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Die Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere für einen Herd, einen Backofen oder ein sonstiges Gerät oder Elektrogerät. Die Erfindung betrifft ferner einen Herd oder dergleichen, insbesondere einen Backofen, ein sonstiges Gerät oder Elektrogerät.
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Ein Scharnier der eingangs angegebenen Art ist aus der
DE 101 07 138 A1 bekannt. Auf diese Veröffentlichung wird ausdrücklich Bezug genommen. Ferner zeigt die
DE 103 60 385 A1 ein Scharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin sind ähnliche Scharniere aus den Schriften
US 2007/0267401 A1 und
DE 102 28 141 A1 bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Scharnier, insbesondere für einen Herd, vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das Scharnier umfasst ein Gehäuse, an dem ein Schwenkarm schwenkbar gelagert ist. Erfindungsgemäß ist an dem Gehäuse ein Antrieb zum Betätigen des Schwenkarms vorgesehen. Der Antrieb kann als Linearantrieb oder als Rotationsantrieb ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist der Antrieb in dem Gehäuse vorgesehen. Er kann an das Gehäuse angekoppelt sein. Der Antrieb ist vorzugsweise ein elektromechanischer Antrieb, insbesondere ein elektromechanischer Linearantrieb oder ein elektromechanischer Rotationsantrieb. Vorteilhaft ist es, wenn der Antrieb keine Selbsthemmung aufweist. Hierdurch wird es ermöglicht, das Scharnier auch von Hand zu betätigen.
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Durch den Antrieb kann die Bedienung des Scharniers vereinfacht werden. Ferner kann der Komfort gegenüber gebräuchlichen Scharnieren verbessert werden. Es ist ferner möglich, zusätzliche Schutzfunktionen für das Gerät und/oder den Bediener zu realisieren.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist also an dem Gehäuse ein Wagen längsverschieblich gelagert, der von dem Antrieb, insbesondere einem Linearantrieb, betätigbar ist und der mit dem Schwenkarm verbunden ist. Der Wagen ist mit dem Schwenkarm vorzugsweise gelenkig verbunden. Er ist vorzugsweise in dem Gehäuse längsverschieblich gelagert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Antrieb, insbesondere ein Linearantrieb, mit dem Wagen durch eine Kupplung verbunden. Die Kupplung ist vorzugsweise ausrastbar. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass das Scharnier auch manuell betätigt, insbesondere geöffnet werden kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Antrieb, insbesondere ein Linearantrieb, oder der Wagen mit dem Schwenkarm durch eine Hebelstange verbunden. Die Hebelstange ist mit dem Antrieb oder Linearantrieb und/oder dem Wagen und/oder dem Schwenkarm vorzugsweise gelenkig verbunden.
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Vorteilhaft ist es, wenn an dem Gehäuse des Scharniers eine Feder gelagert ist, die mit dem Schwenkarm in Wirkverbindung steht. Die Feder ist vorzugsweise in dem Gehäuse gelagert. Sie ist vorzugsweise als Zugfeder ausgebildet.
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Die Feder kann mit dem Antrieb, insbesondere einem Linearantrieb, parallelgeschaltet sein. Sie kann allerdings mit dem Antrieb, insbesondere einem Linearantrieb, auch in Serie geschaltet sein.
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Das Scharnier kann eine Reibrolle oder ein Zahnrad zum Antrieb des Schwenkarms umfassen. Dabei kann die Verzahnung des Zahnrads nur über einen Teil des Umfangs des Zahnrads ausgebildet sein. Die Reibrolle oder das Zahnrad können durch einen Linearantrieb oder durch einen Rotationsantrieb antreibbar sein. Sie können federbelastet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Scharnier eine Sperrklinke, die durch einen Antrieb betätigbar und mit einem Rastelement verrastbar ist. Die Sperrklinke und das Rastelement bilden einen Verschluss. Um ein gutes Backergebnis zu erreichen und Energieverluste zu vermeiden ist es wichtig, dass die Backofentüre im geschlossenen Zustand gut abdichtet. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das oder die Scharniere in der geschlossenen Stellung ein Drehmoment erzeugen, das größer ist als das Drehmoment, das zum Schließen der Backofentüre eigentlich benötigt wird. Dadurch wird die Backofentüre gegen die Dichtungen an der Öffnung des Backofens gedrückt, wodurch sie zuverlässig abdichtet. Es kann allerdings vorteilhaft sein, eine Erhöhung der Schließkraft der Türe durch einen Verschluss zu erreichen. Hierdurch können die Maximalkräfte des Scharnierantriebs verringert werden.
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Vorzugsweise ist die Sperrklinke elektromechanisch betätigbar. Sie kann federbelastet sein. Die Federbelastung kann als Druckfeder oder Blattfeder oder sonstige Feder ausgestaltet sein.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Rastelement an dem Schwenkarm, an dem Wagen oder an der Hebelstange vorgesehen ist.
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Das Rastelement kann an einem Fanghaken ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Fanghaken federbelastet, insbesondere durch eine Zugfeder. Die Sperrklinke kann als Stift ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Fanghaken durch einen Antrieb betätigbar, vorzugsweise durch einen elektromechanischen Antrieb.
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Das Scharnier kann einen Dämpfer zum Dämpfen der Bewegung des Schwenkarms umfassen. Vorteilhaft ist es, wenn der Dämpfer eine oder mehrere betätigbare Klemmbacken aufweist, wobei die Klemmbacken vorzugsweise elektromechanisch betätigbar sind. Die Klemmbacken können in Wirkverbindung mit dem Schwenkarm, dem Wagen und/oder der Hebelstange stehen.
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Bei einem Herd oder dergleichen, insbesondere einem Backofen, einem Gerät oder einem Elektrogerät mit einer Klappe wird die Aufgabe der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 15 gelöst. Der Herd oder dergleichen umfasst eines oder mehrere, vorzugsweise zwei erfindungsgemäße Scharniere.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Gehäuse des oder der Scharniere in dem Herd oder dergleichen angeordnet ist. Insbesondere können das oder die Gehäuse liegend in den Backofen eingesetzt werden. Hierdurch kann der Vorteil erreicht werden, dass für den Antrieb mehr Platz vorhanden ist und dass das Scharnier durch die tiefe Einbaulage nicht den hohen Temperaturen ausgesetzt wird, die im Falle eines Einbaus in die Klappe vorhanden sind.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Herd oder dergleichen ein erfindungsgemäßes Scharnier aufweist und wenn das oder die anderen Scharniere nicht durch einen Antrieb betätigbar sind. Die nicht erfindungsgemäßen, „neutralen” Scharniere können allerdings eine Feder zum Gewichtsausgleich der Klappe aufweisen. Dadurch, dass nur ein erfindungsgemäßes Scharnier verwendet wird, kann eine aufwendige Synchronisation mehrere Scharnierantriebe entfallen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Herd oder dergleichen einen Verschluss mit einer Sperrklinke, die durch einen Antrieb betätigbar und mit einem Rastelement verrastbar ist. Der Verschluss kann dieselben Merkmale aufweisen, die bereits hinsichtlich des Scharniers beschrieben worden sind. Die Sperrklinke kann herdseitig angeordnet sein. Es ist allerdings auch möglich, dass die Sperrklinke klappenseitig angeordnet ist. Das Rastelement ist an dem jeweils anderen Bauteil angeordnet. Bei dem Antrieb handelt es sich vorzugsweise um einen elektromechanischen Antrieb. Die Sperrklinke kann federbelastet sein, insbesondere durch eine Druckfeder, Blattfeder oder sonstige Feder. Das Rastelement kann als Fanghaken ausgebildet sein, vorzugsweise als federbelasteter Fanghaken, wobei die Feder vorzugsweise als Zugfeder ausgebildet ist. Die Sperrklinke kann als Stift ausgebildet sein. Der Fanghaken kann durch einen vorzugsweise elektromechanischen Antrieb betätigbar sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind an dem Herd und/oder and der Klappe eine oder mehrere Klemmschutzleisten vorgesehen. Die eine oder mehreren Klemmschutzleisten können seitlich an der Öffnung für die Klappe vorgesehen sein. Bei einer motorischen Schließbewegung der Herdklappe besteht die Gefahr des Einklemmens der Finger zwischen Herdklappe und Backrohr. Diese Gefahr ist in der Nähe des Klappendrehpunktes am größten, da dort die Schließkräfte am größten sind. Durch die Klemmschutzleisten kann die Schließbewegung der Klappe unterbrochen werden, falls sich ein Finger oder ein Gegenstand zwischen der Klappe und dem Herd befindet. In bestimmten Fällen kann es vorteilhaft oder ausreichend sein, wenn die Klemmschutzleisten nur im unteren Bereich der Klappe vorhanden sind, also in der Nähe des Klappendrehpunktes. Die Klemmschutzleisten können herdseitig und/oder türseitig angebracht werden. Sie können als Lichtschranken ausgebildet sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend an Hand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 einen Herd mit einer Klappe in einer perspektivischen Ansicht,
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2 eine erste Ausführungsform eines Scharniers für den Herd gemäß 1 in der geschlossenen Stellung in einer schematischen Seitenansicht,
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3 das Scharnier gemäß 2 in der geöffneten Stellung,
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4 eine zweite Ausführungsform eines Scharniers in der geschlossenen Stellung,
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5 das Scharnier gemäß 4 in der geöffneten Stellung,
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6 eine dritte Ausführungsform eines Scharniers in der geschlossenen Stellung,
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7 das Scharnier gemäß 6 in der geöffneten Stellung,
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8 eine vierte Ausführungsform eines Scharniers in der geschlossenen Stellung,
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9 das Scharnier gemäß 8 in der geöffneten Stellung,
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10a einen Verschluss für die Klappe des Herdes gemäß 1 in einer schematischen Seitenansicht,
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10b eine Abwandlung des Verschlusses gemäß 10a,
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11 eine zweite Ausführungsform eines Verschlusses für die Klappe des Herdes gemäß 1,
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12 eine dritte Ausführungsform eines derartigen Verschlusses,
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13 eine vierte Ausführungsform eines derartigen Verschlusses,
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14a eine fünfte Ausführungsform eines Verschlusses für die Klappe des Herdes gemäß 1 in der geöffneten Stellung,
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14b den Verschluss gemäß 14a in der geschlossenen Stellung und
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15 einen Dämpfer für die Scharniere gemäß 2 und 3 sowie gemäß 4 und 5.
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Die 1 zeigt einen Herd 1, an dem eine Klappe 2 um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist. Die horizontale Schwenkachse befindet sich unterhalb einer Öffnung 3 des Backofens.
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2 und 3 zeigen eine erste Ausführungsform eines Scharniers für den Herd 1 gemäß 1. Das Scharnier umfasst ein Gehäuse (in der Zeichnung nicht dargestellt) und einen Schwenkarm 4, der an dem Gehäuse um eine Achse 5 schwenkbar gelagert ist. Das Gehäuse des Scharniers ist mit dem Herd 1 verbunden, und der Schwenkarm 4 ist mit der Klappe 2 verbunden. Das Gehäuse ist im unteren Bereich 6 des Herdes 1 liegend eingebaut. Es verläuft in horizontaler Richtung und senkrecht zur Schwenkachse der Klappe 2. Die Schwenkachse der Klappe 2 stimmt mit der Achse 5 des Scharniers überein. Der Schwenkarm 4 kann als Steckteil ausgebildet sein, der in eine entsprechende Vertiefung in der Klappe 2 eingesteckt und vorzugsweise dort verrastet wird.
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In dem Gehäuse des Scharniers sind eine Feder 7, die als Zugfeder ausgebildet ist, und ein Antrieb 8, der als Linearantrieb ausgeführt ist, vorgesehen. Der Linearantrieb 8 umfasst einen Zylinder 9, in dem eine Antriebsstange 10 längsverschieblich geführt ist. Die Antriebsstange 10 ist elektromechanisch betätigbar. Sie ist im eingebauten Zustand des Scharniers in waagerechter Richtung und senkrecht zu Achse 5 beweglich. Die Feder 7 ist mit der Antriebsstange 10 parallelgeschaltet.
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Das dem Zylinder 9 abgewandte Ende der Antriebsstange 10 ist mit einer Kupplung 11 verbunden, die mit einem Wagen 12 verbunden ist. Der Wagen 12 ist in dem Gehäuse des Scharniers längsverschieblich geführt, und zwar in derselben Richtung wie die Antriebsstange 10. Die Feder 7 ist an einem Ende mit dem Gehäuse des Scharniers und am anderen Ende mit dem Wagen 12 verbunden.
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Der Wagen 12 weist eine Koppelstange 13 auf, an deren dem Antrieb 8 abgewandten Ende ein Rolle 14 angeordnet ist. Die Rolle 14 steht mit einer Führungsbahn 15 des Schwenkarms 4 in Wirkverbindung. Sie rollt auf der Führungsbahn 15 ab.
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Die Führungsbahn
15 ist ähnlich wie die entsprechende Führungsbahn des Scharniers der
DE 101 07 138 A1 ausgestaltet. Durch die jeweilige Neigung der Führungsbahn
15 gegenüber einem Kreis um die Achse
5 kann die Kraft eingestellt werden, die erforderlich ist, um den Schwenkarm
4 zu öffnen und zu schließen. Diese Kraft kann durch die Feder
7 aufgebracht werden. Dabei ist die Kraft der Feder
7 durch den Antrieb
8 veränderbar. Durch eine Bewegung der Antriebsstange
10 kann die Vorspannungskraft der Feder
7 verändert werden. Sie kann in der Weise verändert werden, dass die Kraft, die die Rolle
14 auf die Führungsbahn
15 ausübt, den Schwenkarm
4 in der gewünschten Richtung bewegt.
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Wenn die Antriebsstange 10 in den Zylinder 9 hineinbewegt wird, wie in 2 gezeigt, wird der Schwenkarm 4 im Uhrzeigersinn um die Achse 5 verschwenkt. Dadurch wird das Scharnier geschlossen.
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Wenn die Antriebsstange 10 aus dem Zylinder 9 herausbewegt wird, wie in 3 gezeigt, wird der Schwenkarm 4 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 5 verschwenkt. Dadurch wird das Scharnier geöffnet.
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Das Scharnier ist in der Weise ausgestaltet, dass die Feder
7 das Gewicht der Klappe
2 über den gesamten Öffnungsbereich trägt und ausgleicht. Der Antrieb
8 muss lediglich die Reibung überwinden. Hierdurch ist es möglich, dass die Klappe auch bei einem Ausfall des Antriebs
8, beispielsweise bei einem Stromausfall, weiterhin manuell geöffnet und geschlossen werden kann. Der Antrieb des Schwenkarms
4 erfolgt über eine lineare, motorische Bewegung. Scharnierseitig erfolgt die Übersetzung der linearen Bewegung des Antriebs
8 in eine Drehbewegung des Schwenkarms
4 durch die aus der
DE 101 07 138 A1 bekannte Kurvensteuerung. Die lineare Bewegung der Antriebsstange
10 des Antriebs
8 wird über den Wagen
12 in das Scharnier eingeleitet. Wenn der Antrieb
8 keine Selbsthemmung aufweist kann die Herdklappe
2 auch bei Stromausfall manuell geöffnet werden. Es ist allerdings auch möglich, dass bei einem Ausfall des Antriebs
8 durch eine Betätigung der Klappe
2 die Kupplung
11 ausrastet, um ein Öffnen und Schließen der Klappe
2 zu ermöglichen.
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4 und 5 zeigen eine zweite Ausführungsform des Scharniers, bei der übereinstimmende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind und nicht erneut beschrieben werden. Bei dieser Ausführungsform ist der Wagen 12 mit dem Schwenkarm 4 durch eine Hebelstange 16 verbunden. Die Hebelstange ist mit dem Wagen 12 gelenkig verbunden. Sie weist an ihrem dem Wagen 12 abgewandten Ende die Rolle 14 auf.
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Die Kupplung 11 ist sowohl bei der ersten Ausführungsform nach 2 und 3 wie auch bei der zweiten Ausführungsform nach 4 und 5 ausrastbar. Hierdurch ist eine manuelle Bedienung des Scharniers auch dann möglich, wenn der Antrieb 8 blockiert ist.
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Bei der dritten Ausführungsform nach 6 und 7 ist die Feder 7 nicht mit dem Antrieb 8 parallelgeschaltet, sondern in Serie geschaltet. Dementsprechend ist die Antriebsstange 10 des Linearantriebs 8 nicht mit dem Wagen 12 verbunden, sondern mit einem Ende der Feder 7. Das andere Ende der Feder 7 ist mit der Hebelstange 16 verbunden. Deren anderes Ende trägt die Rolle 14, die mit der Führungsbahn 15 in Wirkverbindung steht.
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Bei der Ausführungsform nach 6 und 7 kann die Scharnierbewegung über die Vorspannung der Feder 7 generiert werden. Das Schließmoment der Klappe 2 wird von der Kraft der Feder 7 beeinflusst. Wird diese Federkraft erhöht, steigt das Schließmoment des Scharniers. Ist dieses Schließmoment höher als das durch die Schwerkraft der Klappe 2 erzeugte Gegenmoment, schließt die Klappe 2. Zum Öffnen wird die Spannung der Feder 7 reduziert, wodurch das Scharniermoment geringer als das Klappenmoment wird und die Klappe 2 sich öffnet. Die Erhöhung und Verminderung der Spannung der Feder 7 erfolgt durch den Antrieb 8. Durch diese Antriebsmethode wird der Komfort beim manuellen Öffnen und Schließen der Klappe 2 erhöht. Das durch die Änderung der Federvorspannung modifizierte Scharniermoment unterstützt die manuelle Bewegung.
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Bei der vierten Ausführungsform nach 8 und 9 umfasst das Scharnier eine Reibrolle 17 zum Antrieb des Schwenkarms 4. Der Schwenkarm 4 weist eine Gegenfläche 18 auf, die im Wesentlichen konzentrisch um die Achse 5 verläuft. Die Reibrolle kann durch einen Rotationsantrieb angetrieben werden. Es ist allerdings auch möglich, dass die Reibrolle 17 durch einen Linearantrieb angetrieben wird (in der Zeichnung nicht dargestellt). In diesem Fall kann der Linearantrieb an einem Zapfen angreifen, der exzentrisch an der Reibrolle 17 angebracht ist.
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Bei der Ausführungsform nach 8 und 9 kann an Stelle der Reibrolle 17 ein Zahnrad verwendet werden. Bei dem Zahnrad kann nur ein Teil des Umfangs mit Zähnen versehen sein. Die Gegenfläche 18 ist in diesem Fall als Teil-Zahlkranz ausgebildet.
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10a zeigt einen Verschluss für die Klappe 2 des Herdes 1 gemäß 1. Der Verschluss kann eingreifen, wenn die Klappe 2 aus der gestrichelt gezeichneten, waagerechten, geöffneten Stellung in die durchgezogen gezeichnete, vertikale, geschlossene Stellung gebracht worden ist. Der Verschluss weist eine Sperrklinke 19 auf, die durch einen Antrieb 20 betätigbar ist und die mit einem Rastelement 21 verrastbar ist. Die Sperrklinke 19 weist einen nach außen vorstehenden, dreieckformigen Querschnitt auf. Sie greift in das entsprechend ausgebildete Rastelement 21 ein, das einen nach innen weisenden, dreieckförmigen Querschnitt aufweist. Die Sperrklinke 19 ist an ihrem gegenüberliegenden Ende mit einer Feder 22 verbunden, deren anderes Ende mit dem Antrieb 20 verbunden ist. Die Feder 22 ist als Druckfeder ausgebildet. Der Antrieb 20 ist als Linearantrieb ausgebildet.
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Im Betrieb befindet sich die Sperrklinke 19 zunächst in der eingezogenen Stellung (in 10a nicht dargestellt). Wenn die Klappe 2 die geschlossene Stellung erreicht hat, wird der Linearantrieb 20 in einer Richtung zur Klappe 2 hin betätigt. Dadurch verrastet die Sperrklinke 19 mit dem Rastelement 21. In der verrasteten Stellung wird die Klappe 2 zuverlässig gegen die Dichtungen 23 gedrückt, die an dem Herd 1 vorgesehen sind.
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Die Sperrklinke 19 und das Rastelement 21 können derart ausgebildet sein, dass die Klappe 2 auch dann manuell geöffnet werden kann, wenn der Linearantrieb 20 blockiert ist. In diesem Fall wird die Sperrklinke 19 entgegen der Kraft der Druckfeder 22 zum Linearantrieb 20 hin bewegt, und die Verrastung wird freigegeben.
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10b zeigt eine Abwandlung des Verschlusses gemäß 10a, bei der die Sperrklinke 19' als Rolle ausgestaltet ist und mit einem entsprechend ausgebildeten Rastelement 21' am Ende der Klappe 2 verrastet.
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Bei der in 11 gezeigten, zweiten Ausführungsform des Verschlusses werden übereinstimmende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht erneut beschrieben. Hier ist die Feder als Blattfeder 24 ausgebildet. Die Blattfeder 24 ist an ihrem der Klappe 2 abgewandtem Ende 25 fest eingespannt. An ihrem anderen Ende ist die Sperrklinke 19 vorgesehen. Zwischen den Enden der Blattfeder 24 greift der Linearantrieb 20 an. Die Sperrklinke 19 kann auch bei der Ausführungsform nach 11 durch eine manuelle Bewegung der Klappe 2 ausgerastet werden, wenn der Linearantrieb 20 blockiert ist.
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Bei der dritten Ausführungsform des Verschlusses, die in 12 gezeigt ist, ist das Rastelement 21 an dem Schwenkarm 4 vorgesehen. Ansonsten stimmt die dritte Ausführungsform nach 12 mit der ersten Ausführungsform nach 10a überein.
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Bei der vierten Ausführungsform nach 13 ist das Rastelement 21 an dem Wagen 12 vorgesehen. Es befindet sich an der Koppelstange 13 des Wagens 12.
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14a und 14b zeigen eine fünfte Ausführungsform des Verschlusses. Hier ist das Rastelement 19'' an einem Fanghaken 26 ausgebildet. Der Fanghaken 26 ist um eine Achse 27 an dem Herd 1 drehbar gelagert. Er ist durch eine Feder 28 belastet. Die Feder 28 ist als Zugfeder ausgebildet. Ihr oberes Ende 29 ist an dem Herd 1 befestigt. Ihr unteres Ende 30 ist an dem Fanghaken 26 an einer von der Achse 27 beabstandeten Stelle befestigt.
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Wenn sich die Klappe 2 in der geöffneten Stellung befindet, befindet sich auch der Verschluss in der in 14a gezeigten, geöffneten Stellung. An der Klappe 2 ist ein Rastelement 21'' vorgesehen, das als Stift ausgebildet ist. Das Rastelement 21'' befindet sich zunächst im Abstand von und außerhalb der Sperrklinke 19'', die als Vertiefung in dem Fanghaken 26 ausgebildet ist.
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Wenn die Klappe 2 geschlossen wird, bewegt sich das Rastelement 21'' in der Darstellung der 14a nach oben. Es dringt in die Sperrklinke 19'' ein und verdreht den Fanghaken 26 im Uhrzeigersinn um die Achse 27, bis der Fanghaken 26 die in 14b gezeigte, geschlossene Stellung erreicht. In dieser Stellung befindet sich das untere Ende 30 der Zugfeder 28 auf derselben Seite der Achse 27 wie das Rastelement 21''. Auf diese Weise wird der Fanghaken 26 zuverlässig in der geschlossenen Stellung gehalten.
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Zum Öffnen des Verschlusses kann die Kraft der Zugfeder 28 durch eine Bewegung ihres oberen Endes 29 vermindert werden. Dies kann durch einen Antrieb erfolgen (in der Zeichnung nicht dargestellt). Stattdessen kann die Klappe 2 auch von Hand geöffnet werden. In beiden Fällen wird das Rastelement 21'' aus der in 14b gezeigten, geschlossenen Stellung nach unten bewegt, bis das Rastelement 21'' aus der Sperrklinke 19'' freigegeben wird, wie in 14a gezeigt. Im Zuge dieser Bewegung wird der Fanghaken 26 um die Achse 27 in einer Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, bis ein Vorsprung 31 an dem Fanghaken 26 an einem Anschlag 32, der an dem Herd 1 vorgesehen ist, anliegt.
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Bei der Ausführungsform nach 14a und 14b fährt das als Stift ausgebildete Rastelement 21'' beim Schließen in die als Vertiefung ausgebildete Sperrklinke 19'' des scheibenförmigen Fanghakens 26 und verdreht diesen im Uhrzeigersinn, sodass die darin eingehängte Feder 28 über ihren Totpunkt läuft. Der dadurch entstehende Hebelarm der Federkraft hält die Klappe geschlossen. Zum Öffnen muss entweder manuell eine bestimmte Kraft aufgebracht werden, oder mittels eines Antriebs wird der scheibenförmige Fanghaken 26 geöffnet.
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Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, durch einen mechatronischen Impuls beim Beginn des Öffnungsvorgangs die Federeinhängung über den Totpunkt zu versetzen und damit das Drehmoment umzukehren, sodass der Fanghaken 26 die Öffnung unterstützt und das stiftförmige Rastelement 21'' und damit die Tür aufdrückt. Dies ist besonders vorteilhaft bei einer Klappe 2 ohne Griff, bei der die Öffnung durch ein Betätigungselement oder durch eine Sprachsteuerung gestartet werden kann.
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15 zeigt einen Dämpfer 33 für das Scharnier. Vorbekannte Dämpfer zeigen ein temperaturabhängiges Verhalten. Durch eine Erhöhung der Temperatur sinkt die Viskosität der Dämpferfüllung, sodass die Dämpfwirkung deutlich nachlässt. Um dies zu vermeiden weist der Dämpfer 33 zwei Klemmbacken 34, 35 auf, die an den Enden von Antriebsstangen 36, 37 von elektromechanischen Linearantrieben 38, 39 angeordnet sind. Zur Verbesserung der Dämpfungswirkung sind zwei Klemmbacken 34, 35 vorgesehen. In bestimmten Anwendungsfällen kann allerdings eine Klemmbacke 34, 35 ausreichend sein. Die Klemmbacken 34, 35 liegen zu beiden Seiten des Wagens 12 oder der Koppelstange 13. Die Klemmbacken 34, 35 können die Bewegung des Scharniers und damit der Klappe 2 in Abhängigkeit von Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und/oder Drehwinkel der Klappe 2 vorzugsweise proportional derart verzögern, dass die jeweilige Endstellung der Tür (geschlossen oder geöffnet) abgedämpft erreicht wird. Dabei kann das Ausmaß der Dämpfung eingestellt werden.
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Der Herd 1 weist an beiden Seiten der Öffnung 3 jeweils eine Klemmschutzleiste 40 auf. Die Klemmschutzleisten 40 verlaufen in vertikaler Richtung. Sie unterbrechen die Schließbewegung, wenn sich ein Gegenstand, insbesondere ein Körperteil, zwischen der Klappe 2 und dem Herd 1 befindet.