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TECHNISCHES GEBIET
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Diese Patentschrift bezieht sich auf Ausführungsformen von Herstellungsverfahren für Halbleitervorrichtungen, insbesondere Graben-Gate-Feldeffekt-Halbleitervorrichtungen mit verringerter Millerkapazität.
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HINTERGRUND
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Viele Funktionen moderner Vorrichtungen in Automobil-, Verbraucher- und industriellen Anwendungen, wie Computertechnologie, mobile Kommunikationstechnologie, Umwandlung elektrischer Energie und Antrieb eines Elektromotors oder einer elektrischen Maschine, beruhen auf Halbleiter-Feldeffekttransistoren.
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Um die Schaltgeschwindigkeit des Transistors zu verbessern und/oder Verluste zu verringern, gibt es zusätzlich zu weiteren Fortschritten beim Verkleinern der Transistorabmessungen laufende Entwicklungen, um parasitäre Vorrichtungskapazitäten wie die Millerkapazität zu verringern, die mit der Gate-Drain-Ladung Qgd zwischen der Gate-Elektrode und dem Drain-Bereich des Feldeffekttransistors verbunden ist. Die Gate-Drain-Ladung Qgd ist proportional zum Überlappungsbereich und umgekehrt proportional zur Dicke des Gate-Dielektrikums entlang der Gate-Elektrode.
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Es wurden mehrere Verfahren zum Verringern der Qgd vorgeschlagen, insbesondere für Graben-Gate-Feldeffekttransistoren mit in Gräben angeordneten isolierten Gate-Elektroden, wie sie bspw. aus der
DE 10 2005 041 108 B3 bekannt sind. Diese Verfahren enthalten die Verringerung der Grabenbreite, die Verwendung eines dickeren Dielektrikums entlang des Grabenbodens, das Entfernen von Teilen des Gates entlang des flachen Grabenbodenteils, die Ausdehnung des p-Wannenbereichs von n-Kanal-Feldeffekttransistoren geringfügig tiefer als der Gate-Graben, und das Anordnen eines zusätzlichen p-Bereichs direkt unter dem Gate-Graben von n-Kanal-Feldeffekttransistoren. Jede dieser Techniken hat ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Manche erfordern eine komplexere Prozesstechnologie, während andere bei der Verringerung von Qgd nicht so wirksam sind, ohne andere Vorrichtungseigenschaften nachteilig zu beeinflussen. Außerdem ist es oft erforderlich, die mit variierenden Verarbeitungsbedingungen verbundenen Qgd-Abweichungen zu minimieren, zum Beispiel, um die Verlässlichkeit zu verbessern und/oder die Millerkapazität-Veränderungen verschiedener Gate-Elektroden einer Leistungshalbleitervorrichtung zu minimieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Formen bzw. zur Herstellung einer Halbleitervorrichtung bereitgestellt. Das Verfahren enthält das Bereitstellen eines Halbleiterkörpers mit einer waagrechten Fläche. Eine Epitaxie-Hartmaske wird auf der waagrechten Fläche geformt. Zwei Epitaxialbereiche werden durch selektive Epitaxie auf der waagrechten Fläche bezüglich der Epitaxie-Hartmaske geformt, so dass die zwei Epitaxialbereiche durch die Epitaxie-Hartmaske beabstandet sind. Ein senkrechter Graben wird in dem Halbleiterkörper geformt. Eine isolierte Feldplatte wird in einem unteren Teil des senkrechten Grabens geformt, und eine isolierte Gate-Elektrode wird über der isolierten Feldplatte geformt. Das Formen einer isolierten Feldplatte enthält das Formen eines Feldoxids auf einer Seitenwand und einer Bodenwand des senkrechten Grabens. Das Feldoxid erstreckt sich in einer senkrechten Richtung bis zu den Epitaxialbereichen.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung bereitgestellt. Das Verfahren enthält das Bereitstellen eines Halbleiterkörpers mit einer waagrechten Fläche. Eine Epitaxie-Hartmaske wird auf der waagrechten Fläche geformt. Ein Halbleitermaterial wird durch epitaxiale Abscheidung selektiv zur Epitaxie-Hartmaske durch selektive Epitaxie auf den Halbleiterkörper aufgebracht, so dass in einem senkrechten Querschnitt mindestens zwei beabstandete Epitaxialbereiche geformt werden. Typischerweise wird das Halbleitermaterial nach der selektiven Epitaxie zur Epitaxie-Hartmaske zurückpoliert. Die Epitaxie-Hartmaske wird selektiv zum Halbleitermaterial entfernt, so dass im senkrechten Querschnitt die Seitenwände der mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereiche freigelegt werden. Eine Graben-Hartmaske wird geformt. Die Graben-Hartmaske enthält im senkrechten Querschnitt eine dielektrische Schicht, zum Beispiel eine Nitridschicht, auf jeder der Seitenwände der Epitaxialbereiche. Ein senkrechter Graben wird unter Verwendung der Graben-Hartmaske als Ätzmaske in den Halbleiterkörper geätzt. Eine isolierte Gate-Elektrode wird geformt, die im senkrechten Querschnitt zwischen den mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereichen angeordnet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung bereitgestellt. Das Verfahren enthält das Bereitstellen eines Halbleiterkörpers mit einer waagrechten Fläche. Eine Epitaxie-Hartmaske wird durch thermisch erzeugte Oxidation und Fotolithografie auf der waagrechten Fläche geformt. Ein Halbleitermaterial wird auf den Halbleiterkörper durch epitaxiale Abscheidung selektiv zur Epitaxie-Hartmaske durch selektive Epitaxie aufgebracht, so dass in einem senkrechten Querschnitt mindestens zwei beabstandete Epitaxialbereiche geformt werden. Typischerweise wird das Halbleitermaterial nach der selektiven Epitaxie auf die Epitaxie-Hartmaske zurückpoliert. Die Epitaxie-Hartmaske wird selektiv zum Halbleitermaterial entfernt, so dass im senkrechten Querschnitt die Seitenwände der mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereiche freigelegt sind. Es wird eine Graben-Hartmaske geformt. Die Graben-Hartmaske enthält im senkrechten Querschnitt eine dielektrische Schicht, zum Beispiel eine Nitridschicht, auf jeder der Seitenwände der Epitaxialbereiche. Ein senkrechter Graben wird unter Verwendung der Graben-Hartmaske als Ätzmaske in den Halbleiterkörper geätzt. Eine Feldplatte wird in einem unteren Teil des senkrechten Grabens geformt. Es wird eine isolierte Gate-Elektrode geformt, die im senkrechten Querschnitt zwischen den mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereichen angeordnet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung bereitgestellt. Das Verfahren enthält das Bereitstellen eines Halbleiterkörpers mit einer waagrechten Fläche. Eine Graben-Hartmaske wird auf der waagrechten Fläche geformt, und ein senkrechter Graben wird selbstjustierend zur Graben-Hartmaske im Halbleiterkörper geformt. Eine isolierte Feldplatte wird in einem unteren Teil des senkrechten Grabens geformt. Es wird eine Epitaxie-Hartmaske geformt, die zur Graben-Hartmaske selbstjustierend ist. Die Graben-Hartmaske wird selektiv zur Epitaxie-Hartmaske entfernt, um den Halbleiterkörper teilweise freizulegen. Es wird ein Halbleitermaterial durch epitaxiale Ablagerung selektiv zur Epitaxie-Hartmaske durch selektive Epitaxie auf den Halbleiterkörper aufgebracht, so dass im senkrechten Querschnitt mindestens zwei beabstandete Epitaxialbereiche geformt werden. Typischerweise wird das Halbleitermaterial nach der selektiven Epitaxie zur Epitaxie-Hartmaske zurückpoliert. Die Epitaxie-Hartmaske wird entfernt, so dass im senkrechten Querschnitt die Seitenwände der mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereiche freigelegt werden. Es wird eine isolierte Gate-Elektrode geformt, die im senkrechten Querschnitt zwischen den mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereichen angeordnet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung bereitgestellt. Das Verfahren enthält das Bereitstellen eines Halbleiterkörpers mit einer waagrechten Fläche und einer auf der waagrechten Fläche angeordneten Hartmasken-Schicht. Ein senkrechter Graben wird in der Hartmasken-Schicht und im Halbleiterkörper geformt. Ein Feldoxid wird auf der Seitenwand und der Bodenwand des senkrechten Grabens geformt. Eine Feldplatte wird in einem unteren Teil des senkrechten Grabens geformt. Ein isolierender Bereich wird auf der Feldplatte geformt. Eine Auskleidungsschicht, die mindestens die Graben-Hartmaske und einen oberen Teil des Feldoxids bedeckt, wird geformt. Ein dielektrischer Stopfen wird in einem oberen Teil des senkrechten Grabens so geformt, dass der dielektrische Stopfen sich über die waagrechte Fläche hinaus erstreckt. Die Graben-Hartmaske wird entfernt, um den Halbleiterkörper teilweise freizulegen. Mindestens zwei im senkrechten Querschnitt beabstandete Epitaxialbereiche werden auf dem freigelegten Halbleiterkörper durch selektive Epitaxie geformt. Typischerweise werden die mindestens zwei in dem senkrechten Querschnitt beabstandeten Epitaxialbereiche nach der selektiven Epitaxie zum dielektrischen Stopfen zurückpoliert. Im senkrechten Querschnitt werden die Seitenwände der mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereiche freigelegt. Das Freilegen der Seitenwände der mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereiche enthält das Entfernen des dielektrischen Stopfens zumindest zwischen den mindestens zwei beabstandeten Epitaxialbereichen.
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Die Fachleute erkennen zusätzliche Merkmale und Vorteile beim Lesen der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und beim Betrachten der beiliegenden Zeichnungen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die Bauteile in den Figuren sind nicht unbedingt maßstabsgerecht, stattdessen wird die Veranschaulichung der Prinzipien der Erfindung betont. Außerdem bezeichnen in den Figuren gleiche Bezugszeichen entsprechende Teile. In den Zeichnungen veranschaulichen:
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die 1 bis 9 schematisch in senkrechten Querschnitten Herstellungsprozesse gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
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die 10 bis 23 schematisch in senkrechten Querschnitten Herstellungsprozesse gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
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die 24 bis 34 schematisch in senkrechten Querschnitten Herstellungsprozesse gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
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die 35 bis 40 schematisch in senkrechten Querschnitten Herstellungsprozesse gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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In der folgenden ausführlichen Beschreibung wird auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen, die ein Teil hiervon sind und in denen zur Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen gezeigt werden, bei denen die Erfindung angewendet werden kann. In diesem Zusammenhang wird eine direktionale Terminologie wie zum Beispiel "oben," "unten," "vorne," "hinten," "vorderer," "hinterer," usw., in Bezug auf die Ausrichtung der beschriebenen Figur(en) verwendet. Da Bauteile der Ausführungsformen in vielen verschiedenen Ausrichtungen positioniert werden können, wird die direktionale Terminologie zum Zweck der Veranschaulichung verwendet und ist keineswegs einschränkend zu verstehen. Es ist klar, dass andere Ausführungsformen verwendet und strukturelle oder logische Veränderungen durchgeführt werden können, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Daher ist die folgende ausführliche Beschreibung nicht in einem einschränkenden Sinn zu verstehen, und der Rahmen der vorliegenden Erfindung wird durch die beiliegenden Ansprüche definiert.
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Nun wird im Einzelnen auf verschiedene Ausführungsformen Bezug genommen, von denen eines oder mehrere Beispiele in den Figuren veranschaulicht sind. Jedes Beispiel ist zur Erläuterung vorgesehen und stellt keine Einschränkung der Erfindung dar. Zum Beispiel können Merkmale, die als Teil einer Ausführungsform veranschaulicht oder beschrieben werden, in oder zusammen mit anderen Ausführungsformen verwendet werden, um noch eine weitere Ausführungsform zu liefern. Es ist beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung solche Abänderungen und Veränderungen umfasst. Die Beispiele werden unter Verwendung einer spezifischen Sprache beschrieben, die nicht als den Schutzumfang der beiliegenden Ansprüche einschränkend auszulegen ist. Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgerecht und dienen nur der Veranschaulichung. Aus Gründen der Klarheit wurden die gleichen Elemente oder Herstellungsschritte in den verschiedenen Zeichnungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen, wenn nicht anders angegeben.
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Der Begriff "waagrecht", wie er in dieser Patentschrift verwendet wird, soll eine Ausrichtung im Wesentlichen parallel zu einer ersten oder einer im Wesentlichen waagrechten Fläche bzw. horizontalen Fläche eines Halbleitersubstrats oder -körpers beschreiben. Dies kann zum Beispiel die Fläche eines Wafers oder Chips sein.
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Der Begriff "senkrecht", wie er in dieser Patentschrift verwendet wird, soll eine Ausrichtung beschreiben, die im Wesentlichen lotrecht zur ersten Fläche angeordnet ist, d.h. parallel zur Normalenrichtung der ersten Fläche des Halbleitersubstrats oder -körpers.
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In dieser Patentschrift wird n-dotiert als erster Leitfähigkeitstyp bezeichnet, während p-dotiert als zweiter Leitfähigkeitstyp bezeichnet wird. Alternativ können die Halbleitervorrichtungen mit entgegengesetzten Dotierungsbeziehungen geformt sein, so dass der erste Leitfähigkeitstyp p-dotiert und der zweite Leitfähigkeitstyp n-dotiert sein kann. Weiter veranschaulichen einige Figuren relative Dotierungskonzentrationen durch die Angabe von "–" oder "+" neben dem Dotierungstyp. Zum Beispiel bedeutet "n–" eine Dotierungskonzentration, die geringer ist als die Dotierungskonzentration eines "n"-Dotierungsbereichs, während ein "n+"-Dotierungsbereich eine höhere Dotierungskonzentration hat als der "n"-Dotierungsbereich. Die Angabe der relativen Dotierungskonzentration bedeutet aber nicht, dass Dotierungsbereiche der gleichen relativen Dotierungskonzentration die gleiche absolute Dotierungskonzentration haben müssen, wenn nicht anders angegeben. Zum Beispiel können zwei verschiedene n+-Dotierungsbereiche unterschiedliche absolute Dotierungskonzentrationen haben. Gleiches gilt zum Beispiel für einen n+-Dotierungs- und einen p+-Dotierungsbereich.
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In dieser Patentschrift beschriebene spezifische Ausführungsformen betreffen, ohne darauf beschränkt zu sein, Verfahren zum Formen von Halbleitervorrichtungen, insbesondere Verfahren zum Formen unipolarer oder bipolarer Feldeffekthalbleitervorrichtungen. Die geformte Halbleitervorrichtung ist typischerweise eine senkrechte Halbleitervorrichtung, wie ein senkrechter IGBT, ein senkrechter MOSFET oder ein senkrechter JFET (Übergangs-JET) mit einer isolierten Gate-Elektrode in einem senkrechten Graben angeordnet. Typischerweise ist die geformte Halbleitervorrichtung eine Leistungshalbleitervorrichtung mit einer aktiven Zone zum Führen und/oder Steuern eines Laststroms und einer Umfangszone mit einer Randabschlussstruktur, um das elektrische Feld bzw. elektrische Potential neu zu verteilen, so dass die Sperrspannung im Vergleich mit Halbleitervorrichtungen ohne die Randabschlussstruktur erhöht ist.
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Der Begriff "Leistungshalbleitervorrichtung", wie er in dieser Patentschrift verwendet wird, soll eine Halbleitervorrichtung auf einem einzigen Chip mit hohen Spannungs- und/oder hohen Stromschaltfähigkeiten bezeichnen. Anders gesagt, Leistungshalbleitervorrichtungen sind für Hochstrom bestimmt, typischerweise im Amperebereich.
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Im Kontext der vorliegenden Patentschrift soll der Begriff "in ohmschem Kontakt" einen ohmschen elektrischen Anschluss oder einen ohmschen Strompfad zwischen zwei Bereichen, Teil oder Bauteilen einer Halbleitervorrichtung, durch die Halbleitervorrichtung hindurch oder zwischen verschiedenen Endgeräten einer oder mehrerer Vorrichtungen, oder zwischen einem Endgerät oder einer Metallisierung und einem Teil oder Bauteil einer Halbleitervorrichtung bedeuten.
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Die 1 bis 9 veranschaulichen ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung 100 gemäß mehreren Ausführungsformen in senkrechten Querschnitten. In einem ersten Prozess wird ein Wafer oder Substrat 40 mit einer waagrechten Fläche 15 und einer ersten Halbleiterschicht 1 des ersten Leitfähigkeitstyps (n-Typ) bereitgestellt. Die Halbleiterschicht 1 erstreckt sich zur waagrechten Fläche 15. Die Normalenrichtung en der ersten Fläche 15 ist im Wesentlichen parallel zur senkrechten Richtung.
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Der Halbleiterkörper 40 kann ein einziger monokristalliner Festkörper sein. Es ist auch möglich, dass der Halbleiterkörper 40 einen monokristallinen Festkörper 20 und mindestens eine darauf geformte epitaxiale Schicht 30 enthält. Die Verwendung der epitaxialen Schicht(en) 30 liefert eine größere Freiheit beim Zuschnitt der Hintergrunddotierung des Materials, da die Dotierungskonzentration während des Aufbringens der epitaxialen Schicht oder Schichten eingestellt werden kann.
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Nachfolgend werden Ausführungsformen bezüglich von Herstellungsverfahren zum Formen von Halbleitervorrichtungen hauptsächlich unter Bezug auf Silicium-(Si)Halbleitervorrichtungen erläutert. Dementsprechend ist ein(e) monokristalline(r) Halbleiterbereich oder -schicht typischerweise ein monokristalliner Si-Bereich oder Si-Schicht. Es ist aber klar, dass der Halbleiterkörper 40 aus jedem Halbleitermaterial bestehen kann, das zur Herstellung einer Halbleitervorrichtung geeignet ist. Beispiele solcher Materialien enthalten, ohne darauf beschränkt zu sein, elementare Halbleitermaterialien wie Silicium (Si) oder Germanium (Ge), Halbleiter-Verbundmaterialien der Gruppe IV wie Siliciumcarbid (SiC) oder Siliciumgermanium (SiGe), binäre, ternäre oder quaternäre III-V-Halbleitermaterialien wie Galliumnitrid (GaN), Galliumarsenid (GaAs), Galliumphosphid (GaP), Indiumphosphid (InP), Indiumgalliumphosphid (InGaPa), Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN), Aluminiumindiumnitrid (AlInN), Indiumgalliumnitrid (InGaN), Aluminiumgalliumindiumnitrid (AlGaInN) oder Indiumgalliumarsenidphosphid (InGaAsP), und binäre oder ternäre II-VI-Halbleitermaterialien wie Cadmiumtellurid (CdTe) und Quecksilber-Cadmiumtellurid (HgCdTe), um nur einige zu nennen. Die oben erwähnten Halbleitermaterialien werden auch als Homoübergang-Halbleitermaterialien bezeichnet. Wenn zwei verschiedene Halbleitermaterialien kombiniert werden, wird ein Heteroübergang-Halbleitermaterial geformt. Beispiele von Heteroübergang-Halbleitermaterialien enthalten, ohne darauf beschränkt zu sein, Aluminiumgalliumnitrid(AlGaN)-Aluminiumgalliumindiumnitrid(AlGaInN), Indiumgalliumnitrid(InGaN)-Aluminiumgalliumindiumnitrid(AlGaInN), Indiumgalliumnitrid(InGaN)-Galliumnitrid(GaN), Aluminiumgalliumnitrid(AlGaN)-Galliumnitrid(GaN), Indiumgalliumnitrid(InGaN)-Aluminiumgalliumnitrid(AlGaN), Silicium-Siliciumcarbid (SixC1-x) und Silicium-SiGe-Heteroübergang-Halbleitermaterialien. Für Leistungshalbleiteranwendungen werden derzeit hauptsächlich Si, SiC, GaAs und GaN-Materialien verwendet. Wenn der Halbleiterkörper ein Material mit hoher Bandlücke wie SiC oder GaN aufweist, das eine hohe Durchschlagspannung bzw. eine hohe kritische Avalanche-Feldstärke hat, kann die Dotierung des jeweiligen Halbleiterbereichs höher gewählt werden, was den Durchlasswiderstand Ron verringert.
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In der in 1 veranschaulichten beispielhaften Ausführungsform enthält der Halbleiterkörper 40 weiter eine zweite Halbleiterschicht 2 der ersten Leitfähigkeit, die an die erste Halbleiterschicht 1 angrenzt und sich zu einer Rückfläche 16 erstreckt, die entgegengesetzt zur waagrechten Fläche 15 angeordnet ist. Eine maximale Dotierungskonzentration der zweiten Halbleiterschicht 2 ist typischerweise höher als eine maximale Dotierungskonzentration der ersten Halbleiterschicht 1. In anderen Ausführungsformen ist die zweite Halbleiterschicht 2 von einem zweiten Leitfähigkeitstyp (p-Typ).
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Gemäß einer Ausführungsform wird eine Siliciumnitridschicht 7 geformt, zum Beispiel durch einen LPCVD-Prozess (chemische Niederdruck-Dampfabscheidung, engl.: low pressure chemical vapor deposition) auf der waagrechten Fläche 15. Die Siliciumnitridschicht 7 kann direkt auf dem Halbleiterkörper 40 geformt werden, wie in 1 veranschaulicht, oder auf einer dünnen Siliciumoxid-Pufferschicht, die auf dem Halbleiterkörper 40 geformt ist.
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Danach wird eine fotolithografisch strukturierte Maske auf der Siliciumnitridschicht 7 geformt. Die fotolithografisch strukturierte Maske wird als Ätzmaske verwendet, um eine Graben-Hartmaske 7 und senkrechte Gräben 18, 19 in dem Halbleiterkörper 40 zu formen. Danach wird die fotolithografisch strukturierte Maske entfernt. Dabei sind die senkrechten Gräben 18, 19 und die Graben-Hartmaske 7 selbstjustierend, da die senkrechten Gräben 18, 19 durch die Graben-Hartmaske 7 geätzt werden. Die resultierende Halbleiterstruktur 100 ist in 2 veranschaulicht.
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Das Formen der Graben-Hartmaske 7 und der senkrechten Gräben 18, 19 kann auch in zwei Prozessen erfolgen, wobei die fotolithografisch strukturierte Maske schon nach dem Formen der Graben-Hartmaske 7 in einem ersten Prozess entfernt wird. In dieser Ausführungsform werden die senkrechten Gräben 18, 19 unter Verwendung nur der Graben-Hartmaske 7 als Ätzmaske geätzt. Dementsprechend sind die senkrechten Gräben 18, 19 und die Graben-Hartmaske 7 selbstjustierend, da die senkrechten Gräben 18, 19 durch die Graben-Hartmaske 7 geätzt werden. Der Begriff “Hartmaske”, wie er in dieser Patentschrift verwendet wird, soll eine strukturierte Maske beschreiben, die als ein Stopp eines CMP-Prozesses (“Chemisch-Mechanisches Polieren”) eines Halbleitermaterials verwendet werden kann, insbesondere als ein Stopp eines Silicium-CMP-Prozesses. Dementsprechend übertrifft die Abriebgeschwindigkeit des Halbleitermaterials die Abriebgeschwindigkeit der Hartmasken während des CMP-Prozesses zum Polieren des Halbleitermaterials, typischerweise mindestens um einen Faktor fünf, noch typischer um einen Faktor von mindestens zehn zumindest nahe der Fläche der Hartmaske, wo der CMP-Prozess gestoppt werden soll. Typische Materialien für die Hartmaske enthalten Siliciumoxid (SiO2), Siliciumnitrid (SiN) und Siliciumoxynitrid (SiOxNy). Die Hartmaske kann zum Beispiel als eine thermisch erzeugte Siliciumoxidschicht, eine TEOS-Schicht (TetraEthylOrthoSilicat-Schicht), eine USG-Schicht (Undotierte Silikatglas-Schicht), eine HDP-Oxidschicht (hochdichte Plasma-Oxidschicht) oder eine dotierte Oxidschicht, zum Beispiel eine PSG-Schicht (Phosphorsilikatglas), eine BPSG-Schicht (Borphosphorsilikatglas) oder eine BSG-Schicht (Borsilikatglas) geformt sein. Die TEOS-Schicht kann als ein thermisches TEOS oder plasmaverstärktes TEOS (PETEOS) geformt sein.
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Die zur in 2 veranschaulichten Halbleiterstruktur 100 führenden Prozesse können auch als zwei Prozesse beschrieben werden. In einem ersten Prozess wird ein Halbleiterkörper 40 mit einer waagrechten Fläche 15 und einer Hartmasken-Schicht 7 auf der waagrechten Fläche 15 angeordnet bereitgestellt. In einem weiteren Prozess wird mindestens ein senkrechter Graben 18, 19 in der Hartmasken-Schicht 7 und dem Halbleiterkörper 40 geformt.
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Danach wird ein Feldoxid 9 auf den Seitenwänden und den Bodenwänden der senkrechten Gräben 18, 19 geformt. Der Begriff “Feldoxid”, wie er in dieser Patentschrift verwendet wird, soll einen dielektrischen Bereich oder eine dielektrische Schicht bezeichnen, die die Seitenwände und die Bodenwand eines senkrechten Grabens bedeckt, der sich in den Halbleiterkörper erstreckt, um eine Feldplatte zu isolieren, die im senkrechten Graben vom Halbleiterkörper angeordnet ist, wobei die Dicke der dielektrischen Schicht oder des dielektrischen Bereichs in der Normalenrichtung der Schnittstelle, die zwischen dem Halbleiterkörper und dem Feldoxid geformt ist, größer als etwa 100 nm oder sogar größer als etwa 200 nm ist. Das Feldoxid wird typischerweise durch thermisch erzeugte Oxidation geformt, kann aber auch zum Beispiel in einem CVD-Prozess aufgebracht werden. Der Begriff “Feldoxid” soll ein “Feld-Dielektrikum” beschreiben, das verwendet wird, um eine Feldplatte zu isolieren. Typischerweise ist das Feldoxid als ein Oxid geformt, wie zum Beispiel ein Siliciumoxid, kann aber auch andere dielektrische Materialien wie ein Nitrid enthalten. Im Kontext der vorliegenden Patentschrift soll der Begriff "Feldplatte" eine Elektrode beschreiben, die neben einem Halbleiterbereich angeordnet ist, typischerweise einem Drift-Bereich, isoliert von dem Halbleiterbereich, und konfiguriert ist, um einen ladungsträgerverarmten Teil in dem Halbleiterbereich zu erweitern, indem eine geeignete Spannung angelegt wird, typischerweise eine positive Spannung für einen n-Typ-Drift-Bereich. Die Begriffe "ladungsträgerverarmt" und "vollständig ladungsträgerverarmt" sollen beschreiben, dass ein Halbleiterbereich im Wesentlichen keine freien Ladungsträger aufweist. Typischerweise sind isolierte Feldplatten nahe p-n-Übergängen angeordnet, die z.B. zwischen einem Drift-Bereich und einem Körperbereich geformt sind. Dementsprechend kann die Sperrspannung des p-n-Übergangs bzw. der Halbleitervorrichtung erhöht werden.
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Danach wird eine Feldplatte 12 in einem unteren Teil jedes der senkrechten Gräben 18, 19 geformt. Dies kann durch Aufbringen einer leitenden Schicht, zum Beispiel einer hochdotierten Polysiliciumschicht, und Rückätzen der leitenden Schicht selektiv zur Graben-Hartmaske 7 und zum Feldoxid 9 erfolgen. Danach wird ein Isolierbereich 12a auf jeder der Feldplatten 12 geformt, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation eines oberen Teils der rückgeätzten Polysiliciumschicht. Dabei wird eine isolierte Feldplatte in jedem der senkrechten Gräben 18, 19 geformt.
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Danach wird eine Auskleidungsschicht (engl. liner layer) 7a als eine konforme Schicht aufgebracht, die zumindest die Graben-Hartmaske 7 und die oberen Teile des Feldoxids 9 bedeckt. Die resultierende Halbleiterstruktur 100 ist in 3 veranschaulicht. Typischerweise hat die Auskleidungsschicht 7a eine Dicke von etwa 20 nm bis etwa 40 nm, zum Beispiel 30 nm. In der in 3 veranschaulichten beispielhaften Ausführungsform ist die Auskleidungsschicht 7a als eine Siliciumnitridschicht oder Siliciumoxynitridschicht geformt.
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Danach wird ein dielektrischer Stopfen 14a in einem oberen Teil jedes der senkrechten Gräben 18, 19 so geformt, so dass die dielektrischen Stopfen 14a sich über die waagrechte Fläche 15 des Halbleiterkörpers 40 hinaus erstrecken. Die resultierende Halbleiterstruktur 100 ist in 4 veranschaulicht. Das Formen der dielektrischen Stopfen 14a enthält typischerweise das Aufbringen eines dielektrischen Materials, zum Beispiel eines TEOS, und einen CMP-Prozess, der an oder nahe der Auskleidungsschicht 7a stoppt. Dadurch erstrecken sich die dielektrischen Stopfen 14a senkrecht nach oben zu einer weiteren waagrechten Fläche 15a. Der Abstand zwischen der waagrechten Fläche 15 des Halbleiterkörpers 40 und der weiteren waagrechten Fläche 15a wird im Wesentlichen durch die Dicke der Hartmaskenschicht 7 und der Auskleidungsschicht 7a definiert.
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Danach werden die Hartmaske 7 und ein oberer Teil der Auskleidungsschicht 7a entfernt. Zum Beispiel kann heiße Phosphorsäure verwendet werden, um Siliciumnitrid von der Hartmaske 7 und einem oberen Teil der Auskleidungsschicht 7a selektiv zum Material der dielektrischen Stopfen 14a (TEOS oder Siliciumoxid) zu entfernen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 100 ist in 5 veranschaulicht. Dementsprechend ist der Halbleiterkörper 40 teilweise zwischen benachbarten der dielektrischen Stopfen 14a freigelegt, die in einem folgenden Prozess als Epitaxie-Hartmaske 14a verwendet werden. Typischerweise weist die Epitaxie-Hartmaske 14a eine senkrechte Ausdehnung, gemessen von der waagrechten Fläche 15, von etwa 300 nm bis etwa 500 nm auf.
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Danach wird Silicium auf die freigelegten Teile des Halbleiterkörpers 40 durch eine epitaxiale Ablagerung aufgebracht, die selektiv zu der von den dielektrischen Stopfen 14a geformten Epitaxie-Hartmaske ist. Dies erfolgt durch selektive Epitaxie, die zu einer Halbleitervorrichtung 100 wie in 6 veranschaulicht führt, und durch einen zusätzlichen Silicium-CMP-Prozess. Dementsprechend wird das Halbleitermaterial zur Epitaxie-Hartmaske 14a zurückpoliert, so dass in dem veranschaulichten senkrechten Querschnitt mindestens zwei beabstandete Epitaxialbereiche 2a, 3 geformt sind, die sich in der senkrechten Richtung im Wesentlichen nach oben zu der weiteren waagrechten Fläche 15a erstrecken. Der Begriff “selektive Epitaxie”, wie er in dieser Patentschrift verwendet wird, soll einen epitaxialen Prozess beschreiben, der z.B. auf CVD (chemische Gasphasenabscheidung, engl. chemical vapor deposition), MBE (Molekularstrahlepitaxie), oder SPE (Festphasenepitaxie) basiert, wobei der Halbleiterkörper ein einzelner Kristall und auf einer Fläche teilweise von einer amorphen Epitaxiemaske bedeckt ist, zum Beispiel von einer Siliciumoxidmaske. Während des Wachsens findet die Kristallisierung nur auf der freigelegten Fläche des einzelnen Kristall-Halbleiterkörpers statt. Dabei wachsen einzelne Halbleiterkristallbereiche auf der freigelegten Fläche des Halbleiterkörpers, d.h. an selektiven Stellen des Halbleiterkörpers, die durch die amorphe Epitaxiemaske definiert werden.
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Typischerweise ist der Halbleiterkörper 40 in einem oberen Teil, der sich zur waagrechten Fläche 15 erstreckt, vom ersten Leitfähigkeitstyp (n-Typ), wie durch den Halbleiterbereich 1 veranschaulicht. Das Formen der Epitaxialbereiche 2a, 3 enthält typischerweise das Formen eines Epitaxialbereichs 2a des ersten Leitfähigkeitstyps auf dem Halbleiterkörper 40 und eines Epitaxialbereichs 3 eines zweiten Leitfähigkeitstyps (p-Typ) auf dem Epitaxialbereich 2a des ersten Leitfähigkeitstyps. Dabei wird ein sich waagrecht erstreckender p-n-Übergang in jedem der Epitaxialbereiche 2a, 3 geformt.
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Danach wird die von den dielektrischen Stopfen 14a geformte Epitaxie-Hartmaske selektiv zu den Epitaxialbereichen 2, 3a entfernt, um einen oberen Teil der Seitenwände der Epitaxialbereiche 2a, 3 freizulegen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 100 ist in 7 veranschaulicht.
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Danach wird eine isolierte Gate-Elektrode 11 über der isolierten Feldplatte 12 in jedem der senkrechten Gräben 18, 19 geformt. Das Formen der isolierten Gate-Elektroden 11 umfasst typischerweise das Formen eines dünnen Gate-Dielektrikumbereichs 8 an den freigelegten Seitenwänden der Epitaxialbereiche 2a, 3, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation. Darauf folgt typischerweise ein Aufbringen und teilweises Rückätzen eines leitenden Materials wie eines hochdotierten Poly-Si, um Gate-Elektroden 11 zu formen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 100 ist in 8 veranschaulicht.
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Danach wird ein Isolierstopfen 6 auf jeder der Gate-Elektroden 11 geformt, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation.
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Typischerweise formen der erste Halbleiterbereich 1 und die Epitaxialbereiche 2a einen Drift-Bereich, und die Epitaxialbereiche 3 formen Körperbereiche der Halbleitervorrichtung 100.
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Hochdotierte Bodykontaktbereiche 4 des zweiten Leitfähigkeitstyps und hochdotierte Source-Bereiche 5 des ersten Leitfähigkeitstyps werden in den Körperbereichen 3, z.B. durch Implantation geformt. Eine erste Elektrode 10 in ohmschem Kontakt mit den Bodykontaktbereichen 4 und den Source-Bereichen 5 wird auf den Körperbereichen 3 geformt. Eine zweite Elektrode 13 in ohmschem Kontakt mit dem zweiten Halbleiterbereich 2 wird auf der Rückfläche 16 geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 100 ist in 9 veranschaulicht. Abhängig vom Dotierungstyp des zweiten Halbleiterbereichs 2 kann die Halbleitervorrichtung 100 einen MOSFET für einen zweiten Halbleiterbereich 2 vom n-Typ oder einen IGBT für einen zweiten Halbleiterbereich 2 vom p-Typ formen.
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In der in 9 veranschaulichten beispielhaften Ausführungsform formt die erste Elektrode 10 Flächenkontakte zu den Bodykontaktbereichen 4 und den Source-Bereichen 5. Diese Kontakte können aber auch als flache Grabenkontakte geformt sein.
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Aufgrund des Formens der Epitaxialbereiche 2a, 3a und der senkrechten Gräben 18, 19 für die Feldplatten 12 selbstjustierend zueinander durch Verwendung einer Graben-Hartmaske und einer Epitaxie-Hartmaske wie oben beschrieben, können die Geometrie des Körperbereichs 3 und die Anordnung des Feldoxids 9 bezüglich der Körperbereiche 3 mit großer Präzision eingestellt werden. Die Epitaxialbereiche 2a, 3 wachsen von der waagrechten Fläche 15, und die senkrechten Gräben 18, 19 werden von der waagrechten Fläche 15 in den Halbleiterkörper 40 geformt. Dabei bestimmt die waagrechte Fläche 15 den Feldplatte-Übergangspunkt, d.h. die senkrechte Höhe, bis zu der das Feldoxid 9 sich erstreckt, mit einer Präzision von unter einigen nm. Weiter kann die senkrechte Ausdehnung der Epitaxialbereiche 2a und 3 mit einer Genauigkeit von 5 nm oder sogar darunter eingestellt werden. Die Veränderung der Millerkapazität zwischen den Gate-Elektroden 11 und dem Drift-Bereich 2a, 1 kann so klein gehalten werden. Dies ermöglicht die Optimierung der Gestaltung der Halbleitervorrichtung 100 derart, dass die Millerkapazität ohne eine ungünstige Veränderung für verschiedene Gate-Elektroden 11 verringert wird. Dementsprechend können Schaltverluste der Halbleitervorrichtung 100 reduziert werden. Weiter kann die senkrechte Ausdehnung der Körperbereiche 3 vergleichsweise klein gewählt werden, zum Beispiel zwischen etwa 150 nm und 250 nm. Dies wird durch die geringe Höhenveränderung der Körperbereiche 3 verursacht, die auf die Verwendung der Epitaxie-Hartmaske als CMP-Stopp zurückgeht. Dementsprechend kann die Länge des Kanalbereichs, der während des Vorrichtungsbetriebs zwischen dem Source-Bereich 5 und dem Drift-Bereich 2a in jedem Körperbereich 3 entlang des entsprechenden Gate-Dielektrikum-Bereichs 8 geformt werden kann, vergleichsweise klein und mit einer geringen Veränderung von nur einigen wenigen nm gewählt werden. Daher können Verluste im Durchlasszustand der Halbleitervorrichtung 100 deutlich verringert werden.
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Die 10 bis 23 veranschaulichen ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung 200 gemäß mehreren Ausführungsformen in senkrechten Querschnitten. In einem ersten Prozess wird ein Wafer oder Substrat 40 mit einer waagrechten Fläche 15 und einer ersten Halbleiterschicht 1 des ersten Leitfähigkeitstyps (n-Typ) bereitgestellt. Die Halbleiterschicht 1 erstreckt sich zur waagrechten Fläche 15. Die Normalenrichtung en der ersten Fläche 15 ist im Wesentlichen parallel zur senkrechten Richtung. Eine Graben-Hartmaskenschicht 80, 7, 14 ist auf der waagrechten Fläche angeordnet. Die resultierende Halbleitervorrichtung 200 ist in 10 veranschaulicht.
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Die Graben-Hartmaskenschicht 80, 7, 14 umfasst typischerweise einen Stapel von dielektrischen Schichten. Eine dünne Oxidschicht 80, zum Beispiel eine 10 nm thermisch erzeugte Oxidschicht, ist auf der waagrechten Fläche 15 angeordnet. Eine Nitridschicht 7, typischerweise etwa 10 nm dick, ist auf der dünnen Oxidschicht 7 angeordnet. Darauf wird eine TEOS-Schicht 14 oder USG-Schicht 14 geformt. Die senkrechte Dicke der TEOS-Schicht 14 oder USG-Schicht 14 beträgt typischerweise etwa 400 nm, kann aber in einem Bereich von etwa 300 nm bis etwa 600 nm gewählt werden.
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Danach wird eine fotolithografisch strukturierte Maske 70 auf der Graben-Hartmaskenschicht 80, 7, 14 geformt. Senkrechte Gräben 18, 19 werden in der Graben-Hartmaskenschicht 80, 7, 14 und dem Halbleiterkörper 40 unter Verwendung der fotolithografisch strukturierten Maske 70 als Ätzmaske geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 200 ist in 11 veranschaulicht.
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Danach wird ein Feldoxid 9 auf den Seitenwänden und den Bodenwänden der senkrechten Gräben 18, 19 geformt. Das Feldoxid 9 wird typischerweise durch thermisch erzeugte Oxidation geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 200 ist in 12 veranschaulicht.
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Danach wird eine Feldplatte 12 in einem unteren Teil jedes der senkrechten Gräben 18, 19 geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 200 ist in 13 veranschaulicht. Die Feldplatten 12 werden typischerweise durch Aufbringen eines leitenden Materials wie eines hochdotierten Polysiliciums und Rückätzen auf das aufgebrachte leitende Material geformt.
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Danach wird ein Isolierbereich 12a auf jeder der Feldplatten 12 geformt, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation eines oberen Teils des rückgeätzten leitenden Materials. Dabei wird eine isolierte Feldplatte in jedem der senkrechten Gräben 18, 19 geformt.
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Danach wird eine Auskleidungsschicht 71 auf die Graben-Hartmaske 80, 7, 14 als eine konforme Schicht aufgebracht. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 14 veranschaulicht.
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Typischerweise hat die Auskleidungsschicht 71 eine Dicke von etwa 20 nm bis etwa 40 nm, zum Beispiel eine Dicke von etwa 30 nm. In der in 14 veranschaulichten beispielhaften Ausführungsform ist die Auskleidungsschicht 71 als eine amorphe Siliciumschicht geformt. Die Auskleidungsschicht 71 bedeckt mindestens die Graben-Hartmaske 7, 14, 80 und einen oberen Teil des Feldoxids 9.
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Danach wird ein dielektrischer Stopfen 14a in einem oberen Teil jedes der senkrechten Gräben 18, 19 geformt, so dass die dielektrischen Stopfen 14a sich über die waagrechte Fläche 15 des Halbleiterkörpers 40 hinaus erstrecken. Das Formen der dielektrischen Stopfen 14a umfasst typischerweise das Aufbringen eines dielektrischen Materials, zum Beispiel eines TEOS, und einen Vertiefungsprozess unter Verwendung zum Beispiel eines Resist-Ätzwerkzeugs oder eines Oxid-Ätzwerkzeugs. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 15 veranschaulicht.
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Danach wird typischerweise ein Polysilicium-Material 121 aufgebracht. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 16 veranschaulicht.
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In einem CMP-Prozess wird das Polysilicium-Material 121 zur Graben-Hartmaske 7, 14, 80 zurückpoliert. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 17 veranschaulicht.
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Danach wird ein oberer Teil 14 der Graben-Hartmaske 7, 14, 80 selektiv zur Auskleidungsschicht 71 entfernt, um den Halbleiterkörper 40 teilweise freizulegen. Typischerweise wird die TEOS-Schicht 14 oder USG-Schicht 14 durch ein Oxid-Ätzen entfernt. Danach wird ein isotropes Silicium-Ätzen verwendet, um das Siliciummaterial über der waagrechten Fläche 15 des Halbleiterkörpers 40 zu entfernen. Danach kann die Nitridschicht 7 durch heiße Phosphorsäure entfernt werden, und die dünne Oxidschicht 80 kann unter Verwendung eines HF-Ätzens (Hydrofluorsäure-Ätzen) entfernt werden. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 18 veranschaulicht. Die in 18 veranschaulichte Halbleitervorrichtung 200 ist ähnlich der in 5 veranschaulichten Halbleitervorrichtung 100. Die verbleibenden Teile der Auskleidungsschicht 7a werden in der Halbleitervorrichtung 200 aber von Polysilicium geformt.
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Danach wird Silicium auf die freigelegten Teile des Halbleiterkörpers 40 durch eine epitaxiale Ablagerung bzw. epitaxiale Abscheidung aufgebracht, die zu der von den dielektrischen Stopfen 14a geformten Epitaxie-Hartmaske selektiv ist. Dies erfolgt durch selektive Epitaxie und einen Silicium-CMP-Prozess. Dementsprechend wird das Halbleitermaterial zur Epitaxie-Hartmaske 14a zurückpoliert, so dass in dem veranschaulichten senkrechten Querschnitt mindestens zwei beabstandete Epitaxialbereiche 2a, 3 mit einer senkrechten Ausdehnung geformt werden, die im Wesentlichen durch die Höhe der dielektrischen Stopfen 14a bestimmt wird, gemessen von der waagrechten Fläche 15. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 19 veranschaulicht.
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Das Formen der Epitaxialbereiche 2a, 3 umfasst typischerweise das Formen der Epitaxialbereiche 2a des ersten Leitfähigkeitstyps auf dem Halbleiterkörper 40 und der Epitaxialbereiche 3 eines zweiten Leitfähigkeitstyps (p-Typ) auf den Epitaxialbereichen 2a des ersten Leitfähigkeitstyps. Dementsprechend wird ein sich waagrecht erstreckender p-n-Übergang zwischen den Epitaxialbereichen 2a und 3 geformt.
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Danach werden die dielektrischen Stopfen 14a zumindest zwischen den Epitaxialbereichen 2a, 3 entfernt, typischerweise unter Verwendung eines Oxid-Ätzprozesses. Ein kurzer isotroper Silicium-Ätzprozess wird typischerweise verwendet, um die Auskleidungsschicht 71 in einem oberen Teil der senkrechten Gräben 18, 19 zu entfernen und die Seitenwände der beabstandeten Epitaxialbereiche 2a, 3 freizulegen. Die resultierende Halbleiterstruktur 200 ist in 20 veranschaulicht.
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Danach wird eine dünne thermisch erzeugte Oxidschicht 8 auf den Epitaxialbereichen 2a, 3 geformt. Dabei werden die verbleibenden Teile der Auskleidungsschicht 71 auch teilweise oxidiert, wie durch die Bezugszeichen 8a in 21 angezeigt. Die Teile der dünnen thermisch erzeugten Oxidschicht 8, die auf den Seitenwänden der Epitaxialbereiche 2a, 3 geformt werden, formen später typischerweise Gate-Dielektrikum-Bereiche.
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Danach wird ein leitendes Material wie ein hochdotiertes Poly-Si aufgebracht und zurückgeätzt, um eine Gate-Elektrode 11 in jedem der Gräben 18, 19 zu formen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 200 ist in 22 veranschaulicht.
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Danach wird ein Isolierstopfen 6 auf jeder der Gate-Elektroden 11 geformt, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation. Typischerweise formen der erste Halbleiterbereich 1 und die Epitaxialbereiche 2a einen Drift-Bereich, und die Epitaxialbereiche 3 formen Körperbereiche der Halbleitervorrichtung 200. Hochdotierte Bodykontaktbereiche 4 des zweiten Leitfähigkeitstyps und hochdotierte Source-Bereiche 5 des ersten Leitfähigkeitstyps werden in den Körperbereichen 3 z.B. durch Implantation geformt. Eine erste Elektrode 11 in ohmschem Kontakt mit den Bodykontaktbereichen 4 und den Source-Bereichen 5 wird auf den Körperbereichen 3 geformt. Eine zweite Elektrode 13 in ohmschem Kontakt mit dem zweiten Halbleiterbereich 2 wird auf der Rückfläche 16 geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 200 ist in 23 veranschaulicht. Abhängig vom Dotierungstyp des zweiten Halbleiterbereichs 2 kann die Halbleitervorrichtung 200 auch einen MOSFET oder einen IGBT formen.
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Die in 23 veranschaulichte Halbleitervorrichtung 200 ist ähnlich der in 9 veranschaulichten Halbleitervorrichtung 100. Die Prozesse zur Herstellung der Halbleitervorrichtungen 100, 200 haben gemeinsam, dass die Graben-Hartmaske vor dem Formen der Epitaxie-Hartmaske geformt wird, die Epitaxie-Hartmaske selbstjustierend zur Graben-Hartmaske geformt wird, und die Graben-Hartmaske selektiv zur Epitaxie-Hartmaske entfernt wird, ehe der Epitaxialbereich geformt wird. Dadurch kann die Veränderung der Millerkapazität verschiedener Gate-Elektroden klein gehalten werden. Dies verbessert die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung, insbesondere die Schaltleistung von Leistungshalbleitervorrichtungen, die mehrere Graben-Gate-Strukturen in ihrem aktiven Bereich haben. Weiter kann die Länge der Kanalbereiche in den Körperbereichen klein gewählt werden, da die senkrechten Ausdehnungen der Epitaxialbereiche durch die Dicke der Epitaxie-Hartmaske mit geringer Veränderung definiert werden können. Dementsprechend kann der Widerstand im Durchlasszustand der Halbleitervorrichtungen 100, 200 verringert werden.
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Die 24 bis 34 veranschaulichen ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung 300 gemäß mehreren Ausführungsformen in senkrechten Querschnitten. In einem ersten Prozess wird ein Wafer oder Substrat 40 mit einer waagrechten Fläche 15 und einer ersten Halbleiterschicht 1 des ersten Leitfähigkeitstyps (n-Typ) bereitgestellt. Die Halbleiterschicht 1 erstreckt sich zur waagrechten Fläche 15. Die Normalenrichtung en der ersten Fläche 15 ist im Wesentlichen parallel zur senkrechten Richtung. Eine Hartmaskenschicht 7, 14 wird auf der waagrechten Fläche 15 angeordnet. Die Hartmaskenschicht 7, 14 umfasst typischerweise eine Siliciumnitridschicht 7, die auf der waagrechten Fläche 15 angeordnet ist, und eine TEOS-Schicht 14, die auf der Siliciumnitridschicht 7 angeordnet ist. Anstelle der TEOS-Schicht 14 kann auch eine USG-Schicht auf der Siliciumnitridschicht 7 angeordnet werden. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 24 veranschaulicht. Die senkrechte Ausdehnung der Siliciumnitridschicht 7 wird typischerweise in einem Bereich von etwa 10 nm bis etwa 50 nm gewählt. Die senkrechte Ausdehnung der TEOS-Schicht 14 wird typischerweise in einem Bereich von etwa 300 nm bis etwa 600 nm gewählt.
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Die Halbleitervorrichtung 300 ist typischerweise eine Leistungshalbleitervorrichtung mit einem aktiven Bereich 310 zum Führen und/oder Schalten eines Laststroms und einem Randbereich 320 mit geeigneten Feldnumverteilungsstrukturen bzw. Randabschlussstrukturen, um die Blockierfähigkeit der Halbleitervorrichtung 300 zu maximieren.
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Danach wird die Hartmaskeschicht 7, 14 unter Verwendung einer fotolithografisch strukturierten Maske als Ätzmaske strukturiert. Dementsprechend wird eine Epitaxie-Hartmaske 7, 14, die sich von der waagrechten Fläche 15 des Halbleiterkörpers 40 zu einer weiteren waagrechten Fläche 15a erstreckt, geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 25 nach Entfernung der fotolithografisch strukturierten Maske veranschaulicht.
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Danach wird monokristallines Silicium auf den Halbleiterkörper 40 durch epitaxiale Ablagerung selektiv zur Epitaxie-Hartmaske 7, 14 durch selektive Epitaxie aufgebracht. Das aufgebrachte monokristalline Silicium wird zur Epitaxie-Hartmaske 7, 14 zurückpoliert, so dass im veranschaulichten senkrechten Querschnitt mehrere beabstandete Epitaxialbereiche 2a, 3 geformt sind. Dabei wird die Höhe der Epitaxialbereiche 2a, 3 durch die Höhe der Epitaxie-Hartmaske 7, 14 definiert. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 26 veranschaulicht.
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Das Formen der Epitaxialbereiche 2a, 3 umfasst typischerweise das Formen von Epitaxialbereichen 2a des ersten Leitfähigkeitstyps auf dem Halbleiterkörper 40 und von Epitaxialbereichen 3 eines zweiten Leitfähigkeitstyps (p-Typ) auf den Epitaxialbereichen 2a des ersten Leitfähigkeitstyps. Dementsprechend wird ein sich waagrecht erstreckender p-n-Übergang zwischen den Epitaxialbereichen 2a, 3 geformt.
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Danach wird die Epitaxie-Hartmaske 7, 14 teilweise selektiv zu den Epitaxialbereichen 2a, 3 entfernt, so dass im senkrechten Querschnitt die Seitenwände der Epitaxialbereiche 2a, 3 zumindest in einem oberen Teil freigelegt werden, der an den p-Typ-Halbleiterbereich 3 angrenzt, der später Körperbereiche formt. Dies erfolgt typischerweise durch ein vollständiges Entfernen der TEOS-Schicht 14 in einem Ätzprozess.
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Danach wird eine dünne Siliciumnitridschicht 7a konform aufgebracht und anisotrop geätzt. Dabei werden die Seitenwände der Epitaxialbereiche 2a, 3 mit der Nitridschicht 7a bedeckt, und der Halbleiterkörper 40 zwischen benachbarten beabstandeten Epitaxialbereichen 2a, 3 wird typischerweise mit einem verbleibenden Teil der Siliciumnitridschicht 7 bedeckt. Das anisotrope Siliciumnitrid-Ätzen wird typischerweise so ausgeführt, dass das Siliciumnitrid über den Epitaxialbereichen 3 vollständig entfernt wird. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 27 veranschaulicht.
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Danach wird ein thermisch erzeugtes Oxid 81 auf den Epitaxialbereichen 3 geformt. Das thermisch erzeugte Oxid 81 kann bei einer Temperatur von etwa 900°C so geformt werden, dass seine senkrechte Ausdehnung etwa 100 nm beträgt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 28 veranschaulicht.
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Danach wird ein weiterer anisotroper Siliciumnitrid-Ätzprozess ausgeführt, um den Halbleiterkörper 40 zwischen den beabstandeten Epitaxialbereichen 2a, 3 teilweise freizulegen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 29 veranschaulicht. Wie gezeigt, wird eine Graben-Hartmaske 7a, 81 geformt. Die Graben-Hartmaske 7a, 81 umfasst eine dielektrische Schicht 7a, die im senkrechten Querschnitt jede der Seitenwände der beabstandeten Epitaxialbereiche 2a, 3 bedeckt.
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Danach werden senkrechte Gräben 17, 18, 19 in den Halbleiterkörper 40 unter Verwendung der Graben-Hartmaske 7a, 81 als Ätzmaske geätzt. Ein Feldoxid 9 wird auf den Seitenwänden und den Bodenwänden der senkrechten Gräben 17, 18, 19 geformt. Das Feldoxid 9 wird typischerweise durch thermisch erzeugte Oxidation geformt.
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Danach wird eine Feldplatte 12 in einem unteren Teil jedes der senkrechten Gräben 17, 18, 19 geformt. Dies kann durch Aufbringen einer leitenden Schicht, zum Beispiel einer hochdotierten Polysiliciumschicht, und Rückätzen der leitenden Schicht selektiv zu der Graben-Hartmaske 7 und zum Feldoxid 9 erfolgen.
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Danach wird ein Isolierbereich 12a auf jeder der Feldplatten 12 geformt, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation eines oberen Teils der rückgeätzten Polysiliciumschicht. Dabei wird eine isolierte Feldplatte in jedem der senkrechten Gräben 17, 18, 19 geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 30 veranschaulicht.
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Danach wird eine dielektrische Füllung 82, zum Beispiel aus TEOS oder einem HDP-Oxid, aufgebracht und in einem CMP-Prozess zurückpoliert. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 31 nach dem Bedecken des senkrechten Grabens 17 im Randbereich 320 mit einer Maske 142 veranschaulicht.
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Danach wird das thermisch erzeugte Oxid 81 entfernt und die dielektrische Füllung 82 im aktiven Bereich 310 zurückgeätzt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 32 nach dem Entfernen der Maske 142 veranschaulicht.
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Danach wird ein isotropes Siliciumnitrid-Ätzen durchgeführt, um die Seitenwände der Epitaxialbereiche 2a, 3 in dem aktiven Bereich 310 freizulegen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 33 veranschaulicht.
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Danach wird eine isolierte Gate-Elektrode 11 über der isolierten Feldplatte 12 in jedem der senkrechten Gräben 18, 19 des aktiven Bereichs 310 geformt. Das Formen der isolierten Gate-Elektroden 11 umfasst typischerweise das Formen eines dünnen Gate-Dielektrikum-Bereichs 8 an den freigelegten Seitenwänden der Epitaxialbereiche 2a, 3, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation. Darauf folgt typischerweise das Aufbringen eines leitenden Materials wie eines hochdotierten Poly-Si und das teilweise Rückätzen des leitenden Materials, um die Gate-Elektroden 11 zu formen. Dabei werden die isolierten Gate-Elektroden typischerweise so geformt, dass sie im senkrechten Querschnitt zwischen jeweiligen beabstandeten Epitaxialbereichen 2a, 3 angeordnet sind. Die resultierende Halbleitervorrichtung 300 ist in 34 veranschaulicht. Dementsprechend werden die isolierten Gate-Elektroden nur in dem aktiven Bereich 310 der Halbleitervorrichtung 300 geformt. Die in und auf dem senkrechten Graben 17 im Randbereich 320 angeordnete Struktur formt typischerweise eine Randabschlussstruktur zur Neuverteilung des elektrischen Felds bzw. elektrischen Potentials, so dass die Sperrspannung der Halbleitervorrichtung 300 aufrechterhalten wird.
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Danach wird ein Isolierstopfen auf jeder der Gate-Elektroden 11 geformt, zum Beispiel durch thermisch erzeugte Oxidation. Typischerweise formen der erste Halbleiterbereich 1 und die Epitaxialbereiche 2a einen Drift-Bereich, und die Epitaxialbereiche 3 formen Körperbereiche der Halbleitervorrichtung 300. Hochdotierte Bodykontaktbereiche 4 des zweiten Leitfähigkeitstyps und hochdotierte Source-Bereiche 5 des ersten Leitfähigkeitstyps werden typischerweise in den Körperbereichen 3, z.B. durch Implantation geformt. Eine erste Elektrode in ohmschem Kontakt mit den Bodykontaktbereichen 4 und den Source-Bereichen 5 wird in dem Körperbereich 3 geformt. Eine zweite Elektrode in ohmschem Kontakt mit dem zweiten Halbleiterbereich wird auf der Rückfläche 16 geformt. Abhängig vom Dotierungstyp des zweiten Halbleiterbereichs kann die Halbleitervorrichtung 300 einen MOSFET oder einen IGBT formen.
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Die 35 bis 40 veranschaulichen ein Verfahren zum Formen einer Halbleitervorrichtung 400 gemäß mehreren Ausführungsformen in senkrechten Querschnitten. In einem ersten Prozess werden ein Wafer oder Substrat 40 mit einer waagrechten Fläche 15 und eine erste Halbleiterschicht 1 des ersten Leitfähigkeitstyps (n-Typ) bereitgestellt. Die Halbleiterschicht 1 erstreckt sich zur waagrechten Fläche 15. Die Normalenrichtung en der ersten Fläche 15 ist im Wesentlichen parallel zur senkrechten Richtung. Eine Hartmaskenschicht 83, typischerweise eine Siliciumoxidschicht, ist auf der waagrechten Fläche 15 angeordnet. Die Hartmaskenschicht 83 wird typischerweise durch thermisch erzeugte Oxidation geformt und hat eine senkrechte Ausdehnung von etwa 200 nm bis etwa 500 nm. Die resultierende Halbleitervorrichtung 400 ist in 35 veranschaulicht.
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Die Halbleitervorrichtung 400 ist typischerweise auch eine Leistungshalbleitervorrichtung mit einem aktiven Bereich 410 zum Führen und/oder Schalten eines Laststroms und mit einem Randbereich 420 mit geeigneten Feldumverteilungsstrukturen, um die Blockierfähigkeit der Halbleitervorrichtung 400 zu maximieren.
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Danach wird die Hartmaskenschicht 83 unter Verwendung einer fotolithografisch strukturierten Maske strukturiert. Dementsprechend wird eine Epitaxie-Hartmaske 83, die sich von der waagrechten Fläche 15 des Halbleiterkörpers 40 zu einer weiteren waagrechten Fläche 15a erstreckt, geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 400 ist in 36 nach dem Entfernen der fotolithografisch strukturierten Maske veranschaulicht.
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Danach wird monokristallines Silicium durch epitaxiale Ablagerung selektiv zur Epitaxie-Hartmaske 83 durch selektive Epitaxie auf den Halbleiterkörper 40 aufgebracht. Das aufgebrachte monokristalline Silicium wird auf die Epitaxie-Hartmaske 83 zurückpoliert, so dass in dem veranschaulichten senkrechten Querschnitt mehrere beabstandete Epitaxialbereiche 2a, 3 geformt sind, die sich in senkrechter Richtung im Wesentlichen nach oben zur weiteren waagrechten Fläche 15a erstrecken. Dabei wird die Höhe der Epitaxialbereiche 2a, 3 durch die Höhe der Epitaxie-Hartmaske 83 definiert. Die resultierende Halbleitervorrichtung 400 ist in 37 veranschaulicht.
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Das Formen der Epitaxialbereiche 2a, 3 umfasst typischerweise das Formen von Epitaxialbereichen 2a des ersten Leitfähigkeitstyps auf dem Halbleiterkörper 40 und von Epitaxialbereichen 3 eines zweiten Leitfähigkeitstyps (p-Typ) auf den Epitaxialbereichen 2a des ersten Leitfähigkeitstyps 2a. Dabei wird ein sich waagrecht erstreckender p-n-Übergang in jedem der Epitaxialbereiche 2a, 3 geformt. Die Epitaxialbereiche 2a und die Halbleiterschicht 1 formen typischerweise später einen gemeinsamen Drift-Bereich. Typischerweise formen die Epitaxialbereiche 3 später Körperbereiche.
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Danach wird die Epitaxie-Hartmaske 83 selektiv zu den Epitaxialbereichen 2a, 3 und zum Halbleiterkörper 40 entfernt, so dass im senkrechten Querschnitt die Seitenwände der Epitaxialbereiche 2a, 3 freigelegt sind, und so dass im senkrechten Querschnitt der Halbleiterkörper 40 zwischen den Epitaxialbereichen 2a, 3 freigelegt ist. Dies erfolgt typischerweise durch vollständiges Entfernen der Epitaxie-Hartmaske 83 in einem Ätzprozess.
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Danach wird eine dünne Siliciumnitridschicht 7a konform aufgebracht. Ein Resist 141 wird aufgebracht und zurückgeätzt, um die Teile der Siliciumnitridschicht 7a zu bedecken, die direkt auf dem Halbleiterkörper 40 angeordnet sind. Danach wird ein anisotropes Siliciumnitridätzen verwendet, um Teile der Siliciumnitridschicht 7a zu entfernen, die auf den Epitaxialbereichen 3 angeordnet sind. Die resultierende Halbleitervorrichtung 400 ist in 38 veranschaulicht.
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Danach wird das Resist 141 entfernt, zum Beispiel verascht, und ein thermisch erzeugtes Oxid 81 wird auf den Epitaxialbereichen 3 geformt. Das thermisch erzeugte Oxid 81 kann bei einer Temperatur von etwa 900°C geformt werden. Die senkrechte Ausdehnung des thermisch erzeugten Oxids 81 kann etwa 100 nm betragen. Die resultierende Halbleitervorrichtung 400 ist in 39 veranschaulicht.
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Danach wird ein weiteres anisotropes Siliciumnitrid-Ätzen verwendet, um die Teile der Siliciumnitridschicht 7a zu entfernen, die direkt auf dem Halbleiterkörper 40 angeordnet sind. Dadurch wird eine Graben-Hartmaske 7a, 81, die die Siliciumnitridschicht 7a und das thermisch erzeugte Oxid 81 enthält, selbstjustierend zu den Epitaxialbereichen 2a, 3 geformt. Die resultierende Halbleitervorrichtung 400 ist in 40 veranschaulicht. Die in 40 veranschaulichte Halbleitervorrichtung 400 ist ähnlich der in 29 veranschaulichten Halbleitervorrichtung 300.
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Danach werden weitere Prozesse, wie sie für die Halbleitervorrichtung 300 unter Bezug auf die 30 bis 34 erläutert wurden, typischerweise auch für die Halbleitervorrichtung 400 durchgeführt, um einen MOSFET oder einen IGBT zu formen. Die senkrechten Gräben werden in den Halbleiterkörper 40 unter Verwendung der Graben-Hartmaske 7a, 81 als Ätzmaske geätzt. Eine Feldplatte wird in einem unteren Teil jedes der senkrechten Gräben geformt, und isolierte Gate-Elektroden werden über den senkrechten Gräben in dem aktiven Bereich 410, aber typischerweise nicht in dem Randbereich 420, geformt.
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Die Verfahren zum Formen der Halbleitervorrichtungen 300 und 400 haben gemeinsam, dass die Graben-Hartmaske selbstjustierend zum Epitaxialbereich geformt wird, und dass die senkrechten Gräben in den Halbleiterkörper unter Verwendung der Graben-Hartmaske als Ätzmaske geätzt werden. Weiter haben die Verfahren zum Formen der Halbleitervorrichtungen 300 und 400 gemeinsam, dass die Epitaxie-Hartmaske selektiv zum Epitaxialbereich vor dem Formen der Graben-Hartmaske entfernt wird. Dadurch wird die Veränderung der Millerkapazität der Gate-Elektroden bzw. die Gate-Drain-Ladung Qgd typischerweise klein gehalten. Dies ermöglicht die Optimierung der Gestaltung der Halbleitervorrichtungen 300, 400 derart, dass die Millerkapazität ohne ungünstige Veränderung für die verschiedenen Gate-Elektroden 11 verringert wird. Dementsprechend können Schaltverluste der Halbleitervorrichtung 300, 400 verringert werden. Weiter kann die senkrechte Ausdehnung der Körperbereiche 3 vergleichsweise klein gewählt werden, zum Beispiel zwischen etwa 150 nm und 250 nm. Dies liegt an der geringen Höhenveränderung der Körperbereiche 3, die durch die Verwendung der Epitaxie-Hartmaske als ein CMP-Stopp verursacht wird, der die Höhe der Epitaxialbereiche 2a, 3 definiert. Dementsprechend kann die Länge des Kanalbereichs, der während des Vorrichtungsbetriebs geformt werden kann, vergleichsweise klein und mit einer geringen Veränderung von nur einigen wenigen nm gewählt werden. So können Durchlassverluste der Halbleitervorrichtungen 300, 400 deutlich verringert werden.
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Raumbezogene Begriffe wie “darunter”, “unter”, "untere", “über”, “obere” und dergleichen, werden zur leichteren Beschreibung verwendet, um die Positionierung eines Elements bezüglich eines zweiten Elements zu erläutern. Diese Begriffe sollen andere Ausrichtungen der Vorrichtung zusätzlich zu anderen Ausrichtungen als die in den Figuren dargestellten umfassen. Weiter werden Begriffe wie “erste”, “zweite”, und dergleichen auch verwendet, um verschiedene Elemente, Bereiche, Abschnitte usw. zu beschreiben, und sind ebenfalls nicht einschränkend zu verstehen. Gleiche Begriffe beziehen sich in der ganzen Beschreibung auf die gleichen Elemente.
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Wie hier verwendet, sind die Begriffe “habend”, “enthaltend”, “umfassend”, “aufweisend” und dergleichen offene Begriffe, die das Vorhandensein von angegebenen Elementen oder Merkmalen anzeigen, schließen aber zusätzliche Elemente oder Merkmale nicht aus. Die Artikel "ein" und “der/die/das” sollen sowohl den Plural als auch den Singular enthalten, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben.