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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Überbrückungsvorrichtung in Mittelträgerbauweise für eine Bauwerksfuge zwischen zwei Bauwerksteilen mit wenigstens zwei jeweils einem Bauwerksteil zugeordneten Randprofilen und wenigstens einem Mittelträger der zwischen den Randprofilen und auf wenigstens einer die Bauwerksfuge überbrückenden Traverse angeordnet ist.
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Im Allgemeinen werden solche Vorrichtungen dazu eingesetzt, Bauwerksfugen zwischen zwei Bauwerksteilen, insbesondere zwischen zwei Brückenteilen wie beispielsweise einem Brückenkopf bzw. Widerlager und einem Brückenaufleger bzw. Brückenträger oder aneinander angrenzender Brückenträger, so zu überbrücken, dass Fahrzeuge und Lebewesen gefahrlos von einem Bauteil zum anderen Bauteil gelangen können.
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Die auch Bewegungsfugen oder Dehnfugen genannten Bauwerksfugen, dienen dem Ausgleich von Bewegungen der Bauwerksteile zueinander, um so eine Beschädigung oder Zerstörung der Bauwerksteile zu vermeiden. Die Größe der Bauwerksfuge wird daher so gewählt, dass sich die Bauwerksteile im Laufe ihrer Nutzung mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit nicht berühren.
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Die Bewegungen die die Bauwerksteile im Laufe ihrer Nutzung erfahren, lassen sich hierbei in zwei Kategorien einteilen, nämlich in ordentliche Bewegungen im Gebrauchszustand sowie außerordentlichen Bewegungen aufgrund seltener Lasteinwirkungen.
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Bewegungen im Gebrauchszustand treten quasi ständig, regelmäßig und/oder dauerhaft auf. Zu den Bewegungen des Gebrauchszustandes zählen beispielsweise Bewegungen, die durch thermische Ausdehnung bedingt sind oder sich durch Kriechen und Schwinden der eingesetzten Baustoffe ergeben. Ferner sind hierzu auch Bewegungen aus Belastungen zu zählen, die durch den Gebrauch der Bauwerksteile herrühren, wie beispielsweise durch Passage von Personen und/oder Fahrzeugen bedingten Verkehrslasten, Bremslasten beim Abbremsen von Fahrzeugen, Windlasten, etc..
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Außerordentliche Bewegungen treten wie der Name schon sagt relativ selten auf. Meist sind es größere Bewegungen aus Belastungen wie Erdebeben, Baugrundbewegungen, Explosionslasten, Lasten aus dem Anprall von Gegenständen oder Fahrzeugen, etc..
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Überbrückungsvorrichtungen für Bauwerksfugen, die solche Bewegungen der Bauwerksteile kompensieren sind aus dem Stand der Technik in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Eine bewährte Form einer Überbrückungsvorrichtung ist die als Mittelträgerbauweise oder Lamellenbauweise bekannte Variante. Hier weist die Überbrückungsvorrichtung wenigstens einen Mittelträger auf, der auf wenigstens einer dreh- und/oder verschiebbar an den angrenzenden Bauwerksteilen gelagerten Traverse fest angeordnet ist. Ist der zu überbrückende Bauwerksspalt größer, weist die Überbrückungsvorrichtung mehrere Mittelträger auf, die zum Beispiel jeweils mit einer eigenen Traverse verbunden sind. Die Traversen sind hierbei meist in sogenannten Traversenkästen im jeweiligen Bauwerksteil eingebaut.
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Damit die variablen Abstände der einzelnen Mittelträger zueinander bzw. zu den Randträgern bei Bewegungen der Bauwerksteile möglichst gleich bleiben, oder um ein Auswandern der Mittelträger zu verhindern, werden sogenannte Steuerungsvorrichtungen eingesetzt. Diese greifen zum Beispiel an den Traversen oder an den jeweiligen Mittelträgern an und halten die variablen Abstände zwischen den einzelnen Mittelträgern bzw. zu den Randträgern weitestgehend konstant. Solche Steuerungen werden beispielsweise durch Federketten, Scheren oder auch mit Hilfe sogenannter Schwenktraversen gebildet.
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Um die Bauwerksteile auch bei Extremereignissen – und den damit einhergehenden außerordentlichen Bewegungen – schadfrei zu halten, können heute zusätzliche Sicherheitseinrichtungen an den Überbrückungsvorrichtungen als separate Bauteile eingesetzt werden. Diese Sicherheitseinrichtungen geben auf unterschiedliche Weise zusätzlichen Weg für die Bewegung der Bauwerksteile in der Bauwerksfuge frei.
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Vor dem Hintergrund der von vielen Baunormen geforderten Nutzbarkeit der Überbrückungsvorrichtung durch Rettungskräfte nach Extrembelastungen, wie einem Erdebeben, wirken die heutigen Sicherheitsvorrichtungen so, dass die Überbrückungsvorrichtung vor einer Beschädigung durch die sich stark bewegenden Bauwerksteile geschützt wird. Dies geschieht in der Regel dadurch, dass die Überbrückungsvorrichtung als solche zumindest teilweise aus der Bauwerksfuge hinausgeführt wird. Eine solche Sicherheitseinrichtung ist beispielsweise aus der
EP 0 821 104 A2 der Anmelderin bekannt, die auch als Fusebox bezeichnet wird.
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Auch wenn diese bekannten Überbrückungsvorrichtungen eine schadfreie Bewegung der Bauwerksteile sowohl im Gebrauchszustand wie auch bei Extremereignissen zueinander in erwiesener Weise ermöglichen, benötigen sie doch eine Vielzahl an Funktionsteilen, sind aufwändig herzustellen und haben einen relativ hohen Platzbedarf.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Überbrückungsvorrichtung in Mittelträgerbauweise für eine Bauwerksfuge aufzuzeigen, die einfacher aufgebaut ist, folglich auch geringere Kosten für die Herstellung mit sich zieht und auch nach einem Extremereignis durch Rettungsdienste sicher überfahrbar bleibt.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung zeichnet sich also gegenüber den eingangs geschilderten Überbrückungsvorrichtungen dadurch aus, dass sie wenigstens zwei Mittelträger aufweist, die auf einer gemeinsamen Traverse in einem im Gebrauchszustand fixierten Abstand zueinander schubfest angeordnet sind. Ferner zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass die Verbindung zwischen wenigstens einem Mittelträger und der Traverse in der Art eine Sollbruchstelle ausgebildet ist.
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Dieser Lösungsansatz fußt auf dem Gedanken, die Zahl der beweglichen Mittelträger in der Überbrückungslösung vor allem an der Größe der Bewegungen der Bauwerksteile im Gebrauchszustand zu orientieren und nicht wie heute üblich an der Größe der maximal aufzunehmenden Wege bei außerordentlichen Bewegungen bzw. Lasten.
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Hierzu wird im völligen Bruch mit den bestehenden Lösungsansätzen ein gezieltes Versagen in der Überbrückungskonstruktion selbst herbeigeführt. Dies dadurch, dass die im außerordentlichen Lastfall von der Überbrückungsvorrichtung aufzunehmende größere Bewegung der Bauwerksteile durch ein gezieltes Versagen der Sollbruchstelle zwischen dem Mittelträger und der jeweiligen Traverse kompensiert wird. So können die im Gebrauchszustand zueinander auf einer gemeinsamen Traverse in Ihrer Lage fixierten Mittelträger im außerordentlichen Lastfall zusammengeschoben oder auseinandergezogen werden, ohne dass die Nutzbarkeit der Überbückungskonstruktion dadurch leidet. Denn die von der Traverse bzw. den Traversen abgescherten bzw. abgerissenen Mittelträger bleiben nach Untersuchungen der Anmelderin in der Regel selbst ohne besondere Maßnahmen auf der Traverse liegen.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass wesentlich weniger Funktionsteile für die Steuerung der Abstände der Mittelträger benötigt werden, da die Abstände zwischen den Mittelträgern, die fixiert sind, nicht gesteuert werden müssen. Auch kann auf platzbeanspruchende zusätzliche Sicherungskomponenten, wie die sogenannten Fuseboxen, verzichtet werden.
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Die gesamte Konstruktion ist somit wirtschaftlicher auszuführen, hat eine größere Lebensdauer sowie einen geringern Wartungsaufwand als die aus dem Stand der Technik bekannten Überbrückungsvorrichtungen.
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Zweckmäßigerweise ist die in der Art einer Sollbruchstelle ausgeführte Verbindung zwischen Traverse und Mittelträger so ausgelegt, dass sie bei einer außerordentlichen Bewegung der Bauwerksteile zueinander versagt. Die zum Auslösen der Sollbruchstelle notwendige Krafteinleitung erfolgt durch eine Berührung des Mittelträgers mit einem benachbarten Randprofil und/oder einem benachbarten Mittelträger.
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Folglich kann die Verbindung so ausgeführt werden, dass die Versagenskraft zuverlässig vorab definiert und minimiert wird. Des Weiteren ergibt sich so auch eine Staffelung des Schadensumfangs bei Extremereignissen, da die Verbindungen der einzelnen Mittelträger nacheinander und nicht gleichzeitig versagen. Letztlich können so auch die Abmessungen der Überbrückungsvorrichtung minimiert werden, da die Traversenkästen wesentlicher kürzer ausgeführt werden können, da die Überbrückungsvorrichtung durch gezieltes eigenes Verformen Weg in der Bauwerksfuge freigibt und nicht mehr auf wesentlich größere Bewegungen ausgelegt sein muss.
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Es ist von Vorteil, wenn die in der Art einer Sollbruchstelle ausgeführte Verbindung als formschlüssige, kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung ausgeführt ist. So kann die Verbindung beispielsweise eine Schweißverbindung, eine Bolzenverbindung oder auch eine Verbindung mit Klemmen sein. Dabei hat die kraftschlüssige Verbindung den Vorteil, dass sie nach einem Extremereignis mit verhältnismäßig geringem Aufwand ertüchtigt werden kann. Zum Anderen kann so die Versagenskraft, beispielsweise durch mit unterschiedlicher Kraft angezogene Schraubbolzen variabel eingestellt werden.
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Vorteilhafterweise ist zumindest en Mittelträger zusätzlich so gegen Abheben gesichert, dass er nach einer außerordentlichen Bewegung der Bauwerksteile und dem damit einhergehenden Versagen der Sollbruchstelle bzw. der Sollbruchstellen auf der bzw. den Traversen liegen bleibt. Die Sicherung kann auf beliege geeignete Weise zum Beispiel durch Klauen, Bügel, Seile oder dergleichen erfolgen. Folglich bleibt die Überbrückungsvorrichtung auch nach einem Extermereignis insbesondere für Rettungskräfte mit nochmals gesteigerter Sicherheit überfahrbar.
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Zweckmäßigweise weisen die Randprofile und/oder die Mittelträger Profilanprallflächen auf, die so ausgestaltet sind, dass zumindest ein Mittelträger bei einer außerordentlichen Bewegung der Bauwerksteile nach Oben aus der Überbrückungsvorrichtung geführt wird. So können die Profilanprallflächen eines Randprofils und eines Mittelträgers bzw. benachbarter Mittelträger alternierend angeschrägt ausgeführt sein, sodass sich eine rampenartige Anprallfläche ergibt, über welche der Mittelträger bei Krafteinleitung nach Oben geführt wird. Dadurch kann zusätzlicher Weg bei einer außerordentlichen Bewegung freigegeben werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der im Gebrauchszustand fixierte Abstand zwischen benachbarten Mittelträgern im Bereich zwischen 40 mm und 100 mm liegt. Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der im Gebrauchszustand variable Abstand zwischen einem Randprofil und dem benachbarten Mittelträger und/oder zwischen zwei zueinander verschieblich gelagerten Mittelträgern minimal 0 mm und maximal 100 mm beträgt. Diese Abstände haben sich gerade bei Fahrbahnübergängen als geeignet herauskristallisiert, wobei ein großer Abstand eine besonders wirtschaftliche und das kleinere Maß eine besonders komfortabel überfahrbare Überbrückungsvorrichtung bedingt.
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Vorteilhafterweise weist die Überbrückungsvorrichtung wenigstens eine einem Bauwerksteil zugeordnete Sicherheitseinrichtung auf, die eine weitere die Bauwerksfuge schließende Bewegung der Bauwerksteile zueinander ermöglicht, wenn die in der Art einer Sollbruchstelle ausgeführten Verbindungen versagt haben. Diese gibt also einen zusätzlichen Weg frei, der bei besonders heftigen Ereignissen, wie beispielsweise sehr starken Erdbeben, zur Verfügung steht. Dies schützt die Bauwerksteile zusätzlich vor Beschädigung.
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Zweckmäßigerweise weist die Sicherheitseinrichtung einer jeder Traverse zugeordnete und sich in Richtung der Oberseite des Bauwerksteils erstreckenden Rampe auf, wobei das Randprofil über einer Sollbruchstelle mit der Rampe verbunden ist. Das Randprofil und die Mittelträger sind nach Versagen der Sollbruchstelle über die Rampe aus der Überbrückungsvorrichtung führbar. Dadurch ist gewährleistet, dass die Traverse nach einem Extremereignis innerhalb der Überbrückungsvorrichtung verbleibt, und lediglich das Randprofil und die Mittelträger aus der Überbrückungsvorrichtung geführt werden. Nach dem Ereignis können die Mittelträger und das Randprofil in die Überbrückungsvorrichtung zurück geschoben werden, wodurch die Überfahrbarkeit wieder hergestellt wird. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, dass die Sollbruchstelle zwischen Randprofil und Rampe für eine größere Krafteinleitung ausgelegt ist, sodass zunächst die Verbindungen zwischen den Mittelträgern und der Traverse versagen, bevor die Sollbruchstelle des Randprofils versagt. Andernfalls würde die Sicherheitseinrichtung zu früh auslösen.
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Es ist von Vorteil, wenn die Sicherheitseinrichtung ein mit der Oberseite der Bauwerksteils ebenes Abdeckungsteil zwischen der Rampe und dem Randprofil aufweist, wobei das Abdeckungsteil aus der Überbrückungsvorrichtung führbar ist. Dadurch ist die Sicherheitseinrichtung im Gebrauchszustand gut überfahrbar.
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Zweckmäßigerweise ist die Sicherheitseinrichtung als austauschbare Sicherungsbox ausgebildet. Somit kann die Sicherheitseinrichtung nach einer außerordentlichen Belastung schnell und kostengünstig ausgetauscht werden. Mithin ist das Bauwerk auch nach einer außerordentlichen Belastung wieder in kurzer Zeit in seinen Normalzustand versetzt und voll zu gebrauchen.
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Vorteilhafterweise ist zwischen einem Randprofil und einem Mittelträger ein Dichtprofil angeordnet, wobei das Dichtprofil bei einer öffnenden Bewegung der Bauwerksteile zueinander überdehnbar ist. Das Dichtprofil dient dem Schallschutz und Verhindert das Eindringen von Schmutz, Wasser, Tieren oder dergleichen in die Überbrückungsvorrichtung. Durch die Überdehnbarkeit wird sichergestellt, dass diese Funktion auch bei einer öffnenden Bewegung der Bauwerksteile zueinander gegeben ist.
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Des Weiteren ist es zweckmäßig, dass zwischen einem Randprofil sowie zwischen zwei benachbarten Mittelträgern Dichtprofile angeordnet sind. Dabei ist es denkbar, dass durch diese Dichtprofile bei einer außerordentlichen öffnenden Bewegung der Bauwerksteile ein Versagen der wenigstens einen Verbindung zwischen Mittelträger und Traverse, durch diese herbeiführbar ist. Dazu müssen die Dichtprofile und deren Verbindungen mit den Randträgern und den Mittelträgern so zugfest ausgeführt sein, dass sie die sollbruchstellenartigen Verbindungen lösen können. Somit ergibt sich auch bei einer außerordentlichen öffnenden Bewegung die gestaffelte Verteilung des zusätzlichen Weges zwischen den einzelnen Mittelträgern bzw. Randträgern. Dies wirkt sich positiv auf die Überfahrbarkeit aus.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Darin zeigen schematisch:
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1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels; und
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2 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung mit einer Sicherheitseinrichtung gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung 1 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels als Längsschnitt, also quer zu einer Bauwerksfuge 2 zwischen zwei Bauwerksteilen 3 und 4. Hierzu weist die Überbrückungsvorrichtung 1 zwei Randprofile 5, 6 die jeweils einem Bauwerksteil 3, 4 zugeordnet sind auf. Ferner weist die Überbrückungsvorrichtung 1 fünf doppel-T-Trägerförmige Mittelträger 7 auf, die auf einer die Bauwerksfuge 2 überbrückenden Traverse 8 angeordnet sind. In dem hier gezeigten Beispiel sind alle Mittelträger 7 schubfest mit der Traverse 8 über die Verbindungen 9 verbunden. Die Verbindungen 9 sind in der Art einer Sollbruchstelle ausgeführt, in diesem Beispiel als Schweißverbindung. Die Spalten zwischen den Mittelträger weisen also einen im Gebrauchszustand fixierten Abstand FA auf. Dieser fixierte Abstand FA kann beispielsweise 60 mm betragen.
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Des Weiteren weist die Überbrückungsvorrichtung 1 sechs Dichtprofile 14 auf, die zwischen den Randprofilen 5, 6 und einem benachbarten Mittelträger 7 und zwischen benachbarten Mittelträgern 7 angeordnet sind und die durch krallenartige Überkragungen gehalten werden. Die Traverse 8 kann bei Bewegungen der Bauwerksteile 3, 4 in die jeweils einem Bauwerksteil 3, 4 zugeordneten Traversenkästen 15 hinein- und hinausbewegt werden. Hierzu ist die Traverse 8 entsprechend gelagert, wobei die Lagerung beispielsweise durch Druckgleitlager erfolgen kann.
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Bewegungen der Bauwerksteile 3, 4 zueinander, die im Gebrauchszustand auftreten, werden durch die beiden äußeren Spalte zwischen den Randprofilen 5, 6 und den jeweiligen Mittelträger 7 aufgenommen. Hierzu weisen die Spalte einen variablen Abstand VA auf. Ausgehend von einem mittleren variablen Abstand VA von beispielsweise 40 mm können so schadfreie Bewegungen von bis zu ±80 mm je Spalt aufgenommen werden, wobei öffnende Bewegungen der Bauwerksteile 3, 4 zueinander durch eine Überdehnung des entsprechenden Dichtprofils 14 ermöglicht werden. Denkbar ist auch, dass die zu den Randprofilen 5, 6 benachbarten Mittelträger 7 verschieblich auf der Traverse 8 angeordnet sind, um so einen zusätzlichen Spalt mit variablem Abstand VA zur Aufnahme von Bewegungen der Bauwerksteile 3, 4 zueinander zu schaffen.
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Nachfolgend wird nunmehr die Funktionsweise der Überbrückungsvorrichtung bei sich bewegenden Bauwerksteilen 3, 4 im Gebrauchszustand sowie bei außerordentlichen Bewegungen beschrieben. Dabei zeigt 1 in den 1a bis 1d eine unterschiedlich fortgeschrittene schließende Bewegung der Bauwerksteile 3, 4.
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In den 1a und 1b sind Bewegungen der Bauwerksteile 3, 4 im Gebrauchszustand dargestellt, wobei 1b die maximal mögliche Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander im Gebrauchszustand gezeigt ist. in diesem Zustand berühren die Randprofile 5, 6 den jeweils benachbarten Mittelträger 7 und die variablen Abstände VA der Mittelträger 7 betragen 0 mm. Um bei dem oben genannten Zahlenbeispiel zu bleiben, beträgt die schließende Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander wie in 1b dargestellt insgesamt 80 mm. Hierbei spielt es auch keine Rolle, ob sich beide Bauwerksteile bewegen, oder ob es sich um eine einseitige Bewegung handelt, da bei einseitiger Bewegung die Traverse 8 weitergeschoben wird.
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Eine weitere, durch eine außerordentliche Last bedingte außerordentliche Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander ist in den 1c und 1d dargestellt.
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Durch eine außerordentliche Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander, die über die maximale mögliche Bewegung im Gebrauchszustand (vgl. 1b) hinausgeht, wird eine Kraft durch die Berührung der Randprofile 5, 6 mit dem jeweiligen benachbarten Mittelträger 7 in die Sollbruchstellen 9 der Mittelträger 7 eingeleitet. Somit versagen die Sollbruchstellen 9 dieser Mittelträger 7 und geben zusätzlichen Weg für die Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander frei. Bei einem fixen Abstand FA von 60 mm können so also weitere 120 mm an Bewegung aufgenommen werden, bis die Mittelträger 7 wiederum die benachbarten Mittelträger 7 berühren (vgl. 1c).
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Bei einer weiteren Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander wird nun wiederum eine Kraft in die nächsten noch fixierten Mittelträger 7 eingeleitet, wodurch die entsprechenden Sollbruchstellen 9 versagen und weitere 120 mm an Bewegungsweg freigegeben wird, bis die nun beweglichen Mittelträger 7 den zentralen Mittelträger 7 berühren (vgl. 1c). Somit ist die maximale Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander dargestellt, die zum Einen durch die Länge der Traverse 8 und die Traversenkästen 15 und zum anderen durch die Anzahl an Mittelträgern 7 vorgeben ist. In diesem Zustand bleibt auch die Verbindung 9 zwischen dem zentralen Mittelträger 7 und der Traverse 8 bestehen. Aus der Darstellung gemäß 1c kann man auch sehr gut erkennen, dass eine Überfahrung der Überbrückungsvorrichtung auf der Oberseite 11 der Bauwerksteile 3, 4 weiterhin problemlos möglich ist.
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Gemäß dem angeführten Zahlenbeispiel beträgt somit die maximal mögliche schließende Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander, welche durch eine erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung 1 zwischen den in 1a und 1d gezeigten Zuständen kompensiert werden kann 320 mm (= 2 × VA + 4 × FA = 2 × 40 mm + 4 × 60 mm).
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Wird die Überbrückungsvorrichtung 1 auch für öffnende Bewegungen dieser Größenordnung ausgelegt, beträgt die Bewegungskapazität insgesamt 640 mm, wobei hiervon nur 160 mm durch die variablen Abstände VA zwischen den Randprofilen 5, 6 und den jeweiligen benachbarten Mittelträgern 7 aufgenommen werden.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Überbrückungsvorrichtung 1 dargestellt. Im Unterschied zu der in 1 dargestellten Überbrückungsvorrichtung 1 weist die Überbrückungsvorrichtung 1 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung 10 auf, welche einem Bauwerksteil 4 zugeordnet ist. Das andere Bauwerksteil 3 weist einen verlängerten Traversenkasten 15 auf, in welchen die Traverse(n) 8 hinein- und hinausbewegbar ist bzw. sind.
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Die Sicherheitseinrichtung 10 umfasst eine jeder Traverse 8 zugeordnete Rampe 12. Die Rampe 12 weist einen zur jeweiligen Traverse 8 parallelen und im Wesentlichen mit der Oberseite der Traverse 8 ebenen Abschnitt sowie einen sich in Richtung der Oberseite 11 des Bauwerksteils 4 erstreckenden ansteigenden Abschnitt auf. Das Randprofil 6 ist mit dem ebenen Abschnitt der Rampe 12 über eine Sollbruchstelle 9, hier beispielsweise eine Bolzenverbindung, schubfest verbunden.
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Des Weiteren weist die Sicherheitseinrichtung 10 ein Abdeckteil 13 auf, welches möglichst bündig mit der Oberseite 11 des Bauwerksteils 4 bzw. eienr darauf angeordneten Fahrbahn oder dergleichen abschließt. Das Abdeckteil 12 erstreckt sich hierbei zwischen Randprofil 6 und Rampe 12 bzw. der Oberseite 11 des Bauwerksteils 4.
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Nachfolgend wird nunmehr der Bewegungsablauf der der Bauwerksteile 3, 4 zueinander im Gebrauchszustand sowie bei einer außerordentlichen Bewegung beschrieben. Dabei zeigt 2 in den 2a bis 2g eine unterschiedlich fortgeschrittene schließende Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander.
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Analog zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel zeigt die 2b die maximal mögliche Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander im Gebrauchszustand. In diesem Zustand berühren die Randprofile 5, 6 die entsprechenden benachbarten Mittelträger 7 und die variablen Abstände VA betragen 0 mm.
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Bei einer weiteren außerordentlichen schließenden Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 versagen nacheinander die Verbindungen 9 zwischen den Mittelträgern 7 und der Traverse 8 (vgl. 2e bis 2f), wodurch bei einem fixen Abstand FA der Mittelträger 7 von 60 mm jeweils immer eine zusätzliche Bewegungskapazität von 60 mm freigegeben wird. Insgesamt können so 300 mm (= 5 × FA) an zusätzlichem Weg freigegeben werden. Bei dieser Bewegung stützt sich die Traverse 8 in dem Traversenkasten 15 des Bauwerksteils 4 ab, welchem auch die Sicherheitseinrichtung 10 zugeordnet ist.
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Sobald alle Spalten zwischen den Randprofilen 5, 6 und den Mittelträgern 7 bzw. zwischen den Mittelträgern 7 geschlossen sind, versagt bei einer weiteren durch Bewegung der Bauwerksteile 3, 4 zueinander induzierten Krafteinleitung die Sollbruchstelle 9 zwischen dem Randprofil 6 und der Rampe 12 (vgl. 2f und 2g).
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Somit wird das Randprofil 6 in Richtung des ansteigenden Teils der Rampe 12 geschoben und das Abdeckteil 13 aus der Überbrückungsvorrichtung 1 entlang der Oberfläche 11 des Bauwerksteils 4 geführt (vgl. 2g). Auch hier ist gut erkennbar, dass die erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung 1 noch ohne weiteres überfahrbar bleibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Überbrückungsvorrichtung
- 2
- Bauwerksfuge
- 3
- Bauwerksteil
- 4
- Bauwerksteil
- 5
- Randprofil
- 6
- Randprofil
- 7
- Mittelträger
- 8
- Traverse
- 9
- Verbindung
- 10
- Sicherheitseinrichtung
- 11
- Oberseite
- 12
- Rampe
- 13
- Abdeckungsteil
- 14
- Dichtprofil
- 15
- Traversenkasten
- FA
- fixierter Abstand
- VA
- variabler Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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