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Die
Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung für eine Zieleinrichtung
an einer Handfeuerwaffe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Montagevorrichtung ist aus der
DE 42 29 089 A1 bekannt.
Dort sind an einem vorderen und hinteren Teil einer Montagebrücke
jeweils eine feste Klemmbacke sowie an der gegenüberliegenden
Seite quer zur Montagebrücke bewegliche Klemmbacken angeordnet.
Die beiden festen Klemmbacken weisen jeweils einen zylindrischen Haltezapfen
zum Eingriff in entsprechende Sacklochbohrungen auf dem Verriegelungskopf
einer Handfeuerwaffe auf. Die beweglichen Klemmbacken bestehen aus
einem Schwenkhebel mit einer Verriegelungsnase, die in den Sacklochbohrungen
gegenüberliegende halbmondförmige Einfräsungen
am Verriegelungskopf passen. Eine derartige Montagevorrichtung ermöglicht
eine robuste und waffennahe Montage einer Zieleinrichtung mit großer
Präzision und hoher Wiederholgenauigkeit.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine alternative Montagevorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei einfacher Bedienung eine möglichst spielfreie
und wiederholgenaue Befestigung ermöglicht und eine zusätzliche
Aufnahme für die beim Schuss wirkenden Rückstosskräfte
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Montagevorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Montagevorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass in mindestens einem der Montageteile ein zwischen
den Klemmelementen angeordneter Zentrierzapfen mit einem konischen Zentrierbereich
zum Eingriff in eine gegenkonische Zentrierbohrung an der Handfeuerwaffe
vorgesehen ist. Durch den mindestens einen Zentrierzapfen werden
die beim Schuss wirkenden Rückstosskräfte aufgenommen. Über
den Zentrierzapfen wird ein äußerst genauer Formschluss
zwischen der Montagevorrichtung und dem Systemkasten oder den anderen
Teilen der Handfeuerwaffe erreicht, wodurch eine hohe Zielgenauigkeit
auch nach mehrmaliger Demontage und erneuter Montage der Zieleinrichtung ermöglicht
wird. Die Klemmelemente dienen dagegen nur dazu, die Montagevorrichtung
auf der Handfeuerwaffe zu halten. Sie nehmen keine Rückstosskräfte
in Richtung der Laufachse auf.
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Zweckmäßigerweise
ist in beiden Montageteilen jeweils ein Zentrierzapfen zum Eingriff
in jeweils eine gegenkonische Zentrierbohrung angeordnet.
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In
einer besonders stabilen und einfach zu montierenden Ausführung
sind die beiden Montageteile in Art einer Montagebrücke
an einer gemeinsamen Montageschiene einstückig mit dieser
angeordnet. Die beiden Montageteile können aber auch als separate
Bauteile ausgeführt und mit entsprechenden Aufnahmen oder
Halterungen zur Befestigung einer Zieleinrichtung versehen sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist der oder jeder
Zentrierzapfen in der Höhe verstellbar in den Montageteilen
angeordnet. Dadurch kann eine Justierung und möglichst
spielfreier Sitz der Montagevorrichtung auf der Handfeuerwaffe gewährleistet werden.
Eine zweckmäßige Verstellung kann dadurch erreicht
werden, dass der oder jeder Zentrierzapfen oberhalb des sich konisch
nach unten verjüngenden Zentrierbereichs einen zylindrischen
Kopf mit einem Außengewinde zum Eingriff mit einem entsprechenden
Innengewinde an den Montageteilen enthält.
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigen:
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1:
einen Teil eines Repetiergewehrs und eine erfindungsgemäße
Montagevorrichtung in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht;
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2:
die Montagevorrichtung in einem Querschnitt;
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3:
eine Klemmschraube in zwei unterschiedlichen Ansichten und
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4:
ein Klemmelement in zwei unterschiedlichen Ansichten.
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In
der 1 sind ein Teil eines Verschlussgehäuses
oder Systemkastens 1 eines Repetiergewehrs und eine auf
dem Systemkasten 1 lösbar befestigte Montagevorrichtung 2 zur
Montage eines Zielfernrohrs oder einer anderen Zieleinrichtung an dem
Repetiergewehr gezeigt. Die hier gezeigte Montagevorrichtung 2 ist
als Brückenmontage mit zwei an einer gemeinsamen Montageschiene 3 einstückig angeformten
Montageteilen 4 und 5 ausgeführt. Die beiden
vorderen und hinteren Montageteile 4 und 5 sind
auf einem vorderen Hülsenkopf 6 und einer hinteren
Hülsenbrücke 7 des Systemkastens 1 montiert. In
der gezeigten Ausführung ist in den beiden Montageteilen 4 und 5 jeweils
ein Zentrierzapfen 8 mit einem konischen Zentrierbereich 9 zum
Eingriff in eine gegenkonische Zentrieröffnung 10 am
Systemkasten 1 vorgesehen. Die Zentrieröffnungen 10 sind
beim dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Oberseite des
vorderen Hülsenkopfs 6 und der hinteren Hülsenbrücke 7 des
Systemkastens 1 angeordnet.
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In
der Montageschiene 3 sind Bohrungen 11 zur Befestigung
von Ringhalterungen oder anderen Halterungen für die Befestigung
des Zielfernrohrs oder anderer Zieleinrichtungen vorgesehen. Auch wenn
die beiden Montageteile 4 und 5 bei der gezeigten
Ausführung über die Montageschiene 3 fest
miteinander verbunden sind, können sie bei einer anderen
Ausführung als separate Bauteile ausgeführt sein.
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Wie
besonders aus 2 hervorgeht, sind die Zentrierzapfen 8 in
entsprechenden Durchgangbohrungen 12 der Montageteile 4 bzw. 5 angeordnet. Die
Zentrierzapfen 8 weisen neben dem unteren, sich in Richtung
des Systemkastens 1 verjüngenden, konischen Zentrierbereich 10 für
den Eingriff in die gegenkonische Zentrieröffnung 9 einen
oberen zylindrischen Kopf 13 mit einem Schlitz 14 und
einem Außengewinde 15 zum Eingriff mit einem entsprechenden
Innengewinde 16 an der Innenseite der Durchgangsbohrungen 11 auf.
Dadurch sind die Zentrierzapfen 8 in der Höhe
verstellbar. Die Montageteile 4 und 5 enthalten
an ihrer Unterseite außerdem eine nach innen gewölbte
Anlagefläche 17 zur Auflage an einer nach außen
gewölbten Auflagefläche 18 des Systemkastens 1 der
Handfeuerwaffe. Die Krümmungen der Anlageflächen 17 an
den Montageteilen 4 und 5 sind dabei auf die Krümmungen
der Auflageflächen 8 am Hülsenkopf 6 und
an der Hülsenbrücke 7 des Systemkastens 1 abgestimmt.
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An
den beiden Montageteilen 4 und 5 sind zwei diametral
gegenüberliegende und durch eine Klemmschraube 19 gegeneinander
verstellbare Klemmelemente 20 und 21 angeordnet.
Die beiden Klemmelemente 20 und 21 sind in zwei
seitlichen Vertiefungen 22 an den beiden Seitenflächen
der Montageteile 4 bzw. 5 angeordnet und weisen
ein unteres keilförmiges Klemmstück 23 bzw. 24 zum
Eingriff in keilförmige seitliche Vertiefungen 25 bzw. 26 am
Hülsenkopfs 6 bzw. der hinteren Hülsenbrücke 7 des
Systemkastens 1 auf. In dem in 2 linken Klemmelement 21 ist
eine Mutter 27 mit einem Innengewinde 28 zum Eingriff
mit einem Außengewinde 29 an dem einen Ende der
Klemmschraube 19 untergebracht. An dem gegenüber
dem anderen Klemmelement 20 vorstehenden anderen Ende weist
die Klemmschraube 19 einen abgewinkelten Ansatz 30 auf,
an dem ein Griffstück 31 um eine Achse 32 schwenkbar
angelenkt ist. An dem unteren Ende des Griffstücks 31 ist
ein Verriegelungszapfen 33 zum Eingriff in eine Aussparung 34 an
der Außenseite des Klemmstücks 23 am
Klemmelement 20 vorgesehen.
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Die
in 3 in unterschiedlichen Ansichten gesondert dargestellte
Klemmschraube 19 verläuft mit ihrem Schaft 35 durch
die beiden Klemmelemente 20 und 21 und eine in 2 erkennbare
Querbohrung 36 des Zentrierzapfens 8. Durch Federn 37,
die zwischen den Innenseiten der Vertiefungen 22 und den
Klemmelementen 20 und 21 angeordnet sind, werden
die Klemmelemente 20 und 21 nach außen gedrückt.
Wie besonders aus 3 hervorgeht, weist die Klemmschraube 19 an
Ihrem Übergang zwischen dem Schaft 35 und dem
abgewinkelten Ansatz 30 einen Steuernocken 38 mit
seitlichen äußeren Steuerflächen 39 und 40 auf.
Die Steuerfläche 39 verläuft in Art einer
Schraubenlinie mit einer vorgegebenen Steigung auf. Die Steuerfläche 40 ist
dagegen senkrecht zur Längsachse der Klemmschraube 19 angeordnet
und weist keine Steigung auf.
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Das
in 4 gesondert dargestellte Klemmelement 20 enthält
oberhalb der Aussparung 34 für den Verriegelungszapfen 33 des
Griffstücks 31 eine Bohrung 41 für
den Schaft 35 mit einer Vertiefung 42, an deren
Innenseite eine zu den Steuerflächen 39 und 40 des
Steuernockens 38 passende Steuerkurve mit inneren Steuerflächen 43, 44 und 45 vorgesehen ist.
Die beiden Steuerflächen 43 und 45 verlaufen ohne
Steigung senkrecht zur Bohrungsachse der Bohrung 41, wobei
die Steuerfläche 43 gegenüber der Steuerfläche 45 innerhalb
der Vertiefung 42 nach innen zurückversetzt ist.
Zwischen den beiden Steuerflächen 43 und 45 erstreckt
sich die Steuerfläche 44 mit einer Steigung, die
der Steigung der Steuerfläche 39 am Steuernocken
der Klemmschraube 19 entspricht.
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Bei
der in 2 gezeigten Verriegelungsstellung werden die beiden
Klemmstücke 23 und 24 der Klemmelemente 20 und 21 mit
Hilfe der Klemmschraube 24 zusammengepresst und an entsprechende
Verriegelungsflächen der keilförmigen Vertiefungen 25 und 26 gedrückt.
In der Verriegelungsstellung liegt dabei die Steuerfläche 39 des
Steuernockens 38 an der Steuerfläche 45 des
Klemmelements 20 an. In der Verriegelungsstellung greift
außerdem der Verriegelungszapfen 33 am Griffstück 31 unter Formschluss
in die dazugehörige Aussparung 34 an der Außenseite
des Klemmstücks 23 am Klemmelement 20 ein,
wodurch ein unbeabsichtigtes Öffnen verhindert wird. Die
Klemmelemente 20 und 21 dienen nur dazu, die Montagevorrichtung
auf dem Systemkasten 1 der Handfeuerwaffe zu halten. Sie
nehmen keine Kräfte in Richtung der Laufachse auf.
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Zum Öffnen
der Klemmelemente 20 und 21 wird das Griffstück 31 nach
oben geklappt, wodurch die Verriegelung der Klemmschraube 19 gelöst
wird. In der aufgeklappten Stellung des Griffstücks 31 kann außerdem
die Klemmschraube 19 einfach gedreht werden. Durch Drehung
der Klemmschraube 19 mit Hilfe des aufgeklappten Griffstücks 31 um
180° gegen den Uhrzeigersinn wird dabei während
der ersten 90° zunächst die Klemmschraube 19 entlastet, welche über
das Gewinde 29 mit der Mutter 27 verbunden ist. Über
die Steigung des Außengewindes 29 der Klemmschraube 19 werden
die Klemmelemente 20 und 21 zunächst
nur leicht gelöst. Die Mutter 27 kann nur mit
einem Werkzeug verdreht werden und dient dazu, die Klemmkraft beim
Schließen der Klemmelemente 20 und 21 zu
justieren. Mit der verbleibenden Drehbewegung gelangt die schräge Steuerfläche 39 am
Steuernocken 38 in Eingriff mit der geneigten Steuerfläche 44 an
dem Klemmelement 20, wodurch der zum Öffnen der
Klemmelemente 20 und 21 benötigte Spreizweg
freigegeben wird und die Klemmelemente 20 und 21 durch
die Federn 37 auseinandergedrückt werden. Die
Montagevorrichtung kann jetzt abgenommen werden, ohne dass die Klemmelemente 20 und 21 den
Systemkasten 1 berühren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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