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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Lenkrades gemäß Anspruch 1 sowie eine Umhüllung zum Umhüllen eines Lenkradkranzes eines Lenkrades gemäß Anspruch 15.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, bei der Herstellung eines Lenkrades eine Umschäumung eines Lenkradskelettes mit einer von außen sichtbaren Umhüllung, insbesondere aus Leder, zu umgeben, um dem Lenkrad eine möglichst hochwertige Anmutung zu geben. Das Herstellen einer derartigen Umhüllung erfordert jedoch einen großen Anteil von Handarbeit und ist daher mit relativ hohen Kosten verbunden.
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Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, ein Verfahren und eine Umhüllung zum Herstellen eines Lenkrades anzugeben, mit denen ein qualitativ hochwertig wirkendes Lenkrad auf möglichst kostengünstige Weise erzeugt werden kann.
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Dieses Problem wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch die Umhüllung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen angegeben.
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Danach wird ein Verfahren zum Herstellen eines Lenkrades für ein Fahrzeug angegeben mit den Schritten:
- a) Bereitstellen eines Lenkradkranzes;
- b) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Zuschnitts zum Herstellen einer nach Fertigstellung des Lenkrades sichtbaren Umhüllung des Lenkradkranzes;
- c) Herstellen der Umhüllung durch Vernähen eines ersten Randabschnitts des ersten Zuschnitts mit einem ersten Randabschnitt des zweiten Zuschnitts; und
- d) Anschließend Umhüllen des Lenkradkranzes mit der gemäß Schritt c) hergestellten Umhüllung derart, dass die Naht, die den ersten und den zweiten Zuschnitt miteinander verbindet, im Wesentlichen entlang des Umfanges des Lenkradkranzes verläuft und von außen sichtbar ist.
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Das auf diese Weise hergestellte Lenkrad weist somit eine von außen sichtbare, d. h. insbesondere von einem Fahrzeuginsassen wahrnehmbare Naht auf, die, insbesondere bei Verwendung von Zuschnitten aus Leder, für eine besonders hochwertig wirkende Erscheinung des Lenkrades sorgt. Da das Vernähen des ersten Randabschnitts des ersten Zuschnitts mit dem ersten Randabschnitt des zweiten Zuschnitts vor dem Anbringen der Umhüllung an dem Lenkradkranz erfolgt, kann das Vernähen maschinell, zum Beispiel mittels einer konventionellen Industrienähmaschine, erfolgen. Insbesondere kann so auf einfache Weise auch ein besonders dekorativer (zum Beispiel zickzackförmiger) Nahtverlauf erzeugt werden. Ein „Zuschnitt” ist eine flächige, entlang einer Haupterstreckungsebene verlaufende Materiallage, die nicht unbedingt aus Leder gebildet sein muss, sondern z. B. auch aus einem Kunststoff (insbesondere Kunstleder) hergestellt sein kann.
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Das Vernähen gemäß Schritt c) kann so erfolgen, dass eine Kante des ersten Randabschnitts des ersten Zuschnitts in Anlage mit einer Kante des ersten Randabschnitts des zweiten Zuschnitts gebracht wird, so dass sich der erste und der zweite Randabschnitt im Wesentlichen nicht überlappen, d. h. die ersten Randabschnitte auf Stoß zueinander angeordnet werden. Es ist jedoch natürlich auch denkbar, dass die ersten Randabschnitt vor dem Vernähen nicht Kante an Kante gelegt werden, sondern einander überlappend.
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Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Formulierung, wonach die Naht „im Wesentlichen entlang des Umfanges des Lenkradkranzes verläuft”, nicht unbedingt bedeutet, dass sich die Naht entlang des gesamten Umfanges des Lenkradkranzes erstreckt. Vielmehr ist auch denkbar, dass die Naht nur entlang eines Teils des Umfanges des Lenkradkranzes verläuft.
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Des Weiteren kann nach dem Umhüllen gemäß Schritt d) ein zweiter Randabschnitt des ersten Zuschnitts mit einem zweiten Randabschnitt des zweiten Zuschnitts verbunden werden, wobei die zweiten Randabschnitte (bezogen auf den flach ausgebreiteten Zustand der Zuschnitte) insbesondere mit einem Abstand zueinander verlaufen. Im fertigen Lenkrad verlaufen die Naht sowie der Verbindungsbereich, in dem die zweiten Randabschnitte miteinander verbunden sind, insbesondere entlang eines Umfanges des Lenkradkranzes.
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Beispielsweise sind die beiden Zuschnitte jeweils im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet, wobei die ersten Randabschnitte z. B. zumindest teilweise und zumindest näherungsweise geradlinig verlaufen. Die jeweils zweiten Randabschnitte verlaufen hier zum Beispiel ebenfalls geradlinig und insbesondere im Wesentlichen parallel zu den ersten Randabschnitten. Es ist jedoch insbesondere auch möglich, dass die ersten und zweiten Randabschnitte der beiden Zuschnitte nicht geradlinig (sondern z. B. zumindest abschnittsweise gekrümmt) verlaufen, um ein möglichst faltenfreies Umhüllen des Lenkradkranzes zu ermöglichen. Des Weiteren müssen die ersten und die zweiten Randbereiche der Zuschnitte nicht parallel zueinander verlaufen. Insbesondere entsteht nach dem Verbinden der beiden Zuschnitte über die Naht eine Umhüllung mit einer räumlichen, an die Geometrie des Lenkradkranzes angepassten Struktur.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist der Lenkradkranz eine Nut auf, in die die beiden zweiten Randabschnitte eingeführt werden. Hierfür weisen der erste und der zweite Zuschnitt jeweils ein Übermaß auf, d. h. nach dem Umhüllen des Lenkradkranzes steht jeweils ein (insbesondere entlang des Umfangs des Lenkradkranzes verlaufender, laschenartiger) zweiter Randabschnitt ab, der jeweils in die Nut eingeführt (zum Beispiel eingedrückt) wird.
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Darüber hinaus kann der Lenkradkranz ein Lenkradskelett und eine das Lenkradkranzskelett umgebende Umschäumung aufweisen, wobei die Nut in der Umschäumung ausgebildet ist. Insbesondere verläuft die Nut radial in Bezug auf den Lenkradkranz in die Umschäumung hinein und besitzt beispielsweise einen zumindest näherungsweise rechteckigen (radialen) Querschnitt. Hierbei ist denkbar, dass die Nut sich entlang des kompletten Umfangs des Lenkradkranzes erstreckt (wobei sich der „Umfang” hier auf den Umfang des Lenkradkranzes in Draufsicht bezieht). Es ist jedoch auch möglich, dass die Nut (und damit auch der zweite Randabschnitt des ersten und des zweiten Zuschnitts) nur über einen Teil des Umfangs des Lenkradkranzes verläuft.
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Es wird darauf hingewiesen, dass unter dem „Verbinden” der beiden zweiten Randabschnitte auch verstanden wird, dass sie lediglich in die Nut eingeführt werden. Die Nut ist hier insbesondere so beschaffen, dass die beiden zweiten Randabschnitte aneinandergedrückt in der Nut klemmen, ohne dass sie über zusätzliche Befestigungsmittel verbunden sind. Es ist natürlich auch möglich, dass die beiden zweiten Randabschnitte nicht nur gegeneinander geklemmt werden, sondern über Befestigungsmittel aneinander festgelegt sind.
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Das Anordnen der zweiten Randabschnitte in einer Nut ist ebenfalls nicht zwingend. Es ist auch denkbar, dass die zweiten Randabschnitte des ersten und des zweiten Zuschnitts mehr oder weniger flach an dem Lenkradkranz anliegen und miteinander verbunden werden, zum Beispiel stoffschlüssig oder durch Vernähen oder Klammem. Hierbei ist denkbar, dass auch die zweiten Randabschnitte vor dem Verbinden stumpf aneinander gestoßen oder miteinander überlappend angeordnet werden. Bei überlappender Anordnung ist es zudem möglich, dass zumindest einer der beiden zweiten Randabschnitte angeschärft wird, das heißt, der jeweilige zweite Randabschnitt wird zur Kante des Randabschnittes hin keilförmig ausgebildet, um einen wulstartigen Verlauf des Überlappungsbereiches möglichst zu vermeiden.
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Gemäß einer anderen Variante der Erfindung wird die gemäß Schritt c) aus dem ersten und dem zweiten Zuschnitt hergestellte Umhüllung um die Umschäumung des Lenkradkranzes herumgelegt, so dass sie mit einer Innenseite an einer Oberfläche der Umschäumung anliegt. Insbesondere folgt die Umhüllung im Bereich der Naht, über die die ersten Randabschnitte der Zuschnitte miteinander verbunden sind, der Oberfläche der Umschäumung, wobei im Bereich der Naht keine Nut in der Umschäumung vorhanden ist, sondern die Naht und die beiden ersten Randabschnitte an einem vertiefungsfreien Abschnitt der Oberfläche der Umschäumung anliegt.
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Es ist zudem denkbar, dass die Umhüllung zumindest teilweise stoffschlüssig mit der Umschäumung verbunden ist. Hierbei wird eine Seite der Umhüllung, d. h. der miteinander verbundenen beiden Zuschnitte, zum Beispiel mit einem Klebstoff versehen und die Umhüllung mit dieser mit Klebstoff versehenen Seite um den Lenkradkranz herumgelegt. Beispielsweise handelt es sich bei dem Klebstoff um einen Klebstoff, der durch thermische Behandlung aktiviert werden kann, so dass das Umhüllen des Lenkradkranzes nicht unbedingt unmittelbar nach dem Aufbringen des Klebstoffs auf die Umhüllung erfolgen muss. Es wird darauf hingewiesen, dass das Ankleben der Umhüllung an dem Lenkradkranz selbstverständlich nur optional ist. Es ist auch denkbar, dass die Umhüllung, wie oben erwähnt, lediglich um den Lenkradkranz herumgelegt wird.
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Zum Positionieren der Umhüllung auf dem Lenkradkranz (das heißt insbesondere auf einer Umschäumung eines Lenkradkranzskeletts) wird insbesondere eine entsprechend ausgebildete Positioniervorrichtung verwendet, zum Beispiel ein rotationssymmetrisches Werkzeug, das eine ringförmig umlaufende Einbuchtung aufweist, mit der die Umhüllung auf den Lenkradkranz gedrückt werden kann.
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Es ist jedoch auch möglich, dass das Anordnen der Umhüllung auf dem Lenkradkranz zumindest teilweise manuell erfolgt. Es ist auch denkbar, dass ein Rollenwerkzeug verwendet wird, um die Umhüllung (automatisch oder zumindest teilautomatisch) um den Lenkradkranz herumzulegen und an diesen anzudrücken. Falls die zweiten Randabschnitte der Umhüllung in eine Nut des Lenkradkranzes eingeführt werden sollen, kann hierfür ein keilartig ausgebildetes Werkzeug verwendet werden, so dass insbesondere auch ein automatisiertes Einführen der zweiten Randabschnitte in die Nut möglich ist. Für den Fall, dass die beiden zweiten Randabschnitte jedoch nicht in einer Nut miteinander verbunden werden sollen, sondern flach an dem Lenkradkranz anliegen, kann das Verbinden mit dem oben bereits erwähnten Rollenwerkzeug erfolgen.
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Es ist darüber hinaus denkbar, dass der erste oder der zweite Zuschnitt jeweils aus mehreren Teilen bestehen, die zum Beispiel vor dem Herstellen der Umhüllung miteinander verbunden (insbesondere vernäht) werden. Beispielsweise weisen derartige Teile der Zuschnitte im Bereich einer Speiche des Lenkrads einen (z. B. zumindest näherungsweise radial verlaufenden) jeweils einen Randbereich auf, wobei die Randbereiche miteinander verbunden werden. Es ist jedoch natürlich auch möglich, dass der erste und der zweite Zuschnitt jeweils einstückig ausgebildet sind, das heißt jeweils aus einer durchgehenden Materiallage bestehen.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung verläuft die Naht, die den ersten und den zweiten Zuschnitt miteinander verbindet, nach dem Umhüllen gemäß Schritt c) entlang eines inneren Umfangs des Lenkradkranzes. Somit ist die Naht insbesondere einer Nabe des Lenkrads zugewandt.
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Die miteinander verbundenen zweiten Randabschnitte können im fertig gestellten Lenkrad so verlaufen, dass sie, bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Lenkrads, abgewandt zu einem Fahrer angeordnet sind, d. h. von einem Fahrer auf dem Fahrersitz nicht wahrgenommen werden. Insbesondere verlaufen die miteinander verbundenen zweiten Randabschnitte so, dass sie an einer Unterseite des Lenkrads entlang verlaufen, die dem Fahrer abgewandt ist.
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Beispielsweise sind die Naht, die den ersten und den zweiten Zuschnitt miteinander verbindet, und die miteinander verbundenen zweiten Randbereiche – im radialen Querschnitt durch den umhüllten Lenkradkranz betrachtet – zumindest näherungsweise unter einem Winkel von ca. 90° angeordnet. Insbesondere ist die Naht, die den ersten und den zweiten Zuschnitt miteinander verbindet, entlang eines inneren Umfangs verlaufend angeordnet, während die miteinander verbundenen zweiten Randbereiche entlang einer Unterseite (dem Fahrer abgewandt) des Lenkradkranzes verlaufen.
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Es ist auch denkbar, dass vor Umhüllen des Lenkradkranzes jeweils ein erster und ein zweiter Endabschnitt des ersten und/oder zweiten Zuschnitts miteinander verbunden werden, so dass jeweils eine ringförmige Struktur entsteht, die dann um die äußere Oberfläche des Lenkradkranzes herumgelegt wird. Es ist jedoch auch möglich, dass der erste und der zweite Endabschnitt des ersten und/oder des zweiten Zuschnitts erst nach dem Herumlegen der Umhüllung um den Lenkradkranz miteinander verbunden werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Umhüllung zum Umhüllen eines Lenkradkranzes eines Lenkrades für ein Fahrzeug, mit
- – einem ersten und einem zweiten Zuschnitt, wobei ein erster Randabschnitt des ersten Zuschnitts mit einem ersten Randabschnitt des zweiten Zuschnitts über eine Naht derart verbunden ist, dass die Umhüllung eine räumliche Gestalt erhält und die Naht so verläuft, dass sie nach Anordnen der Umhüllung am Lenkradkranz entlang eines inneren Umfanges des Lenkradkranzes verläuft, wobei
- – der erste und der zweite Zuschnitt jeweils einen zweiten, umlaufenden freien Randabschnitt aufweisen, der nach Umhüllen des Lenkradkranzes mit der Umhüllung und bezogen auf den im Fahrzeug eingebauten Zustand des Lenkrades abgewandt von einem Fahrer des Fahrzeugs verläuft.
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Dass die zweiten Randabschnitte der Zuschnitte „frei” ausgebildet sind, bedeutet, dass sie nicht miteinander verbunden sind. Die Umhüllung wird z. B. wie oben in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben hergestellt und ist insbesondere so an einem Lenkradkranz anzuordnen, dass die Naht an einem Oberflächenabschnitt einer Umschäumung, die den Lenkradkranz umgibt, anliegt, der frei von Vertiefungen ist, so dass die Naht im fertig gestellten Lenkrad von außen sichtbar ist. Erst nach dem Anordnen der Umhüllung am Lenkradkranz erfolgt das Verbinden der zweiten Randabschnitte.
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Insbesondere ist die Umschäumung im Bereich der Naht nach Art eines Torus nach gekrümmt und dort keine Vertiefungen auf. Insbesondere ist die Naht nicht in einer Nut der Umschäumung angeordnet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 Eine Lenkradkranzumhüllung vor ihrem Anordnen an einem Lenkradkranz;
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2 die Umhüllung der 1 während ihres Anordnens an einem Lenkradkranz;
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3 den Lenkradkranz der 2 in fertig gestelltem Zustand;
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4 eine weitere Variante einer Umhüllung eines Lenkradkranzes;
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5 einen Bereich eines ersten bzw. eines zweiten Zuschnitts für eine Lenkradumhüllung; und
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6 ebenfalls einen Bereich eines ersten bzw. eines zweiten Zuschnitts.
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Die 1 bis 3 illustrieren aufeinanderfolgende Verfahrensschritte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens. 1 zeigt einen Teilbereich eines ersten Zuschnitts in Form eines ersten Lederzuschnitts 1 und einen Teilbereich eines zweiten Zuschnitts in Form eines zweiten Lederzuschnitts 2 hergestellte Umhüllung 3 für einen Lenkradkranz (nicht dargestellt) eines Lenkrades.
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Der Zuschnitt 1 weist einen länglichen ersten Randbereich 11 auf, der sich entlang eines ebenfalls länglichen ersten Randbereichs 21 des zweiten Zuschnitts 2 erstreckt und z. B. an diesem anliegt. Genauer liegen die Randbereiche 11, 21 der Zuschnitte mit ihren jeweiligen, einander zugewandten Kanten (d. h. Stirnseiten des jeweiligen Randbereichs, die sich senkrecht zu der Haupterstreckungsebene des jeweiligen Zuschnitts erstrecken) aneinander. Die ersten Randbereiche 11, 21 sind über eine Nähnaht 4 miteinander verbunden.
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Die beiden Lederzuschnitte 1, 2 sind so ausgebildet, dass sie über den Umfang eines Lenkradkranzes um diesen herumgelegt werden können. Hierbei weist der eine Lederzuschnitt (Zuschnitt 2) im flach ausgebreiteten Zustand eine größere Breite (d. h. Ausdehnung senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung des Zuschnitts bzw. zum Verlauf der Naht 4) auf als der erste Lederzuschnitt 1. Somit wird sich der Lederzuschnitt 2 um einen größeren Umfangsabschnitt des Lenkradkranzes herumerstrecken als der erste Lederzuschnitt 1. Beispielsweise bedeckt der zweite Lederzuschnitt 2 etwa zwei Drittel bis drei Viertel des äußeren Umfangs des Lenkradkranzes; vgl. 3. Als „Umfang” wird hier der Querschnittsumfang verstanden.
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Darüber hinaus weisen die Lederzuschnitte 1, 2 jeweils einen zweiten Randabschnitt 14, 24 auf, der sich (bei flach ausgebreitetem Zuschnitt) jeweils z. B. überwiegend parallel zu dem jeweiligen ersten Randabschnitt 11, 21 erstreckt. Es ist jedoch auch denkbar, dass die ersten und die zweiten Randabschnitte nicht parallel zueinander verlaufen. Beispielsweise verlaufen der erste und/oder der zweite Randabschnitt nicht geradlinig, sondern zumindest abschnittsweise gekrümmt (vgl. 5 und 6).
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Nach Umhüllen (Beledern) des Lenkradkranzes mit der Umhüllung wird diese durch Verbinden der zweiten Randabschnitte 14, 24 geschlossen, wie noch erläutert werden wird.
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Die beiden Lederzuschnitte 1, 2 können zudem vor oder nach dem Anordnen an einem Lenkradkranz (jedoch, nachdem sie miteinander über die Naht 4 verbunden wurden) zu einem Ring geschlossen werden. Dazu werden jeweils freie Enden, von denen 1 jeweils nur eines, nämlich das Ende 12 des ersten Lederzuschnitts und das Ende 22 des zweiten Lederzuschnitts, zeigt, miteinander verbunden.
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2 zeigt, wie die Umhüllung 3 der 1 um einen Lenkradkranz 5 eines Lenkrades herumgelegt wird, nachdem die beiden Lederzuschnitte 1, 2 über die Naht 4 miteinander (insbesondere maschinell) verbunden wurden. 2 zeigt einen radialen Schnitt durch den Lenkradkranz und entsprechend durch die Umhüllung 3.
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Der Lenkradkranz 5 umfasst ein Lenkradkranzskelett 51 auf, das mit einer Umschäumung 52 umgeben ist. In der Umschäumung 52 befindet sich eine Aussparung in Form einer Nut 53, die entlang zumindest eines Teils eines inneren Umfangs des Lenkradkranzes 5 verläuft, d. h. um den Mittelpunkt des Lenkradkranzes herum. Die Naht 4 ist so angeordnet, dass sie im fertigen Lenkrad zu einer Lenkradnabe (dass heißt zumindest näherungsweise zu einem Mittelpunkt des Lenkrades) weist.
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Die Nut 53 besitzt eine im radialen Querschnitt des Lenkradkranzes näherungsweise rechteckige Geometrie und ist – bezogen auf den im Fahrzeug angeordneten Zustand des Lenkrades – so angeordnet, dass sie im fertigen und im Fahrzeug eingebauten Lenkrad von dem Fahrer des Fahrzeugs weg weist, wobei die Naht 4 und die Nut 53 im Querschnitt betrachtet etwa unter einem 90° Winkel zueinander angeordnet ist, das heißt in der Darstellung der 2 befindet sich die Naht im Querschnitt etwa auf „12 Uhr”, während die Nut etwa auf „3 Uhr” angeordnet ist. Die In der Darstellung der 2 nach unten zeigende Seite des Lenkradkranzes wird im eingebauten Zustand des Lenkrades vom Fahrer weg weisen.
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Die Naht 4 ist so angeordnet, dass sie im fertigen Lenkrad von außen sichtbar ist, wobei die über die Naht 4 miteinander verbundenen ersten Randbereiche der Lederzuschnitte 1, 2 im Wesentlichen flach an einer Außenseite der Umschäumung 52 anliegen, d. h. die Naht 4 ist nicht in einer Nut versteckt, sondern an auffälliger Stelle positioniert, um den Ledercharakter der Umhüllung 3 zu betonen.
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Die Breite der Lederzuschnitte 1, 2 ist so bemessen, dass sie jeweils ein gewisses Übermaß haben, d. h. sie sind jeweils breiter als der von ihnen jeweils abzudeckende Oberflächenabschnitt der Umschäumung 52. Insbesondere entspricht das Übermaß der Lederzuschnitte 1, 2 zumindest näherungsweise der Tiefe der Nut 53 oder ist geringer als die Tiefe der Nut 53. Aufgrund des Übermaßes der Lederzuschnitte 1, 2 können diese in die Nut 53 eingeführt werden, wie in 3 dargestellt.
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Es ist denkbar, dass die beiden zweiten Randabschnitte 14, 24 lediglich durch das Einstecken in die Nut 53 miteinander verbunden werden, so dass Oberflächenabschnitte der Außenseite des jeweiligen Zuschnitts aneinanderliegen. Es ist jedoch auch denkbar, dass die zweiten Randabschnitte 14, 24 vor oder nach ihrem Anordnen in der Nut über Befestigungsmittel miteinander verbunden werden, z. B. miteinander verklebt oder vernäht werden. Es ist auch möglich, dass eine Innenseite der Umhüllung 3, das heißt eine Seite, die nach dem Umhüllen dem Lenkradkranz zugewandt ist, mit Klebstoff versehen und an der Außenseite der Umschäumung 52 angeklebt wird, so dass auch die Randabschnitte 14, 24 mit Seitenwänden der Nut 53 verklebt werden.
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4 betrifft ein weiteres Beispiel für eine Umhüllung, die im erfindungsgemäßen Verfahren zum Umhüllen eines Lenkradkranzes analog den 1 bis 3 verwendet werden kann. Hier ist ebenfalls ein erster Lederzuschnitt 1 über eine Naht 4 mit einem zweiten Lederzuschnitt 2 verbunden. Der erste Lederzuschnitt 1 weist jedoch mehrere Teile 1a, 1b auf, die jeweils einen Teilabschnitt 13a, 13b eines Fortsatzes 13, der sich über einen Teil einer Lenkradspeiche (nicht dargestellt) erstrecken soll, ausbilden.
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Entsprechend ist die Naht 4 nicht durchgehend ausgebildet, sondern weist einen ersten Abschnitt 4a auf, der das erste Zuschnittsteil 1a mit dem zweiten Zuschnitt 2 verbindet sowie einen zweiten Abschnitt 4b, der das zweite Zuschnittsteil 1b mit dem zweiten Zuschnitt 2 verbindet. Nach dem Verbinden der Zuschnittsteile 1a, 1b mit dem zweiten Lederzuschnitt 2 liegen sich ein Randabschnitt 15a des ersten Teiles 1a und ein Randabschnitt 15b des zweiten Teiles 1b zumindest näherungsweise gegenüber und verlaufen im fertigen Lenkrad im Wesentlichen senkrecht zum Umfang des Lenkradkranzes. Die beiden Randabschnitte werden über Befestigungsmittel (zum Beispiel eine Naht oder durch Verkleben) miteinander oder nur jeweils mit dem Lenkradkranz verbunden.
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Durch die mehrteilige Ausführung des ersten Lederzuschnitts 1 ist entsprechend auch der zweite Randabschnitt 14, die in eine Nut des Lenkradkranzes (nicht dargestellt) analog in den 1 bis 3 eingesteckt werden soll, in zwei Abschnitte 14a, 14b aufgeteilt. Darüber hinaus kann der erste Lederzuschnitt 1 noch weitere Teilstücke aufweisen, die in 4 nicht dargestellt sind. Es ist auch denkbar, dass der zweite Lederzuschnitt 2 ebenfalls mehrere Teile aufweist, die vor oder nach dem Umhüllen des Lenkradkranzes miteinander verbunden werden. Selbstverständlich kann die Umhüllung der 4 in dem anhand der 1 bis 3 illustrierten erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden.
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5 zeigt einen Bereich jeweils eines ersten bzw. eines zweiten Zuschnitts 1, 2 für eine Lenkradumhüllung. Der erste Zuschnitt 1 weist analog zur 4 mehrere Segmente 1a, 1b auf, um die Umhüllung im Bereich einer Speiche (nicht dargestellt) des Lenkrades anordnen zu können.
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Die Segmente 1a, 1b weisen jeweils erste Randabschnitte 11a, 11b auf, die mit dem ersten Randabschnitt 21 des zweiten Zuschnitts 2 über eine Naht verbunden werden. Die Randabschnitte 11a, 11b, 21 verlaufen im Zuschnitt nicht geradlinig, sondern zumindest abschnittsweise gekrümmt, um eine Faltenbildung der Umhüllung nach dem Umhüllen des Lenkradkranzes zu vermeiden. Durch diese Ausgestaltung der Zuschnitte 1, 2 entsteht nach Verbinden der beiden Zuschnitte 1, 2 entlang der Randabschnitte 11a, 11b, 21 eine sich räumlich erstreckende Umhüllung, die an dem Lenkradkranz angeordnet werden kann.
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Darüber hinaus weist der zweite Zuschnitt 2 eine Aussparung 211 auf, die sich nach Anordnen der Umhüllung an dem Lenkradkranz im Bereich einer Speiche des Lenkrades erstreckt. Entsprechend weisen in diesem Bereich auch die Segmente 1a, 1b des ersten Zuschnitts 1 Aussparungen 111a, 111b auf.
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Nach Anordnen der Umhüllung am Lenkradkranz können die sich dann im Bereich der Speiche des Lenkrades befindlichen Endabschnitte 15a, 15b der Segmente 1a, 1b miteinander verbunden werden. Es ist jedoch auch möglich, dass die Abschnitte 15a, 15b nicht miteinander, sondern nur am Lenkradkranz befestigt werden.
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Die 6 zeigt ebenfalls einen Bereich eines ersten bzw. eines zweiten Zuschnitts 1, 2, wobei der erste Zuschnitt analog zur 5 zwei Segmente 1a, 1b aufweist. Die Zuschnitte 1, 2 der 6 weisen etwas anders gestaltete Randbereiche 11a, 11b bzw 21 auf, wobei zwar ebenfalls Aussparungen 111a', 111b' bzw. 211' vorgesehen sind, um die aus den Zuschnitten 1, 2 gebildete Umhüllung im Bereich einer Speiche des Lenkrades anordnen zu können. Allerdings sind die Aussparungen etwas schmaler und somit an eine schmalere Speiche des Lenkrades angepasst als die Zuschnitte der 5.
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Es ist denkbar, dass die in 5 und 6 gezeigten Bereiche der Zuschnitte 1, 2 jeweils lediglich unterschiedliche Bereiche ein und desselben Zuschnitts darstellen, d. h. eine Umhüllung kann sowohl einen wie in 5 gezeigten Bereich der Zuschnitte 1, 2 aufweisen als auch einen wie in 6 gezeigten Bereich, wobei die Umhüllung im Bereich einer breiteren Speiche des Lenkrades wie in 5 gezeigt gestaltet wäre und im Bereich einer (oder mehrerer) schmalerer Speiche(n) wie in 6 gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Lederzuschnitt
- 2
- zweiter Lederzuschnitt
- 3
- Umhüllung
- 4
- Naht
- 4a, 4b
- Teilabschnitt
- 5
- Lenkradkranz
- 11
- erster Randabschnitt erster Lederzuschnitt
- 12, 22
- Endabschnitt
- 13
- Fortsatz
- 13a, 13b
- Teilbereich
- 14
- zweiter Randabschnitt erster Lederzuschnitt
- 14a, 14b
- Teilbereich
- 15a, 15b
- Randabschnitt
- 21
- erster Randabschnitt zweiter Lederzuschnitt
- 24
- zweiter Randabschnitt zweiter Lederzuschnitt
- 111a', 111b' bzw. 211'
- Aussparung