DE102011078213A1

DE102011078213A1 - Lenker-Steuersystem

Info

Publication number: DE102011078213A1
Application number: DE102011078213A
Authority: DE
Inventors: Frank Molinaro; Jim Williams; Benjamin Hodge IV
Original assignee: Harley Davidson Motor Co Inc; Harley Davidson Motor Co Group LLC
Current assignee: Harley Davidson Motor Co Inc
Priority date: 2010-06-29
Filing date: 2011-06-28
Publication date: 2011-12-29
Anticipated expiration: 2031-06-29
Also published as: US8447436B2; DE102011078213B4; JP2012012008A; JP5894382B2; US20110320063A1

Abstract

Es wird ein Lenker-Steuersystem für ein Motorrad angegeben. Das System umfasst eine Steuereinrichtung, eine Netzwerkschnittstelle, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen, die mit der Steuereinrichtung verbunden sind, einen elektronischen Schalter, der mit der Steuereinrichtung verbunden ist, einen ersten Stecker mit Anschlüssen für eine Verbindung mit einer Stromversorgung des Motorrads und einem Netzwerkbus, und einen zweiten Stecker, der mit einer Einrichtung außerhalb des Steuersystems verbunden ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Lenkersteuerelemente für Motorräder.
Herkömmliche Motorradlenker-Steuerelemente umfassen Hochstromschalter, die zwischen einer Stromquelle und der gesteuerten Einrichtung verbunden sind. Zum Beispiel wird eine Hupe mittels eines Schalters eingeschaltet, der zwischen der Batterie und der Hupe verbunden ist. In dem eingeschalteten Zustand fließt Strom durch den Schalter und lässt die Hupe erklingen. Die in Verbindung mit den Lenkersteuerelementen verwendeten Drähte sind dimensioniert, um den durch die gesteuerte Vorrichtung (z. B. eine Leuchte) gezogenen Strom zu handhaben. Dazu müssen die Drähte unter Umständen eine Dicke von 16 AWG oder mehr aufweisen. Außerdem muss jeder Schalter direkt mit der von ihm gesteuerten Einrichtung verbunden sein. Deshalb muss eine große Anzahl von Drähten durch das Motorrad geführt werden. Weiterhin sind spezielle Drahtverbindungen für jede Modifikation (z. B. für die Integration von optionalen Ausstattungen oder für verschiedene Motorradmodelle) erforderlich. Für eine Aufrüstung eines Motorrads sind also Veränderungen an der Verdrahtung erforderlich, die zu Verdrahtungsproblemen (wie etwa Kurzschlüssen, falschen Verbindungen usw.) führen können. Durch die Größenbeschränkungen des Motorrads und die Größe und Menge der Drähte in dem Motorrad werden also die Möglichkeiten für das Hinzufügen von Einrichtungen zu dem Motorrad eingeschränkt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lenker-Steuersystem, das den Status von Eingaben überwacht, lokale Einrichtungen auf der Basis des Status steuert und den Status an andere Einrichtungen im Motorrad kommuniziert. In einer Ausführungsform gibt die Erfindung ein Lenker-Steuersystem für eine Maschine (z. B. ein Motorrad) an. Das System umfasst eine Steuereinrichtung, eine Netzwerkschnittstelle (z. B. eine Steuereinrichtungs-Netzwerkschnittstelle), eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen (z. B. einen Blinkerschalter), die mit der Steuereinrichtung verbunden sind, eine elektronische Steuervorrichtung, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist, einen ersten Stecker mit Anschlüssen für die Verbindung mit einer Stromversorgung der Maschine und mit einem Netzwerkbus, und einen zweiten Stecker, der mit einer Einrichtung außerhalb des Steuersystems verbunden ist.
In einer anderen Ausführungsform gibt die Erfindung ein Lenker-Steuersystem mit einer ersten Lenker-Steuereinrichtung und einer zweiten Lenker-Steuereinrichtung an. Die erste Lenker-Steuereinrichtung umfasst eine Steuereinrichtung, eine Netzwerkschnittstelle, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen, die mit der Steuereinrichtung verbunden sind, eine elektronische Steuervorrichtung, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist, einen ersten Stecker mit Anschlüssen für eine Verbindung mit einer Stromversorgung der Maschine und mit einem Netzwerkbus, wobei der erste Stecker mit der Netzwerkschnittstelle verbunden ist, und einen zweiten Stecker, der mit dem elektronischen Schalter verbunden ist. Die zweite Lenker-Steuereinrichtung umfasst eine zweite Steuereinrichtung, eine zweite Netzwerkschnittstelle, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist, eine Vielzahl von zweiten durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen, die mit der Steuereinrichtung verbunden sind, eine zweite elektronische Steuervorrichtung, die mit der zweiten Steuereinrichtung verbunden ist, einen dritten Stecker mit Anschlüssen für die Verbindung mit der Stromversorgung des Motorrads und mit dem Netzwerkbus, wobei der dritte Stecker mit der Netzwerkschnittstelle verbunden ist, und einen vierten Stecker, der mit dem elektronischen Schalter verbunden ist.
In einer anderen Ausführungsform gibt die Erfindung ein Verfahren zum Steuern einer Maschine mit einer Lenker-Steuereinrichtung an, die eine Steuereinrichtung, eine Netzwerkschnittstelle, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen und eine elektronische Steuervorrichtung umfasst. Das Verfahren umfasst das Empfangen eines Signals, das den Status einer aus der Vielzahl von Einrichtungen angibt, mittels der Steuereinrichtung, das Erfassen des Status der Einrichtung und das Übertragen einer Angabe zu dem Status der Einrichtung über die Netzwerkschnittstelle. Das Verfahren kann weiterhin das Ansteuern einer Leuchte auf der Basis einer übertragenen Angabe dazu, dass der Schalter geschlossen ist, mittels einer zweiten Steuereinrichtung umfassen.
In einer weiteren Ausführungsform gibt die Erfindung ein Motorrad an, das ein Steuermodul, einen Netzwerkbus, der mit dem Steuermodul verbunden ist, und ein Lenker-Steuersystem umfasst. Das Lenker-Steuersystem umfasst eine Steuereinrichtung, eine Netzwerkschnittstelle, die mit dem Netzwerkbus verbunden ist, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen, die mit der Steuereinrichtung verbunden sind, einen elektronischen Schalter, der mit der Steuereinrichtung verbunden ist, einen ersten Stecker mit Anschlüssen für eine Verbindung mit einer Stromversorgung des Motorrads und mit dem Netzwerkbus, und einen zweiten Stecker, der mit einer Einrichtung außerhalb des Lenker-Steuersystems verbunden ist.
Andere Aspekte der Erfindung werden durch die folgende ausführliche Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen verdeutlicht.
1 ist ein Teilschaltdiagramm eines beispielhaften Motorrads, in dem die Erfindung integriert ist.
2A ist ein Schaltdiagramm für einen Aufbau einer linken Lenker-Steuereinrichtung.
2B ist ein Schaltdiagramm für einen Aufbau einer rechten Lenker-Steuereinrichtung.
3 ist ein schematisches Diagramm für einen Aufbau einer Lenker-Steuereinrichtung.
4A–4E sind Draufsichten auf beispielhafte Schaltkonfigurationen für die Lenker-Steuereinrichtungen von 2A, 2B und 3.
Bevor im Folgenden verschiedene Aufbauten und Ausführungsformen der Erfindung im Detail erläutert werden, soll darauf hingewiesen werden, dass die Erfindung nicht auf die hier beschriebenen und gezeigten Aufbauten und Anordnungen der Komponenten beschränkt ist. Die Erfindung kann auch durch andere Aufbauten und Ausführungsformen realisiert werden.
Die Erfindung wird hier mit Bezug auf ein Lenker-Steuersystem für ein Motorrad beschrieben. Die Erfindung kann jedoch auch auf andere Maschinen angewendet werden, die über einen Lenker bzw. Griff bedient werden, wie etwa auf Baumaschinen, Rasenmäher, Elektrowerkzeuge, dreirädrige Fahrzeuge, Flugzeuge (mit einem Steuerknüppel) usw.
1 zeigt ein Teilschaltdiagramm für ein beispielhaftes Motorrad. Das Motorrad umfasst eine rechte Lenker-Steuereinrichtung 105, eine linke Lenker-Steuereinrichtung 110, eine Instrumentengruppe 115, ein Motorsteuermodul (ECM) 120, ein Bodysteuermodul (BCM) 125, eine Batterie 130, eine Vielzahl von Sicherungen 135, einen vorderen, linken Blinker 140, einen vorderen, rechten Blinker 145, einen Scheinwerfer 150, einen hinteren, linken Blinker 155, einen hinteren, rechten Blinker 160 und ein Rücklicht 165. Die Instrumentengruppe 115 umfasst einen Drehzahlmesser, einen Geschwindigkeitsmesser und eine Vielzahl von Anzeigeleuchten (z. B. Blinkeranzeigen, eine Öldruckanzeige usw.) und kann andere Eingangs-/Ausgangsschnittstellen umfassen.
In dem gezeigten Aufbau umfasst der vordere, rechte Blinker 145 eine Blinkerleuchte 170 und eine Fahrtleuchte 175. Der vordere, linke Blinker 140 umfasst eine Blinkerleuchte 180 und einen Fahrtleuchte 185. Der Scheinwerfer 150 umfasst eine Positionsleuchte 190, eine Abblendlichtleuchte 195 und eine Fernlichtleuchte 200. Der hintere, rechte Blinker 160 und der hintere, linke Blinker 155 umfassen jeweils eine Blinkerleuchte 205 und eine Blinkerleuchte 210. Das Rücklicht 165 umfasst eine Fahrtleuchte 215 und eine Bremsleuchte 220. Ein Anschluss jeder der Leuchten 170–220 ist mit der Erde 225 verbunden. In einigen Aufbauten werden die Fahrtleuchten 175, 185 und 215 durch das BCM 125 betrieben. In anderen Aufbauten werden die Blinker-Fahrtleuchten 185 und 175 jeweils durch Lenker-Steuereinrichtungen 105 und 110 betrieben. Wenn das Motorrad fährt, führen das BCM 125 oder die Lenker-Steuereinrichtungen 105 und 110 eine Gleichstromversorgung von 12 V zu den Fahrtleuchten 175, 185 und 215 zu, um die Leuchten zu betreiben. Die Positionsleuchte 190 wird ebenfalls wird ebenfalls durch das BCM 125 betrieben und mit Strom versorgt, wenn sich der Zündungsschalter des Motorrads in einer Zubehörposition befindet. Die Fernlichtleuchte 200, die Abblendlichtleuchte 195, die hinteren Blinkerleuchten 205 und 210 und die Bremsleuchte 220 werden ebenfalls durch das BCM 125 betrieben. Die vorderen Blinkerleuchten 170 und 180 werden jeweils durch die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105 und die linke Lenker-Steuereinrichtung 110 betrieben. Unter einer „Leuchte” ist hier eine Licht emittierende Einrichtung wie etwa eine Glühbirne, eine Licht emittierende Diode usw. zu verstehen.
Die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105 und die linke Lenker-Steuereinrichtung 110 umfassen eine Vielzahl von Schaltern 230. In einigen Aufbauten umfassen die Lenker-Steuereinrichtungen 105 und 110 weiterhin einen Griffwärmer 227. Eine oder mehrere Steuertasten, die an anderen Stellen des Motorrads angeordnet sind, werden verwendet, um die Griffwärmer 227 einzuschalten und eine Temperatureinstellung vorzunehmen. Die Informationen (EIN/AUS, Temperatur) können über einen Netzwerkbus 235 zu den Lenker-Steuereinrichtungen 105 und 110 übertragen, die dann die Griffwärmer 227 mit Strom versorgen.
Die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105, die linke Lenker-Steuereinrichtung 110, die Instrumentengruppe 115, das BCM 125 und das ECM 120 sind über den Netzwerkbus 235 (z. B. über ein Controller Area Network (CAN), ein Local Interconnect Network (LIN) oder ein anderes geeignetes Netzwerk) miteinander verbunden. In einigen Aufbauten enthalten die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105 und/oder die linke Lenker-Steuereinrichtung 110 eine oder mehrere direkte Verbindungen (d. h. nicht über den Netzwerkbus verlaufende Verbindungen) zu dem BCM 125 (z. B. für eine Redundanz und/oder eine höhere Sicherheit). In dem gezeigten Aufbau ist eine Fahrt/Stand-Schaltverbindung 240 zwischen der rechten Lenker-Steuereinrichtung 105 und dem BCM 125 vorgesehen. In einigen Aufbauten ist die Verdrahtung für die Lenker-Steuereinrichtungen 105 und 110 innerhalb des Lenkers angeordnet. In anderen Aufbauten ist die Verdrahtung außerhalb des Lenkers oder teilweise innerhalb und teilweise außerhalb des Lenkers vorgesehen.
2A ist ein Schaltdiagramm für die linke Lenker-Steuereinrichtung 110. Die linke Lenker-Steuereinrichtung 110 weist einen Stecker 245 mit vier Anschlüssen für die Verbindung der Lenker-Steuereinrichtung 110 mit dem Netzwerkbus 235 und mit einer Stromversorgung (z. B. +12 V von der Batterie und der Erde) auf. In einigen Aufbauten verbindet ein Kabel 250 den Stecker 245 mit den vier Anschlüssen mit einem anderen Stecker 255 mit vier Anschlüssen für eine Verbindung mit der Verdrahtung des Motorrads. Die linke Lenker-Steuereinrichtung 110 umfasst weiterhin einen Stecker 260 mit drei Anschlüssen, der mit dem linken Blinker 140 verbunden ist. Die drei Anschlüsse sehen eine Erdungsverbindung 265, eine Fahrtsignalverbindung 270 und eine Blinksignalverbindung 275 zu dem linken Blinker 140 vor.
2B ist ein Schaltdiagramm für die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105. Die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105 weist einen Stecker 280 mit fünf Anschlüssen für die Verbindung der Lenker-Steuereinrichtung 105 mit dem Netzwerkbus 235, mit einer Stromversorgung (z. B. +12 V von der Batterie und der Erde) und mit dem Fahrt/Stand-Schalter für die Verdrahtung des Motorrads auf. In einigen Aufbauten verbindet ein Kabel 285 Stecker 280 mit den fünf Anschlüssen mit einem anderen Stecker 290 mit fünf Anschlüssen für eine Verbindung mit dem Motorrad. Die rechte Lenker-Steuereinrichtung 105 umfasst weiterhin einen Stecker 295 mit drei Anschlüssen, der mit dem rechten Blinker 145 verbunden ist. Die drei Anschlüsse sehen eine Erdungsverbindung 300, eine Fahrtsignalverbindung 305 und eine Blinksignalverbindung 310 zu dem rechten Blinker 145 vor.
3 ist ein schematisches Diagramm einer beispielhaften Lenker-Steuereinrichtung 400. Die Steuereinrichtung 400 umfasst einen Mikrocontroller 405 (z. B. einen Mikroprozessor, einen ASIC usw.), eine CAN-Schnittstelle 410 und eine oder mehrere elektronische Steuervorrichtungen 415. In dem gezeigten Aufbau ist die elektronische Steuervorrichtung 415 ein elektronischer Schalter (z. B. ein FET, ein IGBT, ein Relais usw.). In anderen Aufbauten können die elektronischen Steuervorrichtungen 415 auch Kombinationen aus elektronischen Schaltern, Schrittmotoransteuerungen, H-Brücken-Schnittstellenchips usw. sein. In einigen Aufbauten sind der Mikrocontroller 405 und die Netzwerkschnittstelle 410 zu einem Chip (z. B. einem ASIC) integriert. Der Mikrocontroller 405 empfängt Eingaben 420 von einer Vielzahl von Schaltern (z. B. durch einen Benutzer betätigten Schaltern). Der Mikrocontroller 405 sendet einen Status der Vielzahl von Schaltern (z. B. EIN/AUS) über den Netzwerkbus 235, d. h. in diesem Fall über die CAN-Schnittstelle 410, zu dem BCM 125. Bei einigen Schaltereingaben steuert der Mikrocontroller 405 einen elektronischen Schalter 415 auf der Basis der Position des Schalters (oder auf der Basis eines über den Netzwerkbus 235 empfangenen Befehls) an. Wenn zum Beispiel ein Blinkerschalter betätigt wird (z. B. weil der Fahrer abbiegen möchte), empfängt der Mikrocontroller 405 eine Eingabe von dem Schalter, die dessen Betätigung angibt. Der Mikrocontroller 405 sendet die Position des Schalters über den Netzwerkbus 235 zu dem BCM 125, der dann die Blinkerleuchte 205/210 leuchten lässt. Der Mikrocontroller 405 steuert außerdem den elektronischen Schalter 415 an, der Strom zu der Blinkerleuchte 170/180 (d. h. zu der Last) zuführt, damit die Leuchte 170/180 leuchtet. In Reaktion auf ein Blinksignal im eingeschalteten Zustand des Schalters führt der Mikrocontroller 405 intermittierend Strom zu (z. B. eine Sekunde ein, eine Sekunde aus), um die Leuchte 170/180 zyklisch aufleuchten zu lassen. Andere durch die elektronischen Schalter 415 betriebene Lasten sind Griffwärmer 227, eine einstellbare Windschutzscheibe usw. In einigen Aufbauten steuert der Mikrocontroller 405 einen elektronischen Schalter 415 in Reaktion auf den Status eines oder mehrerer aus der Vielzahl von Schaltern an. In einigen Aufbauten steuert der Mikrocontroller 405 den elektronischen Schalter 415 auf der Basis eines über den Netzwerkbus 235 empfangenen Befehls an.
In einigen Aufbauten sendet der Mikrocontroller 405 Signale zu dem BCM 125 (oder einer andren Einrichtung) über eine andere Verbindung als den Netzwerkbus 235. Zum Beispiel kann der Mikrocontroller 405 den Status eines Fahrt/Stand-Schalters entweder direkt 425 oder über einen elektronischen Schalter 415 zu dem BCM senden. Diese Verbindung kann zusätzlich zu dem Senden des Status über den Netzwerkbus 235 hergestellt werden und kann als ein redundantes Signal verwendet werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
Der Mikrocontroller 405 kann die Stellung jedes Schalters auf einer kontinuierlichen Basis (z. B. alle 5 bis 50 ms) zu dem BCM 125 senden oder kann eine Aktualisierung auf einer Ereignis-Basis senden (z. B. im wesentlichen unmittelbar nachdem die Position eines Schalters von Ein zu Aus oder von Aus zu Ein geschaltet wurde). Der Mikrocontroller 405 kann die Übertragung von Nachrichten zu dem BCM 125 auch priorisieren, um zum Beispiel Sicherheitsinformationen so schnell wie möglich zu übertragen. In einigen Aufbauten enthält eine einzelne Nachricht Informationen zu einer Vielzahl von Schaltern. Zum Beispiel kann ein einzelnes Byte den Ein/Aus-Status von acht Schaltern enthalten.
Der Mikrocontroller 405 kann mit verschiedenen Einrichtungen wie etwa Tast-, Kipp-, Wipp-, Dreh-, Drück- oder anderen Schaltern kommunizieren. Der Mikrocontroller 405 außerdem nicht nur mit einfachen Ein/Aus-Schaltern, sondern auch mit „intelligenten” Einrichtungen kommunizieren. Zum Beispiel kann eine Einrichtung seriell mit dem Mikrocontroller 405 kommunizieren, um detaillierte Informationen zu übermitteln (z. B. kann ein Mehrpositionenschalter Informationen zu der Position des Schalters und auch zu der zuvor eingenommenen Position vorsehen oder kann eine Bereichsmesseinrichtung wie etwa ein Potentiometer oder ein Drucksensor Positionsinformationen vorsehen).
Die Lenker-Steuereinrichtung 400 reduziert die Anzahl von Drähten, die von der Lenker-Steuereinrichtung 400 zu einer anderen Einrichtung (wie etwa einem Steuermodul, der Batterie 130 usw.) im Motorrad verlaufen müssen. In den bisher beschriebenen Aufbauten müssen etwa nur vier Drähte vorgesehen werden. Außerdem ermöglicht die Lenker-Steuereinrichtung 400 eine Modifikation der Komponenten am Lenker, ohne dass hierfür die physikalische Schnittstelle zwischen dem Lenker und dem Rest des Motorrads modifiziert werden muss. Dadurch wird eine gemeinsame Herstellungsanordnung für verschiedene Motorradmodelle ermöglicht. Die Lenker-Steuereinrichtung 400 kann auch Informationen über den Netzwerkbus 235 zu dem BCM 125 geben, um die durch die besondere Lenker-Steuereinrichtung 400 unterstützten Merkmale und Funktionen anzugeben. Das BCM 125 kann programmiert werden, um die verschiedenen Konfigurationen und Komponenten für mehrere Lenker-Steuerkonfigurationen zu erkennen, wodurch die erforderliche Anzahl von verschiedenen BCMs reduziert werden kann. Für die Einführung von neuen Komponenten oder Funktionen muss also nur die Software der Lenker-Steuereinrichtung 400 und/oder des BCM 125 modifiziert werden.
4A–4E zeigen verschiedene Schaltkonfigurationen für verschiedene Modelle/Versionen von Motorrädern. Die Lenker-Steuereinrichtung 400 ist in jeder dieser Schaltkonfigurationen integriert. Die physikalische Schnittstelle zwischen den Lenker-Steuereinrichtungen 105/110 und dem Rest des Motorrads ist für alle diese Konfigurationen identisch. 4A zeigt eine grundlegende Schaltkonfiguration mit einer linken Lenker-Steuereinrichtung 447, die einen Hup-Tastschalter (HORN) 450, einen Leuchtschalter (LIGHTS) 455, der an einer Abblendlicht-Position (LO) 460 oder einer Fernlicht-Position (HI) 465 gesperrt wird, und einen Blink-Tastschalter 470 umfasst. Eine rechte Lenker-Steuereinrichtung 472 umfasst einen Start-Tastschalter 475, einen Fahrt/Stand-Tastschalter 480 mit einer Aus-Position (OFF) 485 und einer Fahrt-Position (RUN) 490 und einen Blinkschalter 495.
Die anderen gezeigten Schaltkonfigurationen umfassen zusätzliche Schalter/Funktionen wie etwa einen Audio-Tastschalter 500 (4C) mit einer PLUS-Position 505 und einer MINUS-Position 510, einen Moduswahl-Tastschalter (MODE SEL) 515 (4C) mit einer Aufwärts-Position (UP) 520 und einer Abwärts-Position (DOWN) 525, einen Tempomat-Tastschalter 530 (CRUISE) (4B) mit einer Ein-Position (ON) 535 und einer Aus-Position (OFF) 540, einen komplementären Einstellen/Fortsetzen-Tastschalter 545 mit einer Einstellen-Position (SET) 550 und einer Fortsetzen-Position (RES) 555, einem Push-To-Talk-Schalter (PTT) 560 (4D) mit einer Eindrückposition für PTT und einer Plus-Position 565 und einer Minus-Position 570 für eine Rauschunterdrückung (SQ). Es sind auch Konfigurationen für Polizeimotorräder möglich, die Sirenen-Schalter (HORN/SIREN) 575 und Verfolgungs-Schalter (PURS) 580 umfassen können (4E). Es können auch andere Steuerelemente wie etwa eine einstellbare Windschutzscheibe oder eine Autoshift-Funktion in der Lenker-Steuereinrichtung integriert sein.
Durch die Verwendung eines Netzwerkbusses wird die Anzahl der Drähte reduziert, die durch das Motorrad und insbesondere durch das Lenkerrohr und den Rahmen geführt werden müssen. Eine Reduktion in der Anzahl der Drähte ermöglicht eine einfachere Herstellung und sorgt für weniger Probleme bei der Herstellung (z. B. ist die Gefahr geringer, dass ein Draht eingeklemmt und beschädigt wird). Außerdem werden bei einer reduzierten Anzahl von Drähten auch weniger Sicherungen im Motorrad benötigt.
Die Erfindung kann neben Lenker-Steuerelementen auch auf andere Steuerelemente angewendet werden. Zum Beispiel kann die Instrumentengruppe 115 eine Vielzahl von Schaltern umfassen, die in der Gruppe 115 oder um die Gruppe 115 herum angeordnet sind (z. B. können vier Schalter vertikal rechts und links von der Gruppe 115 angeordnet sein). Die Schalter können eine Steuerung für die Gruppe 115 (z. B. zum Zurücksetzen eines Touren-Kilometerzählers, eine Schnittstelle zu einem Motorradcomputer usw.) oder für andere Einrichtungen in dem Motorrad (z. B. ein Radio) vorsehen. Eine Steuereinrichtung in oder in der Nähe der Gruppe 115 empfängt den Status der Schalter und steuert eine Einrichtung und/oder sendet den Status zu einer anderen Einrichtung über den Netzwerkbus 235 (oder in einigen Fällen über eine direkte Verbindung), ähnlich wie bei dem Betrieb der Lenker-Steuerelemente.
Die Erfindung gibt also unter anderem eine intelligente Lenker-Steuereinrichtung für ein Motorrad an. Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden durch die folgenden Ansprüche definiert.

Claims

Lenker-Steuersystem für eine Maschine, wobei das System umfasst: eine Steuereinrichtung (105, 110; 400), eine Netzwerkschnittstelle (410), die mit einem Netzwerkbus (235) verbunden ist, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen (450, 455, 470, 475, 480, 495), die mit der Steuereinrichtung (105, 110; 400) verbunden sind, eine elektronische Steuervorrichtung (415), die mit der Steuereinrichtung (105, 110; 400) verbunden ist, einen ersten Stecker (245, 280) mit Anschlüssen für eine Verbindung mit der Stromversorgung (130) der Maschine und mit dem Netzwerkbus (235), und einen zweiten Stecker (260, 295), der mit der elektronischen Steuervorrichtung (415) verbunden ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzwerkschnittstelle (410) eine Controller Network Area(CAN)-Schnittstelle ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzwerkschnittstelle (410) mit dem Netzwerkbus (235) der Maschine verbunden ist, wobei der Netzwerkbus (235) das Lenker-Steuersystem mit einem Steuermodul (125) der Maschine verbindet.
System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus der Vielzahl von Einrichtungen (450, 455, 470, 475, 480, 495) ein Blinkerschalter ist.
System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (105, 110; 400) eine Nachricht, die die Position des Blinkerschalters angibt, zu dem Steuermodul (125) der Maschine sendet.
System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (105, 110; 400) die elektronische Steuervorrichtung (415) zyklisch betreibt, wenn der Blinkerschalter eingeschaltet ist, und dass die elektronische Steuervorrichtung (415) mit einer vorderen Blinkerleuchte (170, 180) verbunden ist.
System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (125) eine hintere Blinkerleuchte (205, 210) zyklisch leuchten lässt, wenn der Blinkerschalter eingeschaltet ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stecker (245, 280) einen redundanten Anschluss umfasst, der mit der Steuereinrichtung (105, 110; 400) verbunden ist.
System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der redundante Anschluss mit dem Steuermodul (125) der Maschine verbunden ist.
System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet dass eine zweite elektronische Steuervorrichtung (415) durch die Steuereinrichtung (105, 110; 400) angesteuert wird und mit dem redundanten Anschluss verbunden ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuervorrichtung (105, 110; 400) einen Griffwärmer (227) betreibt.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (105, 110; 400) die Netzwerkschnittstelle (410) enthält.
Lenker-Steuersystem, das umfasst: eine erste Lenker-Steuereinrichtung, die umfasst: eine Steuereinrichtung (105; 447), eine Netzwerkschnittstelle (410), die mit der Steuereinrichtung (105; 447) verbunden ist, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen (450, 450, 470), die mit der Steuereinrichtung (105; 447) verbunden sind, eine elektronische Steuervorrichtung (415), die mit der Steuereinrichtung (105; 447) verbunden ist, einen ersten Stecker (245) mit Anschlüssen für eine Verbindung mit der Stromversorgung (130) der Maschine und mit einem Netzwerkbus (235), wobei der erste Stecker (245) mit der Netzwerkschnittstelle (410) verbunden ist, und einen zweiten Stecker (260), der mit der elektronischen Steuervorrichtung (415) verbunden ist, eine zweite Lenker-Steuereinrichtung, die umfasst: eine zweite Steuereinrichtung (110; 472), eine zweite Netzwerkschnittstelle (410), die mit der Steuereinrichtung (110; 472) verbunden ist, eine Vielzahl von zweiten durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen (475, 480, 495), die mit der Steuereinrichtung (110; 472) verbunden sind, eine zweite elektronische Steuervorrichtung (415), die mit der zweiten Steuereinrichtung (110; 472) verbunden ist, einen dritten Stecker (280) mit Anschlüssen für eine Verbindung mit der Stromversorgung (130) der Maschine und mit dem Netzwerkbus (235), wobei der dritte Stecker (280) mit der Netzwerkschnittstelle (410) verbunden ist, und einen vierten Stecker (295), der mit der elektronischen Steuervorrichtung (415) gekoppelt ist.
System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Stecker (280) einen ersten Anschluss zum Zuführen von Strom zu der zweiten Lenker-Steuereinrichtung, einen zweiten Anschluss zum Verbinden der zweiten Lenker-Steuereinrichtung mit der Erde, einen dritten Anschluss zum Verbinden der zweiten Lenker-Steuereinrichtung mit einer ersten Netzwerkbusleitung, einen vierten Anschluss zum Verbinden der zweiten Lenker-Steuereinrichtung mit einer zweiten Netzwerkbusleitung und einen fünften Anschluss zum Verbinden eines redundanten Ausgangs der zweiten Lenker-Steuereinrichtung mit einem Maschinen-Steuermodul (125) umfasst.
System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stecker (245) einen ersten Anschluss zum Zuführen von Strom zu der ersten Lenker-Steuereinrichtung, einen zweiten Anschluss zum Verbinden der ersten Lenker-Steuereinrichtung mit der Erde, einen dritten Anschluss zum Verbinden der ersten Lenker-Steuereinrichtung mit einer ersten Netzwerkbusleitung und einen vierten Anschluss zum Verbinden der ersten Lenker-Steuereinrichtung mit einer zweiten Netzwerkbusleitung umfasst.
System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (105; 447) einen Status der Vielzahl von Einrichtungen (450, 455, 470) über die Netzwerkschnittstelle (410) zu einem Maschinen-Steuermodul (125) überträgt und die zweite Steuereinrichtung (110; 472) einen Status der Vielzahl von zweiten Einrichtungen (475, 480, 495) über die zweite Netzwerkschnittstelle (410) zu dem Maschinen-Steuermodul (125) überträgt.
System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Stecker (260) mit einem linken Blinker (140) verbunden ist und der vierte (295) Stecker mit einem rechten Blinker (145) verbunden ist.
Motorrad, das umfasst: ein Steuermodul (125), einen Netzwerkbus (235), der mit dem Steuermodul (125) gekoppelt ist, und ein Lenker-Steuersystem, das umfasst: eine Steuereinrichtung (105, 110; 400), eine Netzwerkschnittstelle (410), die mit dem Netzwerkbus (235) verbunden ist, eine Vielzahl von durch einen Benutzer betätigten Einrichtungen (450, 455, 470, 475, 480, 495), die mit der Steuereinrichtung (105, 110; 400) verbunden sind, einen ersten Stecker (245, 280) mit Anschlüssen für eine Verbindung mit der Stromversorgung (130) des Motorrads und mit dem Netzwerkbus (235), und einen zweiten Stecker (260; 295), der mit einer Einrichtung (170, 180, 205, 210) außerhalb des Lenker-Steuersystems verbunden ist.
Motorrad nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (105, 110; 400) einen Status der Vielzahl von durch einen Benutzer aktivierten Einrichtungen (450, 455, 470, 475, 480, 495) über den Netzwerkbus (235) zu dem Steuermodul (125) kommuniziert.
Motorrad nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (170, 180, 205, 210) außerhalb des Lenker-Steuersystems eine Blinkerleuchte ist.
Motorrad nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermodul (125) eine hintere Blinkerleuchte (205, 210) auf der Basis des Status einer durch einen Benutzer betätigten Einrichtung (450, 455, 470, 475, 480, 495) betreibt, der durch das Lenker-Steuereinrichtung (105, 110; 400) über den Netzwerkbus (235) empfangen wird.
Motorrad nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzwerkschnittstelle (410) über den ersten Stecker (245 280) mit dem Netzwerkbus (235) verbunden ist, die Lenker-Steuereinrichtung (105, 110; 400) Strom über den ersten Stecker (245, 280) empfängt und ein elektronischer Schalter (415) die Einrichtung (170, 180, 205, 210) außerhalb des Lenker-Steuersystems betreibt.
Motorrad nach Anspruch 18, weiterhin gekennzeichnet durch einen elektronischen Schalter (415), der mit der Steuereinrichtung (105, 110; 400) und der Einrichtung (170, 180, 205, 210) außerhalb des Lenker-Steuersystems verbunden ist.