DE2923421C2

DE2923421C2 - Antriebsvorrichtung für einen Tür- bzw. Torflügel

Info

Publication number: DE2923421C2
Application number: DE2923421A
Authority: DE
Inventors: Josef 8890 Aichach Gail
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1979-06-09
Filing date: 1979-06-09
Publication date: 1984-09-13
Also published as: DE2923421A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für einen Tür- bzw. Torflügel, mit in einem Gelenk schwenkbar endseitig miteinander verbundenen Hebeln, deren dem Gelenk abgekehrte Enden über je ein weiteres Gelenk mit dem Türflügel und einem ortsfesten Auflager verbunden sind und mit einem die Hebel relativ zueinander knickenden bzw. streckenden Schwenkantrieb an einem der Gelenke.

Antriebsvorrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-AS 26 14 753 oder der GB-PS 14 10 047 bekannt Eine solche Antriebsvoirichtung umfaßt einen am Türrahmen befestigten Schwenkantrieb, dessen Abtriebswelle drehfest einen ersten Hebel trägt Das freie Ende des ersten Hebels ist gelenkig mit einem zweiten Hebel verbunden, welcher mit seinem diesem Gelenk

ίο abgewändten Ende an der anzutreibenden Türe bzw. dem Tor befestigt ist Bei geschlossener Türe schließen die Hebel zwischen sich einen Winkel von nahezu 0° ein, während sie bei geöffneter Türe auf nahezu 180° gestreckt sind. Bei gestreckten Hebeln muß der Schwenkantrieb aufgrund der Kniehebelwirkung dieser beiden Hebe! ein relativ geringes Drehmoment aufbringen, um die Türe zu schwenken. Bei geschlossener Türe muß andererseits ein relativ hohes Drehmoment ausgeübt werden, um eine gleich große Schwenkkraft an der Türe zu erzielen. Der Schwenkantrieb muß für dieses maximale Drehmoment ausgelegt sein, was entsprechend stark dimensionierte Getriebe voraussetzt Darüber hinaus ist die Einbaulage der Hebel relativ zur Türe nicht frei wählbar. Die Hebel müssen stets unter einem spitzen Winkel zur Schließstellung des Türflügels angebracht sein. Der Winkel zwischen den in Knickstellung befindlichen Hebeln und dem Türflügel daif nicht allzu klein sein, iia ansonsten keine Querkräfte auf den Türflügel übertragen werden können. Diese Forderung hinsichtlich der Einbaulage schränken die Anwendungsmöglichkeiten der bekannten Antriebsvorrichtung ein.

Aus der CH-PS 5 33 229 ist ferner ein Torantrieb für gelenkig über Scharniere miteinander verbundene Torflügel bekannt, bei welchem in das Scharnier ein Schwenkantrieb eingebaut ist. Um Gelenkhebel, wie sie bei den vorstehend erläuterten bekannten Antriebsvorrichtungen vorgesehen sind, zu vermeiden, greift der Schwenkantrieb unmittelbar an den Scharnierhälften der Torflügel an.

Aus der DE-PS 8 63 821 sowie aus der US-PS 16 51 959 sind Antriebsvorrichtungen für Türflügel bekannt, bei welchen ein die Türe bewegender Gelenkhebel von einem Motor über ein Schneckengetriebe angetrieben wird. Die Schnecke des Schneckengetriebes kann als Überlastschutz über eine Rutschkupplung mit der Motorwelle gekuppelt sein. Als Sicherung gegen Überlastung der Antriebsvorrichtung ist es beispielsweise aus der DE-OS 17 08 310 bekannt, die Schnecke axial federnd auf der Motorwelle zu lagern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung für einen Tür- bzw. Torflügel der aus der GB-PS 14 10 047 bekannten Art so zu verbessern, daß der Schwenkantrieb dieser Antriebsvorrichtung über den gesamten Schwenkbereich hinweg ein vergleichsweise wenig schwankendes und vergleichsweise geringes Drehmoment aufzubringen hat, wobei die Antriebsvorrichtung aber bezogen auf die Endlagen des Tür- bzw. Torflügels in beliebiger Winkelstellung zu dem Flügel einbaubar sein soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schwenkantrieb das die Hebel miteinander verbindende Gelenk antreibt

Eine solche Antriebsvorrichtung kann in nahezu beliebiger Lage zwischen Türrahmen und Türflügel eingebaut werden. Selbst bei kleinstem Winkel zwischen den Hebeln kann ein vergleichsweise großes Drehmoment auf die Türe übertragen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die He-

bei in Richtung der Achse des angetriebenen Gelenks gegeneinander höhenversetzt und mittels des Schwenkantriebs um 360° gegeneinander verdrehbar. Auf diese Weise kann mit relativ kurzen Hebeln ein relativ langer Verstellweg des Tür- bzw. Torflügels erreicht werden.

Als Schwenkantrieb kann ein Elektromotor vorgesehen sein, der über ein Schneckengetriebe die Hebel relativ zueinander antreibt. Geeignet sind auch Antriebsvorrichtungen mit einem oder mehreren hydraulischen oder pneumatischen Druckzylinder^ die über eine Abtriebszahnsiange ein mit einem der Hebel verbundenes Zahnrad antreiben. Für eine weiche Betätigung können die Druckzylinder mit einer Endlagendämpfung versehen sein.

Als Überlastsicherung kann die Schnecke des Schnekkengetriebes gegen den Druck einer Feder axial auf der Motorwelle verschiebbar geführt sein. Übersteigt der Widerstand des Schneckenrads einen vorgegebenen Wert, so wird die Schnecke, je nach Drehrichtung axial vor- bzw. zurückverschoben und betätigt Endschalter.

Als Überlastsicherung kann auch eine Rutschkupplung vorgesehen sein, die das Schneckenrad mit der Abtriebswelle kraftschlüssig kuppelt.

Um den Tür- bzw. Torflügel im Notfall von Hand öffnen zu können, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Hebel frei zueinander bewegt werden können. Bei einem hydraulischen Schwenkantrieb kann dies dadurch erfolgen, daß das Drucköl auf freien Umlauf geschaltet wird. Bei direktem Motorantrieb der Antriebswelle über Schnecke und Schneckenrad kann durch eine Fernbetätigung, vorteilhafterweise über einen Seilrug, eine formschlüssige Verbindung zwischen der Antriebswelle und dem Hebel gelöst werden.

Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Draufsicht auf einen von einer Antriebsvorrichtung angetriebenen Einfach-Türflügel;

F i g. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Antriebsvorrichtung eines Kipptors;

Fig.3 eine teilweise geschnittene Darstellung eines Schwenkantriebs der Antriebsvorrichtung, angetrieben von einem Elektromotor;

Fig.4 einen Schnitt der Antriebsvorrichtung gemäß F i g. 3 entlang der Linie A-B und

Fig. 5 einen Schnitt der Antriebsvorrichtung, angetrieben von zwei Druckzylindern.

Die Antriebsvorrichtung 1 umfaßt einen aus Hebeln 2 und 3 bestehenden Kniehebel, an dessen Gelenk 4 (Kniegelenk) die Hebel 2, 3 höhenversetzt über eine Abtriebswelle 5 (Fig. 3) miteinander verbunden sind. Durch Drehen der Abtriebswelle 5 können die Hebel 2 und 3, je nach Torlage, von 0° geknickt bis 180° gestreckt oder um 360° zueinander geschwenkt werden. ;

In der Fig. 1 ist ein Türflügel 6 dargestellt, an welchem ein freies Ende 8 des Kniehebels drehbar befestigt ist. Das andere freie Ende 9 des Kniehebels ist drehbar an einer Zarge angehängt. Bei geöffnetem Türflügel 6 sind die Hebel 2,3 um 180° gegeneinander geschwenkt und der Kniehebel gestreckt. Mit unterbrochenen Linien 7 sind der geschlossene Türflügel und die auf 0° geknickten Hebel 2a und 3a des Kniehebels dargestellt.

F i g. 2 zeigt eine Antriebsvorrichtung für ein unter eine Garagentlecke bewegbares Kipptor 12. Ein Kniehebeler.de 10 ist dabei mit einem Drehpunkt an der Garagcr.dccke befestigt. Das andere Kniehebelende 11 ist über ein Kreuzgelenk mit der Oberkante des Kipptores 12 verbunden.

Wird die Schwenkwelle 5 (F i g. 3) des Kniegelenks 13 um 360° gedreht, so bewegt sich das Kniehebelende 11, bedingt durch die Torführung, geradlinig über den Befestigungspunkt des anderen Kniehebelendes 10 hinaus bis zu der bei 11a angedeuteten Stellung. Das Kniegelenk 13 schwenkt dabei auf einer mit 14 bezeichneten Halbkreisbahn, wobei das Kipptor 12, wie bei 12a angedeutet, unter die Decke gezogen und geöffnet wird. Beim entgegengesetzten Vorgang wird es geschlossen. Mit der Antriebsvorrichtung gemäß der Fig.2 können auch Türen betätigt werden, welche aus mehreren Flügeln zusammengesetzt sind oder es können Schiebetore auf- und zugeschoben werden.

Bevorzugte Ausführungsformen des Schwenkantriebes rind in den F i g. 3,4 und 5 dargestellt.

Das kniegelenkseitige Ende des Hebels 2 ist als Gehäuse 15 ausgebildet Ein dort untergebrachter Elektromotor 16 treibt über eine Schnecke 16a ein Schneckenrad 17 an, welches mit der Abtriebswelle 5 verbunden ist. Die Abtriebswelle 5 ist im Hebel 2 gelagert. Der zweite Hebel 3 ist an der Abtriebswelle 5 über eine lösbare formschlüssige Verbindung befestigt.

Beim Drehen des Schneckenrades 17 wird der Kniehebel geknickt bzw. gestreckt. Zur Überlastungssicherung kann eine Rutschkupplung oder ein lastabhängig abschaltbarer Elektromotor vorgesehen sein. Darüber hinaus kann die Schnecke 16a auf der Motorwelle 18 gegen den Druck von Federn 19, 20 axial verschiebbar sein. Bei überhöhtem Drehwiderstand wird die Schnekke 16a axial verschoben und betätigt dabei Schalter 21, 22, welche den Motor abschalten.

Für besonders schwere oder aus mehreren Flügeln zusammengesetzte Türen wird das Kniegelenk zweckmäßigerweise mittels pneumatischer oder hydraulischer Druckzylinder angetrieben.

Der Kniehebel ist hierzu wie anhand der F i g. 3 und 4 schon beschrieben aufgebaut. Anstelle des Schneckenrades ist jedoch ein Zahnrad 23 vorgesehen, welches die Abtriebswelle 5 dreht und mit Zahnstangen 24 und 25 kämmt. Die Zahnstangen sind mit Kolben 26, 27 in Druckzylindern 28, 29 verbunden und werden von diesen bewegt. Über Gleitstücke 30 werden die Zahnstangen 24,25 in Eingriff mit dem Zahnrad 23 gehalten.

Anstelle von zwei Einzelzylin^ern kann auch ein doppeltwirkender Zylinder verwendet werden. Ebenso kann für besonders weichen An- und Auslauf in den Zylindern eine Endlagendämpfung eingebaut sein.

Bei Anwendung in selbstschließenden Feuerschutzloranlagen wird in dem Druckzylinder 28 beim Öffnungsvorgang eine Feder 31 vorgespannt, welche sich bei freiem Umlauf des Drucköles entspannt und die Antriebsvorrichtung in Schließrichtung antreibt. Der freie Umlauf des Drucköles wird durch Schalten eines hier nicht dargestellten Steuerventils, welches durch einen Rauchmelder betätigt wird, ermöglicht.

Die Druckölpumpe ist zweckmäßigerweise zusammen mit dem Schwenkantrieb und dem Steuerventil im Gehäuse 15 des Hebels 2 untergebracht.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Antriebsvorrichtung für einen Tür- bzw. Torflügel, mit in einem Gelenk schwenkbar endseitig miteinander verbundenen Hebeln, deren dem Gelenk abgekehrte Enden über je ein weiteres Gelenk mit dem Türflügel und einem ortsfesten Auflager verbunden sind und mit einem die Hebel relativ zueinander knickenden bzw. streckenden Schwenkantrieb an einem der Gelenke, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb (16, 16a, 17; 23, 28, 2«}) das die Hebel (2, 3) miteinander verbindende Gelenk (4) antreibt

2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (2,3) in Richtung der Achse des angetriebenen Gelenk (4) gegeneinander höhenversetzt sind und mittels des Schwenkantriebs (16,16a, 17; 23,28,29) um 360° gegeneinander verdrehbar sind.

3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Hebel (2) einen Motor (16) mit Schnecken-Untersetzungsgetriebe (16a, 17) trägt, dessen Abtriebswelle (5) drehfest den anderen Hebel (3) trägt

4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schnecken-Untersetzungsgetriebe (16a, 17) ein über eine Rutschkupplung kraftschlüssig mit der Abtriebswelle (5) verbundenes Schneckenrad aufweist.

5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schnecken-Untersetzungsgetriebe (16a, 17) eine gegen die Kraft einer Federanordnung (19, 20) in axialer Richtung auf der Motorwelle (18) verschiebbare Schnecke (16a,} aufweist, welche in vorgegebenen Endstellungen Schaltkontakte (21,22) betätigt

6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Hebel (2) eine in zwei Richtungen wirksame DruckzyUnderanordnung (28, 29) mit wenigstens einer Abtriebszahnstange (24, 25) trägt, welche mit einem drehfest mit dem anderen Hebel (3) verbundenen Zahnrad (23) kämmt

7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinderanordnung (28,29) eine Endlagendämpfung aufweist.

8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinderanordnung (28,29) eine bei Antrieb in Türöffnungsrichtung vorspannbare Feder (31) aufweist, deren Kraft bei freiem Druckölumlauf für den Antrieb in Türschließrichtung ausreicht.

9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinderanordnung (28, 29) zusammen mit einer Ölpumpe sowie deren Antrieb und einem Steuerventil in einem Gehäuse (15) eines der Hebel (2,3) untergebracht ist