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Die vorliegende Erfindung betrifft Dauerwellenwickler, beispielsweise Papilotten, Radwickler oder als „Polywickler“ bezeichnete Wickler zur dauerhaften Verformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare. Sie betrifft ferner ein Zubehörteil zum Überziehen über einen oder sonstigen Befestigen an einem Dauerwellenwickler und ein Verfahren zum gleichzeitigen Färben und dauerhaften Verformen keratinhaltiger Fasern.
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Zur dauerhaften Verformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, werden die Fasern typischerweise zunächst auf Dauerwellenwickler gedreht, deren Radius einen späteren Lockenradius definiert. Auf die aufgewickelten Fasern wird eine wässrige, keratinreduzierende Zusammensetzung, das Dauerwellenmittel, aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit wird das Dauerwellenmittel ausgespült und ein Fixiermittel aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit des Fixiermittels wird auch dieses ausgespült und die Wickler werden entfernt.
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Üblicherweise wird eine Färbung keratinhaltiger Fasern nicht gleichzeitig mit einer dauerhaften Verformung durchgeführt, sondern im Abstand von zwei Wochen, denn bei einer gleichzeitigen Färbung ist einerseits das gleichmäßige Aufbringen des Färbemittels auf die aufgewickelten Fasern problematisch und andererseits stellt dies eine starke Hautreizung beim Nutzer dar. Dieses erste Problem ist beispielsweise in der
DE 10 2005 061 023 A1 angesprochen.
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Zur Lösung dieses Problems schlägt die
DE 10 2005 061 023 A1 ein Verfahren vor, bei dem ein Färbemittel und ein Dauerwellenmittel vor dem Aufwickeln der Fasern auf Dauerwellenwickler aufgebracht und ausgespült werden. Ein solches Vorgehen beansprucht die Fasern jedoch stark und kann zu einer Beschädigung ihrer Struktur führen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Dauerwellenwickler und ein Zubehörteil für einen Dauerwellenwickler anzugeben, die ein gleichzeitiges, schonendes Färben und Verformen keratinhaltiger Fasern ermöglichen. Ferner soll ein Verfahren zum gleichzeitigen Färben und Verformen keratinhaltiger Fasern angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche. Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Dauerwellenwickler zur dauerhaften Verformung keratinhaltiger Fasern angegeben, wobei der Dauerwellenwickler einen einen Lockenradius definierenden Wicklerkörper und eine Faserauflagefläche auf der Oberfläche des Wicklerkörpers aufweist, und wobei die Faserauflagefläche Depotbereiche mit einer hinreichend hohen oder sogar einer definierten Saugfähigkeit aufweist.
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Unter einem Dauerwellenwickler wird hier und im Folgenden ein Lockenwickler verstanden, der zur dauerhaften Verformung keratinhaltiger Fasern mittels eines Dauerwellenmittels und eines Fixiermittels verwendet wird. Ein derartiger Lockenwickler hat einen definierten Radius, der einen späteren Lockenradius festlegt. Insbesondere werden unter einem Dauerwellenwickler Papilotten verstanden, die meist aus einem Schaumstoff mit einem Drahtkern gebildet sind, Radwickler oder sogenannte „Polywickler“ aus einem Kunststoffmaterial mit Durchbrüchen, wobei Mittel zum Fixieren der aufgewickelten Haare vorgesehen sind.
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Unter einer Saugfähigkeit wird die Eigenschaft verstanden, Flüssigkeiten aufzunehmen, zu halten und wieder abzugeben, wobei Depotbereiche mit einer hinreichend hohen Saugfähigkeit insbesondere Poren oder Hohlräume mit Abmessungen im Millimeter- oder Submillimeterbereich aufweisen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt werden können. Durch geeignete Modifizierung der Depotbereiche, also insbesondere der Poren oder Hohlräume kann sogar eine genau definierte Saugfähigkeit erreicht werden, die dann wiederum auch eine gezielt dimensionierte Flüssigkeitsabgabe bewirkt.
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Der Dauerwellenwickler hat den Vorteil, dass er eine gleichmäßige Verteilung von Färbemittel auf den aufgewickelten Fasern ermöglicht. Wie sich herausgestellt hat, führt die hohe Saugfähigkeit der Depotbereiche in der Faserauflagefläche dazu, dass sich die Depotbereiche mit Färbemittel vollsaugen und dieses bei Bedarf an die Fasern abgeben. Bei definierter Saugfähigkeit kann wie schon erwähnt eine gezielt dimensionierte Abgabe des Färbemittels gewährleistet werden. Dadurch ist es möglich, auch aufgewickelte Fasern gleichmäßig und ausreichend mit Färbemittel zu versorgen und zu benetzen. Flecken und ungleichmäßige Farbschattierungen werden somit vermieden und es resultiert ein gleichmäßiges Farbergebnis.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Depotbereiche aus einem offenporigen Schaumstoffmaterial ausgebildet. Unter einem offenporigen Schaumstoffmaterial wird ein geschäumtes Kunststoffmaterial mit untereinander verbundenen Poren, die an der Oberfläche offen liegen, verstanden. Dazu zählen auch künstliche Schwämme. Alternativ können auch natürliche Schwämme eingesetzt werden.
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Eine weitere Alternative ist die Ausbildung der Depotbereiche aus einem Vlies, bei dem Hohlräume zwischen einzelnen Fasern gebildet sind. Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie ausreichende Mengen an Färbemittel speichern und wieder abgeben können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der Wicklerkörper und die Depotbereiche aus dem gleichen Material ausgebildet, wobei dieses Material außerhalb der Depotbereiche eine niedrige Saugfähigkeit aufweist. Bei dieser Ausführungsform besteht der gesamte Wickler aus demselben Material, jedoch weist dieses Material in den Depotbereichen beispielsweise eine größere Porengröße oder eine offenporige Oberfläche aus, wobei es in den übrigen Bereichen der Oberfläche eine geringe Porengröße oder eine geschlossene Oberfläche aufweist.
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Beispielsweise können Papilotten dieses Merkmal aufweisen. Papilotten sind typischerweise aus einem Schaumstoff mit sehr geringer Porengröße gebildet, der nicht saugfähig ist. Der Schaumstoff findet lediglich Anwendung, um eine hohe Biegsamkeit der Papilotten zu ermöglichen, auf denen die Locken fixiert werden, indem die Papilotten zusammengedreht bzw. -gebogen werden. Alternativ können neben Papilotten auch etwas härter ausgeführte Dauerwellenwickler mit entsprechenden Depotbereichen zum Einsatz kommen. Zur Erzielung einer stärkene Spannung im Haar kann das Haar auf Dauerwellenwickler fester aufgewickelt werden. Die Ausbildung der Depotbereiche aus einem saugfähigen Material hat den Vorteil, dass die Papilotten für die gleichzeitige Färbung und dauerhafte Verformung keratinhaltiger Fasern geeignet sind. Die Ausbildung der übrigen Bereiche mit einer geringen Saugfähigkeit hat den Vorteil, dass weder Dauerwellen- noch Färbemittel in diese Bereiche kriechen oder dort gespeichert werden kann, was störend bei der Handhabung wäre. Diese Verteilung der saugfähigen Bereiche hat demnach den Vorteil, dass Dauerwellen- und Färbemittel dort gehalten werden, wo sie benötigt werden.
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Bei derartigen Dauerwellenwicklern können die Depotbereiche und die übrigen Bereiche in einem Schritt hergestellt werden, beispielsweise durch Extrusionsverfahren, wobei Verfahrensparameter derart variiert werden, dass die Depotbereiche eine hohe Saugfähigkeit erhalten.
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Bei dieser Ausführungsform ist die Oberfläche der Depotbereiche üblicherweise koplanar zur Oberfläche der übrigen Bereiche, das heißt, die Depotbereiche sind weder erhaben noch springen sie gegen die übrigen Bereiche zurück.
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In einer Ausführungsform sind die Depotbereiche aus auf den Wicklerkörper aufgebrachtem Material mit einer hohen Saugfähigkeit gebildet. Bei dieser Ausführungsform ist die Oberfläche der Depotbereiche erhaben gegenüber den übrigen Bereichen. Die Depotbereiche können durch Beflocken, Bekleben, Heften, Klemmen oder andere geeignete Befestigungsverfahren auf den Wicklerkörper aufgebracht sein.
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Dauerwellenwickler dieser Ausführungsform können insbesondere als Papilotten, Radwickler, Polywickler oder andere gängige Lockenwickler ausgebildet sein. Sie haben den Vorteil, dass ihre Herstellung kein vollständig neues Verfahren, sondern lediglich den ergänzenden Verfahrensschritt des Aufbringens der Depotbereiche erfordert.
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In einer Ausführungsform sind die Depotbereiche durch eine über den Wicklerkörper gezogene Hülle aus einem Material mit einer hohen Saugfähigkeit gebildet. Bei dieser Ausführungsform, die für Papilotten, Radwickler, Polywickler oder andere gängige Lockenwickler geeignet ist, werden die Depotbereiche als separates Teil zur Verfügung gestellt. Alternativ zu einer hülsenartigen Hülle können auch tuchartige Depotbereiche, beispielsweise in Form eines Vlies, am Wicklerkörper befestigt werden. Das hat den Vorteil, dass gängige Dauerwellenwickler ohne Modifikation genutzt werden können, die lediglich bei Bedarf um eine Hülle aus dem Material mit hoher Saugfähigkeit ergänzt werden. Insbesondere für kleinere Friseurbetriebe, in denen eine gleichzeitige Färbung und dauerhafte Verformung von Haaren nicht häufig nachgefragt wird, hat das den Vorteil, dass die zu tätigende Investition sich nur auf die Hüllen beschränken kann und somit überschaubar ist.
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Alternativ können die Depotbereiche auch durch einen auf den Wicklerkörper aufwickelbaren Streifen aus einem Material mit einer hohen Saugfähigkeit gebildet sein. Der auf den Wicklerkörper aufwickelbare Streifen kann dabei an einem Ende mit dem Dauerwellenwickler verbunden oder als separates Teil ausgebildet sein.
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Bei der Anwendung der Dauerwellenwickler wird der Streifen gemeinsam mit den zu färbenden und umzuformenden Fasern auf den Wicklerkörper gewickelt und kommt zwischen einzelnen Windungen der aufgewickelten Fasern zu liegen, so dass er gespeichertes Färbemittel gleichmäßig an die Fasern abgeben kann.
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Auch diese Ausführungsformen haben den Vorteil, dass gängige Dauerwellenwickler ohne oder nur mit geringfügigen Modifikationen zum Einsatz kommen können.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Zubehörteil zum Überziehen über einen Dauerwellenwickler angegeben. Das Zubehörteil ist aus einem Material mit einer hohen Saugfähigkeit ausgebildet und weist eine zylindrische Form auf, wobei entlang der Zylinderachse ein Durchgang ausgebildet ist, dessen Durchmesser dem Durchmesser eines Dauerwellenwicklers entspricht.
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Das Zubehörteil entspricht somit dem weiter oben als über den Wicklerkörper ziehbare Hülle bezeichneten Element. Es hat den Vorteil, dass es kostengünstig herstellbar und zusammen mit gängigen Dauerwellenwicklern einsetzbar ist, so dass es diese bei Bedarf für eine gleichzeitig erfolgende Färbung keratinhaltiger Fasern aufrüstet.
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Das Zubehörteil kann insbesondere aus einem offenporigen Schaumstoff oder aus einem Vlies ausgebildet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum gleichzeitigen Färben und dauerhaften Verformen keratinhaltiger Fasern angegeben, das folgendes umfasst:
- – Aufbringen einer wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung auf die Fasern und Aufwickeln der Fasern auf Dauerwellenwickler zur dauerhaften Verformung der Fasern, wobei die Dauerwellenwickler saugfähige Bereiche aufweisen;
- – Ausspülen der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung,
- – Aufbringen eines Färbemittel auf die Fasern, während sie auf den Dauerwellenwicklern aufgewickelt sind, wobei die saugfähigen Bereiche Depots für das Färbemittel bilden, und Einhaltung der Einwirkzeit des Färbemittels,
- – Aufbringen eines Fixiermittels auf die aufgewickelten keratinhaltigen Fasern.
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Das Färbemittel kann unmittelbar im Anschluss an das ausgespülte Dauerwellenmittel aufgebracht werden, da Dauerwellenmittel und Färbemittel in der Regel untereinander chemisch unverträglich sind. Je nach verwendeten Chemikalien kann jedoch das Färbemittel bevorzugt gleichzeitig mit dem Fixiermittel oder separat vor oder unmittelbar nach der Behandlung mit dem Dauerwellenmittel oder nach der Fixierung aufgebracht werden.
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Das Färben der Fasern kann somit im aufgewickelten Zustand und damit gleichzeitig mit der dauerhaften Verformung erfolgen. Somit bleiben die Fasern während des gesamten Prozesses der Verformung und der Färbung auf dem Wickler fixiert, was eine starke Reduzierung der mechanischen Schädigung der Faser zur Folge hat. Die Folge ist eine Reduzierung des Haarbruchs während des gesamten Verfahrens. Ermöglicht wird die Färbung der Fasern im aufgewickelten Zustand durch die Verwendung der Dauerwellenwickler mit saugfähigen Depotbereichen, die eine für eine gleichmäßige Färbung ausreichende Benetzung der Fasern mit Färbemittel auch im aufgewickelten Zustand zulassen.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von Figuren näher beschrieben. Darin zeigen
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1 schematisch einen Dauerwellenwickler gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 schematisch einen Dauerwellenwickler gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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3 schematisch einen Dauerwellenwickler gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
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4 schematisch einen Dauerwellenwickler gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
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5 schematisch ein Zubehörteil für einen Dauerwellenwickler gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
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6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum gleichzeitigen Färben und dauerhaften Verformen keratinhaltiger Fasern gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt einen Dauerwellenwickler 1, der beispielsweise als Papilotte ausgebildet sein kann, und der für ein Verfahren zur dauerhaften Umformung und gleichzeitigen Färbung keratinhaltiger Fasern geeignet ist.
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Er weist einen langgezogenen, zylindrischen Wicklerkörper 2 auf. Falls der Dauerwellenwickler 1 als Papilotte ausgebildet ist, weist er einen vollständig in den Wicklerkörper 2 aus geschlossenporigem Schaumstoff eingebetteten, nicht sichtbaren Drahtkern auf.
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Auf einer Oberfläche 3 des Wicklerkörpers 2 ist eine Faserauflagefläche 4 gebildet, auf der die keratinhaltigen Fasern während des Verfahrens zur dauerhaften Umformung und Färbung aufgewickelt aufliegen. Die Faserauflagefläche 4 befindet sich mittig auf der Oberfläche 3 des Wicklerkörpers 2.
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Die Faserauflagefläche 4 weist Depotbereiche 5 aus einem Material mit hoher Saugfähigkeit auf. In der gezeigten Ausführungsform ist das Material mit hoher Saugfähigkeit ein offenporiger Schaumstoff, der fest auf der Oberfläche 3 des Wicklerkörpers 2 aufgebracht ist.
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Bei der Benutzung des Dauerwellenwicklers 1 saugen sich die Depotbereiche 5 mit Färbemittel voll und geben dieses an die aufgewickelten Fasern ab, so dass diese reichlich mit Färbemittel benetzt werden.
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2 zeigt einen Dauerwellenwickler 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, der als Radwickler ausgebildet ist. Seine Faserauflagefläche 4 ist durch Aufwölbungen 6 begrenzt, die ein Herabrutschen der aufgewickelten Fasern verhindern.
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Die Depotbereiche 5 sind in dieser Ausführungsform durch einen schwammartigen, offenporigen Schaumstoff gebildet.
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3 zeigt einen Dauerwellenwickler 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. Dieser Dauerwellenwickler 1 ist aus ungeschäumtem Kunststoff ausgebildet und weist Durchbrüche 7 in seinem gesamten Wicklerkörper 2 auf, um eine bessere Abfuhr von Feuchtigkeit aus den aufgewickelten Fasern zu ermöglichen. Ferner weist der Dauerwellenwickler 1 gemäß 3 ein an beiden Enden des Wicklerkörpers 2 befestigtes Befestigungselement 8 auf, das als Kunststoffschnur, Klammer oder Bügel ausgebildet ist und die Aufgabe hat, die aufgewickelten Fasern auf dem Wicklerkörper 2 zu fixieren und ein versehentliches Abwickeln zu verhindern.
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Bei dieser Ausführungsform sind die Depotbereiche 5 als schwammartige Hülle aus einem offenporigen Schaumstoff ausgebildet.
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Die Depotbereiche 5 können, wie in den 1 bis 3 gezeigt ist, die Faserauflagefläche 4 vollständig bedecken. Das hat den Vorteil, dass die Herstellung einfach ist und die Speicherung einer ausreichend großen Färbemittelmenge sichergestellt ist. Sie können jedoch auch, wenn ein Material mit ausreichend großer Speicherfähigkeit verwendet wird, nur Teile der Faserauflagefläche 4 ausfüllen.
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4 zeigt einen Dauerwellenwickler 1 gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung. Dieser Dauerwellenwickler 1 weist einen tuch- oder streifenartige Depotbereich 5 aus, wobei das Tuch oder der Streifen 9 mit einem ersten Ende am Wicklerkörpers 2 befestigt sind und zum anderen freien Ende hin um den Wicklerkörper 2 gewickelt werden. Das Tuch oder der Streifen 9 sind aus einem saugfähigen Material, beispielsweise einem Vlies, ausgebildet. Dieser Streifen 9 kann bei Gebrauch des Dauerwellenwicklers 1 bevorzugt zusammen mit den Fasern aufgewickelt werden. Gerade diese Ausführungsform der Dauerwellenwickler 1 mit aufgewickeltem Tuch oder Streifen 9 gestattet die Verwendung konventioneller Dauerwellenwickler 1 im Sinne der Erfindung.
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5 zeigt ein Zubehörteil 10 für einen Dauerwellenwickler 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, das als zylindrische Hülle aus einem saugfähigen Material, beispielsweise offenporigem Schaumstoff, zum Überziehen über einen Wicklerkörper 2 ausgebildet ist.
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Das Zubehörteil 10, das in der linken Hälfte von 5 in einer perspektivischen Ansicht und in der rechten Hälfte im Querschnitt gezeigt ist, weist einen längs entlang der Zylinderachse 12 verlaufenden Durchgang 11 auf, dessen Durchmesser d dem Außendurchmesser des Wicklerkörpers 2 entspricht, mit dem das Zubehörteil 10 verwendet werden soll. Falls das Material des Zubehörteils 10 dehnbar ist, kann d auch geringfügig kleiner sein als der Außendurchmesser des Wicklerkörpers 2, um einen festen Sitz zu gewährleisten.
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Das Zubehörteil 10 kann bei Bedarf, wenn also gleichzeitig mit der Umformung auch eine Färbung der Fasern erzielt werden soll, über einen Dauerwellenwickler 1 gezogen werden und bildet dann auf diesem Depotbereiche 5 aus saugfähigem Material aus.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum gleichzeitigen Färben und dauerhaften Verformen keratinhaltiger Fasern gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit folgenden Schritten:
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In einem ersten Schritt 100 werden die zu behandelnden Fasern gewaschen oder angefeuchtet, bevor sie in einem zweiten Schritt 200 auf die oben beschriebenen Dauerwellenwickler 1 gedreht und mit einem Dauerwellenmittel benetzt werden. Das Aufbringen des Dauerwellenmittels erfolgt dabei typischerweise nach dem Aufdrehen der Fasern, es kann jedoch auch vorher erfolgen. Anschließend wird in einem ersten Spülschritt 300 das Dauerwellmittel aus den Fasern ausgewaschen.
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Darauf folgend werden die Fasern in einem nächsten Schritt 400 außerdem mit einem Färbemittel benetzt, das in die saugfähigen Depotbereiche 5 der Dauerwellenwickler 2 eindringt und von dort abgegeben werden kann. Das Aufbringen des Färbemittels erfolgt aufgrund der chemischen Unverträglichkeit mit dem Dauerwellmittel in jedem Fall nach dem Spülen 300, wobei die Fasern vorteilhaft aufgewickelt bleiben können. Weiterhin ist für diesen Behandlungsschritt 400 zu beachten, dass die empfohlene Einwirkzeit für das Färbemittel eingehalten wird.
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Nach der Einwirkzeit für das Färbemittel werden die Fasern in einem Schritt 500 zusätzlich mit einem Fixiermittel benetzt, das ebenfalls für eine definierte Einwirkzeit auf den Fasern verbleibt.
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Schließlich werden nach Ablauf dieser weiteren Einwirkzeit für das Fixiermittel die Dauerwellenwickler 1 in einem Schritt 600 entfernt und gleichzeitig sowohl das Färbemittel als auch das Fixiermittel ausgespült.
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Die Fasern verbleiben somit im Sinne eines kundenfreundlichen, effizienten wie gleichsam auch haarschonenden Ablauf während des gesamten Prozesses des Umformens und Färbens auf denselben Dauerwellenwicklern 1 aufgewickelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dauerwellenwickler
- 2
- Wicklerkörper
- 3
- Oberfläche
- 4
- Faserauflagefläche
- 5
- Depotbereich
- 6
- Aufwölbung
- 7
- Durchbruch
- 8
- Befestigungselement
- 9
- Tuch/Streifen
- 10
- Zubehörteil
- 11
- Durchgang
- 12
- Zylinderachse
- d
- Durchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005061023 A1 [0003, 0004]