugen werden Bowdenzüge in vielfacher Weise eingesetzt. Ein Bowdenzug bietet den Vorteil, dass ein Funktionselement, wie beispielsweise ein Türschloss, ein Klappenschloss oder ein Haubenschloss mittels des Bowdenzugs fernbetätigbar ist. Neben der leichten Verlegbarkeit des Bowdenzugs auch hin zu schwierig zugänglichen Bereichen im Kraftfahrzeug bietet der Bowdenzug den Vorteil, dass hohe Kräfte übertragbar sind. Ein Beispiel für den Einsatz eines Bowdenzugs im Kraftfahrzeug ist beispielsweise in der
DE 100 46 189 B4 offenbart. Eine im Inneren des Kraftfahrzeugs angeordnete Bedieneinrichtung, die in diesem Beispiel als schwenkbar gelagerter Betätigungshebel ausgebildet ist, ist über einen Bowdenzug mit einem Türschloss verbunden. Bei der Betätigung der Bedieneinrichtung wird mittels der Bowdenzugseele ein schwenkbar im Türschloss gelagerter Hebel betätigt.
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Eine weitere Anwendung eines Bowdenzugs im Kraftfahrzeug ist in der
EP 0 153 978 B1 offenbart. Offenbart ist die Verwendung eines Bowdenzugs zu Betätigung eines Haubenschlosses, wobei der Bowdenzug fest im Kraftfahrzeug aufgenommen ist und das Motorhaubenschloss mittels eines im Inneren des Kraftfahrzeugs angeordneten Bedienelements öffenbar ist. Neben der reinen Funktion des Öffnens der Motorhaube offenbart die Druckschrift eine Diebstahlsicherung, die am Bowdenzug angeordnet ist. Die Diebstahlsicherung besteht hierbei aus einer Funktionseinheit mit einem elektrischen Antrieb. Zur Integration der Funktionseinheit in den Bowdenzug ist der Bowdenzug geteilt ausgeführt und mit einer Klammer versehen, die auf der Bowdenzugseele fixiert ist. Die Klammer ist dabei derart am Bowdenzug angeordnet, dass der Bowdenzug im Normalzustand manuell betätigbar ist. Zur Erzielung einer Diebstahlsicherung weist die Funktionseinheit ein dachziegelförmiges Element auf, das über die Bowdenzugseele und neben die Klammer auflegbar ist, so dass die Bewegbarkeit der Klammer unterbindbar ist. Durch die Funktionseinheit lässt sich somit die Funktion des Bowdenzugs unterbinden, wodurch das Öffnen der Motorhaube verhinderbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Schließeinrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, die Bedienbarkeit einer Schließeinrichtung zu erleichtern, wobei insbesondere eine Erhöhung des Komforts erzielbar sein soll und wobei eine konstruktiv einfache und kostengünstige Lösung anstrebbar ist. Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit der die Bedienbarkeit einer Schließeinrichtung für ein Kraftfahrzeug erleichtert wird.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt in vorrichtungstechnischer Hinsicht durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die Aufgabe der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass eine Schließeinrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt wird, aufweisend einen Betätigungshebel, ein Schloss und einen zwischen dem Betätigungshebel und dem Schloss angeordneten Bowdenzug, wobei das Schloss mittels des Betätigungshebels und mit Hilfe des Bowdenzugs betätigbar ist und einer am Bowdenzug angeordneten Funktionseinheit mit einem elektrischen Antrieb, wobei das Schloss mittels der Funktionseinheit betätigbar ist. Durch die Betätigung des Schlosses mittels der Funktionseinheit ist nun die Möglichkeit geschaffen, dass das Schloss selbstständig zum Beispiel entsperrbar oder verriegelbar ist. Es bedarf somit lediglich einer Initialisierung eine Funktion im Schloss auszulösen oder einzustellen, wobei der Bediener lediglich den Impuls bzw. das Signal zur Betätigung der Funktionseinheit mittelbar oder unmittelbar initialisieren muss.
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Eine Initialisierung kann hierbei auf verschiedenartige Weise erfolgen. So ist es beispielsweise vorstellbar, dass die Initialisierung mittels des Betätigungshebels erfolgt, wobei die Bewegung des Betätigungshebels mittels eines Sensors oder eines Schaltmittels erfolgt. Darüber hinaus ist es auch vorstellbar, dass zum Beispiel mittels einer Funkfernsteuerung eine Initialisierung erfolgt, so dass die Funktionseinheit ein Steuersignal zur Betätigung des Schlosses erhält.
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Als Schließeinrichtung für ein Kraftfahrzeug können verschiedene Schlösser und Betätigungshebel zum Einsatz kommen. Die Schließeinrichtung kann als kompakte Baueinheit zum Beispiel in einer Seitentür, Schiebetür oder im Bereich von Klappen oder Deckeln oder Abdeckungen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus ist es auch vorstellbar, dass zum Beispiel Haubenschlösser, Hilfsschlösser, wie sie beispielsweise in Transportern zum Einsatz kommen, verwendet werden. Als Betätigungshebel kann beispielsweise ein Innenbetätigungshebel oder ein Außenbetätigungshebel, wie beispielsweise ein Türgriff, Verwendung finden. Es ist aber auch vorstellbar, dass sensitive Mittel wie berührungssensitive Schalter und/oder Druckschalter oder Taster zur Initialisierung der Funktionseinheit eingesetzt werden.
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Die Schließeinrichtung kommt dort zum Einsatz, wo zwischen dem Betätigungshebel und einem Schloss ein Bowdenzug eingesetzt ist. Der Bowdenzug besteht dabei aus einem Bowdenzugmantel und einer Bowdenzugseele, wobei der Bowdenzugmantel aufgetrennt und die Bowdenzugseele durchgängig ausgebildet ist. Hierdurch wird eine manuelle Betätigung zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, wobei die Bowdenzugseele zum Beispiel mittels des Betätigungshebels zu jedem Zeitpunkt, das heißt auch zu einem Zeitpunkt, zu dem das Kraftfahrzeug stromlos vorliegt. Die Bowdenzugseele wird dabei in die Funktionseinheit eingeführt, wobei der Bowdenzugmantel die Funktionseinheit beidseitig begrenzt bzw. der Bowdenzugmantel in der Funktionseinheit gelagert und/oder längsverschieblich gelagert aufgenommen ist. Mittels des Bowdenzugs steht der Betätigungshebel mit dem Schloss in Wirkverbindung, so dass eine übliche Betätigung des Schlosses, zum Beispiel mittels eines Verschwenkens des Betätigungshebels ermöglichbar ist.
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Die Funktionseinheit umfasst einen elektrischen Antrieb, der nach einer Initialisierung bzw. einem Erhalt eines Steuersignals die Funktionseinheit derart bewegt, dass das Schloss mittels der Funktionseinheit betätigbar ist. Bei dem elektrischen Antrieb handelt es sich bevorzugt um einen Elektromotor. Elektrische Motoren sind vorteilhaft, da diese leise, in großer Variationsbreite verfügbar und leicht in ein Kraftfahrzeug einsetzbar sind. Wird folglich mittels der Funktionseinheit das Schloss selbst betätigt, so wird erfindungsgemäß die Bedienbarkeit der Schließeinrichtung erleichtert.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist mittels der Funktionseinheit eine Relativbewegung zwischen einer Bowdenzugseele und mindestens einem Teil eines Bowdenzugmantels erzeugbar. Wird mittels der Funktionseinheit zumindest ein Teil eines Bowdenzugmantels betätigt, so erfolgt eine Relativbewegung zwischen der Bowdenzugseele und dem Bowdenzugmantel. Der Betätigungshebel selbst steht zumeist Test, das heißt der Betätigungshebel liegt bevorzugt federvorgespannt gegen einen Anschlag an. Im Schloss selbst ist ein Hebel, Schieber oder Stellmittel angeordnet, das mittels der Bowdenzugseele betätigbar ist. Kommt es nun aufgrund der Ansteuerung der Funktionseinheit dazu, dass mittels der Funktionseinheit zumindest ein Teil und bevorzugt der Teil des Bowdenzugmantels zwischen der Funktionseinheit und dem Schloss mittels der Funktionseinheit verschoben, so führt dies dazu, dass der beweglich im Schloss angeordnete Hebel verschoben, verschwenkt und/oder betätigt wird. Die relative Verschiebung zwischen Bowdenzugmantel und Bowdenzugseele führt somit dazu, dass ein Hebel im Schloss betätigbar ist. Durch diese Art der Einleitung einer Bewegung in das Schloss steht somit ein zum Beispiel als elektrisches Öffnungsmodul bezeichenbares System zur Verfügung, mit dem die Bedienbarkeit einer Schließeinrichtung erleichtert wird.
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Bevorzugt wird der Teil des Bowdenzugmantels zwischen Schloss und Funktionseinheit mittels der Funktionseinheit angesteuert, wobei die relative Lage der Bowdenzugseele zum Bowdenzugmantel verschoben wird. Vorstellbar ist es natürlich ebenso, dass die relative Lage zwischen Funktionseinheit und Betätigungshebel mittels der Funktionseinheit verschoben wird, was letztlich ebenso dazu führt, dass der bewegbar im Schloss angeordnete Hebel betätigt wird. Der Bowdenzug selbst findet im Schloss und im Bereich des Betätigungshebels mit dem Bowdenzugmantel ein Festlager, das heißt der Bowdenzugmantel kann beispielsweise fest im Gehäuse des Schlosses aufgenommen sein und im Bereich des Betätigungshebels beispielsweise mittels einer Verschraubung fixiert sein. Die Bowdenzugseele muss zur Betätigung frei durch den Bowdenzugmantel und die Funktionseinheit hindurch betätigbar sein. Dies ist insbesondere deshalb notwendig, da zu jedem Zeitpunkt eine manuelle Bedienung des Schlosses mittels des Betätigungshebels gewährleistet werden muss, um beispielsweise im Falle eines Stromabfalls eine Betätigung des Schlosses mittels einer manuellen Betätigung des Betätigungshebels zu ermöglichen. Durch die Funktionseinheit wird somit nicht die Lage des Bowdenzugs selbst im Kraftfahrzeug verändert, es wird aber die relative Länge des Bowdenzugmantels in Bezug auf die Bowdenzugseele verändert. Eine Verlängerung des Bowdenzugmantels führt dazu, dass die Bowdenzugseele in den Bowdenzugmantel hineingezogen wird, wodurch letztlich eine Betätigung des Schlosses bewirkbar ist.
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Die Funktionseinheit ist folglich auch als Bowdenzugverlängerungseinheit bezeichenbar. Mittels der Funktionseinheit kann die relative Länge des Bowdenzugmantels variiert und vergrößert werden, was in Bezug auf die festen Endlagen des Bowdenzugmantels im Bereich des Betätigungshebels und des Schlosses zu einer Verkürzung der aus dem Bowdenzugmantel herausstehenden Bowdenzugseelenenden führt, wobei eine Verkürzung des freien Endes der Bowdenzugseele, die aus dem Bowdenzugmantel heraussteht, dazu führt, dass im Schloss eine Bewegung mittels der Bowdenzugseele erzielbar ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Funktionseinheit zumindest eine Führung, insbesondere eine längsverschiebliche Führung, für zumindest einen Teil eines Bowdenzugmantels auf. Durch eine Führung in der Funktionseinheit wird ein hohes Maß an Funktionssicherheit für die Schließeinrichtung bereitgestellt. Wird mittels der Funktionseinheit der Bowdenzugmantel verschoben, so muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein, dass der Bowdenzugmantel sicher geführt wird, so dass einerseits ein leichtes Betätigen mittels der Funktionseinheit erzielbar ist und andererseits die Funktionssicherheit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden kann. In vorteilhafter Weise kann beispielsweise ein Gehäuse der Funktionseinheit eine Längsführung aufweisen, in der der Bowdenzugmantel längsverschieblich führbar ist. Dabei ist es natürlich auch vorstellbar, dass mehr als eine Führung in der Funktionseinheit vorgesehen ist, wobei die Anzahl der Führungen durch die Anzahl der Bowdenzugseelen und der damit verbundenen Bowdenzugmäntel bestimmbar ist. Erfindungsgemäß vorstellbar ist es somit auch, dass zum Beispiel ein Schloss und ein Hilfsschloss, wie sie beispielsweise bei großen Transportertüren eingesetzt werden, mittels der Funktionseinheit betätigbar sind. Dabei ist es zum Beispiel vorstellbar, dass einerseits mit einem Betätigungshebel gearbeitet wird, sich die Bowdenzugseele aber aufteilt, so dass mit einer Funktionseinheit ein Schloss und mindestens ein Hilfsschloss betätigbar sind. Natürlich ist es auch vorstellbar, dass mehrere Funktionseinheiten zusammenwirken, wobei eine erste Funktionseinheit zum Beispiel mit dem Schloss bzw. Hauptschloss und eine weitere Funktionseinheit mit dem Hilfsschloss zusammenwirken kann.
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Weist die Funktionseinheit einen Schieber auf, wobei der Schieber mittels des elektrischen Antriebs bewegbar ist, so ergibt sich eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
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Mittels eines in der Funktionseinheit angeordneten Schiebeelements kann sehr leicht eine Relativbewegung zwischen dem Bowdenzugmantel und der Bowdenzugseele hergestellt werden. Liegt beispielsweise der Schieber in einer unbetätigten Stellung der Funktionseinheit am Bowdenzugmantel an und wird die Bowdenzugseele durch den Schieber hindurchgeführt, so kann der Schieber vollumfänglich am Bowdenzugmantel anliegen. Das Schiebeelement bzw. der Schieber kann dann eine möglichst gleichmäßig verteilte aber auch hohe Last auf den Bowdenzugmantel ausüben, wodurch ein hohes Maß an Funktionssicherheit gewährleistbar ist. Darüber hinaus bietet ein Schiebeelement bzw. ein Schieber eine Möglichkeit einer sehr guten längsverschieblichen Lagerung in der Funktionseinheit, so dass zu jedem Zeitpunkt der Betätigung der Funktionseinheit ein hohes Maß an Funktionssicherheit gewährleistbar ist und darüber hinaus eine kontinuierlich gleichbleibende Kraft auf den Bowdenzugmantel bzw. den Bowdenzug ausübbar ist.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn der Schieber mittels einer Getriebestufe bewegbar ist. Der Einsatz einer Getriebestufe bietet den Vorteil, dass einerseits hohe Kräfte erzielbar sind und darüber hinaus ein gleichmäßiges Verschieben mit einer definierbaren Geschwindigkeit erzeugbar ist.
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Besonders bevorzugt ist der Schieber mittels eines Spindeltriebs bewegbar. Mittels eines Spindeltriebs können leicht Linksbewegungen erzielt werden, die auch sehr genau einstellbar sind, da je nach Steigung der Spindelgewinde die Verschiebegeschwindigkeit wie auch die zu übertragende Kraft definierbar und einstellbar ist. Insbesondere eine Kombination aus einem Elektromotor mit einem Schneckentrieb in Kombination mit einem Spindeltrieb für den Schieber bietet hierbei eine vorteilhafte Ausgestaltungsform um eine konstruktiv günstige in Bezug auf die Auslegung der Funktionseinheit vorteilhafte Ausgestaltungsform zu erzielen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dann, wenn die Teile des Bowdenzugmantels mittels der Funktionseinheit spreizbar, insbesondere in entgegengesetzte Richtungen bewegbar, sind. Ist die Funktionseinheit derart aufgebaut, dass die mit der Funktionseinheit in Verbindung stehenden Teile der Bowdenzugmäntel jeweils bewegbar sind, so können hiermit sehr schnelle Reaktionszeiten realisiert werden, da zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Bowdenzugmantel und Bowdenzugseele zwei Bereiche in der Funktionseinheit zur Verfügung stehen. Die Funktionszeit kann beispielsweise bei gleicher Auslegung der Getriebestufe und Spindeltrieb durch eine beidseitige Verschiebung des Bowdenzugmantels in Bezug auf die Bowdenzugseele halbiert werden. Dies führt zu einer weiteren Steigerung der Erleichterung der Bedienbarkeit und somit zur Erhöhung des Komforts.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Funktionseinheit einseitig eine feste Lagerung für einen ersten Teil eines Bowdenzugmantels auf, wobei die Funktionseinheit auf einer gegenüberliegenden Seite eine Führung für einen zweiten Teil des Bowdenzugmantels aufweist und wobei der zweite Teil des Bowdenzugmantels mittels des Schiebers relativ zum ersten Teil des Bowdenzugmantels bewegbar ist. Diese bevorzugte Ausführungsform der Erfindung bietet den Vorteil einer kompakten Bauweise und eines hohen Maßes an Funktionssicherheit. Einerseits besteht die Möglichkeit einer Fixierung der Funktionseinheit durch eine feste Verbindung mit dem Bowdenzugmantel des ersten Teils des Bowdenzugs und darüber hinaus bietet diese feste Umlagerung die Möglichkeit eines sicheren Hindurchführens der Bowdenzugseele durch die Funktionseinheit.
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Weist der Betätigungshebel ein Detektionsmittel, insbesondere einen Mikroschalter und/oder einen Sensor, zur Erfassung einer Betätigung des Betätigungshebels auf, wobei die Funktionseinheit mittels des Detektionsmittels steuerbar ist, so ergibt sich eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Der Einsatz eines Detektionsmittels, das heißt einem Mittel zum Erkennen einer Betätigung des Betätigungshebels ermöglicht es hierbei, ein Steuersignal an die Funktionseinheit zu richten, so dass eine Initialisierung der Funktionseinheit erfolgen kann. Das Detektionsmittel kann ein Mikroschalter aber auch zum Beispiel ein berührungssensitiver Sensor sein, so dass der Betätigungshebel lediglich so weit zu betätigen bis das Detektionsmittel die Betätigung des Betätigungshebels erfasst hat und somit ein Steuersignal an die Funktionseinheit ergehen kann, wobei die Funktionseinheit das Schloss betätigt. Durch diesen Aufbau und insbesondere durch die Funktionseinheit wird die Bedienbarkeit erleichtert und der Komfort für den Bediener des Kraftfahrzeugs erhöht. Der Bediener muss lediglich die Initialisierung vornehmen, wobei die Funktionseinheit die eigentliche Bewegung im Schloss übernimmt.
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In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Verfahren zum Betätigen einer Schließeinrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt wird, bei dem ein Betätigungshebel betätigt wird und mittels eines Detektionsmittels die Betätigung des Betätigungshebels erfasst wird, das Detektionsmittel ein Signal erzeugt und das Signal eine Funktionseinheit derart ansteuert, dass mittels einer in der Funktionseinheit erzielbaren Bewegung ein Schloss geöffnet wird. Durch das Verfahren zum Betätigen einer Schließeinrichtung wird der Komfort im Kraftfahrzeug wesentlich erhöht, da der Bediener des Kraftfahrzeugs lediglich das Detektionsmittel, wie beispielsweise einen Schalter mit dem Betätigungshebel betätigen muss, um ein Schloss zu öffnen und/oder eine Stellbewegung im Schloss hervorzurufen. Es wird somit ein Öffnungsmodul bereitgestellt, mit dem ein Schloss im Kraftfahrzeug sehr leicht und somit mit hohem Komfort bedienbar ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine prinzipielle Darstellung einer Anordnung einer Schließeinrichtung mit einem Betätigungshebel, einem Bowdenzug, einer Funktionseinheit und einem Schloss.
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In der 1 ist eine Schließeinrichtung 1 in einer prinzipiellen Darstellung wiedergegeben. Die Schließeinrichtung weist einen Betätigungshebel 2, einen Bowdenzug 3, eine Funktionseinheit 4 und ein Schloss 5 auf. Mittels des Betätigungshebels 2, der beispielsweise ein Innenbetätigungshebel sein kann, kann mittels der Bowdenzugseele 6 ein Hebel 7 im Schloss 5 verschwenkt werden.
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Der Bowdenzug 3 und insbesondere der Bowdenzugmantel 8, 9 ist zweigeteilt aufgebaut und besteht aus einem ersten Teil des Bowdenzugmantels 8 und einem zweiten Teil des Bowdenzugmantels 9. Der erste Teil des Bowdenzugmantels 8 ist einseitig fest zum Beispiel im Inneren einer Kraftfahrzeugtür 10 und andererseits fest im Gehäuse 11 der Funktionseinheit 4 aufgenommen. Der zweite Teil des Bowdenzugmantels 9 ist einseitig fest im Schlossgehäuse 13 aufgenommen und auf der entgegengesetzten Seite in einer Führung 13 im Gehäuse 11 der Funktionseinheit 4 längsverschieblich gehalten.
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Die Funktionseinheit 4 weist einen Motor 14, ein Schneckengetriebe 15, ein Spindelgetriebe 16, einen Schieber 17, ein Detektionsmittel 18 in Form eines Mikroschalters und eine Steckerbuchse 19 zur elektrischen Kontaktierung auf. Zu erkennen sind ebenfalls Anschlagpuffer 20 für den Schieber 17 des Spindelgetriebes 16.
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Wird der Betätigungshebel 2 in Richtung des Pfeils P bewegt, so gelangt der Betätigungshebel 2 nach einem Hub H in die gestrichelte Lage des Betätigungshebels 2. Wie zu erkennen wird lediglich ein geringer Hub h durch den Betätigungshebel erzeugt. Ein nicht dargestelltes Detektionsmittel erkennt die Bewegung des Betätigungshebels 2, so dass ein Steuersignal an die Funktionseinheit 4 weiterleitbar ist. Mittels des elektrischen Antriebs 14 wird das Schneckengetriebe angesteuert, wobei in diesem Ausführungsbeispiel das Schneckengetriebe 15 einstückig mit der Spindel 21 des Spindelgetriebes 16 ausgeführt ist. Die Bewegung der Getriebe 15, 16 führt dazu, dass der Schieber 17 in Richtung des Schlosses 5 in der 1 nach links verschoben wird, so dass eine Kraft auf den zweiten Teil des Bowdenzugmantels 9 ausübbar ist. Dabei stützt sich der Schieber 17 auf dem zweiten Teil des Bowdenzugmantels 9 ab und verlängert durch die Verschiebebewegung des Schiebers 17 die relative Länge des Bowdenzugs 8, 9, 3, was wiederum zu einer Verkürzung der relativen Länge der Enden der Bowdenzugseelen 22, 23 führt. Da der Betätigungshebel 2 in der durchgezogenen Stellung gezeigten Lage gegen einen festen Anschlag anliegt, wird das freie Ende 22 der Bowdenzugseele 6 in den Bowdenzug 3, 8, 9 hineingezogen, was wiederum zu einer Bewegung des Hebels 7 in die strichpunktierte Lage führt. Die Verschiebung des Schiebers 17 im Gehäuse 11 der Funktionseinheit 4 erfolgt entlang der Führung 13, wobei der Hub H zur Bewegung des Schiebers 17 zur Verfügung steht. Der Hub H ist wesentlich größer als der Hub h, so dass mittels des Betätigungshebels 2 lediglich eine Initialisierung der Funktionseinheit 4 vorgenommen werden muss, um den Hub H und somit die Betätigung des Hebels 7 zu ermöglichen. Der Mikroschalter 18 liegt dabei an einer Steuerkurve des Schiebers 17 an und kann zur Auswertung der Lage des Schiebers herangezogen werden.
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Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass das hier ausgeführte Beispiel lediglich einen Schieber 17 zeigt, der in Richtung des Schlosses verschieblich ist und somit sich auf dem zweiten Teil des Bowdenzugmantels 8, 9 abstützt. Wird beispielsweise an das Schneckengetriebe eine weitere Spindel 21 angeordnet, die in Richtung des ersten Teils des Bowdenzugmantels angeordnet ist, und ist dort ebenfalls ein entsprechender Schieber 17 angeordnet, so ist eine Verschiebung bzw. Relativbewegung des Bowdenzugs in Bezug auf die Bowdenzugseele 6 in beide Richtungen ermöglichbar. Für den Bediener ergibt sich der Vorteil, dass der Betätigungshebel 2 lediglich so weit betätigt werden muss, bis ein Detektionsmittel die Bewegung des Betätigungshebels 2 erfasst hat und ein Steuersignal an die Funktionseinheit weiterleitet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schließeinrichtung
- 2
- Betätigungshebel
- 3
- Bowdenzug
- 4
- Funktionseinheit
- 5
- Schloss
- 6
- Bowdenzugseele
- 7
- Hebel
- 8
- erster Teil des Bowdenzugmantels
- 9
- zweiter Teil des Bowdenzugmantels
- 10
- Kraftfahrzeugtür
- 11
- Gehäuse
- 12
- Schlossgehäuse
- 13
- Führung
- 14
- Motor
- 15
- Schneckengetriebe
- 16
- Spindelgetriebe
- 17
- Schieber
- 18
- Mikroschalter
- 19
- Steckerbuchse
- 20
- Anschlagpuffer
- 21
- Spindel
- 22, 23
- Enden der Bowdenzugseele
- P
- Pfeil
- h, H
- Hub
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10046189 B4 [0002]
- EP 0153978 B1 [0003]