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Die Erfindung betrifft eine Schließfolgeregelung für Türschließer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 0 386 600 A1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Schließfolge zweier mittels je eines Türschließers schließbarer Flügel von Fenstern oder Türen bekannt. Die Antriebsachse des gangflügelseitigen Türschließers trägt einen Sperrnocken, der mit einem federbelasteten Sperrhebel eine Sperreinrichtung für den teilgeöffneten, die korrekte Schließfolge ermöglichenden Gangflügel bildet, und der über ein Zugglied mit einem Auslösehebel verbunden ist, welcher mit einem mit der Antriebsachse des standflügelseitigen Türschließers verbundenen Auslösenocken eine Auslöseeinrichtung bildet, die den Sperrhebel etwa in der Schließstellung des Standflügels gegen den Widerstand einer Belastungsfeder oder -federn in einer wirkungslosen Stellung hält.
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Nachteilig ist die Vielzahl von Bauteilen, wobei durch Toleranzen, Abnutzungen und Längenänderungen möglicherweise die Funktionssicherheit beeinträchtigt ist. Die Feststellung des Gangflügels erfolgt gegen einen Anschlag, wodurch insbesondere bei einem großen, schweren Türflügel eine hohe Energie abgebaut werden muss, was zu Beschädigungen führen könnte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere und zuverlässige Schließfolgeregelung für Türantriebe zu schaffen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung stellt sicher, dass an einer zweiflügeligen, einen Gangflügel und einen Standflügel aufweisenden, mit Türantrieben ausgestatteten Tür der unterschlagende Standflügel folgerichtig vor dem überschlagenden Gangflügel schließt. Dazu wird der Gangflügel bei geöffnetem Standflügel durch eine Sperreinrichtung in einer teilweise geöffneten Stellung gehalten, wobei die Sperreinrichtung mit einer vom Standflügel betätigbaren Auslöseeinrichtung zusammenwirkt.
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Die im Fußboden unterhalb der Türflügel angeordneten Türantriebe sind mit ihren Abtriebswellen jeweils mit dem zugeordneten Flügel der Türe drehfest verbunden. Die Sperreirichtung ist hierbei am gangflügelseitigen Türantrieb und die Auslöseeinrichtung am standflügelseitigen Türantrieb als nachrüstbares Modul angeordnet, wobei zwischen der Auslöseeinrichtung und der Sperreinrichtung ein Übertragungselement vorgesehen ist, wodurch die Auslöseeinrichtung mit der Sperreinrichtung zusammenwirkt.
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Die um die Abtriebswelle des standflügelseitigen Türantriebs angeordnete Auslöseeinrichtung erfasst abhängig von der Drehstellung der Abtriebswelle den Türöffnungswinkel des Standflügels. Nahe der Schließlage des Standflügels, d. h. wenn dieser so weit geschlossen ist, dass der mit einem überstehenden Falz versehene Gangflügel sicher nicht mehr vor dem Standflügel schließen kann, wird durch einen Mitnehmer ein Auslöseschieber betätigt. Dadurch wird die Drehbewegung der Abtriebswelle in eine lineare Bewegung überführt, welche mit einem Übertragungselement, beispielsweise einer Stange oder einem Bowdenzug, zur am gangflügelseitigen Türantrieb angeordneten Sperreinrichtung übertragen wird.
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Zwischen der Auslöseeinrichtung und der Sperreinrichtung ist eine Vorrichtung vorgesehen, die ein variables Übersetzungsverhältnis der auslösenden Hubbewegung des Übertragungselements bewirkt, so dass der für die Sperreinrichtung erforderliche Weg und die erforderliche Kraft in der jeweiligen Betätigungsphase zur Verfügung stehen. Vorteilhaft können durch diese Vorrichtung sowohl fertigungsbedingte Toleranzen, Abnutzung als auch eine mögliche Längenänderung des Übertragungselements kompensiert werden.
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Die vorgesehene Sperreinrichtung weist eine Sperre auf, welche eine Feststellung des Gangflügels bei beliebigen Türöffnungswinkeln ermöglicht, indem mehrere vorzugsweise als Rollen ausgebildete Sperrkörper die gangflügelseige Abtriebswelle direkt oder indirekt über ein auf der Abtriebswelle drehfest angeordnetes Lager gegen in einem Lagerring der Sperre angeordnete, dem jeweiligen Sperrkörper zugeordnete Kontur klemmen. Dadurch müssen nicht die hohen Kräfte eines sich bewegenden Flügels abgefangen werden. Vorteilhaft werden die Sperrkörper durch einen mit Zähnen versehenen Schaltring, welcher durch einen Freigabeschieber mit der Auslöseeinrichtung wirkverbunden betätigt wird, wieder gelöst, wobei jedem Sperrelement ein Zahn zugeordnet ist.
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Weiterhin ist eine Überlastsicherung vorgesehen, welche eine Beschädigung des Gangflügels oder der Sperreinrichtung verhindert, wenn ein unsachgemäßes, manuelles Schließen des festgestellten Gangflügels erfolgt. Dabei dreht sich die Sperre mit dem die Sperrkörper tragenden Lagerring gegen den Schaltring, wodurch ein Lösen der Sperre bewirkt wird. Vorteilhaft sind für die Überlastauslösung keine zusätzlichen Freigabeelemente in der Sperre erforderlich, da eine kinematische Umkehrung der Wirkung des Schaltrings in Bezug auf die im Lagerring angeordneten Sperrkörper bei einem Auslösen durch die Auslöseeinrichtung des Standflügels bzw. bei Überlast vorgesehen ist.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 eine gattungsmäßige zweiflügelige, mit Türantrieben versehene Tür mit einer Vorrichtung zur Schließfolgeregelung;
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2 eine Ansicht auf die Türantriebe gemäß 1, freigestellt in der Draufsicht;
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3 die Türantriebe mit der Vorrichtung zur Schließfolgeregelung mit abgenommener Bodendeckplatte;
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4 einen Ausschnitt der Betätigungsübertragung der Hubbewegung des Übertragungselements im Bereich des Kipphebels am gangflügelseitigen Türantrieb in vergrößerter Darstellung;
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5 einen Ausschnitt der der Sperreinrichtung am gangflügelseitigen Türantrieb mit Sperre und Freigabeschieber;
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6 die teilmontierte Sperre im Schrägblid;
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7 den Schaltring der Sperre im Schrägbild;
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8 den Lagerring der Sperre im Schrägbild;
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9 einen Ausschnitt der Sperre gemäß 5 bei betätigter Sperre;
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10 einen Ausschnitt gemäß 9, jedoch beim Lösen der Sperre;
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11 ein Ausschnitt der Sperreinrichtung am gangflügelseitigen Türschließer mit Überlastschieber bei Überlastauslösung.
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In der 1 ist eine zweiflügelige Tür gezeigt, mit einem überschlagenden Gangflügel 1 und einem unterschlagenden Standflügel 2. Dabei ist jedem Flügel 1, 2 ein Türantrieb 3, 4 zugeordnet. Der unterhalb des Gangflügels 1 im Boden angeordnete gangflügelseitige Türantrieb 3 ist mit seiner Abtriebswelle 5 mit dem Gangflügel 1 drehfest verbunden. Entsprechend ist der unterhalb des Standflügels 2 im Boden angeordnete standflügelseitige Türantrieb 4 mit seiner Abtriebswelle 6 mit dem Standflügel 2 drehfest verbunden. Die im Boden eingelassenen Türantriebe 3, 4 sind jeweils mit einer Bodendeckplatte am Fußboden abgedeckt. Zwischen den Türantrieben 3, 4 ist ein Übertragungselement 7 angeordnet, das Teil der im Folgenden beschriebenen Schließfolgeregelung ist, welche ein folgerichtiges Schließen des Standflügels 2 vor dem Gangflügel 1 bewirkt.
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In der 2 sind die Türantriebe 3, 4 mit den Abtriebswellen 5, 6 freigestellt in einer Draufsicht gezeigt. Zusätzlich zu dem zwischen den Türantrieben 3, 4 angeordneten Übertragungselement 7 sind noch Steuerleitungen 8, 9 gezeigt, über die bei mit einer Feststelleinrichtung versehenen Antrieben 3, 4 eine beispielsweise elektromagnetische Feststelleinrichtung steuerbar ist, welche es ermöglicht die Flügel 1, 2 der Türe in einer Offenstellung zu halten. Dies erfolgt häufig durch die Betätigung eines Hydraulikventils im Türantrieb 3, 4.
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In der 3 sind die Türantriebe 3, 4 ohne Bodenabdeckungen gezeigt, sodass die Elemente der Schließfolgeregelung zu sehen sind. Zur Regelung der Schließfolge ist standflügelseitig eine Auslöseeinrichtung 10 und gangflügelseitig eine Sperreinrichtung 11 angeordnet, welche jeweils als Modul am zugeordneten Antrieb 3, 4 anbringbar ist. Dabei verhindert die Sperreinrichtung 11 ein Schließen des Gangflügels 1, wenn der Standflügel 2 sich in einer zumindest teilweise geöffneten Stellung befindet. Die Auslöseeinrichtung 10 und die Sperreinrichtung 11 sind als vorgefertigtes, separates Modul auf dem jeweiligen Türantrieb 3, 4 festgelegt. In den Figuren sind sowohl Auslöseeinrichtung 10 als auch die Sperreinrichtung 11 mit abgenommenem Gehäuse gezeigt. Das Übertragungselement 7 ist längenbezogen entsprechend dem Montageabstand der Türantriebe 3, 4 vorkonfektioniert oder wird bei der Montage auf die erforderliche Länge abgestimmt.
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Der Standflügel 2 wirkt über die Auslöseeinrichtung 10 und das Übertragungselement 7, beispielsweise einem Bowdenzug oder eine Stange, auf die Sperreinrichtung 11 ein. Bei geschlossenem Standflügel 2 löst die Auslöseeinrichtung 10 die Sperreinrichtung 11, damit der Gangflügel 1 durch den Türantrieb 3 in die Geschlossenlage geführt wird, wodurch es gewährleistet ist, dass der unterschlagende Standflügel 2 vor dem überschlagenden Gangflügel 1 in richtiger Schließfolge geschlossen wird.
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Die Auslöseeinrichtung 10 weist eine Achsaufnahme 12 auf, die drehfest mit der Abtriebswelle 6 um diese herum angeordnet ist. Auf der Achsaufnahme 12 ist ein Mitnehmer 13 festgelegt, der mit einem Auslöseschieber 14 zusammenwirkt, an dem ein Haken 15 ausgebildet ist, welcher über die Achsaufnahme 12 hinweg in den Bewegungsbereich des Mitnehmers 13 ragt. Bei einem Unterschreiten eines bestimmten Öffnungswinkels des Standflügels 2 nimmt der Mitnehmer 13 den Haken 15 des Auslöseschiebers 14 gegen die Kraft einer Feder 16 mit, wodurch das Übertragungselement 7 zur Freigabe der Sperreinrichtung 11 verschoben wird. Die Feder 16 ist in einer Aussparung 17 des Auslöseschiebers 14 angeordnet und stützt sich gegen einen Führungsbock 18 ab, welcher in die Aussparung 17 zur Führung des Auslöseschiebers 14 eingreift. In 3 ist der Mitnehmer 13 zu Beginn des Freigabevorgangs dargestellt, wobei sich der Mitnehmer 13 gerade in Anlage mit dem Haken 15 des Auslöseschiebers 14 bei einem Türöffnungswinkel des Standflügels 2 von beispielsweise 15° befindet, bei welchem gewährleistet ist, dass der überschlagende Gangflügel 1 nach dem Standflügel 2 schließt.
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An einem Fortsatz 19 des Auslöseschiebers 14 ist ein Klemmstück 20 festgelegt, an dem das Übertragungselement 7, hier ein Bowdenzug, mit seinem Drahtseil 21 geklemmt ist. Die Drahtseilhülle 22 des Bowdenzugs ist in einer Aufnahme 23 abgestützt. Andernends ist das Übertragungselement 7 in der Sperreinrichtung 11 aufgenommen, wobei die Drahtseilhülle 22 ebenfalls in einer Aufnahme 23 abgestützt ist. Das Drahtseil 21 ist hier im Drahtseilspanner 24 festgelegt, welcher Teil einer Zugstange 25 ist.
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Zwischen der Auslöseeinrichtung 10 und der Sperreinrichtung 11 ist eine Vorrichtung vorgesehen, die ein variables Übersetzungsverhältnis der auslösenden Hubbewegung des Übertragungselements 7 bewirkt. Diese Vorrichtung ist im Bereich der Sperreinrichtung 11 angeordnet.
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Die Hubbewegung des Übertragungselements 7 wird durch die Zugstange 25 auf einen Kipphebel 26 übertragen, welcher mit einer Lagerachse 27 drehgelenkig in der Sperreinrichtung 11 gelagert ist. Ein auf dem Kipphebel 26 festgelegter Zapfen 28 greift in eine Kulisse 29 ein, welche an einem Freigabeschieber 30 ausgespart ist. Der Freigabeschieber 30 dient zum Lösen der Sperre 31 der Sperreinrichtung 11, wodurch der gangflügelseitige Türantrieb 3 freigegeben wird. Der Freigabeschieber 30 ist ebenfalls mit einer Aussparung 17 versehen und an einem Führungsbock 18 geführt.
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Die Hubbewegung des Übertragungselements 7 wird daher zunächst in eine Drehbewegung des Kipphebels 26 umgewandelt und durch den in der Kulisse 29 geführten Zapfen 28 wieder in eine lineare Bewegung des Freigabeschiebers 30 übertragen. Der in der Lagerachse 27 drehgelagerte Kipphebel 26 mit dem in der Kulisse 29 im Freigabeschieber 30 geführten Zapfen 28 ermöglicht dabei ein variables Übersetzungsverhältnis während des Freigabevorgangs der Sperreinrichtung 11. Die Kontur der Kulisse 29 ist kurvenförmig gebogen und kann in drei Bereiche gegliedert werden, die als Funktionsbereiche FB1 bis FB3 bezeichnet sind, wie diese in 4 gezeigt sind.
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Der Funktionsbereich FB1 ist ein Bereich großer Steigung in der Kulisse 29, wodurch die Drehbewegung des Kipphebels 26 einen relativ großen Hub des Freigabeschiebers 30 bewirkt. Es werden dadurch insbesondere Fertigungstoleranzen, Abnutzung oder Längenunterschiede des Drahtseils 21, welche durch Temperaturschwankungen oder Längendehnung entstehen können, oder auch ein in der Sperre 31 erforderliches Bewegungsspiel ausgeglichen, wodurch eine sichere Betätigung der Sperre 31 gewährleistet ist.
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Im Funktionsbereich FB2, der den Bereich des Übergangs in den Scheitel der kurvenförmigen Kontur der Kulisse 29 angibt, erfolgt lediglich noch ein geringer Hub des Freigabeschiebers 30, jedoch wird eine große Kraftwirkung auf den Freigabeschieber 30 erzielt. Es ist zur Verschiebung des Freigabeschiebers 30 nur eine geringe Kraft am Übertragungselement 7 erforderlich, wobei eine große Kraft zum Lösen der Sperre 31 gegeben ist, sodass ein sicheres Freigeben der Sperre gewährleistet ist.
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Der Funktionsbereich FB3 gibt einen Bereich an, in dem die Krümmung der Kulisse 29 einen Kreisbogen um die Lagerachse 27 beschreibt, wodurch eine weitere Verschiebebewegung des Übertragungselements 7 keine Verschiebebewegung des Freigabeschiebers 30 bewirkt. Durch diesen Leerhub des Übertragungselements 7 können Toleranzen, eine Abnutzung im gesamten Übertragungssystem oder einer Längung des Drahtseils 21 ausgeglichen werden.
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In der 5 ist die Sperre 31 der Sperreinrichtung 11 im Ausschnitt gezeigt, wobei eine Abdeckung der Sperre 31 entfernt ist, um die Elemente der Sperre 31 zu zeigen.
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Die Sperre 31 umfasst ein Sperrengehäuse 32, welches eine Aussparung 33 zum Durchgriff des Freigabeschiebers 30 aufweist. Das Sperrengehäuse 32 nimmt auch die in den Figuren nicht dargestellte Abdeckung der Sperre 31 auf. Weiterhin ist eine Nase 34 am Umfang des Sperrengehäuses 32 angeordnet, welche, wie nachfolgend noch beschrieben, Bestandteil einer Einrichtung zum Überdrücken der Sperreinrichtung 11 ist. Ein Überdrücken erfolgt durch die manuelle Betätigung des festgestellten Gangflügels 1 in Schließrichtung gegen die Sperre 31.
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Im Sperrengehäuse 32 sind desweiteren ein Schaltring 35 und ein Lagerring 36 aufgenommen, die in den 7 und 8 als Einzelteil gezeigt sind. Der Lagerring 36 ist dabei im Sperrengehäuse 32 über dem Schaltring 35 angeordnet, wodurch am Schaltring 35 angeordnete Zähne 37 in den Bereich innerhalb des Lagerrings 36 hinein ragen, wie es in der 6 gezeigt ist. Der Schaltring 35 und der Lagerring 36 sind in der Anzahl und der Anordnung der einander zugeordneten Teile abgestimmt, welche vorzugsweise am Umfang gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
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Wie es in der 7 gezeigt ist, ist am Schaltring 35 eine Aufnahme 38 vorhanden, in welche der Freigabeschieber 30 schwenkbeweglich beispielsweise mittels eines Bolzens festlegbar ist. Der Lagerring 36 weist an seinem Umfang mehrere jeweils mit einem Gewinde versehene Bohrungen 39 auf, welche in jeweils einer zugeordneten Nut 43 enden. Zwischen den benachbarten Nuten 43 ist jeweils ein Abschnitt mit einer Kontur 41 angeordnet. Auf der Abtriebswelle 5 ist ein Lager 42 drehfest angeordnet, welches innerhalb der Sperre 31 aufgenommen ist.
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In jeder der Nuten 43 im Lagerring 36 ist ein mit einer Feder 40 beaufschlagter Stößel 44 angeordnet, welcher auf einen Sperrkörper 45 einwirkt. In den Bohrungen 39 ist jeweils ein Gewindestift 46 angeordnet, welcher zu Einstellung der Kraftwirkung der Feder 40 auf den Stößel 44 und damit auf den Sperrkörper 45 dient. Wie es in den Figuren gezeigt ist, liegt jeder der Sperrkörper 45 federbelastet am äußeren Umfang des Lagers 42 und an der zugeordneten Kontur 41 des Lagerrings 36 an.
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In der 5 ist die Sperre 31 mit dem Freigabeschieber 30 dargestellt, wobei der Lagerring 36 im Bereich des Freigabeschiebers 30 ausgespart ist, um dessen Anordnung am Schaltring 35 zu zeigen. Der ausgesparte Bereich ist durch mit Pfeilen A bezeichnete gestrichelte Linien markiert. In der 5 ist die Sperre 31 aktiviert und der Gangflügel 1 in einer teilweise geöffneten Stellung festgestellt. In der 9 ist diese aktivierte Stellung der Sperre 31 im Ausschnitt gezeigt. Die Sperrkörper 45 liegen federbelastet an der Kontur 41 und am äußeren Umfang des Lagers 42 an. Die Kontur 41 ist keilförmig ausgebildet, sodass sich der Abstand zwischen der Kontur 41 und dem Lager 42 in Richtung auf den Zahn 37 des Schaltrings 35 verringert. Durch das Drehmoment des gangflügelseitigen Türantriebs 3 in Schließrichtung werden die Sperrkörper 45 im Klemmbereich der Kontur 41 zwischen der Kontur 41 und dem Lager 42 verklemmt, wodurch das drehfest auf der Abtriebswelle 5 angeordnete Lager 42 gegen den in der Sperre 31 drehfest aufgenommen Lagerring festgestellt ist. Die Sperre 31 selbst ist dabei mit ihrer Nase 34 in einer Vertiefung 47 eines Überlastschiebers 48 abgestützt, wie es in der 3 gezeigt ist. Die Schließbewegung des Gangflügels 1 wird bei geöffnetem Standflügel 2 sofort gestoppt, wodurch nicht die hohe kinetische Energie eines sich bewegenden Gangflügels 1, welche durch die Flügelmasse und die Geschwindigkeit des Flügels bestimmt ist, in der Sperre 31 abgebaut werden muss. Eine Bewegung des Gangflügels 1 in Öffnungsrichtung ist jederzeit möglich, da bei einer Drehbewegung der Abtriebswelle 5 im Uhrzeigersinn die Sperrkörper 45 durch das Lager 42 in Richtung des erweiterten Bereichs der Kontur 41 verlagert werden.
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Das Auslösen der Sperre 31 wird durch das Schließen des Standflügels 2 eingeleitet. Sobald der Standflügel 2 einen bestimmten Türöffnungswinkel unterschreitet, wird durch die Auslöseeinrichtung 10 und das Übertragungselement 7 der Freigabeschieber 30 nach links verschoben und am Schaltring 35 in eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn umgewandelt. Die Zähne 37 des Schaltrings 35 gelangen zunächst in Anlage mit den zugeordneten Sperrkörpern 45 und drängen diese bei weiterem Drehen in Richtung auf die federbelasteten Stößel 44 in den erweiterten Bereich der Keilfläche der Kontur 41 zurück, wie es in der 10 im Ausschnitt gezeigt ist. Damit wird die Klemmung der Sperrkörper 45 zwischen dem Lagerring 36 und dem Lager 42 aufgehoben, wodurch die Abtriebswelle 5 des gangflügelseitigen Türantriebs 3 frei und der Gangflügel 1 in seine Schließlage geführt wird.
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Wie vorstehend bereits erwähnt, umfasst die Sperreinrichtung 11 eine Überlastsicherung, welche es verhindert, dass durch unsachgemäßes manuelles Schließen des durch den geöffneten Standflügel 2 festgestellten Gangflügels 1 eine Beschädigung des Gangflügels 1 oder der Sperreinrichtung 11 erfolgt. Ausgehend von der in den 5 und 9 gezeigten festgestellten Position des Lagers 42 und somit des gangflügelseitigen Türantriebs 3, ist in den 10 und 11 ein Überdrücken der Sperre 31 durch manuelle Betätigung des Gangflügels 1 in Schließrichtung im Ausschnitt gezeigt.
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Der Überlastschieber 48 ist in einer Führung 49 geführt und durch eine Überlastfeder 50 beaufschlagt. Das Verhalten des Überlastschiebers 48 ist mittels einer Einstellschraube 51 einstellbar. In der Normalstellung ist die Nase 34 des Sperrengehäuses 32 in der Vertiefung 47 des Überlastschiebers 48 aufgenommen. Wird nun der festgestellte Gangflügel 1 manuell in Schließrichtung betätigt, so wird durch die Sperrung zwischen dem drehfest auf der Abtriebswelle 5 des gangflügelseitigen Türantriebs 3 angeordneten Lager 42 und dem drehfest im Sperrengehäuse 32 aufgenommenen Lagerring 36 diese Drehbewegung des Gangflügels 1 entgegen dem Uhrzeigersinn auf das Sperrengehäuse 32 mit der Nase 34 übertragen.
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Diese Kraftwirkung der Drehbewegung führt dazu, dass die Nase 34 durch die Kraftübertragung entlang ihrer Schräge den Überlastschiebers 48 gegen die Überlastfeder 50 zurückdrängt und sich so innerhalb der Vertiefung 47 entgegen den Uhrzeigersinn verlagern kann. Damit verlagert sich der Lagerring 36 mit den Sperrkörpern 45 in Richtung auf die Zähne 37 des feststehenden Schaltrings 35, welcher durch die bei geöffnetem Standflügel 2 unbetätigte Auslöseeinrichtung 10 und dem somit feststehenden Freigabeschieber 30 abgestützt ist. Die Zähne 37 des Schaltrings 35 gelangen zunächst in Anlage mit den zugeordneten Sperrkörpern 45 und drängen bei weiterem manuellen Schließen des Gangflügels 1 die Sperrkörper 45 in Richtung auf die federbelasteten Stößel 44 in den erweiterten Bereich der Keilfläche der Kontur 41 zurück, wodurch die Klemmung der Sperrkörpern 45 zwischen dem Lagerring 36 und dem Lager 42 soweit gelöst wird, dass der Gangflügel 1 gebremst schließen kann. Dadurch erfolgt der Abbau von kinetischer Energie, wodurch der Gangflügel 1 nicht unnötig heftig zuschlägt.
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Im Gegensatz zum Auslösen der Sperre 31 durch Schließen des Standflügels 2, wobei der Freigabeschieber 30 den Schaltring 35 gegen den feststehenden Lagerring 36 dreht, dreht bei Überlast der Lagerring 36 gegen den feststehenden Schaltring 35. Jedoch sind vorteilhaft keine zusätzlichen Freigabeelemente in der Sperre 31 für eine Überlastauslösung erforderlich, da die kinematische Wirkung in Bezug auf die Sperrkörper 45 identisch ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gangflügel
- 2
- Standflügel
- 3
- Türantrieb, gangflügelseitig
- 4
- Türantrieb, standflügelseitig
- 5
- Abtriebswelle
- 6
- Abtriebswelle
- 7
- Übertragungselement
- 8
- Steuerleitung
- 9
- Steuerleitung
- 10
- Auslöseeinrichtung
- 11
- Sperreinrichtung
- 12
- Achsaufnahme
- 13
- Mitnehmer
- 14
- Auslöseschieber
- 15
- Haken
- 16
- Feder
- 17
- Aussparung
- 18
- Führungsbock
- 19
- Fortsatz
- 20
- Klemmstück
- 21
- Drahtseil
- 22
- Drahtseilhülle
- 23
- Aufnahme
- 24
- Drahtseilspanner
- 25
- Zugstange
- 26
- Kipphebel
- 27
- Lagerachse
- 28
- Zapfen
- 29
- Kulisse
- 30
- Freigabeschieber
- 31
- Sperre
- 32
- Sperrengehäuse
- 33
- Aussparung
- 34
- Nase
- 35
- Schaltring
- 36
- Lagerring
- 37
- Zahn
- 38
- Aufnahme
- 39
- Bohrung
- 40
- Feder
- 41
- Kontur
- 42
- Lager
- 43
- Nut
- 44
- Stößel
- 45
- Sperrkörper
- 46
- Gewindestift
- 47
- Vertiefung
- 48
- Überlastschieber
- 49
- Führung
- 50
- Überlastfeder
- 51
- Einstellschraube
- FB1
- Funktionsbereich
- FB2
- Funktionsbereich
- FB3
- Funktionsbereich