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Die Erfindung betrifft einen Deckel für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Fahrzeugdach und ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Deckels.
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Deckel zum Verbau in Fahrzeugdächern von Kraftfahrzeugen sind typischerweise mit Umschäumungen versehen, die beispielsweise an einem Rand des Deckels angeordnet sind. Diese Umschäumungen ermöglichen es beispielsweise, weitere Komponenten mit dem Deckel zu verbinden und so den Deckel an eine Karosserie oder an Dachrahmenelemente des Kraftfahrzeugs anzubringen.
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Ein für die Herstellung der Umschäumung benötigtes spezielles Form- oder Schäumwerkzeug weist in der Regel zwei Werkzeughälften auf, die als Ober- und Unterteil aufeinander abgestimmt sind und ein Ausbilden von derartigen Umschäumungen ermöglichen. Die Werkzeuge sind beispielsweise in Formträgern gehalten und so bewegbar, dass ein gewünschtes Ausbilden von einer oder mehreren Umschäumungen ermöglicht ist. Das Herstellen einer Umschäumung ist beispielsweise in der europäischen Patentschrift
EP 0355209 B1 beschrieben.
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Daneben existieren Umschäumungen auch lediglich als Randschutz des Deckels, wobei eine Anbindung des Deckels an das Fahrzeugdach mittels anderer Komponenten bewerkstelligt wird.
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Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Konzept für einen Deckel anzugeben, welches eine kostengünstige Fertigung des Deckels und gleichzeitig eine hohe Sicherheit während eines betriebsgemäßen Einsatzes des Deckels ermöglicht.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Deckel für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs offenbart. Der Deckel weist eine in einem betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels nach außen weisende Außenseite auf. Der Deckel weist eine der Außenseite gegenüberliegende Innenseite auf. Der Deckel weist einen Rand auf, in dessen Bereich eine Umschäumung ausgebildet ist, die zumindest teilweise an der Innenseite des Deckels angeordnet ist. Der Deckel weist eine Klebung auf, die an der Innenseite des Deckels beabstandet von der Umschäumung angebracht ist und eingerichtet ist, den Deckel in einem betriebsgemäß montierten Zustand stoffschlüssig mit dem Fahrzeugdach zu koppeln. Der Deckel weist ein Verbindungselement auf, welches mittels der Umschäumung und mittels der Klebung an der Innenseite des Deckels festgelegt ist, so dass die Umschäumung und die Klebung mechanisch sicher miteinander verbunden sind.
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Bei dem offenbarten Deckel ist in anderen Worten ausgedrückt ein Verbindungselement vorgesehen, welches auf einer Seite teilweise mit der Umschäumung gekoppelt, etwa in dieser aufgenommen, und auf einer anderen Seite teilweise mit der Klebung gekoppelt ist. Dadurch ist das Verbindungselement an der Innenseite des Deckels festgelegt und stellt zudem die mechanische Verbindung zwischen der Klebung und der Umschäumung her.
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Die beschriebene Ausführungsform ermöglicht eine besonders vorteilhafte Anordnung des Deckels an ein Fahrzeug bzw. Fahrzeugdach, bei welcher die Klebung für eine feste Verbindung des Deckels mit dem Fahrzeugdach bzw. Fahrzeug sorgt, während die Umschäumung lediglich als Rand- oder Kantenschutz des Deckels dient. Auch kann die Umschäumung als Auflager für den Deckel dienen. Dennoch ist die Umschäumung fest mit dem Fahrzeugdach bzw. Fahrzeug über das Verbindungselement gekoppelt. Dadurch ist insbesondere in einem Schadensfall, etwa einem Bruch des Deckels, weitestgehend sichergestellt, dass sich die Umschäumung nicht vom Fahrzeug lösen kann, da diese über das Verbindungselement mit der Klebung verbunden ist. Ein Lösen könnte beispielsweise zu gravierenden Folgen für Insassen eines Fahrzeugs und/oder andere Verkehrsteilnehmer führen.
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Weiterhin ermöglicht der Deckel eine besonders kostengünstige Herstellung, da zur Kopplung der Umschäumung mit dem Fahrzeugdach beispielsweise kein KTL-Blech (kathodisch tauchlackiert) mit eingeschäumt werden muss, welches selbst über eine Klebung an das Fahrzeug angebunden ist. Auch ist es nicht notwendig, die typischerweise für eine Klebung nicht oder nicht besonders gut geeignete Umschäumung entsprechend in weiteren Prozessschritten zu präparieren, um diese selbst, also direkt, an das Fahrzeug bzw. Fahrzeugdach zu kleben. So entfällt beispielsweise ein Anfräsen oder Anrauen der Umschäumung, um eine Rauigkeit für die Klebung zu erhöhen.
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Weiterhin ermöglicht der erfindungsgemäße Deckel eine geringe Bauraumbeanspruchung. Insbesondere reicht ein dünnes Verbindungselement geringer Ausdehnung aus.
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Die Umschäumung ist als Kanten- bzw. Randschutz des Deckels ausgebildet. Die Umschäumung ist zumindest teilweise an einem Rand des Deckels umlaufend ausgebildet. Die Umschäumung ist beispielsweise mit einem eingangs erwähnten speziellen Form- oder Schäumwerkzeug hergestellt. Hier und im Folgenden bezeichnet der Rand des Deckels seitliche Begrenzungen des Deckels, die sich im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene parallel zu einem Fahrzeugdach des Kraftfahrzeugs in dem betriebsgemäß montierten Zustand erstrecken. Bei der Umschäumung handelt es sich beispielsweise um eine Polyurethan-Umschäumung.
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Für die Kopplung ist das Verbindungselement zumindest teilweise in der Umschäumung aufgenommen, insbesondere mit eingeschäumt, sowie zumindest teilweise durch die Klebung an dem Deckel festgelegt. Zumindest teilweise bedeutet, dass das Verbindungselement an einer Seite zumindest teilweise mit der Umschäumung und an einer der Klebung zugewandten Seite zumindest teilweise mit der Klebung verbunden ist. Mechanisch sicher bedeutet hier und im Folgenden, dass die Umschäumung und die Klebung im Wesentlichen unlösbar miteinander verbunden sind. Dies schließt beispielsweise eine steife, feste Verbindung sowie eine flexible, bewegliche Verbindung, etwa mittels eines Textilbands, ein.
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Der Deckel ist im Wesentlichen scheibenartig, plattenförmig ausgebildet. Dabei bezeichnet der Begriff „plattenförmig“ im Wesentlichen eine Geometrie des Deckels, bei der zwei Dimensionen gegenüber der dritten Dimension überwiegen. Der Deckel weist beispielsweise eine Krümmung, insbesondere in Bezug auf die wesentliche Erstreckungsebene, auf, wie es üblicherweise bei Deckeln für Kraftfahrzeuge der Fall ist. Der Deckel weist beispielsweise eine Scheibe auf, an der die Umschäumung angebracht ist. Bei der Scheibe handelt es sich beispielsweise um eine Verbundscheibe, ein Verbundsicherheitsglas, ein Einscheibensicherheitsglas (ESG), ein Festglaselement oder allgemein einen Glasdeckel. Gerade bei ESG-Deckeln wirkt sich die beschriebene Ausführungsform besonders vorteilhaft aus.
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Hier und im Folgenden gilt für die räumlichen Angaben „außen“ und „innen“, dass sich diese auf einen betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels im oder am Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs beziehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Klebung im Bereich einer der Umschäumung abgewandten Seite des Verbindungselements derart ausgebildet, dass die Klebung das Verbindungselement im Bereich der abgewandten Seite überlappt. Beispielsweise verläuft die Klebung entlang der Seite, wobei die Klebung quer zum Verlauf der Klebung hälftig die Seite überlappt. Dadurch kann eine Dichtheit der Klebung, etwa einer Kleberaupe, gewährleistet werden. Mit anderen Worten handelt es sich um einen abgewandten Rand des Verbindungselements, welcher überlappend bedeckt ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Verbindungselement ein Textilband oder ein Klebeband oder eine Folie, insbesondere eine Klebefolie. Dadurch ist beispielsweise eine flexible und sichere Verbindung zwischen Umschäumung und Fahrzeug ermöglicht.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Textilband oder das Klebeband oder die Folie ein oder mehrere Öffnungen auf. Dadurch kann das Textilband, die Folie oder das Klebeband besonders gut, insbesondere formschlüssig, mit dem Deckel verbunden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Verbindungselement ein Blechelement. Dadurch ist eine steife Verbindung zwischen Umschäumung und Klebung gegeben.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Blechelement einen oder mehrere Schlitze auf. Dies trägt zu einer besonders effizienten Fertigung des Deckels bei. Beispielsweise kann eine Fadendichtung des genannten Form- bzw. Schäumwerkzeugs durch die Schlitze laufen und eine Dichtheit bewirken.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Blechelement ein oder mehrere Löcher auf. Dadurch kann das Blechelement in dem Form- bzw. Schäumwerkzeug, d.h. in einer oder beiden Werkzeughälften positioniert werden. Beispielsweise sind ein Langloch und ein Rundloch vorgesehen, um Toleranzen auszugleichen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Blechelement eine Blechdicke von 1 mm oder weniger auf. Die Kopplung wird folglich mittels eines besonders günstigen und dünnen Blechs erreicht, ohne jedoch Einbußen in der Festigkeit hinnehmen zu müssen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Klebung eine Kleberaupe und/oder der Deckel ein Einscheibensicherheitsglas.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeugdach offenbart, welches einen Deckel nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen aufweist. Das Fahrzeugdach ist direkt mit dem Deckel mittels der Klebung verbunden oder das Fahrzeugdach weist eine Mechanik zum Öffnen oder Schließen einer Dachöffnung des Fahrzeugdachs auf, mit welcher der Deckel mittels der Klebung verbunden ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Deckels gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs offenbart. Es umfasst die Schritte:
- - Einlegen einer Scheibe in eine erste Werkzeughälfte eines Formwerkzeugs,
- - Einlegen eines Verbindungselements an eine vorgegebene Position in die erste Werkzeughälfte oder in eine zweite Werkzeughälfte des Formwerkzeugs,
- - Schließen der ersten Werkzeughälfte und der zweiten Werkzeughälfte des Formwerkzeuges derart, dass entlang eines Rands der Scheibe eine Kavität ausgebildet ist, in welcher zumindest teilweise das Verbindungselement angeordnet ist,
- - Einbringen von Schäummaterial in die Kavität derart, dass an dem Rand der Scheibe eine Umschäumung ausgebildet ist, in die das Verbindungselement zumindest teilweise eingeschäumt ist, so dass das Verbindungselement mit der Scheibe gekoppelt ist,
- - Aufbringen einer Klebung an die Scheibe beabstandet von der Umschäumung derart, dass das Verbindungselement mittels der Klebung an der Scheibe festgelegt ist und die Umschäumung und die Klebung miteinander verbindet.
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Bei diesem Verfahren werden die Scheibe und das Verbindungselement separat in eine Werkzeughälfte eingelegt. Dabei können die Scheibe und das Verbindungselement in die gleiche Werkzeughälfte oder unterschiedliche Werkzeughälften eingelegt werden. Das Verbindungselement wird folglich nach dem Einlegen der Scheibe selbst vorgegeben positioniert. Dies bietet sich beispielsweise für ein als Blechelement ausgeführtes Verbindungselement an.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Deckels gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs offenbart. Es umfasst die Schritte:
- - Einlegen einer Scheibe mit einem daran angebrachten Verbindungselement an eine vorgegebene Position in einer ersten Werkzeughälfte eines Formwerkzeugs,
- - Schließen der ersten Werkzeughälfte und einer zweiten Werkzeughälfte des Formwerkzeuges derart, dass entlang eines Rands der Scheibe eine Kavität ausgebildet ist, in welcher zumindest teilweise das Verbindungselement angeordnet ist,
- - Einbringen von Schäummaterial in die Kavität derart, dass an dem Rand der Scheibe eine Umschäumung ausgebildet ist, in die das Verbindungselement zumindest teilweise eingeschäumt ist, so dass das Verbindungselement mit der Scheibe gekoppelt ist,
- - Aufbringen einer Klebung an die Scheibe beabstandet von der Umschäumung derart, dass das Verbindungselement mittels der Klebung an der Scheibe festgelegt ist und die Umschäumung und die Klebung miteinander verbindet.
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Bei diesem Verfahren ist das Verbindungselement, welches beispielsweise ein Textilband oder eine (Klebe-)Folie ist, bereits vor dem Einlegen der Scheibe an dieser angebracht, etwa provisorisch.
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Für beide Verfahren gilt: Für das Aufbringen der Klebung ist der Schäumprozess beispielsweise beendet und der hergestellte Deckel aus dem Schäumwerkzeug entnommen. Anschließend wird die Klebung beispielsweise in einem separaten Prozess, etwa an einem anderen Ort, aufgebracht. Die untere und/oder obere Werkzeughälfte weisen einen formgebenden Bereich, etwa eine Ausnehmung, zum Begrenzen der Kavität und zum Ausbilden der Umschäumung des herzustellenden Deckels auf. Hier und im Folgenden sei darauf hingewiesen, dass der Begriff „Werkzeughälfte“ nicht eine mathematisch oder geometrisch exakte Hälfte des Formwerkzeugs darstellt. Vielmehr handelt es sich um zwei Werkzeugteile des Formwerkzeugs, die zusammen ein Ganzes ergeben. Mit anderen Worten handelt es sich beispielsweise um ein Ober- und Unterwerkzeug.
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Die Verfahren ermöglichen im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen. Die oben mit Bezug auf den Deckel beschriebenen Weiterbildungen gelten analog bzw. lassen sich analog auf die Verfahren übertragen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Zuhilfenahme der angehängten Figuren beschrieben. Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls nicht alle dargestellten Elemente in sämtlichen Figuren mit Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In den Figuren zeigen:
- 1 ein Fahrzeugdach mit einem Deckel gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Ansicht,
- 2 eine perspektivische Innenansicht des Deckels,
- 3 eine Detailansicht der Innenansicht gemäß 2,
- 4 eine schematische Schnittansicht des Deckels,
- 5 eine schematische Ansicht eines Blechelements gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 6 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Herstellungsverfahrens des Deckels.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht schematisch ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Fahrzeugdach 2, das einen Deckel 3 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung aufweist. Der Deckel 3 ist im Ausführungsbeispiel ein zum Fahrzeugdach 2 unbewegliches Festglaselement. Der Deckel 3 ist fest mit dem Fahrzeugdach 2 gekoppelt und schließt eine Dachöffnung 2a des Fahrzeugdachs 2. Alternativ ist der Deckel 3 relativ zum Fahrzeugdach 2 beweglich, um wahlweise die Dachöffnung 2a in dem Fahrzeugdach 2 freizugeben oder zu verschließen. In diesem Fall ist der Deckel 3 fest mit einer entsprechenden Mechanik für das Öffnen und Schließen des Fahrzeugdachs 2 gekoppelt. Der Deckel 3 hat eine im Betrieb nach außen weisende Außenseite 4.
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2 zeigt den Deckel 3 von innen, das heißt eine im betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels 3 ins Innere des Kraftfahrzeugs 1 zeigende Innenseite 5. Der Deckel 3 hat eine transparente Scheibe 6. Der Deckel 3 hat einen ersten Bereich 7, der durchsichtig ist, und einen optionalen, zweiten Bereich 8, der undurchsichtig oder weniger gut durchsichtig ist. In diesem Bereich ist an der Innenseite 5 der Scheibe beispielsweise eine Keramikfritte 9 angeordnet. Bei dem Deckel 3 bzw. der Scheibe 6 handelt es sich im Beispiel um ESG-Glas. Im Bereich eines Randes 10 des Deckels 3 ist eine Umschäumung 11 angeordnet, die einen Randschutz oder Kantenschutz des Deckels 3 bewirkt. Bei der Umschäumung 11 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine Polyurethan-Umschäumung, andere Materialien sind ebenso denkbar.
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Der Deckel 3 weist in Richtung zur Mitte des Deckels 3 hin eine im Wesentlichen entlang des Randes 10 verlaufende Kleberaupe 12 auf, die eine Klebung darstellt. Mittels der Kleberaupe 12 ist der Deckel 3 stoffschlüssig an dem Fahrzeug 3 festgelegt bzw. im alternativen Fall an der Öffnungsmechanik. Die Kleberaupe 12 ist in Richtung zur Mitte des Deckels 3 hin beabstandet von der Umschäumung 11 angeordnet, das heißt, dass zwischen der Kleberaupe 12 und der Umschäumung 11 eine Lücke ist und sich die Kleberaupe 12 und die Umschäumung 11 nicht berühren.
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Der Deckel 3 weist zusätzlich an seiner Innenseite 5 ein Verbindungselement 13 auf, dessen weitere Details anhand der 3 bis 5 erläutert werden.
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3 und 4 zeigen perspektivisch und im Querschnitt eine Detailansicht 14a der 2 (gestrichelt dargestellt). Das Verbindungselement 13 ist im Ausführungsbeispiel ein dünnes Blechelement (Metallblech) mit einer Blechdicke von weniger als 1 mm. Das Verbindungselement 13 hat eine erste Seite 14, die der Umschäumung 11 zugewandt ist, und eine zweite Seite 15, die der Kleberaupe 12 zugewandt ist. Das Verbindungselement 13 ist einerseits mit in die Umschäumung 11 eingeschäumt und dadurch an der Innenseite des Deckels 3 festgelegt. Auf der anderen Seite ist das Verbindungselement 13 mittels der Kleberaupe 12 an die Innenseite des Deckels 3 geklebt. Dabei ist ersichtlich, dass die Kleberaupe 12 entlang der zweiten Seite 15 derart verläuft, dass das Verbindungselement 13 an der zweiten Seite 15 überlappt ist. Durch die beschriebene Anordnung eines Verbindungselements 13, welches in die Umschäumung 11 eingeschäumt ist und gleichzeitig fest mit der Kleberaupe 12 verbunden ist, wird eine mechanische Verbindung zwischen der Umschäumung 11 und der Klebung hergestellt. Dadurch wird ermöglicht, dass sich im Falle eines Glasbruchs die Umschäumung 11 nicht von der Klebung löst.
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5 zeigt das Verbindungselement 13 als Metallblech separat. Neben der ersten Seite 14 und der zweiten Seite 15 hat das Verbindungselement 13 noch die weiteren Seiten 16, die die erste und zweite Seite 14, 15 jeweils verbinden. An diesen Seiten 16 ist das Verbindungselement 13 eingeschlitzt. Mit anderen Worten weist das Verbindungselement 13 Schlitze 17 auf, die sich von den Seiten 16 nach innen erstrecken. Diese Schlitze 17 ermöglichen eine besonders gute Dichtung (Fadendichtung) bei der Herstellung der Umschäumung 11, welche nachfolgend noch kurz beschrieben wird. Weiterhin hat das Verbindungselement 13 ein Rundloch 18 und ein Langloch 19, die bei der Herstellung in einem Schäumwerkzeug zur Positionierung des Verbindungselements 13 dienen.
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6 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen des Deckels 3 für das Fahrzeugdach 2 des Kraftfahrzeugs 1.
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In einem ersten Schritt S1 wird die Scheibe 6 in eine erste Werkzeughälfte eines Formwerkzeugs eingelegt. Anschließend oder davor wird das Verbindungselement 13 an eine vorgegebene Position in der ersten Werkzeughälfte eingesetzt. Für eine exakte Positionierung dienen die obigen Löcher 18 und 19. Alternativ wird das Verbindungselement 13 später in eine zweite Werkzeughälfte des Formwerkzeugs positioniert.
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In einem nächsten Schritt S2 werden die erste Werkzeughälfte und die zweite Werkzeughälfte des Formwerkzeuges derart geschlossen, dass entlang des Rands 10 der Scheibe 6 eine Kavität ausgebildet ist, in welcher zumindest teilweise das Verbindungselement 13 angeordnet ist.
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In einem nächsten Schritt S3 wird Schäummaterial in die Kavität derart eingebracht, dass im Bereich des Rands 10 der Scheibe 6 die Umschäumung 11 ausgebildet ist, in die das Verbindungselement 13 zumindest teilweise eingeschäumt ist, so dass das Verbindungselement 13 mit der Scheibe 6 gekoppelt ist.
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In einem nächsten Schritt S4 wird die Kleberaupe 12 an die Scheibe 6 beabstandet von der Umschäumung 11 derart aufgebracht, dass das Verbindungselement 13 mittels der Kleberaupe 12 an der Scheibe 6 festgelegt ist und das Verbindungselement 13 die Umschäumung 11 und die Kleberaupe 12 miteinander mechanisch verbindet. Dadurch ist der Deckel 3 gebildet.
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Bei den ersten Schritten S1 bis S3 handelt es sich im Wesentlichen um einen Schäumungsprozess mittels eines Schäumwerkzeugs. Hierfür ist beispielsweise eine Schäummaschine oder Schäumvorrichtung vorgesehen. Das Aufbringen der Klebung in Schritt S4 kann, muss aber nicht in oder mittels derselben Vorrichtung aufgebracht werden. Das Aufbringen der Klebung kann auch an einem anderen Ort stattfinden.
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Anstelle des Metallblechs eignet sich auch ein Textil- oder Klebeband für das Verbindungselement. Ein solches Band kann beispielsweise ebenfalls ein oder mehrere Löcher aufweisen. Diese dienen jedoch in erster Linie dazu, einen Formschluss mit der Umschäumung 11 und der Scheibe 6 herzustellen, so dass das Verbindungselement festgelegt ist. Gleiches gilt für die Klebung. Auch ein solches Verbindungselement ermöglicht die genannten Vorteile und Funktionen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeugdach
- 2a
- Dachöffnung
- 3
- Deckel
- 4
- Außenseite
- 5
- Innenseite
- 6
- Scheibe
- 7
- erster Bereich
- 8
- zweiter Bereich
- 9
- Keramikfritte
- 10
- Rand
- 11
- Umschäumung
- 12
- Kleberaupe
- 13
- Verbindungselement
- 14
- erste Seite
- 14a
- Detailansicht
- 15
- zweite Seite
- 16
- weitere Seite
- 17
- Schlitz
- 18
- Rundloch
- 19
- Langloch
- S1-S4
- Schritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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