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Stand der Technik
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Momentan benötigt man viele Arbeitsschritte, um aus einem Teig ausgestochene Plätzchen auf einem Backblech anzuordnen. Beim bisherigen Ausstechen wird jedes einzelne Plätzchen (Teigstück) aus dem zuvor ausgerollten Teig gestochen und muss in vielen Arbeitsschritten mit einem Schieber einzeln von der Arbeitsplatte auf das Backblech gehoben werden. Dabei kann es leicht zu einer Deformierung des noch weichen Teigstückes kommen, das somit nicht mehr seine ursprünglich ausgestochene, akkurate Form besitzt. Neben dem Umstand, dass die rohen und noch weichen Plätzchen beim Umsetzen deformiert werden können, nimmt der Prozess des einzelnen Ausstechens und Umsetzens sehr viel Zeit in Anspruch.
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Aus der
DE 20 2014 001 030 U1 ist einen Futterkeks umfassend: - eine Teighülle, wobei die Teighülle einen Hohlraum umschließt und der Hohlraum mindestens eine Teigkugel umgibt, die relativ zu dem Hohlraum beweglich ist. Der Futterkeks wird hergestellt, indem auf eine Halbschale, welche nach unten geschlossene Mulden umfasst, eine Teigplatte gelegt wird, so dass diese sich an die Kontur der Mulden anpasst. In die dann in der Teigplatte ausgebildeten Vertiefungen werden Teigkugeln platziert. Hierüber wird dann eine zweite Teigplatte angeordnet. Mit einem Ausstecher, der beide Teigplatten im Bereich einer Mulde durchdringt, wird dann ein Futterkeksrohling ausgestochen. Der Futterkeksrohling wird abschließend gebacken.
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Die
DE 18 20 304 U beschreibt eine Teigstanze für Formgebäck, welche pilzförmige Teigträger aufweist, die auf Nocken einer Grundplatte angeordnet sind. Ferner sind auf der Grundplatte Stifte zum Auffangen von Teigzwischenstücken und Führungsstifte für eine Führung eines mit Schneidrippen und Führungsöffnungen versehenen Schneidwerkzeugs ausgebildet.
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Bei einer weiteren gebräuchlichen Variante wird der noch weiche Teig einzeln in eine Backform aus Metall oder Silikon gepresst und in dieser Form im Backofen gebacken. Das Problem hierbei ist, dass sich die fertig gebackenen Plätzchen unter Umständen nur schwer aus der Form lösen lassen und es bei diesem Herauslösevorgang zu Beschädigungen der Plätzchen kommen kann. Bei sternförmigen Plätzchen führt dies beispielsweise häufig zu Beschädigungen der spitzen Enden. Auch das saubere Auswaschen der Form erfordert viel Zeit und verbraucht zu viel Spülwasser.
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Zu lösendes technisches Problem
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es, ein Ausstechsystem zu schaffen, bei dem ein formerhaltendes Ausstanzen der Teigwaren in weniger Arbeitsschritten, und somit schneller, weniger aufwendig und kostensparender, durchgeführt werden kann. Des Weiteren ist es Aufgabe ein Verfahren zum Ausstanzen von Teigwaren anzugeben.
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Grundidee der Erfindung
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Vorgeschlagen wird ein Ausstechsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 zum Ausstanzen von Teigwaren, bei denen mit Hilfe eines Grundelements und eines Stanzelementes ein Ausstanzen von einem, vorzugsweise mehreren, Plätzchen oder anderen Teigwaren, das heißt im Rahmen ein und derselben Arbeitsschritte, ermöglicht wird. Das bzw. die Plätzchen sollen dazu direkt beim Ausstanzen auf dem Untergrund, auf dem sie später gebacken werden, platziert werden, so dass ihre Form unbeschädigt erhalten bleibt.
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Das Ausstechsystem ist so konzipiert, dass ein Verwender in der Lage ist, schnell, das bedeutet mit sehr geringem Zeitaufwand, und mit sehr wenigen Arbeitsschritten viele Plätzchen oder andere Teigwaren unbeschädigt zu backen.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Ausstechsystems liegt vor allem darin, dass die Plätzchen nach dem Ausstanzen direkt auf ein Backblech fallen bzw. dort durch den Stanzvorgang positioniert werden, so dass ein Transfer von einer vorher verwendeten Unterlage auf das Backblech entfällt. Dadurch bleibt die Form der Plätzchen erhalten. Daneben wird der Arbeitsschritt des Ausstanzens erheblich beschleunigt.
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Ein Backblech soll dabei allgemein einen Untergrund bezeichnen, auf dem die ausgestochenen Teigwaren platziert werden sollen. Dabei kann es sich beispielsweise auch um ein Backpapier, einen Backrost oder eine Backmatte etc. handeln.
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Dazu wird ein Ausstechsystem zum Ausformen von Teigwaren geschaffen, umfassend ein Grundelement, umfassend eine Teigaufnahmeplatte mit mindestens einer Aussparung, und ein Stanzelement, umfassend mindestens eine Stanzform, und wobei die mindestens eine Stanzform komplementär zu der mindestens einen Aussparung ausgebildet ist, und wobei das Grundelement und das Stanzelement so übereinander angeordnet werden können, dass die mindestens eine Stanzform in die mindestens eine Aussparung eingreift.
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Komplementär soll dabei heißen, dass die Konturen der Aussparungen und der Stanzformen im Wesentlichen als zueinander gehörende Negativ- und Positivform ausgebildet sind. Die Abmessungen können dabei leicht unterschiedlich sein, damit gewährleistet ist, dass die Stanzformen ohne Behinderung formschlüssig in die Aussparungen eingreifen können.
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Ferner wird vorteilhafterweise ein Verfahren zum Ausstanzen von Teigwaren zur Verfügung gestellt, umfassend die folgenden Schritte: Auflegen oder Ausrollen einer Teigschicht auf eine Teigaufnahmeplatte eines Grundelements, Positionieren des Grundelements auf oder über einem Backblech, Positionieren und Auflegen eines Stanzelements auf die Teigschicht, Zusammenführen des Stanzelements und des Grundelements, Ausstanzen von Teigwaren, wobei mindestens eine Stanzform des Stanzelements durch die Teigschicht hindurch in mindestens eine Aussparung des Grundelements eingreift, so dass ausgestanzte Teigwaren auf dem Backblech positioniert sind oder werden.
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Damit sind die Teigwaren optimal vereinzelt und formerhaltend auf dem Backblech platziert.
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Anschließend können das Stanzelement und das Grundelement nacheinander oder gemeinsam wieder vom Backblech entfernt werden. Das Verfahren zum Ausstanzen lässt sich dann beliebig wiederholen.
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Dabei ist es ebenfalls möglich, das Stanzelement und das Grundelement vor dem Ausstanzen erst zusammenzuführen und anschließend gemeinsam auf oder über dem Backblech zu positionieren. Das eigentliche Ausstanzen findet dann auf oder über dem Backblech statt.
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Die mindestens eine Stanzform ist im Wesentlichen senkrecht vorspringend zum Stanzelement ausgebildet. Eine untere Kante der Stanzform ist vorzugsweise angeschliffen, das heißt, messerartig scharfkantig zulaufend ausgebildet. Die untere Kante greift, vorzugsweise passgenau, in die mindestens eine Aussparung ein. Je nach gewünschter Form der Plätzchen (kreisrund, sternförmig usw.) hat die mindestens eine Stanzform, zumindest an der unteren Kante, eine entsprechend ausgeformte Kontur.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass das Stanzelement mindestens eine Stanzplatte umfasst, an oder in welcher die mindestens eine Stanzform ausgebildet ist.
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Um das Ausstanzen der Teigwaren beim Ausstanzvorgang zu erleichtern und die Plätzchen in scharf gestanzter Kontur auf ein Backblech zu befördern, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn beim Ausstanzen die mindestens eine Stanzform über die Unterseite der Teigaufnahmeplatte hinaus ragt. Dies ermöglicht ein besseres Abtrennen eines ausgestochenen Plätzchens vom Teigrest. Deshalb ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass die mindestens eine Stanzform in vollständig zusammengeführtem Zustand über die Unterseite der Teigaufnahmeplatte hinaus ragt. Dabei ist es besonders vorteilhaft zum Erlangen einer sauberen, glatten Schnittkante der ausgestochenen Plätzchen, wenn ein hinausragender Überstand der mindestens einen Stanzform größer als eine Solldicke der Teigschicht ist. Die Solldicke kann unterschiedlich festgelegt sein, sie kann beispielsweise zwischen 0,1 cm bis 4 cm, vorzugsweise zwischen 0,3 cm bis 3 cm, betragen. Der Teigrest bleibt zwischen Grundelement und Stanzelement.
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Um ein Übereinanderpositionieren des Grundelements und des Stanzelements zu erleichtern und dadurch eine passgenaue Ausrichtung zu gewährleisten, ist es wünschenswert, Führungsmittel zur Verfügung zu haben. Deshalb ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das Grundelement und das Stanzelement komplementäre Führungsmittel umfassen, wobei die Führungsmittel so ausgebildet sind, das Grundelement und das Stanzelement passgenau übereinander auszurichten.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Führungsmittel als mindestens ein Führungszapfen und mindestens eine Führungsaussparung ausgebildet sind, welche beim Zusammenführen des Grundelements und des Stanzelements ineinander eingreifen. Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht somit vor, dass zum Positionieren des Stanzelements Führungsmittel am Grundelement und am Stanzelement verwendet werden, wobei die Führungsmittel ineinander in Eingriff gebracht werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, dass der mindestens eine Führungszapfen am Grundelement ausgebildet ist und die mindestens eine Führungsaussparung am Stanzelement ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass eine besonders einfache Konstruktion des Ausstechsystems möglich ist.
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Um das Ausrollen der zu formenden Teigschicht zu vereinfachen und das Lagern bei Nichtgebrauch oder den Transport des Ausstechsystems platzsparender zu gestalten, ist bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass der mindestens eine Führungszapfen lösbar verbunden ist. Der Führungszapfen kann dann je nach Bedarf oder Arbeitsschritt entfernt und wieder eingesetzt werden. Dies ermöglicht ein komfortables und platzsparendes Verstauen und eine erleichterte Reinigung des Ausstechsystems.
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Zu verschiedenen Anlässen und zur Erhöhung der Auswahl oder des Sortiments ist es wünschenswert, mehrere Plätzchenformen oder Gebäckformen gleichzeitig oder in schneller Folge hintereinander herstellen zu können.
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Eine Ausführungsform sieht beispielsweise vor, dass die Teigaufnahmeplatte mindestens eine weitere Aussparung und die Stanzplatte, an oder in der die mindestens eine Stanzform ausgebildet ist, mindestens eine weitere zu der einen weiteren Aussparung komplementäre Stanzform umfassen, wobei die mindestens eine weitere Aussparung und die mindestens eine weitere dazu komplementäre Stanzform eine andere Kontur aufweisen als die mindestens eine Aussparung und die mindestens eine dazu komplementäre Stanzform.
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Ferner ist es möglich, die Variabilität auch dadurch zu steigern, dass das Grundelement und das Stanzelement so ausgebildet werden, dass die Teigaufnahmeplatte und die Stanzplatte auswechselbar sind.
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Deshalb ist in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass die Teigaufnahmeplatte und die Stanzplatte jeweils lösbar an dem Grundelement bzw. dem Stanzelement befestigt sind, um ein Auswechseln zu ermöglichen. D.h. die Teigaufnahmeplatte ist an dem Grundelement lösbar befestigt und die Stanzplatte lösbar an dem Stanzelement befestigt. Um unterschiedliche Plätzchenformen herstellen zu können existieren dann mehrere Teigaufnahmeplatten und korrespondierende Stanzplatten. Die Aussparung oder Aussparungen einer Teigaufnahmeplatte korrespondieren hinsichtlich der Form und Anordnung mit den Stanzformen der korrespondierenden Stanzplatte.
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Die Befestigungseinrichtungen für das lösbare Befestigen sind vorzugsweise so ausgebildet, dass eine Orientierung der Teigaufnahmeplatte in dem Grundelement und die Orientierung der Stanzplatte in dem Stanzelement beim Befestigen jeweils nur so möglich ist, dass die Stanzformen mit den Aussparungen korrespondieren, wenn das Grundelement und das Stanzelement zum Ausstanzen von Plätzchen zusammengeführt werden.
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Prinzipiell können dabei verschiedene Befestigungsmethoden zum Einsatz kommen, beispielsweise Schienen, Druckknöpfe oder Steckverbindungen.
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Ein Vorteil der Weiterbildung der Erfindung liegt somit darin, dass je nach Anlass unterschiedliche Plätzchenformen vorgesehen sein und verwendet werden können, so dass sehr vielfältige dem jeweiligen Anlass entsprechende Plätzchenvariationen möglich sind. Ob zu Weihnachten, Ostern, Geburtstag und Jubiläen, ob Tiere, Hobby, Zahlen, Buchstaben oder vieles mehr, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist zur Befestigung vorgesehen, dass das Grundelement und das Stanzelement jeweils mindestens ein Aufnahmeelement umfassen, wobei die mindestens einen Aufnahmeelemente jeweils mindestens einen Aufnahmerahmen umfassen, und die mindestens eine Teigaufnahmeplatte und die mindestens eine Stanzplatte jeweils in die Aufnahmerahmen lösbar hineinschiebbar sind. Dadurch können die Teigaufnahmeplatte und die zugehörige Stanzplatte mit den Stanzformen schnell und unkompliziert ausgetauscht werden, so dass ein schneller Wechsel der Plätzchen- oder Gebäckform möglich ist.
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Um ein Herausrutschen aus den Aufnahmeelementen zu verhindern, ist es wünschenswert, eine Blockierung zu schaffen. Deshalb ist vorgesehen, dass die Aufnahmeelemente jeweils eine Rastvorrichtung umfassen, mit Hilfe derer die Teigaufnahmeplatte und die Stanzplatte jeweils mit den Aufnahmerahmen verrastet werden können. Dies bietet zusätzliche Sicherheit und Stabilität.
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Eine weitere Steigerung der Variabilität lässt sich mit Ausführungsformen erreichen, bei denen das Grundelement und das Stanzelement so ausgebildet werden, dass jeweils zwei oder mehr Teigaufnahmeplatten und zwei oder mehr Stanzplatten lösbar befestigt werden können.
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Bei einer Ausführungsform weisen das Grundelements und das Stanzelements bzw. deren Aufnahmeelemente mehrere Aufnahmerahmen auf, so dass an dem Grundelement mindestens zwei Teigaufnahmeplatten und an dem Stanzelement mindestens zwei Stanzplatten lösbar befestigbar sind.
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Bevor die Plätzchen ausgestanzt werden können, muss der Teig ausgerollt werden und gegebenenfalls auf der Teigaufnahmeplatte abgelegt werden. Um das Ausrollen und ein anschließendes Ablegen auf der einen Teigaufnahmeplatte zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn der Teig nur die Größe der Teigaufnahmeplatte aufweist und nicht über die Ränder hinausragt. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht deshalb vor, dass das Ausstechsystem einen Kranz umfasst, wobei der Kranz eine weitere Stanzform ausbildet und die weitere Stanzform eine Fläche umfasst, die den gleichen Flächeninhalt und die gleiche Flächenform wie die eine Teigaufnahmeplatte aufweist oder die einer Sollteigfläche entspricht.
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Natürlich kann die Fläche des Kranzes auch kleiner oder generell anders dimensioniert sein, wenn dies aus Gründen des Aufbaus des Ausstechsystems oder der Sparsamkeit, beispielsweise zum Erlangen eines kleineren Teigrestes, der nach dem Ausstanzen übrig bleibt, geboten ist. Dann wird die Fläche des Kranzes entsprechend einer Teigsollfläche dimensioniert.
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Der Kranz kann beispielsweise an einer Oberseite des Stanzelements ausgebildet sein. Das Stanzelement wird dann mit seiner Oberseite nach unten gedreht und eine Teigschicht wird mit Hilfe des Kranzes auf eine Sollteigfläche zurechtgeschnitten bzw. gestanzt. Die Sollteigfläche bezeichnet dabei eine Fläche der Teigschicht, bei der nach einem Ausstanzen übrig bleibende Teigreste auf der Teigaufnahmeplatte minimiert werden, beispielsweise indem äußere, überstehende Ränder der Teigschicht möglichst klein gehalten werden.
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Es hat sich gezeigt, dass das Ausstanzen der Teigwaren unkomplizierter durchgeführt werden kann, wenn die mindestens eine Stanzform beim Zusammenführen des Stanzelements und des Grundelements über die Unterseite der Teigaufnahmeplatte des Grundelements hinausragt. Der Teig trennt sich dadurch leichter und eine vollständige Separierung des ausgestanzten Plätzchens oder Teiglings vom Rest des Teiges ist gewährleistet. Um einen Ausstanzvorgang mit gleichbleibend hoher Qualität zu gewährleisten ist deshalb bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass das Grundelement mindestens ein, vorzugsweise vier, Abstandselemente umfasst, wobei das mindestens eine Abstandselement ausgebildet ist, das Grundelement von einer Auflagefläche in einem Abstand zu positionieren und dort zu halten.
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Das mindestens eine Abstandselement hält das Grundelement und damit Teigaufnahmeplatte in einem bestimmten Abstand vom Backblech, so dass beim Ausstanzen die Stanzform ungehindert bis auf das darunter liegende Backblech gelangen kann.
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Selbstverständlich ist es möglich, dass das mindestens eine Abstandselement nicht als eigenes Element ausgebildet ist, sondern dessen Funktion durch andere Elemente übernommen wird. So ist es beispielsweise möglich, dass die Rastvorrichtungen des Grundelements derart ausgebildet sind, dass sie die Funktion der Abstandselemente wahrnehmen. So können die Rastvorrichtungen an ihren unteren Seiten beispielsweise mit einem fuß- oder sockelartigen Vorsprung versehen sein, der das Grundelement zum Backblech in dem gewünschten Abstand hält.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf ein Grundelement in einer einfachen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ausstechsystems;
- 2 eine Seitenansicht des Grundelements aus 1 in der einfachen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ausstechsystems ;
- 3 eine Draufsicht auf ein Stanzelement in der einfachen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ausstechsystems ;
- 4 eine Seitenansicht des Stanzelements aus 3 in der einfachen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ausstechsystems ;
- 5a bis 5h einen schematischen Ablauf des Ausstanzvorganges mit dem erfindungsgemäßen Ausstechsystems in der in den 1 bis 4 dargestellten einfachen Ausführungsform;
- 6a bis 6c eine Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Auswechseln der Teigaufnahmeplatte und der Stanzplatte möglich ist;
- 7 eine perspektivische Darstellung der in den 6a bis 6c gezeigten Ausführungsform.
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1 bis 4 zeigen eine einfache Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ausstechsystems für Teigwaren.
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Das Ausstechsystem umfasst ein Grundelement 2, welches sowohl in einer Draufsicht (1) auf die Oberseite 20 als auch in einer Seitenansicht (2) dargestellt ist. Weiterhin umfasst das Ausstechsystem ein Stanzelement 3, welches ebenfalls sowohl in einer Draufsicht (3) auf die Oberseite 20 als auch in einer Seitenansicht (4) dargestellt ist.
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Das Grundelement 2 umfasst eine Teigaufnahmeplatte 4, in die sechs gleich große Aussparungen 5 eingebracht sind. An der Oberseite 20 der Teigaufnahmeplatte 4 sind an drei Rändern jeweils Führungszapfen 6 als Führungsmittel 26 angebracht. Das Stanzelement 3 umfasst eine Stanzplatte 25, an deren Unterseite 21 sechs gleich große Stanzformen 7 ausgebildet sind, welche jeweils komplementär zu den Aussparungen 5 des Grundelements 2 ausgebildet sind. Beispielsweise kann es sich dabei um eine senkrecht zur Stanzplatte 25 positionierte, ringförmige, messerartig zulaufende Stanzkante 9 handeln, welche jeweils durch die Aussparungen 5 des Grundelements 2 passt, so dass die Außenseiten 10 der Stanzkanten 9 jeweils in Kontakt mit den Innenseiten 11 der Aussparungen 5 in der Teigaufnahmeplatte 4 sind oder ein geringer Spalt zwischen den Stanzkanten 9 und den Innenseiten 11 verbleibt. Dabei ist wichtig, dass sich das Grundelement 2 und das Stanzelement 3 noch gegeneinander verschieben lassen. Dadurch kann ein sauberer und scharfer Teigabschnitt gewährleistet werden.
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Beim Ausstanzen der Plätzchen oder Teigwaren werden das Grundelement 2 und das Stanzelement 3 übereinander positioniert. In der Regel wird beim Positionieren des Stanzelements 3 über dem Grundelement 2 die Sicht von dem auf der Teigaufnahmeplatte 4 aufgelegten Teig verdeckt. Um ein sicheres und einfaches Positionieren zu gewährleisten, umfasst das Stanzelement deshalb als Führungsmittel 26 Führungsaussparungen 8, so dass durch Positionieren der stets sichtbaren Führungszapfen 6 in die Führungsaussparungen 8 ein geführtes Absenken des Stanzelements 3 auf das Grundelement 2 ermöglicht wird.
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Um einen Abstand zwischen der Teigaufnahmeplatte 4 des Grundelements 2 und dem Untergrund, beispielsweise eines Backblechs, herzustellen, umfasst das Grundelement 2 an seiner Unterseite 21 mehrere Abstandselemente 12.
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In anderen Ausführungsformen können die Abstandselemente 12 auch anders ausgebildet sein oder deren Funktion kann von anderen Elementen des Grundelements 2 übernommen werden.
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Optional kann die Stanzform 3 einen Kranz 23 umfassen. Der Kranz 23 ist ebenfalls im Wesentlichen senkrecht zur Stanzplatte 25 ausgebildet und umfasst in Richtung der Oberseite 20 eine messerartig zulaufende Kante 28. Die Fläche des Kranzes 23 ist so gewählt, dass sie einer Sollteigfläche 27 auf der Teigaufnahmeplatte 4 entspricht. Somit ist ein Ausstanzen einer Teigschicht, welche auf die Teigaufnahmeplatte 4 aufgelegt werden soll, in einfacher Weise möglich.
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Der Ablauf des Ausstanzens von Teigwaren mit Hilfe des Ausstechsystems 1 ist beispielhaft in den 5a bis 5h dargestellt. Dabei entspricht das Ausstechsystem 1 dem in den 1 bis 4 gezeigten einfachen Ausführungsbeispiel, so dass gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale bezeichnen. Im ersten Schritt (5a) wird das Grundelement 2 auf einen Untergrund 13 positioniert, hier handelt es sich beispielsweise um ein Backblech 14. Durch die Abstandselemente 12 befindet sich die Teigaufnahmeplatte 4 nun in einem Abstand 15 zum Backblech 14. Im nächsten Schritt (5b) wird auf die Teigaufnahmeplatte 4 eine Teigschicht 16 aufgelegt. Die Teigschicht 16 kann bereits zurecht geschnitten oder gestanzt sein (hier gezeigt), beispielsweise durch einen optionalen Kranz (nicht gezeigt). Die Teigschicht kann aber prinzipiell auch über die Teigaufnahmeplatte 4 hinausragen. Als Nächstes (5c) wird das Stanzelement 3 über dem Grundelement 2 positioniert. Dies erfolgt am einfachsten durch Positionieren der Führungsaussparungen 8 des Stanzelements 3 über den zugehörigen Führungszapfen 6 des Grundelements 2.
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Anschließend wird das Stanzelement 3 abgesenkt (5d), so dass die Stanzkanten 9 der Stanzformen 7 in die Aussparungen 5 eingreifen. Das Stanzelement 3 wird nun soweit abgesenkt, bis die Stanzkanten 9 auf der Oberseite 22 des Backblechs 14 aufliegen. Während des Absenkens stanzen die Stanzformen 5 die Plätzchen 17 aus der Teigschicht 16. Auf der Oberseite 22 des Backblechs 14 befinden sich nun die ausgestanzten Plätzchen 17. Die Plätzchen 17 befinden sich jedoch immer noch innerhalb der Stanzformen 7. Die Teigreste 18 sind hingegen auf der Teigaufnahmeplatte 4 zurückgeblieben. Das Stanzelement 3 wird nun wieder angehoben und vom Grundelement 2 entfernt (5f und 5g). Dabei bleiben die Plätzchen 17 auf dem Backblech 14 zurück. Im letzten Schritt (5h) wird auch das Grundelement 2 vom Backblech 14 entfernt und es bleiben lediglich die ausgestanzten Plätzchen zurück.
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Alternativ können das Grundelement 2 und das Stanzelement 3 auch gleichzeitig bzw. zusammen entfernt werden, so dass die in den 5f und 5g dargestellten Schritte als ein einziger Schritt durchgeführt werden.
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Durch das gleichzeitige Ausstanzen von mehreren Plätzchen wird Zeit gespart. Dadurch können der zeitliche Herstellungsaufwand und damit die Kosten reduziert werden. Das erfindungsgemäße Ausstechsystem schafft dadurch wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Ausstechsystemen und -techniken.
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In den 6a bis 6c ist eine Ausführungsform des Ausstechsystems 1 gezeigt, bei der ein Auswechseln der Teigaufnahmeplatte 4 und der Stanzplatte 25 möglich ist. Dabei zeigt 6a eine Seitenansicht der kurzen Seite des Ausstechsystems 1, 6b eine Draufsicht auf ein Grundelement 2 des Ausstechsystems 1 und 6c eine Seitenansicht der langen Seite des Ausstechsystems 1. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei gleiche Merkmale. Sowohl das Grundelement 2 als auch das Stanzelement 3 umfassen in dieser Ausführungsform jeweils ein Aufnahmeelement 19, das hier die Form eines E-förmigen Rahmens hat und damit eine Aufnahme von jeweils zwei Teigaufnahmeplatten 4 bzw. Stanzplatten 25 ermöglicht. Prinzipiell sind aber auch Ausführungsformen möglich, bei denen die Aufnahmeelemente 19 jeweils nur eine oder aber mehr als zwei Teigaufnahmeplatten 4 bzw. Stanzplatten 25 aufnehmen können. Unterhalb des Grundelements sind Abstandselemente 12 angeordnet.
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Die Aufnahmeelemente 19 umfassen Aufnahmerahmen 24, welche die Form einer C-förmigen Schiene 29 aufweisen. In die Aufnahmerahmen 24 des Grundelements 2 ist oder wird eine Teigaufnahmeplatte 4 mit Aussparungen 5 bis zum Anschlag eingeschoben und dadurch lösbar an dem Grundelement 2 befestigt. Analog dazu ist oder wird in die Aufnahmerahmen 24 des Stanzelements 3 die komplementäre Stanzform 7 bis zum Anschlag eingeschoben und dadurch lösbar an dem Stanzelement 3 befestigt. In dieser Ausführungsform umfassen das Aufnahmeelement 19 des Grundelements 2 als Führungsmittel 26 drei Führungszapfen 6 und das Aufnahmeelement 19 des Stanzelements 3 als Führungsmittel 26 drei Führungsaussparungen 8.
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Der Ablauf des Ausstanzvorganges läuft ansonsten analog zu dem bereits geschilderten Ausstanzvorgang der einfachen Ausführungsform ab.
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Der Vorteil der gezeigten Ausführungsform liegt in der Möglichkeit, schnell und einfach die Form der Plätzchen oder Teigwaren zu verändern. Ist die Aufnahme von mehreren Teigaufnahmeplatten 4 bzw. Stanzplatten 25 möglich, so können schnell und flexibel mehrere Formen von Plätzchen hergestellt werden.
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Durch die gesteigerte Flexibilität werden sowohl Zeit und Kosten gespart, als auch variantenreichere Plätzchen/Produkte generiert.
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Bei anderen Ausführungsformen kann die lösbare Befestigung von Teigaufnahmeplatte und Grundelement und von Stanzplatte und Stanzelement abweichend realisiert sein. Beispielsweise können die entsprechenden Teigaufnahme- und Stanzplatten jeweils in das zugehörigen Grundelement und Stanzelement eingerastet werden. Beispielsweise können am Grundelement und Stanzelement jeweils, vorzugsweise mehrere, Rastnasen aufweisende Stifte angeordnet sein, die in Öffnungen in der Teigaufnahmeplatte und Stanzplatte entsprechend ein- oder durchgreifen und dabei verrasten. Rastnasen können auch an den Teigaufnahme- und Stanzplatten und die Öffnungen dem Grundelement und dem Stanzelement ausgebildet sein.
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Optional umfasst das Ausstechsystem 1 einen Kranz 23, mit dem der Teig, der auf die Teigaufnahmefläche aufgelegt werden soll, vor dem Auflegen in einer passenden Größe ausgestochen werden kann.
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In 7 ist die in den 6a bis 6c dargestellte Ausführungsform zur Verdeutlichung noch einmal als perspektivische Darstellung gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausstechsystem
- 2
- Grundelement
- 3
- Stanzelement
- 4
- Teigaufnahmeplatte
- 5
- Aussparung
- 6
- Führungszapfen
- 7
- Stanzform
- 8
- Führungsaussparung
- 9
- Stanzkante
- 10
- Außenseite
- 11
- Innenseite
- 12
- Abstandelement
- 13
- Untergrund
- 14
- Backblech
- 15
- Abstand
- 16
- Teigschicht
- 17
- Plätzchen
- 18
- Teigrest
- 19
- Aufnahmeelement
- 20
- Oberseite
- 21
- Unterseite
- 22
- Oberseite des Backblechs
- 23
- Kranz
- 24
- Aufnahmerahmen
- 25
- Stanzplatte
- 26
- Führungsmittel
- 27
- Sollteigfläche
- 28
- Kante
- 29
- C-förmige Schiene