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Die Erfindung betrifft einen Hubzylinder mit einer Umlenkrollenvorrichtung für ein Flurförderzeug, wobei die Umlenkrollenvorrichtung eine Hubkettenumlenkrolle mit einer Rollenachse und einem auf der Rollenachse drehbaren Rollenkörper, einen Rollenträger und wenigstens eine seitlich neben der Hubkettenumlenkrolle angeordnete Zusatzumlenkrolle aufweist, wobei die Rollenachse einen in dem Rollenkörper aufgenommenen, vorzugsweise zylindrischen Lagerabschnitt und axial beidseitig davon nach außen abstehende Befestigungsenden hat, die an dem Rollenträger befestigt sind.
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Solche Hubzylinder werden in Hubgerüsten von Flurförderzeugen als hydraulische Hubantriebe für die Vertikalbewegung von Lasten und Lasttragvorrichtungen, wie etwa die Lasttraggabelzinken bei Gabelstaplern eingesetzt. Je nach Bauart des Hubgerüstes können ein oder mehrere Hubzylinder vorgesehen sein. Im einfachsten Fall umfasst das Hubgerüst lediglich ein feststehendes Ständerpaar, an dem die Lasttragvorrichtung, z. B. ein Hubschlitten mit Lasttraggabelzinken, vertikal bewegbar geführt ist. Ein aufrecht stehender Hubzylinder befindet sich in einem Durchsichtbereich zwischen den Hubgerüstständern, wobei seine Kolbenstange nach oben ausfahrbar ist, um die Lasttragvorrichtung und eine etwaig darauf liegende Last anzuheben. Dies erfolgt mittels einer Bewegungsübersetzung durch eine Hubkette. Die Hubkette ist an einem ihrer Enden am Zylindergehäuse des Hubzylinders oder ggf. an dem betreffenden Hubgerüstständerpaar befestigt und um eine Umlenkrolle am oberen Kolbenstangenende des Hubzylinders geführt, die entsprechend den Bewegungen der Kolbenstange von dieser mitgeführt wird. Das andere Ende der Hubkette ist an der vertikal bewegbaren Lasttragvorrichtung befestigt. Wird nun der Hubzylinder aktiviert, um seine Kolbenstange aus der zutiefst eingezogenen Stellung nach oben auszufahren, so bewegen sich die Lastaufnahmemittel aufgrund der Übersetzung vermittels der umgelenkten Hubkette schneller als die ausfahrende Kolbenstange. Entsprechend schnell können die Lastaufnahmemittel durch Einfahren der Kolbenstange wieder abgesenkt werden.
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Bei ineinanderschiebbaren Hubgerüsten, z. B. Zweifachhubgerüsten oder Dreifachhubgerüsten, sind neben einem feststehenden äußeren Ständerpaar ein oder ggf. mehrere teleskopierbare innere Ständerpaare vorgesehen, denen eigene Hubzylinder-Hubkettensysteme zugeordnet sein können. Solche ineinanderschiebbare Hubgerüste erlauben üblicherweise einen Freihub der Lasttragvorrichtung ohne Ausfahren der teleskopierbaren inneren Ständerpaare. Der Hubzylinder für den Freihub ist in der oben geschilderten Weise über eine an einer Umlenkrolle an seinem Kolbenstangenende umgelenkte Hubkette mit der Lasttragvorrichtung verbunden. Ein solcher Hubzylinder ist üblicherweise zwischen den Hubgerüstständern in einem Durchsichtbereich für die Bedienperson des Flurförderzeugs angeordnet und bildet dort eine die Sicht teilweise versperrende Störkontur. Sofern ein solcher Hubzylinder lediglich eine Umlenkrolle für die Hubkette an seinem oberen Kolbenstangenende aufweisen soll, besteht die Möglichkeit, ihn auf nahezu gesamter Länge relativ schlank auszubilden, so dass er im Durchsichtbereich des Hubgerüstes nur vergleichsweise wenig Sicht versperrt.
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Die anzuhebenden bzw. abzusenkenden Lasttragvorrichtungen mit ihren Lastaufnahmemitteln sind in vielen Fällen mit Zusatzfunktionen ausgestattet, etwa die Möglichkeit, Gabelzinken seitlich zu bewegen, um sie gemeinsam zu verstellen oder deren Abstand zueinander zu verändern. Die dazu erforderlichen Antriebe, seien es hydraulische Antriebe oder pneumatische Antriebe oder elektrische Antriebe, benötigen Versorgungsleitungen, die den Hubbewegungen der Lasttragvorrichtung nachgeführt werden müssen. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Versorgungsleitungen um Hydraulikschläuche, die um eigene Zusatzumlenkrollen am Kolbenstangenende des Hubzylinders geführt sind, so dass sie Platz sparend und geführt den Hubbewegungen der Lasttragvorrichtungen folgen können. Bei den bisher bekannten Hubzylindern der hier betrachteten Art mit seitlich neben der Hubkettenumlenkrolle angeordneten Zusatzumlenkrollen für Hydraulikschläuche befinden sich die Umlenkrollen für die Hubkette und für die Hydraulikschläuche axial nebeneinander auf einer gemeinsamen Drehachse einer Umlenkrollenvorrichtung am oberen Kolbenstangenende des Hubzylinders. Der Hubzylinder ist somit durch die Umlenkrollenvorrichtung an seinem oberen Kolbenstangenende verbreitert und versperrt somit Sicht in dem Durchsichtbereich zwischen den Hubgerüstständern.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hubzylinder der eingangs genannten Art mit mehreren Umlenkrollen schlanker als bisher zu gestalten, so dass er in seiner bestimmungsgemäßen Anordnung am Hubgerüst eines Flurförderzeugs möglichst wenig Sicht im Durchsichtbereich des Hubgerüstes versperrt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zusatzumlenkrolle an einem Zusatzumlenkrollenträger angeordnet ist, derart, dass ihre physikalische Drehachse gegenüber der physikalischen Drehachse der Hubkettenumlenkrolle versetzt ist und die Zusatzumlenkrolle in radialer Richtung mit einem der Befestigungsenden der Rollenachse der Hubkettenumlenkrolle zumindest abschnittsweise überlappt. Dies ermöglicht ein dichtes Heranführen der Zusatzumlenkrolle in axial paralleler Richtung an die Hubkettenumlenkrolle unter weitgehender Überbrückung des für die Lagerung der Umlenkrollenachse am Rollenträger erforderlichen Bauraumes. Zwar bedingt die hier vorgeschlagene Lösung in einigen Ausführungsformen eine Vergrößerung der Höhe der Umlenkrollenvorrichtung auf dem Kolbenstangenende des Hubzylinders, da die physikalische Drehachse der Zusatzumlenkrolle vertikal nach oben versetzt gegenüber der physikalischen Drehachse der Hubkettenumlenkrolle verläuft. Dafür kann die Zusatzumlenkrolle jedoch seitlich näher an den Rollenkörper der Hubkettenumlenkrolle heranrücken, was im Ergebnis der Bedienperson in der Praxis eine günstigere Sicht durch den Durchsichtbereich hindurch ermöglicht, als dies bei den bisherigen breiteren Konstruktionen nach dem Stand der Technik der Fall war.
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Gemäß einer weitergehenden Optimierungsmaßnahme der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Befestigungsenden der Rollenachse der Hubkettenumlenkrolle unter Bildung einer jeweiligen Stufe mit einer darüberliegenden Aussparung in einem – bei aufrecht stehendem Hubzylinder – unteren Querschnittsbereich des zylindrischen Lagerabschnittes von diesem axial abstehen und die Zusatzumlenkrolle zumindest teilweise in einer der Aussparungen angeordnet ist. Eine solche Lösung lässt sich z. B. realisieren, indem als Rollenachse ein zylindrischer Achsbolzen verwendet wird, der an seinen axialen Enden so abgestuft ist, dass er axial äußere Stufen mit z. B. halbkreisförmigem Querschnitt aufweist, welche die Befestigungsenden der Rollenachse bilden. Über diesen Stufen ist ein jeweiliger Freiraum entstanden, welcher genutzt werden kann, um die Zusatzumlenkrolle etwas tiefer anzuordnen. Dadurch wird erreicht, dass die Umlenkrollenvorrichtung insgesamt noch kompakter gestaltet ist und eine noch geringere Sichtbehinderung darstellt.
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Der Rollenträger ist vorzugsweise als ein U-förmiges Joch mit einer Basis und zwei davon nach oben abstehenden U-Schenkeln ausgebildet. Er ist mit seiner Basis an dem oberen ausfahrbaren Ende des Hubzylinders befestigt, wobei die Hubkettenumlenkrolle mit den Befestigungsenden ihrer Rollenachse an den U-Schenkeln drehbar befestigt – und bereichsweise zwischen den U-Schenkeln aufgenommen ist. Auf diese Weise kann die Hubkettenumlenkrolle mit einfachen Mitteln und sehr Platz sparend an dem Hubzylinder angebracht werden, bevorzugt durch eine Schraubverbindung zwischen dem Rollenträger und dem kolbenstangenseitigen Ende des Hubzylinders. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Rollenachse mit ihren Befestigungsenden auf den abstehenden U-Schenkeln des Rollenträgers auf und ist dort mit diesen verschraubt. Die U-Schenkel können zu diesem Zwecke an ihrer Oberseite komplementär zu den daraufliegenden Flächen der Befestigungsenden der Rollenachse geformt sein, also etwa halbkreisförmig in Seitenansicht, wenn die Befestigungsenden der Rollenachse als im Querschnitt halbkreisförmige Vorsprünge ausgebildet sind. Die Fixierung zwischen der Rollenachse und dem Rollenträger erfolgt vorzugsweise durch Verschrauben der Befestigungsenden mit den U-Schenkeln des Rollenträgers.
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Der Zusatzumlenkrollenträger ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an dem Rollenträger befestigt und erstreckt sich mit einem Ende außen längs eines U-Schenkels des Rollenträgers über diesen hinaus nach oben (bei aufrecht stehendem Hubzylinder), wobei er an diesem einen Ende eine Achse (oder ggf. Welle) der Zusatzumlenkrolle hält. Ein sehr einfacher Aufbau der Umlenkrollenvorrichtung ist dadurch erreichbar, dass der Zusatzumlenkrollenträger ein Plattenelement ist, welches seitlich außen an dem betreffenden U-Schenkel des Rollenträgers angeschraubt ist und an seinem nach oben abstehenden Ende ein Lager für die Achse (oder ggf. Welle) der Zusatzumlenkrolle aufweist. Vorzugsweise ist die Zusatzumlenkrolle auf einer feststehend an dem Zusatzumlenkrollenträger gelagerten Achse drehbar gehalten. In einer alternativen Ausführungsform könnte auch eine rotierend gelagerte Welle drehfest mit der Zusatzumlenkrolle verbunden sein. Die Achse (oder ggf. Welle) der Zusatzumlenkrolle ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung axial einseitig an dem Zusatzumlenkrollenträger gelagert, so dass die Zusatzumlenkrolle mit ihrer der Lagerung entgegengesetzten axialen Seite sehr nahe an den Rollenkörper der Hubkettenumlenkrolle heran positionierbar ist, weil die Zusatzumlenkrolle dort keinen Platz zur eigenen Lagerung benötigt. Dies trägt ebenfalls zu einer schlankeren Bauform der Umlenkrollenvorrichtung und somit des Hubzylinders bei.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung trägt der Zusatzumlenkrollenträger eine die Zusatzumlenkrolle außen überdeckende Schutzhaube, die sich auch über die Hubkettenumlenkrolle erstrecken kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Umlenkrollenvorrichtung eine weitere Zusatzumlenkrolle aufweist, wobei die Zusatzumlenkrollen in zumindest näherungsweise symmetrischer Anordnung zu der Hubkettenumlenkrolle beiderseits der Hubkettenumlenkrolle an Zusatzumlenkrollenträgern vorgesehen sind. Auf diese Weise können mehrere Versorgungsleitungen zu der Lasttragvorrichtung Platz sparend und betriebssicher geführt werden. Falls doch nur eine Zusatzumlenkrolle benötigt wird, kann die andere leicht entfernt werden, indem deren Zusatzumlenkrollenträger vom U-förmigen Rollenträger abgeschraubt wird.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Hubgerüst mit Hubgerüstständern und einer daran hebbaren und senkbaren Lasttragvorrichtung, einem Hubzylinder nach einem der Ansprüche 1–7 und mit einer mit dem Hubzylinder zusammenwirkenden Hubkette für die Lasttragvorrichtung, wobei der Hubzylinder in einem Durchsichtbereich des Hubgerüstes zwischen Hubgerüstständern angeordnet ist. Das so ausgestaltete Hubgerüst ist somit vorbereitet, um bei Bedarf Versorgungsleitungen durch Umlenken an der Zusatzumlenkrolle zu der Lasttragvorrichtung zu führen, so dass diese Versorgungsleitungen Hub- und Senkbewegungen der Lasttragvorrichtung in einer geordneten Weise folgen können.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Hubgerüst um ein ineinanderschiebbares Hubgerüst, z. B. Zweifach-Hubgerüst oder Dreifach-Hubgerüst, wobei der Hubzylinder vorzugsweise ein Freihubzylinder darin ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Flurförderzeug mit einem Hubgerüst nach Anspruch 8 oder Anspruch 9.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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1 zeigt in einer Seitenansicht ein Flurförderzeug nach der Erfindung.
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2 zeigt das Hubgerüst des Flurförderzeugs aus 1 mit Blickrichtung auf die dem Fahrerplatz des Flurförderzeugs zugewandte Seite.
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3a und 3b zeigen in einer Rückansicht und in einer Seitenansicht das obere Ende eines Hubzylinders nach der Erfindung mit einer darauf aufgeschraubten Umlenkrollenvorrichtung, wobei in 3b ein Zusatzumlenkrollenträger teilweise ausgebrochen dargestellt ist, um dahinter liegende Details besser erkennbar zu machen.
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4 zeigt die Umlenkrollenvorrichtung aus 3a und 3b in einem Längsschnitt mit der in 3b bei IV-IV angedeuteten Schnittebene.
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Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Flurförderzeugs nach der Erfindung ist ein Elektro-Gegengewichtsgabelstapler 1, der eine Karosserie 3 mit einer Kabine 4 und darin einen Fahrerplatz 5 für eine Bedienperson aufweist. Vor der Kabine 4 befindet sich ein Hubgerüst 7 nach der Erfindung, an dem eine Lasttragvorrichtung 9 anhebbar und absenkbar geführt ist. Das in 1 in einer Vertikalausrichtung aufrecht stehende Hubgerüst 7 kann um einen kleinen Winkelbereich zurück- und vorgeneigt werden, um Lasten besser aufnehmen bzw. absetzen zu können.
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Aus 2 ist zu ersehen, dass das Hubgerüst 7 ein Mehrfach-Hubgerüst mit einem (abgesehen von der Neigungsmöglichkeit) feststehenden äußeren Ständerpaar 11 und daran bzw. aneinander verschiebbar geführten, teleskopierbaren Ständerpaaren 13, 15. Ein mit dem innersten Ständerpaar 15 verbundener Freihubzylinder 17 erstreckt sich aufrecht in einem Durchsichtbereich 19 zwischen den Hubgerüstständern 11, 13, 15. Eine auf dem Fahrerplatz 5 des Gabelstaplers sitzende Bedienperson kann diesen Durchsichtbereich 19 nutzen, um das Geschehen in Front des Gabelstaplers 1 zu beobachten. Da der hydraulische Zylinder 17 eine die Sicht für die Bedienperson teilweise versperrende Störkontur bildet, sollte er möglichst schlank gestaltet sein.
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Der Hubzylinder 17 weist an seinem oberen Ende die in den 3a, 3b und 4 detaillierter dargestellte Umlenkrollenvorrichtung 21 auf. Die Umlenkrollenvorrichtung 21 dient dazu, eine Hubkette 23 umzulenken, die an einem Ende bei 24 an einer Traverse 25 zwischen den inneren Gerüstständern 15 und somit auch in Bezug auf das Zylindergehäuse 27 des Hubzylinders 17 fixiert ist und die mit ihrem anderen Ende an der Lasttragvorrichtung 9 befestigt ist, so dass sie die Lasttragvorrichtung 9 nach oben ziehen kann, wenn die Kolbenstange 29 des Hubzylinders 17 nach oben ausgefahren wird.
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Die Lasttragvorrichtung 9 hat einen an dem inneren Hubgerüstständerpaar 15 aufwärts und abwärts verschiebbaren Hubschlitten 30, welcher ein Paar Gabelzinken 32 als Lastaufnahmemittel trägt. Der hier als Freihubzylinder vorgesehene Hubzylinder 17 kann vermittels der Hubkette 23 den Hubschlitten 30 an dem inneren Ständerpaar 15 in einem Freihub aufwärts- und abwärtsbewegen, ohne dass bereits die Teleskopierfunktion des Hubgerüstes eingesetzt wird. Vermittels der an der Umlenkrollenvorrichtung 21 von der hinteren Befestigungsstelle 24 nach vorne zum Hubschlitten 30 umgelenkten Hubkette 23 wird eine Übersetzung des Hubs der Kolbenstange 29 des Freihubzylinders 17 auf die Lasttragvorrichtung 9 erreicht, so dass letztere schneller als die Kolbenstange 29 bei einem solchen Hubvorgang bewegt wird. Entsprechendes gilt für das Absenken der Lasttragvorrichtung 9 durch Einfahren der Kolbenstange 29 des erfindungsgemäßen Freihubzylinders 17.
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Bei dem Gabelstapler 1 sind Hydraulikschläuche 33 zu der Lasttragvorrichtung 9 hingeführt, so dass sie Komponenten für hydraulische Zusatzfunktionen der Lasttragvorrichtung 9 mit Hydraulikfluid versorgen können. Diese Zusatzfunktionen können z. B. ein Teleskopieren oder ein seitliches Verschieben der Gabelzinken 32 an dem Hubschlitten 30 umfassen. Da die Hydraulikschläuche 33 den Hub- und Absenkbewegungen der Lasttragvorrichtung 9 folgen müssen und dabei jedoch nicht ungeordnet im Hubgerüstbereich verlaufen sollen, sind sie ebenfalls über Umlenkrollen, nämlich über die Zusatzumlenkrollen 35 von dem hinteren Bereich des Hubgerüstes nach vorn zur Lasttragvorrichtung 9 geführt. Straffungsmittel (nicht gezeigt) sind dazu vorgesehen, eine Längenanpassung der Hydraulikschläuche 33 unter geringfügiger Straffung der Hydraulikschläuche 33 zu bewirken.
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Die in 3a und 3b unter Weglassung der Hydraulikschläuche 33 und der Hubkette 23 gut erkennbaren Umlenkrollen, nämlich die Umlenkrolle 36 für die Hubkette 23 und die beidseitig davon angeordneten Zusatzumlenkrollen 35 für die Hydraulikschläuche 33, sind gemäß der vorliegenden Erfindung platzoptimiert in der Umlenkrollenvorrichtung 21 so angeordnet, dass sie ihre Umlenkfunktion zuverlässig erfüllen können und dennoch möglichst wenig Sicht im Durchsichtbereich 19 des Hubgerüstes 7 versperren.
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Die Umlenkrollenvorrichtung 21 weist als Rollenträger ein U-förmiges Joch 38 mit einer Basis 40 und zwei davon nach oben abstehenden U-Schenkeln 42 auf. Die Basis 40 sitzt auf dem oberen Ende der nach oben ausfahrbaren Kolbenstange 29 des Freihubzylinders 17 und ist dort vermittels einer Schraubverbindung mit der Kolbenstange 29 fest verbunden. An den U-Schenkeln 42 ist die Achse 44 der Kettenumlenkrolle 36 abgestützt, so dass die Kettenrolle 36 bereichsweise zwischen den beiden U-Schenkeln 42 des Rollenträgers 38 aufgenommen ist.
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Die Rollenachse 44 der Hubkettenumlenkrolle 36 hat einen zentralen Lagerabschnitt 48, dessen axiale Länge geringfügig kleiner ist als der lichte Abstand zwischen den U-Schenkeln 42 des Rollenträgers 38. Auf diesem zylindrischen Lagerabschnitt 48 sitzt radial außen der eigentliche Rollenreifen oder Rollenkörper 50, dessen axiale Länge im Wesentlichen der axialen Länge des zylindrischen Lagerabschnittes 48 entspricht. Im unteren Querschnittsbereich der Rollenachse 44 stehen axial beidseitig von dieser die Befestigungsabschnitte 46 nach außen ab. Sie bilden eine jeweilige Stufe mit einer darüber liegenden Aussparung 52. Das gezeigte Ausführungsbeispiel der Rollenachse 44 lässt sich aus einem zylindrischen Grundkörper mit dem Durchmesser des zylindrischen Lagerabschnittes 48 leicht dadurch herstellen, dass beidseitig axial außen ein halbzylindrisches Segment durch Materialabtrag entfernt wird, so dass die axial miteinander fluchtenden verbleibenden halbzylindrischen Segmente schließlich die Befestigungsenden 46 bilden. In 3b ist ein dem Betrachter zugewandter Zusatzumlenkrollenträger 54 mit einem Ausbruch dargestellt, um zu zeigen, dass das dahinter liegende Befestigungsende 46 in einem dazu komplementär halbkreisförmig ausgebildeten Sitz 56 des betreffenden U-Schenkels 42 des Rollenhalters 38 aufgenommen ist. Beide Befestigungsenden 46 der Rollenachse 44 sind auf diese Weise oben auf den U-Schenkeln 42 des Rollenträgers 38 abgestützt und mittels einer Schraubverbindung 58 fixiert. Es sei darauf hingewiesen, dass die Rollenachse 44 auch anders geformte Befestigungsenden bei entsprechender Anpassung der Abstützflächen des Rollenträgers 38 aufweisen können. Besondere Vorteile der Erfindung werden erzielt, wenn betreffende Freiräume 52 belassen werden, um Platz für die Zusatzumlenkrollen 35 zu schaffen.
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Bei dem gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Umlenkrollenvorrichtung 21 weitgehend symmetrisch aufgebaut, wobei beiderseits der Hubkettenumlenkrolle 36 eine jeweilige Zusatzumlenkrolle 35 an einem Zusatzumlenkrollenträger 54 angeordnet ist. Die Zusatzumlenkrollen 35 sind um eine gemeinsame physikalische Drehachse 60 drehbar gelagert, die gegenüber der physikalischen Drehachse 62 der Hubkettenumlenkrolle 36 radial versetzt, aber parallel dazu verläuft.
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Die Zusatzumlenkrollenträger 54 sind längliche gekröpfte Plattenelemente, wobei diese an ihrem unteren Ende seitlich außen auf den U-Schenkeln 42 des Rollenträgers 38 durch Schraubverbindungen 64 fixiert sind. Jeder der Zusatzumlenkrollenträger 54 weist an seinem oberen Ende eine Lagerbohrung 66 auf, in der ein Achsbolzen 68 einer Zusatzumlenkrolle 35 axial einseitig gelagert ist. Die Achsbolzen 68 erstrecken sich mit ihren freien axialen Enden längs der physikalischen Drehachse 60 bis nahe an die Hubkettenumlenkrolle 36 heran, so dass auch die auf den Achsbolzen 68 drehbar gelagerten Zusatzumlenkrollen 35 bis nahe an die Hubkettenumlenkrolle 36 herangeführt sind. Die Zusatzumlenkrollen 35 befinden sich somit in den Zwischenräumen zwischen den Zusatzumlenkrollenträgern 54 und der Hubkettenumlenkrolle 36 in sehr Platz sparender Weise, wobei sie auch in die Aussparungen 52 der Rollenachse 44 der Hubkettenumlenkrolle 36 eingreifen, wie dies in 4 gut zu erkennen ist.
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Die Zusatzumlenkrollenträger 54 weisen obere Schutzhauben 70 für die Umlenkrollen 35, 36 auf, wobei die Schutzhauben 70 ebenfalls sehr Platz sparend ausgebildet und angeordnet sind.
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Die Umlenkrollenvorrichtung 21 ist erkennbar kompakt ausgebildet und versperrt auf dem Hubzylinder 17 im Durchsichtsbereich 19 des Hubgerüsts 7 nur wenig Sicht für eine auf dem Fahrerplatz 5 sitzende Bedienperson.