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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schlaufenknotmaschine, insbesondere zum Anbringen von Aufhängeschlaufen an Fleischstücken, mit einem einen Auflagebereich aufweisenden Arbeitstisch zum Auflegen von Fleischstücken und mit einer eine fadenführende Nadel aufweisenden Knoteinrichtung, wobei die Knoteinrichtung einen Mechanismus hat, der die Nadel in eine am Rand des Auflagebereiches ausgebildete Tischöffnung einführt und daraus wieder zurückzieht, wodurch ein Fleischstück mit einer Aufhängeschlaufe versehen wird.
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Eine derartige Maschine ist in der
DE 88 14 516 U1 beschrieben. Um ein Fleischstück, z. B. einen Schinken oder eine Wurst, der/die anschließend geräuchert werden soll, mit einer Aufhängeschlaufe zu versehen, wird dieses auf den Auflagebereich des Arbeitstisches gelegt. Sodann wird der Mechanismus in Gang gesetzt, so dass von oben in das Fleischstück eine Nadel, die das Ende eines Fadens mit sich führt, einsticht, wobei die Nadel mit dem Faden durch eine Tischöffnung unter den Arbeitstisch geführt wird, wo das von der Nadel mitgeführte Ende des Fadens mit einem vom Ende des Fadens entfernten Bereich des Fadens verknotet wird, so dass eine Aufhängeschlaufe gebildet wird, die vom Restfaden getrennt wird. Der Mechanismus zieht die Nadel zurück, so dass das Fleischstück nun mit einer Aufhängeschlaufe versehen ist. Der Bediener nimmt das Fleischstück vom Auflagetisch und hängt es z. B. an einen Haken, wo es für die weitere Verarbeitung wieder entnommen wird.
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Das grundsätzliche Problem bei derartigen Maschinen ist, dass eine Spule, von der der Faden abgewickelt wird, unterhalb der Ebene des Auflagebereichs liegt, so dass die Fadenführung über das Fleischstück verläuft und daher der Faden in das Fleischstück einschneidet, wenn die Nadel den Faden in das Fleischstück sticht. Häufig ist auch zu beobachten, dass der Faden sich in das Fleischstück schneidet, sobald dieses vom Arbeitstisch entfernt wird.
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Der Faden wirkt beim Durchstechen des Fleischstückes wie ein Messer, das das Fleischstück, ausgehend vom Einstechloch,einschneidet. Dies wird noch dadurch gefördert, dass die Schlaufenknotmaschinen so eingerichtet sind, dass der Arbeitstisch nach vorne gekippt wird, wodurch der Knoten gefestigt wird und das Fleischstück mit der Aufhängeschlaufe sich von dem Knotmechanismus löst. Hierbei wird allerdings die Aufhängeschlaufe kurzfristig gespannt, so dass der Einschnitt noch vertieft wird. Das Lochbild besteht demnach aus einem großen Einstich und einem davon ausgehenden Einschnitt im Fleischstück, was von den Kunden als nicht ästhetisch empfunden wird.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass über dem Auflagebereich des Arbeitstisches eine Fadenrückhaltung angeordnet ist, über die der von der Nadel mitgeführte Teil des Fadens anliegend verläuft, wenn die Nadel in das Fleischstück eingeführt wird.
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Dadurch, dass eine Fadenrückhaltung über den Arbeitstisch verläuft, wird die Aufhängeschlaufe nicht unmittelbar über das Fleisch geführt, sondern vielmehr über die Fadenrückhaltung, so dass die Fadenspannung nicht unmittelbar auf das Fleisch übertragen wird und die Schneidwirkung wegfällt.
Außerdem wird durch die Fadenrückhaltung die bei der Schlaufenbildung durch das Abschneiden und Abziehen des Knotens und bei der Kippbewegung des Arbeitstisches vom Faden auf das Fleischstück ausgeübte Kraft stark minimiert.
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Damit die Fadenrückhaltung möglichst nahe am Einstichloch ist, ist vorgesehen, dass die Fadenrückhaltung in einer Höhe über dem Auflagebereich angeordnet ist, die es erlaubt, das mit der Aufhängeschlaufe zu versehende Fleischstück unterhalb der Fadenrückhaltung auf dem Auflagebereich zu platzieren. Die einfachste Form einer Fadenrückhaltung besteht aus einem horizontal über dem Auflagebereich verlaufenden Stab.
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Um den Auflagebereich möglichst frei zu halten, wird dieser Stab an einer rückwärtigen Wand, die sich an den Auflagebereich anschließt, gehalten.
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Vorzugsweise wird der Stab an dieser Wand dauerhaft befestigt.
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Um ggf. die Maschine aber auch ohne eine Fadenrückhaltung nutzen zu können, ist diese von der Maschine lösbar ausgebildet. Dazu sieht die Erfindung vor, dass sich an der Wand eine Tasche befindet, und dass der Stab an seinem einen Ende eine Platte aufweist, die in die Tasche einsteckbar ist.
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Zusätzlich kann ein Auffädeldorn vorgesehen werden, der vom Auflagebereich gesehen jenseits der Tischöffnung verläuft. Der Auffädeldorn ist mit einem Ende am Arbeitstisch befestigt, wobei sein freies Ende mit einer Aufnahme für eine Tragstange versehen ist. Der Auffädeldorn geht somit in eine in die Aufnahme eingelegte Tragstange über. Dies erlaubt es, die jeweils gebildete Aufhängeschlaufe vom Auffädeldorn unmittelbar auf die Tragstange zu ziehen. Die geschlauften Fleischstücke werden auf diese Weise nacheinander auf der Tragstange angeordnet.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass der Auffädeldorn so angeordnet ist, dass er die Funktion der Fadenrückhaltung ausübt.
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Dazu wird der Auffädeldorn an Stelle des oben beschriebenen Stabes an der rückwärtigen Wand angeordnet.
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Im Folgenden wird anhand zweier Ausführungsbeispiele die Erfindung näher erläutert. Dazu zeigen:
- 1 eine Schlaufenknotmaschine mit einer Fadenrückhaltung und mit einem Auffädeldorn,
- 2 eine Querschnittsdarstellung zur Verdeutlichung der Wirkung der Fadenrückhaltung und
- 3 eine perspektivische Darstellung einer Halterung für die Fadenrückhaltung.
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Gemäß der 1 weist eine Schlaufenknotmaschine einen Arbeitstisch 1 und ein Gestell 2 auf, wobei sich am rückwärtigen Teil des Arbeitstisches 1 ein Gehäuse 3 befindet, das einen hier nicht näher dargestellten Mechanismus einer Knoteinrichtung aufnimmt, mit dem eine Nadel 4 der Knoteinrichtung geführt ist. Das Gehäuse 3 begrenzt mit einer vorderen vertikalen Gehäusewand 5 einen horizontal verlaufenden Auflagebereich 6 für Fleischstücke auf dem Arbeitstisch 1. Der Auflagebereich 6 ist mit Walzen 7 versehen, um die Fleischstücke 19 leicht hin und her bewegen zu können.
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Vor dem Gehäuse 3 befindet sich im Auflagebereich 6 eine Tischöffnung 8 im Arbeitstisch 1, in den die einen Faden 20 mitnehmende Nadel 4, nachdem sie durch das Fleischstück 19 gestochen wurde, von oben einsticht und dabei den Faden 20 zur Bildung einer Aufhängeschlaufe mitnimmt.
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Von der Tischöffnung 8 ausgehend verläuft ein Schlitz 9 bis zu einer Gehäusewandöffnung 10 in der Gehäusewand 5, aus der die Nadel 4 hervorragt.
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Zwischen dieser Tischöffnung 8 und der Gehäusewand 5 läuft quer über den Schlitz ein Auffädeldorn 11, der aus einem gekrümmt verlaufenden Stiel 12 besteht, der an einem Ende mit einer Befestigungsplatte 13 verschweißt ist, die auf den Arbeitstisch 1 genietet ist. Das andere Ende geht in einen Konus 14 über, an dem wiederum eine Hülse 15 anschließt, die nach oben hin offen ist, so dass dort das Ende einer Tragstange 16 eingelegt werden kann.
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Oberhalb des Auffädeldorns 11 ist eine Fadenrückhaltung 17 vorgesehen, die aus einem Stab 18 besteht, der quer über den Schlitz 9 und horizontal über den Auflagebereich 6 verläuft.
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Ggf. kann auch der Auffädeldorn 11 höher als gezeigt angebracht werden, so dass er den Stab 18 ersetzt und dessen Funktion erfüllt.
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In der 2 ist die Funktionsweise dargestellt. Diese zeigt einen Querschnitt durch den Schlitzbereich.
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Auf dem Auflagebereich 6 liegt ein Fleischstück 19, das sich mit einem Ende, das mit der Aufhängeschlaufe versehen werden soll, unterhalb des Stabs 18 befindet. Von oben wird die Nadel 4 durch das Fleischstück 19 gestochen, wobei die Nadel 4 einen Faden 20 mitnimmt, der durch das Fleischstück 19 gezogen wird.
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Wie man erkennt, verläuft der Faden 20 somit nicht über das Fleischstück 19, sondern über den Stab 18, so dass der Faden 20 das Fleischstück 19 selbst dann nicht einschneiden kann, wenn der Faden 20 gespannt ist.
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Der Stab 18 verhindert auch, dass der Faden 20 sich in das Fleischstück 19 einschneidet, wenn der Arbeitstisch 1 nach vorne gekippt wird, um das Fleischstück 19 mit der Aufhängeschlaufe von der Maschine entfernen zu können, nachdem der Knoten gebildet wurde und die Nadel 4 sich zurückgezogen hat.
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In der 3 ist eine Befestigungsmöglichkeit der Fadenrückhaltung 17 an der rückwärtigen Wand 5 der Maschine beschrieben. Dazu besitzt diese Wand 5 eine nach oben hin offene Tasche 21. Der Stab 18 ist L-förmig gebogen, wobei das kurze Ende des L's an einer Platte 22 befestigt ist, die passgenau in die Tasche 21 einführbar ist, wobei das obere Ende der Platte 22, von dem der Stab 18 absteht, aus der Tasche 21 herausschaut. Die Fadenrückhaltung 17 kann somit leicht von der Maschine entfernt bzw. an ihr angebracht werden. Falls die Maschine nur für Fleischstücke genutzt werden soll, bei deren Bestückung mit einer Aufhängeschlaufe eine Fadenrückhaltung notwendig ist, kann der Stab 18 auch dauerhaft mit der rückwärtigen Wand 5 der Maschine verbunden, z. B. verschweißt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Arbeitstisch
- 2
- Gestell
- 3
- Gehäuse
- 4
- Nadel
- 5
- Gehäusewand
- 6
- Auflagebereich
- 7
- Walzen
- 8
- Tischöffnung
- 9
- Schlitz
- 10
- Gehäusewandöffnung
- 11
- Auffädeldorn
- 12
- Stiel
- 13
- Befestigungsplatte
- 14
- Konus
- 15
- Hülse
- 16
- Tragstange
- 17
- Fadenrückhaltung
- 18
- Stab
- 19
- Fleischstück
- 20
- Faden
- 21
- Tasche
- 22
- Platte