DE19819679C1

DE19819679C1 - Solardeckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdachs sowie Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE19819679C1
Application number: DE19819679A
Authority: DE
Inventors: Werner Paetz
Original assignee: Webasto Systemkomponenten GmbH and Co KG
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 1998-05-02
Filing date: 1998-05-02
Publication date: 1999-07-08
Anticipated expiration: 2018-05-03

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Solardeckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdachs mit einer transparenten Deckelplatte, die im Randbereich zumindest teilweise von einem Kunststoffrahmen umgeben ist, mit einem Solarzellenverbund, der auf der Innenseite der Deckelplatte vorgesehen ist und sich bis in die Nähe des Deckelplatten-Randbereichs erstreckt, und mit einem Deckelinnenblech, das im Deckplatten-Randbereich angeordnet ist und mit seinem Innenrand den Solarzellenverbund überlappt.

Ein Solardeckel dieser Art ist beispielsweise aus der DE 40 20 655 C1 bekannt. Problematisch bei diesem bekannten Solardeckel ist, daß sich der Solarzellenverbund bis in den durch das Deckelinnenblech umschlossenen Bereich der Innenseite der Deckelplatte erstreckt und das Deckelinnenblech in diesem Bereich in Kontakt mit dem Solarzellenverbund steht und diesen Verbund dadurch belastet, was für die Dauerfestigkeit des Solardeckels abträglich ist, weil eine Lasteinleitung in den Solarzellenverbund auf Dauer zur Delamination dieses Verbunds führt.

Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Solardeckel der eingangs genannten Art zu schaffen, der problemlos gefertigt werden kann und eine lange Standzeit gewährleistet, ohne den Solarzellenverbund zu beeinträchtigen. Außerdem soll durch die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieses Deckels bereitgestellt werden.

Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich des Solardeckels durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens zu seiner Herstellung durch die Merkmale des Anspruchs 5. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Kern der Erfindung bildet demnach eine kontaktfreie Überlappung des Solarzellenverbunds durch das Deckelinnenblech. Durch diese kontaktfreie Überlappung wird die Dauerfestigkeit des Solardeckels gewährleistet, denn im Gegensatz zum Stand der Technik werden in die Solarzellen durch das Deckelinnenblech keinerlei Kräfte eingeleitet, die auf Dauer zur Delamination des Solarzellenverbunds führen. Andererseits wird durch die Überlappung dennoch eine hinreichend große Nutzfläche für den Solarzellenverbund gewährleistet, so daß die gewinnbare Solarenergie gemessen an der Fläche des Deckels optimal ist.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung folgt der Innenrand des Deckelinnenblechs im Solarzellenverbund-Überlappungsbereich der Kontur des überlappten Bereichs des Solarzellenverbunds, um eine möglichst geringe Bautiefe des Solardeckels im Randbereich zu gewährleisten.

Vorteilhafterweise ist ferner vorgesehen, daß das Deckelinnenblech mittels Klebstoff fest mit dem Verbund aus Deckelplatte und Kunststoffrahmen verbunden ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen Solardeckels basiert auf der vorstehend genannten Klebeverbindung zwischen Deckelinnenblech und Verbund aus Deckelplatte und Kunststoffrahmen, bei dem nach Fertigstellung des Verbunds aus Deckelplatte und Kunststoffrahmen der Solarzellenverbund vor Anbringung des Deckelinnenblechs auf die Innenseite der Deckelplatte laminiert werden kann, ohne die Gummimatte zu beeinträchtigen, die für diesen Laminiervorgang erforderlich ist, weil der Kunststoffrahmen im Bereich der Unterseite des Kunststoffrahmens nahezu beliebig flach gebildet werden kann. Erst nach Auflaminieren des Solarzellenverbunds auf die Innenseite des Deckels erfolgt die Klebeanbindung des Deckelinnenblechs derart, daß dessen Innenrand den Solarzellenverbund kontaktfrei überlappt.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 einen Teilquerschnitt einer ersten Ausführungsform eines Solardeckels im Randbereich,

Fig. 2 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1 von einer zweiten Ausführungsform eines Solardeckels, und

Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1 von einer dritten Ausführungsform eines Solardeckels.

Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt der erfindungsgemäß ausgebildete Solardeckel eines Öffnungsfähigen Fahrzeugdachs eine transparente Deckelplatte 1, beispielsweise aus Einscheiben-sicherheitsglas, die im Randbereich von einem Kunststoffrahmen 2 umgeben ist. Das Material des Kunststoffrahmens besteht bevorzugt aus Polyurethan, welches bei der Herstellung, auf die nachfolgend näher eingegangen wird, an den Rand der Deckelplatte 1 angeschäumt wird. Außerdem umfaßt der Solardeckel ein Deckelinnenblech 3, das zur Versteifung des Solardeckels und zur Befestigung desselben an der nicht gezeigten Deckelmechanik dient und mit dem Verbund aus Deckelplatte 1 und Kunststoffrahmen 2 fest verbunden ist.

Der Kunststoffrahmen 2 und das Deckelblech 3 sind in ihrem Bereich außerhalb des Deckelrands so gebildet, daß sie eine nach außen offene Nut 4 festlegen, die zur Halterung eines nicht dargestellten Deckel-Dichtelements dient. Die Nut 4 ist auf Seiten des Kunststoffrahmens 2 durch einen Hinterschnitt 5 und diesen gegenüberliegend durch einen außenliegenden Rand 6 des Deckelinnenblechs 3 festgelegt. Der Innenrand 7 des Deckelinnenblechs 3 ist in Fig. 1 im Querschnitt U-förmig gebogen und die Randkante 8 dieses Innenrands 7 ist von der Innenseite der Deckelplatte 1 so beabstandet, daß sich in den vom U-förmigen Innenrand 7 abgedeckten Bereich der Deckelplatte 1 ein Solarzellenverbund 9 hinein erstrecken kann, ohne in Berührung mit dem innenliegenden Rand 7 zu gelangen. Das heißt, zwischen dem Innenrand 7 des Deckelinnenblechs 3 ist ein Spalt S belassen, der zumindest so groß ist, daß unter Berücksichtigung unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten der betroffenen Materialien unter keinen Umständen ein Kontakt zwischen dem Deckelinnenblech 3 und dem Solarzellenverbund zustande kommt. Der Solarzellenverbund 9 erstreckt sich im übrigen im wesentlichen über die gesamte Innenseite der Deckelplatte 1 bis zum Rand dieser Platte und endet vor dem Innenrand des Kunststoffrahmens 2 ohne mit diesem in Kontakt zu stehen. An der Unterseite ist der Solarzellenverbund 9 durch eine Abdeckfolie 9a abgedeckt.

Das Deckelinnenblech 3 ist auf die Unterseite des Verbunds aus Deckelplatte 1 und Kunststoffrahmen 2 des Solardeckels geklebt. Diese Klebung sieht gemäß der Ausführungsform von Fig. 1 einen Klebstoffauftrag in Gestalt einer Kleberaupe 11 vor, die in einer Ausnehmung des Kunststoffrahmens 2 angeordnet ist, welche bevorzugt parallel zum Rand der Deckelplatte 1 verläuft.

In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform des Solardeckels im Randbereich dieses Deckels gezeigt. Die Ausführungsform von Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 dadurch, daß der Innenrand 7 des Deckelinnenblechs 3 nicht U-förmig sondern zweifach gestuft gebildet ist, sowie dadurch, daß vor der ersten Stufe bzw. Abwinkelung 19 zwischen der Innenseite des Deckelinnenblechs 3 und der Innenseite der Deckelplatte 1 eine bevorzugt umlaufende Kleberaupe 11 vorgesehen ist, durch welche zusätzlich zur Verklebung des Kunststoffrahmens 2 mit der Deckelplatte 1 eine weitere Befestigungsstelle für das Deckelinnenblech 3 bereitgestellt ist. Anstatt der Kleberaupe 11 kann in dieser Position des Deckelinnenblechs 3 auch eine Dichtspur aus einem dichtenden Material gebildet sein, dessen Funktion die Abdichtung des Deckelinnenblechs 3 gegenüber der Deckelplatte 1 ist, und nicht die Festlegung des Deckelinnenblechs an der Deckelplatte 1. Auch bei dieser Ausführungsform ist zwischen dem Innenrand 7 des Deckelinnenblechs und dem Solarzellenverbund 9 ein Spalt S belassen.

Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform des Solardeckels in dessen Randbereich. Diese Ausführungsform entspricht weitgehend derjenigen gemäß Fig. 2 mit den nachfolgend erläuterten Unterschieden, wobei die Elemente, die denjenigen von Fig. 2 entsprechen, mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind.

Im Gegensatz zur Ausführung gemäß Fig. 2 ist das Deckelinnenblech 3 nicht auf der Außenseite des Kunststoffrahmens 2 angebracht, sondern in diesen integriert; d. h., der Außenrand des Deckelinnenblechs 3 ist in das Material des Kunststoffrahmens 2 eingebettet, und an derjenigen Stelle, an welcher das Deckelinnenblech 3 aus dem Kunststoffrahmen 2 heraustritt, ist eine Kleberaupe 11 oder eine Dichtschnur vorgesehen, welche das Deckelinnenblech 3 mit der Deckelplatte 1 verbindet oder im Falle einer Dichtschnur, das Material des Kunststoffrahmens 2 beim Spritzen oder Gießen nach innen begrenzt.

Auch bei dieser Ausführungsform des Solardeckels ist am Deckelrand umlaufend eine außen offene Nut 4 vorgesehen, die jedoch in diesem Fall ausschließlich im Kunststoffrahmen 2 gebildet ist.

Claims

1. Solardeckel eines Öffnungsfähigen Fahrzeugdachs mit einer transparenten Deckelplatte (1), die im Randbereich zumindest teilweise von einem Kunststoffrahmen (2) umgeben ist mit einem Solarzellenverbund (9), der auf der Innenseite der Deckelplatte (1) vorgesehen ist und sich bis in die Nähe des Deckelplatten-Randbereichs erstreckt und mit einem Deckelinnenblech (3), das im Deckelplatten-Randbereich angeordnet ist und mit seinem Innenrand den Solarzellenverbund (9) überlappt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Innenrand (7) des Deckelinnenblechs (3) und dem Solarzellenverbund ein Spalt (S) belassen ist, so daß der Innenrand (7) des Deckelinnenblechs (3) außer Eingriff mit dem Solarzellenverbund (9) bleibt.

2. Solardeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenrand (7) des Deckelinnenblechs (3) im Solarzellenverbund-Überlappungsbereich der Kontur des Solarzellenverbunds (9) folgt.

3. Solardeckel nach Anspruch 1, oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckelinnenblech (3) mittels Klebstoff fest mit dem Verbund aus Deckelplatte (1) und Kunststoffrahmen (2) verbunden ist.

4. Verfahren zur Herstellung des Solardeckels nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Kunststoffrahmen am Randbereich des Deckels angeformt wird, bevor der Solarzellenverbund auf die Innenseite des Deckels aufgetragen wird, und daß daraufhin das Deckelinnenblech an den Verbund aus Deckel und Kunststoffrahmen unter kontaktfreier Überlappung des Solarzellenverbunds geklebt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für den Kunststoffrahmen schäumbarer Kunststoff, insbesondere Polyurethan an den Randbereich des Deckels geschäumt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Solarzellenverbund auf die Innenseite des Deckels laminiert wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffrahmen mit minimalem Materialauftrag an den Randbereich des Deckels derart dünn geformt wird, daß er den Laminiervorgang zum Aufbringen des Solarzellenverbunds nicht beeinträchtigt.