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Die Erfindung betrifft eine Zielfernrohrmontage mit einstellbarer Vorneigung, um beim Schuss auf weite Distanzen den Vorneigungswinkel zwischen Zielfernrohr und Lauf derart verändern zu können, dass der vertikale Verstellweg des Zielfernrohrs ausreicht, um es auf die gewünschte Schussentfernung einstellen zu können.
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Nach dem Abfeuern aus einer Schusswaffe folgt das Geschoss einer Flugbahn, deren Krümmung von verschiedenen Einflussfaktoren, wie Geschossgewicht und Geschossgeschwindigkeit abhängig ist. Nach dem Einschießen der Waffe auf beispielsweise 100 m kann durch ein Verstellen des Absehens das Zielfernrohr an verschiedene Schussentfernungen angepasst werden. Der Verstellweg jedes Zielfernrohrs ist jedoch mechanisch beschränkt, so dass beispielsweise nur ein Entfernungsbereich von ca. 50–600 m abgedeckt werden kann. Liegt die gewünschte Schussentfernung außerhalb dieses Bereiches, beispielsweise bei 800 m, kann diese durch ein Verstellen des Absehens nicht mehr erreicht werden.
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Zielfernrohre werden mit Hilfe von Zielfernrohrmontagen mit der Schusswaffe verbunden. Im Normalfall liegen dabei die optische Achse des Zielfernrohrs und die Laufseelenachse der Waffe koaxial zueinander. Aufgrund der bei großen Entfernungen zum Ziel stark abfallenden Flugbahn des Geschosses wird in solchen Fällen das Zielfernrohr mit einer vorgeneigten Zielfernrohrmontage auf die Waffe montiert. Dabei sind bei unterschiedlichen Kombinationen von verwendeter Munition, Lauf, Waffensystem, Zielfernrohrmontage, Zielfernrohr und gewünschter Schussentfernung unterschiedliche Vorneigungswinkel nötig, damit der zur Verfügung stehende vertikale Verstellweg des Zielfernrohrs zum Einstellen des Absehens auf unterschiedliche Schussentfernungen ausreicht.
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Ist das Zielfernrohr mit einer Zielfernrohrmontage, welche eine fixe Vorneigung von beispielsweise 20 MOA (Minute Of Angle, Winkelminuten) aufweist, montiert, so kann diese Kombination für einen bestimmten Anwendungsfall passen. Bei einer anderen Kombination kann jedoch ein anderer Vorneigungswinkel nötig sein, um das Absehen des Zielfernrohrs auf die gewünschte Schussentfernung einstellen zu können.
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Diesem Problem kann begegnet werden, indem mehrere Zielfernrohrmontagen mit verschiedenen fix integrierten Vorneigungen zur Verfügung stehen. Dies erfordert jedoch eine entsprechende Teilevielfalt und Lagerhaltung. Zudem müsste durch Versuch und Irrtum, also durch mehrfaches Ummontieren, die Zielfernrohrmontage mit der passenden Vorneigung gefunden werden. Eine wesentlich einfachere und praktikablere Lösung für dieses Problem ist eine Zielfernrohrmontage, bei der die Neigung einstellbar ist.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Zielfernrohrmontagen bekannt, bei denen die Vorneigung verändert, bzw. eingestellt werden kann:
Im
US-Patent Nr. 2951292 von M. P. Buehler wird eine Zielfernrohrmontage beschrieben, bei der die Neigung durch horizontal angeordnete Räder eingestellt werden kann.
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Im
US-Patent Nr. 3340614 von J. M. Leatherwood wird die Neigung des Zielfernrohres durch das Verdrehen eines um den Zielfernrohrkörper angeordneten Stellrades verstellt.
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In der US-Patentanmeldung Nr. US 2004/0144013 A1 von J. M. Leatherwood wird die Neigung des Zielfernrohres durch einen vertikal angeordneten Turm verstellt.
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In dem deutschen Gebrauchsmuster Nr.
DE 20 2010 003 668 U1 von Georg Manz wird die Neigung des Zielfernrohres durch den Einbau unterschiedlicher Einlagen festgelegt.
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Im
US-Patent Nr. 4317304 von James S. Bass wird die Neigung des Zielfernrohres durch das Betätigen eines Hebels verstellt.
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Im
US-Patent Nr. 2663083 von W. P. Harms wird die Neigung des Zielfernrohres durch eine vertikal angeordnete Justierschraube eingestellt.
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Im
US-Patent Nr. 5086566 von Harry R. Klumpp wird die Neigung des Zielfernrohres verändert, indem ein Bauteil, welches im Ring der Zielfernrohrmontage verbaut ist, ein vertikal angeordnetes Langloch aufweist und von einer Klemmschraube horizontal und quer zur Schussrichtung durchgriffen wird, entlang des Langloches verschoben wird.
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Im
US-Patent Nr. 5400539 von Warren Moore werden mehrere frei wählbare Neigungswinkel durch individuell einstellbare Schrauben abgespeichert.
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Im
US-Patent Nr. 5428915 von Kory A. King wird die Neigung des Zielfernrohres verändert, indem die Montageringe mittels Schrauben mit den Montagesockeln in verschiedenen Positionen verbunden werden.
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Im
US-Patent Nr. US 7121037 B2 von Robert Nils Penney wird die Neigung des Zielfernrohres durch ein horizontal angeordnetes Rad eingestellt, welches auf einer Seite einen Gewindeschaft mit einem Rechtsgewinde und auf der anderen Seite einen Gewindeschaft mit einem Linksgewinde aufweist.
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Im
US-Patent Nr. US 6662486 B2 von Franz Komberger wird die Neigung des Zielfernrohres durch einen mit Nuten versehenen Nocken verändert.
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Im
US-Patent Nr. US 7543405 B1 von Stephen Ivey wird die Neigung, wie bereits in dem oben genannten Patent desselben Erfinders, durch das Verschieben einer Welle verändert.
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Eine Zielfernrohrmontage mit einstellbarer Vorneigung kann in der Jagd oder beim Sportschießen eingesetzt werden. Insbesondere jedoch auf militärisch genutzten Waffen mit besonders großer Reichweite und entsprechend leistungsstarken Kalibern bringt eine solche Montage entscheidende Vorteile für den Anwender.
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Ein naheliegender Aufbau einer solchen Zielfernrohrmontage besteht aus einem scharnierenden Abschnitt und einem Abschnitt mit einem Verstellmechanismus. Bekannte Scharniere, wie in der in der
US 8079172 B2 , der
US 8240075 B1 , der
US 7543405 B1 , der
US 7140143 B1 , der
US 6662486 B2 , der
US 5400539 , der
US 5086566 , der
US 4317304 , der
DE 20 2010 003 668 U1 , der
US 2004/0144013 A1 und der
US 3340614 beschrieben, weisen zwei Bauteile auf, welche in Verbindung mit einer zylindrischen Welle oder einer Schraube das Scharnier bilden. Um die Funktion des Scharniers zu gewährleisten, muss die Welle bzw. die Schraube in mindestens einem der beiden Teile ein geringfügiges radiales Spiel aufweisen. Dieses Spiel ist bei genau gearbeiteten Scharnierverbindungen zwar sehr klein, kann jedoch während des Gebrauchs zu Präzisionsverlusten führen, wenn die auftretenden Kräfte groß genug sind und die Welle innerhalb der Bohrung im Rahmen dieses Spiels radial verschoben wird. Auch das axiale Zusammenspannen des Scharniers mittels einer Schraubverbindung stellt aufgrund des notwendigen Spiels der Welle in einem der Bauteile schlussendlich eine reibschlüssige und keine formschlüssige Verbindung dar.
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Absolute Zuverlässigkeit und Robustheit unter rauesten Einsatzbedingungen ist insbesondere bei militärisch genutzten Waffen von entscheidender Bedeutung. Um dies zu erreichen soll die Zielfernrohrmontage aus möglichst wenigen Einzelteilen bestehen und die Verbindung der einzelnen Komponenten soll formschlüssig und nicht reibschlüssig sein. Zudem sollen möglichst wenig verlierbare Teile verbaut sein, was bedeutet, dass die Zielfernrohrmontage zum Einstellen der Vorneigung nach Möglichkeit nicht zerlegt oder von der Waffe abgenommen werden muss. Von besonderer Wichtigkeit ist auch eine möglichst einfache Handhabung der Verstellung, damit Bedienfehler weitestgehend ausgeschlossen werden können.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den geschilderten Nachteil des Standes der Technik zu überwinden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Zielfernrohrmontage mit einstellbarer Vorneigung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist dass ein Grundkörper und ein Aufsatz durch die Anordnung einer Klemmschraube in einem Winkel größer der Selbsthemmung der Materialpaarung und kleiner 90° eine formschlüssige Verbindung aufweisen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch Zielfernrohrmontage mit einstellbarer Vorneigung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Grundkörper und der Aufsatz eine Kegelverbindung aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Zielfernrohrmontage erfüllt die genannten Anforderungen in vorzüglicher Weise.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung wird nachstehend anhand der Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Zielfernrohrmontage 1 in perspektivischer Darstellung, montiert auf einer Picatinny-Schiene 4,
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2 eine Seitenansicht von rechts mit Angabe der Schnittebenen der Zielfernrohrmontage 1,
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3 eine erste Explosionszeichnung der erfindungsgemäßen Zielfernrohrmontage 1,
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4 eine perspektivische Darstellung des Aufsatzes 3,
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5 eine Schnittdarstellung durch das Scharnier,
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6 eine perspektivische Darstellung des Aufsatzes 3 mit Blick auf das Stellrad 16,
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7 eine zweite Explosionszeichnung der erfindungsgemäßen Zielfernrohrmontage 1,
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8 eine perspektivische Darstellung des Stellrades 16,
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9 eine Schnittdarstellung durch den Bereich des Stellrades 16 mit der zweiten Klemmschraube 24,
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10 eine perspektivische Darstellung der zweiten Klemmschraube 24,
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11 eine Schnittdarstellung durch den Bereich der Zugfeder 41 und
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12 eine Schnittdarstellung durch den Bereich des fünften Spannstiftes 52.
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1 und
2 zeigen eine Zielfernrohrmontage
1, deren Grundkörper
2 beispielhaft mit einem in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2009 017 398.4 erläuterten Klemmsystem versehen ist, wobei der Grundkörper mittels des Klemmsystems auf einer Picatinny-Schiene
4 befestigt ist. Die Picatinny-Schiene ist wiederum auf dem Gehäuse der Schusswaffe befestigt (nicht in den Figuren gezeigt). Als Verbindung zur Waffe sind auch andere Arten der Befestigung möglich, beispielsweise die im Jagdwaffenbau sehr gebräuchliche Schwenkmontage oder auch diverse Arten von Aufkippmontagen und Festmontagen. Der Aufsatz
3 klemmt zusammen mit der vorderen Halbschale
5 und der hinteren Halbschale
6 das Zielfernrohr
7. Möglich sind auch andere Arten der Verbindung zwischen Zieleinrichtung und Aufsatz
3. Die Oberseite des Aufsatzes
3 kann beispielsweise auch mit einer weiteren Picatinny-Schiene versehen sein, auf welcher die Zieleinrichtung montiert ist.
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Der Grundkörper 2 weist einen Kegelzapfen 8 mit einer Bohrung 9 auf (siehe 3). Der Aufsatz 3 weist eine Kegelsenkung 10 (siehe 4) und ein Innengewinde 11 (siehe 3) auf.
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Im verbauten Zustand (siehe 5) liegt der Kegelzapfen 8 in der Kegelsenkung 10. Die erste Klemmschraube 12 verbindet somit den Grundkörper 2 spielfrei mit dem Aufsatz 3. Der Grundkörper 2 bildet mit dem Aufsatz 3 ein Scharnier um die Scharnierachse 13. Im Gegensatz zu einer Verbindung mit einem zylindrischen Scharnierstift ist bei einer Kegelverbindung absolute Spielfreiheit gewährleistet, was einen großen Vorteil darstellt.
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Der Grundkörper 2 weist einen Fortsatz 14 und dieser wiederum einen Kreiszapfen 15 auf, auf welchem das Stellrad 16 drehbar gelagert ist (siehe 6). Als Verliersicherung für das Stellrad 16 dient der Gewindestift 17, welcher in die Ringnut 18 des Kreiszapfens 15 greift (siehe 7). Der Gewindestift 17 ist mit Sicherungslack im Innengewinde 19 gegen Verdrehen gesichert (siehe 8).
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Das Stellrad 16 weist auf seinem Umfang beispielsweise acht ebene Flächen mit zugeordneten Beschriftungen auf. Zur Verdeutlichung der Funktion wird beispielhaft die Fläche 20 herausgegriffen, welcher die Beschriftung „20” zugeordnet ist. Jeder Fläche ist ein bestimmter Winkel der Vorneigung zugeordnet. Der notwendige Abstand „A” in 8 der Flächen zur Drehachse des Stellrades 16 kann über Winkelfunktionen berechnet werden. In der beispielhaft gezeigten Ausführungsform ergeben sich acht mögliche Winkelstellungen von 0 bis 70 MOA in zehn MOA-Schritten. Andere Anzahlen von Flächen mit anderen Schrittweiten sind möglich. Ebenso kann die Mantelfläche des Stellrades 16 eine Steigung in Form einer Spirale aufweisen (nicht in den Figuren gezeigt), um eine stufenlose Verstellung des Neigungswinkels zu ermöglichen. Zur werkzeuglosen Handhabung ist das Stellrad 16 mit einer Riffelung 21 versehen.
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Aus 7 ist ersichtlich, dass durch den Kreiszapfen 15 und den Fortsatz 14 ein Langloch 22 verläuft. Dieses Langloch 22 weist einen Winkel β zur Anlagefläche 23 am Aufsatz 3 auf (siehe 4 und 9).
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Das Langloch 22 wird von einer zweiten Klemmschraube 24 (siehe 10) durchgriffen, welche im geklemmten Zustand mit der Grundfläche 25 des Kopfes 26 an der Fläche 27 des Kreiszapfens 15 anliegt. Die Fläche 27 steht im rechten Winkel zum Langloch 22. Der Gewindeschaft 28 der zweiten Klemmschraube 24 greift in das Innengewinde 29 im Aufsatz 3. Das Innengewinde 29 weist den gleichen Winkel β zur Anlagefläche 23 auf wie das Langloch 22 (siehe 4, 7 und 9).
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Durch fertigungsbedingte Toleranzen am Durchmesser des Kegelzapfens 8 und am Durchmesser der Kegelsenkung 10 ergibt sich zwischen der Wandung 30 am Fortsatz 14 und der Wandung 31 am Aufsatz 3 ein mehr oder weniger großer Spalt. Dieser Spalt wird durch Distanzplättchen 32 ausgeglichen. Je nach Größe des Spaltes werden entsprechend viele Distanzplättchen 32 eingelegt (siehe 7).
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Der Fortsatz 14 und der Kreiszapfen 15 weisen eine erste Bohrung 33 und eine zweite Bohrung 34 auf. In diesen Bohrungen sitzt ein erster Spannstift 35 und ein zweiter Spannstift 36. Diese beiden Spannstifte durchgreifen die Bohrungen 37 und 38 in den Distanzplättchen 32 und dienen zu deren Positionierung (siehe 3 und 7).
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Die Ausfräsungen 39 und 40 sorgen für Kollisionsfreiheit zu den Spannstiften 35 und 36 (siehe 4).
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Eine Zugfeder 41 verläuft durch die vertikale Bohrung 50 im Aufsatz 3 und die vertikale Bohrung 51 im Grundkörper 2 (siehe 11).
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Die erste Öse 42 der Zugfeder 41 wird von einem dritten Spannstift 43 durchgriffen, welcher in der Bohrung 44 im Aufsatz 3 sitzt.
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Die zweite Öse 45 der Zugfeder 41 wird von einem vierten Spannstift 46 durchgriffen, welcher in der Bohrung 47 im Grundkörper 2 sitzt.
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Der fünfte Spannstift 52 in der Bohrung 53 im Aufsatz 3 ragt in die Bohrung 54 im Fortsatz 14 im Grundkörper 2. Dabei ist der Durchmesser der Bohrung 54 geringfügig größer als der Durchmesser des Spannstiftes 52. Diese Anordnung verhindert beim Lösen bzw. Anziehen der zweiten Klemmschraube 24 ein zu starkes seitliches Wegdrücken des Aufsatzes 3 (siehe 12).
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Die Handhabung der Verstellung der Vorneigung geschieht in fünf Schritten:
- 1. Lösen der ersten Klemmschraube 12.
Hierbei ist eine Umdrehung der Schraube ausreichend.
- 2. Lösen der zweiten Klemmschraube 24.
Je nach der Steigung des Gewindes sind ca. zwei Umdrehungen der Schraube ausreichend. Da nun beide Klemmschrauben gelöst sind sorgt die Druckfeder 48 in der Bohrung 49 (siehe 5 und 7) dafür, dass sich die Kegelverbindung nicht voneinander löst aber dennoch verdrehbar um die Scharnierachse 13 bleibt.
- 3. Durch manuelles Verdrehen des Stellrades 16 den gewünschten Neigungswinkel auswählen.
Dabei muss das Stellrad 16 soweit verdreht werden, bis die entsprechende Fläche 20 an der Anlagefläche 23 anliegt. Durch die Zugfeder 41 wird die Anlagefläche 23 immer gegen die Flächen am Umfang des Stellrades 16 gezogen. Da beim Drehen von einer Fläche zur nächsten die Zugfeder 41 gedehnt und wieder entspannt wird, entsteht bei jeder Fläche eine fühlbare Rastung.
- 4. Anziehen der zweiten Klemmschraube 24.
Der Winkel β ist so gewählt, dass er kleiner 90° und größer als der Winkel der Selbsthemmung der Materialpaarung der Wandung 31 des Aufsatzes 3 und der Distanzplättchen 32 ist.
Die Selbsthemmung beschreibt in der Mechanik den durch Reibung verursachten Widerstand gegen das Verschieben zweier aneinanderliegender Körper. Dabei wird als Winkel der Selbsthemmung der Winkel an der schiefen Ebene bezeichnet, in dem Haftreibung vorliegt. Wird der Winkel der Selbsthemmung überschritten, liegt Gleitreibung vor und die beiden Körper sind somit nicht mehr selbsthemmend. Die Größe des Winkels der Selbsthemmung ist dabei abhängig von der Oberflächenrauheit der Werkstoffpaarung.
Der Aufsatz 3 wird somit mit seiner Anlagefläche 23 gegen die Fläche 20 des Stellrades 16 und gleichzeitig mit seiner Wandung 31 gegen die Distanzplättchen 32 und diese wiederum gegen die Wandung 30 am Fortsatz 14 gezogen. Somit liegt eine formschlüssige Verbindung vor. Würde die zweite Klemmschraube 24 quer zur Schussrichtung, also im 90°-Winkel zu den Flächen 30 und 31 verlaufen, würde eine lediglich reibschlüssige Verbindung vorliegen, da in diesem Fall der Aufsatz 3 nicht mit seiner Anlagefläche 23 gegen die Fläche 20 des Stellrades 16 gezogen würde. Würde der Winkel β so gewählt, dass er kleiner als der Winkel der Selbsthemmung – somit also innerhalb der Selbsthemmung – der Materialpaarung der Wandung 31 des Aufsatzes 3 und der Distanzplättchen 32 ist, so würde ebenfalls lediglich eine reibschlüssige Verbindung vorliegen, da auch in diesem Fall der Aufsatz 3 nicht mit seiner Anlagefläche 23 gegen die Fläche 20 des Stellrades 16 gezogen wird.
- 5. Anziehen der ersten Klemmschraube 12.
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Die Punkte 1 und 2 bzw. die Punkte 4 und 5 bei der Handhabung der Verstellung können auch in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
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Die Zielfernrohrmontage kann grundsätzlich auch zweiteilig ausgeführt sein (nicht in den Figuren dargestellt). Dies bedeutet, dass der Bereich des Scharniers mit der vorderen Halbschale 5 und der Bereich des Stellrades 16 mit der hinteren Halbschale 6 keine Verbindung aufweisen. Beide Bereiche sitzen dann getrennt voneinander auf der Picatinny-Schiene 4 oder sind entsprechend der Montageart mit der Waffe verbunden.
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Bei weiteren nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsformen der Erfindung befinden sich der Fortsatz 14 mit dem Kreiszapfen 15 und dem Stellrad 16 nicht am in Schussrichtung gesehen hinteren Ende der Montage, sondern an deren vorderen Ende. Dementsprechend liegt die Kegelverbindung dann am hinteren Ende der Montage.
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Das Stellrad 16 und der Kegelzapfen 8 sitzen in der beispielhaften Ausführungsform der Erfindung auf der in Schussrichtung gesehen rechten Seite der Zielfernrohrmontage. Diese Elemente können ebenso auf der linken Seite angeordnet sein.
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In einer weiteren nicht in den Figuren gezeigten Ausführungsform kann der Kegelzapfen 8 Teil des Aufsatzes 3 und die Kegelsenkung 10 in Folge dessen Teil des Grundkörpers 2 sein.
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Bei einer weiteren Variante kann der Fortsatz 14 mit dem Kreiszapfen 15 Teil des Aufsatzes 3 sein. Das Innengewinde 29 für die zweite Klemmschraube 24 befindet sich bei dieser Ausführungsform in Folge dessen im Grundkörper 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zielfernrohrmontage
- 2
- Grundkörper
- 3
- Aufsatz
- 4
- Picatinny-Schiene
- 5
- vordere Halbschale
- 6
- hintere Halbschale
- 7
- Zielfernrohr
- 8
- Kegelzapfen
- 9
- Bohrung für erste Klemmschraube 12
- 10
- Kegelsenkung
- 11
- Innengewinde für erste Klemmschraube 12
- 12
- erste Klemmschraube
- 13
- Scharnierachse
- 14
- Fortsatz
- 15
- Kreiszapfen
- 16
- Stellrad
- 17
- Gewindestift als Verliersicherung für das Stellrad 16
- 18
- Ringnut
- 19
- Innengewinde im Stellrad 16
- 20
- Fläche
- 21
- Riffelung
- 22
- Langloch
- 23
- Anlagefläche
- 24
- zweite Klemmschraube
- 25
- Grundfläche des Kopfes 26 der zweiten Klemmschraube 24
- 26
- Kopf der zweiten Klemmschraube 24
- 27
- Fläche des Kreiszapfens 15
- 28
- Gewindeschaft der zweiten Klemmschraube 24
- 29
- Innengewinde im Aufsatz 3
- 30
- Wandung am Fortsatz 14
- 31
- Wandung am Aufsatz 3
- 32
- Distanzplättchen
- 33
- erste Bohrung durch Fortsatz 14 und Kreiszapfen 15
- 34
- zweite Bohrung durch Fortsatz 14 und Kreiszapfen 15
- 35
- erster Spannstift
- 36
- zweiter Spannstift
- 37
- erste Bohrung im Distanzplättchen 32
- 38
- zweite Bohrung im Distanzplättchen 32
- 39
- erste Ausfräsung im Aufsatz 3
- 40
- zweite Ausfräsung im Aufsatz 3
- 41
- Zugfeder
- 42
- erste Öse der Zugfeder 41
- 43
- dritter Spannstift
- 44
- Bohrung im Aufsatz 3
- 45
- zweite Öse der Zugfeder 41
- 46
- vierter Spannstift
- 47
- Bohrung im Grundkörper 2
- 48
- Druckfeder
- 49
- Bohrung für Druckfeder 48
- 50
- vertikale Bohrung im Aufsatz 3
- 51
- vertikale Bohrung im Grundkörper 2
- 52
- fünfter Spannstift
- 53
- Bohrung für fünften Spannstift 52 im Aufsatz 3
- 54
- Bohrung für fünften Spannstift 52 im Fortsatz 14
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2951292 [0006]
- US 3340614 [0007, 0022]
- DE 202010003668 U1 [0009, 0022]
- US 4317304 [0010, 0022]
- US 2663083 [0011]
- US 5086566 [0012, 0022]
- US 5400539 [0013, 0022]
- US 5428915 [0014]
- US 7121037 B2 [0015]
- US 6662486 B2 [0016, 0022]
- US 7140143 B1 [0017, 0022]
- US 8079171 B2 [0018]
- US 7543405 B1 [0019, 0022]
- US 8240075 B1 [0020, 0022]
- US 8079172 B2 [0022]
- US 2004/0144013 A1 [0022]
- DE 202009017398 U [0042]