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Die
Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für
das Gurtband eines Fahrzeugsitz-Sicherheitsgurts, wobei die Führungsvorrichtung
einen Aufnahmebereich mit einer Aufnahme für das Gurtband und
einen Befestigungsbereich zur Befestigung der Führungsvorrichtung
an einem Fahrzeugteil umfasst. Eine derartige Führungsvorrichtung
dient insbesondere bei Kindern oder kleinen Personen dazu, das Gurtband
vom Bereich des Halses beabstandet zu halten.
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Aus
EP 0 600 530 A1 ist
eine Führungsvorrichtung bekannt, die am Seitenchassis
des Fahrzeugs befestigt ist, wobei eine C-förmige Aufnahme von
einem flexiblen Mittelteil gehalten ist. Während der Fahrt
wird für Kinder oder kleine Personen das Mittelteil durch
Verbiegen im Wesentlichen horizontal angeordnet und die Führungsvorrichtung
zieht das in die Aufnahme eingelegte Gurtband zu dem Seitenchassis
hin. Wenn die Führungsvorrichtung nicht benötigt
wird, kann sie durch Verbiegen am Seitenchassis verstaut werden.
Die Handhabung der Führungsvorrichtung ist insgesamt recht
umständlich. Zudem ist, aufgrund des Abstands der Betriebsposition
der Gurtbandaufnahme von dem Befestigungspunkt der Führungsvorrichtung
am Fahrzeug, die vertikale Einstellbarkeit und damit die Anpassung
an Personen unterschiedlicher Größe erschwert.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine einfach zu handhabende,
kompakte und jederzeit funktionssichere Führungsvorrichtung
bereitzustellen, die insbesondere eine Anpassung an unterschiedliche
Körpergrößen gestattet.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Mitteln von Anspruch
1. Durch die Befestigung der Führungsvorrichtung in einer
insbesondere schlitzförmigen Öffnung in der Rückenlehne
des Fahrzeugsitzes kann die Führungsvorrichtung auf der
Breite der Gurtaufnahme bzw. nahe der Gurtaufnahme befestigt sein,
das heißt in der Nähe der Schulter eines Kindes
oder einer kleinen Person. Dies ermöglicht es, die Führungsvorrichtung
vertikal an unterschiedliche Körpergrößen
anpassbar auszugestalten. Ein horizontal verlaufendes Verbindungsteil
zwischen der Gurtaufnahme und dem Befestigungsbereich ist nicht
erforderlich. Zudem ist im Falle der Verriegelung des Gurtaufrollers
die Krafteinleitung in den nahe gelegenen Befestigungspunkt günstig.
Die Öffnung ist vorzugsweise eine vertikale Öffnung
in der Vorderseite der Rückenlehne.
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Besonders
vorteilhaft ist die Anwendung der Erfindung im Falle eines Fahrzeugs
mit umklappbarem Rückenlehnenteil, weil dann die Führungsvorrichtung
in dem ohnehin vorgesehenen Schlitz zwischen dem umklappbarem Rückenlehnenteil
und einem benachbarten Rückenlehnenteil befestigt werden
kann. In diesem Fall kann die Führungsvorrichtung an jedem
der den Schlitz bildenden Teile befestigt sein.
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Die
Führungsvorrichtung ist insbesondere als Arm ausgebildet.
Vorzugsweise ist ein Mittelteil zwischen der Gurtaufnahme und dem
Befestigungsbereich im Wesentlichen starr ausgebildet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugrücksitzes eines
Kraftfahrzeugs;
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2:
eine seitliche Ansicht eines Fahrzeugsitzes gemäß 1;
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3:
eine perspektivische Ansicht der Führungsvorrichtung aus 1 und 2 von
schräg oben;
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4:
eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugrücksitzes mit
einer Führungsvorrichtung in einer anderen Ausführungsform;
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5:
eine seitliche Ansicht des Fahrzeugrücksitzes aus 4 im
Bereich der Führungsvorrichtung;
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6:
eine Ansicht von vorn des Fahrzeugrücksitzes aus 4 und 5 im
Bereich der Führungsvorrichtung;
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7:
eine seitliche Ansicht eines Fahrzeugrücksitzes mit einer
Führungsvorrichtung in einer weiteren Ausführungsform
in der Betriebsposition; und
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8:
eine Ansicht gemäß 7 mit Führungsvorrichtung
in der Parkposition.
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Die
Ausführungsform gemäß den 1 bis 3 zeigt
eine Rückbank 10 in einem Kraftfahrzeug mit einer
hinteren Seitentür 11 und einer hinteren Säule 12.
Die Rückbank 10 umfasst einen Sitz 13 für einen
Passagier mit einem gepolsterten Sitzteil 14, einer gepolsterten
Rückenlehne 15 und einer Kopfstütze 16.
Die Rückenlehne 15 umfasst ein nach vorne umklappbares,
gepolstertes Rückenlehnenteil 17 und ein seitlich
daran angrenzendes, fahr zeugfestes, gepolstertes Rückenlehnenteil 18,
zwischen denen ein entsprechender Schlitz 19 gebildet ist.
Der Schlitz 19 befindet sich demnach in dem Polster des
Fahrzeugsitzes 13 bzw. der Sitzbank 10.
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Der
Fahrzeugsitz 13 ist mit einem Sicherheitsgurt 20 ausgestattet,
der ein Gurtband 21 mit einem Beckenabschnitt 22 und
einem Schulterabschnitt 23, ein Gurtschloss 24,
einen nicht gezeigten fahrzeugfesten Endbeschlag zur Befestigung
des beckenseitigen Endes des Gurtbands 21, gegebenenfalls
einen Umlenker 25, und einen fahrzeugfesten Aufroller 33 (siehe 4)
für das schulterseitige Ende des Gurtbands 21 umfasst.
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In
dem Schlitz 19 zwischen den Rückenlehnenteilen 17 und 18 ist
die in 3 gezeigte Führungsvorrichtung 26 befestigt.
Die Führungsvorrichtung 26 ist demnach in den
Fahrzeugsitz 13 integriert. Die Führungsvorrichtung 26 umfasst
einen Befestigungsbereich bzw. ein Befestigungsende 27,
in dem die Führungsvorrichtung 26 an einem Fahrzeugteil
befestigt ist, hier mittels einer Bohrung 28 und einer
nicht gezeigten Schraube. Das Fahrzeugteil, an dem die Führungsvorrichtung 26 befestigt
ist, ist vorzugsweise ein Rahmenteil des fahrzeugfesten Rückenlehnenteils 18 oder
der Sitzbank 10. Befestigung an einem Rahmenteil des klappbaren
Rückenlehnenteils 17 ist ebenfalls möglich.
Die Führungsvorrichtung 26 ist vorzugsweise in
dem seitlichen Bereich eines Rückenlehnenteils 17, 18 befestigt.
Das Fahrzeugteil ist zweckmäßigerweise aus Stahl
und mit Kunststoff, Schaumstoff oder einem Verbundsystem überzogen.
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An
dem entgegengesetzten Ende weist die Führungsvorrichtung 26 einen
Aufnahmebereich 37 mit einer hier C-förmigen Gurtaufnahme 29 auf,
die von einem allgemein armförmigen, hier stangenfömigen,
starren Mittelteil 30 gehalten wird. In der in 1 und 2 dargestellten
Betriebsposition A für ein Kind oder eine kleine Person 31 ist
die Führungsvorrichtung 26 so eingestellt, dass
sich die Gurtaufnahme 29 etwa auf Schulterhöhe
des Kindes bzw. der kleinen Person oder ein wenig darüber
befindet. Gegebenenfalls kann die Sitzposition mittels eines zusätzlichen
Sitzkissens 32 erhöht werden. In dieser Betriebsposition
A ist die Gurtführung des in die Gurtaufnahme 29 eingelegten
Schultergurts 23 mit 23A bezeichnet. Wie aus 1 ersichtlich,
hält die Führungsvorrichtung 26 den Schultergurt 23 vom
Halsbereich des Kindes bzw. der kleinen Person beabstandet, um den
Tragekomfort zu erhöhen und ein Verletzungsrisiko durch
den Schultergurt 23 zu vermeiden.
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Die
Führungsvorrichtung 26 ist um eine horizontale
Querachse insbesondere in dem Befestigungspunkt 28 drehbar
gelagert. Wenn das Kind bzw. die kleine Person den Fahrzeugsitz 13 verlässt, kann
die Führungsvorrichtung 26 in die Parkposition B
geschwenkt werden, in der die Gurtführung 23B des
Schultergurts 23 im Wesentlichen der Gurtführung
ohne Führungsvorrichtung 26 entspricht. In der Ausführungsform
gemäß 1 bis 3 kann der Schultergurt 23 ständig
in der Aufnahme 29 verbleiben.
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Die
Führungsvorrichtung 26 kann in jede Zwischenposition
zwischen der Parkposition B und der Betriebsposition A stufenlos
verstellt werden.
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Die
Gurtaufnahme 29 ist vorzugsweise gegenüber dem
Mittelteil um mindestens 60°, vorzugsweise etwa 75° bis
90° abgewinkelt, siehe insbesondere 3, um eine
gute Gurtführung zu erreichen.
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In
der alternativen Ausführungsform gemäß den 4 bis 6 ist die
Führungsvorrichtung als starre Platte ausgebildet. Es können
eine Mehrzahl von vertikal versetzten Gurtaufnahmen 29a, 29b vorgesehen
sein, um eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen
zu ermöglichen. In der Betriebsposition 26A ist
die Führungsvorrichtung 26 nach vorne ausgeschwenkt.
Nach Gebrauch wird das Gurtband aus der verwendeten Gurtaufnahme 29 herausgenommen
und die Führungsvorrichtung 26 wird in die Parkposition 26B versetzt.
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In
der Parkposition 26B ist die Führungsvorrichtung 26 vollständig
in dem Schlitz 29 aufgenommen, so dass eine Störung
des Passagiers vermieden wird. In der Parkposition 26B kann
die Führungsvorrichtung beispielsweise durch Drücken
auf einen Betätigungsbereich 38 entriegelt (siehe 6)
und dann durch eine nicht gezeigte, vorgespannte Feder in die Betriebsposition 26A gebracht
und dort gehalten werden. Die Schwenkung der Führungsvorrichtung 26 wird
beispielsweise mittels eines Bandes oder Drahtes 34 begrenzt,
um Fehlbedienung zu verhindern. Anschließend wird das Gurtband 23 manuell in
eine der Aufnahmen 29a, 29b entsprechend der Körpergröße
des Passagiers eingelegt. In einer Ausführungsform kann
der Betätigungsbereich 38 während des
Umklappens des Rückenlehnenteils 17 aktiviert
werden, so dass der Arm 30 ausklappt und das Gurtband automatisch
greift und aus dem Klappbereich heraushält.
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Alternativ
kann die Führungsvorrichtung 26 mittels eines
Betätigungselements 36, siehe 7 und 8,
von der Parkposition 26B in die Betriebsposition 26A gezogen
werden. Die Führungsvorrichtung 26 wird dann von
der Spannung des eingelegten Gurtbands 23 in der Betriebsposition
gehalten
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Bei
der in den 7 und 8 gezeigten Ausführungsform
ist die Führungsvorrichtung 26 in einer insbesondere
linearen Führung 35 verschiebbar geführt
und kann mittels eines als Zugband ausgeführten Betätigungselements 36 von
der Parkposition 26B in die Betriebsposition 26A gezogen
werden, wobei ein Stift 39 der Führungsvorrichtung 26 in der
Führung 36 läuft. Auch in diesem Beispiel
ist eine Mehrzahl von vertikal versetzten Gurtaufnahmen 29a, 29b, 29c, 29d vorgesehen,
um eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen
zu ermöglichen
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Die
Erfindung ist nicht auf eine Sitzbank im Fond eines Kraftfahrzeugs
beschränkt, sondern kann auch für einen Vordersitz
oder eine vordere Sitzbank eingesetzt werden.
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In
einer Ausführungsform kann eine Verbindung zwischen einem
integrierten Kindersitz bzw. Sitzkissen und der Führungsvorrichtung
bestehen, so dass durch das Einstellen bzw. Hochklappen des integrierten
Sitzkissens die Führungsvorrichtung automatisch in die
Betriebsposition gebracht wird, beispielsweise mittels eines Drahts.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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