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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung zur Anordnung eines Kindersitzes in einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Fahrzeug mit der Sitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
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Hintergrund:
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Fahrzeugsitze oder Sitzbänke vieler Fahrzeuge weisen Befestigungseinrichtungen für Kindersitze auf. Es ist bekannt, Öffnungen in den Sitzpolstern zur Einführung mindestens eines Kopplungsarms des Kindersitzes bereitzustellen und den mindestens einen Kopplungsarm hinter der Öffnung an einer Kopplungseinrichtung zu befestigen. Oftmals werden Führungsschienen zwischen den Öffnungen und der Kopplungseinrichtung angeordnet, die den mindestens einen Kopplungsarm zur Kopplungseinrichtung hinführen.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
FR 2 822 766 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Führungsschiene, die den Verankerungsarm eines Kindersitzes zur Verankerung hinführt. Dadurch wird das Installieren des Kindersitzes im Fahrzeug vereinfacht.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte Sitzanordnung zur Befestigung eines Kindersitzes in einem Fahrzeug bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Sitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit der Sitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Sitzanordnung zur Anordnung eines Kindersitzes in einem Fahrzeug, zum Beispiel in einem Pkw, vorgeschlagen. Vorzugsweise umfasst die Sitzanordnung den Kindersitz. Dieser ist bevorzugt zur sicheren Mitführung von Babys, Kleinkindern und/oder Kinder bis zwölf Jahre im Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet. Der Kindersitz umfasst mindestens einen Kopplungsarm zur Befestigung im Fahrzeug, insbesondere in der Sitzanordnung.
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Die Sitzanordnung umfasst eine Kopplungseinrichtung, die zur Kopplung mit dem mindestens einen Kopplungsarm ausgebildet ist. Insbesondere kann der Kindersitz über den Kopplungsarm an der Kopplungseinrichtung festgelegt werden, sodass dieser sicher in der Sitzanordnung befestigt ist. Optional ist der Kopplungsarm von der Kopplungseinrichtung werkzeugfrei entkoppelbar, sodass der Kindersitz von der Sitzanordnung lösbar und aus dem Fahrzeug entnehmbar ist.
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Vorzugsweise ist die Kopplungseinrichtung als ein Metall- und/oder Kunststoffbügel ausgebildet. Insbesondere ist die Kopplungseinrichtung als ein Isofix-Bügel, im Speziellen nach der Norm ISO 13216 ausgebildet. Bevorzugt ist die Kopplungseinrichtung karosseriefest im Fahrzeug angeordnet. Alternativ ist die Kopplungseinrichtung an der Sitzanordnung festgelegt. Dadurch kann der Kindersitz bei Kopplung des mindestens einen Kopplungsarms mit der Kopplungseinrichtung sicher im Fahrzeug zurückgehalten werden.
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Die Sitzanordnung umfasst eine Sitzvorrichtung. Die Sitzvorrichtung ist zum Beispiel als eine Sitzbank des Fahrzeugs, insbesondere als eine Rücksitzbank des Fahrzeugs ausgebildet. Die Sitzvorrichtung weist ein Grundpolster und optional ergänzend ein Rückenpolster auf. Vorzugsweise erstreckt sich das Grundpolster in Sitzrichtung, insbesondere horizontal oder im Wesentlichen horizontal im Fahrezug, wogegen sich das Rückenpolster vertikal oder im Wesentlichen vertikal zur Sitzrichtung erstreckt.
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Das Grundpolster umfasst einen Sitzpolsterabschnitt und einen Kopplungspolsterabschnitt. Beispielsweise ist der Sitzpolsterabschnitt als eine Sitzschale oder als ein Sitzpolster des Grundpolsters ausgebildet. Insbesondere nimmt ein Insasse des Fahrzeugs mit seinem Gesäß und/oder den Oberschenkeln auf dem Sitzpolsterabschnitt Platz. Im Speziellen blickt der Insasse in die Sitzrichtung, wenn er auf dem Sitzpolsterabschnitt sitzt. Zum Beispiel lehnt sich der Insasse mit seinem Rücken an dem Rückenpolster an, wenn er auf dem Sitzpolsterabschnitt sitzt. Alternativ stützt sich der Kindersitz an dem Rückenpolster ab, wenn er auf dem Sitzpolsterabschnitt angeordnet und/oder aufgesetzt ist.
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Der Sitzpolsterabschnitt ist in Sitzrichtung vor dem Kopplungspolsterabschnitt und optional ergänzend vor der Kopplungseinrichtung angeordnet. Auf dem Sitzpolsterabschnitt ist der Kindersitz anordbar, insbesondere auf diesem aufstellbar.
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Besonders bevorzugt umfasst die Sitzvorrichtung ein Aufsatzpolster. Vorzugsweise ist das Aufsatzpolster auf dem Grundpolster angeordnet. Beispielsweise ist das Aufsatzpolster zwischen dem Rückenpolster und dem Grundpolster angeordnet. Bevorzugt bildet das Aufsatzpolster einen Standfuß, eine Basis und/oder eine Verlängerung des Rückenpolsters. Möglich ist alternativ, dass das Aufsatzpolster einen Bestandteil des Rückenpolsters bildet.
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Vorzugsweise unterteilt das Aufsatzpolster das Grundpolster in den Sitzpolsterabschnitt und in den Kopplungspolsterabschnitt. Hierbei ist der Sitzpolsterabschnitt in Sitzrichtung vor dem Aufsatzpolster und der Kopplungspolsterabschnitt in Sitzrichtung hinter dem Aufsatzpolster angeordnet. Vorzugsweise definieren das Aufsatzpolster und der Kopplungspolsterabschnitt gemeinsam einen Kopplungsbereich und/oder schließen diesen ein. Insbesondere ist die Kopplungseinrichtung in dem Kopplungsbereich angeordnet. Im Speziellen ist der Kopplungsbereich durch das Aufsatzpolster und optional ergänzend durch das Rückenpolster von einem Fahrgastraum des Fahrzeugs, in dem der Insasse Platz nimmt, abgetrennt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Aufsatzpolster mindestens eine Öffnung aufweist, die zur Hindurchführung des mindestens einen Kopplungsarms ausgebildet ist, wenn der Kindersitz auf dem Sitzpolsterabschnitt angeordnet ist. Die mindestens eine Öffnung ist bevorzugt als mindestens eine sogenannte Isofix-Öffnung, insbesondere nach der Norm ISO13216 standardisiert. Vorzugsweise weist der mindestens eine Kopplungsarm bei Anordnung des Kindersitzes auf dem Sitzpolsterabschnitt eine Länge auf, mit der er durch die mindestens eine Öffnung hindurch bis zur Kopplungseinrichtung reicht. Dadurch wird die Kopplung des mindestens einen Kopplungsarms mit der Kopplungseinrichtung ermöglicht. Insbesondere ist der mindestens eine Kopplungsarm in die mindestens eine Öffnung einsteckbar, durch diese hindurchführbar und mit der Kopplungseinrichtung koppelbar, um den Kindersitz auf dem Sitzpolsterabschnitt festzulegen und zu sichern.
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Der Kopplungspolsterabschnitt weist mindestens eine Führungseinrichtung auf. Die mindestens eine Führungseinrichtung ist zur Führung des mindestens einen Kopplungsarms zu der Kopplungseinrichtung ausgebildet. Die mindestens eine Führungseinrichtung ist in dem Kopplungspolsterabschnitt integriert. Insbesondere ist die mindestens eine Führungseinrichtung vollständig bedeckt und/oder von außen unsichtbar in dem Kopplungspolsterabschnitt integriert.
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Durch die mindestens eine Führungseinrichtung kann der Kopplungsarm mit einfacher und schneller Handhabung mit der Kopplungseinrichtung gekoppelt werden, sodass der Kindersitz in der Sitzanordnung sicher befestigt ist. Vorteilhaft ist, dass nach der Montage der Sitzanordnung im Fahrzeug keine separaten und zusätzlichen Bauteile zur Führung des mindestens einen Kopplungsarms vorgesehen werden müssen. Insbesondere werden dadurch Passungsprobleme bei der Montage der Sitzanordnung im Fahrzeug und/oder bei der Montage einer anderen, separaten, und/oder von außen sichtbaren Führungseinrichtung vermieden. Weiterhin ist es von Vorteil, dass ein Erscheinungsbild der Sitzvorrichtung aufgrund der von außen unsichtbaren Integration der mindestens einen Führungseinrichtung in den Kopplungspolsterabschnitt verbessert werden kann und dadurch eine erhöhte Kundenzufriedenheit erzielt werden kann. Weiterhin wird ein Sitzkomfort auf der Sitzvorrichtung für den Insassen nicht oder weitestgehend nicht reduziert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Kopplungspolsterabschnitt einen Polsterschaum auf. Besonders bevorzugt ist die mindestens eine Führungseinrichtung stoffschlüssig mit dem Polsterschaum verbunden. Beispielsweise ist die mindestens eine Führungseinrichtung mit dem Polsterschaum umschäumt und/oder in diesen eingeschäumt. Insbesondere ist die mindestens eine Führungseinrichtung in dem Polsterschaum so integriert, dass sie von dem Polsterschaum vollständig umgeben ist.
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Besonders bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist, dass die mindestens eine Führungseinrichtung als mindestens ein Einleger für den Polsterschaum ausgebildet ist. Insbesondere ist der Einleger als ein separates Bauteil ausgebildet, das von dem Polsterschaum umschäumbar und/oder umschäumt ist. Alternativ oder optional ergänzend ist die mindestens eine Führungseinrichtung als ein Bestandteil einer Trägereinrichtung und/oder einer Unterfederung der Sitzvorrichtung ausgebildet ist. Zum Beispiel ist die Trägereinrichtung als ein Gestell und/oder Rahmen der Sitzeinrichtung ausgebildet. Vorzugsweise sind die Trägereinrichtung und/oder die Unterfederung einstückig mit der mindestens einen Führungseinrichtung verbunden. Insbesondere sind sie in einem gemeinsamen Herstellungsschritt gebildet. Im Speziellen sind die Trägereinrichtung und/oder die Unterfederung so ausgebildet sind, dass sie ihre Träger- und/oder Federfunktion voll wahrnehmen und zugleich die Führungsfunktion der mindestens einen Führungseinrichtung übernehmen. Durch diese Funktionsvereinigung können die Anzahl der Bauteile in der Sitzanordnung reduziert und dadurch Kosten eingespart werden.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist die mindestens eine Führungseinrichtung als mindestens ein dreidimensionales Bauteil aus einem Kunststoff- und/oder Hartschaumbauteil ausgebildet. Alternativ ist die mindestens eine Führungseinrichtung als mindestens ein dreidimensionales Gittermodell aus Draht oder aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Optional bildet die mindestens eine Führungseinrichtung eine zum Kopplungsbereich gerichtete Führungsbahn für den mindestens einen Kopplungsarm aus. Insbesondere wird der Kopplungsarm auf der Führungsbahn bodenseitig durch den Kopplungsbereich zur Kopplungseinrichtung hin geführt bis er mit dieser koppelt. Es ist besonders bevorzugt, dass die Führungsbahn in dem Längsschnitt entgegen der Sitzrichtung, schräg, gekrümmt und/oder zur Kopplungseinrichtung hin ansteigend ausgebildet ist. Beispielsweise bildet die mindestens eine Führungseinrichtung im Längsschnitt mindestens einen Keil oder eine Rampe aus, die zur zielgerichteten Hinführung des mindestens einen Kopplungsarms zur Kopplungseinrichtung ausgebildet ist.
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In einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine Führungseinrichtung in einem Querschnitt, dessen Schnittlinie senkrecht zur Sitzrichtung verläuft, U-förmig ausgebildet. Vorzugsweise ist die mindestens eine Führungsbahn von zwei Seitenwänden begrenzt. Insbesondere ist die mindestens eine Führungseinrichtung in dem Querschnitt als ein Führungskanal ausgebildet. Dadurch wird ein seitliches Vorbeigleiten oder Hinausgleiten des mindestens einen Kopplungsarms aus der Führungsbahn vermieden, wenn dieser zu der Kopplungseinrichtung bewegt wird.
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Besonders bevorzugt erstreckt sich die mindestens eine Führungseinrichtung entgegen der Sitzrichtung zwischen der mindestens einen Öffnung des Aufsatzpolsters und der Kopplungseinrichtung. Beispielsweise weist die mindestens eine Führungseinrichtung eine Länge von mindestens 50 Millimetern, vorzugsweise mindestens 80 Millimetern und im Speziellen von mindestens 100 Millimetern auf. Alternativ oder optional ergänzend beträgt die Länge der mindestens einen Führungseinrichtung maximal 200 Millimeter, vorzugsweise maximal 150 Millimeter.
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Die mindestens eine Führungseinrichtung gewährleistet in vorteilhafter Weise eine zielgerichtete Führung des mindestens einen Kopplungsarms zur Kopplungseinrichtung. Dadurch kann eine einfache und zügige Kopplung des mindestens einen Kopplungsarms mit der Kopplungseinrichtung ermöglicht werden. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da die Kopplungseinrichtung für einen Nutzer, der sich im Bereich des Sitzpolsterabschnitts befindet, nicht sichtbar und die Kopplung mit dem mindestens einen Kopplungsarm ausschließlich haptisch durchführbar ist. Die mindestens eine Führungseinrichtung kann in vorteilhafter Weise sicherstellen, dass der Insasse den Kindersitz schnell und einfach positionieren und im Fahrzeug festlegen kann.
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Optional weisen der Kopplungspolsterabschnitt, der Sitzpolsterabschnitt, das Aufsatzpolster und/oder das Rückenpolster einen Bezug auf. Bevorzugt gleicht der Bezug des Kopplungspolsterabschnitts dem Bezug des Sitzpolsterabschnitts, des Rückenpolsters und/oder des Aufsatzpolsters. Dadurch kann die Sitzvorrichtung optisch ansprechend gestaltet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Sitzanordnung eine Abdeckeinrichtung auf, die zur Abdeckung der mindestens einen Öffnung des Aufsatzpolsters ausgebildet ist. Hierfür ist die Abdeckeinrichtung bevorzugt von einer abdeckenden Position, in der sie die Öffnung abdeckt, in eine freigebende Position, in der sie die Öffnung freigibt, überführbar. Beispielsweise kann die Abdeckeinrichtung manuell durch den Nutzer von der abdeckenden Position in die freigebende Position und zurück überführt werden. Vorteilhaft ist, dass die mindestens eine Öffnung bei Nichtbenutzung optisch ansprechend durch die Abdeckeinrichtung verdeckt ist und bei Bedarf zur Benutzung und Hindurchführung des Kopplungsarms freigelegt werden kann.
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Beispielsweise umfasst die Abdeckeinrichtung ein textiles Flächenmaterial. Bevorzugt gleicht dieses in Optik, Beschaffenheit und/oder Zusammensetzung dem Bezug des Grundpolsters, Aufsatzpolsters und/oder Rückenpolsters. Somit wird in vorteilhafter Weise die optische Ausgestaltung der Sitzanordnung verbessert.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckeinrichtung aus einem flexiblen, faltbaren und/oder aufrollbaren Material gebildet. Beispielsweise ist die Abdeckeinrichtung aus einem textilen Flächenmaterial gebildet. Insbesondere ist die Abdeckeinrichtung aufrollbar, klappbar und/oder faltbar, wodurch es in der freigebenden Position platzsparend z. B. am Aufsatzpolster und/oder Rückenpolster befestigbar ist. Ein Vorteil ist, dass die Abdeckeinrichtung in der freigebenden Position das Anordnen und/oder Aufstellen des Kindersitzes auf dem Sitzpolsterabschnitt nicht behindert. Außerdem ist die Abdeckeinrichtung bei Entfernung des Kindersitzes vom Sitzpolsterabschnitt sofort wieder verfügbar und in die abdeckende Position zurück überführbar.
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Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass die Abdeckeinrichtung lösbar mit dem Grundpolster und/oder dem Rückenpolster verbunden ist und insbesondere bei Bedarf von diesem abnehmbar ist.
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Besonders bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist, dass die Abdeckeinrichtung als eine Klappe mit einem oberen und mit einem unteren Ende ausgebildet. Vorzugsweise ist das obere Ende der Klappe an der Sitzvorrichtung, insbesondere an dem Aufsatzpolster und/oder an dem Rückenpolster festgelegt und/oder dauerhaft mit diesem verbunden. Optional ist das untere Ende lösbar mit dem Aufsatzpolster und/oder dem Grundpolster, insbesondere mit dem Sitzpolsterabschnitt, verbunden. Die lösbare Verbindung kann z. B. durch mindestens ein Verbindungsteil und durch mindestens ein Gegenstück zum Verbindungsteil gebildet sein, wobei das Verbindungsteil und das zugehörige Gegenstück eine Klettverbindung oder eine Druckknopfverbindung bilden. Vorzugsweise ist eines der beiden Verbindungsteile an dem Aufsatzpolster oder an dem Rückenpolster und das andere an der Abdeckeinrichtung angeordnet. Somit kann die Abdeckeinrichtung bei Bedarf um das obere Ende umgeklappt und die mindestens eine Öffnung zur Hindurchführung des Kopplungsarms freigeben werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckeinrichtung durch Einklappen, Einrollen und/oder Einfalten des unteren Endes und/oder Umklappen um das obere Ende von der abdeckenden Position in die freigebende Position überführbar. Vorzugsweise kann die Abdeckeinrichtung in der freigebenden Position mit dem unteren Ende an dem Aufsatzpolster und/oder dem Rückenpolster lösbar befestigt werden. Alternativ ist das untere Ende der Abdeckeinrichtung an einer dem Kopplungspolsterabschnitt zugewandten Rückseite der Abdeckeinrichtung selbst befestigbar. Dadurch ist die Abdeckeinrichtung in der abdeckenden Position in der Sitzanordnung verstaut und wird vom Nutzer jederzeit wieder aufgefunden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der Sitzanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach den Ansprüchen 1 bis 15.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht von vorne auf eine Sitzanordnung mit einer Sitzvorrichtung;
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2 einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie X-X aus 1 durch die Sitzanordnung;
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3 eine Draufsicht von vorne auf ein Aufsatzpolster der Sitzvorrichtung aus 1.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Draufsicht von vorne auf eine Sitzanordnung 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Sitzanordnung 1 ist in einem Fahrzeug, zum Beispiel in einem Pkw, integrierbar. Die Sitzanordnung 1 umfasst eine Sitzvorrichtung 2, die als eine Sitzbank, zum Beispiel als eine Rücksitzbank des Fahrzeugs, ausgebildet ist.
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Die Sitzvorrichtung 2 umfasst ein Grundpolster 3, ein Aufsatzpolster 4 und ein Rückenpolster 5. Das Grundpolster 3 ist im Wesentlichen horizontal und/oder liegend im Fahrzeug angeordnet, wogegen das Rückenpolster 5 und das Aufsatzpolster 4 im Wesentlichen vertikal und/oder stehend angeordnet sind.
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Das Aufsatzpolster 4 ist auf dem Grundpolster 3 angeordnet und bildet eine Basis und/oder einen Standfuß für das Rückenpolster 5. Insbesondere ist das Aufsatzpolster 4 zwischen dem Grundpolster 3 und dem Rückenpolster 5 angeordnet. Möglich ist auch, dass das Aufsatzpolster 4 einen Bestandteil des Rückenpolsters 5 bildet, insbesondere dass das Aufsatzpolster 4 und das Rückenpolster 5 einstückig miteinander verbunden sind.
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2 zeigt einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie X-X aus 1 durch die Sitzanordnung 1. Das Grundpolster 3 ist durch das Aufsatzpolster 4 in einen Sitzpolsterabschnitt 6 und in eine Kopplungspolsterabschnitt 7 unterteilt. Der Sitzpolsterabschnitt 6 ist in Sitzrichtung R vor dem Kopplungspolsterabschnitt 7 angeordnet. Insbesondere ist der Sitzpolsterabschnitt 6 in einem Fahrgastraum des Fahrzeugs angeordnet, in dem ein Insasse Platz nehmen kann. Der Kopplungspolsterabschnitt 7 ist durch das Aufsatzpolster 4 vom Fahrgastraum abgetrennt. Zusammen mit dem Aufsatzpolster 4 bildet der Kopplungspolsterabschnitt 7 einen Kopplungsbereich 13 und/oder schließt diesen zumindest teilweise ein.
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Die Sitzanordnung 1 umfasst eine Kopplungseinrichtung 9, die im Kopplungsbereich 13, insbesondere in Sitzrichtung R hinter dem Sitzpolsterabschnitt 6 und dem Aufsatzpolster 4, angeordnet ist. Die Kopplungseinrichtung 9 ist zur Kopplung mindestens eines Kopplungsarmes 8 eines Kindersitzes, der auf dem Sitzpolsterabschnitt 6 anordbar und/oder aufstellbar ist, ausgebildet. Die Kopplungseinrichtung 9 ist als ein Bügel aus einer Metalllegierung oder aus einem Kunststoffmaterial gebildet. Insbesondere handelt es sich bei der Kopplungseinrichtung um einen sogenannten Isofix-Bügel, der nach der Norm ISO13216 standardisiert ist. Die Kopplungseinrichtung 9 ist am Fahrzeug, insbesondere an einer Karosseriestruktur des Fahrzeugs, oder in der Sitzanordnung 1 festgelegt.
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Auf dem Sitzpolsterabschnitt 6 kann der Insasse des Fahrzeugs Platz nehmen. In diesem Fall kontaktiert sein Gesäß den Sitzpolsterabschnitt. Mit seinem Beckenbereich lehnt sich der Insasse an dem Aufsatzpolster 4 und mit seinem Rücken an dem Rückenpolster 5 an. Dabei ist sein Körper und/oder sein Blick in die Sitzrichtung R gerichtet.
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Alternativ ist auf dem Sitzpolsterabschnitt 6 ein Kindersitz (nicht gezeigt) anordbar und/oder aufstellbar. Mit dem Kindersitz können Babies, Kleinkinder und/oder Kinder bis 12 Jahre im Fahrzeug sicher mitgeführt werden. Der Kindersitz weist mindestens einen Kopplungsarm 8 auf, der zur Kopplung mit der Kopplungseinrichtung 9 ausgebildet ist. Insbesondere kann der auf dem Sitzpolsterabschnitt 6 angeordnete und/oder aufgestellte Kindersitz über den mindestens einen Kopplungsarm 8 mit der Kopplungseinrichtung 9 gekoppelt werden und dadurch sicher auf dem Sitzpolsterabschnitt 6 gehalten werden.
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Das Aufsatzpolster 4 weist mindestens eine Öffnung 10, 11 (siehe auch 3) auf, durch die der mindestens eine Kopplungsarm 8 hindurchführbar ist. Die mindestens eine Öffnung 10, 11 ist als mindestens eine sogenannte Isofix-Öffnung nach der Norm ISO13216 ausgebildet. Zur Kopplung mit des mindestens einen Kopplungsarms 8 mit der Kopplungseinrichtung 9 wird der mindestens eine Kopplungsarm 8 in die mindestens eine Öffnung 10, 11 eingeschoben und bis zum Erreichen der Kopplungsreinrichtung 9 in den Kopplungsbereich 13 weiter hinein geschoben.
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Zur Führung des Kopplungsarms 8 hin zur Kopplungseinrichtung 9 umfasst die Sitzanordnung 1 mindestens eine Führungseinrichtung 14, 15. Die mindestens eine Führungseinrichtung 14, 15 ist in einem Polsterschaum 20 des Kopplungspolsterabschnitts 7, insbesondere von außen unsichtbar, integriert. Die mindestens eine Führungseinrichtung 14, 15 ist stoffschlüssig mit dem Polsterschaum 20 verbunden. Hierbei ist die mindestens eine Führungseinrichtung 14, 15 in den Polsterschaum 20 eingeschäumt und/oder von dem Polsterschaum 20 umschäumt.
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Insbesondere ist die mindestens eine Führungseinrichtung 14, 15 als mindestens ein dreidimensionaler Einleger für den Polsterschaum 20 des Kopplungspolsterabschnitts 7 ausgebildet. Der Einleger ist als ein separates Bauteil aus einem Kunststoff- oder Hartschaumstoffmaterial gebildet. Alternativ ist der Einleger als ein Gittermodell aus einem Draht und/oder dem Kunststoffmaterial gebildet.
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Der mindestens eine Einleger bildet im Längsschnitt eine Führungsbahn 21 für den Kopplungsarm aus. Auf der Führungsbahn 21 wird der Kopplungsarm 8 bodenseitig durch den Kopplungsbereich zur Kopplungseinrichtung 9 hin geführt. Die Führungsbahn 21 verläuft entgegen der Sitzrichtung R schräg und nach oben ansteigend. Insbesondere ist der Einleger als eine Rampe innerhalb des Polsterschaums 20 ausgebildet. Alternativ kann der Einleger eine entgegen der Sitzrichtung R schräg nach oben verlaufende Keilform aufweisen. Durch die Rampen- oder Keilform des mindestens einen Einlegers wird der Kopplungsarm 8 im Kopplungsbereich 13 sicher zur Kopplungseinrichtung 9 hingeführt.
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In einem Querschnitt vertikal und/oder senkrecht zur Sitzrichtung R ist der mindestens eine Einleger wie in 3 schematisch gezeigt U-förmig und/oder als ein Führungskanal ausgebildet. Insbesondere ist die Führungsbahn 21 von zwei Seitenwänden 22, 23 eingeschlossen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass der mindestens eine Kopplungsarm 8 beim Einführen durch die erste und zweite Öffnung 10, 11 und beim Hineinschieben in den Kopplungsbereich 13 seitlich nicht aus der Führungsbahn 21 ausbrechen kann.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die mindestens eine Führungseinrichtung 14, 15 alternativ oder optional ergänzend als ein Bestandteil der Sitzvorrichtung 2, insbesondere als ein integraler Bestandteil einer Trägereinrichtung oder einer Unterfederung der Sitzvorrichtung 2 ausgebildet sein. In diesem Fall ist die Führungsfunktion der mindestens einen Führungseinrichtung 14, 15 in die Trägereinrichtung oder in die Unterfederung mit eingebracht. Dadurch kann eine Anzahl von Bauteilen in der Sitzanordnung 1 reduziert werden.
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3 zeigt eine Draufsicht von vorne auf das Aufsatzpolster 4 der Sitzvorrichtung 2. Das Aufsatzpolster 4 weist die erste und zweite Öffnung 10, 11 auf. Von der ersten Öffnung 10 aus, insbesondere im Anschluss an die erste Öffnung 10 erstreckt sich eine erste Führungseinrichtung 14 zur Kopplungseinrichtung 9 (2). Eine zweite Führungseinrichtung 15 schließt sich entgegen der Sitzrichtung R an die zweite Öffnung 11 an und erstreckt sich von dort bis zur Kopplungseinrichtung 9 (2). Die erste und zweite Führungseinrichtung 14, 15 sind in dem Querschnitt vertikal und/oder senkrecht zur Sitzrichtung R schematisch in Strichlinien dargestellt.
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Das Aufsatzpolster 4 umfasst eine Abdeckeinrichtung 12, die zur Abdeckung der ersten und zweiten Öffnung 10, 11, insbesondere bei deren Nichtgebrauch, ausgebildet ist. Die Abdeckeinrichtung 12 ist von einer abdeckenden Position A (1), in der sie die erste und zweite Öffnung 10, 11 abdeckt, in eine freigebende Position F (2 und 3), in der sie die erste und zweite Öffnung 10, 11 freigibt, manuell überführbar.
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Die Abdeckeinrichtung 12 ist als eine aufrollbare, klappbare und/oder faltbare Klappe aus einem flexiblen textilen Material gebildet. Bevorzugt ähnelt oder gleicht das Material der Abdeckeinrichtung 12 einem Bezug 40 des Aufsatzpolsters 4, einem Bezug 50 (1) des Rückenpolsters 5, einem Bezug 60 des Sitzpolsterabschnitts 6 und/oder einem Bezug 70 (2) des Kopplungspolsterabschnitts 7. Der Bezug 60 des Sitzpolsterabschnitts 6 und der Bezug 70 des Kopplungspolsterabschnitts 7 sind in einem Zwischenraum zwischen den vorgenannten Abschnitten 6, 7, der unterhalb des Aufsatzpolsters 4 angeordnet ist, miteinander vernäht.
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Die Abdeckeinrichtung 12 weist ein oberes zum Rückenpolster 5 gerichtetes Ende 16 und ein unteres, in der abdeckenden Position A zum Grundpolster 3 gerichtetes Ende 17 auf. Die Abdeckeinrichtung 12 ist mit dem oberen Ende 16 an dem Aufsatzpolster 4 und/oder an dem Rückenpolster 5 befestigt, zum Beispiel mit dem Bezug 40, 50 des Aufsatzpolsters 4 und/oder des Rückenpolsters 5 vernäht.
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Das untere Ende 17 ist in der abdeckenden Position A lösbar mit dem Bezug 40 des Aufsatzpolsters 4 verbunden. In der freigebenden Position F ist das untere Ende 17 an einer in der abdeckenden Position A dem Grundpolster 4 zugewandten Rückseite der Abdeckeinrichtung 12 lösbar befestigbar. Zur lösbaren Befestigung in der abdeckenden Position A und in der freigebenden Position F weist die Abdeckeinrichtung 12 mindestens ein Verbindungsteil 18 und mindestens ein Gegenstück 19 zum Verbindungsteil auf. Das mindestens eine Verbindungsteil 18 und das mindestens eine Gegenstück 19 sind zur Bildung einer Klettverbindung ausgebildet. Alternativ kann das mindestens eine Verbindungsteil 18 und das mindestens eine Gegenstück 19 zur Bildung einer Druckknopfverbindung ausgebildet sein.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzanordnung
- 2
- Sitzvorrichtung
- 3
- Grundpolster
- 4
- Aufsatzpolster
- 5
- Rückenpolster
- 6
- Sitzpolsterabschnitt
- 7
- Kopplungspolsterabschnitt
- 8
- Kopplungsarm
- 9
- Kopplungseinrichtung
- 10
- erste Öffnung
- 11
- zweite Öffnung
- 12
- Abdeckeinrichtung
- 13
- Kopplungsbereich
- 14
- erste Führungseinrichtung
- 15
- zweite Führungseinrichtung
- 16
- oberes Ende
- 17
- unteres Ende
- 18
- Verbindungsteil
- 19
- Gegenstück
- 20
- Polsterschaum
- 21
- Führungsbahn
- 22
- erste Seitenwand
- 23
- zweite Seitenwand
- 40
- Bezug Aufsatzpolster
- 50
- Bezug Rückenpolster
- 60
- Bezug Sitzpolsterabschnitt
- 70
- Bezug Kopplungspolsterabschnitt
- A
- abdeckende Position
- F
- freigebende Position
- R
- Sitzrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm ISO 13216 [0007]
- Norm ISO13216 [0013]
- Norm ISO13216 [0039]
- Norm ISO13216 [0042]