DE10107138A1 - Scharnier für eine Herdklappe - Google Patents
Scharnier für eine HerdklappeInfo
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Abstract
Ein Scharnier für eine Herdklappe umfaßt ein Gehäuse (1), an dem ein Steckteil (2) schwenkbar gelagert ist. Um die Schließkraft des Scharniers einstellen zu können, umfaßt das Scharnier eine Federführung (3), die durch eine Feder (6), vorzugsweise eine Druckfeder, belastet ist und die mit dem Steckteil (2) verbunden ist. Das Scharnier umfaßt ferner einen Kasten (4), der in dem Gehäuse 1 geführt und durch die Feder (6) belastet ist. Der Kasten (4) umfaßt eine Rolle (7), die mit einer an dem Steckteil (2) vorgesehenen Führungsbahn (13) zusammenwirkt (Fig. 2).
Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für eine Herdklappe, das auch als "Herdschar
nier" bezeichnet werden kann, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Herdscharniere sind bereits bekannt. Sie weisen im allgemeinen ein Ge
häuse auf, an dem ein Steckteil schwenkbar gelagert ist. Das Gehäuse wird an der
Herdklappe befestigt. Das Steckteil wird in den Herd bzw. in das Gehäuse des Her
des, beispielsweise eine Seitenwand, eingesteckt oder dort anderweitig befestigt.
Das Gehäuse kann im wesentlichen kastenförmig ausgestaltet sein. Die Schwen
kachse kann sich in einer Ecke des Gehäuses befinden, beispielsweise in einer
unteren äußeren Ecke, insbesondere auf derjenigen Seite des Gehäuses, die dem
aus dem Gehäuse herausragenden Teil des Steckteils abgewandt ist.
Herdscharniere dieser Art weisen oftmals eine Feder auf, durch die das Gewicht
der Herdklappe ausgeglichen werden soll. Die Herdklappe ist üblicherweise an ei
ner waagrechten Achse an der Vorderseite des Herdes schwenkbar gelagert, wobei
sich die Herdklappe in der Schließstellung vertikal über der Schwenkachse befindet
und bis zu einem Winkel von beispielsweise 90° nach außen aufgeschwenkt wer
den kann. Im Verlauf dieses Schwenkvorgangs nimmt das Öffnungsdrehmoment
der Herdklappe in einem im wesentlichen sinusförmigen Verlauf zu. Durch die Fe
der des Herdscharniers kann dieses Öffnungsmoment (Türendrehmoment) der
Herdklappe ausgeglichen werden. Ferner kann durch die Feder auch eine be
stimmte Schließkraft der Herdklappe in ihrer Schließstellung erzeugt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herdscharnier der eingangs angegebenen Art
vorzuschlagen, bei dem die Schließkraft zuverlässig eingestellt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Das Scharnier umfaßt eine Federführung, die durch eine Feder
belastet ist. Bei dieser Feder handelt es sich vorzugsweise um eine Torsionsfeder
oder Spiralfeder. Ferner umfaßt das Scharnier einen Kasten, der in dem Gehäuse
geführt ist und der durch die Feder belastet ist. Der Kasten umfaßt eine Rolle, die
mit einer an dem Steckteil vorgesehenen Führungsbahn zusammenwirkt. Die Rolle
kann auch als Rastrolle oder Führungsrolle bezeichnet werden. Es ist allerdings
nicht zwingend erforderlich, daß die Rolle eine Rollbewegung ausführt. Anstelle
einer Rolle im eigentlichen Sinn kann auch ein anderes Führungselement verwen
det werden, welches starr ausgebildet ist und an der oder auf der Führungsbahn
gleitet oder welches schwenkbar ausgebildet ist und welches beim Gleiten längs
der Führungsbahn eine Schwenkbewegung ausführen kann. Die Rolle bzw. das
sonstige Führungselement kann an der oder in der oder auf der Führungsbahn ge
führt sein. Es kann durch die Führungsbahn allerdings auch auf andere Weise ge
führt sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Führungselement als Rolle aus
gebildet ist und auf der Führungsbahn abrollt.
Durch die Ausgestaltung der Führungsbahn kann das von dem Scharnier auf die
Herdklappe ausgeübte Drehmoment beeinflußt werden. Dieses Drehmoment hängt
von der Neigung der Führungsbahn und dem erreichten Drehwinkel bzw. Öff
nungswinkel ab. Insbesondere kann durch das erfindungsgemäße Scharnier die
Schließkraft, die überwunden werden muß, um die Herdklappe auf der Schließstel
lung zu bringen, durch eine entsprechende Ausgestaltung bzw. Neigung der Füh
rungsbahn eingestellt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise umfaßt das Scharnier eine Koppel, die zum einen an der Federfüh
rung und zum anderen an dem Steckteil angelenkt ist. Die Koppel bewirkt dadurch
die Verbindung zwischen der Federführung und dem Steckteil. Durch die Koppel
wird eine gelenkige Verbindung zwischen Federführung und Steckteil geschaffen,
die es insbesondere ermöglicht, daß die Federführung eine ausschließlich geradli
nige Bewegung durchführt und daß das Steckteil eine ausschließliche Schwenkbe
wegung um seine Drehachse durchführt.
Vorzugsweise ist die Feder als Druckfeder ausgebildet. Eine Druckfeder, insbeson
dere eine Torsionsfeder, die auf Druck belastet ist, ist weniger schwingungsanfällig
als eine auf Zug belastete Feder, so daß weniger störende Geräusche erzeugt
werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Führungsbahn in der
Schließstellung des Scharniers eine die erforderliche Schließkraft bewirkende Nei
gung auf. Nach den gesetzlichen Vorschriften müssen Herdklappen eine bestimmte
Schließkraft erreichen. Diese Schließkraft kann durch die entsprechende Neigung
der Führungsbahn auf einfache Weise erzeugt werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Füh
rungsbahn bei einer bestimmten Öffnung des Scharniers einen neutralen Abschnitt
aufweist. Dabei handelt es sich vorzugsweise um einen Öffnungswinkel von etwa
20°, der den sogenannten "Grillstop" bildet. Der Winkel kann allerdings im Bereich
von 10° bis 30° liegen und in bestimmten Fällen auch noch mehr oder weniger be
tragen. Der neutrale Abschnitt der Kurve bewirkt den "Grillstop" der Herdklappe bei
dem vorgegebenen Öffnungswinkel.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Kasten eine Bremse für die Federführung vorgesehen ist. Hierdurch kann die Be
wegung der Federführung und damit des Scharniers gebremst und gedämpft wer
den. Vorteilhaft ist es, wenn die Bremse durch die Feder, die vorzugsweise als
Druckfeder ausgebildet ist, beaufschlagt ist. Die Bremse kann konische Schalen
umfassen. Die Anordnung ist vorzugsweise derart getroffen, daß die konischen
Schalen durch die Federkraft zusammengedrückt werden, so daß die Bremskraft
durch eine Erhöhung der Federkraft erhöht wird.
Die Vorspannung der Feder kann veränderbar sein. Vorteilhaft ist es, wenn ein An
schlag für die Feder verstellbar ist. Dieser Anschlag kann als Mutter ausgestaltet
sein oder eine Mutter umfassen, so daß durch eine Drehung eine Änderung der
Feder-Vorspannung erzeugt werden kann. Vorzugsweise ist die Anordnung derart
getroffen, daß die Mutter oder das sonstige Bauteil zur Veränderung der Vorspan
nung der Feder von Hand verstellbar ist. Das Scharnier kann durch eine Verände
rung der Feder-Vorspannung an verschiedene Herdklappen angepaßt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehen anhand der beigefügten
Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das Scharnier in der Schließstellung in einer Ansicht von vorne,
Fig. 2 das Scharnier gemäß Fig. 1 in der Schließstellung in einer Seiten
ansicht,
Fig. 3 das Scharnier gemäß Fig. 1 und Fig. 2 in einer Öffnungsstellung
mit einem Öffnungswinkel von etwa 45° in einer Seitenansicht,
Fig. 4 das Scharnier gemäß Fig. 1-3 in der Offenstellung mit einem
Öffnungswinkel von im wesentlichen 90° in einer Seitenansicht,
Fig. 5 das Scharnier gemäß Fig. 1-4 in der Schließstellung in einer An
sicht von oben,
Fig. 6 das Scharnier in der Schließstellung in einer vergrößerten Seiten
ansicht,
Fig. 7 das Gehäuse und den Kasten des Scharniers in einer Ansicht von
oben,
Fig. 8 die Führungsbahn des Steckteils in einer vergrößerten Seitenan
sicht,
Fig. 9 die Bremse für die Federführung in einer vergrößerten Seitenan
sicht,
Fig. 10 die konischen Schalen der Bremse in einer Seitenansicht,
Fig. 11 die konischen Schalen der Bremse in einer Ansicht von oben und
Fig. 12 den Verlauf des Drehmoments in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel
des Scharniers.
Das Gehäuse 1 des Scharniers, das auch als Scharnierkörper bezeichnet werden
kann, kann in die Herdtüre eingebaut werden. An dem Gehäuse 1 ist ein Steckteil 2
um eine Achse 10 schwenkbar gelagert. Die Verbindung zum Herd erfolgt über das
Steckteil 2, das in dem Herd eingerastet oder anderweitig befestigt wird. Die
Schwenkachse 10 befindet sich im hinteren unteren Teil des Gehäuses 1 auf der
Seite des Gehäuses 1, die dem Steckteil 2 abgewandt ist. Das Steckteil 2 ragt aus
dem Gehäuse 1 heraus.
In dem Gehäuse 1 ist eine Federführung 3 geführt. Die Federführung 3 umfaßt eine
nach oben aus dem Gehäuse 1 herausragende Führungsstange 11, an deren obe
rem Ende ein Anschlag 12 vorgesehen ist. Zwischen diesem Anschlag 12 und einer
Kunststoffauflage, die von der oberen Endfläche der Bremse 5 gebildet wird, ist
eine Druckfeder 6 eingespannt. Der Anschlag 12 kann als Mutter ausgebildet sein
(in der Zeichnung nicht dargestellt), die auf einem am oberen Ende der Führungs
stange 11 vorgesehenen Gewinde (in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt)
gedreht werden kann, so daß sich hierdurch die Vorspannung der Druckfeder 6
verändern läßt. In diesem Fall kann der als Mutter ausgebildete Anschlag 12 durch
ein Werkzeug, beispielsweise einen Schraubenzieher, einen Schraubenschlüssel
oder einen Imbusschlüssel, verstellt werden. Ferner kann die Mutter auch als Flü
gelmutter oder sonstige von Hand zu betätigende Mutter ausgebildet sein.
In dem Gehäuse 1 ist ein Kasten 4 längsverschieblich geführt. In dem Kasten ist
eine Stützrolle 8 vorgesehen, an der sich die Federführung 3 abstützt, die hierdurch
in dem Kasten 4 geführt wird.
Ferner ist an dem Kasten 4 in dessen unterem Bereich eine um eine horizontale
Achse drehbare Rolle 7 angeordnet, die auf einer Führungsbahn 13, die an dem
Steckteil 2 vorgesehen ist, abrollt.
Die Federführung 3 und das Steckteil 2 sind durch eine Koppel 9 miteinander ver
bunden, die durch ein Gelenk 14 an der Federführung 3 und durch ein weiteres
Gelenk 15 an dem Steckteil angelenkt ist.
Wie in den Fig. 9 bis 11 gezeigt wird die Kunststoffauflage für die Druckfeder 6
von der oberen Endfläche der Bremse 5 gebildet. Die Bremse 5 umfaßt zwei koni
sche Schalen 16, 17, deren konische Außenflächen 18 in entsprechend konischen
Innenflächen 19 des oberen Abschlußteils 20 des Kastens 4 liegen. Die konischen
Schalen 16, 17 sind durch einen Abstand a voneinander getrennt. Sie sind in der
aus Fig. 11 ersichtlichen Weise durch dünne Stege 21 miteinander verbunden. Die
konischen Schalen 16, 17 weisen in ihrem Inneren vertikale, rechteckige Ausspa
rungen 22 auf, die zusammen einen quadratischen Querschnitt bilden, der die ei
nen im wesentlichen gleichen quadratischen Querschnitt aufweisende Führungs
stange 11 der Federführung 3 aufnimmt. Die konischen Schalen 16, 17 weisen an
ihrem oberen Ende eine die Schalen überragende Scheibe 24 auf, deren äußerer
unterer Rand 25 einen Anschlag für das obere Abschlußteil 20 des Kastens 4 bil
det.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, weist das Gehäuse 1 im Querschnitt die Form eines C-
Profils auf, wobei sich im Bereich der Enden der Schenkel jeweils ein nach innen
ragender Vorsprung 26 befindet, an dem die Enden der Schenkel des Kastens 4,
der ebenfalls im Querschnitt als C-Profil ausgebildet ist, anliegen.
Wenn das Scharnier aus der in Fig. 2 gezeigten Schließstellung in die in Fig. 3 ge
zeigte Stellung gebracht wird, in der ein Öffnungswinkel von im wesentlichen 45°
erreicht ist, wird die Federführung 3 nach unten, also in das Gehäuse 1 und den
Kasten 4 hinein gezogen. Durch die Drehbewegung des Steckteils 2 im Uhrzeiger
sinn um die Achse 10 nimmt das Gelenk 15 die Koppel 9 nach unten mit. Das Ge
lenk 14 der Koppel 9 zieht dabei die Federführung 3, die durch die Stützrolle 8 und
die quadratische Führung 22 in der Bremse 5 geführt ist, nach unten. Dabei wird
die Druckfeder 6 zusammengedrückt. Ferner wird dadurch die Bremse 5 nach un
ten gedrückt. Dies geschieht zum einen dadurch, daß die Kraft der Druckfeder 6
erhöht wird, und zum anderen dadurch, daß die Führungsstange 11 der Federfüh
rung 3 eine Bewegung nach unten ausführt, die durch Reibung auf die Bremse 5
übertragen wird. Durch beide Wirkungen wird die Bremse 5 nach unten gedrückt,
so daß sie durch das Zusammenwirken ihrer konischen Außenflächen 18 mit den
entsprechenden konischen Innenflächen 19 des oberen Abschlußteils 20 des Ka
stens 4 weiter zusammengedrückt wird, wodurch die Reibungskraft und damit
Bremswirkung auf die Führungsstange 11 der Federführung 3 weiter erhöht wird.
Bei der beschriebenen Schwenkbewegung des Steckteils 2 im Uhrzeigersinn um
die Achse 10 aus der in Fig. 2 gezeigten Schließstellung des Scharniers wird die an
dem Steckteil 2 vorgesehene Führungsbahn 13 an der Rolle 7 des Kastens 4, die
auf der Führungsbahn 13 aufliegt, vorbeigeführt. Die Neigung des Anfangsab
schnitts 27 der Führungsbahn 13 ist derart gewählt, daß die Rolle 7 und mit ihr der
Kasten 4 nach oben, also von der Achse 10 weg, bewegt werden. Hierdurch hebt
das obere Abschlußteil 20 des Kastens 4 von dem oberen Ende des Gehäuses 1
aus der in Fig. 9 gezeigten Stellung nach oben ab. Durch diese Bewegung wird die
Druckfeder 6 weiter zusammengedrückt, wodurch die Federkraft, also die Schließ
kraft, weiter ansteigt. Die Schließkraft ist zusammengesetzt aus der Summe der
Kompression der Druckfeder 6, die aus der Abwärtsbewegung der Federführung 3
entsteht, und aus der weiteren Kompression der Druckfeder 6, die durch die Auf
wärtsbewegung des Kastens 4 entsteht. Durch den mit einer entsprechenden Nei
gung versehenen Anfangsabschnitt 27 der Führungsbahn 13 wird also eine weitere
Erhöhung der Schließkraft erreicht. Die Neigung des Anfangsabschnitts 27 kann
derart bemessen werden, daß die Schließkraft die erforderliche Höhe erreicht. Die
se Schließkraft kann mit einer einzigen Feder, nämlich der Druckfeder 6, erreicht
werden. Bei vorbekannten Lösungen kann eine ausreichende Schließkraft nur
durch die Verwendung einer weiteren Feder bzw. Druckfeder erzeugt werden. Dies
ist nach der Erfindung nicht erforderlich, da hier die Erhöhung der Schließkraft
durch die beiden geschilderten, gegenläufigen, auf die Druckfeder 6 wirkenden Be
wegungen erzeugt wird.
An den Anfangsabschnitt 27 schließt sich eine Nocke 28 an, auf deren dem An
fangsabschnitt 27 gegenüberliegenden Seite ein neutraler Abschnitt 29 liegt. Der
neutrale Abschnitt 29 ist derart ausgestaltet, daß das durch die Federkraft erzeugte
Schließmoment etwa genauso groß ist wie das Öffnungsmoment der Herdklappe.
Wenn die Rolle 7 in dem Bereich dieses neutralen Abschnitts 29 liegt, befindet sich
die Herdklappe in einer stabilen Lage, in der das Öffnungsmoment (Türendrehmo
ment) der Herdklappe im wesentlichen genauso groß ist wie das durch die Druck
feder 6 erzeugte Gegen-Drehmoment. In dieser Stellung befindet sich die Herd
klappe im sogenannten Grillstop.
Wenn die Herdklappe weiter geöffnet wird, wird die auf der Führungsbahn 13 ab
rollende Rolle 7 durch die Kraft der Druckfeder 6 weiter nach unten bewegt, bis der
äußere Rand 24 des oberen Abschlußteils 20 des Kastens 4 wieder auf dem obe
ren Ende des Gehäuses 1 aufliegt, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist. Das obere Ab
schlußteil 20 überragt den Kasten 4 in der aus Fig. 9 ersichtlichen Weise. Es bildet
dadurch einen Anschlag, der den Weg des Kastens 4 nach unten, also in das Ge
häuse 1 hinein, begrenzt.
Bei der umgekehrten Bewegung des Scharniers von der Offenstellung der Herd
klappe in die Schließstellung wird die Führungsstange 11 der Federführung 3 nach
oben, also aus dem Kasten 4 und dem Gehäuse 1 heraus, bewegt. Hierdurch wird
die Reibungskraft der Bremse 5 vermindert. Bei der geschilderten Bewegung von
der Offenstellung des Scharniers in die Schließstellung wird durch die Kraft der
Druckfeder 6 eine Reibungskraft auf die Führungsstange 11 ausgeübt. Die Bewe
gung der Führungsstange 11 nach oben bzw. außen führt in diesem Fall zu einer
Verringerung dieser Reibungskraft, da die Reibung der nach oben bewegten Füh
rungsstange 11 die Bremse 5 nach oben mitnimmt, wodurch die Gesamt-
Reibungskraft der Bremse 5 bei der Schließbewegung des Scharniers geringer ist
als bei der Öffnungsbewegung.
Der an den neutralen Abschnitt 29 anschließende Bereich der Führungsbahn 13 ist
derart ausgestaltet, daß die dort erzeugte Federkraft das Öffnungsmoment der
Herdklappe im wesentlichen ausgleicht.
Dies soll nachfolgend anhand der Fig. 12 erläutert werden. Dort ist auf der waag
rechten Achse der Öffnungswinkel des Scharniers eingetragen, beginnend mit dem
Öffnungswinkel 0° (Schließstellung; Fig. 2) bis zum Öffnungswinkel 90° (vollkom
men geöffnete Stellung; Fig. 4). Auf der senkrechten Achse ist das Drehmoment in
Nm aufgetragen.
Die Kurve 30 stellt den Verlauf des Drehmoments dar, das durch eine Herdklappe
mit einem Gewicht von etwa 10 kg erzeugt wird. Dieses Drehmoment steigt sinus
förmig an. Es erreicht seinen höchsten Wert bei dem vollen Öffnungswinkel von
90°.
Die Kurve 31 zeigt den Verlauf des durch das Scharnier erzeugten Drehmoments
beim Öffnen des Scharniers. Dieses Drehmoment weist zu Beginn des Öffnungs
vorgangs bei einem Öffnungswinkel von etwa 15° ein Maximum von etwa 12 Nm
auf. Der sehr steile Verlauf des Scharnier-Drehmoments bis zu diesem Maximum
wird durch die Neigung des Anfangsabschnitts 27 der Führungsbahn 13 erzeugt.
Im anschließenden Bereich sinkt das Scharnier-Drehmoment erheblich ab. Es er
reicht im Bereich von etwa 22° die Kurve 30. Bei einer weiteren Öffnung der Herd
klappe entspricht das durch die Federkraft erzeugte, in der Kurve 31 dargestellte
Drehmoment des Scharniers im wesentlichen dem in der Kurve 30 dargestellten
Öffnungsmoment der Herdklappe. In der Darstellung der Fig. 6 ist kein Grillstop
vorgesehen. Die Fig. 6 zeigt dementsprechend die Verhältnisse bei einer Kurve 9
ohne Nocke 28 und ohne neutralem Abschnitt 29.
Beim Schließen der Herdklappe durchläuft das vom Scharnier erzeugte Moment die
Kurve 32, die aufgrund der Hysterese des Scharniers tiefer liegt als die Kurve 31.
Durch eine entsprechende Dimensionierung des Scharniers kann erreicht werden,
daß die Kurven 31 und 32, wie in Fig. 6 dargestellt, im wesentlichen mit gleichem
Abstand beidseits der Kurve 30 verlaufen. In entsprechender Weise kann bei Be
darf durch eine abweichende Dimensionierung des Scharniers auch erreicht wer
den, daß die Kurven 31 und 32 abgesenkt oder angehoben werden.
In dem unteren Teil des Gehäuses 1 ist auf der Seite des Steckteils 2 eine Ausspa
rung 33 vorgesehen, die von dem Steckteil 2 durchgriffen wird.
Das Scharnier ist auch für Herde mit sehr schweren Türen geeignet. Insbesondere
bei Herden mit einer Einrichtung für die Pyrolyse-Reinigung sind die Türen bzw.
Klappen verhältnismäßig schwer. Sie erreichen ein Gewicht von bis zu 14 kg.
Durch die Erfindung wird ein Scharnier geschaffen, das mit einer geringen Anzahl
von Bauteilen auskommt. Das erfindungsgemäße Scharnier ist sehr klein bauend.
Durch die Verwendung einer Druckfeder, die gegenüber einer Zugfeder weniger
schwingungsanfällig ist, werden keine störenden Geräusche erzeugt. Die Auflage
bzw. Kunststoffauflage 5 bewirkt eine weitere Dämpfung von Schwingungen und
Geräuschen.
Die Federvorspannung kann veränderbar sein. Da die Federkraft verhältnismäßig
gering ist, kann die Federvorspannung von Hand verstellt werden. Hierdurch kann
ein Scharnier für verschiedene Herde verwendet werden. Das Scharnier ist an ver
schiedene Herde anpaßbar bzw. für verschiedene Herde justierbar.
Claims (10)
1. Scharnier für eine Herdklappe mit einem Gehäuse (1), an dem ein Steckteil
(2) schwenkbar (10) gelagert ist,
gekennzeichnet durch
eine durch eine Feder (6) belastete Federführung (3), die mit dem Steckteil (2) verbunden ist,
und einen in dem Gehäuse (1) geführten, durch die Feder (6) belasteten Ka sten (4) mit einer Rolle (7), die mit einer an dem Steckteil (2) vorgesehenen Führungsbahn (13) zusammenwirkt.
gekennzeichnet durch
eine durch eine Feder (6) belastete Federführung (3), die mit dem Steckteil (2) verbunden ist,
und einen in dem Gehäuse (1) geführten, durch die Feder (6) belasteten Ka sten (4) mit einer Rolle (7), die mit einer an dem Steckteil (2) vorgesehenen Führungsbahn (13) zusammenwirkt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Koppel (9), die an der
Federführung (3) und an dem Steckteil (2) angelenkt (14, 15) ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
eine Druckfeder (6) ist.
4. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsbahn (13) in der Schließstellung des Scharniers eine die
erforderliche Schließkraft bewirkende Neigung aufweist.
5. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsbahn (13) bei einer bestimmten Öffnung des Scharniers
von vorzugsweise etwa 20° einen neutralen Abschnitt (29) aufweist.
6. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Kasten (4) eine Bremse (5) für die Federführung (3, 11) vor
gesehen ist.
7. Scharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (5)
durch die Feder (6), vorzugsweise Druckfeder, beaufschlagt ist.
8. Scharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (5) ko
nischen Schalen (16, 17) umfaßt.
9. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorspannung der Feder (6) veränderbar ist.
10. Scharnier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (12)
für die Feder (6) verstellbar ist, vorzugsweise durch eine Mutter.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001107138 DE10107138A1 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Scharnier für eine Herdklappe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001107138 DE10107138A1 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Scharnier für eine Herdklappe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10107138A1 true DE10107138A1 (de) | 2002-08-29 |
Family
ID=7674199
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001107138 Withdrawn DE10107138A1 (de) | 2001-02-15 | 2001-02-15 | Scharnier für eine Herdklappe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10107138A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007041909A1 (de) | 2007-09-04 | 2009-03-05 | BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH | Scharniergehäuse für eine Hausgerätetür |
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